(19)
(11) EP 2 107 646 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.2009  Patentblatt  2009/41

(21) Anmeldenummer: 09004234.2

(22) Anmeldetag:  25.03.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/46(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 03.04.2008 DE 202008004565 U

(71) Anmelder: Coninvers GmbH
71083 Herrenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Michel, Markus
    72202 Nagold (DE)
  • Schäfer, Reiner
    72108 Rottenburg (DE)

(74) Vertreter: Klocke, Peter 
ABACUS Patentanwälte, Klocke Späth Barth, Kappelstrasse 8
72160 Horb
72160 Horb (DE)

   


(54) Steckverbinder mit Anschlussbuchsen zur Aufnahme von Anschlussadern


(57) Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit Anschlussbuchen zur Aufnahme von Anschlussadern sowie eine selbstklebende Folie (3) zur Kennzeichnung der Adernbelegung. Die Folie ist auf der die Anschlussbuchsen umgebenen Fläche (4) die Anschlussbuchsen überdeckend aufgeklebt, wobei vorzugsweise das Polbild mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten Farbbelegung aufgedruckt ist. Zusätzlich oder anstelle der Farbbelegung kann das Polbild noch mit aufgedruckten Ziffern, Buchstaben bzw. Symbolen angegeben sein.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit Anschlussbuchsen zur Aufnahme von Anschlussadern sowie eine selbstklebende Folie zur Kennzeichnung der A-derbelegung.

[0002] Bei derartigen Steckverbindern müssen die Adern von elektrischen Zuleitungen in der Regel gemäß einer vorgegebenen Adernbelegung an die Buchsen angeschlossen werden, um die Funktion des Steckverbinders sicherzustellen. Eine falsche Adernbelegung kann nicht nur Schäden an der Stromversorgung und/oder dem angeschlossenen elektrischen Verbraucher verursachen, sondern kann auch eine Gefahrensituation für die Personen herbeiführen, die die Steckverbindung zu der Stromversorgung herstellen oder ein falsch angeschlossenes Gerät verwenden.

[0003] Eine Verwechslungsgefahr beim Anschließen der elektrischen Leitungen an den Steckverbinder ist besonders dann gegeben, wenn es sich um einen vielpoligen Steckverbinder handelt und/oder, wenn die Person, die die Adern mit den Anschlussbuchsen des Steckverbinders verbindet, nicht fachkundig ist. Eine Kennzeichnung der Anschlussstellen an dem Träger der Anschlussbuchsen erleichtert das Anschließen der Adern und stellt eine vorgegebene Buchsenbelegung, insbesondere unter Verwendung von Leitungen mit entsprechend codiertem Isolierungsmantel, weitgehend sicher.

[0004] Es ist bekannt, die Anschlussstellen von Steckverbindern auf der Anschlussseite für die elektrischen Leitungen jeweils mit einer aufgedruckten Nummerierung zu versehen. Daneben ist es bekannt, die Adernbelegung der Anschlussbuchsen auf Klebeschildern anzugeben, die das Polbild des Steckverbinders zeigen. Bei diesen Maßnahmen ist es jedoch of umständlich und problematisch, die richtige Zuordnung der anzuschließenden Leitungen zu erkennen. Die Kennzeichnungsmöglichkeit für die einzelnen Adernanschlussstellen ist häufig bei kleineren vielpoligen Steckverbindern stark eingeschränkt, unvariabel und oftmals nicht ausreichend. Des Weiteren kommt es vor, dass die am Steckverbinder vorhandenen Bezeichnungen durch bereits angeschlossene Leitungen verdeckt und damit nicht mehr erkennbar sind.

[0005] Aus der Patentschrift DE 197 09 694 C2 sind Markierungsmittel zur Kennzeichnung der elektrischen Anschlüsse von Steckverbindern, Buchsenleisten und anderen Bauteilen der physikalischen Technik bekannt geworden, bei der auch bei sehr kleinen Abständen der Anschlüsse die Anschlussbelegung sicher erfasst werden kann. Dazu wird vorgeschlagen, die Markierungsmittel in Form eines Codierstreifens, mit den jeweiligen Anschlüssen zugeordneten Kennzeichnungsstrichen und/oder Kennzeichnungspunkten auszubilden und den Codierstreifen seitlich der Anschlussbuchsen, den zu markierenden Anschlussstellen gegenüberliegend an dem Steckverbindergehäuse anzubringen. Dabei kann der Codierstreifen zur einfacheren Erkennung der Anschlussbuchsenbelegung Kennzeichnungen in unterschiedlicher Farbe und Größe aufweisen.

[0006] In der Regel sind die Kennzeichnungsmöglichkeiten und die Kennzeichnungsgröße durch die jeweilige Konstruktion des Steckverbinders und dessen Bauform vorgegeben und damit begrenzt. Bei elektrischen Steckverbindern mit einer hohen Anzahl von Steckerstiften oder Steckerbuchsen führt die Miniaturisierung des Steckverbinders zu einer deutlichen Verringerung der Abstände zwischen den Steckerstiften bzw. -buchsen. Entsprechend reduziert sich der Abstand zwischen den Anschlussbuchsen, die die Anschlussadern der elektrischen Leitungen aufnehmen sollen. Bei solchen Miniatursteckverbindern ist eine erkennbare Kennzeichnung zwischen den Anschlussstellen am Gehäuse kaum mehr möglich.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Markierungsmöglichkeit für Steckverbinder mit hoher Packungsdichte und kleinen geometrischen Abmessungen vorzuschlagen, bei der die Anschlusskennzeichnung auch bei bereits teilweise verdrahteten Steckverbindern einfach und sicher erfasst werden kann.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Steckverbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einer selbstklebenden Folie zur Kennzeichnung der Adernbelegung des Steckverbinders mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweiligen rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.

[0009] Danach weist der erfindungsgemäße Steckverbinder an der die Anschlussbuchsen für die Leitungsadern umgebenden Fläche eine die Anschlussbuchsen überdeckende aufgeklebte Folie auf, auf der das Polbild des Steckverbinders mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten Farbbelegung und/oder Markierung der Leitungsadern aufgedruckt ist. Die zur Kennzeichnung verwendeten Farben entsprechen vorzugsweise den Farben des Isolationsmantels der anzuschließenden Leitungen. Die Kennzeichnung umgreift dabei die Aufnahmekammer, in der die Anschlussbuchse angeordnet ist. Bei gegenüber der umgebenden Fläche in der Aufnahmekammer zurückgesetzter Anschlussbuchse kann die Kennzeichnung die Kammer auch überdecken. In diesem Fall muss die aufgeklebte Folie mit der Leitungsader für den Anschluss durchstoßen werden. Dies ist ohne Weiteres möglich, wenn die Folie entsprechend dünn ausgebildet ist.

[0010] In der Praxis kommt es häufig vor, dass nicht alle mit Anschlussbuchsen zu verbindenden Leitungen einen Isoliermantel unterschiedlicher Farbe aufweisen. Bei der Verwendung mindestens zwei gleichfarbiger Leitungen ist es üblich, diese zur Unterscheidung noch mit Ziffern, Buchstaben oder Symbolen auf dem Isolationsmantel zu kennzeichnen. In einem solchen Fall genügt es natürlich nicht, die Folie allein mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten Farbbelegung zu bedrucken. Zur Unterscheidung gleichfarbig gekennzeichneter Anschlussstellen sind dann notwendigerweise noch zusätzlich die Ziffern, Buchstaben und Symbole an entsprechender Stelle auf die Folie aufgedruckt. Weisen alle anzuschließenden Leitungen einen Isolationsmantel gleicher Farbe auf, kann prinzipiell bei der verwendeten Folie auf den Aufdruck der Farbbelegung der Anschlussbuchsen verzichtet werden. Es genügt dann das Polbild mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten Belegung in Form von Ziffern und/oder Buchstaben und/oder Symbolen zu bedrucken.

[0011] Gemäß einer vorteilhaften Variante weist die Folie an den die Anschlussbuchsen überdeckenden Stellen einen Schnitt, vorzugsweise einen Kreuzschnitt, zum leichteren Einführen der Adern auf. So können auch biegeschlaffe Adern, beispielsweise von Litzenleitungen mit geringem Querschnitt, problemlos an die Anschlussbuchsen angeschlossen werden.

[0012] Ein solcher Steckverbinder hat den Vorteil, dass zur Zuordnung der Farben und/oder Markierungen der Anschlussleitungen an das Polbild des Steckverbinders keine zusätzlichen Unterlagen erforderlich sind. Außerdem entfällt damit das häufige wechselweise Fokussieren der Unterlage und der Polkennzeichnung mit den Augen, was insbesondere beim Anschluss einer größeren Anzahl von Steckverbindern zu einer Ermüdung der Augen führt. Damit bleibt die Konzentrationsfähigkeit auch mit zunehmender Dauer der Anschlussarbeiten erhalten.

[0013] Vorteilhafterweise erfolgt die Kennzeichnung der Anschlussbelegung an dem Steckverbinder mittels einer erfindungsgemäßen selbstklebenden Folie, die das Polbild des Steckverbinders farblich, den Farben und/oder der Markierung der einzusteckenden Adern entsprechend aufgedruckt zeigt. In einer bevorzugten Ausführungsform des Kennzeichnungsaufklebers ist an den die Anschlussbuchsen überdeckenden Stellen ein Schnitt ausgebildet, der vorzugsweise als Kreuzschnitt ausgeführt ist, um das Einführen der Adern zu vereinfachen.

[0014] Die Verwendung der selbstklebenden Folie zur Visualisierung der Adernbelegung an der Anschlussseite des Steckverbindergehäuses ermöglicht auf einfache Weise die Variation der Kennzeichnung für unterschiedliche Polungen. So können mit einem gleich ausgebildeten Steckverbindergehäuse für unterschiedliche Anwendungen die Anschlussbuchsen des Steckverbinders kostengünstig individuell gekennzeichnet werden. Dazu sind nur unterschiedliche Klebefolien notwendig. Die Folie ist auf der die Anschlussbuchsen umgebenen Fläche die Anschlussbuchsen überdeckend aufgeklebt, wobei vorzugsweise das Polbild mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten Farbbelegung aufgedruckt ist.

[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können für sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.

[0016] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt den Anschlussbuchsenträger eines erfindungsgemäßen Steckverbinders mit einem stirnseitigen Kennzeichnungsaufkleber.

[0017] Figur 1 zeigt einen Anschlussbuchsenträger 1 eines erfindungsgemäßen Steckverbinders in einer perspektivischen Ansicht. Der Anschlussbuchsenträger 1 ist 17-polig ausgeführt und weist eine im Wesentlichen zylindrische Form auf, wobei die Adern stirnseitig an dem Anschlussbuchsenträger 1 angeschlossen werden. Die Anschlussseite 2 zeigt in der Abbildung nach vorne und trägt eine selbstklebende Folie 3, auf die das Polbild des Steckverbinders aufgedruckt ist. Die Folie 3 überdeckt die Anschlussbuchsen für die elektrischen Adern, so dass diese in der Zeichnung nicht sichtbar sind. Die Anschlussbuchsen erstrecken sich in axial ausgerichteten Aufnahmekammern in Längsrichtung des Anschlussbuchsenträgers 1. An den Stellen, an denen die Folie 3 die Aufnahmekammern überdeckt, in denen die Anschlussbuchsen gegenüber der umgebenden Fläche 4 zurückversetzt angeordnet sind, sind farbige Markierungspunkte 5 aufgedruckt. Die Farbe der Markierungspunkte 5 entspricht den Farben der anzuschließenden Leitungen, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Die unterschiedlichen Farben der Markierungspunkte 5 wird für einige der Punkte 5 in der Zeichnung beispielhaft durch eine unterschiedliche Schraffur dargestellt.

[0018] Die Größe der Markierungspunkte 5 entspricht im Wesentlichen dem Querschnitt der Aufnahmekammern, in denen die Anschlussbuchsen einliegen. Zum leichteren Einführen der elektrischen Adern in die Kammern sind die Markierungspunkte 5 mit einem Kreuzschlitz 6 versehen, der zentrisch angeordnet ist. Der Kreuzschlitz 6 segmentiert die Markierungspunkte 5 in jeweils vier Markierungspunktabschnitte 7. Die Markierungspunktabschnitte 7 der Markierungspunkte 5 weichen beim Einstecken der Adern in Richtung der Anschlussbuchsen in die Aufnahmekammern aus. Damit können die Adern ohne großen Kraftaufwand problemlos mit den Anschlussbuchsen verbunden werden. Da die Markierungspunkte 5 die Anschlussbuchsen überdecken, können sie nicht von bereits eingesteckten Adern ganz oder teilweise verdeckt werden.


Ansprüche

1. Steckverbinder mit Anschlussbuchsen zur Aufnahme von Anschlussadern, dadurch gekennzeichnet, dass auf der die Anschlussbuchsen umgebenden Fläche (4) eine die Anschlussbuchsen überdeckende Folie (3) aufgeklebt ist, auf der das Polbild mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten Farbbelegung und/oder der Markierung der Anschlussadern aufgedruckt ist.
 
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (3) an den die Anschlussbuchsen überdeckenden Stellen einen Schnitt (6), vorzugsweise Kreuzschnitt, zum leichten Einführen der Adern aufweist.
 
3. Selbstklebende Folie (3) zum buchsenseitigen Aufbringen auf einen Steckverbinder vor dem Einstecken von Adern in die Anschlussbuchsen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Polbild des Steckverbinders farblich, den Farben und/oder der Markierung der einzusteckenden Adern entsprechend aufgedruckt ist.
 
4. Selbstklebende Folie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an den die Anschlussbuchsen überdeckenden Stellen ein Schnitt (6), vorzugsweise Kreuzschnitt, zum leichteren Einführen der Adern angeordnet ist.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente