[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit Anschlussbuchsen zur Aufnahme von
Anschlussadern sowie eine selbstklebende Folie zur Kennzeichnung der A-derbelegung.
[0002] Bei derartigen Steckverbindern müssen die Adern von elektrischen Zuleitungen in der
Regel gemäß einer vorgegebenen Adernbelegung an die Buchsen angeschlossen werden,
um die Funktion des Steckverbinders sicherzustellen. Eine falsche Adernbelegung kann
nicht nur Schäden an der Stromversorgung und/oder dem angeschlossenen elektrischen
Verbraucher verursachen, sondern kann auch eine Gefahrensituation für die Personen
herbeiführen, die die Steckverbindung zu der Stromversorgung herstellen oder ein falsch
angeschlossenes Gerät verwenden.
[0003] Eine Verwechslungsgefahr beim Anschließen der elektrischen Leitungen an den Steckverbinder
ist besonders dann gegeben, wenn es sich um einen vielpoligen Steckverbinder handelt
und/oder, wenn die Person, die die Adern mit den Anschlussbuchsen des Steckverbinders
verbindet, nicht fachkundig ist. Eine Kennzeichnung der Anschlussstellen an dem Träger
der Anschlussbuchsen erleichtert das Anschließen der Adern und stellt eine vorgegebene
Buchsenbelegung, insbesondere unter Verwendung von Leitungen mit entsprechend codiertem
Isolierungsmantel, weitgehend sicher.
[0004] Es ist bekannt, die Anschlussstellen von Steckverbindern auf der Anschlussseite für
die elektrischen Leitungen jeweils mit einer aufgedruckten Nummerierung zu versehen.
Daneben ist es bekannt, die Adernbelegung der Anschlussbuchsen auf Klebeschildern
anzugeben, die das Polbild des Steckverbinders zeigen. Bei diesen Maßnahmen ist es
jedoch of umständlich und problematisch, die richtige Zuordnung der anzuschließenden
Leitungen zu erkennen. Die Kennzeichnungsmöglichkeit für die einzelnen Adernanschlussstellen
ist häufig bei kleineren vielpoligen Steckverbindern stark eingeschränkt, unvariabel
und oftmals nicht ausreichend. Des Weiteren kommt es vor, dass die am Steckverbinder
vorhandenen Bezeichnungen durch bereits angeschlossene Leitungen verdeckt und damit
nicht mehr erkennbar sind.
[0005] Aus der Patentschrift
DE 197 09 694 C2 sind Markierungsmittel zur Kennzeichnung der elektrischen Anschlüsse von Steckverbindern,
Buchsenleisten und anderen Bauteilen der physikalischen Technik bekannt geworden,
bei der auch bei sehr kleinen Abständen der Anschlüsse die Anschlussbelegung sicher
erfasst werden kann. Dazu wird vorgeschlagen, die Markierungsmittel in Form eines
Codierstreifens, mit den jeweiligen Anschlüssen zugeordneten Kennzeichnungsstrichen
und/oder Kennzeichnungspunkten auszubilden und den Codierstreifen seitlich der Anschlussbuchsen,
den zu markierenden Anschlussstellen gegenüberliegend an dem Steckverbindergehäuse
anzubringen. Dabei kann der Codierstreifen zur einfacheren Erkennung der Anschlussbuchsenbelegung
Kennzeichnungen in unterschiedlicher Farbe und Größe aufweisen.
[0006] In der Regel sind die Kennzeichnungsmöglichkeiten und die Kennzeichnungsgröße durch
die jeweilige Konstruktion des Steckverbinders und dessen Bauform vorgegeben und damit
begrenzt. Bei elektrischen Steckverbindern mit einer hohen Anzahl von Steckerstiften
oder Steckerbuchsen führt die Miniaturisierung des Steckverbinders zu einer deutlichen
Verringerung der Abstände zwischen den Steckerstiften bzw. -buchsen. Entsprechend
reduziert sich der Abstand zwischen den Anschlussbuchsen, die die Anschlussadern der
elektrischen Leitungen aufnehmen sollen. Bei solchen Miniatursteckverbindern ist eine
erkennbare Kennzeichnung zwischen den Anschlussstellen am Gehäuse kaum mehr möglich.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Markierungsmöglichkeit für Steckverbinder
mit hoher Packungsdichte und kleinen geometrischen Abmessungen vorzuschlagen, bei
der die Anschlusskennzeichnung auch bei bereits teilweise verdrahteten Steckverbindern
einfach und sicher erfasst werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Steckverbinder mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie mit einer selbstklebenden Folie zur Kennzeichnung der Adernbelegung
des Steckverbinders mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den jeweiligen rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Danach weist der erfindungsgemäße Steckverbinder an der die Anschlussbuchsen für
die Leitungsadern umgebenden Fläche eine die Anschlussbuchsen überdeckende aufgeklebte
Folie auf, auf der das Polbild des Steckverbinders mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten
Farbbelegung und/oder Markierung der Leitungsadern aufgedruckt ist. Die zur Kennzeichnung
verwendeten Farben entsprechen vorzugsweise den Farben des Isolationsmantels der anzuschließenden
Leitungen. Die Kennzeichnung umgreift dabei die Aufnahmekammer, in der die Anschlussbuchse
angeordnet ist. Bei gegenüber der umgebenden Fläche in der Aufnahmekammer zurückgesetzter
Anschlussbuchse kann die Kennzeichnung die Kammer auch überdecken. In diesem Fall
muss die aufgeklebte Folie mit der Leitungsader für den Anschluss durchstoßen werden.
Dies ist ohne Weiteres möglich, wenn die Folie entsprechend dünn ausgebildet ist.
[0010] In der Praxis kommt es häufig vor, dass nicht alle mit Anschlussbuchsen zu verbindenden
Leitungen einen Isoliermantel unterschiedlicher Farbe aufweisen. Bei der Verwendung
mindestens zwei gleichfarbiger Leitungen ist es üblich, diese zur Unterscheidung noch
mit Ziffern, Buchstaben oder Symbolen auf dem Isolationsmantel zu kennzeichnen. In
einem solchen Fall genügt es natürlich nicht, die Folie allein mit der den Anschlussbuchsen
zugeordneten Farbbelegung zu bedrucken. Zur Unterscheidung gleichfarbig gekennzeichneter
Anschlussstellen sind dann notwendigerweise noch zusätzlich die Ziffern, Buchstaben
und Symbole an entsprechender Stelle auf die Folie aufgedruckt. Weisen alle anzuschließenden
Leitungen einen Isolationsmantel gleicher Farbe auf, kann prinzipiell bei der verwendeten
Folie auf den Aufdruck der Farbbelegung der Anschlussbuchsen verzichtet werden. Es
genügt dann das Polbild mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten Belegung in Form
von Ziffern und/oder Buchstaben und/oder Symbolen zu bedrucken.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Variante weist die Folie an den die Anschlussbuchsen überdeckenden
Stellen einen Schnitt, vorzugsweise einen Kreuzschnitt, zum leichteren Einführen der
Adern auf. So können auch biegeschlaffe Adern, beispielsweise von Litzenleitungen
mit geringem Querschnitt, problemlos an die Anschlussbuchsen angeschlossen werden.
[0012] Ein solcher Steckverbinder hat den Vorteil, dass zur Zuordnung der Farben und/oder
Markierungen der Anschlussleitungen an das Polbild des Steckverbinders keine zusätzlichen
Unterlagen erforderlich sind. Außerdem entfällt damit das häufige wechselweise Fokussieren
der Unterlage und der Polkennzeichnung mit den Augen, was insbesondere beim Anschluss
einer größeren Anzahl von Steckverbindern zu einer Ermüdung der Augen führt. Damit
bleibt die Konzentrationsfähigkeit auch mit zunehmender Dauer der Anschlussarbeiten
erhalten.
[0013] Vorteilhafterweise erfolgt die Kennzeichnung der Anschlussbelegung an dem Steckverbinder
mittels einer erfindungsgemäßen selbstklebenden Folie, die das Polbild des Steckverbinders
farblich, den Farben und/oder der Markierung der einzusteckenden Adern entsprechend
aufgedruckt zeigt. In einer bevorzugten Ausführungsform des Kennzeichnungsaufklebers
ist an den die Anschlussbuchsen überdeckenden Stellen ein Schnitt ausgebildet, der
vorzugsweise als Kreuzschnitt ausgeführt ist, um das Einführen der Adern zu vereinfachen.
[0014] Die Verwendung der selbstklebenden Folie zur Visualisierung der Adernbelegung an
der Anschlussseite des Steckverbindergehäuses ermöglicht auf einfache Weise die Variation
der Kennzeichnung für unterschiedliche Polungen. So können mit einem gleich ausgebildeten
Steckverbindergehäuse für unterschiedliche Anwendungen die Anschlussbuchsen des Steckverbinders
kostengünstig individuell gekennzeichnet werden. Dazu sind nur unterschiedliche Klebefolien
notwendig. Die Folie ist auf der die Anschlussbuchsen umgebenen Fläche die Anschlussbuchsen
überdeckend aufgeklebt, wobei vorzugsweise das Polbild mit der den Anschlussbuchsen
zugeordneten Farbbelegung aufgedruckt ist.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten
Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können für sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen
Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.
[0016] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt den Anschlussbuchsenträger eines erfindungsgemäßen
Steckverbinders mit einem stirnseitigen Kennzeichnungsaufkleber.
[0017] Figur 1 zeigt einen Anschlussbuchsenträger 1 eines erfindungsgemäßen Steckverbinders
in einer perspektivischen Ansicht. Der Anschlussbuchsenträger 1 ist 17-polig ausgeführt
und weist eine im Wesentlichen zylindrische Form auf, wobei die Adern stirnseitig
an dem Anschlussbuchsenträger 1 angeschlossen werden. Die Anschlussseite 2 zeigt in
der Abbildung nach vorne und trägt eine selbstklebende Folie 3, auf die das Polbild
des Steckverbinders aufgedruckt ist. Die Folie 3 überdeckt die Anschlussbuchsen für
die elektrischen Adern, so dass diese in der Zeichnung nicht sichtbar sind. Die Anschlussbuchsen
erstrecken sich in axial ausgerichteten Aufnahmekammern in Längsrichtung des Anschlussbuchsenträgers
1. An den Stellen, an denen die Folie 3 die Aufnahmekammern überdeckt, in denen die
Anschlussbuchsen gegenüber der umgebenden Fläche 4 zurückversetzt angeordnet sind,
sind farbige Markierungspunkte 5 aufgedruckt. Die Farbe der Markierungspunkte 5 entspricht
den Farben der anzuschließenden Leitungen, die in der Zeichnung nicht dargestellt
sind. Die unterschiedlichen Farben der Markierungspunkte 5 wird für einige der Punkte
5 in der Zeichnung beispielhaft durch eine unterschiedliche Schraffur dargestellt.
[0018] Die Größe der Markierungspunkte 5 entspricht im Wesentlichen dem Querschnitt der
Aufnahmekammern, in denen die Anschlussbuchsen einliegen. Zum leichteren Einführen
der elektrischen Adern in die Kammern sind die Markierungspunkte 5 mit einem Kreuzschlitz
6 versehen, der zentrisch angeordnet ist. Der Kreuzschlitz 6 segmentiert die Markierungspunkte
5 in jeweils vier Markierungspunktabschnitte 7. Die Markierungspunktabschnitte 7 der
Markierungspunkte 5 weichen beim Einstecken der Adern in Richtung der Anschlussbuchsen
in die Aufnahmekammern aus. Damit können die Adern ohne großen Kraftaufwand problemlos
mit den Anschlussbuchsen verbunden werden. Da die Markierungspunkte 5 die Anschlussbuchsen
überdecken, können sie nicht von bereits eingesteckten Adern ganz oder teilweise verdeckt
werden.
1. Steckverbinder mit Anschlussbuchsen zur Aufnahme von Anschlussadern, dadurch gekennzeichnet, dass auf der die Anschlussbuchsen umgebenden Fläche (4) eine die Anschlussbuchsen überdeckende
Folie (3) aufgeklebt ist, auf der das Polbild mit der den Anschlussbuchsen zugeordneten
Farbbelegung und/oder der Markierung der Anschlussadern aufgedruckt ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (3) an den die Anschlussbuchsen überdeckenden Stellen einen Schnitt (6),
vorzugsweise Kreuzschnitt, zum leichten Einführen der Adern aufweist.
3. Selbstklebende Folie (3) zum buchsenseitigen Aufbringen auf einen Steckverbinder vor
dem Einstecken von Adern in die Anschlussbuchsen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Polbild des Steckverbinders farblich, den Farben und/oder der Markierung der
einzusteckenden Adern entsprechend aufgedruckt ist.
4. Selbstklebende Folie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an den die Anschlussbuchsen überdeckenden Stellen ein Schnitt (6), vorzugsweise Kreuzschnitt,
zum leichteren Einführen der Adern angeordnet ist.