[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stromschienenverbinder mit einem elektrisch
leitfähigen Körperelement mit wenigstens zwei gabelförmig angeordneten, eine Ausnehmung
zur Aufnahme einer Stromschiene bildenden Schenkeln, wobei die Schenkel mittels eines
Federelements vorgespannt sind.
[0002] Stromschienenverbinder sind Vorrichtungen, die benötigt werden, um Stromschienen,
die insbesondere im Bereich der elektrischen Energieversorgung zum Einsatz kommen,
miteinander elektrisch leitend zu verbinden, so dass die elektrische Energie zu den
bestimmungsgemäßen Verbraucherstellen gefördert beziehungsweise von Erzeugungsstellen
gesammelt werden kann. Stromschienen sind deshalb in der Energieversorgung weit verbreitet,
insbesondere wenn große Ströme im Bereich von etwa 50 Ampere aufwärts zum Einsatz
kommen. Stromschienen weisen neben der elektrischen Leitfähigkeit eine geeignete mechanische
Festigkeit auf, so dass der Einfluss von mechanischen Kräften, wie sie beispielsweise
im Kurzschluss auftreten können, gut abgefangen werden können, ohne dass die Sammelschiene
ihre bestimmungsgemäße Funktion verliert. Darüber hinaus sind Sammelschienen thermisch
hoch belastbar, so dass sie auch in thermisch exponierten Bereichen oder auch unter
Überlast mit entsprechender Erwärmung ihre bestimmungsgemäße Funktion im Wesentlichen
weiterhin ausführen können. Stromschienen sind häufig aus Metallen wie Aluminium,
Kupfer, Legierungen hiervon gegebenenfalls mit weiteren anderen Metallen und dergleichen
gebildet.
[0003] Stromschienen finden ein weites Anwendungsfeld in Schaltanlagen, und zwar insbesondere
bei Mittelspannungs- und Niederspannungsschaltanlagen.
[0004] Ein gattungsgemäßer Stromschienenverbinder ist als sogenannter Sammelschienenverbinder
aus der
DE 201 14 580 U1 bekannt geworden. Der hier beschriebene Sammelschienenverbinder dient dem elektrischen
Verbinden von Sammelschienen von nebeneinander angeordneten elektrischen Verteilern,
zu welchem Zweck eine Verbindungsbrücke vorgesehen ist, deren Kontaktierung an den
Endstücken der Sammelschienen mittels paarweise als Steckkontakte ausgebildeter Kontaktstellen
bewirkt wird.
[0005] Ein weiterer Stand der Technik ist aus der
DE 42 35 444 C1 bekannt geworden. Es wird hier eine Anschluss- und Verbindungsklemme für Sammelschienen
beschrieben. Die Klemme dient dem Aufsetzen auf Sammelschienen, wobei die Sammelschiene
beidseitig umklammert wird. Das Klammergehäuse besteht aus zwei gelenkig miteinander
verbundenen Klemmteilen, deren Klemmschenkel die Sammelschiene seitlich umgreifen.
Die aufspreizbaren Klemmschenkel stehen unter der Wirkung einer Spannfeder, die mit
ihren beiden Enden in den Klemmteilen eingehängt ist und die an einer Druckplatte
mit Gewindestift anliegt. Dieser Gewindestift durchsetzt eine Gewindeplatte, die innerhalb
des Klemmgehäuses angeordnet ist und die die beiden Klemmteile seitlich arretiert.
[0006] Ein wichtiger Punkt bei der Verwendung von Stromschienen liegt in der Verbindung
beziehungsweise elektrischen Kontaktierung selbiger, um entsprechende Knotenpunkte
bilden zu können. Bekannt ist hierbei einerseits, die Schienen derart anzuordnen,
dass ein Überlappungsbereich gebildet wird, der mittels einer Klemmverbindung geklemmt
werden kann. Die Stromschienen sind in der Regel nicht mit einer elektrischen Isolation
versehen, so dass durch die Klemmverbindung ein elektrischer Kontakt zwischen den
Schienen hergestellt werden kann, so dass Energieverteilung ermöglicht wird. Die elektrische
Isolation von Stromschienen erfolgt in der Regel durch Luftstrecken und über elektrisch
isolierende Halterungen. Eine weitere Möglichkeit der Verbindung besteht darin, Endstellen
der Stromschienen gegenüberliegend anzuordnen und mittels eine Kopplungsstücks, welches
an den Endstellen der Stromschienen angeschraubt wird, elektrisch zu verbinden. Es
erweist sich als nachteilig, dass die bekannten Verbindungstechniken teilweise einen
großen Platzbedarf aufweisen und zugleich einen hohen Montageaufwand erfordern. Dieser
Nachteil haftet auch dem vorbeschriebenen Sammelschienenverbinder nach der
DE 201 14 580 U1 sowie der vorbeschriebenen Anschluss- und Verbindungsklemme nach der
DE 42 35 444 C1 an. So erweist es sich bei dem Sammelschienenverbinder nach der
DE 201 14 580 U1 als besonders nachteilig, dass hier als Steckkontakte ausgebildete Kontaktstellen
vorgesehen sind. Diese sind vergleichsweise aufwändig zu montieren und sind darüber
hinaus anfällig gegenüber äußeren Einwirkungen wie z. B. Kontaktkorrosion hervorrufende
Einflüsse. Darüber hinaus ist in nachteiliger Weise eine Fehlbedienung möglich. Die
aus der
DE 42 35 444 C1 bekannte Konstruktion erweist sich gleichfalls als Montage- bzw. Demontage aufwändig.
Insbesondere die Gelenkverbindung der Klemmteile ist störanfällig und kann im Praxiseinsatz
zu Problemen führen. Darüber hinaus ist die Herstellung aufwändig und damit kostenintensiv,
nicht zuletzt auch deshalb, weil es der Montage einer gelenkigen Verbindung einerseits
sowie der Vorspannung dieser gelenkigen Verbindung mittels einer entsprechend anzuordnenden
Spannfeder andererseits bedarf. Es ergibt sich so ein insgesamt vergleichsweise komplizierter
Aufbau, der in der Konsequenz störanfällig ist.
[0007] Die Erfindung hat es sich zur
Aufgabe gemacht, den Raumbedarf für die Verbindungsstelle sowie einen Montageaufwand zu reduzieren.
[0008] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Stromverbinder vorgeschlagen, der sich
dadurch auszeichnet, dass die Schenkel einstückig mit dem Körperelement ausgebildet
sind.
[0009] Erstmals wird mit der Erfindung vorgeschlagen, eine Verbindung von Stromschienen
ohne die bisher gebräuchlichen Schraubverbindungen zu erreichen. Im einfachsten Fall
kann der Stromschienenverbinder einfach auf die Stromschiene aufgesteckt werden. Die
Schenkel des Stromschienenverbinders sind dabei erfindungsgemäß einstückig mit dem
Körperelement des Stromschienenverbinders ausgebildet, was eine insgesamt kompakte
Bauform ergibt. Zudem ist eine einfache Herstellung und Handhabung möglich, da der
gesamte aus Körperelement und Schenkel gebildete Grundkörper des Stromschienenverbinders
eine einzelne, einstückige Baueinheit darstellt.
[0010] Der aus Körperelement und Schenkel bestehende Grundkörper des Stromschienenverbinders
kann in denkbar einfacher Weise hergestellt werden. Als Ausgangsmaterial kann beispielsweise
ein Flachmaterial aus einem geeigneten Metall, wie beispielsweise Kupfer, Aluminium
und/oder dergleichen dienen. Dieses Flachmaterial kann dann durch einen einfachen
Stanzprozess mit nachfolgendem Biegeumformprozess zum endfertigen Grundkörper ausgebildet
werden. Die Geometrie der Schenkel ist dabei bevorzugterweise derart ausgebildet,
dass im Falle einer bestimmungsgemäßen Verwendung bereits eine gewisse Klemmwirkung
durch Vorspannung von den Schenkeln ausgeht, so dass selbst im Falle des unwahrscheinlichen
Defekts eines Federelements ein noch sicherer Halt der vom Stromverbinder aufgenommenen
Stromschienen erreicht ist. Auf diese Weise wird eine besonders hohe Betriebssicherheit
erreicht.
[0011] Von Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist ferner, dass diese im Unterschied
zu aus dem Stand der Technik vorbekannten Konstruktionen wenig störanfällig ist. Die
erfindungsgemäße Konstruktion besteht aus vergleichsweise wenigen Teilen, was schon
dem Grunde nach für Betriebssicherheit und eine geringe Störanfälligkeit sorgt. Darüber
hinaus ist der Gesamtaufbau des erfindungsgemäßen Stromverbinders wenig kompliziert,
so dass auch von daher konstruktionsbedingt eine geringe Störanfälligkeit gewährleistet
ist.
[0012] Der Stromschienenverbinder kann Kabelanschlüsse aufweisen, beispielsweise um einen
Spannungsabgriff zu bilden. Er kann aber auch für die elektrische Verbindung mehrerer
Stromschienen eingesetzt werden. Der Stromschienenverbinder kann auch eine Montagestellung
und eine Kontaktierungsstellung aufweisen. In der Kontaktierungsstellung ist der Stromschienenverbinder
in elektrisch leidenden Kontakt mit der Stromschiene. In der Montagestellung kann
die Stromschiene einfach, ohne große mechanische Krafteinwirkung in die Ausnehmung
des Stromschienenverbinders eingeführt werden. Der Stromschienenverbinder ist vorzugsweise
aus dem gleichen Material wie die Stromschiene gebildet und zumindest im Bereich der
Ausnehmung elektrisch leitfähig, so dass ein guter elektrischer Kontakt zur Stromschiene
hergestellt werden kann. Im einfachsten Fall ist der Stromschienenverbinder vollständig
aus einem Metall wie Kupfer, Aluminium, Legierungen hiervon oder dergleichen gebildet
und in seiner Gesamtheit an seiner Oberfläche elektrisch leitfähig. Besondere Ausgestaltungen
können vorsehen, dass der Stromschienenverbinder zumindest teilweise mit einer elektrischen
Isolation versehen ist, so dass die Sicherheit bei der Montage und im Betrieb verbessert
werden kann. In der Montagestellung ist die Ausnehmung vorzugsweise geringfügig größer
in ihren Abmessungen ausgebildet, als die zu kontaktierende Stromschiene. Im Gegensatz
hierzu ist in der Kontaktierungsstellung die Ausnehmung derart reduziert, dass ein
guter elektrischer Kontakt zur Stromschiene hergestellt werden kann. Durch das Federelement
können die Schenkel gegeneinander vorgespannt sein, so dass in einer hierdurch gebildeten
Ruhestellung eine definierte Kraft auf einen Kontakt zwischen Stromschienenverbinder
und Stromschiene wirkt, so dass ein zuverlässiger, geringer Kontaktwiderstand erreicht
werden kann. Das Federelement kann am Stromschienenverbinder auswechselbar angeordnet
sein, um für die jeweilige Verbindung eine individuell günstige Kontaktkraft einstellen
zu können. Daneben kann zum Beispiel zu Wartungszwecken auch ein Austausch des Federelements
vorgesehen sein. Das Federelement ist vorzugsweise aus einem Federstahl gebildet.
Besonders bevorzugt ist ein Material für das Federelement, welches eine Kontaktkorrosion
mit dem Körperelement und/oder den Schenkeln reduziert oder vermeidet. Natürlich können
auch Sperrschichten, Beschichtungen und/oder dergleichen vorgesehen sein, um die Kontaktkorrosion
zu unterdrücken.
[0013] Um die Kontaktierung zu verbessern, kann vorgesehen sein, dass in einem Kontaktierungsbereich
der Ausnehmung stromschienenseitig eine Textur, Vorsprünge, Vertiefungen, Mischungen
hiervon oder dergleichen vorgesehen sind, mit denen eine zuverlässige, elektrisch
strommäßig hoch belastbare Kontaktierung erreicht werden kann.
[0014] Die Ausnehmung kann beispielsweise zwischen der Montagestellung und der Kontaktierungsstellung
elastisch veränderbar ausgebildet sein. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass die Schenkel selbst elastisch veränderbar sind und beispielsweise mittels
äußerer Krafteinwirkung von der einen Stellung in die andere Stellung verfahren werden
kann.
[0015] Vorzugsweise ist eine Ruhestellung des Stromschienenverbinders entweder die Montagestellung
und/oder die Kontaktierungsstellung, wobei es besonders bevorzugt ist, dass eine Ruhestellung
durch die Kontaktierungsstellung gebildet ist. Letzteres hat den Vorteil, dass durch
automatisches Einnehmen der Ruhestellung der Stromschienenverbinder zuverlässig und
dauerhaft mit der Stromschiene verbunden wird, so dass ein sicherer Betrieb auch unter
ungünstigen Bedingungen erreicht werden kann. Gerade auf dem technischen Gebiet der
elektrischen Schaltanlagen erweist sich dies als vorteilhaft, um eine hohe Sicherheit
beim bestimmungsgemäßen Betrieb erreichen zu können.
[0016] Mit der Erfindung kann eine platzsparende Bauform erreicht werden, wobei zugleich
eine elektrische Verbindung unabhängig von einem Drehmoment wie bei einer Schraubklemme
sichergestellt werden kann. Der Stromschienenverbinder kann als einpoliges Bauelement
zur Kontaktierung einer einzigen Stromschiene, von mehreren Stromschienen gleicher
elektrischer Spannung und Phasenlage oder dergleichen ausgeführt sein. Es können jedoch
auch mehrere Stromschienenverbinder zu einer insbesondere mehrpoligen Baueinheit zusammengefasst
sein, beispielsweise durch ein gemeinsames Gehäuse oder dergleichen. So können zum
Beispiel mehrpolige Verbindungen in einem Arbeitsgang hergestellt oder demontiert
werden.
[0017] Der Schenkel kann elastisch mit dem Körperelement ausgebildet sein, wobei der Schenkel
jedoch einstückig mit dem Körperelement ausgebildet ist. Auf diese Weise kann der
Schenkel ohne großen zusätzlichen Aufwand zusammen mit dem Körperelement hergestellt
werden.
[0018] Es können mehrere Schenkel vorgesehen sein, die ihrerseits eine oder mehrere Ausnehmungen
bilden, so dass zumindest eine Stromschiene mit dem Stromschienenverbinder verbunden
werden kann. Die Schenkel können beispielsweise nebeneinander angeordnet sein, so
dass sie nebeneinanderliegende Ausnehmungen bilden, in die ebenfalls nebeneinander
angeordnete Stromschienen eingeführt werden können. Auf diese Weise kann in sehr kompakter
Form ein Multischienenverbinder geschaffen werden.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Ausnehmung einstellbar. Dies erlaubt es,
die Ausnehmung an unterschiedliche Abmessungen von Sammelschienen anzupassen und auf
diese Weise einen hochflexiblen Stromschienenverbinder zu erreichen. Die Einstellbarkeit
der Ausnehmung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Schenkel in ihrer
Position am Körperelement veränderbar angeordnet werden können. Natürlich kann die
Veränderbarkeit auch durch ein elastisches Element wie ein Federelement oder dergleichen
erzeugt werden, welches die Schenkel in unterschiedlichen Montagestellungen und/oder
Kontaklierungsstellungen verfährt. Weiterhin kann auch vorgesehen sein, dass der Schenkel
an einer von mehreren diskreten Position am Körperelement festlegbar ist. Dies kann
beispielsweise durch Hakenverbindungen, Schraubverbindungen oder dergleichen erreicht
werden.
[0020] Besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Stromschiene in Kontaktierungsstellung
in der Ausnehmung festklemmbar ist. Neben einem guten elektrischen Kontakt kann zusätzlich
eine mechanische Befestigung erreicht werden, durch die ein erhöhtes Maß an Zuverlässigkeit
erreicht werden kann. So können beispielsweise durch den Klemmverbinder zusätzlich
mechanische Kräfte und Momente von der Sammelschiene auf den Stromschienenverbinder
und umgekehrt übertragen werden. Dies vereinfacht unter anderem die Montage.
[0021] Daneben oder zusätzlich können auch mehr als zwei Schenkel die Ausnehmung bilden,
um beispielsweise erhöhte Anforderungen hinsichtlich der Festigkeit der Verbindung,
des elektrischen Kontakts oder dergleichen erreichen zu können. Die Schenkel können
durch elastische Elemente, Federelemente oder dergleichen gegeneinander vorgespannt
sein.
[0022] Vorzugsweise ist das Federelement im Bereich der Ausnehmung angeordnet. Dieses wirkt
auf den Schenkel ein, um ihn beispielsweise in eine Ruhestellung vorzuspannen. Das
Federelement kann auch zum insbesondere gleichzeitigen Vorspannen mehrerer Schenkel
vorgesehen sein. Mit dem Federelement kann eine definierte Vorspannung des Schenkels
erreicht werden, mit der der Stromschienenverbinder an einer Stromschiene befestigt
werden kann. Zugleich kann die Aufrechterhaltung der Kontaktkraft bei Lastwechseln
erreicht werden, insbesondere bei einer Kurzschlussstrombeanspruchung.
[0023] Um ein Einführen der Stromschiene in die Ausnehmung zu erleichtern, können die Schenkel
eine Abschrägung aufweisen. Die Abschrägung kann beispielsweise an einem schienenseitigen
Rand der Ausnehmung angeordnet sein. Sie kann durch eine Phase oder dergleichen gebildet
sein. Darüber hinaus kann eine Einführhilfe durch die Abschrägung im Bereich des Einführbereichs
der Ausnehmung vorgesehen sein, beispielsweise an den Enden der Schenkel oder dergleichen.
Hierdurch kann eine einfache Montage des Stromschienenverbinders an der Stromschiene
erreicht werden.
[0024] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass auch das Körperelement als ganzes eine
Elastizität aufweist. Dies erweist sich dann als vorteilhaft, wenn die zu verbindenden
Stromschienen aufgrund von Montagetoleranzen nicht fluchten und mit dem Stromschienenverbinder
ein Ausgleich geschaffen werden soll. Natürlich kann diese Funktion auch durch entsprechend
einstellbare beziehungsweise bewegbare Schenkel erreicht werden, die entsprechend
des Versatzes ausgerichtet werden können. Auch Kombinationslösungen können vorgesehen
sein.
[0025] Um die Montage des Stromschienenverbinders zu erleichtern, kann vorgesehen sein,
dass das Körperelement eine Montageeinheit oder einen Ansatz für eine Montageeinheit
aufweist. Die Montageeinheit kann beispielsweise durch ein separates Werkzeug gebildet
sein, welches im Bereich der Ausnehmung angreift und diese von der Kontaktierungsstellung
in die Montagestellung verfährt. Das Werkzeug kann aber auch in das Körperelement
integriert sein, so dass kein separates Werkzeug erforderlich ist. Auch kann ein Ansatz
am Körperelement vorgesehen sein, beispielsweise in Form einer Bohrung, Aussparung
oder dergleichen.
[0026] Die Montageeinheit kann beispielsweise einen in einer Gewindebohrung drehbar geführten
Gewindestift umfassen. Die Gewindebohrung ist vorzugsweise im Bereich der Ausnehmung
im Körperelement angeordnet. Der Gewindestift ist dabei derart in der Gewindebohrung
geführt, dass er in Längsrichtung unterschiedliche Positionen erreichen kann. Vorzugsweise
wirkt er an einer bezüglich der Ausnehmung gegenüberliegenden Stelle, so dass die
Ausnehmung zwischen der Montagestellung und der Kontaktierungsstellung leicht verfahren
werden kann, indem lediglich der Gewindestift drehend in gewünschter Weise angetrieben
wird. Der Gewindestift weist hierzu einen Antriebsansatz auf, der beispielsweise durch
einen Vierkant, einen Schlitz, einen Kreuzschlitz oder dergleichen gebildet sein kann.
Natürlich kann auch vorgesehen sein, dass die Montageeinheit zum Verfahren von der
Montagestellung in die Kontaktierungsstellung vorgesehen ist. Mit der Montageeinheit
kann die Ausnehmung aus der Ruhestellung in die jeweils andere Stellung verfahren
werden.
[0027] Weitere Vorteile und Merkmale sind der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
zu entnehmen. Das in den Figuren dargestellt Ausführungsbeispiel dient lediglich der
Erläuterung der Erfindung und ist für diese nicht beschränkend.
Es zeigen:
[0028]
- Fig. 1
- in schematischer Ansicht einen Stromschienenverbinder gemäß der Erfindung und
- Fig. 2
- in einer schematisch perspektivischen Ansicht den Stromschienenverbinder gemäß Fig.
1 in Kontaktierungsstellung mit zwei Stromschienen.
- Fig. 1
- zeigt einen Stromschienenverbinder 10 gemäß der Erfindung mit einem
Körperelement 16, an welchem paarweise gegenüberliegend jeweils zwei Schenkel 18,
20 angeordnet sind. Jeweils ein Paar von Schenkeln 18, 20 bildet eine Ausnehmung 36,
38, in die, wie noch später ausgeführt werden wird, jeweils eine Stromschiene eingeführt
wird.
[0029] Vorliegend sind das Körperelement 16 sowie die daran angeformten Schenkel 18, 20
einstückig aus einem Kupferblech hergestellt, welches hinsichtlich der Dicke derart
gewählt ist, dass es sowohl den während des bestimmungsgemäßen Betriebs fließenden
elektrischen Strom mit hinreichend geringem elektrischen Widerstand führen als auch
einen hinreichend geringen Kontaktwiderstand zur Stromschiene herstellen kann. Die
Schenkel 18, 20 sind rechtwinklig vom Körperelement 16 jeweils in die gleiche Richtung
ragend abgewinkelt.
[0030] Jeder Schenkel 18, 20 weist gegenüberliegend zu seiner Verbindung zum Körperelement
16 einen Endbereich 24 beziehungsweise 26 auf, in dem jeweils ein Zapfen 28, 30 nach
außen ragend ausgeformt ist. Die Zapfen 28, 30 sind kreiszylindrisch ausgebildet.
[0031] Zapfenseitig ist die Schenkel 18, 20 übergreifend jeweils eine Feder 22 angeordnet,
die vorliegend im Wesentlichen bügelförmig ausgebildet ist und in ihren Endbereichen
jeweils einen ringförmigen Bereich 32, 34 aufweist. Der ringförmige Bereich 32, 34
bildet eine Bohrung, die hinsichtlich des Durchmessers entsprechend der Zapfen 28,
30 ausgebildet ist. Auf diese Weise kann die Feder 22 mit ihren ringförmigen Bereichen
32, 34 auf die Zapfen 28, 30 aufgeschoben werden und die Schenkel 18, 20 gegeneinander
vorspannen. Alternativ oder zusätzlich kann auch an der gegenüberliegenden Seite der
Schenkel 18, 20 unterhalb des Körperelements 16 eine Feder angeordnet sein. Die Feder
22 ist vorliegend aus einem Federstahl gebildet, der oberflächenseitig eine Sperrschicht
zur Reduzierung der Korrosion aufweist.
[0032] An den Schenkeln 18, 20 ist ferner ausnehmungsseitig jeweils ein Absatz 40, 42 ausgebildet,
und zwar in Form eines Vorsprungs. Wie später noch ersichtlich werden wird, bilden
die Absätze 40, 42 gemeinsam einen Anschlag für die in der Ausnehmung 36, 38 aufzunehmende
Stromschiene 12, 14.
[0033] Weitere, nicht bezeichnete Öffnungen im Körperelement 16 dienen neben der Materialbeziehungsweise
Gewichtsreduktion als Ansatz für ein Werkzeug, mit dem der Stromschienenverbinder
10 auf die Stromschiene 12, 14 aufgesetzt beziehungsweise abgezogen werden kann.
[0034] Fig. 2 zeigt nun eine bestimmungsgemäße Anwendung des erfindungsgemäßen Stromschienenverbinders
10 gemäß Fig. 1 bei der Verbindung zweier gegenüberliegender Enden von Stromschienen
12, 14. Vorliegend weisen die Stromschienen 12, 14 einen rechteckförmigen Querschnitt
auf und sind aus Kupfer gebildet, demselben Werkstoff, aus dem auch der Stromschienenverbinder
10 gebildet ist. Die Stromschienen 12, 14 weisen in dieser Ausgestaltung im Wesentlichen
die gleichen Querschnittsflächen auf. Für den Fachmann ist jedoch klar, dass der erfindungsgemäße
Stromschienenverbinder auch zur Verbindung von Stromschienen unterschiedlicher Querschnittsabmessungen
verwendet werden kann. Gegebenenfalls sind die Schenkel entsprechend anzupassen.
[0035] Mit der Feder 22 werden die Schenkel 18, 20 derart gegeneinander vorgespannt, dass
in den Ausnehmungen 36, 38 angeordnete Stromschienen 12, 14 in der jeweiligen Ausnehmung
festgeklemmt sind. Diese Stellung entspricht der Kontaktierungsstellung, in der die
Schenkel 18, 20 einen elektrischen Kontakt mit den jeweiligen Stromschienen 12, 14
bilden. Über den Stromschienenverbinder 10 erfolgt die elektrische Verbindung zwischen
den Stromschienen 12, 14.
[0036] Mittels eines nicht näher dargestellten Werkzeugs werden die Schenkel 18, 20 zur
Montage beziehungsweise Demontage entgegen der durch die Feder 22 aufgebrachten Vorspannung
belastet, so dass die Ausnehmung 36, 40 sich geringfügig erweitert, um die Stromschiene
12 beziehungsweise 14 aus ihrer jeweiligen Ausnehmung herauszuführen beziehungsweise
diese in die jeweilige Ausnehmung einzuführen. Diese Stellung entspricht der Montagestellung.
Um das Einführen einer Stromschiene 12, 14 in die jeweilige Ausnehmung 36, 38 zu erleichtern,
weisen die Schenkel 18, 20 an ihren dem Körperelement 16 gegenüberliegenden Enden
ausnehmungsseitig Abschrägungen 44 auf. Hierdurch erleichtert sich das Einführen der
jeweiligen Stromschiene 12, 14 in die entsprechende Ausnehmung 36, 38. Alternativ
oder zusätzlich kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Stromschienenverbinder
10 einfach auf die Stromschienen 12, 14 aufgesteckt wird, um die elektrische Verbindung
herzustellen. Ein Abziehen des Stromschienenverbinders 10 kann mittels eines in die
nicht bezeichnete rechteckige Öffnung des Körperelements 16 eingreifenden Werkzeugs
erreicht werden.
[0037] Nach Abschluss der jeweiligen Montagearbeiten wird das Werkzeug entspannt beziehungsweise
entfernt, so dass die Feder 22 wieder ihre Kraft in Form einer Vorspannung auf die
Schenkel 18, 20 ausüben kann, wodurch der entsprechende Anschluss des Stromschienenverbinders
10 von der Montagestellung in die Kontaktierungsstellung überführt wird.
[0038] Um eine gute Montage zwischen der Stromschiene 12, 14 und den jeweiligen Schenkeln
18, 20 erreichen zu können, sind vorliegend Absätze 40, 42 an den jeweiligen Schenkeln
18, 20 vorgesehen. Vorliegend sind diese auf gleicher Höhe angeordnet, so dass die
rechteckförmigen Stromschienen 12, 14 bei der Montage an die jeweiligen Absätze 40,
42 anschlagen. In dieser Position haben die Stromschienen 12, 14 ihre Endposition
für die Montage am Stromschienenverbinder 10 erreicht.
[0039] In der vorliegenden Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass die ausnehmungsseitigen
Bereiche der Schenkel 18, 20, die an die jeweiligen Absätze 40, 42 anschließen, in
der Kontaktierungsstellung im wesentlichen parallel zu nicht näher bezeichneten Seitenflächen
der Stromschienen 12, 14 ausgerichtet sind, so dass eine möglichst große Kontaktfläche
zwischen den Stromschienen 12, 14 und den jeweiligen Schenkeln 18, 20 gebildet werden
kann. Auf diese Weise kann ein geringer Kontaktwiderstand erreicht werden, so dass
eine hohe Strombelastbarkeit bei geringer thermischer Beeinträchtigung erreicht werden
kann. Hierdurch kann eine deutlich kompaktere Bauform gegenüber herkömmlichen Schraubverbindern
erreicht werden, da konstruktionsbedingt im Vergleich zu Schraubverbindern eine wesentliche
Verlustleistungsreduzierung bewirkt wird.
[0040] Der vorliegende Stromschienenverbinder 10 kommt mit einem minimalen Aufwand an beweglichen
Teilen aus. Daher kann bereits aufgrund der geringen Anzahl der beweglichen Teile
eine hohe Zuverlässigkeit erreicht werden. Durch die Klemmeigenschaften ist der Stromschienenverbinder
10 auch dann besonders sicher, wenn die Anordnung beispielsweise mit einem Kurzschlussstrom
beaufschlagt wird. Gerade hier erweist sich der Vorteil der Erfindung, indem bei kompakter
Bauform eine hohe Leitfähigkeit bei der Verbindung der Stromschienen 12, 14 erreicht
werden kann. Demzufolge ist nicht nur die thermische sondern auch die aufgrund der
hohen Stromstöße erforderliche mechanische Beanspruchung gegeben.
[0041] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass der Stromschienenverbinder 10 quasi
in Stecktechnik zur Verbindung der Stromschienen 12, 14 eingesetzt werden kann. Dies
erlaubt es, eine zuverlässige Verbindung der Stromschienen 12, 14 auch bei engsten
Montageverhältnissen zuverlässig zu erreichen. Um die elektrischen beziehungsweise
mechanischen Eigenschaften des Übergangs zwischen den Schenkeln 18, 20 und den entsprechenden
Stromschienen 12, 14 weiter zu verbessern, sind in der vorliegenden Ausgestaltung
an den Schenkeln ausnehmungsseitig Texturen vorgesehen. Vorliegend bestehen die Texturen
aus netzförmig ausgebildeten schmalen Ausformungen. In der Kontaktierungsstellung
greifen diese in die Seitenflächen der rechteckförmigen Stromschienen 12, 14.
[0042] Um die Kriech- und Luftstrecken innerhalb der nicht näher bezeichneten Schaltanlage,
in der die Stromschienenverbindung gemäß Fig. 2 angeordnet ist, klein halten zu können,
ist vorliegend vorgesehen, dass das Körperelement 16 sowie die Feder 22 einen elektrisch
isolierenden Überzug außerhalb des elektrischen Kontaktbereiches aufweisen. Vorliegend
ist der Überzug durch eine Lackierung gebildet, er kann jedoch auch durch eine Eloxierung
oder dergleichen gebildet sein.
Bezuaszeichenliste
[0043]
- 10
- Stromschienenverbinder
- 12
- Stromschiene
- 14
- Stromschiene
- 16
- Körperelement
- 18
- Schenkel
- 20
- Schenkel
- 22
- Feder
- 24
- Endbereich
- 26
- Endbereich
- 28
- Zapfen
- 30
- Zapfen
- 32
- ringförmiger Bereich
- 34
- ringförmiger Bereich
- 36
- Ausnehmung
- 38
- Ausnehmung
- 40
- Absatz
- 42
- Absatz
- 44
- Abschrägung
1. Stromschienenverbinder (10) mit einem elektrisch leitfähigen Körperelement (16) mit
wenigstens zwei gabelförmig angeordneten, eine Ausnehmung (36) zur Aufnahme einer
Stromschiene (12) bildenden Schenkeln (18, 20), wobei die Schenkel (18, 20) mittels
eines Federelements (22) vorgespannt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (18, 20) einstückig mit dem Körperelement (16) ausgebildet sind.
2. Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (18, 20) elastisch ausgebildet sind.
3. Verbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (36) einstellbar ausgebildet ist.
4. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromschiene (12) in Kontaktierungsstellung in der Ausnehmung (36) festklemmbar
ist.
5. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (18, 20) in Kontaktierungsstellung vorgespannt sind.
6. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (18) eine Abschrägung (44) aufweisen.
7. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Körperelement (16) eine Montageeinheit oder einen Ansatz für eine Montageeinheit
aufweist.
8. Verbinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageeinheit einen in einer Gewindebohrung drehbar geführten Gewindestift umfasst.
9. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Schenkeln (18, 20) jeweils ein Absatz (40, 42) ausgebildet ist.
10. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Körperelement (16) und das Federelement (12) außerhalb des elektrischen Kontaktbereichs
einen elektrisch isolierenden Überzug aufweisen.
11. Verbinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug durch eine Lackierung gebildet ist.