[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum maschinellen Bearbeiten von
insbesondere rotationssymmetrischen Werkstücken, z.B. Fahrzeugfelgen.
[0002] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum maschinellen
Bearbeiten von Werkstücken zu schaffen, mit denen eine verbesserte Einflussnahme auf
verschiedene Geometrien des Werkstücks während des Bearbeitungsvorgangs möglich ist.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
[0004] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Werkstück gleichzeitig von einem ersten
Antriebsmotor um seine eigene vertikale Mittelachse gedreht, es wird von einem zweiten
Antriebsmotor mit seiner Mittelachse entlang einer Orbitalbewegung entlang einer geschlossenen
Umlaufbahn um eine rotierende vertikale Achse bewegt und diese vertikale Achse wird
mit Hilfe eines dritten Antriebsmotors um eine stationäre vertikale Drehachse gedreht.
Durch die Verbindung von drei separaten Antriebsmotoren können diese getrennt angesteuert
werden und es ist eine deutliche Verbesserung und Vereinheitlichung des Materialabtrags
erreichbar. Da das Werkstück nicht nur um seine eigene vertikale Mittelachse sondern
auch noch um eine Orbitalbahn bewegt wird, die wiederum um eine stationäre vertikale
Drehachse gedreht wird, lässt sich eine bestmögliche Vereinheitlichung des Schleifbildes
erzielen. Im Gegensatz zu Schleifverfahren, bei denen das Werkstück zwar um drei zueinander
parallele Drehachsen, jedoch nicht um seine eigene Mittelachse gedreht wird, konnten
deutlich verbesserte Ergebnisse erzielt werden.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Orbitalbewegung und die Rotationsbewegung
des Werkstücks mit Hilfe von zwei getrennten Antriebsmotoren bewerkstelligt, wodurch
diese beiden Antriebe unabhängig voneinander getrennt regelbar sind und nicht mehr
fest gekoppelt sind. Hierdurch lassen sich deutlich verbesserte Bearbeitungsergebnisse
erzielen, und es ist eine deutliche Verbesserung und Vereinheitlichung des Materialabtrags
an der Felgenoberfläche von innen nach außen erreichbar und es kann ein optimales
Durchströmungsverhalten sowie ein gleichmäßiger Materialabtrag vom Mittelpunkt des
Werkstücks bis zu seinem Außenumfang hin erreicht werden.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, der Zeichnung
sowie den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform können mehrere Werkstücke in den
Behälter eingetaucht und relativ zu dem Behälter bewegt werden, wobei alle Werkstücke
um ihre eigene vertikale Mittelachse, um die rotierende vertikale Achse und um die
stationäre vertikale Drehachse gedreht werden. Bei diesem Verfahren ergibt sich der
Vorteil, dass eventuelle Bearbeitungsschatten minimiert sind, da jedes Werkstück auch
um seine eigene Mittelachse gedreht wird und somit kein Teil des Werkstücks auf einer
Kreisbahn umläuft, auf welcher der Teil stets zum Mittelpunkt dieser Kreisbahn gerichtet
ist.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann das Werkstück in einer Drehrichtung
entlang der geschlossenen Umlaufbahn bewegt werden, wobei das Werkstück in der dazu
entgegengesetzten Drehrichtung um seine eigene Mittelachse bewegt wird. Durch einen
solchen gegenläufigen Drehsinn der Orbitalbewegung einerseits und der Rotationsbewegung
andererseits haben sich sehr gute Ergebnisse erzielen lassen, insbesondere durch Variation
der jeweiligen Drehgeschwindigkeiten. Es ist also vorteilhaft, wenn die Drehzahl des
ersten Antriebsmotors unabhängig von der Drehzahl des zweiten Antriebsmotors variiert
wird.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird keiner der Antriebsmotoren
einer Dreh- oder Orbitalbewegung ausgesetzt. Dies trägt zu einer langen Lebensdauer
der Vorrichtung bei, da die beiden Antriebsmotoren lediglich der Oszillationsbewegung
ausgesetzt werden müssen, die jedoch mit vergleichsweise geringer Geschwindigkeit
erfolgt.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann dem Werkstück zusätzlich eine
Taumelbewegung auferlegt werden, um die Relativbewegung zwischen Bearbeitungsmittel
und Werkstück noch weiter zu erhöhen.
[0011] Gute Ergebnisse haben sich auch dadurch erzielen lassen, dass die maximale Drehzahl
der Rotationsbewegung und der Orbitalbewegung niedriger als etwa 150 U/min gewählt
wird.
[0012] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung sind die beiden Antriebsmotoren
auf einem Bauteil montiert, das entweder ortsfest ist, beispielsweise wenn der Bearbeitungsmittelbehälter
oszilliert wird, oder das von einer Oszillationseinrichtung oszillierbar ist. Bei
dieser Ausführungsform ergibt sich ebenfalls der Vorteil, dass die beiden Elektromotoren
keinen schnellen Drehbewegungen sondern lediglich einer vergleichsweise langsamen
Oszillationsbewegung unterworfen sind.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Orbitalantrieb ein von
einem Antriebsmotor drehbar angetriebenes Bauteil auf, an dem das Spannfutter exzentrisch
und drehbar befestigt ist. Auf diese Weise lässt sich das Spannfutter, das entlang
der Orbitalbahn umläuft, um seine eigene Achse mit einem Antriebsmotor drehen, der
selbst nicht entlang der Orbitalbahn umläuft, sondern - verglichen zur Bewegung des
Werkstücks - stationär bleibt. Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn die Rotationseinrichtung
eine von dem anderen Antriebsmotor drehbar angetriebene Welle aufweist, die sich durch
das Bauteil hindurch erstreckt, und die mit dem Spannfutter in Drehverbindung steht.
Hierdurch ist eine kostengünstige Lösung geschaffen, die nur mit wenigen Bauteilen
auskommt und dennoch die gewünschte Entkopplung der verschiedenen Bewegungen gewährleistet.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann ein dritter Antriebsmotor
vorgesehen sein, mit dem die vertikale Achse um eine stationäre vertikale Drehachse
drehbar ist, so dass einerseits das Werkstück um seine eigene Mittelachse rotiert
und andererseits das Werkstück auf einer Orbitalbahn umläuft und sich um die stationäre
vertikale Drehachse dreht.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Rotationseinrichtung mehrere
Spannfutter aufweisen, die entweder über ein gemeinsames Getriebe, beispielsweise
ein Planetengetriebe, oder über jeweils einen eigenen Antrieb um ihre eigene Mittelachse
in Drehung versetzt werden können. Bei dieser Ausführungsform sind die Spannfutter
koaxial zueinander angeordnet und werden einerseits um ihre eigene Drehachse, andererseits
um die rotierende Drehachse und schließlich auch um die stationäre Drehachse gedreht,
wodurch beste Bearbeitungsergebnisse erzielt werden.
[0016] Auch wenn vorstehend die Bewegung des Werkstücks bevorzugt relativ zu dem Bearbeitungsmittelbehälter
beschrieben ist, wird stets davon ausgegangen, dass es für die Erfindung grundsätzlich
unerheblich ist, ob die beschriebenen Bewegungen durch Bewegung des Werkstücks oder
alternativ durch Bewegung des Behälters erzielt werden. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird jedoch nicht der Behälter sondern ausschließlich die Felge bewegt, da dies einen
apparativ und konstruktiv geringeren Aufwand erfordert.
[0017] Ergänzend sei bemerkt, dass sich das erfindungsgemäße Verfahren grundsätzlich für
sämtliche Werkstücke und insbesondere auch für rotationssymmetrische Werkstücke eignet.
In Frage kommen bei Felgen alle Arten von Felgen bzw. Rädern, d.h. Felgen für PKW,
LKW oder Motorräder in allen Größen und Variationen. Das Bearbeiten kann ein Entgraten,
Entzundern, Verrunden, Schleifen, Polieren oder dgl. sein.
[0018] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Bear- beitungsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Bearbeitungsvor- richtung von Fig. 1;
und
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer Bearbeitungsvorrichtung.
[0020] Die in Fig. 1 dargestellte Bearbeitungsvorrichtung weist ein Grundgestell 10 auf,
auf dem ein Bearbeitungsmittelbehälter 12 angeordnet ist. Der Bearbeitungsmittelbehälter
12 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel rund und nach oben offen ausgebildet,
kann jedoch auch trog- oder wannenförmig ausgebildet sein. Der Bearbeitungsmittelbehälter
12 steht in keiner festen Verbindung mit dem Grundgestell 10 und kann somit durch
Flurförderfahrzeuge mühelos ausgetauscht werden. Zur Erhöhung der Bearbeitungsmittelbewegung
kann zusätzlich ein Vibrationsantrieb vorgesehen sein. Ferner sind an dem Bearbeitungsmittelbehälter
12 diverse Zuund Abflussmöglichkeiten vorgesehen, um kontinuierlich Wasserund/oder
Behandlungsmittel (Compounds) zuzugeben bzw. zu entnehmen. Im Betrieb ist der Behälter
12 etwa bis zur Höhe des Niveaus N mit Bearbeitungsmittel gefüllt.
[0021] Am Boden des Behälters 12 ist ein Rührelement 14 vorgesehen, das mehrere sich parallel
zum Boden erstreckende Paddel aufweist, die über einen Antrieb 16, der unterhalb des
Behälterbodens gelegen ist, um eine vertikale Drehachse D rotierend angetrieben werden.
[0022] Ferner ist auf dem Grundgestell 10 ein Maschinenständer 18 angeordnet, an dem eine
Quertraverse 20 in vertikaler Richtung, das heißt entlang des Doppelpfeiles X, verschiebbar
befestigt ist. Die Vertikalbewegung wird dabei über einen nicht näher dargestellten
Antrieb 22 bewirkt, der in Verbindung mit einem Hubzylinder 24 ein Anheben und ein
Absenken der Quertraverse 20 bewirkt. Hierbei wird die Quertraverse entlang der Achse
A in Richtung des Doppelpfeils X angehoben oder abgesenkt. Bei der in der Fig. 1 dargestellten
Position befindet sich die Quertraverse 20 in einer oberen Stellung, die der Be- und
Entladeposition entspricht, das heißt aus der dargestellten Stellung kann die Quertraverse
20 nach unten bewegt werden.
[0023] Am äußeren Ende der Quertraverse 20 ist am unteren Ende einer in einem Schaft 26
geführten Welle 27 ein Spannfutter 28 montiert ist, das zum Befestigen eines Werkstücks,
beispielsweise einer Felge F dient. Die Welle 27 ist hierbei an einem Getriebe 30
befestigt, das in Fig. 2 vergrößert dargestellt ist.
[0024] Wie Fig. 2 verdeutlicht, ist auf der Quertraverse 20 an ihrem in Fig. 2 rechten Ende
ein erster Antriebsmotor 32 montiert, dessen Drehachse vertikal verläuft und der über
einen in der Quertraverse 20 angeordneten Riementrieb 40 eine Hohlwelle 42 antreibt,
die um eine vertikale Drehachse C umläuft. Die Hohlwelle 42 erstreckt sich nach unten
durch die Quertraverse 20 und weiter durch einen zweiteiligen Drehteller 44, dessen
obere Hälfte 46 mit der Quertraverse 20 verschraubt ist und dessen untere Hälfte 48
über ein Kugellager relativ zu der oberen Hälfte 46 verdrehbar ist. Die Hohlwelle
42 ist an ihrem unteren Ende mit der unteren Hälfte 48 des Drehtellers 44 verschraubt,
so dass sich bei einer Drehbewegung der Hohlwelle 42 um die Achse C die untere Hälfte
48 des Drehtellers 44 zusammen mit der Hohlwelle 42 dreht. Für eine reibungsfreie
Lagerung der Hohlwelle 42 ist in der oberen Hälfte des Drehtellers 44 ein Kugellager
50 vorgesehen. Ebenso befindet sich zwischen der oberen Hälfte 46 und der unteren
Hälfte 48 des Drehtellers 44 ein weiteres Kugellager 52.
[0025] Wie Fig. 2 ferner zeigt, ist der Schaft 26 über ein Flanschgehäuse 54 exzentrisch
an der Unterseite der unteren Hälfte 48 des Drehtellers 44 befestigt, so dass der
Schaft 26, die Welle 27 und das daran befestigte Spannfutter 28 entlang einer Orbitalbahn
umlaufen, wenn der Antrieb 32 betätigt wird. In diesem Fall wird die Hohlwelle 42
über den Riementrieb 40 in Drehung versetzt und dreht entsprechend die untere Hälfte
48 des Drehtellers 52 und damit auch das Flanschgehäuse 54 bzw. den daran befestigten
Schaft 26 mit der darin angeordneten Welle 27.
[0026] Um unabhängig von der Orbitalbewegung, die durch den Antriebsmotor 32 bewirkt wird,
eine Rotationsbewegung des Spannfutters 28 um die Achse B zu erzielen, ist am äußeren
Ende der Quertraverse 20 ein weiterer Antriebsmotor 56 vorgesehen, der eine um die
Drehachse C umlaufende vertikale Welle 58 antreibt, die sich durch die Hohlwelle 42
erstreckt. Somit erstreckt sich die Welle 58 entlang der Achse C durch die obere und
die untere Hälfte des Drehtellers 44 und ist an ihrem unteren Ende mit einem Zahnrad
60 verbunden, das mit einem weiteren Zahnrad 62 kämmt, das mit der in dem Schaft 26
drehbar gelagerten Welle 27 in Verbindung steht. Auf diese Weise lässt sich das Spannfutter
28 mit Hilfe des zweiten Antriebsmotors 56 unabhängig von der Orbitalbewegung und
unabhängig von einer Ansteuerung des ersten Antriebsmotors 32 um die eigene vertikale
Mittelachse B drehen. Somit bewirkt der Antrieb 22 die Oszillationsbewegung der Felge
F entlang der Achse A in Richtung des Doppelpfeiles X und der Antriebsmotor 32 bewirkt
die Orbitalbewegung um die Achse C während der Antriebsmotor 56 die Rotationsbewegung
der Felge F um ihre Mittelachse B bewirkt.
[0027] Wie Fig. 1 zeigt, verläuft die Drehachse D, die etwa in der Mitte des Behälters 12
angeordnet ist, etwa koaxial zur Drehachse C der Orbitalbahn.
[0028] Sämtliche Antriebe 16, 22, 32 und 56 und auch ein Antrieb 70 (Fig. 3) sind geschwindigkeitsgeregelt
und in ihrer Drehrichtung umkehrbar. Sämtliche Antriebe sind mit einer (nicht dargestellten)
Maschinensteuerung verbunden, in der die gewünschten Arbeitsabläufe beliebig programmiert
werden können.
[0029] Bei der oben beschriebenen Vorrichtung weist der Schaft 26 einen Versatz von etwa
100 mm zur Drehachse C auf. Ein Versatz von etwa 80 bis etwa 150 mm kann vorteilhaft
sein.
[0030] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Werkstück, beispielsweise eine Fahrzeugfelge
in den mit Bearbeitungsmittel gefüllten Behälter eingetaucht, entlang einer geschlossenen
Umlaufbahn bewegt und zusätzlich um die eigene Mittelachse gedreht, wobei der Mittelpunkt
der geschlossenen Umlaufbahn um eine stationäre Vertikalachse gedreht wird. Hierbei
kann es vorteilhaft sein, wenn das Werkstück in einer Drehrichtung entlang der geschlossenen
Umlaufbahn bewegt wird, und in der entgegengesetzten Drehrichtung um seine eigene
Mittelachse bewegt wird. Beispielsweise kann der Antrieb 32 so angesteuert werden,
dass sich das Werkstück F entlang einer Orbitalbahn im Uhrzeigersinn innerhalb des
Behälters 12 bewegt, während es sich entgegen dem Uhrzeigersinn um seine eigene Symmetrieachse
B dreht.
[0031] In der Praxis haben sich beim Schleifen und Polieren mit folgenden Betriebsparametern
sehr gute Ergebnisse erzielen lassen:
|
Orbitalantrieb 32 |
Spindelantrieb 56 |
Stufe 1: Vorschliff |
90-115 U/min |
125-180 U/min |
Stufe 2a: Feinschliff |
90-115 U/min |
125-180 U/min |
Stufe 2b: Feinschliff |
30-45 U/min |
70-125 U/min |
Polieren |
70-90 U/min |
100-180 U/min |
[0032] Wenn mit gegenläufigen Drehrichtungen gearbeitet wird, lässt sich die effektive Antriebsdrehzahl
aus der Differenz der Orbitaldrehzahl und der Spindeldrehzahl errechnen.
[0033] Der Orbitalantrieb 32 ist bevorzugt zwischen etwa 30 und 130 U/min regelbar, während
der Spindelantrieb 56 bevorzugt von etwa 40 bis 200 U/min regelbar ist.
[0034] Während der Bearbeitung haben sich auch zusätzliche Oszillationsbewegungen in vertikaler
Richtung als vorteilhaft erwiesen:
|
Hublänge |
Häufigkeit |
Vorschliff: |
50 - 150 mm |
30 - 60 Hübe/min |
Feinschleifen a |
50 - 150 mm |
30 - 60 Hübe/min |
Feinschleifen b |
30 - 50 mm |
5 - 10 Hübe/min |
Polieren |
30 - 150 mm |
10 - 40 Hübe/min |
[0035] Die maximale Hublänge in vertikaler Richtung kann etwa 350 mm betragen und kann auf
eine maximale Häufigkeit von etwa 60 Hüben pro Minute begrenzt sein.
[0036] Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten
von Werkstücken, die ähnlich zu der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
ist, weshalb für gleiche oder gleichartige Bauteile die gleichen Bezugszeichen verwendet
werden.
[0037] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist die Quertraverse 20 mit Hilfe
eines dritten Antriebsmotors 70 um die vertikale Drehachse A in oder entgegen dem
Uhrzeigersinn in Richtung des Doppelpfeiles R verschwenkbar, d.h. die Mittelachse
C der Orbitalbahn kann um die stationäre Drehachse A verschwenkt werden. In diesem
Fall ist der Behälter 12 ringförmig ausgebildet und statt der Traverse 20 kann auch
ein Karussell vorgesehen sein, an dem mehrere Spannfutter in gleicher Weise drehbar
gelagert sind, wie dies in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
[0038] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist neben der Oszillationsbewegung
in Richtung des Doppelpfeils X entlang der Achse A eine erste Drehbewegung um die
Achse A, eine zweite Drehbewegung um die Achse C und eine dritte Drehbewegung um die
Achse B möglich, welche die Mittelachse des Spannfutters 28 für die Fahrzeugfelge
F bildet.
[0039] Bei allen dargestellten Ausführungsformen können mehrere Spannfutter parallel und
exzentrisch um die rotierende Drehachse C vorgesehen werden. Beispielsweise können
die Spannfutter mit Hilfe eines Planetengetriebes und mit Hilfe eines gemeinsamen
Antriebsmotors jeweils um ihre eigene Mittelachse gedreht werden. Alternativ kann
für jedes Spannfutter ein eigener Antriebsmotor vorgesehen werden, um die Drehzahl
des jeweiligen Werkstücks für seine Eigenrotation individuell einstellen zu können.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 10
- Grundgestell
- 12
- Behälter
- 14
- Rührelement
- 16
- Antrieb
- 18
- Maschinenständer
- 20
- Quertraverse
- 22
- Antrieb
- 24
- Hubzylinder
- 26
- Schaft
- 27
- Welle
- 28
- Spannfutter
- 30
- Getriebe
- 32
- zweiter Antriebsmotor
- 40
- Riementrieb
- 42
- Hohlwelle
- 44
- Drehteller
- 46
- obere Hälfte
- 48
- untere Hälfte
- 50
- Kugellager
- 52
- Kugellager
- 54
- Flanschgehäuse
- 56
- erster Antriebsmotor
- 58
- Welle
- 60, 62
- Zahnrad
- 70
- dritter Antriebsmotor
- A
- Achse
- B, C, D
- Drehachse
- F
- Felge
- N
- Bearbeitungskörperniveau
- R
- Drehrichtung
- X
- Hubrichtung
1. Verfahren zum maschinellen Bearbeiten zumindest eines rotationssymmetrischen Werkstücks
(F), beispielsweise einer Fahrzeugfelge, bei dem das Werkstück (F) in einen mit Bearbeitungsmittel
gefüllten Behälter (12) eingetaucht und relativ zu dem Behälter bewegt wird, wobei
das Werkstück gleichzeitig:
von einem ersten Antriebsmotor (56) um seine eigene vertikale Mittelachse (B) gedreht
wird,
von einem zweiten Antriebsmotor (32) mit seiner Mittelachse (B) entlang einer geschlossenen
Umlaufbahn um eine rotierende vertikale Achse (C) in dem Behälter bewegt wird,
wobei die rotierende vertikale Achse (C) mit einem dritten Antriebsmotor (70) um eine
stationäre vertikale Drehachse (A) gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Werkstücke (F) in den Behälter (12) eingetaucht und relativ zu dem Behälter
bewegt werden, wobei alle Werkstücke um ihre eigene vertikale Mittelachse (B), um
die rotierende vertikale Achse (C) und um die stationäre vertikale Drehachse (A) gedreht
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkstück (F) in einer Drehrichtung entlang der geschlossenen Umlaufbahn bewegt
wird und in der entgegengesetzten Drehrichtung um seine eigene Mittelachse (B) bewegt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehzahl des ersten Antriebsmotors (56) unabhängig von der Drehzahl des zweiten
Antriebsmotors (32) und/oder des dritten Antriebsmotors (70) geregelt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkstück in vertikaler Richtung (X) in dem Behälter auf und ab bewegt wird.
6. Vorrichtung zum maschinellen Bearbeiten von Werkstücken, mit
- einem Behälter (12) für Bearbeitungsmittel;
- mindestens einem Spannfutter (28) zum Befestigen zumindest eines Werkstücks (F);
- einer Rotationseinrichtung (26, 27, 56, 58, 60, 62), die das Spannfutter (28) um
seine eigene Mittelachse (B) in Drehung versetzt; und
- einem Orbitalantrieb (32, 40, 42, 44, 54), der das Spannfutter (28) entlang einer
geschlossenen Umlaufbahn um eine vertikale Achse (C) bewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotationseinrichtung und der Orbitalantrieb jeweils einen eigenen, unabhängig
ansteuerbaren Antriebsmotor (32, 56) aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Antriebsmotoren (32, 56) auf einem Bauteil (20) montiert sind, das ortsfest
ist, oder das von einer Oszillationseinrichtung (22) in vertikaler Richtung oszillierbar
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Orbitalantrieb ein von einem Antriebsmotor (32) drehbar angetriebenes Bauteil
(44) aufweist, an dem das oder die Spannfutter (28) exzentrisch und drehbar befestigt
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotationseinrichtung eine von dem anderen Antriebsmotor (56) drehbar angetriebene
Welle (58) aufweist, die sich durch das Bauteil (44) hindurch erstreckt, und die mit
dem Spannfutter (28) in Drehverbindung steht.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 6 - 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Antriebsmotoren (32, 56) auf einem Bauteil (20) montiert sind, das um eine
stationäre vertikale Achse (A) drehbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 - 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotationseinrichtung (26, 27, 56, 58, 60, 62) mehrere Spannfutter (28) aufweist,
die über ein gemeinsames Getriebe oder über jeweils einen eigenen Antrieb um ihre
eigene Mittelachse (B) in Drehung versetzt werden können.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-10,
dadurch gekennzeichnet, dass
alle Drehachsen (A, B, C) parallel verlaufen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
keiner der Antriebsmotoren (56, 32) einer Dreh- oder Orbitalbewegung ausgesetzt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein dritter Antriebsmotor (70) vorgesehen ist, der die vertikale Achse (C) um eine
stationäre vertikale Drehachse (A) dreht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
alle drei Motoren unabhängig voneinander ansteuerbar sind.