[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines doppelwandigen Bechers
bei dem ein hülsenförmiger Außenmantel aus einem Papiermaterial auf einen vorgefertigten
Innenbecher axial aufgeschoben und befestigt wird, wobei der hülsenförmige Außenmantel
vor dem Aufschieben aus einem flachliegenden Zuschnitt durch Verbinden der Enden des
Zuschnitts geformt wird, und wobei die Enden des Zuschnitts durch einen in begrenzten
Bereichen des Außenmantels aufgetragenen Klebstoff verbunden werden. Die Erfindung
betrifft ferner ein mit diesem Verfahren hergestellten Becher.
[0002] Ein Verfahren dieser Art ist durch die
DE 198 40 841 A1 Stand der Technik. Auf einem flachliegenden Zuschnitt wird in einem begrenzten Bereich
ein Kaltleim als Klebstoff aufgetragen. Die Enden des Zuschnitts werden zusammengeklebt,
so dass eine Hülse entsteht. Diese Hülse wird als Außenmantel auf einen vorgefertigten
lnnenbecher aufgeschoben. Durch die Stabilität des hülsenförmig vorgefertigten Außenmantels
kann zwischen dem Außenmantel und dem Innenmantel des Bechers einen im Wesentlichen
ringförmiger Luftraum gebildet werden, wobei sich Außenmantel und Innenmantel entlang
des Luftraumes nicht berühren. Die Dicke des im Wesentlichen ringförmigen Luftraums
kann durch eine sprunghafte Aufweitung im oberen Bereich des Innenmantels vergrößert
werden, so dass die Isolationswirkung des Bechers verbessert ist.
[0003] Durch die Verwendung von Kaltleim als Klebstoff zum Verbinden der Enden des Zuschnitts
des Außenmantels kann der Außenmantel aus einem sehr preisgünstigen Papiermaterial
hergestellt werden. Die Zuschnitte für den Außenmantel können aus einschichtigem Papiermaterial
ohne zusätzliche Kunststoffbeschichtung bestehen. Im Gegensatz zu dem lnnenbecher
dessen Papiermaterial auf der den Innenraum bildenden Seite eine Kunststoffbeschichtung
aufweist, kommt der Außenmantel nicht mit der einzufüllenden Flüssigkeit in Kontakt.
Es ist also ein unbeschichtetes Papiermaterial ausreichend, um die Isolationswirkung
des doppelwandigen Bechers zu erreichen.
[0004] Das Verkleben der Enden des Zuschnitts mit Kaltleim begrenzt jedoch die Arbeitsgeschwindigkeit
der Herstellvorrichtung, da der Kaltleim eine relativ lange Zeit benötigt, bis er
abbindet. Die Enden des Zuschnitts müssen deshalb relativ lange zusammengepresst bleiben,
damit die Klebeverbindung sich nicht sofort wieder löst. Außerdem ist die Verarbeitung
von Kaltleim aufwendig, da Kaltleim häufig Viskositätsschwankungen aufweist, die eine
präzise Dosierung der aufgetragenen Leimmenge verhindern. Durch übermäßigen Leimauftrag
kommt es zu Verschmutzung der Herstellmaschine, so dass die Maschine zum Reinigen
häufig stillgesetzt werden muss.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen
eines doppelwandigen Bechers zu schaffen.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass beim Verbinden der Enden des Zuschnitts zu
einem hülsenförmigen Außenmantel ein thermoplastisches Material als Klebstoff verwendet
wird.
[0007] Ein thermoplastisches Material, wie beispielsweise ein Schmelzklebstoff bzw. ein
sogenannter Hotmelt, lässt sich mit definierter Viskosität sehr präzise in begrenzten
Bereichen des Außenmantels auftragen und bindet beim Zusammenpressen der Enden sehr
schnell ab. Hierdurch kann die Geschwindigkeit bei der Herstellung des doppelwandigen
Bechers stark erhöht werden. Außerdem wird die Herstellmaschine nicht durch unpräzise
dosierten Klebstoff verunreinigt, so dass die häufigen Reinigungsarbeiten entfallen.
Der Schmelzklebstoff wird vor dem Verbinden der Enden des Zuschnitts zu einem hülsenförmigen
Außenmantel auf begrenzte Bereiche des Zuschnitts in flüssiger Form aufgetragen. Die
Enden des Zuschnitts brauchen nur für sehr kurze Zeit zusammengepresst werden, um
sicher und stabil verklebt zu sein.
[0008] In Ausgestaltung kann als thermoplastisches Material auch ein Siegellack verwendet
werden. Der Siegellack kann in einem dem eigentlichen Herstellverfahren des doppelwandigen
Bechers oder aber mindestens in einem dem Formen des Außenmantels vorgelagerten Schritt
auf den flachliegenden Zuschnitt aufgetragen werden. Der Siegellack kann beispielsweise
in Form eines Streifens auf ein Ende des Zuschnitts aufgebracht werden, bevor der
Zuschnitt der Herstellmaschine für den doppelwandigen Becher zugeführt wird. Das Aufbringen
des Siegellackes kann zum Beispiel in einer Druckmaschine erfolgen. Der Siegellack
hat sich somit auf dem flachliegenden Zuschnitt bereits verfestigt und behindert die
Zuführung des Zuschnitts in der Becherherstellmaschine nicht. Beim Verbinden der Enden
des Zuschnitts zu dem hülsenförmigen Außenmantel wird der Siegellack wieder erwärmt,
so dass die Enden nach kurzem Aneinanderpressen miteinander verklebt sind. Ein Aufbringen
von Siegellack vor der Zuführung der Zuschnitte für den Außenmantel in die Becherherstellmaschine
hat den großen Vorteil, dass in der Becherherstellmaschine keinerlei Auftragseinrichtungen
und Dosiereinrichtungen für Klebstoff vorhanden sein müssen. Jegliche Verschmutzung
der Becherherstellmaschine durch Klebstoff kann dadurch wirkungsvoll verhindert werden.
Der Siegellack kann sehr sparsam in begrenzten Bereichen des Außenmantels, wo er zur
Verbindung benötigt wird, aufgetragen werden. Neben den Enden des Zuschnitts kann
auch die Befestigung des hülsenförmigen Außenmantels am lnnenbecher durch ein thermoplastisches
Material als Klebstoff bewirkt werden. Hierzu kann ein Streifen von Siegellack entlang
einer bogenförmig gekrümmte Kante des Zuschnitts aufgebracht sein.
[0009] Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Siegellack als thermoplastisches Material
zum Verbinden des Außenmantels ist, dass in der Becherherstellmaschine Vorrichtungen
zum Verbinden der Enden des Zuschnitts verwendet werden können, wie sie in ähnlicher
Weise auch zum Verbinden des Innenmantels bei der Herstellung des lnnenbechers eingesetzt
werden. Die Zuschnitte für den Außenmantel mit dem in den begrenzten Bereichen aufgedruckten
Siegellack lassen sich im Prinzip genauso verarbeiten, wie die mit Polyethylen-Folie
beschichteten Zuschnitte für den lnnenbecher. Derartige Siegel-Vorrichtungen sind
an sich bekannt, so dass an dieser Stelle auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet
wird.
[0010] Der lnnenbecher kann an sich beliebig gestaltet sein. Er kann beispielsweise aus
einem Papiermaterial bestehen. Der lnnenbecher kann aber auch ein Kunststoffbecher
sein. Auch für den Außenmantel sind unterschiedliche Ausgestaltungen möglich. Der
Außenmantel kann beispielsweise aus einem glatten Papiermaterial oder auch aus einem
gewellten Papiermaterial bestehen.
[0011] Die Verwendung eines thermoplastischen Materials als Klebstoff für den hülsenförmigen
Außenmantel ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der lnnenbecher eine sprunghafte
Durchmesserveränderung in Form einer Schulter im oberen Bereich des Innenmantels aufweist.
Die sprunghafte Aufweitung befindet sich dicht unterhalb einer Mundrolle des lnnenbechers,
so dass zwischen der Aufweitung und der Mundrolle ein schmaler Bereich zur Befestigung
des Außenmantels verbleibt. Dieser Bereich zur Befestigung des Außenmantels liegt
üblicherweise oberhalb des Niveaus der in den Becher einzufüllenden heißen Flüssigkeit.
Unterhalb der sprunghaften Durchmesser-Veränderung befindet sich zwischen dem Außenmantel
und dem Innenmantel ein im wesentlichen ringförmiger Luftraum, entlang dem sich Außenmantel
und Innenmantel nicht berühren. Auch die in Becherlängsachse verlaufende Verbindungsstelle
der Enden des Zuschnitts des hülsenförmigen Außenmantels ist durch diesen Luftraum
von dem mit der heißen Flüssigkeit in Kontakt stehenden Innenmantel beabstandet. Es
besteht also keine Gefahr, dass die mit thermoplastischem Material verklebten Verbindungen
am Außenmantel sich durch das Einfüllen von heißer Flüssigkeit in den doppelwandigen
Becher wieder lösen. Aus der nicht gattungsgemäßen
EP 1 785 370 A1 ist die Verwendung eines Schmelzklebstoffs zur vorläufigen Befestigung eines Außenmantels
an einem Innenbecher beschrieben. Der Außenmantel wird nicht zu einer Hülse verklebt,
sondern direkt um den Mantel des lnnenbechers gewickelt und dort angeklebt. Zur dauerhaften
Fixierung wird zusätzlich zu dem Schmelzklebstoff ein Kaltleim auf den Außenmantel
aufgetragen. Die Nachteile der Verwendung von Kaltleim wurden oben bereits beschrieben.
Der Kaltleim ist bei der Ausführung der
EP 1 785 370 A1 notwendig, da sich die durch den Schmelzklebstoff hergestellte Verbindung zwischen
dem Innenmantel und dem Außenmantel beim Einfüllen von heißer Flüssigkeit in den Becher
wieder lösen kann und die Gefahr besteht, dass der Außenmantel durch die Eigenspannung
des Papiermaterials aufspringt und vom lnnenbecher abfällt.
[0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einiger Ausführungsbeispiele.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 einen teilweise dargestellten doppelwandigen Becher im Längsschnitt,
Figur 2 einen verkleinert dargestellten flachliegenden Zuschnitt für einen hülsenförmigen
Außenmantel des doppelwandigen Bechers der Figur 1,
Figuren 3A und 3B jeweils eine entlang der Schnittfläche III-III der Figur 1 geschnittene
Ansicht,
Figuren 4 bis 7 jeweils Ansichten ähnlich Figur 1 auf unterschiedliche Formvarianten
des doppelwandigen Bechers.
[0014] Der in Figur 1 dargestellte doppelwandige Becher 1 besteht im Wesentlichen aus einem
lnnenbecher 2 mit einem befüllbaren Innenraum 3 und einem Außenmantel 4. Der befüllbare
Innenraum 3 des Innenbechers 2 wird durch einen konischen Innenmantel 5 und einen
topfförmigen Boden 6 gebildet. Die offene Seite des topfförmigen Bodens 6 ist so angeordnet,
dass sie von der Füllöffnung des Bechers 1 abgewandt ist. Der Boden 6 ist mit seiner
Wandung im Bereich des geringeren Umfangs des Innenmantels 5 flüssigkeitsdicht mit
diesem durch eine Zarge 7 verbunden. Im Bereich der Zarge 7 ist das Material des Innenmantels
5 um die Wandung des Bodens 6 herumgelegt und nach innen eingeschlagen. Der Innenmantel
5 weist an seinem oberen Rand, also in dem Bereich des größeren Umfangs, eine nach
außen gebördelte Mundrolle 8 auf, die die Füllöffnung umgibt.
[0015] Die Eigenschaft "konisch" des Innenmantels 5 ist dabei so zu verstehen, dass sich
der Innenmantel 5 in dem in Figur 1 dargestellten Längsschnitt von der Mundrolle 8
zu dem Boden 6 verjüngt. Es ist dabei unerheblich, welche Form der Innenmantel 5 im
Querschnitt aufweist. Der Innenmantel 5 kann im Querschnitt beispielsweise kreisrund,
oval oder auch rechteckig mit abgerundeten Ecken sein. Der lnnenbecher hat im Falle
eines runden Querschnitts des konischen Innenmantels 5 eine kegelstumpfähnliche Form,
während er im Falle eines rechteckigen Querschnitts eine eher pyramidenstumpfartige
Form aufweist.
[0016] Die Zarge 7 kann bevorzugt wenigstens in einem Bereich entlang ihres Umfangs eine
nach außen ragende Aufweitung 9 aufweisen. Die Aufweitung 9 kann sich alternativ auch
nur über einen unteren Teilbereich der Zarge 7 erstrecken. Ein unterer Rand der Aufweitung
9 an der Zarge 7 bildet eine Standfläche für den Becher 1. Der Becher steht bei Gebrauch
auf seiner Standfläche, die durch die Aufweitung 9 vergrößert ist. Dadurch ist ein
Umkippen des Bechers 1 erschwert. Die Aufweitung 9 ist bevorzugt entlang des Umfangs
der Zarge 7 umlaufend gestaltet.
[0017] Bei Bechern 1 aus Papiermaterial ist die Zarge 7 ein sehr wichtiges Element des Bechers
1. Die Zarge 7 ist notwendig für die Verbindung zwischen dem Innenmantel 5 und dem
Boden 6. Das Material des Bodens 6 ist mit dem Material des Innenmantels 5 im Bereich
der Zarge 7 verklebt oder versiegelt um wenigstens für einen gewissen Zeitraum flüssigkeitsdicht
zu sein. Unter dem Begriff "Papiermaterial" aus dem der Boden 6 und der lnnenmantel
5 besteht, können dabei unterschiedliche Materialien verstanden werden, die wenigstens
eine Schicht aus Papier, Pappe oder Karton aufweisen. Zusätzlich kann das Material
eine oder mehrere Schichten aus Kunststoff und/oder Aluminium aufweisen. Bevorzugt
ist das Papiermaterial auf der den Innenraum 3 begrenzenden Seite mit einer dünnen
Kunststoffschicht, vorzugsweise aus Polyethylen, beschichtet. Im Gegensatz zu reinem
Kunststoffmaterial ist die Formbarkeit und insbesondere die Dehnbarkeit von derartigen
Papiermaterial eingeschränkt. Bei zu starker Verformung kann das Papiermaterial selbst
oder auch die vorgesehene Beschichtung reißen, so dass die Dichtigkeit beeinträchtigt
ist. Bei Bechern 1 aus Papiermaterial ist deshalb die Zarge 7 ein wesentliches Konstruktionsmerkmal,
auf das nicht verzichtet werden kann.
[0018] Der Innenmantel 5 kann vorteilhafterweise im Bereich unterhalb der Mundrolle 8 eine
sprunghafte Größenveränderung in Form einer Schulter 10 aufweisen, die sich vom Boden
6 zur Mundrolle 8 gesehen als sprunghafte Querschnittserweiterung darstellt. Zwischen
der Mundrolle 8 und der Schulter 10 befindet sich auf der Außenfläche des Innenmantels
5 eine Anlagefläche 11 für den Außenmantel 4.
[0019] Damit mehrere doppelwandige Becher 1 gut gestapelt und leicht wieder entstapelt werden
können, kann als Mittel zum Stapeln eine Sicke 12 in den Innenmantel 5 eingeformt
sein, auf der sich die Aufweitung 9 der Zarge 7 eines in den Innenraum 3 einzusetzenden
gleichartigen Bechers 1 abstapelt. Es wird dadurch verhindert, dass sich die gestapelten
Becher 1 ineinander verkeilen.
[0020] Der Außenmantel 4 kann unterschiedlich gestaltet sein. Zwei mögliche Gestaltungen
des Außenmantels 4 sind in den Figuren 3A und 3B dargestellt. In Figur 3A ist ein
glatter Außenmantel 4 zu erkennen, der den Innenmantel 5 in einem gleichmäßigen Abstand
umgibt. In Figur 3B ist ein gewellter Außenmantel 4 dargestellt. Der im Wesentlichen
ringförmige Luftraum 13 hat dadurch eine wechselnde Breite. Je nach Anforderung kann
vorgesehen sein, dass die dem Innenmantel 5 am nächsten liegenden Bereiche des Außenmantels
4 noch einen geringen Abstand zum Innenmantel 5 aufweisen oder alternativ den Innenmantel
5 berühren, so dass sich der Außenmantel 4 am lnnenbecher 2 abstützt und eine verbesserte
Stabilität des doppelwandigen Bechers 1 entsteht.
[0021] Für die Herstellung eines doppelwandigen Bechers 1 wird ein in an sich bekannter
Art und Weise vorgefertigter Innenbecher 2 verwendet. Dieser vorgefertigte Innenbecher
2 wird mit einem hülsenförmigen Außenmantel 4 verbunden, so dass zwischen dem Außenmantel
4 und dem Innenmantel 5 des Bechers 1 ein im Wesentlichen ringförmiger Luftraum 13
gebildet wird, entlang dem sich Außenmantel 4 und Innenmantel 5 nicht berühren. Dabei
kann die Aufweitung 9 vor oder nach dem Aufschieben des Außenmantels 4 geformt werden.
Der Luftraum 13 hat eine gute Isolationswirkung, so dass der doppelwandige Becher
1 auch mit einer in den Innenraum 3 eingefüllten sehr heißen Flüssigkeit problemlos
in der Hand gehalten werden kann. Am unteren Ende des Außenmantels 4 ist eine nach
innen gerichtete Einrollung 14 vorgesehen, mit der sich der Außenmantel 4 am lnnenbecher
2 abstützt.
[0022] Zu Herstellung des Außenmantels 4 wird ein in Figur 2 dargestellter flachliegender
Zuschnitt 15 verwendet. Der Zuschnitt 15 hat etwa die Form eines Segmentes aus einem
Kreisring mit zwei bogenförmigen Kanten 16 und 17 und zwei geraden Enden 17 und 18.
Im Gegensatz zu dem Boden 6 und dem Innenmantel 5 besteht der Zuschnitt 15 für den
Außenmantel 4 aus einem unbeschichteten Papiermaterial, da der Außenmantel bei der
Benutzung des Bechers 1 nicht mit der einzufüllenden Flüssigkeit in Kontakt kommt.
Aus Gründen des Umweltschutzes ist es vorteilhaft, die Menge des kunststoffbeschichteten
Papiermaterials an dem doppelwandigen Becher 1 zu minimieren. Der doppelwandige Becher
1 wird üblicherweise als Einwegbecher für Heißgetränke verwendet und nach einmaligem
Gebrauch entsorgt. Je weniger Kunststoff der Becher 1 enthält, desto besser ist das
Papiermaterial wiederverwertbar.
[0023] Der Zuschnitt 15 wird um einen konischen Dorn gewickelt und das Ende 18 wird mit
dem Ende 19 überlappend verbunden. Zur Verbindung der beiden Enden 18 und 19 wird
auf das Ende 18 in einem begrenzten Bereich ein thermoplastisches Material als Klebstoff
aufgetragen. Der begrenzte Bereich am Ende 18 des Zuschnitts 15, in dem das thermoplastische
Material als Klebstoff aufgetragen wird, ist in Figur 2 durch die mit dem Bezugszeichen
20 versehene Schraffur gekennzeichnet.
[0024] Für das Verbinden der Enden 18 und 19 des Zuschnitts 15 zu dem hülsenförmigen Außenmantel
4 sind zwei unterschiedliche thermoplastische Materialien als Klebstoff besonders
geeignet. Zum einen kann als thermoplastisches Material ein Schmelzklebstoff verwendet
werden. Der Schmelzklebstoff wird vor dem Verbinden der Enden 18 und 19 auf den begrenzten
Bereich 20 des Zuschnitts 15 in flüssiger Form aufgetragen. Hierzu kann eine Dosiervorrichtung
vorgesehen sein, die den Schmelzklebstoff mit definierter Temperatur durch eine Düse
auf den Zuschnitt 15 aufträgt. Anschließend wird das Ende 19 über den Bereich 20 am
Ende 18 gelegt und damit verpresst. Dabei kühlt der Schmelzklebstoff ab und die Enden
18 und 19 sind innerhalb kürzester Zeit sicher miteinander verbunden.
[0025] Als besonders vorteilhafte Alternative kann auch ein Siegellack als thermoplastisches
Material verwendet werden. Der Siegellack wird mit einer Druckmaschine auf den flachliegenden
Zuschnitt 15 im Bereich 20 aufgedruckt und verfestigt sich dort. Vorgefertigte Zuschnitte
15 mit dem aufgebrachten Siegellack im Bereich 20 können dann bei der Herstellung
des doppelwandigen Bechers 1 in der Becherherstellmaschine verarbeitet werden, ohne
dass in der Becherherstellmaschine ein weiterer Klebstoffauftrag erforderlich ist.
Der Zuschnitt 15 mit dem vorher aufgebrachten Siegellack im Bereich 20 wird um einen
Dorn gewickelt, wobei das Ende 19 über den Bereich 20 am Ende 18 gelegt wird. Unter
kurzzeitiger Wärmeeinwirkung werden die Enden 18 und 19 aneinander gepresst, so dass
der Siegellack wieder erwärmt wird, und dadurch das Ende 19 mit dem Ende 18 verklebt.
[0026] Nach dem Verbinden der Enden 18 und 19 des Zuschnitts 15 zu einem hülsenförmigen
Außenmantel 4 mit dem thermoplastischen Material als Klebstoff, wird an der bogenförmigen
Kante 17 die nach innen gerichtete Einrollung 14 geformt, und der hülsenförmige Außenmantel
4 wird von dem Dorn abgenommen. Anschließend wird der hülsenförmige Außenmantel 4
in axialer Richtung auf den vorgefertigten lnnenbecher 2 von unten her aufgeschoben
und am Innenbecher 2 befestigt. Die Befestigung des Außenmantels 4 am lnnenbecher
2 erfolgt dadurch, dass ein Bereich an der oberen Kante 16 des Außenmantels 4 sich
an die Anlagefläche 11 des Innenmantels 5 anlegt. Je nach Art des verwendeten thermoplastischen
Materials als Klebstoff kann die Befestigung des hülsenförmigen Außenmantels 4 am
Innenbecher 2 ebenfalls unterschiedlich durchgeführt werden. Bei der Verwendung eines
Schmelzklebstoffs wird der Schmelzklebstoff in flüssiger Form entweder auf den Außenmantel
4 im Bereich der oberen Kante 16 aufgetragen oder auf die Anlagefläche 11 des lnnenbechers
auftragen, bevor der Außenmantel 4 von unten auf den lnnenbecher 2 geschoben wird.
Nach Aufschieben des Außenmantels 4 auf den Innenbecher 2 kann der Außenmantel 4 noch
mit dem Innenmantel 5 im Bereich zwischen der Schulter 10 und der Mundrolle 8 verpresst
werden.
[0027] Bei der Verwendung eines Siegellackes als thermoplastisches Material ist auf dem
Zuschnitt 15 entlang der bogenförmigen Kante 16 analog zu dem Bereich 20 am Ende 18
ein begrenzter Bereich 21 vorgesehen, in dem Siegellack aufgetragen ist. Der Bereich
21 befindet sich nach Verbinden der Enden 18 und 19 des Zuschnitts auf der Innenseite
des hülsenförmigen Außenmantels 4 und kommt nach dem Aufschieben des Außenmantels
4 in Kontakt mit der Anlagefläche 11 des lnnenbechers 2. Zum Verbinden des Außenmantels
4 mit dem Innenbecher 2 wird nun der Außenmantel 4 und der Innenmantel 5 im Bereich
11 mit dem dazwischenliegenden Siegellack unter Wärmeeinwirkung verpresst und versiegelt.
[0028] Ein Verpressen des Außenmantels 4 und des Innenmantels 5 im Bereich 11 mit dem dazwischen
liegenden thermoplastischen Material als Klebstoff kann je nach Anforderung unterschiedlich
durchgeführt werden. Vorteilhaft kann ein über den gesamten Umfang des Bechers 1 durchgehendes
Verpressen sein, so dass eine stabile Verbindung zwischen Außenmantel 4 und lnnenbecher
2 entsteht. Es kann jedoch auch ausreichend sein, den Außenmantel und den Innenmantel
5 nur in lokal begrenzten Bereichen innerhalb des Bereiches 11 zu verpressen, so dass
der Außenmantel 4 nicht entlang des gesamten Umfangs des Bechers 1 mit dem lnnenbecher
2 verbunden ist. Für eine solche Variante kann es vorteilhaft sein, auch das thermoplastische
Material nur in denjenigen Bereichen aufzutragen, die später auch verpresst werden.
Im Falle eines Schmelzklebstoffs kann es beispielsweise ausreichend sein, diesen lediglich
punktförmig aufzutragen, bevor der Außenmantel 4 von unten auf den Innenbecher 2 geschoben
wird. Bei der Verwendung von Siegellack kann vorgesehen sein, dass nur in Teilbereichen
des Bereiches 21 entlang der bogenförmigen Kante 16 des Zuschnitts 15 ein Siegellack
aufgetragen ist. Die für die Herstellung des doppelwandigen Bechers 1 benötigte Menge
an thermoplastischen Material kann dadurch minimiert werden.
[0029] Zur Verdeutlichung der vorliegenden Erfindung sind in den Figuren 4 bis 7 unterschiedliche
Ausgestaltungen von doppelwandigen Bechern 1 dargestellt. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen
gleiche Teile wie in den Figuren 1 und 2. Die in Bezug auf die Figuren 1 und 2 gemachten
Erläuterungen gelten analog, so dass auf eine wiederholte Beschreibung verzichtet
werden kann. Insbesondere kann der Außenmantel 4 die in den Figuren 3A und 3B dargestellten
Varianten einer glatten oder einer gewellten Form annehmen.
[0030] In Figur 4 ist ein doppelwandiger Becher 1 dargestellt, der sich von dem Becher der
Figur 1 darin unterscheidet, dass die Zarge 7 den konischen Innenmantel 5 ohne Aufweitung
fortsetzt. Die Einrollung 14 des Außenmantels 4 ist nicht platt gedrückt und stützt
sich ebenfalls am Außenumfang des Innenmantels 5 ab.
[0031] Bei dem doppelwandigen Becher 1 der Figur 5 wurde im Vergleich zu dem Becher der
Figur 4 auf die Schulter 10 unterhalb der Mundrolle 8 verzichtet. Der Innenmantel
5 des lnnenbechers 2 verläuft mit durchgehend gleichbleibendem Neigungswinkel vom
Boden 6 bis zur Mundrolle 8. Da sich die Anlagefläche 11 des hülsenförmigen Außenmantels
4 bei dem Becher der Figur 5 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels in den Innenraum 3
einzufüllenden heißen Flüssigkeit befindet, besteht keine Gefahr, dass der thermoplastische
Klebstoff am Außenmantel 4 durch die Wärmeinwirkung wieder weich wird.
[0032] In Figur 6 ist ein doppelwandiger Becher 1 dargestellt, der einen lnnenbecher 2 aus
einem Kunststoffmaterial aufweist. Bei dem lnnenbecher 2 aus Kunststoffmaterial ist
der Innenmantel 5 und der Boden 6 einteilig geformt. Es ist keine Zarge 7 wie bei
den lnnenbechern 2 aus Papiermaterial notwendig. Anstatt einer Mundrolle 8 weist der
lnnenbecher 2 der Figur 6 einen Flansch 22 auf, der an den Innenmantel 5 am oberen
Rand angeformt ist. Unterhalb des Flansches 22 ist eine Schulter 10 angeordnet. Zwischen
dem Flansch 22 und der Schulter 10 befindet sich die Anlagefläche 11 für den Außenmantel
4.
[0033] In Figur 7 ist eine Variante eines doppelwandigen Bechers 1 dargestellt, bei der
der Innenbecher 2 wie der lnnenbecher 2 der Figur 6 aus Kunststoff besteht. Der Innenmantel
5 gemäß Figur 7 weist zwischen Boden 6 und Flansch 22 einen konstanten Neigungswinkel
auf, der nicht durch Schultern oder Sicken unterbrochen ist. Der Außenmantel 4 liegt
unterhalb des Flansches 22 im Bereich einer Anlagefläche 11 und mit einer Einrollung
14 am unteren Ende des Außenmantels 4 an dem Innenmantel 5 des lnnenbechers 2 an.
1. Verfahren zum Herstellen eines doppelwandigen Bechers bei dem ein hülsenförmiger Außenmantel
aus einem Papiermaterial auf einen vorgefertigten lnnenbecher axial aufgeschoben und
befestigt wird, wobei der hülsenförmige Außenmantel vor dem Aufschieben aus einem
flachliegenden Zuschnitt durch Verbinden der Enden des Zuschnitts geformt wird, und
wobei die Enden des Zuschnitts durch einen in einem begrenzten Bereich des Außenmantels
aufgetragenen Klebstoff verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass beim Verbinden der Ende des Zuschnitts zu einem hülsenförmigen Außenmantel ein thermoplastisches
Material als Klebstoff verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als thermoplastisches Material ein Schmelzklebstoff verwendet wird, der vor dem Verbinden
der Enden des Zuschnitts zu einem hülsenförmigen Außenmantel auf einem begrenzten
Bereich des Zuschnitts aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als thermoplastisches Material ein Siegellack verwendet wird, der in einem dem Formen
des Außenmantels vorgelagerten Schritt auf den flachliegenden Zuschnitt aufgetragen
wird, der sich auf dem flachliegenden Zuschnitt verfestigt und der beim Verbinden
der Enden des Zuschnitts zu einem hülsenförmigen Außenmantel wieder erwärmt wird und
dadurch die Enden miteinander verklebt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Befestigung des hülsenförmigen Außenmantels am Innenbecher ebenfalls ein
in einem begrenzten Bereich des Außenmantels aufgetragenes thermoplastisches Material
als Klebstoff verwendet wird.
5. Doppelwandiger Becher (1) bestehend aus einem lnnenbecher (2) und einem hülsenförmigen
Außenmantel (4) aus einem Papiermaterial, der aus einem an seinen Enden (18, 19) verbundenen
Zuschnitt (15) gebildet ist, und bei dem die Enden (18, 19) des Zuschnitts (15) durch
ein in einem begrenzten Bereich des Außenmantels aufgetragenen Klebstoff verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (18, 19) des Zuschnitts (15) des hülsenförmigen Außenmantels (4) mit einem
thermoplastischen Material als Klebstoff verbunden sind.
6. Becher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (18, 19) des Zuschnitts (15) des hülsenförmigen Außenmantels (4) mit einem
Schmelzklebstoff verbunden sind.
7. Becher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (18, 19) des Zuschnitts (15) des hülsenförmigen Außenmantels (4) mit einem
Siegellack verbunden sind.
8. Becher nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der hülsenförmige Außenmantel (4) mit dem Innenbecher (2) ebenfalls durch ein in
einem begrenzten Bereich (21) des Außenmantels (4) aufgetragenes thermoplastisches
Material als Klebstoff verbunden ist.