[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bebilderungsverfahren für Druckformen unter
Verwendung ausgeschossener Druckbogenvarianten, die wenigstens teilweise verschiedenen
Versionen eines zu erzeugenden Druckproduktes zugeordnet sind.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Druckverfahren unter Verwendung von so erzeugten
Druckformen.
[0003] Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Bebilderung von Druckformen nach
einem Bebilderungsverfahren zur Bebilderung von Druckbogenvarianten, die wenigstens
teilweise verschiedenen Versionen eines Druckproduktes zugeordnet sind.
[0004] Bei der Planung und Produktion von Druckprodukten müssen die Seiten des zu liefernden
Druckproduktes auf Druckbögen verteilt und dafür Druckplatten bebildert werden.
[0005] Ein Satz Druckplatten ist dabei einem Satz von elektronischen Farbauszügen zugeordnet
und dient in einem anschließenden Druckverfahren innerhalb einer Druckmaschine zum
Auflagendruck eines Druckbogens. Die Farbauszüge sind dafür den verwendeten Druckfarben
zugeordnet.
[0006] Bei der Produktion von Druckprodukten wie z. B. Heften, Broschüren oder Prospekten
werden, wenn alle Bögen gedruckt sind jeder Bogen gefalzt und gegebenenfalls geschnitten.
Die gefalzten Exemplare werden dann zu einem Endprodukt zusammengebunden oder -geheftet.
[0007] Sollen unterschiedliche Versionen dieses Endprodukts erstellt werden, dieses kann
z. B. dann der Fall sein, wenn bestimmte Seiten des Endproduktes bzw. des Druckproduktes
unterschiedlichen Sprachen zugeordnet sind, dann müssen in einem vorgelagerten Schritt
in der Vorstufe bzw. bereits beim Planen des Druckproduktes mehrere Versionen dieses
Druckproduktes geplant werden. Es wird hierfür im Allgemeinen beim versionierten Druckprodukt
für jede Version ein eigener Bogen erstellt, d. h. es werden elektronische Bögen ausgeschossen
und gleiche Bögen, die in allen Versionen verwendet werden, werden dabei i. A. einfach
für die anderen Versionen kopiert. Für die übrigen Bögen werden sich unterscheidende
elektronische Druckbogenvarianten erstellt, bzw. ausgeschossen. Auf Basis aller erzeugter
Druckbögen werden dann die Farbauszüge erstellt.
[0008] Ohne weitere Beeinflussung der Bebilderung der Druckformen für die unterschiedlichen
Versionen des Druckproduktes werden von allen elektronischen Druckbogenvarianten für
die einzelnen Farbauszügen dann Druckformen belichtet.
[0009] Im Allgemeinen werden als Druckformen hier Druckplatten belichtet werden, die in
anschließenden Druckverfahren in Druckmaschinen eingesetzt werden.
[0010] Es werden ohne Eingriffe des Benutzers also mehrere gleichartige und inhaltlich übereinstimmende
Druckplatten in einem Druckplattenbelichter belichtet werden, da dieses für die unterschiedlichen
Versionen des Druckproduktes so vorgesehen ist.
[0011] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine effizientere Bebilderung
von Druckformen zum Einsatz in einem anschließenden Druckverfahren zu ermöglichen
oder solch eine effizientere Bebilderung wenigstens zu unterstützen.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird in Verfahrenshinsicht durch ein Bebilderungsverfahren
nach Anspruch 1 und einem Druckverfahren nach Anspruch 7 gelöst.
[0013] Weiter wird die Aufgabe gemäß einer Vorrichtung zur Bebilderung von Druckformen nach
Anspruch 12 gelöst.
[0014] Gemäß des erfinderischen Bebilderungsverfahren für Druckformen werden zunächst unterschiedliche
Versionen eines Druckproduktes bereitgestellt. Hierunter ist eine Informationsübergabe
zu verstehen, die die Daten bezüglich der unterschiedlichen Versionen des zu druckenden
Druckproduktes betrifft. Es muss bekannt gemacht werden, wenigstens welche Inhalte
die unterschiedlichen Versionen des Druckproduktes enthalten. Diese unterschiedlichen
Versionen des Druckproduktes sind dabei auf wenigstens einem Druckbogen real zu drucken.
[0015] In einem nächsten Schritt ist es vorgesehen, dass die unterschiedlichen Versionen
des Druckproduktes zu verschiedenen elektronischen Druckbogenvarianten ausgeschossen
werden. Unter Druckbogenvarianten sind hierbei wenigstens zwei verschiedene elektronische
Druckbögen zu verstehen, die sich inhaltlich wenigstens teilweise unterscheiden, dabei
aber jeweils der gleichen Position innerhalb des zu produzierenden Druckproduktes
entsprechen. Unterschiedliche elektronische Druckbogenvarianten können z. B. je nach
Ort für den die versionierten Druckprodukte zu erstellen sind verschiedenen Inhalt
aufweisen oder sogar in unterschiedlichen Sprachen erstellt sein.
[0016] Weiter ist die Bereitstellung von ersten Identifikationsmitteln zu Identifikation
wenigstens einer Basisvariante für wenigstens einen elektronischen Druckbogen, die
im Wesentlichen die Grundlage von Varianten des Druckbogens darstellt, vorgesehen.
Bei der Bereitstellung von unterschiedlichen Versionen des Druckproduktes ist nicht
klar, welche Version dieses Druckproduktes als Basis für die übrigen Druckprodukte
zu erstellen ist. Alle Versionen dieses Druckproduktes sind als solche zunächst gleichberechtigt.
Um nun eine weitergehende Vereinfachung der Bearbeitung des Bebilderungsverfahrens
für die Druckform und für dieses Druckprodukt zu ermöglichen, werden nun erste Identifikationsmittel
bereitgestellt, mit denen eine Basisvariante für einen elektronischen Druckbogen identifiziert
werden kann. Auf diese Weise ist eine Grundlage für den weiteren Prozess der Bebilderung
der Druckformen gegeben. Diese ersten Identifikationsmittel können insbesondere so
gestaltet sein, dass wenigstens zunächst die erste übergebene Druckbogenvariante als
Basisvariante identifiziert werden kann.
[0017] Auf Grundlage der zur Verfügung gestellten Identifikationsmittel wird in einem weiteren
Schritt wenigstens eine Basisvariante für wenigstens einen elektronischen Druckbogen
identifiziert. Diese Basisvariante des Druckbogens gilt dann als Grundlage für die
anderen Varianten dieses Druckbogens. Wie beschrieben kann es vorgesehen sein, dass
automatisch der erste elektronische Druckbogen als Basisvariante identifiziert wird.
[0018] Es werden weiterhin zweite Identifikationsmittel bereitgestellt, die zur Identifikation
von elektronischen Bogenvarianten oder Bereichen von elektronischen Bogenvarianten
als zugehörig zu einer bestimmten Version des Druckproduktes dienen. Mittels dieser
zweiten Identifikationsmittel werden Bereiche der elektronischen Bogenvarianten oder
elektronische Bogenvarianten selber als einer bestimmten Version des Druckproduktes
zugeordnet identifiziert. Auf diese Weise kann eine Aufspaltung der unterschiedlichen
Bogenvarianten erreicht werden, die zum einen der identifizierten Basisvariante zugeordnet
sind und zum anderen bestimmten Versionen des zu erzeugenden Druckproduktes. Die Druckbögen
als solche sind dabei von ihrer Natur aus eigentlich gleichberechtigt einer bestimmten
Position des Druckproduktes zugeordnet. Durch die Aufspaltung in die erwähnten Varianten
ist es nun aber möglich folgende Arbeitsdurchgänge bezüglich der Bogenvarianten auf
die unterschiedlichen Versionen des Druckproduktes einzurichten.
[0019] Zur Nutzbarmachung all dieser gewonnenen Informationen und der gewählten Unterscheidungen
der unterschiedlichen Bogenvarianten in nachgelagerten Verarbeitungsschritten werden
diese Versionisierungsinformationen über z. B. die Versionenanzahl, über die Basisvariante
oder die Information welche elektronischen Bogenvarianten oder Bereiche von elektronischen
Bogenvarianten zu welchen Versionen eines Druckproduktes gehören hinterlegt.
[0020] Es werden weiter Farbauszüge, basierend auf den elektronischen Bogenvarianten erstellt
und zur weiteren Bebilderung von Druckformen verwendet.
[0021] Es werden zumindest Druckformen gemäß Daten bebildert, die zumindest den Daten der
Farbauszüge der Basisvariante entsprechen. Durch dieses Bebildern von Druckformen
gemäß den Farbauszügen, die der Basisvariante zugeordnet sind oder zumindest mit diesen
Farbauszügen identisch sind ist somit ein vollständiger Satz von Druckformen bebildert,
welcher allen Farben der verwendeten Druckmaschine zugeordnet ist.
[0022] Zur Erreichung der ergonomischeren Bebilderung von Druckformen wird dann weiter das
Bebildern von Druckformen verhindert, die Farbauszugsdaten aufweisen würden, die einem
zweiten Farbauszug zugeordnet sind der identisch mit einem Farbauszug der Basisvariante
ist.
[0023] Es ist weiter ein Druckverfahren vorgesehen, bei dem die so erstellten Druckformen
verwendet werden, wobei der Druckmaschine wenigstens ein Teil der Versionisierungsinformationen
zur Verfügung gestellt wird. Hierbei soll zunächst ein erster vollständiger Satz von
Druckplatten gemäß der Bogenvarianten die bereitgestellt wurden in der Druckmaschine
verwendet werden. Ein vollständiger Satz von Druckplatten ist hierbei ein Satz von
Druckplatten der allen für den aktuellen Druckgang vorgesehenen Farben der Druckmaschine
zugeordnet ist. Dieser erste vollständige Satz von Druckplatten kann dabei bevorzugt
auf der beschriebenen Basisvariante begründen.
[0024] Die Bedruckstoffe sollen in einer Auflage bedruckt werden, die der gewünschten Auflage
der entsprechenden Druckbogenvariante entspricht und welche sich aus der Auflage der
auf der Druckbogenvariante vorhandenen Versionen des zu erstellenden Druckproduktes
ableiten lässt. Nachdem eine entsprechende Menge an Bedruckstoffen mittels der verwendeten
Druckplatten bedruckt wurde, reicht es unter Verwendung der übergebenen Versionierungsinformationen
aus nur noch eine Teilmenge der für das Bedrucken der Bedruckstoffe verwendeten Druckplatten
auszuwechseln. Hierbei kann entsprechend Rüstzeit beim Druckverfahren eingespart werden.
[0025] Zur Durchfiihrung des Bebilderungsverfahrens ist eine Vorrichtung vorgesehen, die
eine Zuordnungseinrichtung umfasst, welche zumindest eine Annahmeeinrichtung zur Entgegennahme
von ausgeschossenen elektronischen Druckbögen umfasst, ferner soll eine Anzeigeeinrichtung
zum Anzeigen wenigstens von Symbolen der ausgeschossenen elektronischen Druckbögen
vorhanden sein und eine Auswahleinrichtung zum Auswählen von elektronischen Druckbogenvarianten
bereitgestellt werden.
[0026] Die Zuordnungsvorrichtung soll dabei eine Auswahleinrichtung mit wenigstens dem einen
ersten Identifikationsmittel zur Identifizierung von elektronischen Druckbogenvarianten
die eine Basisvariante gemäß der vorgegebenen Produktversion darstellt, aufweisen.
[0027] Weiter soll wenigstens ein zweites Identifikationsmittel vorhanden sein, welches
zur Identifikation von elektronischen Bogenvariante oder Bereichen von elektronischen
Bogenvarianten als zugehörig zu einer bestimmten Produktversion dient.
[0028] Es soll weiterhin eine Speichereinrichtung bzw. Speicherbereiche zum Ablegen von
Informationen über die Basisvariante der Zuordnungsinformationen, welche Bogenvarianten
oder Bereiche von Bogenvarianten zu welchen Versionen eines Druckproduktes gehören,
bereitgestellt sein. Diese abgelegten Informationen werden auch als Versionierungsinformationen
bezeichnet.
[0029] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Zuordnungseinrichtung wenigstens ein Festlegungsorgan
zum Festlegen der Farbauszüge die von einer Bebilderungseinrichtung bebildert werden
sollen und der Farbauszüge, deren Bebilderung verhindert werden soll, umfasst. Auf
diese Weise können nach der Auswertung der Informationen durch das Festlegungsorgan
Druckformen ökonomischer bebildert werden.
[0030] Um die Anzahl der insgesamt zu bebildernden Druckformen besser bestimmen zu können
ist es in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass verfahrensmäßig Bestimmungsmittel
zur Ermittlung der Anzahl der vorgesehenen Versionen des Druckproduktes bereitgestellt
werden und die Anzahl der vorgesehenen Versionen des Druckproduktes ermittelt werden.
Hierfür soll die Zuordnungseinrichtung wenigstens ein Bestimmungsmittel zur Ermittlung
der Anzahl der vorgesehenen Versionen des Druckproduktes umfassen. Außerdem können
Bestimmungsmittel zur Bestimmung der Variantenzahl eines elektronischen Druckbogens
vorgesehen und bereitgestellt sein mittels derer die Variantenzahl eines Bogens bestimmt
wird.
[0031] Um nicht nur ganze Druckbögen, welche unterschiedlichen Varianten zugeordnet sind,
von der Basisvariante zu unterscheiden und somit nur zu verhindern, dass ein gesamter
Satz von Farbauszügen der identisch ist mit der Basisvariante bebildert wird, ist
es weiterhin vorgesehen, das Verfahren auf Farbauszüge so zu erweitern, dass erfindungsgemäß
dritte Identifikationsmittel bereitgestellt werden welche es ermöglichen zu unterscheiden,
ob ein Farbauszug wenigstens einer elektronischen Bogenvariante mit dem entsprechenden
Farbauszug der elektronischen Basisvariante identisch ist oder von dieser verschieden
ist. Es wird dann unterschieden, ob dieser Farbauszug identisch oder verschieden zu
dem Farbauszug der elektronischen Basisvariante ist und es wird in Form von Unterscheidungsinformationen
hinterlegt, ob und welche Unterschiede von Farbauszügen zu Farbauszügen bezüglich
der elektronischen Basisvariante vorhanden sind, wobei diese Unterscheidungsinformation
ebenso als Versionierungsinformationen hinterlegt werden.
[0032] Hierfür sind vorrichtungsmäßig entsprechend dritte Identifikationsmittel zur Unterscheidung
von wenigstens einem Farbauszug wenigstens einer elektronischen Bogenvariante vorgesehen,
die zur Identifikation, ob dieser Farbauszug mit dem entsprechenden Farbauszug der
Basisvariante identisch oder von dieser verschieden ist, geeignet sind und weiterhin
die Speicherbereiche geeignet sein sollen, diese Unterscheidungsinformation über Unterschiede
von Farbauszügen zu Farbauszügen bezüglich der Basisvariante zu speichern.
[0033] Um eine noch bessere Effizienz des Verfahrens zur Bebilderung von Druckformen zu
gewährleisten ist es vorgesehen, dass Farbaufzüge oder ganze Druckbogenvarianten,
die zwar verschieden von der Basisvariante sind, aber identisch zu anderen ebenfalls
von der Basisvarianten verschiedenen Farbauszügen bzw. elektronischen Druckbögen sind,
auch nicht bebildert werden. Hierfür ist es verfahrensmäßig vorgesehen, dass für wenigstens
einen zweiten Farbauszug unterschieden wird, ob dieser mit dem entsprechenden Farbauszug
der elektronischen Basisvariante identisch oder von diesem verschieden ist. Weiter
von wenigstens einem dritten Farbauszug einer weiteren Variante unterschieden wird,
ob dieser mit der entsprechenden Farbauszug der elektronischen Basisvariante identisch
oder von diesem verschieden ist und wenn der zweite und der dritte Farbauszug verschieden
von eben diesen Farbauszügen der Basisvariante sind noch einmal unterschieden wird,
ob der dritte Farbauszug auch verschieden von dem zweiten Farbauszug ist. Zur Bebilderung
von Druckformen ist es dann vorgesehen, dass dieses nur gemäß Farbauszugsdaten erfolgt,
die einem dritten Farbauszug zugeordnet sind, der nicht identisch mit einem zweiten
Farbauszug oder einem Farbauszug der elektronischen Basisvariante ist. Diese Farbauszüge
werden dann zur Bebilderung von Druckformen herangezogen. Analoges ist auch für ganze
Druckbogen mit einem vollständigen Satz an Farbauszügen möglich.
[0034] In einer Weiterentwicklung ist es vorgesehen, dass weitere Verfahrensschritte umfasst
werden, nämlich die Bestimmung von Farbauszugssätzen, bestehend aus Farbauszügen der
elektronischen Basisvariante und aus Farbauszügen der elektronischen Bogenvarianten,
die von den entsprechenden Farbauszügen der elektronischen Basisvariante und/oder
zweiten Farbauszügen verschieden sind, so dass wenigstens ein Farbauszugssatz bestimmt
ist der für jede zu verwendende Druckfarbe einen Farbauszug aufweist, wobei diese
Farbauszüge dazu bestimmt sind zumindest zeitweise gleichzeitig in einer Druckmaschine
zum Bedrucken von Bedruckstoffen verwendet zu werden und dass anschließend Druckformen
gemäß dieser so bestimmten Farbauszügen bebildert werden. Gemäß dieser Vorschriften
werden so vollständige Sätze an Farbauszügen zusammengefasst, wobei einzelne Farbauszüge
unterschiedlichen Sätzen gemein sein können. Dieses erhöht die Effektivität des Prozesses
der Bebilderung der Druckformen und anschließend des Druckverfahrens.
[0035] Weiterhin ist noch in Vorrichtungshinsicht vorgesehen, dass die Zuordnungseinrichtung
vierte Identifikationsmittel zur Identifikation von dritten Farbauszügen aufweist,
die identisch mit zweiten Farbauszügen sind, welche wiederum verschieden sind von
Farbauszügen, die einer elektronischen Basisvariante zugeordnet sind. Hierdurch kann
erfindungsgemäß vorteilhafterweise auch das doppelte Bebildern von Druckformen vermieden
werden, die zwar verschieden zur Basisvariante, aber untereinander identisch sind.
[0036] Da es möglich ist, dass ein elektronischer Druckbogen in seiner Variante Bereiche
aufweist, die unterschiedlichen Versionen des zu erstellenden Druckproduktes zugeordnet
sind ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass in einer Weiterbildung die Druckauflage
einer Bogenvariante aus der Zuordnung der auf der Bogenvariante vorhandenen Druckbogenbereiche
der jedem einzelnen bereits zugeordneten Version von deren Zielauflage bestimmt wird.
Auf diese Weise kann für ein anschließendes Druckverfahren bestimmt werden, wie lange
genau diese Bogenvariante zu verwenden ist.
[0037] Zur Bestimmung von vollständigen Farbauszugssätzen zur Verwendung in einem Druckverfahren
weist die Vorrichtung vorteilhafterweise in einer Weiterbildung eine Zuordnungseinrichtung
auf, welche zusätzlich ein Bestimmungsorgan zur Bestimmung von Farbauszugssätzen mit
einem Regelspeicher für wenigstens eine der folgenden Regeln aufweist: nämlich die
Auswahl von Farbauszügen der Basisvariante, die Auswahl von Farbauszügen aus Bogenvarianten,
wobei diese Farbauszüge von den entsprechenden Farbauszügen der Basisvariante und/oder
zweiten Farbauszügen verschieden sind und der Anzahl der Varianten pro Bogen. Das
Bestimmungsorgan soll weiter ein Bestimmungselement zur Bestimmung wenigstens eines
Farbauszugssatzes aus den ausgewählten Farbauszügen aufweist, der für jede zu druckende
Druckfarbe einen Farbauszug umfasst, wobei diese Farbauszüge dazu bestimmt sind zumindest
zeitweise gleichzeitig in einer Druckmaschine zum Bedrucken von Bedruckstoff verwendet
zu werden. Durch dieses Bestimmungsorgan wird es ermöglicht eine Festlegung von kompletten
Farbauszugssätzen zu erreichen, wobei einzelne Farbauszüge unterschiedlichen Farbauszugssätzen
gemein sein können.
[0038] Zur weiteren Verarbeitung der erhaltenen Versionierungsinformationen und der den
Druckbögen oder Farbauszugsdaten zugeordneten Bebilderungsdaten ist eine erste Sendeeinrichtung
zum Senden von Bebilderungsdaten und eine zweite Sendeeinrichtung zum Senden von Versionierungsinformationen
an eine Weiterverarbeitungseinrichtung vorgesehen, wobei die Weiterverarbeitungseinrichtung
ein Druckplattenbelichter oder eine Druckmaschine sein kann oder aber auch eine andere
Einrichtung wie z. B. ein Proofdrucker oder ein Filmbelichter. Die Bebilderungsdaten
und Versionierungsinformationen können dabei z. B. gleichzeitig oder auch getrennt
nur einer Weiterverarbeitungseinrichtung, wie z. B. ein Druckplattenbelichter zugeführt
werden oder sie können aufgegliedert werden und die Bilddaten werden einem Plattenbelichter
zugefiihrt, während die Versionierungsinformation einer Weiterverarbeitungseinrichtung
wie einer Druckmaschine zugeführt werden oder es können Bebilderungsdaten und Versionierungsinformationen
dem Druckplattenbelichter und nur die Versionierungsinformationen einer Druckmaschine
zugeführt werden, wofür die Vorrichtung zur Bebilderung von Druckformen sowohl der
Bebilderungseinheit des Plattenbelichters zugeordnet ist, als auch zumindest mit einer
Druckmaschine verbunden sein kann. Außerdem kann es vorgesehen sein, dass die erste
Sendeeinrichtung und die zweite Sendeeinrichtung in einer einzelnen gemeinsamen Sendeeinrichtung
zusammenfallen.
[0039] Vorrichtungsmäßig kann die Weiterverarbeitungseinrichtung dabei sowohl eine Einrichtung
aus der Menge Rasterimageprozessor (RIP), Bebilderungseinrichtung und vorzugsweise
ein Plattenbelichter zum Bebildern von Druckplatten bzw. die Bebilderungseinheit solch
eines Plattenbelichters sein. Diese Weiterverarbeitungseinrichtung kann dabei ein
Interpretationsorgan zum Interpretieren der Versionierungsinformation aufweisen, so
dass Bebilderungsdaten, die den Farbauszügen der Basisvariante entsprechen bebildert
werden und von weiteren zweiten Farbauszügen nur die Bebilderungsdaten durch die Weiterverarbeitungseinrichtung
weiterverarbeitet werden die Farbauszüge darstellen, die zumindest von den entsprechenden
Farbauszügen der Basisvariante und/oder weiteren zweiten Farbauszügen verschieden
sind.
[0040] Zur weiteren Verwendung der so erzeugten Druckformen oder Druckplatten ist es erfindungsgemäß
vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Druckverfahren so ausgestaltet ist, dass sukzessive
Teilmengen oder ganze Sätze von Druckplatten ausgetauscht werden, so dass insgesamt
alle Druckbogenvarianten wenigstens in der Auflage abgedruckt werden, die für die
Erstellung der zugeordneten Versionen des Druckproduktes benötigt werden. Auf diese
Weise kann erreicht werden, dass alle Druckproduktversionen in der gewünschten Auflage
erzeugt sind. Weiterhin kann versucht werden hierbei ein möglichst geringes Maß an
Überschuss zu erzeugen.
[0041] In einer erfindungsgemäßen Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass während des Druckverfahrens
für jede Druckfarbe eine Reihenfolge von Druckformen bestimmt wird, die wenigstens
bereichsweise verschiedenen Versionen zugeordnet sind. Auf diese Weise wird unabhängig
voneinander für jedes Druckwerk einer Druckmaschine vorgeschrieben in welcher Reihenfolge
welche Druckplatten die einzelnen Druckbogenvarianten zugeordnet sind, verwendet werden.
[0042] Hierbei kann es insbesondere vorteilhafterweise weiterhin so vorgesehen sein, dass
die Druckreihenfolge, d. h. die Verwendung der einzelnen Druckplatten so bestimmt
wird, dass insgesamt nur ein Minimum an Wechseln von Druckplatten zwischen den Druckgängen
erforderlich ist.
[0043] Das Druckverfahren kann dabei vorteilhafterweise so mit dem Bebilderungsverfahren
zusammenwirken, dass die Versionierungsinformationen so interpretiert werden, dass
am Anfang zunächst alle die Druckformen verwendet werden, die unterschiedlichen Farbauszügen
nur einer Basisvariante zugeordnet sind. Ausgehend von dieser ersten Wahl der Basisvariante
für einen Druckbogen können dann die einzelnen Farbauszüge z. B. gemäß der beschriebenen
Vorschriften sukzessive teilweise oder vollständig ausgetauscht werden. Auf diese
Weise wird die Rüstzeit für das Druckverfahren minimiert und es ist nur ein geringstmöglicher
Arbeitsaufwand für das Erstellen aller Versionen eines Druckproduktes notwendig.
[0044] Ein Beispiel der erfindungsgemäßen Lösung, auf das die Erfindung aber nicht beschränkt
sein soll und aus dem sich weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben können ist im
Folgenden beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
[0045]
- Figur 1
- Basisvarianten dreier unterschiedlicher elektronischer Druckbögen eines Endprodukts,
- Figur 2
- zwei Bogenvarianten eines ersten Druckbogens,
- Figur 3
- drei Bogenvarianten eines Druckbogen,
- Figur 4
- einen Bogen ohne Bogenvarianten,
- Figur 5
- Identifikation der unterschiedlichen Farbauszüge zweier Bogenvarianten 2,
- Figur 6
- unterschiedliche Druckbogenvarianten für unterschiedliche Positionen eines Endprodukts,
- Figur 7
- die Farbauszüge der Bogenvarianten gemäß Figur 6,
- Figur 8
- eine Anzeige mit Identifikationsmitteln zur Identifikation verschiedener Farbauszüge,
und
- Figur 9
- ein Flussdiagramm über das Bereitstellen und Drucken von Bogenvarianten.
[0046] Als mögliches Druckprodukt können ein Katalog, eine Zeitschrift, Flugblätter oder
ähnliches vorgesehen sein. In diesem Beispiel kann es sich beispielsweise um einen
Katalog handeln. Für diesen Katalog sind dann unterschiedliche verschiedene Versionen
vorgesehen. Zunächst einmal werden die Druckbögen 1, 2, 3 für die erste Version zusammengestellt,
was mittels einer Ausschießsoftware, wie z. B. der Software Prinect Signastation (®)
erfolgen kann. Wie in Figur 1 dargestellt kann dabei der Katalog mittels dreier Druckbögen
erstellt werden. Der Druckbogen 1 kann dabei z. B. einem besonderen Bedruckstoff zugeordnet
sein und daher nur eine geringere Anzahl von Einzelseiten als die Bögen 2 und 3 umfassen.
[0047] In einem zweiten Schritt wie in Figur 2 und Figur 3 dargestellt, werden dann die
zu der ersten Version unterschiedlichen Varianten von Druckbögen 1', 2', 3' erstellt.
Die Druckbögen der ersten Version, die weiterverwendet werden, werden für die übrigen
Versionen des Druckproduktes einfach kopiert. Vorteilhafterweise wird bei diesem Verfahren
schon bei der Erstellung der Druckbögen für die erste Version festgelegt, dass diese
Druckbögen der ersten Version jeweils die Basisvariante der entsprechenden Bögen sind.
[0048] Für die einzelnen Bögen 1, 2, 3 können dabei dann unterschiedliche Arbeitsabläufe
zur Variantenherstellung der Druckbögen für unterschiedliche Versionen vorgesehen
sein.
[0049] Wie in Figur 2 dargestellt kann die Basisvariante des Druckbogens 1 einen Inhalt
A aufweisen, der ausschließlich einer Version des Druckproduktes zugeordnet ist und
es kann für eine zweite Druckbogenvariante eine Bogenvariante 1' vorgesehen sein,
welche zwei verschiedenen Versionen des Druckproduktes B, C zugeordnet sind.
[0050] Für den Bogen 2 können z. B. jeweils elektronische Druckbögen vorgesehen sein, die
einzeln immer nur einer Version des Druckproduktes zugeordnet sind. Es ergeben sich
dann wie in Figur 3 dargestellt, eine Basisvariante 2 des Druckbogens 2, für eine
Version A eine Bogenvariante 2' für die Version B des Druckproduktes und eine Bogenvariante
2" für eine Version C des Druckproduktes.
[0051] Wie in Figur 4 dargestellt, kann es für den Druckbogen 3 dagegen im Unterschied zu
den Bögen 1 und 2 vorgesehen sein, dass dieser Druckbogen nur in der Basisvariante
3 gedruckt werden soll und Druckplatten entsprechend erzeugt werden und ansonsten
dieser Druckborgen für alle Versionen des Endproduktes identisch ist.
[0052] Wie zur Figur 3 ausgeführt, kann der Druckbogen 2 in drei verschiedenen Varianten
2, 2', 2''', die den unterschiedlichen Versionen A, B, C zugeordnet sind, vorliegen.
Diese so angelegten Druckbögen müssen sich aber nicht in all ihren Farbauszügen unterscheiden.
Wie in Figur 5 dargestellt, kann es vorgesehen sein, dass sich die Druckbögenvarianten
2 und 2'' nur in einem Farbauszug 7, 7' z. B. für die Druckfarbe schwarz (K) unterscheiden.
Für die unterschiedlichen Farbauszüge 4, 5, 6 (CMY) kann es daher vorgesehen sein,
dass diese den beiden Varianten 2, 2'' gemeinsam sind. Die Farbauszüge 4, 5, 6 der
Basisvariante 2 können dann auch für die Variante 2" des Druckbogens, welcher der
Version B zugeordnet ist, verwendet werden und für diese Druckbogenvariante 2" kopiert
werden.
[0053] Die erzeugten elektronischen Druckbögen können einem weiteren Managementsystem weitergegeben
werden. Hierbei werden auch Informationen über die Papierart und die Anzahl der unterschiedlichen
Versionen, zumindest eines Teils des Druckproduktes weitergegeben.
[0054] Unterschiedliche Druckbogenvarianten können dabei auf einem Bildschirm symbolisch
wie in Figur 6 dargestellt hinterlegt werden, wobei hier zusätzliche Informationen
über den Unterschied der einzelnen Druckbögen mit hinterlegt sein können.
[0055] Es sind hier drei Druckbogenvarianten 8, 8', 8" hinterlegt, die sich teilweise unterscheiden
und wobei die Basisvariante 8 und die zweite Bogenvariante 8' jeweils nur eine Version
des Druckproduktes zugeordnet sind, während die Bogenvariante 8" nach Auswahl durch
hier nicht dargestellte Auswahlmittel zwei verschiedenen Versionen des Druckproduktes
zugeordnet ist. Der Druckbogenvariante 8 ist dabei eine Version A zugeordnet. Es kann
sich beispielsweise um einen Druckbogen mit einem englischen Text handeln. Der Bogenvariante
8' ist eine Version B des Endproduktes zugeordnet, z.B. der entsprechende Druckbogen
mit deutschem Text. Der Bogenvariante 8" wiederum sind, wie in Fig. 2 dargestellt
zwei verschiedene Versionen des Druckproduktes zugeordnet, nämlich die Versionen A
und C. Bei der Version C kann es sich beispielsweise um einen französischen Text handeln.
Analoge Verhältnisse sind hier für nicht dargestellte Rückseiten der Bögen 8, 8',
8'' gegeben.
[0056] Von der Darstellung gemäß Figur 6 kann auf eine weitere Darstellung gemäß Figur 7
umgeschaltet werden, bei der die unterschiedlichen Farbauszüge der einzelnen Bogenvarianten
8, 8' und 8'' jeweils in Bezug auf ihre Vorder- und Rückseite, d.h. Schön- und Widerdruckseite
dargestellt sind. Die Bogenvariante 8 wurde in einem ersten Verfahrensschritt als
Basisvariante ausgewählt und somit werden alle Farbauszüge dieser Basisvariante 8
auch zum Bebildern von Druckformen verwendet. Es sind daher hier alle Farbauszüge
der Basisvariante 8 dargestellt. Gemäß einer Darstellung nach Figur 8 sind zur Identifikation,
ob ein spezieller Farbauszug nur einer Version des Druckproduktes oder mehreren Versionen
und damit mehreren Druckbogenvarianten zuzuordnen ist, entsprechende Identifikationsmittel
11 vorgesehen. Die Auswahl der Basisvariante kann dabei automatisch erfolgen, indem
der erste übergebene Bogen als Basisvariante identifiziert wird.
[0057] In einem weiteren Verfahrensschritt werden für die Bogenvariante 8' die Farbauszüge
Cyan, Magenta und Gelb (Yellow) als identisch mit den Farbauszügen der Basisvariante
8 identifiziert, wodurch in diesem Verfahrensstand nur noch die Farbe Schwarz (black)
als Farbauszug vorhanden ist. Gleiches gilt hier für den Farbauszug Schwarz für die
dritte Bogenvariante 8". Dieses ergibt sich für einen Katalog insbesondere dann, wenn
sich die Änderungen zwischen den einzelnen Versionen des Kataloges nur auf den Text
beziehen, welcher im Allgemeinen Schwarz ist.
[0058] Die gemäß des Verfahrens gekennzeichneten bzw. hier dann nicht mehr dargestellten
Farbauszüge der Bogenvarianten 8' und 8'' werden auch nicht mehr zum Bebildern in
einer Bebilderungseinrichtung wie einem Plattenbelichter verwendet.
[0059] In einem anschließenden Verfahrensschritt werden die so ausgewählten und wie in Figur
7 dargestellten Farbauszüge einem Druckplattenbelichter zugefiihrt, welcher auf Basis
dieser Farbauszüge Druckplatten erstellt. Die so erstellten Druckplatten werden einer
Druckmaschine für einen Druckvorgang zur Verfügung gestellt und gemäß der Versionierungsinformationen
gemäß der Auswahl gemäß Figur 7 werden komplette Farbsätze, bestehend aus Schwarz,
Cyan, Magenta und Gelb zusammengestellt und z. B. für die unterschiedlichen Bogenvarianten
8, 8', 8'' jeweils die Farbauszüge Cyan, Magenta und Gelb beibehalten und nur die
Farbauszüge Schwarz ausgetauscht, wobei jeweils in der vorher bestimmten Auflage des
Gesamtdruckprodukts die Bogenvarianten auch bebildert werden. In dem hier abgebildeten
Beispiel werden mit dem Druckbogen 8 jeweils zweimal Seiten (hier die Seiten 1 bis
4) für die Version A abgedruckt. Mit dem Druckbogen 8" werden für die Seiten 1 bis
4 dann noch einmal eine Version A und zusätzlich eine Version C, z.B. in einer französischen
Sprachfassung gedruckt. Die Farbauszüge für die Basisvariante 8 werden daher halb
so häufig verwendet wie ein (englisches) Druckprodukt der Version A insgesamt erzeugt
werden soll, wobei noch einmal die Hälfte der Auflage für den Bogen 8" mit den beiden
Versionen A und C abgezogen werden muss, da mit jeder Seite für die Version C auch
immer noch ein Exemplar für die Version A gedruckt wird.
[0060] Die Farbauszüge der Farben Cyan, Magenta und Gelb der Bogenvariante 8 und der Farbauszug
Schwarz der Bogenvariante 8' werden gemeinsam halb so häufig verwendet, wie eine Version
B gemäß Bogenvariante 8' erzeugt werden soll. Die Druckplatten für Cyan, Magenta und
Gelb für die Basisvariante 8 werden gemeinsam mit der Druckplatte für den Farbauszug
Schwarz der Bogenvariante 8" so häufig verwendet, wie die Druckproduktversion C (z.B.
mit der Sprache französisch) erzeugt werden soll. Da gemeinsam mit der Version C für
die französische Ausgabe des Kataloges auch englische Seiten als Version A auf der
Druckbogenvariante 8" erzeugt werden, muss diese Anzahl von Seiten gemäß der Druckbogenvariante
8" nicht mit der Schwarzen Farbe der Druckbogenvariante 8 gedruckt werden. Hier werden
immer doppelte Seiten für die englische Fassung gedruckt, daher wird die Anzahl der
notwendigen Drucke mit der schwarzen Farbe für den Farbauszug der Basisvariante 8
um eine entsprechende Anzahl von Drucken reduziert.
[0061] Auf diese Weise werden nur die wirklich notwendigen Druckplatten für die einzelnen
Farbauszüge der unterschiedlichen Druckbogenvarianten bebildert und in einer Druckmaschine
verwendet, so dass alle unterschiedlichen Versionen des zu erzeugenden Druckproduktes,
d. h. eines Kataloges mit unterschiedlichen Sprachbeilagen in Englisch, Deutsch und
Französisch jeweils in der gewünschten Auflage erzeugt werden können. Es ist immer
nur ein Wechseln der schwarzen Druckplatten zwischen den einzelnen Druckbogenvarianten
notwendig und durch die Verwendung von unterschiedlichen Seiten, die zu unterschiedlichen
Versionen des Druckproduktes gehört, auf einer gemeinsamen Bogenvariante 8" wird auch
der Bedarf an Druckplattenplatz als solches minimiert.
[0062] Die Figur 9 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfinderischen Verfahrens zum Bestimmen
der Druckbogenvarianten, die tatsächlich in Form von Druckplatten bebildert werden
und in einem anschließenden Druckverfahren der Bebilderung von Bedruckstoffen, wie
z.B. Papierbögen zugrunde liegen.
[0063] Im Schritt S1 wird für ein einzelnes Druckprodukt zunächst festgelegt, welchen Seitenumfang
dieses Produkt aufweisen wird. Dieses ist erst einmal unabhängig von der Anzahl der
unterschiedlichen Versionen in denen dieses Druckprodukt später erzeugt werden soll.
Zusätzlich zu dem Seitenumfang wird durch geeignete Mittel festgelegt, wie viele Versionen
des Druckproduktes erzeugt werden sollen, zur Vereinfachung der Weiterbearbeitung
werden diese unterschiedlichen Versionen mittels Eingabemasken benannt, so dass eine
eindeutige Zuordnung möglich ist. Hierbei können z.B. Versionen A,B,C benannt, bzw.
bestimmt werden.
[0064] Im Schritt S2 erfolgt nun zunächst für eine einzelne Version das Ausschießen der
Bögen und das Bestimmen der für jeden Bogen benötigten Papierarten.
[0065] Im Schritt S3 wird dann für jeden Bogen bestimmt, in wie vielen Varianten dieser
Druckbogen vorkommen soll. In diesem Schritt S4 wird außerdem die Basisvariante, die
den weiteren Druckbogenvarianten genau dieses Bogens zugrunde liegt bestimmt.
[0066] Im Schritt S4 werden den in S3 bestimmten Druckbogenvarianten jeweils eine der in
S1 bestimmten Versionen zugeordnet. Wenn es auf einer Druckbogenvariante mehrere Bereiche
gibt, so wird jedem dieser Bereiche eine der Versionen zugeordnet. Die Bereiche können
dabei insbesondere verschiedene oder auch identische Seiten eines abschließenden Druckproduktes
beschreiben, die auf eine einzelne Druckplatten bebildert werden.
[0067] Eine weitere Verfeinerung der Zuordnung der Druckbogenvarianten erfolgt in Schritt
S5. Hier wird festgelegt, mit welchen Farben gedruckt werden sollen und welche davon
sich zwischen den Versionen unterscheiden. Ist ein Druckprodukt aus mehreren Druckbogen
aufgebaut, so kann es im Allgemeinen der Fall sein, dass für verschiedene Druckbogen,
d.h. für Druckbogen, die unterschiedlichen Positionen im Druckprodukt zugeordnet sind,
auch unterschiedliche Feststellungen getroffen werden, welche Farben sich innerhalb
eines Druckbogens von Variante zu Variante unterscheiden.
[0068] Bei der Festlegung der sich unterscheidenden Farbauszügen, bzw. der identischen Farbauszügen
wird zunächst eine Unterscheidung in Bezug auf die Farbauszüge der Basisvariante getroffen
und in einem zweiten Vergleich dann in Bezug auf Farbauszüge, die bereits mit der
Basisvariante verglichen wurden.
[0069] Die sich unterscheidenden Farbauszüge werden im Schritt S6 an eine Plattenbelichtung,
d.h. an einen Plattenbelichter weitergeleitet. So werden zwar Bilddaten für jeweils
ersten Farbauszüge, zu denen identische zweite Farbauszüge existieren zur Bebilderung
weitergeleitet, die Bilddaten der identischen zweiten Farbauszüge werden dagegen nicht
an den Plattenbelichter geschickt.
[0070] Auf Grundlage der so im Schritt S6 an den Belichter geschickten Bilddaten der einzelnen
Farbauszüge werden Druckplatten im Schritt S7 belichtet. Es werden dabei nur die benötigten
Druckplatten bebildert, sich entsprechende Farbauszüge werden nur einmal zur Erzeugung
entsprechender Druckplatten herangezogen.
[0071] Im Schritt S8 werden schließlich auf Grundlage der belichteten Druckplatten und der
bestimmten Druckbogenvarianten Bedruckstoffe in Form von Papierbögen in der jeweils
benötigten Auflage mittels der vorgesehen Druckplatten bebildert. Hierbei werden in
einer Druckmaschine auf einander folgend zunächst unterschiedliche Varianten eines
Druckbogens gedruckt. Zunächst wird die Basisvariante gedruckt und anschließende werden
Teilmengen der verwendeten Druckplatten für die verschiedenen Druckfarben, d.h. für
die einzelnen Farbauszüge gemäß der sich unterscheidenden Farbauszüge, wie sie im
Schritt S5 festgelegt wurden, ausgetauscht.
[0072] Auf diese Weise kann die Anzahl der zu bebildernden Druckplatten und auch der notwendigen
Druckplattenwechsel für verschiedene Versionen eines Druckproduktes auf ein Minimum
beschränkt werden.
Bezugszeichenliste
[0073]
- 1, 2, 2', 2'', 3, 8, 8', 8''
- Bogenvarianten
- 4, 5, 6, 7
- Farbauszüge der Basisvariante
- 7'
- Farbauszug einer zweiten Bogenvariantell dritte Identifikationsmittel zur Identifikation
identischer oder von Farbauszügen der Basisvariante verschiedener Farbauszüge
1. Bebilderungsverfahren für Druckformen, umfassend die Schritte:
- Bereitstellung von unterschiedlichen Versionen eines Druckproduktes zu drucken auf
wenigstens einem Druckbogen
- Ausschießen der Versionen zu verschiedenen elektronischen Druckbogenvarianten, (1,
1', 2, 2', 2'',3, 8, 8', 8'')
- Bereitstellung von ersten Identifikationsmitteln zur Identifikation wenigstens einer
Basisvariante für wenigstens einen elektronischen Druckbogen, die im Wesentlichen
die Grundlage von Varianten des Druckbogens darstellt,
- Identifikation der Basisvarianten für Druckbögen mit mehr als einer Variante,
- Bereitstellung von zweiten Identifikationsmitteln zur Identifikation von elektronischen
Bogenvarianten oder Bereichen von elektronischen Bogenvarianten als zugehörig zu einer
bestimmten Version des Druckproduktes,
- Identifikation der Bereiche der elektronischen Bogenvarianten oder der elektronischen
Bogenvarianten, die einer Version des Druckproduktes zugeordnet sind,
- Hinterlegen der Versionenanzahl, der Information über die Basisvariante, der Zuordnungsinformationen
welche elektronischen Bogenvarianten oder Bereiche von elektronischen Bogenvarianten
zu welchen Versionen eines Druckproduktes gehören als Versionierungsinformationen,
- Verwendung von Farbauszügen basierend auf den elektronischen Bogenvarianten zur
Bebilderung von Druckformen,
- Bebildern von Druckformen gemäß Daten, die zumindest mit den Daten von allen Farbauszügen
die der Basisvariante (8) zugeordnet sind identisch sind,
- Verhinderung des Bebilderns von Druckformen gemäß Farbauszugsdaten, die einem zweiten
Farbauszug zugeordnet sind, der identisch mit einem Farbauszug der Basisvariante (8)
ist.
2. Bebilderungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die folgenden Verfahrensschritte umfasst sind:
- Bereitstellung von Bestimmungsmitteln zur Ermittlung der Anzahl der vorgesehenen
Versionen des Druckproduktes,
- Ermittlung der Anzahl der vorgesehenen Versionen des Druckproduktes
3. Bebilderungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
weiter die folgenden Verfahrensschritte umfasst sind:
Bereitstellung dritter Identifikationsmittel (11) zur Unterscheidung von wenigstens
einem Farbauszug (4, 5, 6, 7) wenigstens einer elektronischen Bogenvariante (2, 2'),
ob dieser mit dem entsprechenden Farbauszug der elektronischen Basisvariante (8) identisch
oder verschieden ist,
- Unterscheiden, ob der wenigstens eine Farbauszug identisch oder verschieden zu dem
entsprechenden Farbauszug der elektronischen Basisvariante (8) ist,
- Hinterlegen von Unterscheidungsinformation über Unterschiede von Farbauszügen (4,
5, 6, 7) zu Farbauszügen bezüglich der elektronischen Basisvariante als Versionierungsinformationen
4. Bebilderungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die folgenden Verfahrensschritte umfasst sind:
- unterscheiden von wenigstens einem zweiten Farbauszug, ob dieser mit dem entsprechenden
Farbauszug der elektronischen Basisvariante (8) identisch oder von diesem verschieden
ist,
- unterscheiden von wenigstens einem dritten Farbauszug, ob dieser mit dem entsprechenden
Farbauszug der elektronischen Basisvariante (8) identisch oder von diesem verschieden
ist,
- wenn der zweite und der dritte Farbauszug verschieden von dem Farbauszug der Basisvariante
sind, unterscheiden, ob der dritte Farbauszug verschieden von dem zweiten Farbauszug
ist,
- Verwendung der Farbauszüge zur Bebilderung von Druckformen
- Verhinderung des Bebilderns von Druckformen gemäß Farbauszugsdaten, die einem dritten
Farbauszug zugeordnet sind, der identisch mit einem zweiten Farbauszug ist.
5. Bebilderungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
folgende Verfahrensschritte umfasst sind:
- Bestimmung von Farbauszugssätzen (C, M, Y, K) bestehend aus Farbauszügen der elektronischen
Basisvariante (8) und aus Farbauszügen der elektronischen Bogenvarianten (8', 8"),
die von den entsprechenden Farbauszügen der elektronischenBasisvariante und/oder zweiten
Farbauszügen verschieden sind, so dass wenigstens ein Farbauszugssatz bestimmt ist,
der für jede zu verwendende Druckfarbe einen Farbauszug aufweist, wobei diese Farbauszüge
dazu bestimmt sind zumindest zeitweise gleichzeitig in einer Druckmaschine zum Bedrucken
von Bedruckstoff verwendet zu werden, und
- anschließendes Bebildern von Druckformen gemäß der so bestimmten Farbauszugsdaten.
6. Bebilderungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckauflage einer Bogenvariante aus der Zuordnung der auf der Bogenvariante vorhandenen
Druckbogenbereiche, der jedem einzelnen Bereich zugeordneten Version und deren Zielauflage
bestimmt wird.
7. Druckverfahren unter Verwendung von Druckformen, die gemäß einem der Ansprüche 1 bis
6 bebildert wurden,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckmaschine wenigstens ein Teil der Versionierungsinformationen nach Anspruch
1 zur Verfügung gestellt wird, zunächst ein erster vollständiger Satz von Druckplatten
gemäß der Bogenvarianten (1, 1', 2, 2', 2'', 3, 8, 8', 8'') nach einem der obigen
Ansprüche bereitgestellt wird, unter Verwendung dieser Druckplatten Bedruckstoffe
in einer Auflage bedruckt werden, die der gewünschten Auflage der Druckbogenvariante
entspricht, und anschließend aus der Menge der für diesen Druckvorgang verwendeten
Druckformen eine Teilmenge, die kleiner als die ganze Menge ist gegen von den verwendeten
Bogenvarianten verschiedene Druckformen ausgewechselt wird.
8. Druckverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
sukzessive Teilmengen oder ganze Sätze von Druckplatten ausgetauscht werden, so dass
alle Druckbogenvarianten wenigstens in der Auflage abgedruckt wurden, die für die
Erstellung der zugeordneten Versionen des Druckproduktes benötigt werden.
9. Druckverfahren nach einem der Ansprüche 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die für eine einzelne Druckbogenvariante zu druckende Auflage aus der Zuordnung der
Versionen zu den Druckbogenvarianten oder zu Bereichen der Druckbogenvarianten die
einer Version zugeordnet sind und den für die Versionen benötigten Zielauflagen bestimmt
wird,
und Bedruckstoffe in Höhe der bestimmten Auflage mittels Druckplatten, die diesen
Druckbogenvarianten zugeordnet sind, in einer Druckmaschine bedruckt werden.
10. Druckverfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
für jede Druckfarbe eine Reihenfolge von Druckformen bestimmt wird die wenigstens
bereichsweise verschiedenen Versionen zugeordnet sind, oder eine Druckreihenfolge
bestimmt wird, die insgesamt ein Minimum an Wechseln von Druckplatten zwischen den
Druckgängen erfordert und / oder zunächst alle Druckformen verwendet werden, die unterschiedlichen
Farbauszügen nur einer
Basisvariante zugeordnet sind.
11. Vorrichtung zur Bebilderung von Druckformen nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Zuordnungseinrichtung vorgesehen ist, die
eine Annahmeeinrichtung zur Entgegennahme von ausgeschossenen elektronischen Druckbogen,
eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen wenigstens von Symbolen der ausgeschossenen elektronischen
Druckbogen, und eine Auswahleinrichtung zum Auswählen von elektronischen Druckbogenvarianten
umfasst,
wobei die Zuordnungsvorrichtung weiter eine Auswahleinrichtung mit wenigstens einem
ersten Identifikationsmittel zur Identifizierung von elektronischen Druckbogenvarianten,
die eine Basisvariante zur Bebilderung von Druckformen gemäß vorgegebenen Produktversionen
darstellt umfasst,
wenigstens ein zweites Identifikationsmitteln zur Identifikation von elektronischen
Bogenvarianten oder Bereichen von elektronischen Bogenvarianten als zugehörig zu einer
bestimmten Produktversion vorgesehen sind, und
Speicherbereiche zum Ablegen von Informationen über die Basisvariante, der Zuordnungsinformationen
welche Bogenvarianten oder Bereiche von Bogenvarianten zu welchen Versionen eines
Druckproduktes gehören als Versionierungsinformationen umfasst, und
die Zuordnungseinrichtung weiter wenigstens ein Festlegungsorgan zum Festlegen der
Farbauszüge, die von einer Bebilderungseinrichtung bebildert werden sollen und der
Farbauszüge deren Bebilderung verhindert wird umfasst.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
dritte Identifikationsmittel (11) zur Unterscheidung von wenigstens einem Farbauszug
(4, 5, 6, 7) wenigstens einer elektronischen Bogenvariante vorgesehen sind, die zur
Identifikation ob dieser Farbauszug (7) mit dem entsprechenden Farbauszug der Basisvariante
identisch oder verschieden ist geeignet sind, und
die Speicherbereiche geeignet sind diese Unterscheidungsinformation über Unterschiede
von Farbauszügen zu Farbauszügen bezüglich der Basisvariante zu speichern.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuordnungseinrichtung wenigstens ein Bestimmungsmitteln zur Ermittlung der Anzahl
der vorgesehenen Versionen des Druckproduktes umfasst, oder die Zuordnungseinrichtung
vierte Identifikationsmittel zur Identifikation von dritten Farbauszügen aufweist,
die identisch mit zweiten Farbauszügen sind, welche wiederum verschieden sind von
Farbauszügen, die einer elektronischen Basisvariante zugeordnet sind.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuordnungseinrichtung ein Bestimmungsorgan zur Bestimmung von Farbauszugssätzen
mit einem Regelspeicher für die die folgenden Regeln aufweist:
Auswahl von Farbauszügen der Basisvariante,
Auswahl von Farbauszügen aus Bogenvarianten, wobei diese Farbauszüge von den entsprechenden
Farbauszügen der Basisvariante und/oder zweiten Farbauszügen verschieden sind,
und das Bestimmungsorgan weiter ein Bestimmungselement zur Bestimmung wenigstens eines
Farbauszugssatzes aus den ausgewählten Farbauszügen aufweist, der für jede zu verwendende
Druckfarbe einen Farbauszug umfasst, wobei diese Farbauszüge dazu bestimmt sind zumindest
zeitweise gleichzeitig in einer Druckmaschine zum Bedrucken von Bedruckstoff verwendet
zu werden.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine erste Sendeeinrichtung zum Senden von Bebilderungsdaten und eine zweite Sendeeinrichtung
zum Senden von Versionierungsinformationen an eine Weiterverarbeitungseinrichtung
vorgesehen ist.