[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine aushärtbare Mischung für den Kanal- und Straßenbau,
insbesondere eine solche zur Herstellung einer Schachtabdeckung, als auch eine entsprechende
Schachtabdeckung.
[0002] Insbesondere spachtel- und gießfähige Massen sind im Kanal- und/oder Straßenbau vielseitig
verwendbar. Je nach Anforderungen finden diese Einsatz beispielsweise als Schienenvergussmassen
oder auch Fugenvergussmassen, oder aber beispielsweise zur Abdichtung von Kanalbauwerken,
und hier insbesondere auch bei der Erstellung von Schachtabdeckungen, welche insbesondere
Belastungen durch Verkehr ausgesetzt sind.
[0003] Derartige Schachtabdeckungen ermöglichen Einstiegsmöglichkeiten in eine Kanalisation,
und sind üblicherweise aus übereinander angeordneten ringförmigen Betonformteilen
gebildet, welche eine obere Auflagefläche zur Verfügung stellen, auf welche eine Schachtabdeckung
angeordnet werden kann.
[0004] Die Scliachtabdeckung wird im Wesentlichen gebildet durch einen mit der oberen Auflagefläche
verbundenen eisernen Tragrahmen sowie durch einen in den Tragrahmen einlegbaren Schachtdeckel.
Bei der Erstellung derartiger Schachtabdeckungen muss dafür Sorge getragen werden,
dass die Fläche der Schachtabdeckungen niveaugleich mit der umgebenen Oberfläche beispielsweise
einer Fahrbahndecke, einer asphaltierten Fußgängerfläche oder dergleichen ist. Hierzu
werden üblicherweise Zementmörtel eingesetzt, welche auf der oberen Auflagefläche
und unterhalb des Tragrahmen angeordnet werden. Derartige Zementmörtel bilden harte,
starre Verbindungen zwischen Auflagefläche und Tragrahmen. Derartig starre Verbindungen
sind jedoch den auf diese wirkenden Verkehrslasten oftmals nicht gewachsen, wodurch
häufig Reparaturen derartiger Einstiegsmöglichkeiten mit Schachtabdeckungen in eine
Kanalisation notwendig sind.
[0005] Der Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Zementmörtel besteht insbesondere
in ihrer Anfälligkeit gegen schwere Stoßbelastungen, welche beispielsweise durch das
Überrollen von LKWs hervorgerufen werden kann. Zudem sind Zementmörtel rissanfällig,
so dass in diese Risse Wasser eindringen kann, wodurch Frostschäden entstehen können.
[0006] Um diese Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Zementmörtel zu vermeiden,
ist der Einsatz kunstharzvergüteter Zementmörtel bekannt. Der Einsatz derartiger kunstharzvergüteter
Zementmörtel ergibt jedoch nur relativ geringe Verbesserungen im Unterschied zu reinen
Zementmörteln, insbesondere in Hinblick auf die Rissanfälligkeit und die Empfindlichkeit
gegen schwere Stoßbelastungen.
[0007] Nachteilig an den bekannten kunstharzvergüteten Zementmörteln ist weiterhin, dass
diese eine relativ hohe Klebrigkeit aufweisen, was eine Verarbeitung insbesondere
in spachtelfähiger Form erheblich erschwert.
[0008] Es ist daher Ausgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mischung für den Kanal- und
Straßenbau zur Verfügung zu stellen, welche eine geringe Empfindlichkeit gegen schwere
Stoßbelastungen bei guter Verarbeitbarkeit aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine aushärtbare Mischung für den
Kanal- und Straßenbau mit mindestens einer ersten Komponente, umfassend mindestens
zwei Zusatzmittel, umfassend jeweils mindestens ein gummielastisches Material, wobei
die gummielastischen Materialien in den mindestens zwei Zusatzmitteln zumindest teilweise
voneinander verschieden sind. Die gummielastischen Eigenschaften des Materials, welches
in den mindestens zwei Zusatzmitteln der erfindungsgemäßen Mischung enthalten ist,
liegt dabei im Sinne der vorliegenden Erfindung zumindest in einem Temperaturbereich
von etwa 5° C bis etwa 30° C zumindest vor. Die Aushärtung der Mischung kann durch
viele mögliche Mischungsbestandteile erfolgen, wobei bevorzugt im Sinne der vorliegenden
Erfindung der Einsatz von Kunstharzen, insbesondere Reaktionsharzen, ist, wobei aber
auch der Einsatz beispielsweise von Zement möglich ist. Besonders bevorzugte Reaktionsharze
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche, die ausgewählt aus einer Gruppe umfassend
Epoxydharze, Methacrylatharze, ungesättigte Polyesterharze und/oder Isocyanatharze,
wobei Isocyanatharze besonders bevorzugt sind. Polyisocyanatharze im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind auf aliphatischen, cycloaliphatischen und/oder aromatischen Isocyanaten
basierende Kunstharze, welche freie Isocyanatgruppen enthalten.
[0010] Die erfindungsgemäße aushärtbare Mischung kann aus lediglich einer einzigen Komponente
bestehen, besteht bevorzugt jedoch auch mindestens zwei Komponenten, und besonders
bevorzugt aus genau zwei Komponenten. Die zweite Komponente umfasst dann vorzugsweise
mindestens ein Di- oder Polyisocyanat, bevorzugt ein aromatisches Polyisocyanat, besonders
bevorzugt ein aromatisches Polyisocyanat auf Basis von Diphenylmethandiisocyanat.
Eine Alternative hierzu wäre ein Polyisocyanat auf Basis von Toluylendiisocyanat.
Dabei ist vorteilhaft, dass die erste Komponente kein reaktives Material enthält,
so dass insbesondere die Lagerdauer derselben erheblich verbessert ist, sowie umgekehrt
die zweite Komponente außer gegebenenfalls nicht reaktiven Zusatzstoffen wie beispielsweise
Lösemitteln oder Stabilisatoren keine weiteren Materialien enthält, welche mit dem
Polyisocyanat reagieren können, so dass auch dessen Lagerdauer erheblich verbessert
ist. Unmittelbar vor Verwendung der erfindungsgemäßen Mischung wird dann die erste
Komponente und die zweite Komponente miteinander gründlich vermischt, beispielsweise
mit einem üblichen elektrischen Rührgerät mit mindestens 500 U/min, werden, wobei
die Rührzeiten mindestens drei Minuten betragen sollten.
[0011] Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Mischung, welche durch den Einsatz zweier
Zusatzmittel umfassend jeweils mindestens ein gummielastisches Material erzielt wird,
ist einerseits, dass die erfindungsgemäße Mischung im Unterschied zu insbesondere
kunstharzvergüteten Zementmörteln eine erheblich geringe Klebrigkeit aufweist, und
daher insbesondere in spachtelfähiger Form besser verarbeitbar ist. Zudem weist diese
eine gute Widerstandsfähigkeit gegen UV-Einstrahlungen und Witterungseinflüsse sowie
gegen aggressive Medien, wie zum Beispiel Säuren, auf. Zudem wird den durch den Einsatz
von mindestens zwei Zusatzmitteln, welche voneinander unterschiedliche gummielastische
Materialien umfassen, eine Feinabstimmung und Verbesserung der Elastizität zu Dämpfungseigenschaften
der ausgehärteten erfindungsgemäßen Mischung insbesondere in Hinblick auf schwere
Stoßbelastungen erzielt. Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die mindestens
zwei Zusatzmittel eine unterschiedliche Farbe aufweisen, beispielsweise grau oder
schwarz das eine, rötlich das andere. So kann auch die Gleichmäßigkeit der Durchmischung
der einsatzbereiten, beispielsweise spachtel- oder gießfähigen, erfindungsgemäßen
Mischung überprüft werden.
[0012] Die erfindungsgemäße, vollständig ausgehärtete Mischung weist eine Shore-A-Härte
im Bereich von 30 bis 98 Skalenteilen, bevorzugt 40 bis 95 Skalenteilen, weiterhin
bevorzugt 60 bis 93 Skalenteilen, und besonders bevorzugt 70 bis 90 Skalenteilen auf.
[0013] Die aushärtbare Mischung kann bevorzugt in spachtelfähiger oder gießfähiger Form
zur Verfügung gestellt werden. Bei einer gießfähigen Einstellung wird eine obere Auflagefläche,
gebildet durch ringförmige Betonformanteile, eines Schachtes bevorzugt am Innenrand
mit einer Schalung versehen. Der Tragrahmen wird unter Einsatz von Abstandhaltern
auf die obere Auflagefläche aufgesetzt, wobei die Schalung gleichzeitig auch der Stützung
des Tragrahmens dienen kann. In den so gebildeten Raum kann die gießfähige erfindungsgemäße
Mischung eingegeben werden. Abstandhalter sollten dabei derart eingestellt sein, dass
die obere Kante des Tragrahmens niveaugleich mit einer angrenzenden Verkehrsfläche
ist. Die Abstandhalter können dabei starr sein, aber auch elastische Eigenschaften
aufweisen, wobei letzteres bevorzugt ist. Denn in diesem Fall können die Abstandhalter
gegebenenfalls auch, zumindest teilweise umgossen von der ausgehärteten erfindungsgemäßen
Mischung, im Schachtbauwerk verbleiben. Vorzugsweise sind derartige elastische Abstandhalter,
welche in der ausgehärteten Mischung verbleiben, derart eingestellt, dass diese eine
ähnliche Härte und Elastizität wie die ausgehärtete Mischung ausweisen, bevorzugt
eine Härte und Elastizität, welche sehr nahe oder gleich derjenigen der ausgehärteten
erfindungsgemäßen Mischung ist. Vorzugsweise sind dabei die Abstandhalter aus denjenigen
gummielastischen Materialien hergestellt, welche in den mindestens zwei Zusatzmitteln
enthalten sind. Diese elastischen Abstandhalter können jede mögliche Form aufweisen,
beispielsweise Abschnitte aus strangförmigen oder stabförmigen Material darstellen.
[0014] Eine im Verarbeitungszustand erfindungsgemäße und spachtelfähig eingestellte erfindungsgemäße
Mischung lässt sich im Unterschied zu einer gießfähigen erfindungsgemäßen Mischung
insbesondere auch ohne eine Hilfsschalung und ohne Abstandhalter einbringen, wobei
die Verwendung einer Schalung und/oder von Abstandhaltern jedoch nicht ausgeschlossen
ist. Hierbei ist es bevorzugt, dass die auf die obere Auflagefläche aufgebrachte Masse
eine ausreichende Standfestigkeit gegenüber dem Gewicht des Tragrahmens besitzt, so
dass dieser nach erfolgter Nivellierung bis zum vollständigen Aushärten der erfindungsgemäßen
Mischung nicht absinken kann.
[0015] Die mindestens zwei Zusatzmittel, welche von der erfindungsgemäßen Mischung umfasst
sind, können dabei neben den voneinander zumindest teilweise unterschiedlichen gummielastischen
Materialien, welche bevorzugt chemisch und/oder in ihren physikalischen Eigenschaften
voneinander unterschiedlich sind, weitere Materialien aufweisen, beispielsweise Granuliermittel
oder sonstige, dem jeweiligen Zweck angepasste Zugschlagstoffe. Der Anteil des beziehungsweise
der gummielastischen Materialien, insbesondere in Form von natürlichem und/oder synthetischem
Kautschuk beziehungsweise Gummi in den Zusatzmitteln beträgt dabei bevorzugt mindestens
etwa 15 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens etwa 20 Gew.-%. Besonders bevorzugt liegen
die mindestens zwei Zusatzmittel als Mehle beziehungsweise Granulate vor, und sind,
wie bereits vorstehend erwähnt, bevorzugt mit einer unterschiedlichen Färbung versehen,
um so eine gute Durchmischung der erfindungsgemäßen Mischung einfach erkennbar zu
ermöglichen. Besonders bevorzugt weisen die mindestens zwei Zusatzmittel eine Korngröße
von bis zu etwa 0,8 mm, bevorzugt bis zu etwa 0,5 mm auf. Die Korngröße wird dabei
nach der Methode der Siebanalyse bestimmt, wobei diese vorzugsweise durchgeführt wird
mit einem Sieb mit 40 Mesh (das heißt ein Sieb mit 1600 Öffnungen pro inch
2, entsprechend 2,54 x 2,54 cm
2). Weisen die Zusatzmittel derartige Korngrößen auf, kann beispielsweise bei einer
spachtelfähig eingestellten erfindungsgemäßen Mischung eine ausreichende Standfestigkeit
bei Aufgabe derselben auf eine obere Auflagefläche eines Betonformrings erzielt werden.
Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, dass die zwei Zusatzmittel ausschließlich
aus gummielastischem Material oder Mischungen dieser bestehen.
[0016] Die erfindungsgemäße aushärtbare Mischung kann weiterhin insbesondere auch mindestens
einen Voranstrich umfassen. Dieser Voranstrich wird auf der oberen Auflagefläche,
und/oder auf der Kontaktfläche des Tragrahmens zur erfindungsgemäßen Mischung aufgebracht.
Vorzugsweise weist ein derartiger Voranstrich haftverbessemde Eigenschaften auf, so
dass ein ausreichend fester Verbund zwischen Tragrahmen und oberstem Betonformring
beziehungsweise der durch diesen gebildeten oberen Auflagefläche zur Verfügung gestellt
ist. Insbesondere ist ein Voranstrich vorteilhaft, wenn eine flüssigkeitsdichte Verbindung
hergestellt werden soll. Der Voranstrich kann dabei insbesondere auch mindestens ein
Reaktionsharz umfassen, welches weiter bevorzugt identisch zu demjenigen Reaktionsharz
ist, welches bevorzugt von der erfindungsgemäßen Mischung umfasst ist. Der Voranstrich
selbst kann dabei bevorzugt ein- oder zweikomponentig ausgebildet sein, wobei bei
einer zweikomponentigen Ausbildung diese unmittelbar vor Ort gemischt werden muss
unmittelbar vor dessen Aufbringung. Vorzugsweise umfasst der Voranstrich eine Polyurethanreaktionsharzmasse,
und ist weiter bevorzugt einkomponentig ausgebildet. Er härtet insbesondere durch
chemische Reaktion mit Wasser in Form von Luftfeuchte und/oder Substratfeuchte der
mit ihm kontaktierten Bauteile selbstständig aus. Hierdurch werden feuchte Oberflächen,
welche nachteilig für die Aufbringung der erfindungsgemäßen Mischung wären, getrocknet,
und zudem ein fester Verbund dieser mit dem Voranstrich ermöglicht.
[0017] Vorteilhafterweise ist das gummielastische Material der mindestens zwei Zusatzmittel
der erfindungsgemäßen Mischung ausgewählt aus einer Gruppe umfassend natürliche Kautschuke,
synthetische Kautschuke und/oder Gummi. Besonders bevorzugt umfasst ein erstes Zusatzmittel
mindestens einen Ethylen-Propylen-Kautschuk. Weiter bevorzugt umfasst ein zweites
Zusatzmittel mindestens ein Styrol-Butadien-Kautschuk. Bevorzugt umfasst die aushärtbare
Mischung ein zweites Zusatzmittel, welches mindestens einen natürlichen Kautschuk
und mindestens einen synthetischen Kautschuk umfasst, wobei der synthetische Kautschuk
besonders bevorzugt mindestens einen Styroi-Butadien-Kautschuk umfasst, und weiter
bevorzugt ein Styrol-Butadien-Kautschuk ist. Vorzugsweise weist die im zweiten Zusatzmittel
eingesetzte Mischung, vorzugsweise aus mindestens einem natürlichen Kautschuk und
mindestens einem Styrol-Butadien-Kautschuk, eine Shore-A-Härte von etwa 68 bis 75
Skalenteilen auf. Weiter bevorzugt ist das zweite Zusatzmittel grau oder schwärzlich,
gegebenenfalls auch gefärbt. Das gummielastische Material des ersten Zusatzmittels
ist vorzugsweise ein Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer (EPDM)-Kautschuk, wobei auch
jede andere Ethylen-Propylen-Kautschuke geeignet werden, auch Mischungen derselben.
Besonders bevorzugt umfasst das erste Zusatzmittel jedoch als gummielastisches Material
ausschließlich einen EPDM-Kautschuk, und kein weiteres gummielastisches Material.
Das gummielastische Material des zweiten Zusatzmittels weist vorzugsweise eine Shore-A-Härte
von etwa 85 bis 95 Skalenteilen auf. Das erste und/oder das zweite Zusatzmittel können
weiterhin Füllstoff, Additive, Pigmente etc. aufweisen, insbesondere wenn diese in
Form von Mehlen oder Granulaten vorliegen.
[0018] Vorzugsweise ist das erste Zusatzmittel ausschließlich aus einem EPDM-Kautschuk in
Form eines Granulates gebildet mit einer Korngröße von maximal etwa 0,5 mm. Bevorzugt
ist das zweite Zusatzmittel im Wesentlichen gebildet aus einer Mischung aus einem
natürlichen Kautschuk mit einem Styrol-Butadien-Kautschuk, wobei die Gewichtsanteile
der beiden Bestandteile der Mischung variieren können, mit einer Korngröße von maximal
etwa 0,5 mm. Im Wesentlichen bedeutet dabei, dass Fremdstoffe, beispielsweise mineralische
Füllstoffe oder Ähnliches, in geringen Anteilen vorhanden sein können, wobei diese
Zuschlagstoffe oder Fremdstoffe in einer Menge von bis zum 15 Gew.-%, bevorzugt weniger
als etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das erste oder zweite Zusatzmittel, vorliegen.
[0019] Vorteilhafterweise liegt das Verhältnis der Gewichtsanteile des ersten zu dem zweiten
Zusatzmittel in einem Bereich von etwa 2:1 bis etwa 1:2, bevorzugt etwa 1,2:1 bis
etwa 1:1,2, und besonders bevorzugt sind die Gewichtsanteile des ersten und des zweiten
Zusatzmittels in etwa gleich. Vorteilhafterweise sind das oder die Zusatzmittel, bevorzugt
zwei Zusatzmittel, in einer Menge in einem Bereich von etwa 25 Gew.-% bis etwa 60
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der ersten Komponente, in dieser enthalten. Ist
die Mischung dabei spachtelfähig eingestellt, umfasst diese das oder die, bevorzugt
genau zwei, Zusatzmittel in einer Menge von etwa 35 Gew.-% bis etwa 55 Gew.-%, weiter
bevorzugt etwa 40 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der ersten
Komponente. Ist die erfindungsgemäße Mischung fließfähig eingestellt, umfasst diese
vorzugsweise etwa 25 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-%, weiter bevorzugt etwa 26 Gew.-% bis
etwa 35 Gew.-% des oder der, bevorzugt genau zwei, Zusatzmittel, bezogen auf die Gesamtmenge
der ersten Komponente.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mischung umfasst
eine erste Komponente weiterhin mindestens eine ölige Substanz, mindestens ein Trocknungsmittel,
mindestens ein Antiabsetzmittel und/oder mindestens eine katalytisch wirksame Substanz.
Die ölige Substanz ist dabei ausgewählt aus einer Gruppe umfassend tierische und/oder
pflanzliche Fette, und ist vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Sojaöl,
Sesamöl, Kokosöl, Palmöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl und/oder Rizinusöl, wobei Rizinusöl
besonders bevorzugt ist. Besonders bevorzugt sind ölige Substanzen, welche mindestens
eine freie Hydroxylgruppe aufweisen, bezogen auf ein Triglyzerid einer entsprechenden
Fettsäure. Bevorzugt weist die ölige Substanz eine Hydroxylzahl von mindestens etwa
100 mg KOH/g, bevorzugt mindestens etwas 150 mg KOH/g, gemäß DIN 53240 auf. Die ölige
Substanz mit mindestens einer freien Hydroxylgruppe reagiert bei Vermischung mit einer
zweiten di- oder polyisocyanathaltigen Substanz, die bevorzugt von einer zweiten Komponente
umfasst ist, unter Bildung eines Polyurethans.
[0021] Das Antiabsetzmittel soll vorteilhafterweise eine Bodensatzbildung der mindestens
zwei Zusatzmittel vermeiden, und kann auch als Thixotropiermittel angesprochen werden.
Die katalytisch wirksame Substanz wird ausgewählt in Hinblick auf das aushärtbare
Material, bevorzugt das Reaktionsharz, welches in der erfindungsgemäßen Mischung vorliegt.
Des Weiteren können in der erfindungsgemäßen Mischung auch sonstige Bestandteile enthalten
sein, wie beispielsweise Pigmente, Entschäumungs- beziehungsweise Entlüftungsmittel,
Reaktiwerdünner, Reaktivverdicker, feindisperse anorganische Verdickungsmittel, beispielsweise
Bentonite oder Kieselsäuren, und/oder anorganische oder organische Kurzfasern. Als
Trocknungsmittel werden vorzugsweise Zeolithe eingesetzt, wobei jedoch auch andere,
aus dem Stand der Technik bekannte und dem Fachmann geläufige Trocknungsmittel in
Hinblick auf deren Einsatz in einer bevorzugt Reaktionsharzmischung in Hinblick auf
deren Einsatz in einer bevorzugten Reaktionsharzmischung, eingesetzt werden können.
[0022] Wird, was besonders bevorzugt ist, die erfindungsgemäße Mischung zweikomponentig
aufgebaut, weist die zweite Komponente vorzugsweise eine Viskosität von bis zu etwa
120 mPa · s gemäß DIN EN ISO 3219 A.3 bei 23° C auf. Hierdurch ist mit einer wie vorstehend
definierten ersten Komponente eine optimale Durchmischbarkeit bei den üblichen Bedingungen,
unter welchen die erfindungsgemäße Mischung im Kanal- und Straßenbau eingesetzt wird,
das heißt insbesondere bei Temperaturen zwischen 0° C und 30° C, ermöglicht.
[0023] Besonders bevorzugt umfasst bei einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Mischung
als zweikomponentige Mischung diese die erste Komponente in einer Menge von etwa 70
Gew.-% bis etwa 85 Gew.-% und die zweite Komponente in einer Menge von etwa 15 Gew.-%
bis etwa 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Mischung.
[0024] Besonders bevorzugt umfasst die erste Komponente etwa 26 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-%
zweier Zusatzmittel, etwa 30 Gew.-% bis etwa 65 Gew.-% mindestens einer ölhaltigen
Substanz und etwa 5 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-% eines Trocknungsmittels, jeweils bezogen
auf die Gesamtmenge der ersten Komponente. Weitere, etwaig von der ersten Komponente
umfasste Mittel liegen vorzugsweise in einer Menge von bis zu 5 Gew.-% vor, wobei
besonders bevorzugt der Zusatz einer katalytisch aktiven Substanz, insbesondere in
Form einer Katalysatorlösung, die die katalytisch aktive Substanz und gegebenenfalls
ein Lösemittel umfasst, in einer Menge von 0,1 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,25 Gew.-%
bis 0,7 Gew.-%, ist, bezogen auf die Gesamtmenge der ersten Komponente. Als katalytisch
wirksame Substanz ist bevorzugt ein Metallsalz vorgesehen, insbesondere Dibutylzinn-dilaurat
(DBTL), vorzugsweise in einem organischen Lösemittel gelöst oder dispersiert, beispielsweise
in Xylol. In der Katalysatorlösung liegt die katalytische Substanz in einer Menge
bevorzugt in einem Bereich von etwa 5 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der Katalysatorlösung, vor.
[0025] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Schachtabdeckung, umfassend
mindestens ein ringförmiges Betonformteil mit einem auf diesen angeordneten Tragrahmen
und einer zwischen diesen angeordneten Auflage, gebildet aus der ausgehärteten erfindungsgemäßen
Mischung wie vorstehend beschrieben. Die erfindungsgemäße Mischung bildet im ausgehärteten
Zustand eine dauerelastische Auflage, welche stoßdämpfende Eigenschaften aufweist.
[0026] Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Vertikalschnitt durch einen Schacht mit Schachtabdeckung mit auf-gespachelter,
ausgehärteter erfindungsgemäßer Mischung als Auflage; und
- Fig. 2:
- einen Vertikalschnitt durch einen Schacht mit Schachtabdeckung mit einer aus ausgehärteter
erfindungsgemäßer Mischung hergestellter Auflage in Sandwich-Bauweise.
[0027] Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnete Schachtabdeckung,
welche gebildet ist aus einem üblicherweise eisernen Tragrahmen 7, in den ein Schachtdeckel
8 einlegbar ist. Um eine obere Ebene 9 des Tragrahmens 7 niveaugleich mit der Ebene
beispielsweise einer Straßenoberfläche 3 einstellen zu können, ist auf einer Auflagefläche
6 eines obersten, als Betonformteil ausgebildeten Auflagerings 5 eine Auflage 10,
hergestellt aus erfindungsgemäßer und ausgehärteter Mischung, aufgebracht. Die Aufbringung
erfolgte dabei mit einem Spachtel, da eine spachtelfähige aushärtbare Mischung eingesetzt
wurde, welche zweikomponentig war, wobei eine erste Komponente zwei Zusatzmittel umfassend
ein Gummigranulat auf Basis eines natürlichen Kautschuks in Mischung mit einem Styrol-Butadien-Kautschuk
beziehungsweise eine Mischung derartiger Styrol-Butandien-Kautschuke, sowie ein Gummigranulat
auf Basis eines EPDM-Kautschukes, beide Gummigranulate in etwa gleichen Gewichtsanteilen,
umfasste. Die zweite Komponente war dabei ein Polyisocyanat auf Basis von Diphenylmethandiisocyanat,
wobei unmittelbar vor Aufbringung der Mischung mit einem Spachtel die erste Komponente
mit der zweiten Komponente gemischt wurde, wobei die erste Komponente in einer Menge
von etwa 82 Gew.-% und die zweite Komponente in einer Menge von etwa 18 Gew.-% eingesetzt
wurde. Des Weiteren ist der Fig. 1 noch ein Schachthals 1 zu entnehmen, auf welchem
insgesamt zwei Betonformteile 5, ausgebildet als Auflageringe, angeordnet sind. Eine
Ebene 2 der Schachthalsöffnung liegt in einem Abstand H unterhalb der Straßenoberfläche
3. Ist der Abstand H größer als in Fig. 1 gezeigt, können mehrere Auflageringe 5 eingesetzt
werden. Die aushärtbare Mischung, hergestellt unter Rührung der ersten Komponente
mit der zweiten Komponente und spachtelfähig, wird gegebenenfalls nach Aufbringung
eines Voranstriches auf die Auflagefläche 6 aufgespachtelt, und nachfolgend der Tragrahmen
7 aufgesetzt und eventuelle Überstände glatt gespachtelt. Um eine genaue Ausrichtung
des Tragrahmens 7 zur Straßenoberfläche 3 zu erzielen, ist der Tragrahmen 7 vorzugsweise
mit wenigstens drei auf den Umfang verteilten Abstandhaltern 11 versehen, die beispielsweise
als Schrauben ausgebildet sind und die vor dem Einbringen der aushärtbaren Mischung
genau ausgerichtet worden sind. Ist die aushärtbare Mischung ausgehärtet, können die
Abstandhalter 11 entfernt werden. Schließlich kann der noch verbleibende Freiraum
zwischen dem Straßenbaumaterial und dem Tragrahmen 7 ebenfalls noch mit aushärtbarer
Mischung nachträglich verfüllt werden. Es ist jedoch auch möglich, Abstandhalter 11
vorzusehen, welche verloren gehen, das heißt von der aushärtbaren Mischung beziehungsweise
der durch diese gebildeten Auflage 10 vollständig umgeben sind. Hierzu werden Abstandhalter
mit elastischen Eigenschaften, welche vorzugsweise denjenigen der ausgehärteten erfindungsgemäßen
Mischung entsprechen, auf der Auflagefläche 6 des oberen Betonformrings 5 und unterhalb
der gegenüberliegenden Unterseite des Tragrahmens 7 angeordnet.
[0028] Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, dass insbesondere zur Verbesserung der
Stoßdämpfung und damit auch zum Schutz des den Schachthals bildenden Bauteiles 1 jeweils
in Fugen 14 zwischen Schachthals und Auflagering 5 und zwischen den Auflageringen
5 selbst bei Vorsehung mehrerer Auflageringe 5 ebenfalls eine dauerelastische Auflage
10.1 aus der ausgehärteten erfindungsgemäßen Mischung gebildet ist. Dies ist Fig.
2 zu entnehmen. Nach dem Aushärten der Auflage 10.1 wird, wie bereits vorstehend anhand
Fig. 1 beschrieben, die Auflage 10 durch Einbringung der fertig gerührten erfindungsgemäßen
zweikomponentigen Mischung auf die Auflagefläche 6 eingebracht und anschließend der
Tragring 7 aufgestellt. Hierbei können wiederum Abstandhalter 11, aber alternativ
auch verlorene Abstandhalter, wie bereits vorstehend zu Fig. 1 beschrieben, vorgesehen
sein.
[0029] Fig. 2 ist ferner noch eine Abwandlung im Aufbau der fertig ausgehärteten Auflage
10 zwischen dem Tragrahmen 7 und der Auflagefläche 6 zu entnehmen. Bei großen Spaltabständen
zwischen der Unterseite 16 des Tragrahmens 7 und der Auflagefläche 6 ist es zweckmäßig,
insbesondere bei Einsatz spachtelfähiger erfindungsgemäßer Mischungen zunächst auf
die Auflagefläche 6 eine Schicht aus spachtelfähiger Mischung aufzubringen, und anschließend
eine vorgefertigte Zwischenlage 15 aus einem formstabilen Werkstoff, vorzugsweise
aus einem elastischen Werkstoff, bevorzugt einem solchen Werkstoff, welcher ähnliche
elastische Eigenschaften wie die ausgehärtete erfindungsgemäße Mischung selbst aufweist,
aufzulegen. Auf diese Zwischenauflage kann wiederum aushärtbare Mischung aufgebracht
werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Zwischeniage 15 unmittelbar
mit der Unterseite 16 des Tragrahmens 7 verbunden ist, im Übrigen jedoch in der die
Auflage 10 bildenden Mischung eingebettet wird.
1. Aushärtbare Mischung für den Kanal- und Straßenbau mit mindestens einer ersten Komponente,
umfassend mindestens zwei Zusatzmittel, umfassend jeweils mindestens ein gummielastisches
Material, wobei die gummielastischen Materialien in den mindestens zwei Zusatzmitteln
zumindest teilweise voneinander verschieden sind.
2. Mischung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das gummielastische Material ausgewählt ist aus einer Gruppe umfassend natürlichen
Kautschuk, synthetischen Kautschuk und/oder Gummi.
3. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Zusatzmittel mindestens einen Ethylen-Propylen-Kautschuk umfasst.
4. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Zusatzmittel mindestens einen Styrol-Butadien-Kautschuk umfasst.
5. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zusatzmittel mindestens einen natürlichen Kautschuk und mindestens einen
synthetischen Kautschuk umfasst.
6. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Gewichtsanteile des ersten zu dem zweiten Zusatzmittel in einem
Bereich von etwa 2:1 bis etwa 1:2, bevorzugt etwa 1,2:1 bis etwa 1:1,2, liegt.
7. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Zusatzmittel in einer Menge in einem Bereich von etwa 25 Gew.-% bis
etwa 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der ersten Komponente, in dieser enthalten
ist beziehungsweise sind.
8. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Zusatzmittel eine Korngröße von bis zu etwa 0,8 mm, bevorzugt
bis zu etwa 0,5 mm, aufweisen.
9. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine erste Komponente weiterhin umfasst mindestens eine ölige Substanz,
mindestens ein Trocknungsmittel, mindestens ein Antiabsetzmittel und/oder mindestens
eine katalytisch wirksame Substanz.
10. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine erste Komponente etwa 26 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% zweier Zusatzmittel,
etwa 30 Gew.-% bis etwa 65 Gew.-% mindestens einer ölhaltigen Substanz und etwa 5
Gew.-% bis etwa 15 Gew.-% eines Trocknungsmittels, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
der ersten Komponente, umfasst.
11. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese mindestens zwei Komponenten aufweist.
12. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente mindestens ein Polyisocyanat umfasst.
13. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente eine Viskosität von bis etwa 120 mPa • s gemäß DIN EN ISO 3219
A.3 bei 23° C aufweist.
14. Mischung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese die erste Komponente in einer Menge von etwa 70 Gew.-% bis etwa 85 Gew.-% und
die zweite Komponente in einer Menge von etwa 15 Gew.-% bis etwa 30 Gew.-% umfasst,
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Mischung.
15. Schachtabdeckung (20), umfassend mindestens ein ringförmiges Betonformteil (1, 5)
mit einem auf diesem angeordneten Tragrahmen (7) und einer zwischen diesen angeordneten
Auflage, gebildet aus einer ausgehärteten Mischung (10) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 14.