[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloss mit einem längsverschieblich geführten,
eine Zahnreihe aufweisenden Treibstangenanschlussschieber und mit einem antreibbaren,
Zähne der Zahnreihe des Treibstangenanschlussschiebers kämmenden Antriebsritzel.
[0002] Ein solches Treibstangenschloss ist aus der
EP 0 141 891 A1 bekannt. Bei diesem Treibstangenschloss ist ein Teilbereich des Treibstangenanschlussschiebers
als Zahnstange mit den Zähnen ausgebildet. Das Antriebsritzel weist auf seinem Umfang
einen Kranz Zähne auf. Damit lässt sich durch Antrieb des Antriebsritzels der Treibstangenanschlussschieber
und damit eine mit dem Treibstangenanschlussschieber verbundene Treibstange komfortabel
und ruckfrei verschieben. Umgekehrt lässt sich auch durch Verschiebung des Treibstangenanschlussschiebers,
beispielsweise durch Antrieb der Treibstange von Hand, das Antriebsritzel drehen.
Damit bietet das Treibstangenschloss keinen Schutz gegen ein unberechtigtes Verschieben
der Treibstange.
[0003] Ein Treibstangenschloss mit einem selbsthemmenden Antrieb des Treibstangenanschlussschiebers
ist beispielsweise aus der
EP 1 496 177 b1 bekannt. Bei diesem Treibstangenschloss hat das Antriebsritzel auf einer Stirnseite
zwei hervorstehende Antriebszapfen. Die Antriebszapfen dringen zwischen hervorstehenden
Nasen des Treibstangenanschlussschiebers ein. Bei einer Drehung des Antriebsritzels
verschieben die Antriebszapfen die Nasen des Treibstangenanschlussschiebers. Wenn
die beiden Antriebszapfen des Antriebsritzels mit den Nasen des Treibstangenanschlussschiebers
fluchten, blockieren die Antriebszapfen eine Bewegung des Treibstangenanschlussschiebers.
Damit kann der Treibstangenanschlussschieber nicht ohne Antrieb des Antriebsritzels
verschoben werden. Der Antrieb des Treibstangenanschlussschiebers ist damit selbsthemmend
gestaltet. Nachteilig bei diesem Treibstangenschloss ist jedoch, dass das Verschieben
des Treibstangenanschlussschiebers durch das Antriebsritzel sehr hakelig und damit
unkomfortabel ist. Beim Antrieb des Antriebsritzels müssen die Antriebszapfen zwischen
die Nasen des Treibstangenanschlussschiebers eingefädelt werden. Dieser Antrieb führt
bei einer kontinuierlichen Drehbewegung des Antriebsritzels zudem zu einer unkontinuierlichen
Längsbewegung des Treibstangenanschlussschiebers.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Treibstangenschloss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass der Treibstangenanschlussschieber kontinuierlich und
ruckfrei angetrieben werden kann und dass eine Verschiebung des Treibstangenanschlussschiebers
aus einer Endstellung heraus ohne Antrieb des Antriebsritzels blockiert wird.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Antriebsritzel einen
Vorsprung mit einer hervorstehenden Kante hat und dass die Kante bei in Endstellung
befindlichem Treibstangenanschlussschieber zwischen einem Zahn des Treibstangenanschlussschiebers
und einem Drehpunkt des Antriebsritzels angeordnet ist.
[0006] Durch diese Gestaltung werden bei einem versuchten Verschieben des Treibstangenanschlussschiebers
ohne Antrieb des Antriebsritzels die Zähne gegen die Kante des Vorsprungs gedrückt,
so dass das Antriebsritzel in Richtung ihres Drehpunktes gedrückt wird. Eine Verdrehung
des Antriebsritzels durch eine Verschiebung des Treibstangenanschlussschiebers aus
der Endstellung heraus ist damit blockiert. Beim Antrieb des Antriebsritzels wird
die Kante des Vorsprungs aus dem Bewegungsbereich der Zähne des Treibstangenanschlussschiebers
heraus bewegt. Zudem gelangen die Zähne des Teilzahnkranzes in die Zahnreihe des Treibstangenanschlussschiebers.
Dies ermöglicht einen kontinuierlichen und besonders komfortablen Antrieb des Treibstangenanschlussschiebers
durch ein Verdrehen des Antriebsritzels.
[0007] Das erfindungsgemäße Treibstangenschloss ist besonders einfach aufgebaut, wenn das
Antriebsritzel einen Teilzahnkranz mit sich nur über einen Teilbereich des Umfangs
erstreckenden Zähnen hat, wenn der Vorsprung auf dem Umfang des Antriebsritzels unmittelbar
neben dem Teilzahnkranz angeordnet ist, wenn der Vorsprung breiter ist als ein Zahn
des Teilzahnkranzes, wenn der Treibstangenanschlussschieber unmittelbar neben der
Zahnreihe eine Tasche mit einer dem Vorsprung entsprechenden Breite hat und wenn bei
in Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber der Vorsprung ausschließlich
mit einem Teilbereich in die Tasche hineinragt.
[0008] Der Antrieb des Teilzahnkranzes bei in Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber
durch den Vorsprung gestaltet sich besonders komfortabel, wenn der Vorsprung die Breite
mehrerer Zähne des Teilzahnkranzes hat und wenn der Abstand des Vorsprungs von dem
nächsten Zahn des Teilzahnkranzes dem Abstand mehrerer Zähne des Teilzahnkranzes entspricht.
Weiterhin treibt hierdurch der Vorsprung beim Antrieb des Antriebsritzels den Treibstangenanschlussschieber
derart an, dass die Zähne des Teilzahnkranzes ohne die Gefahr eines Verhakens in die
Zahnreihe geführt werden. Weiterhin kann hierdurch die Tasche als einfache Zahnlücke
gefertigt sein. Damit ist der Treibstangenanschlussschieber besonders einfach zu fertigen.
[0009] Der Vorsprung weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders komfortable Abrolleigenschaften auf, wenn Flanken des Vorsprungs im Wesentlichen
die Form von Flanken der Zähne des Teilzahnkranzes haben. Damit wird der Treibstangenanschlussschieber
beim Antrieb über das Antriebsritzel an jeder Stelle besonders ruckfrei angetrieben.
Ebenso können die Flanken des Vorsprungs mit den Werkzeugen gefertigt werden, mit
denen die Zähne des Teilzahnkranzes bearbeitet werden. Dies trägt zur Verringerung
der Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses bei.
[0010] Das Antriebsritzel lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders komfortabel fertigen, wenn die Kante am freien Ende des Vorsprungs
bogenförmig gestaltet ist und bei in Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber
bis über eine Zahnspitze des äußeren Zahnes der Zahnreihe des Treibstangenanschlussschiebers
geführt ist. Hierdurch steht der Vorsprung bei in Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber
mit der Kante dem äußeren Zahn der Zahnreihe des Treibstangenanschlussschiebers gegenüber.
Damit wird eine Bewegung des Treibstangenanschlussschiebers blockiert.
[0011] Der Antrieb des Treibstangenanschlussschiebers ist gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung in beiden Endstellungen selbsthemmend gestaltet, wenn
zu beiden Seiten der Zahnreihe jeweils eine Tasche und zu beiden Seiten des Teilzahnkranzes
jeweils ein Vorsprung angeordnet ist.
[0012] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- perspektivisch ein erfindungsgemäßes Treibstangenschloss mit einem Nebenschloss,
- Fig. 2
- vergrößert eine Draufsicht auf das Treibstangenschloss aus Figur 1,
- Fig. 3
- stark vergrößert einen Treibstangenanschlussschieber mit einem Antriebsritzel des
Treibstangenschlosses aus Figur 1.
[0013] Figur 1 zeigt ein Treibstangenschloss mit einer in einem Gehäuse 1 längsverschieblich
geführten Treibstange 2 zum Antrieb eines nicht dargestellten Nebenschlosses oder
weiterer Verriegelungsmittel. Das Treibstangenschloss weist eine in der dargestellten
Ausführungsform hervorstehende Falle 3 und einen Riegel 4 auf. Der Riegel 4 befindet
sich in der dargestellten Stellung in einer in dem Gehäuse 1 zurückgezogen Position.
Die Falle 3 ist aus dem Gehäuse 1 heraus vorgespannt. Ein Schließzylinder 5 und eine
Drückernuss 6 des Treibstangenschlosses dienen zum Zurückziehen der Falle 3 und des
Riegels 4.
[0014] Wie Figur 2 in einer vergrößerten Darstellung auf das Treibstangenschloss zeigt,
ist zur Koppelung des Schließzylinders 5 mit der Treibstange 2 ein Getriebe 7 vorgesehen.
Zur Vereinfachung der Zeichnung ist in Figur 2 das Treibstangenschloss geöffnet dargestellt,
so dass das Getriebe 7 sichtbar ist. Das Getriebe 7 treibt über ein Antriebsritzel
8 einen Treibstangenanschlussschieber 9 an, welcher formschlüssig mit der Treibstange
2 gekoppelt ist.
[0015] Figur 3 zeigt stark vergrößert das Antriebsritzel 8 mit dem Treibstangenanschlussschieber
9 nahe einer Endstellung des Treibstangenanschlussschiebers 9. Das Antriebsritzel
8 hat einen Teilzahnkranz 10 mit sich nur über einen Teilbereich des Umfangs erstreckenden
Zähnen 11. Unmittelbar neben dem Teilzahnkranz 10 sind auf dem Umfang des Antriebsritzels
8 jeweils ein Vorsprung 12, 13 angeordnet. Die Vorsprünge 12, 13 sind breiter als
ein Zahn 11 des Teilzahnkranzes 10 und weisen jeweils Ränder 15, 16 und sich an die
Ränder 15, 16 anschließenden Kanten 17, 18 auf. Weiterhin zeigt Figur 3, dass Flanken
der Vorsprünge 12, 13 und Flanken der Zähne 11 des Teilzahnkranzes 10 in der dargestellten
Ausführungsform jeweils die gleiche Kontur haben. Das Antriebsritzel 8 kämmt mit einem
Teilzahnkranz 10 eine auf dem Treibstangenanschlussschieber 9 angeordnete Zahnreihe
19. Die Zahnreihe 19 ist zu beiden Enden jeweils von einer Tasche 20, 21 begrenzt.
Die Taschen 20, 21 weisen zur Aufnahme der Vorsprünge 12, 13 des Antriebsritzels 8
entsprechende Abmessungen auf.
[0016] In der dargestellten Endstellung des Treibstangenanschlussschiebers 9 liegt einer
der Vorsprünge 12 in einer der Taschen 20. Die Kante 17 des einen Vorsprungs 12 ist
bei dem in Endstellung befindlichen Treibstangenanschlussschieber 9 bis über eine
Zahnspitze 23 eines äußeren Zahns 22 der Zahnreihe 19 des Treibstangenanschlussschiebers
9 geführt. Damit steht die Kante 17 des einen Vorsprungs 12 des Antriebritzels 8 dem
nächsten Zahn 22 des Treibstangenanschlussschiebers 9 gegenüber. Dabei verläuft eine
Gerade von einem Drehpunkt 14 des Antriebsritzels 8 zu der Zahnspitze 23 des äußeren
Zahns 22 des Treibstangenanschlussschiebers 9 durch die Kante 17.
[0017] Bei einem Antrieb des Antriebsritzels 8 mittels des Schließzylinders 5 aus Figur
1 wird der Treibstangenanschlussschieber 9 und damit die Treibstange 2 verschoben.
Wird jedoch ausgehend von der Endstellung der Treibstangenanschlussschieber 9 verschoben,
gelangt die Zahnspitze 23 des äußersten Zahns 22 der Zahnreihe 19 des Treibstangenanschlussschiebers
9 gegen die Kante 17 des Vorsprungs 12 des Antriebsritzels 8 und übt eine in Richtung
Drehpunkt 14 des Antriebsritzels 8 wirkende Kraft auf den Vorsprung 12 auf. Dabei
blockiert das Antriebsritzel 8 die weitere Bewegung des Treibstangenanschlussschiebers
9.
[0018] Die Bewegung des Antriebsritzels 8 beim Antrieb durch das in Figur 2 dargestellte
Getriebe wird begrenzt, wenn ein Anschlag 24 des Antriebsritzels 8 gegen einen Anschlag
25 des Treibstangenanschlussschiebers 9 gelangt. Damit lässt sich das Getriebe 7 bei
in Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber 9 weiter bewegen, um die
Falle 3 in das Gehäuse 1 zurückzuziehen.
1. Treibstangenschloss mit einem längsverschieblich geführten, eine Zahnreihe aufweisenden
Treibstangenanschlussschieber und mit einem antreibbaren, Zähne der Zahnreihe des
Treibstangenanschlussschiebers kämmenden Antriebsritzel, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsritzel (8) einen Vorsprung (12, 13) mit einer hervorstehenden Kante (17,
18) hat und dass die Kante (17, 18) bei in Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber
(9) zwischen einem Zahn (22) des Treibstangenanschlussschiebers (9) und einem Drehpunkt
(14) des Antriebsritzels (8) angeordnet ist.
2. Treibstangenschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsritzel (8) einen Teilzahnkranz (10) mit sich nur über einen Teilbereich
des Umfangs erstreckenden Zähnen (11) hat, dass der Vorsprung (12, 13) auf dem Umfang
des Antriebsritzels (8) unmittelbar neben dem Teilzahnkranz (10) angeordnet ist, dass
der Vorsprung (12, 13) breiter ist als ein Zahn (11) des Teilzahnkranzes (10), dass
der Treibstangenanschlussschieber (9) unmittelbar neben der Zahnreihe (19) eine Tasche
(20, 21) mit einer dem Vorsprung (12, 13) entsprechenden Breite hat und dass bei in
Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber (9) der Vorsprung (12, 13)
ausschließlich mit einem Teilbereich in die Tasche (20, 21) hineinragt.
3. Treibstangenschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (12, 13) die Breite mehrerer Zähne (11) des Teilzahnkranzes (10) hat
und dass der Abstand des Vorsprungs (12, 13) von dem nächsten Zahn (11) des Teilzahnkranzes
(10) dem Abstand mehrerer Zähne (11) des Teilzahnkranzes (10) entspricht.
4. Treibstangenschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass Flanken des Vorsprungs (12, 13) im Wesentlichen die Form von Flanken der Zähne (11)
des Teilzahnkranzes (10) haben.
5. Treibstangenschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante (17, 18) am freien Ende des Vorsprungs (12, 13) bogenförmig gestaltet ist
und bei in Endstellung befindlichem Treibstangenanschlussschieber (9) bis über eine
Zahnspitze (23) des äußeren Zahnes (22) der Zahnreihe (19) des Treibstangenanschlussschiebers
(9) geführt ist.
6. Treibstangenschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten der Zahnreihe (19) jeweils eine Tasche (20, 21) und zu beiden Seiten
des Teilzahnkranzes (10) jeweils ein Vorsprung (12, 13) angeordnet ist.