[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schneidkopf und einen Schneidkopfgrundkörper
für eine Vortriebsmaschine oder für eine Gewinnungsmaschine sowie ein Verfahren zur
Herstellung des Schneidkopfgrundkörpers. Vortriebs- und Gewinnungsmaschinen finden
beispielsweise im Berg- und Tagebau sowie im Tiefbau Anwendung. Schneidköpfe dienen
beispielsweise dem Anlegen von Gräben im Erdreich, dem Aufbrechen von Straßen und
anderen versiegelten Oberflächen oder auch dem Vortrieb beim Tunnelbau.
[0002] Aus der
DE 24 48 753 ist ein Schneidkopf für Vortriebs- und Gewinnungsmaschinen bekannt, der einen Schneidkopfkern
aus einer Mehrzahl kreisringförmiger Kernscheiben und einer aufgesetzten Stirnkalotte
aufweist. Auf dem Umfang der Stirnkalotte sind mehrere Meißelhalter verteilt, an denen
Meißel befestigt werden. Die Meißelhalter dienen zugleich als Fördereinrichtungselemente.
Die Meißelhalter sind an entsprechenden Meißelhalteransätzen auf der Stirnkalotte
durch Schraubverbindungen befestigt, wodurch die Herstellung dieses vorbekannten Schneidkopfes
einen hohen Aufwand erfordert.
[0003] Die
DE 35 14 446 A1 zeigt einen Schneidkopf einer Gewinnungs-oder Vortriebsmaschine, der an seinem Umfang
schraubenlinienförmig verlaufende, mit Meißeln besetzte Stege aufweist, deren Zwischenräume
der Materialabförderung dienen. Die Stege zur Halterung der Meißel sind am Umfang
des Schneidkopfes angeschweißt. Das Anschweißen der Stege erweist sich als aufwändig,
da eine genaue Positionierung der Stege zu gewährleisten ist.
[0004] Die
DE 33 26 859 C2 zeigt eine mehrteilige Schrämwalze für eine Gewinnungsmaschine des Bergbaus mit einem
etwa konischen dem Abbaustoß zugekehrten Schlussring und einem Rohrkörper, der abbaustoßseitig
einen größeren Durchmesser als versatzseitig aufweist. Am Rohrkörper ist mindestens
eine schraublinienartig verlaufende Wendel angeordnet, die ebenso wie der Schlussring
mehrere Meißelhalter für die Befestigung von Schrämmeißeln aufweist. Der Rohrkörper
ist vorzugsweise als Gießteil mit gleicher Wanddicke ausgebildet, an welchem die Wendel
mit den Meißelhaltern angeschweißt ist. Diese Schweißverbindung setzt eine genaue
Positionierung der Wendel und der Meißelhalter voraus. Die Herstellung der Schweißverbindung
ist aufwändig, da sie nicht automatisiert werden kann. Die herzustellende Verbindungsstelle
ist nur umständlich von allen Seiten zu erreichen. Ein weiterer Nachteil dieser vorbekannten
Schrämwalze besteht darin, dass sich die Schrämwalze beim Anschweißen der Wendel und
der Meißelhalter um bis zu 5 mm verziehen kann.
[0005] Die
US 2,800,302 betrifft einen Schneidkopfgrundkörper für eine Gewinnungsmaschine, beispielsweise
einen Steinbohrer oder Erdbohrer. Der Schneidkopfgrundkörper ist über einen fest angekoppelten
Schaft drehbar. Er ist einstückig ausgeführt und weist kegelstumpfartig ausgebildete
Öffnungen zum Befestigen von Meißeln auf. Die Öffnungen sind vorzugsweise mithilfe
einer Werkzeugmaschine, insbesondere durch Bohren gefertigt und erstrecken sich schräg
zur Drehachse des Schneidkopfgrundkörpers. In diese Öffnungen sind die Meißel eingepresst.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht ausgehend von der
US 2,800,302 darin, einen Schneidkopfgrundkörper bzw. einen Schneidkopf für eine Vortriebs- oder
Gewinnungsmaschine bereitzustellen, für den kein erhöhter Aufwand zur weitgehend beliebigen
Anordnung und Befestigung der Meißelhalter erforderlich ist. Außerdem ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schneidkopfgrundkörpers
anzugeben.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Schneidkopfgrundkörper gemäß dem beigefügten Anspruch
1, einen Schneidkopf nach Anspruch 6 sowie durch ein Verfahren gemäß dem beigefügten
nebengeordneten Anspruch 7 gelöst.
[0008] Der erfindungsgemäße Schneidkopf ist für eine Vortriebs- oder für eine Gewinnungsmaschine
vorgesehen und weist einen Schneidkopfgrundkörper mit Schneidkopfkern und mehreren
unterschiedlich geformten Meißelhaltern auf. Die Meißelhalter dienen der Aufnahme
von Meißeln. Hierbei kann es sich um austauschbare oder nicht austauschbare Meißel
handeln. Erfindungsgemäß bestehen der Schneidkopfkern und zumindest mehrere der Meißelhalter
aus einem einzigen Gusswerkstück. Der erfindungsgemäße Schneidkopf weist somit keine
separat herzustellende Verbindung zwischen dem Schneidkopfkern und den gegossenen
Meißelhaltern, wie beispielsweise eine Schweiß-oder Schraubverbindung, auf, welche
erst nach der Fertigung des Gusswerkstückes hergestellt wurde. Damit entfallen sämtliche
zusätzlichen Verbindungselemente zwischen Schneidkopfkern und Meißelhaltern. Die unterschiedliche
Formung der Meißelhalter erleichtert das Entformen des Gusswerkstückes bei dessen
Herstellung. Der Schneidkopfkern und die gegossenen Meißelhalter bestehen aus demselben
Gusswerkstoff. In bekannter Weise besitzt der Schneidkopf darüber hinaus eine oder
mehrere aktive Antriebseinheiten oder ist über Kraftübertragungsmittel mit einer zentralen
Antriebseinheit der den Schneidkopf tragenden Baumaschine verbunden.
[0009] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Schneidkopfes besteht darin, dass er
aufwandsarm herstellbar ist und dennoch genau ausgerichtete und hoch belastbare Meißelhalter
zur Aufnahme der Meißel aufweist.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Schneidkopf können weitere Meißelhalter, beispielsweise
an herausragenden Positionen am Schneidkopfkern, als einzelne Bauteile am Gusswerkstück
angebracht sein. Vorzugsweise bestehen jedoch alle Meißelhalter und der Schneidkopfkern
aus einem einzigen Gusswerkstück.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schneidkopfes ist der
Schneidkopfkern hohlzylinderförmig ausgebildet. Die Meißelhalter sind umfänglich auf
dem Außenmantel am Schneidkopfkern verteilt. Eine derartige Ausführung ist für Vortriebs-
und Gewinnungsmaschinen mit einem großen Anwendungsfeld geeignet. Der Schneidkopfkern
kann jedoch auch an andere Anwendungen angepasst sein, beispielsweise durch eine konische
Grundform oder durch eine abgestufte Form. Ebenso können die Meißelhalter auf bestimmte
Bereiche der Oberfläche des Schneidkopfkerns konzentriert sein.
[0012] Die Meißelhalter sind bevorzugt mit einem Teilungsfehler auf einem Außenmantel des
Schneidkopfkerns verteilt, d.h. die Meißelhalter sind nicht exakt gleich verteilt
auf dem Außenmantel des Schneidkopfkerns angeordnet. Eine derartige Ausführung hilft,
Resonanzen beim Betrieb des Schneidkopfes zu vermeiden.
[0013] Der erfindungsgemäße Schneidkopf kann weitere Komponenten, beispielsweise einen Zwischenring
zur Befestigung des Schneidkopfkerns oder Stege zur Materialabförderung aufweisen.
Der erfindungsgemäße Schneidkopf kann auch mehrere Schneidkopfgrundkörper umfassen,
die jeweils Meißelhalter aufweisen und gemeinsam mit diesen aus einem einzigen Gusswerkstück
bestehen.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Schneidkopfes für eine Vortriebsmaschine
oder für eine Gewinnungsmaschine umfasst zunächst einen Schritt zur Bereitstellung
einer Gussform zum Gießen eines Schneidkopfgrundkörpers mit einem Schneidkopfkern
und mit mehreren unterschiedlich geformten Meißelhaltern. Bei dieser Form kann es
sich um eine Dauerform oder um eine verlorene Form handeln. Die Gussform weist einen
Hohlraum auf, welcher die Form des herzustellenden Schneidkopfkerns einschließlich
der Meißelhalter beinhaltet. In einem nächsten Schritt wird die Gussform mit einem
Gusswerkstoff ausgegossen. Der Gusswerkstoff kann durch Schwerkrafteinwirkung oder
durch einen erzeugten Überdruck in die Gussform eingebracht werden. Anschließend kommt
es zu einem Erstarren des Gusswerkstoffes, sodass ein festes Gusswerkstück ausgebildet
wird. Dieses Gusswerkstück bildet den Schneidkopfgrundkörper mit den daran angeformten
unterschiedlich geformten Meißelhaltern. Der Schneidkopfkern und die gegossenen Meißelhalter
sind somit durch ein einziges Gusswerkstück gebildet. Schließlich erfolgt ein Entformen
des Gusswerkstückes, bei welchem die Gussform vom Gusswerkstück entfernt wird.
[0015] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Schneidkopfes
besteht darin, dass die Herstellung des Schneidkopfkerns und der Meißelhalter in einem
einzigen Schritt erfolgen kann und zudem der Arbeitsschritt zum Verbinden des Schneidkopfkerns
mit den Meißelhaltern vollständig entfallen kann. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert
keine aufwändige Ausrichtung der Meißelhalter gegenüber dem Schneidkopfkern.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet vorzugsweise einen Nachbearbeitungsschritt
des Gusswerkstückes, bei welchem die Oberfläche des Gusswerkstückes durch ein zerspanendes
Verfahren, beispielsweise Fräsen, bearbeitet wird. Ebenso können mithilfe eines zerspanenden
Verfahrens Ausnehmungen in die Meißelhalter eingebracht werden. Diese Ausnehmungen
dienen der späteren Aufnahme der Meißel. Hierbei kann es sich um durchgehende Ausnehmungen
oder um Ausnehmungen mit einem Sackloch handeln. Die Ausnehmungen zur Aufnahme der
Meißel können alternativ auch durch Ausformungen in der Gussform erzielt werden.
[0017] Die zerspanenden Verfahrensschritte sind bevorzugt mit einer CNC-Werkzeugmaschine
durchzuführen. Hierfür eignen sich insbesondere CNC-Werkzeugmaschinen, bei denen eine
Bearbeitung in mehreren Ebenen und mehreren Achsen erfolgen kann, sodass das Gusswerkstück
nur ein einziges Mal in die CNC-Werkzeugmaschine einzuspannen ist. Sämtliche Schritte
zur Nachbearbeitung der Oberfläche des Gusswerkstückes sowie die Einbringung sämtlicher
Ausnehmungen in die Meißelhalter können automatisiert von einer solchen CNC-Werkzeugmaschine
ausgeführt werden.
[0018] Die Gussform ist bevorzugt als mehrteilige Dauerform ausgeführt, sodass eine einfache
Entformung des Gusswerkstückes erfolgen kann. Durch die Verwendung mehrteiliger Gussformen
können detailreich geformte Meißelhalter realisiert werden. Als Gusswerkstoff kommt
bevorzugt geschmolzener Stahl zur Anwendung. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch
auch für andere Gusswerkstoffe, welche den Anforderungen in Bezug auf das Material
des Schneidkopfes gerecht werden, geeignet.
[0019] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Explosionsdarstellung einer Gussform mit einem Gusswerkstück, welches gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde;
- Fig. 2:
- eine Schnittdarstellung der in Fig. 1 gezeigten Anordnung;
- Fig. 3:
- das in Fig. 1 gezeigte Gusswerkstück in einer Detailansicht; und
- Fig. 4:
- einen erfindungsgemäßen Schneidkopfgrundkörper, der noch nicht mit Meißeln bestückt
ist, in einer perspektivischen Ansicht.
[0020] Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer Gussform 01 und eines Gusswerkstückes
02, welche einen Schritt zum Entformen des Gusswerkstückes 02 gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung eines Schneidkopfes veranschaulicht. Die Gussform 01 ist
mehrteilig ausgeführt und umfasst einen Unterkasten 03, einen Oberkasten 04 sowie
zwei Füllelemente 06. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der
Unterkasten 03, der Oberkasten 04 und die Füllelemente 06 zusammengefügt, sodass sie
die Gussform 01 ausbilden. Der in der Gussform ausgebildete Hohlraum entspricht im
Wesentlichen der Form des zu gießenden Gusswerkstückes 02. Der Hohlraum der Gussform
01 ist ggf. in seinen Abmessungen geringfügig größer als das herzustellende Werkstück
02 gehalten, um eine spätere Oberflächenbearbeitung des Gusswerkstückes 02 zu ermöglichen.
[0021] Weiterhin füllt die Gussform nicht sämtliche später benötigten Hohlräume eines herzustellenden
Schneidkopfgrundkörpers aus, da diese Hohlräume ebenfalls im Rahmen einer Nachbearbeitung
geschaffen werden. Nach der Bereitstellung der zusammengefügten Gussform 01 wird diese
mit geschmolzenem Stahl als Gusswerkstoff gefüllt. Nach dem Abkühlen und Erstarren
des Stahls ist das Gusswerkstück 02 ausgebildet. Anschließend kann der Oberkasten
04 vom Unterkasten 03 abgenommen werden, sodass das Gusswerkstück 02 aus dem Unterkasten
03 herausgenommen werden kann. Schließlich sind die Füllelemente 06 aus dem Gusswerkstück
02 herauszunehmen, wodurch der Gießvorgang beendet ist.
[0022] Es ist darauf hinzuweisen, dass der beschriebene Gussvorgang mit unterschiedlichen
Materialien bzw. Legierungen ausgeführt werden kann, die nach den Festigkeitsanforderungen
an den herzustellenden Schneidkopf ausgewählt werden. Anstelle des herkömmlichen Gießens
könnte auch ein Sinterprozess gewählt werden, um den Schneidkopfgrundkörper herzustellen.
Insbesondere für die Herstellung kleinerer Schneidköpfe kommt auch die Herstellung
durch Metallspritzverfahren in Betracht (MIM - Metal Injection Molding), wobei solche
Verfahren heute noch sehr teuer sind. Solche und vergleichbare Herstellungsverfahren
sollen im Sinne der Erfindung mit vom hier verwendeten Oberbegriff des Gießens erfasst
sein.
[0023] Das Gusswerkstück 02 stellt nach dem Entformen einen Schneidkopfgrundkörper dar,
bestehend aus einem Schneidkopfkern 07 mit mehreren Meißelhaltern 08. Der Schneidkopfkern
07 und die Meißelhalter 08 sind durch das einzige Gusswerkstück 02 ausgebildet und
stellen eine Vorstufe eines erfindungsgemäßen Schneidkopfes dar. Bei Bedarf kann das
Gusswerkstück einem Härteprozess unterzogen werden.
[0024] Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung der in Fig. 1 gezeigten Anordnung. Es sind insbesondere
der Schneidkopfkern 07 mit den Meißelhaltern 08 und den korrespondierenden Hohlräumen
im Unterkasten 03 und im Oberkasten 04 der Gussform 01 dargestellt. Die Meißelhalter
08 sind nicht rotationssymmetrisch auf dem Außenmantel des hohlzylinderförmigen Schneidkopfkerns
07 angeordnet. Stattdessen wurde die Anordnung derart gewählt, dass Hinterschneidungen
am Gusswerkstück 02 vermieden sind und so das Gusswerkstück 02 mit einem vertretbaren
Aufwand in einem Gießvorgang herstellbar ist. Um eine derartige Anordnung der Meißelhalter
08 zu ermöglichen, weisen die Meißelhalter 08 gezielt unterschiedliche Formen auf,
anders als bei herkömmlichen Schneiköpfen, bei denen die Meißelhalter am Schneidkopfkern
angeschweißt werden. Die Anordnung und Formung der Meißelhalter 08 erleichtert zudem
das Entformen des Gusswerkstückes 02.
[0025] Fig. 3 zeigt den Schneidkopfgrundkörper 02 in einer perspektivischen Detailansicht.
Es sind insbesondere der Schneidkopfkern 07 mit den mehreren Meißelhaltern 08 auf
der Mantelfläche des Schneidkopfkerns 07 dargestellt. Die Meißelhalter 08 weisen eine
unterschiedliche Formung und eine unsymmetrische Anordnung auf der Mantelfläche auf.
Es ist erkennbar, dass bei dieser Ausführungsform in den Meißelhaltern 08 noch keine
Ausnehmungen für die Befestigung der Meißel vorhanden sind. Bei abgewandelten Ausführungsformen
können solche Ausnehmungen durch entsprechende Formengestaltung jedoch zumindest in
ihren Grundabmessungen im Gießprozess erzeugt werden. Dies reduziert den Aufwand einer
nachfolgenden zerspanenden Bearbeitung.
[0026] Fig. 4 zeigt den Schneidkopfgrundkörper 02, nachdem er in einer CNC-Werkzeugmaschine
bearbeitet wurde. Während des Schrittes der Nachbearbeitung in der CNC-Werkzeugmaschine
wurden Ausnehmungen 09 in die Meißelhalter 08 eingefräst und Freimachungen 10 angebracht.
Die Ausnehmungen 09 dienen der späteren Aufnahme von Meißeln. Durch die Freimachungen
wird die einfache Befestigung der Meißelwellen, beispielsweise mit Sicherungsringen
ermöglicht.
[0027] Bei abgewandelten Ausführungsformen können die Ausnehmungen 09 als Sacklöcher in
den Meißelhalterungen eingearbeitet sein, wenn innen liegende Sicherungsmöglichkeiten
für die Meißel zum Einsatz kommen.
[0028] Der abschließend noch mit Meißeln besetzte Schneidkopf kann in einer Vortriebsmaschine
oder in einer Gewinnungsmaschine verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 01 -
- Gussform
- 02 -
- Gusswerkstück / Schneidkopfgrundkörper
- 03 -
- Unterkasten
- 04 -
- Oberkasten
- 05 -
- -
- 06 -
- Füllelemente
- 07 -
- Schneidkopfkern
- 08 -
- Meißelhalter
- 09 -
- Ausnehmungen
- 10 -
- Freimachung
1. Schneidkopfgrundkörper für eine Vortriebsmaschine oder für eine Gewinnungsmaschine
mit einem Schneidkopfkern (07) und mehreren Meißelhaltern (08), wobei der Schneidkopfkern
(07) und zumindest mehrere der Meißelhalter (08) aus einem einzigen Gusswerkstück
(02) bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Meißelhalter (08) unterschiedlich geformt sind.
2. Schneidkopfgrundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidkopfkern (07) hohlzylinderförmig ausgebildet ist und die Meißelhalter
(08) umfänglich auf dem Außenmantel des Schneidkopfkerns (07) verteilt sind.
3. Schneidkopfgrundkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Meißelhalter (08) mit einem Teilungsfehler auf dem Außenmantel des Schneidkopfkerns
(07) verteilt sind.
4. Schneidkopfgrundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er weiterhin einen Zwischenring zur Befestigung des Schneidkopfkerns (07) an angrenzenden
Maschinenteilen umfasst.
5. Schneidkopfgrundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Meißelhalter (08) Ausnehmungen (09) zur Aufnahme von Meißeln besitzen.
6. Schneidkopf für eine Vortriebsmaschine oder für eine Gewinnungsmaschine mit einem
Schneidkopfgrundkörper, bestehend aus einem Schneidkopfkern (07) und mehreren Meißelhaltern
(08), in denen jeweils ein Meißel befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidkopfgrundkörper gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Schneidkopfgrundkörpers für eine Vortriebsmaschine
oder für eine Gewinnungsmaschine, die folgenden Schritte umfassend:
- Bereitstellen einer Gussform (01) zum Gießen eines Schneidkopfkerns (07) mit mehreren
unterschiedlich geformten Meißelhaltern (08);
- Ausgießen der Gussform (01) mit einem Gusswerkstoff;
- Verfestigen des Gusswerkstoffes zur Ausbildung eines Gusswerkstückes (02), welches
den Schneidkopfkern (07) mit den unterschiedlich geformten Meißelhaltern (08) bildet;
und
- Entformen des Gusswerkstückes (02).
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gusswerkstück (02) einem Härteprozess unterzogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Abschnitte der Oberfläche des Gusswerkstückes (02) durch ein zerspanendes
Verfahren nachbearbeitet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den Meißelhaltern (08) Ausnehmungen (09) zur Aufnahme von Meißeln beim Ausgießen
der Gussform (01) frei gelassen werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entformen des Gusswerkstücks (02) Ausnehmungen (09) zur Aufnahme von Meißeln
durch ein zerspanendes Verfahren in die Meißelhalter (08) eingebracht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zerspanende Verfahren durch eine CNC-Werkzeugmaschine ausgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gussform (01) mehrteilig ausgeführt ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gussform (01) mit geschmolzenem Stahl als Gusswerkstoff ausgegossen wird.