[0001] Die Erfindung betrifft eine explosionssichere Steueranordnung mit einem explosionssicheren
Gehäuse, das eine elektrische Steuereinheit mit einer mechanisch zu betätigenden Eingabevorrichtung
für Steuerbefehle, Daten oder dergleichen enthält.
[0002] Die Übermittlung von beispielsweise Steuerbefehlen an eine in einem explosionssicheren
Gehäuse angeordnete Steuereinheit bereitet gewisse Schwierigkeiten, weil die auf der
Außenseite des Gehäuses vorzusehenden Mittel zur Befehlseingabe explosionssicher ausgeführt
sein müssen. Bekannt sind hierfür u.a. optische und magnetische Einrichtungen, bei
denen Sensoren im Gehäuse angeordnet sind, die optische oder magnetische Veränderungen
auf der Außenseite des Gehäuses registrieren. Optisch arbeitende Steueranordnungen
sind empfindlich gegen eine Beeinflussung durch Fremdlicht, so dass die Sicherheit
des Betriebes nicht gewährleistet ist. Magnetisch arbeitende Einrichtungen sind umständlich
in der Handhabung, da ein geeignetes, magnetisches Element zur Betätigung verfügbar
sein muss. Beide Lösungen haben weiterhin den Nachteil, dass im Falle einer Wartung
oder Reparatur eine Bedienung der Steuereinheit nach dem Öffnen des Gehäuses nicht
ohne weiteres möglich ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine explosionssichere Steueranordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die betriebssicher und einfach zu handhaben
ist und die besonders kostengünstig hergestellt werden kann.
[0004] Die genannte Aufgabe wird durch eine Steueranordnung mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Steueranordnung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0005] Bei der explosionssicheren Steueranordnung nach der Erfindung ist eine äußere Wand
des explosionssicheren Gehäuses von einer oder mehreren, in einem Abstand voneinander
angeordneten Durchführungen durchdrungen, die flammendurchschlagsfest ausgeführt sind
und einen in einer Bohrung längsbeweglich geführten Stößel enthalten, wobei die Stößel
auf der Innenseite des Gehäuses einen Kopf aufweisen, der die Beweglichkeit der Stößel
nach außen als Anschlag begrenzt, und wobei die inneren Enden der Stößel an einem
auf der Innenseite der Gehäusewand angeordneten, federnd nachgiebigen Element anliegen,
welches eine nach innen gerichtete Bewegung der Stößel auf die Eingabevorrichtung
überträgt.
[0006] Die erfindungsgemäße Steueranordnung ist einfach zu bedienen, da die äußeren Enden
der Stößel wie Drucktasten mit dem Finger betätigt werden können. Die durch ihre Betätigung
nach innen verschiebbaren Stößel können im Inneren des Gehäuses in analoger Weise
auf eine mechanisch zu betätigende Eingabevorrichtung der dort angeordneten Steuereinheit
einwirken, wozu lediglich eine der Eingabevorrichtung entsprechende Anordnung der
Durchführungen vorzusehen ist. Die erfindungsgemäße Gestaltung hat weiterhin den Vorteil,
dass keine feste mechanische Verbindung zwischen der Eingabevorrichtung der Steuereinheit
und den an der Gehäusewand angeordneten Betätigungsmittel erforderlich ist, und dass
die im Gehäuse befindliche Steuereinheit so ausgeführt sein kann, dass sie z.B. für
Wartungszwecke auch unmittelbar betätigt werden kann, wenn das Gehäuse durch Abnahme
der Gehäusewand geöffnet ist. Die in der Gehäusewand angeordneten Durchführungen mit
Stößeln sind weiterhin einfach und kostengünstig herstellbar und unempfindlich gegenüber
Einwirkungen von innen und außen.
[0007] Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Steueranordnung,
bei der das federnd nachgiebige Element eine Membran aus einem gummielastischen Material,
insbesondere Silikon, ist. Durch eine solche Membran werden die Durchführungen von
dem Innenraum des Gehäuses getrennt und der Gehäuseinnenraum zusätzlich abgedichtet.
Die Federwirkung der Membran sorgt hierbei gleichzeitig dafür, dass die Stößel nach
jeder Betätigung in ihre Grundstellung zurück bewegt und in dieser Stellung gehalten
werden. Die Membran kann erfindungsgemäß weiterhin auf der den Stößeln abgekehrten
Seite vorstehende Noppen haben, die die Kraftübertragung von den Stößeln auf die Eingabevorrichtung
dämpfen und dafür sorgen, dass bei der vorgeschriebenen Schlagprüfung mittels einer
von außen auf das Gehäuse einwirkenden Kugel die Eingabevorrichtung nicht beschädigt
werden kann.
[0008] Zur Abstützung und Befestigung der Membran kann auf der Innenseite der Membran ein
an der Gehäusewand befestigter Stützkörper angeordnet sein, der im Wirkungsbereich
der Stößel Ausnehmungen aufweist. Durch den Stützkörper werden die frei verformbaren
Abschnitte der Membran in ihrer Ausdehnung begrenzt und eine gleichmäßige Federsteifigkeit
an den einzelnen Wirkstellen gewährleistet.
[0009] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind die äußeren Enden der Stößel auf
der Außenseite des Gehäuses mit einer flexiblen Tastmembran bedeckt, deren Ränder
mittels einer auf dem Gehäuse befestigten Blende gehalten sind. Durch Die Tastmembran
sind die Durchführungen von außen geschützt. Weiterhin können auf der Tastmembran
Markierungen zur Kennzeichnung der durch die Betätigung der Stößel erzielbaren Funktionen
angebracht sein.
[0010] Die Durchführungen sind vorzugsweise als in Gewindebohrungen in der Gehäusewand eingeschraubte
Gewindebuchsen aus Metall ausgeführt, die eine zylindrische Bohrung haben, in der
ein Stößel mit passendem zylindrischen Abschnitt geführt ist. Alternativ können die
Durchführungen mit einer Passbohrung in der Gehäusewand ausgebildet sein, in welcher
der Stößel geführt ist. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die die Durchführungen enthaltende
Gehäusewand eine lösbar mit dem Gehäuse verbundene Deckelplatte ist. Hierdurch sind
die in dem Gehäuse befindlichen Geräte für Wartungs- oder Reparaturzwecke von der
in der Regel freiliegenden Betätigungsseite aus gut zugänglich.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
das in der Zeichnung dargestellt ist.
[0012] Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch eine explosionssichere Steueranordnung
1, die in dem Abschnitt einer Wand 2 eines explosionssicheren Gehäuses angeordnet
und zur Betätigung einer in dem Gehäuse befindlichen elektrischen Steuereinheit mit
mechanisch zu betätigender Eingabevorrichtung bestimmt ist.
[0013] Die Steueranordnung 1 weist mehrere, die Wand 2 durchdringende, flammendurchschlagfeste
Durchführungen 3 auf. Jede Durchführung 3 besteht aus einer Gewindebuchse 4, die mit
einem Außengewinde in eine die Wand 2 durchdringende Bohrung eingeschraubt ist. Die
Gewindebuchse 4 hat eine durchgehende zylindrische Bohrung 5. In der Bohrung 5 ist
ein zylindrischer Stößel 6 längsverschiebbar angeordnet, dessen Länge größer ist als
die Dicke der Wand 2. Das auf der Innenseite 7 der zur Wand 2 liegende Ende des Stößels
6 ist mit einem linsenförmigen Kopf 8 größeren Durchmessers versehen, der einen mit
dem Ende der Durchführung 3 zusammenwirkenden Anschlag bildet und dadurch die nach
außen gerichtete Bewegung des Stößels 6 begrenzt. Das äußere Ende des Stößels 6 ist
kappenartig abgerundet und bildet einen auf der Außenseite 9 der Wand 2 erhabenen
Noppen, wenn der Kopf 8 an der Gewindebuchse 4 anliegt.
[0014] Auf der Innenseite 7 der Wand 2 ist eine Membran 10 angeordnet, die sämtliche Durchführungen
3 überdeckt. Die Membran 10 besteht vorzugsweise aus einem flexiblen Silikonmaterial.
An den Stellen, an denen die Köpfe 8 der Stößel 6 an der Membran 10 anliegen, ist
die Membran 10 verdickt und bildet dadurch nach innen vorspringende ballige Noppen
11. Die Membran 10 ist durch einen aus Blech geformten Stützkörper 12 auf der Wand
2 festgehalten. Der Stützkörper 12 ist in seinem über die Membran 10 hinausragenden
Randbereich durch nicht dargestellte Schrauben an der Wand 2 befestigt. Weiterhin
weist der Stützkörper 12 an zwei entgegengesetzten Enden abgewinkelte Haltelaschen
13 auf, an denen eine Eingabevorrichtung für eine im Gehäuse angeordnete Steuereinheit
derart befestigbar ist, dass die Tasten, Schalter oder dergleichen der Eingabevorrichtung
den Noppen 11 unmittelbar in geringem Abstand gegenüberliegen oder die Noppen 11 berühren.
Der Stützkörper 12 weist im Bereich der Noppen 11 insbesondere kreisförmige Ausnehmungen
14 auf, durch die sich die Noppen 11 hindurch erstrecken.
[0015] Auf der Außenseite 9 der Wand 2 sind die Durchführungen 3 mit einer flexiblen Tastmembran
15 abgedeckt. Weiterhin ist eine im Tastbereich der Tastmembran 15 ausgesparte Blende
16 vorgesehen, mit der die Tastmembran 15 an der Wand 2 gehalten ist.
[0016] Wird von außen beispielsweise mit einem Finger die Tastmembran 15 gegen die Wand
2 gedrückt, so wird hierdurch der an dieser Stelle an der Tastmembran 15 anliegende
Stößel 6 nach innen bewegt und der Kopf 8 des Stößels 6 von der Gewindebuchse 4 abgehoben.
Durch die Bewegung des Kopfes 8 wird der an ihm anliegende Noppen 11 nach innen gedrückt,
wobei sich die flexible Membran 10 elastisch verformt. Die nach innen gerichtete Bewegung
des Noppens 11 dient dann zur Bestätigung der dem Noppen zugeordneten Eingabevorrichtung.
Wird die Tastmembran 15 anschließend losgelassen, so federt die Membran 10 in ihre
ursprüngliche Lage zurück und schiebt dadurch den Stößel 6 wieder nach außen, bis
dieser mit seinem Kopf 8 wieder an der Gewindebuchse 4 zur Anlage gelangt.
[0017] Die beschriebene explosionssichere Steueranordnung besteht nur aus wenigen Teilen
und ist einfach und kostengünstig herstellbar. Durch die enge Passung der Stößelführung
in den Gewindebuchsen ist die erforderliche Flammendurchschlagsfestigkeit gewährleistet.
Kommt es zu einer Explosion im inneren des Gehäuses, so werden die Stößel durch ihre
Köpfe in ihrer Lage sicher festgehalten. Die Abdeckung der Durchführungen innen und
außen mit Hilfe von Membranen schützt diese vor Verschmutzung, so dass die leichte
Verschiebbarkeit der Stößel über lange Nutzungszeiträume gewährleistet bleibt.
1. Explosionssichere Steueranordnung mit einem explosionssicheren Gehäuse, das eine elektrische
Steuereinheit mit einer mechanisch zu betätigenden Eingabevorrichtung enthält, wobei
eine äußere Wand (2) des Gehäuses von wenigstens einer Durchführung (3) durchdrungen
ist, die flammendurchschlagsfest ausgeführt ist und einen in einer Bohrung (5) längsbeweglich
geführten Stößel (6) enthält, wobei der Stößel (6) auf der Innenseite (7) des Gehäuses
einen Kopf (8) aufweist, der die Bewegbarkeit des Stößels (6) nach außen als Anschlag
begrenzt und wobei das innere Ende des Stößels (6) an einem auf der Innenseite (7)
der Wand angeordneten, federnd nachgiebigen Element anliegt, welches eine nach innen
gerichtete Bewegung des Stößels (6) auf die Eingabevorrichtung überträgt.
2. Steueranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das federnd nachgiebige Element eine Membran (10) aus einem gummielastischen Material,
insbesondere Silikon, ist.
3. Steueranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (10) auf der des Stößels (6) abgekehrten Seite einen vorstehenden Noppen
(11) aufweist.
4. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite der Membran (10) ein an der Gehäusewand befestigter Stützkörper
(12) angeordnet ist, der im Wirkungsbereich des Stößels eine Ausnehmung (14) aufweist.
5. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren Enden des Stößels (6) auf der Außenseite (9) des Gehäuses mit einer flexiblen
Tastmembran (15) bedeckt ist.
6. Steueranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder der Tastmembran (15) mittels einer auf dem Gehäuse befestigte Blende (16)
gehalten sind.
7. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführung (3) in einer Gewindebohrung in der Gehäusewand (2) eingeschraubte
Gewindebuchse (4) aufweist.
8. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführung (3) eine in der Gehäusewand (2) ausgebildete Passbohrung aufweist,
in denen der Stößel (6) geführt ist.
9. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Durchführung (3) aufweisende Gehäusewand (2) eine lösbar mit dem Gehäuse
verbundene Deckelplatte ist.
10. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere in einem Abstand voneinander angeordnete, flammendurchschlagsfeste Durchführungen
(3), die jeweils gemeinsam auf der Innenseite der Gehäusewand (2) der Membran (10)
und der Außenseite der Gehäusewand (2) der Tastmembran (15) zugeordnet sind.