[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit einem daran angeschlossenen geschirmten
Kabel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 10.
[0002] Die Schaffung einer leitenden Verbindung zwischen einem Kabelschirm und einem Steckverbinder
erfordert nach dem Stand der Technik einen nicht zu unterschätzenden konstruktiven
und montagetechnischen Aufwand.
[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe, dieses Problem zu lösen.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Die Erfindung
schafft ferner das Verfahren des Anspruchs 10 und den Gegenstand des nebengeordneten
Anspruchs 9.
[0005] Nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 weist der Steckverbinder wenigstens ein gespritztes
Schirmelement aus einem spritzbaren elektrisch leitenden Material, insbesondere einem
elektrisch leitenden Kunststoff, auf, das leitend mit dem Kabelschirm verbunden ist.
Die Fertigung dieses Schirmelementes ist besonders einfach und unkompliziert und es
wird eine sehr gute Schirmung erreicht.
[0006] Gemäß einer Variante der Erfindung wird das gespritzte Schirmelement als vorzugsweise
umfangsgeschlossene Schirmhülse ausgebildet, wodurch eine besonders gute Schirmung
erreicht wird. Diese Schirmhülse kann ggf. mit einem weiteren zur Schirmung dienenden
Bauelement des Steckverbinders verbunden sein.
Beispielhaft sind geeignete spritzbare leitende Materialien in der
WO 2005/057590 A1 angegeben.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1 bis 5
- eine schematische Darstellung eines Fertigungsprozesses eines Steckverbinders mit
einem daran angeschlossenen Kabel anhand einer Zustandsdarstellung jeweils nach dem
Durchlaufen aufeinander folgender Fertigungsschritte;
- Fig.6
- eine Schnittansicht des Steckverbinders aus Fig. 5; und
- Fig.7
- einen weiteren Steckverbindern mit zwei Kabeln nach Art einer T-Verbindung.
[0009] Fig. 1 zeigt ein Kabel 1, welches wenigstens einen oder mehrere einzeln durch eine
Leiterisolierung und/oder oder durch einen umgebenden Mantel 3 isolierte Leiter 2
aufweist, die gemeinsam oder jedenfalls zum Teil von einem Kabelschirm 4, insbesondere
von einem Schirmgeflecht, umschlossen sind, der sich über die axiale Länge des Kabels
erstreckt. Das Kabel kann zudem noch eine den Kabelschirm 4 umgebende isolierende
Umhüllung 5 aufweisen (siehe auch Fig. 5).
[0010] Das Kabel 1 ist - hier an einem freien Ende - an einen Steckverbinder 6 angeschlossen,
der mit einem hier nicht dargestellten, korrespondierenden Steckverbinder zusammensteckbar
ist.
[0011] Bei der Herstellung werden zunächst die Leiter 2 bzw. deren leitende Adern in einem
abgemantelten und ggf. abisolierten Endbereich mit hier nicht dargestellten Kontakten
eines Kontaktträgers 7 des Steckverbinders verbunden (Fig. 1).
[0012] Vorzugsweise wird der Kabelschirm 4 in seinem axialen Endbereich am Steckverbinder
6 vom Steckverbinder 6 weg zurück über die Umhüllung 5 umgeschlagen.
[0013] Ein Bereich, in welchem die Einzeladern bzw. die Leiter 2 zum Kontaktträger hin abgemantelt
freiliegen - Fig. 1 - kann mit einem isolierenden, elektrisch nicht leitenden Kunststoff
zur Bildung eines abschnittsweisen Isoliermantels 8 umspritzt werden (Fig. 2). Dabei
ist sicherzustellen, dass der Kabelschirm 4 jedenfalls abschnittsweise nicht von dem
Isoliermantel 8 umhüllt wird.
[0014] Es kann vorgesehen sein, sodann über den Kontaktträger ein elektrisch leitend ausgestaltetes
Verbindungselement wie eine Kupplungsmutter 9, vorzugsweise aus Metall oder einem
elektrisch leitenden Kunststoff zu setzen (Fig. 3), welches zur Verbindung bzw. Kopplung
mit einem korrespondierenden Verbindungselement eines korrespondierenden Steckverbinders
dient.
[0015] Danach wird der Kabelschirm 4 abschnittsweise und wenn vorhanden, insbesondere in
dem umgeschlagenen Bereich - mit einem elektrisch leitenden Material, insbesondere
einem elektrisch leitenden Kunststoff, umspritzt, so dass eine gespritzte Schirmhülse
10 aus elektrisch leitendem Material realisiert wird. Die Schirmhülse 10 ist einerseits
vorzugsweise direkt mit dem Kabelschirm 4, insbesondere in dem umgeschlagenen Bereich,
und andererseits direkt oder optional über eine leitende Metallhülse 11 mit dem elektrisch
leitenden, einen Teil einer sich in axialer Richtung erstreckenden Schirmung bildenden
Verbindungselement 9 - hier der Kupplungsmutter 9 - verbunden. Dabei dient das Verbindungselement
zur Kontaktierung einer Schirmung an dem korrespondierenden Steckverbinder (hier nicht
dargestellt) oder an einem Gehäuse oder einer Leiterplatte oder dgl..
[0016] Das Verbindungselement ist hier als Kupplungsmutter 9 ausgebildet, die vorzugsweise
aus Metall besteht und hier ferner zur Verschraubung mit einem korrespondierenden
Außengewinde aus Metall des korrespondierenden Steckverbinders ausgelegt ist.
[0017] Die derart vorgefertigte Anordnung (Fig. 4) kann abschließend zur Bildung eines Gehäuses
oder Griffbereichs 12 mit einem isolierenden Kunststoff umspritzt werden, wobei ggf.
auch der noch frei liegende Bereich des Kabelschirms umspritzt wird (Fig. 5). Das
Steckgesicht des Steckverbinders 6 trägt das Bezugszeichen 13. Eine Schnittansicht
des Steckverbinders aus Fig. 5 zeigt Fig. 6.
[0018] Fig. 7 zeigt eine besonders bevorzugte Ausgestaltung, bei welche an einen Steckverbinder
6' zwei geschirmte Kabel 1 und 1' angeschlossen sind, welche im Bereich des Kontaktträgers
leitend miteinander verbunden sind, so dass mit dem Steckverbinder 6' eine Art T-förmige
Verzweigung realisiert wird. Eine entsprechend gespritzte Schirmhülse dient hier in
besonders vorteilhafter Ausgestaltung zur Realisierung einer leitenden Verbindung
der beiden Kabelschirme der beiden zur Steckverbinder geführten Kabel 1 und 1' (hier
nicht zu erkennen).
[0019] Es ist auch denkbar, die Kupplungsmutter 9 aus einem leitenden Kunststoff herzustellen.
[0020] Bei dem gespritzten leitenden Material, insbesondere Kunststoff, kann es sich beispielsweise
um ein elektrisch leitfähiges Polymer oder einen Kunststoff-/MetallHybridwerkstoff
handeln.
Bezugszeichen
[0021]
- Kabel
- 1, 1'
- Leiter
- 2
- Mantel
- 3
- Kabelschirm
- 4
- Umhüllung
- 5
- Steckverbinder
- 6, 6'
- Kontaktträger
- 7
- Isoliermantel
- 8
- Kupplungsmutter
- 9
- Schirmhülse
- 10
- Metallhülse
- 11
- Griffbereich
- 12
- Steckgesicht
- 13
1. Steckverbinder (6) mit wenigstens einem daran angeschlossenen Kabel (1), welches wenigstens
einen oder mehrere einzeln oder durch einen umgebenden Mantel (3) isolierte Leiter
(2) aufweist, die gemeinsam oder jedenfalls zum Teil von einem Kabelschirm (4) umschlossen
sind, wobei die Leiter an den Steckverbinder, vorzugsweise an einen Kontaktträger
(7) des Steckverbinders, angeschlossen sind und wobei der Kabelschirm (4) leitend
mit dem Steckverbinder (6) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckverbinder wenigstens ein gespritztes Schirmelement aus einem spritzbaren
elektrisch leitenden Material, insbesondere einem elektrisch leitenden Kunststoff,
aufweist, das leitend mit dem Kabelschirm (4) verbunden ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schirmelement als Schirmhülse (10) ausgebildet ist.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schirmelement als umfangsgeschlossene Schirmhülse (10) ausgebildet ist.
4. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitende, gespritzte Material ein elektrisch leitender Kunststoff
ist.
5. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitende Kunststoff als elektrisch leitendes Polymer oder als Kunststoff-/Metallhybridwerkstoff
ausgebildet ist.
6. Steckverbindern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schirmhülse (10) mit einem leitenden Verbindungselement (10) zum Verbinden des
Steckverbinders mit einem korrespondierenden Verbindungselement eines korrespondierenden
Steckverbinders oder eines Gehäuse oder einer Leiterplatte oder eines sonstigen Bauelementes
ausgelegt ist.
7. Steckverbindern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement eine Kupplungsmutter (9) oder ein hierzu korrespondierendes
Gegenstück mit einem Kupplungsaußengewinde ist.
8. Steckverbindern nach einem der vorstehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement, insbesondere die Kupplungsmutter (9) oder ein hierzu korrespondierendes
Gegenstück, aus einem leitenden Kunststoff besteht.
9. Steckverbindern nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schirmhülse (10) eine Isolierhülse (8) aus einem isolierenden Kunststoff einschließt,
welche den Anschlussbereich der Leiter an dem Kontaktträger (7) isolierend umgibt.
10. Steckverbindern nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als T-Verbindung, wobei an den Steckverbinder zwei oder mehr Kabel
(1, 1') angeschlossen sind, die jeweils einen Kabelschirm (4) aufweisen, wobei die
Schirmhülse (10) die wenigstens zwei Kabelschirme (4) leitend miteinander verbindet.
11. Verfahren zur Herstellung einer Steckverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelschirm (4) über einen Spritzvorgang mit einem Schirmelement, vorzugsweise
einer Schirmhülse (10), aus einem leitenden Kunststoff umspritzt wird.