[0001] Die Erfindung betrifft einen Strahlantrieb, insbesondere für Wasserfahrzeuge. Auf
WO 2005/049420 wird verwiesen.
[0002] Bei solchen Strahlantrieben sind am Innenumfang des Rotors mehrere Rotorblätter angeordnet,
die sich bis zum Bereich der Drehachse des Rotors hin erstrecken und dort einen Raum
freilassen. Die freien Enden der Rotorblätter berühren sich somit nicht, und es ist
auch keine Nabe vorgesehen. Ferner umfasst ein solcher Strahlantrieb ein Gehäuse,
in dem der Rotor drehbar gelagert ist. Dem Rotor ist ein Elektromotor mit Läuferring
und Statorring zugeordnet. Läuferring und Statorring sind koaxial zu dem Rotor angeordnet,
und der Läuferring ist mit dem Rotor drehfest verbunden.
[0003] Solche Strahlantriebe haben gegenüber konventionellen Strahlantrieben zahlreiche
Vorteile. Sie sind von verhältnismäßig einfachem Aufbau, daher kostengünstig in der
Herstellung, und haben außerdem einen relativ günstigen Wirkungsgrad. Gleichwohl sind
derartige Strahlantriebe verbesserungsfähig, insbesondere was den Wirkungsgrad anbetrifft.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Strahlantrieb der genannten Bauart
derart zu gestalten, dass der Wirkungsgrad gegenüber bisher bekannten Strahlantrieben
dieser Bauart verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0006] Demgemäß wird ein Strahlantrieb der bekannten Bauart in einer Tandemanordnung ausgeführt.
Dabei werden zwei Rotoren verwendet sowie zwei Elektromotoren, die jeweils als eine
Einheit axial nebeneinander angeordnet sind. Es kann ein einziges Gehäuse vorgesehen
werden, dass die beiden Einheiten in axialer Richtung umschließt.
[0007] Durch die Tandemanordnung ergibt sich während des Betriebes eine höhere Energieausbeute.
Der Wirkungsgrad ist somit größer, als bei einem Einzel-Strahlantrieb mit nur einer
einzigen Einheit aus Rotor und Elektromotor. Außerdem ist die erfindungsgemäße Tandem-Bauart
flexibler im Betrieb. So müssen nicht beide Einheiten gleichzeitig betrieben werden.
Vielmehr kann die eine oder die andere Einheit abgeschaltet beziehungsweise sodann
zugeschaltet werden.
[0008] Gemäß einem weiteren Gedanken wird eine besondere Regelung vorgesehen. Hiermit lassen
sich die Drehzahlen der Rotoren einzelner Einheiten unabhängig voneinander regeln.
Es können damit für beliebige Fahrzustände die Drehzahlen der Rotoren einzelner Einheiten
derart gewählt werden, dass für das Gesamtsystem Drehmomentenfreiheit gewährleistet
ist. Damit lässt sich für beliebige Fahrzustände der Wirkungsgrad optimieren. Es lässt
sich für das gesamte System ein Wirkungsgrad-Maximum erzielen.
[0009] Dies ist insbesondere vorteilhaft für ein Schiff, dessen Betriebsbedingungen stark
verändert werden.
[0010] Bei schnell fahrenden Wasserfahrzeugen ist auch die folgende Regelung möglich: Es
lässt sich eine Lastverschiebung von einem vorderen auf einen hinteren Rotor mit zunehmender
Geschwindigkeit vornehmen. Durch den Druckzuwachs, den der hintere Propeller damit
erfährt, lässt sich die Kavitationsgefahr minimieren.
[0011] Auch ist es möglich, das hintere Axiallager eines in Fahrtrichtung gesehen vorderen
Rotors gegen das vordere Axiallager eines in Fahrtrichtung hinteren Rotors laufen
zu lassen. Hierdurch lässt sich eine höhere Relativgeschwindigkeit im Lager erzielen.
Lagergröße und baulicher Aufwand lassen sich damit reduzieren.
[0012] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
- Figur 1
- zeigt einen Strahlantrieb in einer achssenkrechten Ansicht.
- Figur 2
- zeigt den Gegenstand von Figur 1 in einem Axialschnitt, und zwar gemäß der Schnittlinie
A - A in Figur 1.
- Figur 3
- zeigt wiederum einen Axialschnitt durch einen Strahlantrieb mit zwei Einheiten im
Ausschnitt.
- Figur 4
- zeigt in einer perspektivischen, vergrößerten Darstellung einen Ausschnitt aus dem
Lagerbereich.
[0013] Figur 1 zeigt die Blätter 1 des Rotors der ersten der beiden Einheiten. Im vorliegenden
Falle handelt es sich um sieben Blätter. Es könnten aber auch mehr oder weniger sein.
Wie man sieht, weisen die freien Enden der Blätter auf das Zentrum der Strahleinheit,
so dass zwischen den freien Enden ein Freiraum verbleibt.
[0014] Aus Figur 2 erkennt man, dass es sich um zwei Einheiten handelt. Hieraus sind auch
einige der Blätter der beiden Strahleinheiten zu erkennen, nämlich wiederum Blätter
1 der ersten Einheit und Blätter 2 der zweiten Einheit.
[0015] Jede Einheit weist die folgenden Bauteile auf: einen Rotor 3 beziehungsweise 4, an
dem die Blätter 1 beziehungsweise 2 fixiert sind, einen Läuferring 5 beziehungsweise
6 sowie einen Statorring 7 beziehungsweise 8, der jeweils in ein Gehäuse 9 beziehungsweise
10 eingelassen ist. Außerdem erkennt man den Fuß 1.1 beziehungsweise 2.1 des einzelnen
Blattes.
[0016] Alle diese Bauteile, somit Fuß des Blattes, Rotor 3 beziehungsweise 4, Läuferring
5 beziehungsweise 6 und Statorring 7 beziehungsweise 8 sind koaxial zueinander angeordnet.
Der Läuferring ist mit dem Rotor drehfest verbunden. Zwischen dem Läuferring und dem
Statorring herrscht ein Luftspalt von minimaler Weite.
[0017] Die beiden Gehäuse 9, 10 könnten auch aus einem einzigen Teil bestehen.
[0018] Zwischen den beiden Einheiten ist ein Abstandsflansch 11 vorgesehen. An den äußeren
Enden der beiden Gehäuse ist wiederum ein Lagerflansch 12 beziehungsweise 13 vorgesehen.
[0019] Der axiale Abstand zwischen den beiden Rotoren sollte so klein wie möglich sein.
Es ist daher wünschenswert, den genannten Abstandsflansch 11 in axialer Richtung möglichst
klein zu bemessen. Er könnte beispielsweise aus einem ganz dünnen Blech bestehen,
das nur wenige Millimeter stark ist, beispielsweise 1 bis 3 mm, oder kleiner als 1
mm, beispielsweise 0,5 bis 1,0 mm.
[0020] Der axiale Abstand sollte ganz allgemein kleiner als 10 Prozent des axialen Rotormaßes
sein.
[0021] Die beiden Elektromotoren sind derart ausgelegt, dass sie in gegenläufigem Drehsinn
umlaufen. Dies ist bei der hier gewählten Bauweise des Strahlantriebes konstruktiv
gut verwirklichbar, weil diese Baueinheit nämlich nabenlos ist.
[0022] Die erfindungsgemäße Tandem-Bauart hat große Vorteil bezüglich des Wirkungsgrades.
Dieser ist wesentlich höher, als bei einem entsprechend bemessenen Einzel-Strahlantrieb.
[0023] Figur 3 zeigt Einzelheiten einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strahlantriebes
etwas genauer. Dabei sind die Rotorblätter der größeren Klarheit wegen weggelassen.
Man erkennt wiederum die beiden Rotoren 3 beziehungsweise 4, die mit diesen drehfest
verbundenen Läuferringe 5 beziehungsweise 6 sowie die Statorringe 7 beziehungsweise
8. Das Ganze ist von einem Gehäuse 9 beziehungsweise 10 umschlossen.
[0024] Eine wichtige Rolle spielen die Lager. Der Strahlantrieb ist völlig geflutet. Die
Lager bestehen aus seewasserfestem Carbid. Den Aufbau der Lager erkennt man aus Figur
4. Siehe dort die Lagersegmente 14, 15 die in das Gehäuse 9 beziehungsweise 10 eingelassen
sind. Die Lagersegmente 14, 15 sind im Querschnitt schwalbenschwanzförmig, und das
Gehäuse hat entsprechende Aussparungen.
[0025] Je nachdem, ob eine Durchspülung am Gehäuselager vorgesehen ist oder nicht, können
die Lagersegmente 14, 15 in einem gewissen gegenseitigen Abstand d angeordnet werden.
[0026] Ist dies der Fall, so werden die Nuten zwischen den Lagersegmenten ständig durchspült,
was eine zusätzliche Kühlung der Lagerung des Elektromotores bedeutet.
[0027] Es können zwei oder mehrere Einheiten axial hintereinander geschaltet werden. Es
kommen somit auch drei oder vier oder noch mehr Einheiten in Betracht.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Rotorblatt
- 1.1
- Fuß des Rotorblattes
- 2
- Rotorblatt
- 2.1
- Fuß des Rotorblattes
- 3
- Rotor
- 4
- Rotor
- 5
- Läuferring
- 6
- Läuferring
- 7
- Statorring
- 8
- Statorring
- 9
- Gehäuse
- 10
- Gehäuse
- 11
- Abstandsflansch
- 12
- Lagerflansch
- 13
- Lagerflansch
- 14
- Lagersegmente
- 15
- Lagersegmente
1. Strahlantrieb
1.1 umfassend zwei oder mehrere axial hintereinander angeordnete Einheiten;
1.2 jede Einheit weist die folgenden Bauteile beziehungsweise Merkmale auf:
- einen nabenlosen Rotor (3, 4), an dessen Innenumfang Rotorblätter (1, 2) fixiert
sind;
- ein Gehäuse (9, 10), in dem der Rotor (3, 4) drehbar gelagert ist;
- jeder Rotor (3, 4) ist von einem Elektromotor mit Läuferring (5, 6) und Statorring
(7, 8) umschlossen;
- der Läuferring (5, 6) ist mit dem Rotor (3, 4) drehfest verbunden;
1.3 die beiden Elektromotoren sind für einander entgegengesetzte Drehrichtungen ausgelegt;
1.4 die Lagerung zwischen Rotor (3, 4) und Gehäuse (9, 10) weist seewasserfestes Carbid
auf.
2. Strahlantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung zwischen Rotor (3, 4) und Gehäuse (9, 10) Siliciumcarbid oder Aluminiumcarbid
aufweist.
3. Strahlantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung zwischen Rotor (3, 4) und Gehäuse (9, 10) ausschließlich aus Carbid
besteht.
4. Strahlantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung aus Gleitlagern gebildet ist.
5. Strahlantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlen der Rotoren (3, 4) der Einheiten unabhängig voneinander regelbar sind.
6. Strahlantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das hintere Axiallager eines in Fahrtrichtung gesehen vorderen Propellers gegen das
vordere Lager eines in Fahrtrichtung gesehen hinteren Propellers läuft.
1. A jet propulsion
1.1 including two or several units axially arranged behind one another;
1.2 each unit presents the following components or features:
- a hubless rotor (3, 4), to whose inner periphery rotor blades (1, 2) are fixed
- a casing (9, 10), wherein the rotor (3, 4) is rotatably mounted;
- each rotor (3, 4) is enclosed by an electric motor with rotor ring (5, 6) and stator
ring (7, 8);
- the rotor ring (5, 6) is torque-proof connected with the rotor (3, 4);
1.3 both electric motors are designed for opposite rotation directions.
2. A jet propulsion according to claim 1, characterised in that the bearing assembly between rotor (3, 4) and casing (9, 10) includes seawater proof
carbide, preferably silicon carbide or aluminium carbide.
3. A jet propulsion according to one of the claims 1 or 2, characterised in that the bearing assembly between rotor (3, 4) and casing (9, 10) exclusively consists
of carbide.
4. A jet propulsion according to any of the claims 1 to 3, characterised in that the bearing assembly consists of slide bearings.
5. A jet propulsion according to one of the claims 1 to 4, characterised in that the rotation speeds of the rotors (3, 4) of the units are adjustable independently
of one another.
6. A jet propulsion according to one of the claims 1 to 5, characterised in that the rear axial bearing of a front propeller, as seen in driving direction, runs against
the front bearing of a rear propeller as seen in driving direction.
1. Propulsion par réaction
1.1 comprenant deux ou plusieurs unités disposées axialement l'une derrière l'autre;
1.2 chaque unité présente les composants suivants ou les caractéristiques suivantes;
- un rotor sans moyeu (3, 4) à la périphérie interne duquel sont fixées les lames
de rotor (1, 2);
- un bâti (9, 10), dans lequel le rotor (3, 4) est monté rotatif;
- chaque rotor (3, 4) est entouré par un moteur électrique avec bague de rotor (5,
6) et bague de stator (7, 8);
- la bague de rotor (5, 6) est connectée de manière solidaire en rotation avec le
rotor (3, 4);
1.3 les deux moteurs électriques sont conçus selon des sens de rotation opposés.
2. Propulsion par réaction selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'ensemble roulement entre le rotor (3, 4) et le bâti (9, 10) est en carbure résistant
à l'eau de mer, de préférence carbure de silicium ou carbure d'aluminium.
3. Propulsion par réaction selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que l'ensemble roulement entre le rotor (3, 4) et le bâti (9, 10) est exclusivement en
carbure.
4. Propulsion par réaction selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que l'ensemble roulement est constitué de paliers de glissement.
5. Propulsion par réaction selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les vitesses de rotation des rotor (3, 4) des unités sont réglables indépendamment
l'une de l'autre.
6. Propulsion par réaction selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que le palier axial arrière d'un propulseur avant, vu dans le sens de la marche, tourne
contre le palier avant d'un propulseur arrière, vu dans le sens de la marche.