[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender
Polymerpartikel durch Suspensionspolymerisation mit Rückführung des hydrophoben Lösungsmittels,
wobei das hydrophobe Lösungsmittel verzweigte gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe
enthält.
[0003] Wasserabsorbierende Polymere werden als wässrige Lösungen absorbierende Produkte
zur Herstellung von Windeln, Tampons, Damenbinden und anderen Hygieneartikeln, aber
auch als wasserzurückhaltende Mittel im landwirtschaftlichen Gartenbau verwendet.
[0004] Die Eigenschaften der wasserabsorbierenden Polymere können über den Vernetzungsgrad
eingestellt werden. Mit steigendem Vernetzungsgrad steigt die Gelfestigkeit und sinkt
die Absorptionskapazität.
[0005] Zur Verbesserung der Anwendungseigenschaften, wie beispielsweise Flüssigkeitsweiterleitung
im gequollenen Gelbett (SFC) in der Windel und Absorption unter Druck (AUL), werden
wasserabsorbierende Polymerpartikel im allgemeinen nachvernetzt. Dadurch steigt nur
der Vernetzungsgrad der Partikeloberfläche, wodurch die Absorption unter Druck (AUL)
und die Zentrifugenretentionskapazität (CRC) zumindest teilweise entkoppelt werden
können.
[0006] JP S63-218702 beschreibt ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel
durch Suspensionspolymerisation.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens
zur Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel durch Suspensionspolymerisation.
[0008] Gelöst wurde die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender
Polymerpartikel durch Suspensionspolymerisation in einem hydrophoben Lösungsmittel,
umfassend
- i) Dosierung einer Monomerlösung mittels mindestens einer Zuleitung in einen Rührreaktor,
- ii) Abtrennung des hydrophoben Lösungsmittels von den erhaltenen wasserabsorbierenden
Polymerpartikeln und
- iii) Rückführung des abgetrennten hydrophoben Lösungsmittels in das Verfahren,
dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophobe Lösungsmittel zumindest teilweise durch
frisches hydrophobes Lösungsmittel ersetzt wird, das frische hydrophobe Lösungsmittel
zumindest teilweise ein Kohlenwasserstoffgemisch ist und das Kohlenwasserstoffgemisch
mindestens 1 Gew.-% verzweigte gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe enthält.
[0009] Hydrophobe Lösungsmittel weisen bei 23 °C eine Löslichkeit in Wasser zu weniger als
5 g/100 g, vorzugsweise weniger als 1 g/100 g, besonders bevorzugt weniger als 0,5
g/100 g, auf.
[0010] Als frisches hydrophobes Lösungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung wird hydrophobes
Lösungsmittel bezeichnet, das dem Verfahren von außen zugeführt wird. Im Gegensatz
dazu wurde rückgeführtes hydrophobes Lösungsmittel bereits im Verfahren verwendet.
[0011] Das frische hydrophobe Lösungsmittel enthält vorzugsweise mindesten 50 Gew.-%, besonders
bevorzugt mindesten 75 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 90 Gew.-%, eines
Kohlenwasserstoffgemisches. Das frische hydrophobe Lösungsmittel kann auch selber
ein Kohlenwasserstoffgemisch sein.
[0012] Verzweigte gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe sind Kohlenwasserstoffe mit
tertiären und quartären Kohlenstoffatomen, wie 2-Methylpentan, 3-Methylpentan, 2,2-Dimethylpentan,
Methylcyclopentan, 2,4-Dimethylpentan, 2,2,3-Trimethylbutan, 3,3-Dimethylpentan, 2-Methylhexan,
2,3-Dimethylpentan, 1,1-Dimethylcyclopentan, 3-Methylhexan, cis-1,3-Dimethylcyclopentan,
trans-1,3-Dimethylcyclopentan, 3-Ethylpentan, trans-1,2-Dimethylcyclopentan, 2,2,4-Trimethylpentan,
Methylcyclohexan, cis-1,2-Dimethylcyclopentan, 1,1,3-Trimethylcyclopentan, 2,2-Dimethylhexan,
Ethylcyclopentan, 2,5-Dimethylhexan, 2,2,3-Trimethylpentan, 2,4-Dimethylhexan, trans-cis-1,2,4-Trimethylcyclopentan,
3,3-Dimethylhexan, trans-cis-1,2,3-Trimethylcyclopentan, 2,3,4-Trimethylpentan, 2,3,3-Trimethylpentan,
1,1,2-Trimethylcyclopentan, 2,3-Dimethylhexan, 2-Methyl-3-ethylpentan, 2-Methylheptan,
4-Methylheptan, 3-Methyl-3-ethylpentan, 3,4-Dimethylhexan, cis-trans-1,2,4-Trimethylcyclopentan,
cis-cis-1,2,4-Trimethylcyclopentan, cis-1,3-Dimethylcyclohexan, 3-Methylheptan, cis-trans-1,2,3-Trimethylcyclopentan,
3-Ethylhexan, trans-1,4-Dimethylcyclohexan, 1,1-Dimethylcyclohexan, 2,2,5-Trimethylhexan,
trans-1-Ethyl-3-methylcyclopentan, cis-1-Ethyl-3-methylcyclopentan, trans-1-Ethyl-2-methylcyclopentan,
2,2,4-Trimethylhexan, 1-Ethyl-1-methylcyclopentan, trans-1,2-Dimethylcyclohexan, cis-cis-1,2,3-Trimethylcyclopentan,
trans-1,3-Dimethylcyclohexan, cis-1,4-Dimethylcyclohexan, l-sopropylcyclopentan, 2,4,4-Trimethylhexan,
cis-1-Ethyl-2-methylcyclopentan, 2,3,5-Trimethylhexan, 2,2-Dimethylheptan, cis-1,2-Dimethylcyclohexan,
2,2,3-Trimethylhexan, 2,4-Dimethylheptan, 4,4-Dimethylheptan, Ethylcyclohexan, n-Propylcyclopentan,
2-Methyl-4-ethylhexan, 2,6-Dimethylheptan, 1,1,3-Trimethylcyclohexan, 2,5-Dimethylheptan,
3,5-Dimethylheptan, 3,3-Dimethylheptan, 2,3,4-Trimethylhexan, 2,3-Dimethylheptan,
3,4-Dimethylheptan, 4-Ethylheptan, 4-Methyloktan, 2-Methyloktan, 3-Ethylheptan, 3-Methyloktan,
1,1,2-Trimethylcyclohexan und 2,4,6-Trimethylheptan.
[0013] Insbesondere Kohlenwasserstoffe mit tertiären Kohlenstoffatomen sind bekannte Polymerisationsregler.
Polymerisationsregler terminieren eine wachsende Polymerkette und starten zeitverzögert
eine neue Polymerisationskette. Dieser Eingriff in die Polymerisationskinetik führt
zu kürzeren Polymerketten. Dies ist bei der Herstellung von langkettigen Polymeren,
insbesondere bei der Herstellung wasserabsorbierender Polymere, unerwünscht. Daher
wurden zur Herstellung wasserabsorbierender Polymere durch Suspensionspolymerisation
bislang nur hydrophobe Lösungsmittel eingesetzt, die frei von verzweigten gesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoffen waren.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass geringe Konzentrationen
verzweigter gesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoffe toleriert werden können und
dass verzweigte gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe während der Polymerisation
teilweise zerstört werden, wobei mit jedem Zyklus die Konzentration verzweigter gesättigter
aliphatischer Kohlenwasserstoffe weiter fällt.
[0015] Daher können in einer Suspensionspolymerisation mit Lösungsmittelrückführung die
Lösungsmittelverluste auch mit hydrophoben Lösungsmitteln, die verzweigte gesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffe enthalten, ausgeglichen werden.
[0016] Hydrophobe Lösungsmittel, die verzweigte gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe
enthalten, sind beispielsweise Kohlenwasserstoffgemische, wie Nappar® 6 (ExxonMobil
Chemical, BE) oder Exxol® Heptan (ExxonMobil Chemical, BE).
[0017] Das Kohlenwasserstoffgemisch enthält vorzugsweise 2,5 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 5 bis 50 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 10 bis 20 Gew.-%, verzweigte gesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffe.
[0018] Das Kohlenwasserstoffgemisch siedet vorzugsweise im Bereich von 50 bis 150°C, besonders
bevorzugt im Bereich von 60 bis 120°C, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 70
bis 90°C.
[0019] Der Anteil der verzweigten gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe kann gaschromatographisch
bestimmt werden, beispielsweise gemäß ASTM D 5134.
[0020] Der Anteil an rückgeführtem hydrophpoben Lösungsmittel beträgt vorzugsweise von 50
bis 99 Gew.-%, besonders bevorzugt von 70 bis 95 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
von 80 bis 90 Gew.-%.
[0021] Die Art der Rückführung unterliegt keiner Beschränkung. Beispielsweise kann das hydrophobe
Lösungsmittel destillativ von den wasserabsorbierenden Polymerpartikeln entfernt werden.
Vorzugsweise wird das hydrophobe Lösungsmittel aber durch Filtration von den wasserabsorbierenden
Polymerpartikeln abgetrennt. Es ist aber auch möglich einen Teil des hydrophoben Lösungsmittels
durch Filtration abzutrennen und einen weiteren Teil des hydrophoben Lösungsmittel
abzudestillieren.
[0022] Demnach kann das hydrophobe Lösungsmittel vor der Rückführung destillativ gereinigt
werden. Der Anteil des destillativ gereinigten hydrophoben Lösungsmittels beträgt
vorzugsweise weniger als 80%, besonders bevorzugt weniger als 50% ganz besonders bevorzugt
weniger als 20%.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung taucht die Zuleitung
für die Monomerlösung in die Flüssigkeit im Reaktor ein, d.h., die Zuleitung endet
unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche. Die Zuleitung endet vorzugsweise mindestens
20%, besonders bevorzugt mindestens 50%, ganz besonders bevorzugt mindestens 70%,
unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche, wobei der Abstand der Flüssigkeitsoberfläche
zum tiefsten Punkt des Reaktorbodens 100% beträgt. Mittels der getauchten Zuleitung
werden wasserabsorbierende Polymerpartikel mit vermindertem Gehalt an Restlösungsmittel
erhalten.
[0024] Die Reaktion wird vorzugsweise unter vermindertem Druck durchgeführt, beispielsweise
bei einem Druck von 800 mbar. Über den Druck kann der Siedepunkt der Reaktionsmischung
auf die gewünschte Reaktionstemperatur eingestellt werden.
[0025] Die wasserabsorbierenden Polymerpartikel weisen eine Zentrifugenretentionskapazität
(CRC) von typischerweise mindestens 15 g/g, vorzugsweise mindestens 20 g/g, bevorzugt
mindestens 25 g/g, besonders bevorzugt mindestens 30 g/g, ganz besonders bevorzugt
mindestens 35 g/g, auf. Die Zentrifugenretentionskapazität (CRC) der wasserabsorbierenden
Polymerpartikel beträgt üblicherweise weniger als 60 g/g, wobei die Zentrifugenretentionskapazität
(CRC) gemäß der von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) empfohlenen
Testmethode Nr. 441.2-02 "Centrifuge retention capacity" bestimmt wird.
[0026] Als hydrophobe Lösungsmittel sind alle dem Fachmann zum Einsatz bei der Suspensionspolymerisation
bekannten Lösungsmittel einsetzbar. Bevorzugt werden aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie n-Hexan, n-Heptan, n-Oktan, n-Nonan, n-Dekan, Cyclohexan oder Mischungen daraus,
verwendet.
[0027] Unter diesen Lösungsmitteln sind jene bevorzugt, die einen Siedepunkt zwischen 50
und 150 °C aufweisen. Heptan und Cyclohexan sind besonders bevorzugt. Das Verhältnis
zwischen hydrophoben Lösungsmittel und Monomerlösung beträgt bevorzugt von 0,9 bis
1,1.
[0028] Der mittlere Durchmesser der Monomerlösungstropfen beträgt vorzugsweise mindestens
200 µm, besonders bevorzugt von 250 bis 800 µm, ganz besonders von 300 bis 600 µm,
wobei der Partikeldurchmesser durch Lichtstreuung bestimmt werden kann und den volumengemittelten
mittleren Durchmesser bedeutet. Der Durchmesser der Monomerlösungstropfen kann über
die eingetragene Rührenergie eingestellt werden.
[0029] Zur Dispergierung der wässrigen Monomerlösung im hydrophoben Lösungsmittel bzw. zur
Dispergierung der entstehenden wasserabsorbierenden Polymerpartikeln werden vorzugsweise
Dispergierhilfsmittel zugesetzt. Es kann sich dabei um anionische, kationische, nichtionische
oder amphotere Tenside, oder natürliche, halbsynthetische oder synthetische Polymere
handeln.
[0030] Anionische Tenside sind beispielsweise Natriumpolyoxyethylendodecylethersulfat und
Natriumdodecylethersulfat. Ein kationisches Tensid ist beispielsweise Trimethylstearylammoniumchlorid.
Ein amphoteres Tensid ist beispielsweise Carboxymethyldimethylcetylammonium. Nichtionische
Tenside sind beispielsweise Saccharosefettsäureester, wie Saccharosemonostearat und
Saccharosedilaurat, Sorbitanester, wie Sorbitanmonostearat, Polyoxyalkylen-Verbindungen
auf Basis von Sorbitanestern, wie Polyoxyethylensorbitanmonostearat.
[0031] Natürliche oder halbsynthetische Polymere sind beispielsweise Cellulosederivate,
wie Celluloseether, beispielsweise Ethylcellulose, und Celluloseester, beispielsweise
Celluloseacetate. Synthetische Polymere sind beispielsweise Polyvinylalkohole, Polyvinylalkohol-Derivate,
Maleinsäure-Butadien-Copolymere und quaternäre Salze, wie Styroldimethylaminoethylmethactylat.
[0032] Das Dispergierhilfsmittel wird üblicherweise im hydrophoben Lösungsmittel gelöst
oder dispergiert.
[0033] Das Dispergiermittel wird in Mengen zwischen 0,01 und 10 Gew.-%, bevorzugt zwischen
0,2 und 5 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 2 Gew.-%, bezogen auf die Monomerlösung,
eingesetzt.
[0034] Über Art und Menge des Dispergierhilfsmittels kann der Durchmesser der Monomerlösungstropfen
eingestellt werden.
[0035] Die im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Monomerlösungen enthalten üblicherweise
mindestens ein ethylenisch ungesättigtes Monomer a), wahlweise mindestens einen Vernetzer
b), mindestens einen Initiator c) und Wasser d).
[0036] Die Monomeren a) sind vorzugsweise wasserlöslich, d.h. die Löslichkeit in Wasser
bei 23 °C beträgt typischerweise mindestens 1 g/100 g Wasser, vorzugsweise mindestens
5 g/100 g Wasser, besonders bevorzugt mindestens 25 g/100 g Wasser, ganz besonders
bevorzugt mindestens 50 g/100 g Wasser, und haben vorzugsweise mindestens je eine
Säuregruppe.
[0037] Geeignete Monomere a) sind beispielsweise ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren,
wie Acrylsäure, Hydroxyethylacrylat, Acrylamidomethylpropansulfonsäure, Styrolsulfonsäure,
Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure. Besonders bevorzugte Monomere
sind Acrylsäure und Methacrylsäure. Ganz besonders bevorzugt ist Acrylsäure.
[0038] Die bevorzugten Monomere a) haben mindestens eine Säuregruppe, wobei die Säuregruppen
üblicherweise teilweise neutralisiert sind, vorzugsweise zu 25 bis 95 mol-%, bevorzugt
zu 50 bis 80 mol-%, besonders bevorzugt zu 60 bis 75 mol-%, wobei die üblichen Neutralisationsmittel
verwendet werden können, vorzugsweise Alkalimetallhydroxide, Alkalimetalloxide, Alkalimetallcarbonate
oder Alkalimetallhydrogencarbonate sowie deren Mischungen. Statt Alkalimetallsalzen
können auch Ammoniumsalze verwendet werden. Natrium und Kalium sind als Alkalimetalle
besonders bevorzugt, ganz besonders bevorzugt sind jedoch Kaliumhydroxid, Kaliumcarbonat
oder Kaliumhydrogencarbonat sowie deren Mischungen.
[0039] Der Anteil an Acrylsäure und/oder deren Salzen an der Gesamtmenge der Monomeren a)
beträgt vorzugsweise mindestens 50 mol-%, besonders bevorzugt mindestens 90 mol-%,
ganz besonders bevorzugt mindestens 95 mol-%.
[0040] Die Konzentration der Monomeren a) in der Monomerlösung beträgt vorzugsweise mindestens
35 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 40 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt mindestens
45 Gew.-%.
[0041] Die Monomere a), insbesondere Acrylsäure, enthalten vorzugsweise bis zu 0,025 Gew.-%
eines Hydrochinonhalbethers. Bevorzugte Hydrochinonhalbether sind Hydrochinonmonomethylether
(MEHQ) und/oder Tocopherole.
[0042] Unter Tocopherol werden Verbindungen der folgenden Formel verstanden

wobei R
1 Wasserstoff oder Methyl, R
2 Wasserstoff oder Methyl, R
3 Wasserstoff oder Methyl und R
4 Wasserstoff oder ein Säurerest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen bedeutet.
[0043] Bevorzugte Reste für R
4 sind Acetyl, Ascorbyl, Succinyl, Nicotinyl und andere physiologisch verträgliche
Carbonsäuren. Die Carbonsäuren können Mono-, Di- oder Tricarbonsäuren sein.
[0044] Bevorzugt ist alpha-Tocopherol mit R
1 = R
2 = R
3 = Methyl, insbesondere racemisches alpha-Tocopherol. R
1 ist besonders bevorzugt Wasserstoff oder Acetyl. Insbesondere bevorzugt ist RRR-alpha-Tocopherol.
[0045] Die Monomerlösung enthält bevorzugt höchstens 130 Gew.-ppm, besonders bevorzugt höchstens
70 Gew.-ppm, bevorzugt mindesten 10 Gew.-ppm, besonders bevorzugt mindesten 30 Gew.-ppm,
insbesondere um 50 Gew.-ppm, Hydrochinonhalbether, jeweils bezogen auf Acrylsäure,
wobei Acrylsäuresalze als Acrylsäure mit berücksichtigt werden. Beispielsweise kann
zur Herstellung der Monomerlösung eine Acrylsäure mit einem entsprechenden Gehalt
an Hydrochinonhalbether verwendet werden.
[0046] Vernetzer b) sind Verbindungen mit mindestens zwei polymerisierbaren Gruppen, die
in das Polymernetzwerk radikalisch einpolymerisiert werden können. Geeignete Vernetzer
b) sind beispielsweise Ethylenglykoldimethacrylat, Diethylenglykoldiacrylat, Allylmethacrylat,
Trimethylolpropantriacrylat, Triallylamin, Tetraallyloxyethan, wie in
EP 530 438 A1 beschrieben, Di- und Triacrylate, wie in
EP 547 847 A1,
EP 559 476 A1,
EP 632 068 A1,
WO 93/21237 A1,
WO 2003/104299 A1,
WO 2003/104300 A1,
WO 2003/104301 A1 und
DE 103 31 450 A1 beschrieben, gemischte Acrylate, die neben Acrylatgruppen weitere ethylenisch ungesättigte
Gruppen enthalten, wie in
DE 103 31 456 A1 und
DE 103 55 401 A1 beschrieben, oder Vernetzermischungen, wie beispielsweise in
DE 195 43 368 A1,
DE 196 46 484 A1,
WO 90/15830 A1 und
WO 2002/32962 A2 beschrieben.
[0047] Geeignete Vernetzer b) sind insbesondere N,N'-Methylenbisacrylamid und N,N'-Methylenbismethacrylamid,
Ester ungesättigter Mono- oder Polycarbonsäuren von Polyolen, wie Diacrylat oder Triacrylat,
beispielsweise Butandiol- oder Ethylenglykoldiacrylat bzw. -methacrylat sowie Trimethylolpropantriacrylat
und Allylverbindungen, wie Allyl(meth)acrylat, Triallylcyanurat, Maleinsäurediallylester,
Polyallylester, Tetraallyloxyethan, Triallylamin, Tetraallylethylendiamin, Allylester
der Phosphorsäure sowie Vinylphosphonsäurederivate, wie sie beispielsweise in
EP 343 427 A2 beschrieben sind. Weiterhin geeignete Vernetzer b) sind Pentaerythritoldi-, Pentaerythritoltri-
und Pentaerythritoltetraallylether, Polyethylenglykoldiallylether, Ethylenglykoldiallylether,
Glyzerindi- und Glyzerintriallylether, Polyallylether auf Basis Sorbitol, sowie ethoxylierte
Varianten davon. Im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbar sind Di(meth)acrylate von
Polyethylenglykolen, wobei das eingesetzte Polyethylenglykol ein Molekulargewicht
zwischen 100 und 1000 aufweist.
[0048] Besonders vorteilhafte Vernetzer b) sind jedoch Di- und Triacrylate des 3- bis 20-fach
ethoxylierten Glyzerins, des 3- bis 20-fach ethoxylierten Trimethylolpropans, des
3- bis 20-fach ethoxylierten Trimethylolethans, insbesondere Di- und Triacrylate des
2- bis 6-fach ethoxylierten Glyzerins oder Trimethylolpropans, des 3-fach propoxylierten
Glyzerins oder Trimethylolpropans, sowie des 3-fach gemischt ethoxylierten oder propoxylierten
Glyzerins oder Trimethylolpropans, des 15-fach ethoxylierten Glyzerins oder Trimethylolpropans,
sowie des mindestens 40-fach ethoxylierten Glyzerins, Trimethylolethans oder Trimethylolpropans.
[0049] Ganz besonders bevorzugte Vernetzer b) sind die mit Acrylsäure oder Methacrylsäure
zu Di- oder Triacrylaten veresterten mehrfach ethoxylierten und/oder propoxylierten
Glyzerine, wie sie beispielsweise in
WO 2003/104301 A1 beschrieben sind. Besonders vorteilhaft sind Di- und/oder Triacrylate des 3- bis
10-fach ethoxylierten Glyzerins. Ganz besonders bevorzugt sind Di- oder Triacrylate
des 1- bis 5-fach ethoxylierten und/oder propoxylierten Glyzerins. Am meisten bevorzugt
sind die Triacrylate des 3-bis 5-fach ethoxylierten und/oder propoxylierten Glyzerins.
[0050] Die Menge an Vernetzer b) beträgt vorzugsweise weniger als 0,5 Gew.-%, besonders
bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt weniger als 0,01 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Monomer a).
[0051] Als Initiatoren c) können sämtliche unter den Polymerisationsbedingungen in Radikale
zerfallende Verbindungen eingesetzt werden, beispielsweise Peroxide, Hydroperoxide,
Wasserstoffperoxid, Persulfate, Azoverbindungen und die sogenannten Redoxinitiatoren.
Bevorzugt ist der Einsatz von wasserlöslichen Initiatoren. In manchen Fällen ist es
vorteilhaft, Mischungen verschiedener Initiatoren zu verwenden, beispielsweise Mischungen
aus Wasserstoffperoxid und Natrium- oder Kaliumperoxodisulfat. Mischungen aus Wasserstoffperoxid
und Natriumperoxodisulfat können in jedem beliebigen Verhältnis verwendet werden.
[0052] Besonders bevorzugte Initiatoren c) sind Azoinitiatoren, wie 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan]dihydrochlorid
und 2,2'-Azobis[2-(5-methyl-2-imidazolin-2-yl)propan]dihydrochlorid, und Photoinitiatoren,
wie 2-Hydroxy-2-methylpropiophenon und 1-[4-(2-Hydroxyethoxy)-phenyl]-2-hydroxy-2-methyl-1-propan-1-on,
Redoxinitiatoren, wie Natriumpersulfat/ Hydroxymethylsulfinsäure, Ammoniumperoxodisulfat/Hydroxymethylsulfinsäure,
Wasserstoffperoxid/Hydroxymethylsulfinsäure, Natriumpersulfat/Ascorbinsäure, Ammoniumperoxodisulfat/Ascorbinsäure
und Wasserstoffperoxid/Ascorbinsäure, Photoinitiatoren, wie 1-[4-(2-Hydroxyethoxy)-phenyl]-2-hydroxy-2-methyl-1-propan-1-on,
sowie deren Mischungen.
[0053] Die Initiatoren werden in üblichen Mengen eingesetzt, beispielsweise in Mengen von
0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren a).
[0054] Die bevorzugten Polymerisationsinhibitoren benötigen für eine optimale Wirkung gelösten
Sauerstoff. Daher kann die Monomerlösung vor der Polymerisation durch Inertisierung,
d.h. Durchströmen mit einem inerten Gas, vorzugsweise Stickstoff, von gelöstem Sauerstoff
befreit werden. Vorzugsweise wird der Sauerstoffgehalt der Monomerlösung vor der Polymerisation
auf weniger als 1 Gew.-ppm, besonders bevorzugt auf weniger als 0,5 Gew.-ppm, gesenkt.
[0055] Wird die Polymerisation unter ausreichendem Rückfluß durchgeführt, so kann auf die
Inertisierung verzichtet werden. Dabei wird der gelöste Sauerstoff zusammen mit verdampfendem
Lösungsmittel aus dem Polymerisationsreaktor entfernt.
[0056] Vorteilhaft werden mehrere Rührreaktoren hintereinander geschaltet. Durch die Nachreaktion
in weiteren Rührreaktoren kann der Monomerumsatz erhöht und die Rückvermischung vermindert
werden.
[0057] Hierbei ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der erste Rührreaktor nicht zu groß ist.
Mit steigender Größe des Rührreaktors verbreitert sich zwangläufig die Größenverteilung
der dispergierten Monomerlösungstropfen. Ein kleinerer erster Reaktor ermöglicht daher
die Herstellung wasserabsorbierender Polymerpartikel mit besonders enger Partikelgrößenverteilung.
[0058] Vorteilhaft wird die erhaltene Polymerdispersion in mindestens einem weiteren Behälter
azeotrop entwässert.
[0059] Die getrockneten wasserabsorbierenden Polymerpartikel weisen einen Wassergehalt von
vorzugsweise unter 15 Gew.-%, insbesondere unter 10 Gew.-%, auf. Der Wassergehalt
wird gemäß der von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) empfohlenen
Testmethode Nr. 430.2-02 "Moisture content" bestimmt.
[0060] Die Polymerpartikel können zur weiteren Verbesserung der Eigenschaften nachvernetzt
werden. Geeignete Nachvernetzer sind Verbindungen, die mindestens zwei Gruppen enthalten,
die mit den Carboxylatgruppen des Hydrogels kovalente Bindungen bilden können. Geeignete
Verbindungen sind beispielsweise Alkoxysiliylverbindungen, Polyaziridine, Polyamine,
Polyamidoamine, Di- oder Polyepoxide, wie in
EP 83 022 A2,
EP 543 303 A1 und
EP 937 736 A2 beschrieben, di- oder polyfunktionelle Alkohole, wie in
DE 33 14 019 A1,
DE 35 23 617 A1 und
EP 450 922 A2 beschrieben, oder β-Hydroxyalkylamide, wie in
DE 102 04 938 A1 und
US 6,239,230 beschrieben.
[0061] Des weiteren sind in
DE 40 20 780 C1 zyklische Karbonate, in
DE 198 07 502 A1 2-Oxazolidon und dessen Derivate, wie 2-Hydroxyethyl-2-oxazolidon, in
DE 198 07 992 C1 Bis- und Poly-2-oxazolidinone, in
DE 198 54 573 A1 2-Oxotetrahydro-1,3-oxazin und dessen Derivate, in
DE 198 54 574 A1 N-Acyl-2-Oxazolidone, in
DE 102 04 937 A1 zyklische Harnstoffe, in
DE 103 34 584 A1 bizyklische Amidacetale, in
EP 1 199 327 A2 Oxetane und zyklische Harnstoffe und in
WO 2003/31482 A1 Morpholin-2,3-dion und dessen Derivate als geeignete Nachvernetzer beschrieben.
[0062] Weiterhin können auch Nachvernetzer eingesetzt werden, die zusätzliche polymerisierbare
ethylenisch ungesättigte Gruppen enthalten, wie in
DE 37 13 601 A1 beschrieben
[0063] Die Menge an Nachvernetzer beträgt vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,05 bis 0,5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Polymer.
[0064] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden zusätzlich
zu den Nachvernetzern polyvalente Kationen auf die Partikeloberfläche aufgebracht.
[0065] Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren polyvalenten Kationen sind beispielsweise
zweiwertige Kationen, wie die Kationen von Zink, Magnesium, Kalzium und Strontium,
dreiwertige Kationen, wie die Kationen von Aluminium, Eisen, Chrom, Seltenerden und
Mangan, vierwertige Kationen, wie die Kationen von Titan und Zirkonium. Als Gegenion
sind Chlorid, Bromid, Sulfat, Hydrogensulfat, Carbonat, Hydrogencarbonat, Nitrat,
Phosphat, Hydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat und Carboxylat, wie Acetat und Lactat,
möglich. Aluminiumsulfat ist bevorzugt.
[0066] Die Einsatzmenge an polyvalentem Kation beträgt beispielsweise 0,001 bis 0,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,005 bis 0,2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,1 Gew.-%. jeweils
bezogen auf das Polymer.
[0067] Die Nachvernetzung kann auf zwei unterschiedlichen Wegen durchgeführt werden.
[0068] So ist es möglich die entwässerte Polymerdispersion zu filtrieren, wahlweise zu trocknen
und erst die so erhaltenen wasserabsorbierenden Polymerpartikel nachzuvernetzen (Nachvernetzung
A). Die Nachvernetzung wird dabei üblicherweise so durchgeführt, dass eine Lösung
des Nachvernetzers und wahlweise eine Lösung des polyvalenten Kations auf die wasserabsorbierenden
Polymerpartikel aufgesprüht wird. Im Anschluss an das Aufsprühen wird thermisch getrocknet,
wobei die Nachvernetzungsreaktion sowohl vor als auch während der Trocknung stattfinden
kann.
[0069] Das Aufsprühen einer Lösung des Vernetzers wird vorzugsweise in Mischern mit bewegten
Mischwerkzeugen, wie Schneckenmischer, Paddelmischer, Scheibenmischer, Pflugscharmischer
und Schaufelmischer, durchgeführt werden. Besonders bevorzugt sind Vertikalmischer,
ganz besonders bevorzugt sind Pflugscharmischer und Schaufelmischer. Geeignete Mischer
sind beispielsweise Lödige-Mischer, Bepex-Mischer, Nauta-Mischer, Processall-Mischer
und Schugi-Mischer.
[0070] Die thermische Trocknung wird vorzugsweise in Kontakttrocknern, besonders bevorzugt
Schaufeltrocknern, ganz besonders bevorzugt Scheibentrocknern, durchgeführt. Geeignete
Trockner sind beispielsweise Bepex-Trockner und Nara-Trockner. Überdies können auch
Wirbelschichttrockner eingesetzt werden.
[0071] Die Trocknung kann im Mischer selbst erfolgen, durch Beheizung des Mantels oder Einblasen
von Warmluft. Ebenso geeignet ist ein nachgeschalteter Trockner, wie beispielsweise
ein Hordentrockner, ein Drehrohrofen oder eine beheizbare Schnecke. Besonders vorteilhaft
wird in einem Wirbelschichttrockner gemischt und getrocknet.
[0072] Bevorzugte Trocknungstemperaturen liegen im Bereich 100 bis 250 °C, bevorzugt 120
bis 220 °C, und besonders bevorzugt 130 bis 210 °C. Die bevorzugte Verweilzeit bei
dieser Temperatur im Reaktionsmischer oder Trockner beträgt vorzugsweise mindestens
10 Minuten, besonders bevorzugt mindestens 20 Minuten, ganz besonders bevorzugt mindestens
30 Minuten.
[0073] Es ist aber auch möglich die Nachvernetzer und wahlweise die polyvalenten Kationen
der wahlweise entwässerten Polymerdispersion zuzusetzen, vorzugsweise als wässrige
Lösung (Nachvernetzung B). Anschließend wird thermisch nachvernetzt. Da die Reaktionstemperatur
bei dieser Variante durch den Siedepunkt des als Dispergiermittels eingesetzten hydrophoben
Lösungsmittels begrenzt ist, werden reaktive Nachvernetzer, wie Di- oder Polyepoxide,
bevorzugt eingesetzt. Nach der thermischen Nachvernetzung wird wahlweise azeotrop
entwässert, filtriert und getrocknet.
[0074] Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft auch kontinuierlich durchgeführt
werden.
[0075] Die wasserabsorbierenden Polymerpartikel werden mittels der nachfolgend beschriebenen
Testmethoden geprüft.
Methoden:
[0076] Die Messungen sollten, wenn nicht anders angegeben, bei einer Umgebungstemperatur
von 23 ± 2 °C und einer relativen Luftfeuchte von 50 ± 10 % durchgeführt werden. Die
wasserabsorbierenden Polymere werden vor der Messung gut durchmischt.
Restmonomere (Residual Monomers)
[0077] Der Gehalt an Restmonomeren der wasserabsorbierenden Polymerpartikel wird gemäß der
von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) empfohlenen Testmethode
Nr. 410.2-02 "Residual monomers" bestimmt.
Zentrifugenretentionskapazität (CRC Centrifuge Retention Capacity)
[0078] Die Zentrifugenretentionskapazität der wasserabsorbierenden Polymerpartikel wird
gemäß der von der EDANA (European Disposables and Nonwovens Association) empfohlenen
Testmethode Nr. 441.2-02 "Centrifuge retention capacity" bestimmt.
Absorption unter Druck (AUL0.7psi Absorbency Under Load)
[0079] Die Absorption unter Druck wird gemäß der von der EDANA (European Disposables and
Nonwovens Association) empfohlenen Testmethode Nr. 442.2-02 "Absorption under pressure"
bestimmt, wobei ein Gewicht mit 49 g/cm
2 (0,7 psi) statt eines Gewichts mit 21 g/cm
2 (0,3 psi) verwendet wird.
Beispiele:
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
[0080] Es wurden in separaten Rührkesseln folgende Lösungen angesetzt:
Monomerlösung:
[0081]
| 360,3 kg |
(5 kmol) Acrylsäure |
| 196,4 kg |
(3,5 kmol) Kaliumhydroxid |
| 0,492 kg |
Polyethylenglykol-300-diacrylat |
| 538,8 kg |
Wasser |
Initiatorlösung:
[0082]
| 0,476 kg |
(2 mol) Kaliumpersulfat |
| 7,2 kg |
Wasser |
Organische Phase:
[0083]
| 1136 kg |
Cyclohexan (ca. 1630 I) |
| 11,36 kg |
Ethylcellulose (enthaltend 49,5% Ethoxygruppen) |
Durchführung:
[0084] In einem 5m
3 Rührkessel ausgestattet mit Blattrührer, Heiz/Kühlmantel, Rückflusskühler und der
Möglichkeit zum azeotropen Ausschleusen von Wasser wurde das Cyclohexan vorgelegt
und unter Rühren die entsprechende Menge Ethylcellulose darin dispergiert. Anschließend
wurde mit Stickstoff inertisiert und auf Rückfluss (80 °C) erhitzt.
[0085] Anschließend wurde innerhalb von 1,5 Stunden die Monomerlösung mit der Initiatorlösung
in den Rührkessel dosiert, wobei Monomer- und Initiatorlösung kurz vor dem Eintrag
in den Reaktor mittels eines statischen Mischers gemischt wurden. Während der gesamten
Zeit der Monomerdosierung wurden Rückflussbedingungen beibehalten.
[0086] Der Durchmesser der Einlaufrohre war so dimensioniert, dass die Monomerlösung in
dünnem, nicht turbulentem Strahl mit möglichst geringer Fließgeschwindigkeit in die
organische Phase eingetragen werden konnte. Insgesamt wurden 10 Einlaufrohre verwendet.
Die 10 Einlaufrohre hatten einen Abstand von 2 cm, waren senkrecht zur Tangentialrichtung
der Rührwelle angeordnet und endeten 0,2 m über der Flüssigkeitsoberfläche.
[0087] Die resultierende Suspension reagierte eine Stunde nach. Anschließend wurde der Restwassergehalt
der erhaltenen Polymerpartikel durch azeotropes Abtrennen von Wasser auf 40 Gew.-%
gesenkt.
[0088] Nun wurden 1,0 kg Ethylenglycoldiglycidylether zugesetzt und über 2 Stunden unter
Rückflussbedingungen nachreagiert. Es wurde hierbei Wasser abgetrennt, wobei ein Feststoffgehalt
der Polymerpartikel von etwa 80 Gew.-% erreicht wurde.
[0089] Anschließend wurde die Suspension abgekühlt und die Polymerpartikel abfiltriert.
Die weitere Trocknung erfolgt bei 60 °C im Schaufeltrockner bis zu einem Restfeuchtegehalt
von 5 Gew.-%.
Das so erhaltene Produkt hatte folgende Eigenschaften:
[0090]
| CRC: |
35,6 g/g |
| AUL0.7psi: |
25,0 g/g |
| Restmonomere: |
20 ppm |
| Restlösungsmittel: |
0,1 ppm |
| mittlere Partikelgröße: |
380 µm |
| Partikel <200µm: |
1,0 Gew.-% |
| Partikel >600µm: |
2,0 Gew.-% |
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
[0091] Es wurde verfahren wie unter Beispiel 1. Cyclohexan wurde durch Nappar® 6 ersetzt.
Nappar® 6 ist ein Kohlenwasserstoffgemisch, enthaltend weniger als 5 Gew.-% n-Hexan,
10 bis 15 Gew.-% n-Heptan, 70 bis 80 Gew.-% Cyclohexan und 10 bis 15 Gew.-% 2-Methylpentan
(Isohexan).
Das so erhaltene Produkt hatte folgende Eigenschaften:
[0092]
| CRC: |
35,7 g/g |
| AUL0.7psi: |
22,1 g/g |
| Restmonomere: |
23 ppm |
| Restlösungsmittel: |
0,2 ppm |
| mittlere Partikelgröße: |
390 µm |
| Partikel <200µm: |
0,9 Gew.-% |
| Partikel >600µm: |
2,3 Gew.-% |
[0093] Die Beispiele 1 und 2 zeigen, dass bei Verwendung von hydrophoben Lösungsmitteln,
die verzweigte Kohlenwasserstoffe enthalten, gegenüber der Verwendung von Cyclohexan
die Summe aus CRC und AUL0.7psi signifikant fällt.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
[0094] In einer Rührkesselkaskade wurden kontinuierlich wasserabsorbierende Polymerpartikel
durch Suspensionspolymerisation hergestellt. Die Rührkesselkaskade bestand auf fünf
hintereinandergeschalteten Reaktoren mit einem Innenvolumen von je 2 m
3. Die Reaktoren waren mit Propellerrührer, Heizmantel und Rückflußkühler ausgestattet.
Zusätzlich bestand bei jedem Reaktor die Möglichkeit Wasser auszukreisen. Die Reaktoren
waren mit Stickstoff überlagert. Die Reaktionstemperatur betrug 80 °C. Der Druck in
den Reaktoren wurde so eingestellt, dass der Reaktorinhalt unter Rückfluss siedete.
Aus einem ersten Ansatzkessel wurde stündlich eine Mischung aus 1.600 l Cyclohexan
und 11,2 kg Ethylcellulose (enthaltend 49,5 % Ethoxygruppen) in den ersten Reaktor
dosiert.
[0095] Aus einem zweiten Ansatzkessel und einem dritten Ansatzkessel wurden stündlich 1.000
kg einer Mischung aus 9,85 Gew.-% Acrylsäure, 35,1 Gew.-% Kaliumacrylat, 0,045 Gew.-%
Polyethylenglykol-300-diacrylat und Wasser sowie 7,0 kg einer Mischung aus 6,2 Gew.-%
Kaliumpersulfat und Wasser entnommen, in einem statischen Mischer vermischt und über
Einlaufrohre in den ersten Reaktor dosiert.
[0096] Die Einlaufrohre in den ersten Reaktor endeten 0,5 m unter der Flüssigkeitsoberfläche.
Der Durchmesser der Einlaufrohre war so dimensioniert, dass die Monomerlösung in dünnem,
nicht turbulentem Strahl mit möglichst geringer Fließgeschwindigkeit eingetragen werden
konnte. Insgesamt wurden 10 Einlaufrohre verwendet. Die 10 Einlaufrohre hatten einen
Abstand von 2 cm und waren senkrecht zur Tangentialrichtung der Rührwelle angeordnet.
[0097] Der Füllgrad der Reaktoren wurde durch Entnahme von Suspension konstant gehalten.
Die Suspension wurde den Reaktoren auf halber Höhe des Flüssigkeitsspiegels entnommen.
[0098] Im dritten Reaktor wurden stündlich 15 kg Wasser ausgekreist.
[0099] Aus einem vierten Ansatzkessel wurden stündlich 10 kg einer Mischung aus 10 Gew.-%
Ethylenglykoldiglycidylether und Wasser in den vierten Reaktor dosiert. Im vierten
Reaktor wurden stündlich 90 kg Wasser ausgekreist.
[0100] Im fünften Reaktor wurden stündlich 80 kg Wasser ausgekreist.
[0101] Die Suspension wurde dem fünften Reaktor entnommen und eine Schälzentrifuge überführt.
In der Schälzentrifuge wurden die wasserabsorbierenden Polymerpartikel vom Cyclohexan
abgetrennt. Die abgetrennten wasserabsorbierenden Polymerpartikel wurden bei 60 °C
im Schaufeltrockner bis zu einem Restfeuchtegehalt von 5 Gew.-% getrocknet.
[0102] Das in der Schälzentrifuge abgetrennte Cyclohexan wurde ohne weitere Behandlung in
den ersten Ansatzkessel zurückgeführt. Verluste an Cyclohexan wurden durch Zusatz
von frischem Cyclohexan ausgeglichen.
[0103] Das so erhaltene Produkt hatte nach Einstellung stabiler Zustände folgende Eigenschaften:
| CRC: |
34,6 g/g |
| AUL0.7psi: |
25,7 g/g |
| Restmonomere: |
1,5 ppm |
| Restlösungsmittel: |
<0,1 ppm |
| mittlere Partikelgröße: |
390 µm |
| Partikel <200µm: |
0,8 Gew.-% |
| Partikel >600µm: |
1,8 Gew.-% |
Beispiel 4
[0104] Es wurde verfahren wie unter Beispiel 3. Cyclohexan wurde durch Nappar® 6 ersetzt.
Nappar® 6 ist ein Kohlenwasserstoffgemisch, enthaltend weniger als 5 Gew.-% n-Hexan,
10 bis 15 Gew.-% n-Heptan, 70 bis 80 Gew.-% Cyclohexan und 10 bis 15 Gew.-% 2-Methylpentan
(Isohexan).
[0105] Das so erhaltene Produkt hatte nach Einstellung stabiler Zustände folgende Eigenschaften:
| CRC: |
34,8 g/g |
| AUL0.7psi: |
24,5 g/g |
| Restmonomere: |
1,8 ppm |
| Restlösungsmittel: |
<0,1 ppm |
| mittlere Partikelgröße: |
405 µm |
| Partikel <200µm: |
1,0 Gew.-% |
| Partikel >600µm: |
2,0 Gew.-% |
[0106] Die Beispiele 3 und 4 zeigen, dass bei der erfindungsgemäßen Verwendung von hydrophoben
Lösungsmitteln, die verzweigte Kohlenwasserstoffe enthalten, gegenüber der Verwendung
von Cyclohexan die Summe aus CRC und AUL0.7psi praktisch unverändert bleibt.