(19)
(11) EP 2 110 058 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.10.2009  Patentblatt  2009/43

(21) Anmeldenummer: 09005444.6

(22) Anmeldetag:  16.04.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47G 25/90(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 16.04.2008 DE 102008019308

(71) Anmelder: Wilkens, Claus-Dieter
28307 Bremen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wilkens, Claus-Dieter
    28307 Bremen (DE)

(74) Vertreter: Philipp, Matthias 
Forrester & Boehmert Pettenkoferstrasse 20-22
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) Anziehhilfe zum Anziehen von Arm-Kompressionsstrümpfen


(57) Anziehhilfe zum Anziehen von Arm-Kompressionsstrümpfen, mit zwei in gegenseitigem Abstand angeordneten Hauptstreben, die im wesentlichen parallel oder leicht V-förmig zueinander angeordnet sind, wobei erste Enden der Hauptstreben an einem Grundgestell gehalten und zweite Enden der Hauptstreben durch einen bogenförmigen Bügel miteinander verbunden sind, und wobei das Grundgestell zur Auflage auf einem kantennahen Bereich einer ebenen Fläche einen in einem Abstand zu den Hauptstreben angeordneten ebenen Auflagebereich und einen von diesem abgewinkelten Anlagebereich zur Anlage an einer Kante aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anziehhilfe zum Anziehen von Arm-Kompressionsstrümpfen.

[0002] Personen, die von einer Schwäche der Lymphdrainagefunktion im Arm betroffen sind, bzw. denen beispielsweise im Rahmen einer Brustkrebsbehandlung die Lymphe in einem Armbereich operativ entfernt worden ist, sind häufig auf die Anwendung von Arm-Kompressionsstrümpfen angewiesen, um die Lymphdrainagefunktion zu unterstützen bzw. zu ersetzen.

[0003] Nun ist allerdings, gerade auch für Personen mit einer geschwächten bzw. entfernten Lymphe, das Anziehen eines Arm-Kompressionsstrumpfes häufig mit Schwierigkeiten verbunden, da der Vorgang mit nur einer Hand ausgeführt werden muß. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.

[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Anziehhilfe zum Anziehen von Arm-Kompressionsstrümpfen bereitzustellen, mit der der Anlegevorgang eines Arm-Kompressionsstrumpfes in normaler Körperhaltung und sogar im Sitzen ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden kann.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anziehhilfe zum Anziehen von Arm-Kompressionsstrümpfen gelöst, mit zwei in gegenseitigem Abstand angeordneten Hauptstreben, die im wesentlichen parallel oder leicht V-förmig zueinander angeordnet sind, wobei erste Enden der Hauptstreben an einem Grundgestell gehalten und zweite Enden der Hauptstreben durch einen bogenförmigen Bügel miteinander verbunden sind, und wobei das Grundgestell zur Auflage auf einem kantennahen Bereich einer ebenen Fläche einen in einem Abstand zu den Hauptstreben angeordneten ebenen Auflagebereich und einen von diesem abgewinkelten Anlagebereich zur Anlage an einer Kante aufweist.

[0006] Diese Ausgestaltung ermöglicht das Auflegen der Anziehhilfe beispielsweise auf einen Rand-oder Kantenbereich einer Tischplatte, wobei der Auflagebereich auf der Tischplatte aufliegt und der Anlagebereich gegen die Kante zur Anlage kommt, so daß eine fixierte Position der Anziehhilfe gegeben ist.

[0007] Bevorzugt ist vorgesehen, daß der Bügel halbkreisförmig ausgebildet ist.

[0008] Weiterhin können Hilfsstreben vorgesehen sein, die parallel oder unter einem flachen Winkel im Abstand zu den Hauptstreben entlang einer zylindrischen oder kegelförmigen Umfangskontur angeordnet sind. Dadurch ist sichergestellt, daß der Kompressionsstrumpf im auf die Streben aufgezogenen Ausgangszustand tunnelförmig geöffnet ist und den Anziehvorgang erleichtert.

[0009] Das Grundgestell kann einen U-förmigen, C-förmigen, rechteckförmigen, quadratischen oder runden Gestellbügel aufweisen, der senkrecht zu dem Auflagebereich und/oder den Haupt-und Hilfsstreben angeordnet sein kann. Der Auflagebereich wiederum kann einen U-förmigen, C-förmigen, rechteckförmigen, quadratischen oder runden Auflagebügel aufweisen, der an dem Gestellbügel befestigt sein kann.

[0010] Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß der Anlagebereich rechtwinklig von dem Auflagebereich abgewinkelt ist.

[0011] In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß der Anlagebereich einen nochmals abgewinkelten Sicherungsbereich zum Untergreifen eines Randbereichs einer Tischplatte o.ä. aufweist.

[0012] Alternativ oder zusätzlich kann der Anlagebereich eine Klemmeinrichtung zur Klemmbefestigung der Anziehhilfe, beispielsweise an einem Randbereich einer Tischplatte, aufweisen.

[0013] Zweckmäßigerweise kann ferner vorgesehen sein, daß der Anlagebereich ein rutschhemmendes Material aufweist.

[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels weiter erläutert, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der

Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anziehhilfe zeigt,

Fig. 2 eine Vorderansicht der Anziehhilfe nach Fig. 1 in Richtung II in Fig. 3 zeigt, und

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anziehhilfe nach Fig. 1 und 2 in Richtung III in Fig. 3 zeigt.



[0015] Die Anziehhilfe gemäß der dargestellten Ausführungsform weist zunächst zwei in gegenseitigem Abstand und im wesentlichen parallel zueinander angeordnete Hauptstreben 2 auf, deren obere Enden 2a durch einen bogenförmigen Bügel 4 miteinander verbunden sind. Untere Enden 2b der Hauptstreben 2 sind über eine Abkröpfung 2c mit Schenkelenden 6a eines C-förmigen, ebenen Gestellbügels 6 verbunden.

[0016] Hilfsstreben 8 verlaufen von der Mitte des Bügels 4 im wesentlichen parallel zu den Hauptstreben 2 in Richtung auf den Gestellbügel 6 und sind etwa in dessen Höhe abgewinkelt und über Stegabschnitte 8a mit dem Gestellbügel 6 verbunden.

[0017] Die vier Haupt- und Hilfsstreben 2, 8 verlaufen somit ausgehend von dem Bügel 4 im wesentlichen parallel bzw. leicht divergierend und sind auf einer gedachten zylindrischen oder kegelförmigen Umfangskontur angeordnet, so daß ein über die Streben aufgezogener Kompressionsstrumpf eine aufgeweitete tunnelförmige Gestalt annimmt, die das Einführen einer Hand und das Anziehen insgesamt erleichtert.

[0018] An dem Gestellbügel 6 ist, etwa senkrecht dazu, ein im wesentlichen rechteckförmiger Auflagebügel 10 befestigt, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei einen Auflagebereich bildenden Auflagestreben 12, gegenüber diesen abgewinkelten Anlagestreben 14 und einem diese verbindenden Anlagesteg 16, die einen Anlagebereich bilden, gebildet ist. An dem Anlagesteg 16 ist ein gegenüber den Anlagestreben 14 nochmals abgewinkelt angeordneter Sicherungsbügel 18 befestigt, der aus zwei Sicherungsstreben 18a und einem diese verbindenden Sicherungssteg 18b besteht und einen Sicherungsbereich bildet.

[0019] Wie in Fig. 1 angedeutet ist, kann die Anziehhilfe (in gegenüber Fig. 1 um 90° gedrehter Stellung) auf einen rand- bzw. kantennahen Bereich einer ebenen Fläche, hier Tischplatte 20 o.ä., aufgelegt werden, wobei die einen Auflagebereich bildenden Auflagestreben 12 sowie ein Teil des Gestellbügels 6 auf der Fläche 20 aufliegen und die einen Anlagebereich bildenden Anlagestreben 14 gegen eine Kante der Tischplatte o.ä. anliegen, so daß die Anziehhilfe positionsmäßig festgelegt ist. Eine weitere Sicherung gegen unbeabsichtigte Verlagerung der Anziehhilfe ist durch den Sicherungsbügel 18 gegeben, der die Tischplatte 20 o.ä. untergreift und dadurch verhindert, daß der Auflagebügel 10 im Kantenbereich der Platte abheben kann. Der Sicherungsbügel kann verstellbar gehalten sein, um eine Anlage an unterschiedlich starke Tischplatten zu erleichtern. Auch kann er als Klemmelement ausgebildet sein, um eine Klemmbefestigung zu ermöglichen.

[0020] Nach Aufziehen eines Arm-Kompressionsstrumpfs auf die Haupt- und Hilfsstreben 2, 8 kann ein Benutzer seine Hand beginnend bei einer Position in der Nähe des Bügels 4 in den schlauch- oder tunnelförmig geöffneten Strumpf einführen und in Richtung auf den Gestellbügel 6 und darüber hinaus vorwärtsbewegen, bis der Strumpf vollständig von den Streben abgezogen worden ist und sich auf den Arm angelegt hat. Dieser Anziehvorgang kann in einfachster Weise sogar in auf einem Stuhl vor einem Tisch sitzender Stellung ausgeführt werden.

[0021] Um eine ungewollte Verlagerung der Anziehhilfe zu vermeiden, kann der Auflagebereich 10 mit einem rutschhemmenden Material wie Gummi o.ä. versehen sein.


Ansprüche

1. Anziehhilfe zum Anziehen von Arm-Kompressionsstrümpfen, mit zwei in gegenseitigem Abstand angeordneten Hauptstreben (2), die parallel oder V-förmig zueinander angeordnet sind, wobei erste Enden (2b) der Hauptstreben (2) an einem Grundgestell (6) gehalten und zweite Enden (2a) der Hauptstreben (2) durch einen bogenförmigen Bügel (4) miteinander verbunden sind, und wobei das Grundgestell (6) zur Auflage auf einem kantennahen Bereich einer ebenen Fläche (20) einen in einem Abstand zu den Hauptstreben (2) angeordneten ebenen Auflagebereich (10) und einen von diesem abgewinkelten Anlagebereich (14, 16) zur Anlage an einer Kante aufweist.
 
2. Anziehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (4) halbkreisförmig ausgebildet ist.
 
3. Anziehhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Hilfsstreben (8) vorgesehen sind, die parallel oder unter einem flachen Winkel im Abstand zu den Hauptstreben (2) entlang einer zylindrischen oder kegelförmigen Umfangskontur angeordnet sind.
 
4. Anziehhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgestell einen U-förmigen, C-förmigen, rechteckförmigen, quadratischen oder runden Gestellbügel (6) aufweist.
 
5. Anziehhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagebereich einen U-förmigen, C-förmigen, rechteckförmigen, quadratischen oder runden Auflagebügel (10) aufweist.
 
6. Anziehhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagebügel (10) an dem Gestellbügel (6) befestigt ist.
 
7. Anziehhilfe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlagebereich (14, 16) rechtwinklig von dem Auflagebereich (10) abgewinkelt ist.
 
8. Anziehhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlagebereich (14, 16) einen nochmals abgewinkelten Sicherungsbereich (18) zum Untergreifen eines Randbereichs einer Tischplatte (20) aufweist.
 
9. Anziehhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlagebereich (14, 16) eine Klemmeinrichtung zur Klemmbefestigung der Anziehhilfe etwa an einem Randbereich einer Tischplatte (20) aufweist.
 
10. Anziehhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagebereich (10) ein rutschhemmendes Material aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht