[0001] Die Erfindung betrifft eine Leimauftragungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie
zum Auftragen von Leim auf einen Materialstreifen der Tabak verarbeitenden Industrie
mittels einer, vorzugsweise Näpfchen aufweisenden, Rasterwalze, wobei an der Rasterwalze
eine Leimverteilungskammer angeordnet ist, aus der Leim mittels der Rasterwalze entnommen
wird. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auftragen von Leim auf einen
Materialstreifen der Tabak verarbeitenden Industrie mittels einer, vorzugsweise Näpfchen
aufweisenden, Rasterwalze, wobei Leim aus einer an der Rasterwalze angeordneten Leimverteilungskammer
entnommen wird.
[0002] Zur Verbindung von Zigarettenfiltern mit Tabakstöcken sind in der Regel Belagpapierblättchen
vorgesehen, die einerseits jeweils den Filter umhüllen und andererseits mit einer
überstehenden Kante ein Kopfende des Tabakstocks mit dem Filter verbinden. Das Zusammenfügen
des Filters mit dem Tabakstock erfolgt in der Regel durch Verleimen, wobei auf einen
Belagpapierstreifen, aus dem die Belagpapierblättchen geschnitten werden, Leim aufgebracht
wird.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP-A-1 147 716 ist eine Einrichtung zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial bzw. einen Umhüllungsstreifen
eines stabförmigen Artikels der Tabak verarbeitenden Industrie beschrieben. Um ein
Leimbild mit leimfreien Bereichen auf dem Umhüllungsstreifen zu erzeugen, verfügt
die Einrichtung über Mittel zum Unterbrechen der Leimzufuhr auf den Umhüllungsstreifen.
[0004] Eine weitere Leimauftragsvorrichtung ist aus
EP-A-0 616 854 bekannt, wobei mittels der Leimauftragsvorrichtung flüssiger Leim, insbesondere in
Form eines Leimbildes, auf eine Bahn aus Papier, Kunststoff, Karton oder dergleichen,
aufgebracht wird. Hierbei ist eine Leim aus einer Vorratskammer in eine Gravur aufnehmende
und den Leim in einer Auftragszone in Zusammenwirkung mit einer Gegenwalze aus der
Gravur auf die Bahn auftragende Übertragungswalze vorgesehen. Die beschriebene Leimauftragsvorrichtung
ist bevorzugterweise ein Bestandteil einer Filteransetzmaschine für Zigaretten. Dabei
wird flüssiger Leim, vorzugsweise wässriger Polyvinylacetatleim, fortlaufend auf einen
Belagpapierstreifen aufgetragen, der anschließend in Belagpapierblättchen zum Verbinden
von Tabakstöcken und Filterstopfen zerschnitten wird.
[0005] Darüber hinaus ist unter der Bezeichnung TPA3000 von der Firma C.B.Kaymich & Co.
Limited, Sheffield, Großbritannien, eine Beleimungsvorrichtung zur Beleimung von Belagpapierstreifen
bekannt, die beispielsweise in Filteransetzmaschinen mit der Bezeichnung MAX der Patentanmelderin
eingesetzt werden. Hierbei wird mittels eines sich drehenden Rades Leim aus einem
Leimvorrat entnommen und in eine Leimkammer eingebracht. Aus der Leimkammer wird mittels
der Näpfchen aufweisenden Rasterwalze Leim entnommen und auf einen mit einer vorbestimmten
Transportgeschwindigkeit geförderten Belagpapierstreifen aufgetragen.
[0006] Bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten an einer Filteransetzmaschine, z.B. bis 20.000
Zigaretten pro Minute, kann es vorkommen, dass die Beleimung auf dem Belagpapierstreifen
unzureichend aufgetragen wird oder sich Lücken oder Unterbrechungen aufgrund von prozessbedingten
Störungen im Beleimsystem bilden.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den Auftrag von Leim auf einem Umhüllungsstreifen der Tabak verarbeitenden Industrie
derart zu verbessern, dass auch bei höheren Produktionsgeschwindigkeiten einer Maschine
ein einwandfreies Leimbild auf den Umhüllungsstreifen erzeugt wird.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Leimauftragungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden
Industrie zum Auftragen von Leim auf einen Materialstreifen der Tabak verarbeitenden
Industrie mittels einer, vorzugsweise Näpfchen aufweisenden, Rasterwalze, wobei an
der Rasterwalze eine Leimverteilungskammer angeordnet ist, aus der Leim mittels der
Rasterwalze entnommen wird, die dadurch weitergebildet wird, dass an den beiden Seiten
der Rasterwalze und der Leimverteilungskammer jeweils eine Aufnahmescheibe vorgesehen
ist, so dass mittels der Aufnahmescheiben Leim aus einem die Rasterwalze nicht berührenden
Leimvorrat unter Rotation der Aufnahmescheiben entnommen wird, wobei der von den Aufnahmescheiben
aufgenommene Leim über, vorzugsweise interne, Versorgungsleitungen der Leimverteilungskammer
zugefördert wird.
[0009] Gemäß einer weiteren Lösung wird die Leimauftragungsvorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch weitergebildet, dass frischer Leim und überschüssiger Leim aus der Leimverteilungskammer
in einen im Wesentlichen barrierefreien Behälter für den Leimvorrat mit einem Leimspiegelniveau
miteinander vermischt werden oder sind. Dadurch wird ein gezielt vorbestimmtes Mischungsverhältnis
von frischem Neuleim und bereits in die Leimverteilungskammer eingebrachtem Leim,
der als überschüssiger Leim wieder aus der Leimverteilungskammer entfernt wird, eingestellt
bzw. bereitgestellt. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass in einem gemeinsamen
Leimvorrat keine Barrieren oder Sperren oder dergleichen vorhanden sind, um ein gemeinsames
Leimspiegelniveau des gemischten Leims auszubilden. Durch die verbesserte Leimvermischung
von Alt- und frischem Leim bzw. Neuleim wird auch eine bessere Versorgung und Aufnahme
von Leim auf den Aufnahmescheiben erreicht.
[0010] Die Abnahme des an den Aufnahmescheiben mitgeführten Leims in die Versorgungsleitungen
der Leimverteilungskammer erfolgt beispielsweise mit Hilfe von Abschabeinrichtungen,
z.B. Leisten oder dergleichen, um den Leim von der Oberfläche der Aufnahmescheiben
in die Versorgungsleitung einzubringen. Im Rahmen der Erfindung ist es dabei denkbar,
die Oberfläche der Aufnahmescheiben entsprechend zu modifizieren, um eine hohe Flussrate
in den Versorgungsleitungen zu erzielen. Genauso ist es im Rahmen der Erfindung denkbar,
die Oberfläche der Aufnahmescheiben derart zu modifizieren, dass weniger Leim in die
Versorgungsleitungen eingebracht wird. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist dabei
vorgesehen, dass die Vermischung unter Verwendung einer Mischvorrichtung oder eines
Tauchrohrs, vorzugsweise in oder an dem Leimvorrat, stattfindet.
[0011] Ferner zeichnet sich eine weitere Ausführungsform der Leimauftragungsvorrichtung
dadurch aus, dass frischer Leim über eine Leimförderleitung, vorzugsweise kontinuierlich,
dem Leimvorrat zugeführt wird oder ist, wobei eine Regelvorrichtung zur Regelung der
Zufuhr von frischem Leim an der Leimförderleitung vorgesehen ist. Hierdurch wird eine
fortlaufende Beschickung bzw. Förderung von Leim in den Leimvorrat bzw. einen Leimtopf
erreicht, um so verarbeitungsfähigen Leim in die Leimverteilungskammer, aus der der
zugeförderte Leim mittels der Rasterwalze entnommen wird, dauerhaft bereitzustellen.
[0012] Darüber hinaus ist es günstig, wenn die Regelvorrichtung einen Sensor und eine Drossel
in der Leimförderleitung aufweist, wodurch in Abhängigkeit der erfassten Eigenschaften
durch den Sensor beispielsweise ein Proportionalventil an einer Drossel entsprechend
geregelt wird. Hierbei wird das Proportionalventil in Abhängigkeit des Niveaus des
Leimspiegels geöffnet oder geschlossen.
[0013] In einer weiteren Lösung wird die Leimauftragungsvorrichtung dadurch weitergebildet,
dass ein Mittel zum haftreibungsfreien Andrücken der Leimverteilungskammer gegen die
Rasterwalze oder ein Andrückmittel für die Leimverteilungskammer mit einem Krafteinleitungspunkt
an der Leimverteilungskammer vorgesehen sind. Dadurch wird erreicht, dass die Leimverteilungskammer
über einen Einlenkpunkt auf andere Weise gegen die Rasterwalze gedrückt wird bzw.
mit einem vorbestimmten Andruck gepresst wird. In einer alternativen Ausgestaltung
ist die Leimauftragungsvorrichtung mit einem Andrückmittel mit einem einzigen Krafteinleitungspunkt
bzw. Kraftübertragungspunkt auf die bzw. an der Leimverteilungskammer ausgebildet,
so dass bei Beaufschlagung bzw. Aktivierung des Andrückmittels die Leimverteilungskammer
über diesen einzigen Einleitungspunkt, der vorzugsweise in der Mitte der Leimverteilungskammer
angeordnet ist, gegen die Rasterwalze gedrückt wird.
[0014] Darüber hinaus zeichnet sich eine Weiterbildung der Leimauftragungsvorrichtung dadurch
aus, dass das Mittel zum Andrücken der Leimverteilungskammer gegen die Rasterwalze
mittels eines, vorzugsweise ausschließlichen d.h. einzigen, Druckluftzylinders ausgebildet
ist. Im Rahmen der Erfindung ist es auch denkbar, dass anstelle des Druckluftzylinders
entsprechende Federn oder Hebel vorgesehen sind, wodurch auch eine Anpressung der
Leimverteilungskammer gegen die Rasterwalze erfolgt.
[0015] Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Auftragen von Leim auf einen
Materialstreifen der Tabak verarbeitenden Industrie mittels einer, vorzugsweise Näpfchen
aufweisenden, Rasterwalze, wobei Leim aus einer an der Rasterwalze angeordneten Leimverteilungskammer
entnommen wird, unter Verwendung einer voranstehend beschriebenen Leimauftragungsvorrichtung
nach einer oder mehreren der beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen.
[0016] Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich, dass mehrere Merkmale der Leimauftragungsvorrichtung
miteinander kombiniert werden können.
[0017] Überdies zeichnet sich eine Leimauftragungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie
zum Auftragen von Leim auf einen Materialstreifen der Tabak verarbeitenden Industrie
dadurch aus, dass eine Flüssigkeit aufnehmende Kammer vorgesehen ist, wobei die Kammer
der Rasterwalze bei oder während eines Produktionsstopps oder einer Unterbrechung
des Leimauftrags auf den Materialstreifen zugestellt wird oder ist, so dass die Rasterwalze
mittels der Flüssigkeit, insbesondere Wasser, aus der Kammer in Kontakt gebracht wird
oder ist.
[0018] Die Leimauftragungsvorrichtung wird vorzugsweise an einer Maschine der Tabak verarbeitenden
Industrie, insbesondere Filteransetzmaschine eingesetzt, um beispielsweise einen Belagpapierstreifen
mit Leim zu versehen. Hierbei wird ein vorbestimmtes Leimbild bzw. Leimmuster auf
den Belagpapierstreifen aufgebracht. Unter der Rotation der Rasterwalze wird aus einer
an der Rasterwalze angeordneten Leimverteilungskammer Leim durch Aufnahme in die leeren
Näpfchen der Rasterwalze entnommen, wobei die Rasterwalze oberhalb eines Leimvorrats
angeordnet ist, so dass die Rasterwalze und der Leimvorrat beispielsweise in einem
Leimtopf oder dergleichen nicht in berührendem Kontakt miteinander sind. Der Leim
aus dem Leimtopf wird hierbei über ein entsprechendes Fördermittel, beispielsweise
in Form zweier Aufnahmescheiben, entnommen und in die Leimverteilungskammer eingebracht.
[0019] Bei einer längeren Produktionsunterbrechung an der Maschine, bei der beispielsweise
die Beleimung eines Belagpapierstreifens unterbrochen ist, wird erfindungsgemäß eine
wasserführende bzw.
- enthaltende Kammer an der Rasterwalze positioniert, so dass nach Einbringen von Wasser
als Flüssigkeit in die Kammer die Flüssigkeit mit der Oberfläche der Rasterwalze in
Kontakt gebracht wird, um ein Antrocknen des Leims in den Näpfchen der Rasterwalze
zu verhindern. Hierbei wird vorzugsweise ein vorbestimmtes Wasser- bzw. Flüssigkeitsniveau
in der zusätzlichen Kammer an der Rasterwalze ausgebildet bzw. gehalten. Während des
Produktionsstopps bzw. der Unterbrechung des Leimauftrags auf den Materialstreifen
bzw. bei Unterbrechung der Förderung des Materialstreifens sind hierbei die Näpfchen
der Rasterwalze in Kontakt mit der Flüssigkeit in der zweiten zusätzlichen Kammer.
[0020] In einer Weiterbildung ist ferner vorgesehen, dass die weitere Kammer schwenkbar
oder bewegbar ausgebildet ist, so dass beim Wiederanfahren der Filteransetzmaschine
von der Rasterwalze weggeschwenkt wird bzw. bewegt wird und die Näpfchen der Rasterwalze
Leim aus der Leimverteilungskammer entnehmen.
[0021] Außerdem wird eine Leimauftragungsvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
weitergebildet, dass die Leimverteilungskammer mit einer der Rasterwalze zugewandten
Kammergrundfläche und einer zur Kammergrundfläche quer, insbesondere senkrecht, angeordneten
oder ausgebildeten Kammerhöhenquerschnittsfläche ausgebildet ist, wobei das Verhältnis
von Kammergrundfläche zur Kammerhöhenquerschnittsfläche größer als 1, vorzugsweise
größer/gleich 1,25 oder 1,5 oder 1,75 oder 2 und größer beträgt. Bei der bekannten
Leimauftragungsvorrichtung TPA3000 von Kaymich beträgt das Verhältnis Kammergrundfläche
zur senkrecht ausgebildeten Kammerhöhenquerschnittsfläche kleiner/gleich 1, da das
Volumen der Leimverteilungskammer einen halbschalenförmigen Querschnitt aufweist.
[0022] Durch die Vergrößerung des Volumens der Leimverteilungskammer mit einem im Wesentlichen
langgestreckten bzw. trapezförmigen Querschnitt im Längsschnitt wird erreicht, dass
während des Leimauftrags die Verweildauer der Näpfchen und somit die Aufnahmezeit
von allein in die Näpfchen vergrößert wird. Darüber hinaus wird durch das größere
Volumen der Leimverteilungskammer gleichzeitig erreicht, dass Luftbläschen, die im
Leim vorhanden sind, mit dem eingebrachten Leim aufsteigen und an der Oberseite in
der Leimverteilungskammer wieder abgeführt werden. Damit wird auch eine verbesserte
Leimaufnahme in den Näpfchen erreicht. Als Kammergrundfläche wird die Kammergrundfläche
verstanden, die der Rasterwalze zugewandt ist und den Kontaktbereich mit der Rasterwalze
bildet. Ferner ist die Kammerhöhenquerschnittsfläche die Fläche, die bei einem Querschnitt
entlang der Breite der Leimverteilungskammer gebildet ist. Insbesondere sind die Kammerhöhenquerschnittsfläche
und die Kammergrundfläche senkrecht zueinander ausgebildet.
[0023] Überdies ist in einer Weiterbildung der Leimauftragungsvorrichtung vorgesehen, dass
bezogen auf die Drehrichtung der Rasterwalze Leim im Bereich der Einlaufzone in die
Verteilerkammer über wenigstens eine Öffnung eingebracht wird oder ist und/oder Leim
im Bereich der Auslaufzone aus der Leimverteilungskammer über wenigstens eine Austrittsöffnung
abgefördert wird oder ist. Hierdurch wird beispielsweise erreicht, dass der Zufluss
von Leim in die Leimverteilungskammer von unten nach oben bei nach oben auslaufender
Rasterwalze bzw. Leimwalze oder von oben nach unten bei nach unten auslaufender Rasterwalze
erfolgt. Die Leimverteilungskammer kann bezogen auf die Kontaktfläche bzw. die Kontaktbereiche
von der Rasterwalze und dem zu beleimenden Materialstreifen sowie der Förderrichtung
des Materialstreifens an der Vorderseite oder der Rückseite oder an der Unterseite
der Rasterwalze angeordnet sein.
[0024] Des Weiteren wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass
Leim über wenigstens eine an der lateralen Außenseite der Leimverteilungskammer vorgesehene
Eintrittsöffnung der Leimverteilungskammer zugefördert wird und über eine von der
lateralen Außenseite der Leimverteilungskammer abgewandte, vorzugsweise im mittleren
Bereich der Leimverteilungskammer ausgebildete, Austrittsöffnung aus der Leimverteilungskammer
abgefördert wird.
[0025] Durch diese Lösung wird erreicht, dass der Zufluss des Leims zur bzw. in die Leimverteilungskammer
von außen nach innen erfolgt, so dass mehr Leim im Außenbereich der Rasterwalze entnommen
wird und damit auch die Kontaktbereiche zwischen den zu verbindenden Filterstopfen
und Tabakstock im Nahtbereich mehr Leim aufgetragen wird, wodurch die Haftung bzw.
Verbindung zwischen Filterstopfen und Tabakstock verbessert wird und somit mehr Leim
auf den Belagpapierstreifen bzw. die Belagpapierblättchen aufgebracht wird. Durch
die erfindungsgemäße Zuführung und Abführung des Leims wird in der Leimverteilungskammer
eine von außen nach innen gerichtete Fließrichtung des Leims ausgebildet.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist weiterhin vorgesehen, dass gleichzeitig
an den beiden lateralen Außenseiten der Leimverteilungskammer vorgesehene Austrittsöffnungen
Leim der Leimverteilungskammer zugefördert wird. In der Mitte der Leimverteilungskammer
wird dann der überschüssige Leim aus der Leimverteilungskammer abgeführt.
[0027] Ferner wird gemäß einem weiteren Vorschlag eine Leimauftragungsvorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch weitergebildet, dass die Leimverteilungskamer an wenigstens
einer vorzugsweise an beiden, lateralen Stirnseite abgedichtet ist, wobei insbesondere
zwischen den Stirnseiten die Rasterwalze angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass
aus der Leimverteilungskammer der Leim nicht direkt in den Leimsumpf des Leimtopfs
austritt, sondern in den Randbereichen ein überschüssiger Teil des Leims gehalten
wird, um den Leim in den Randbereichen auf einem vorbestimmten Vordruck zu halten,
wodurch eine gute Beleimung bzw. Aufnahme von Leim in den Randbereichen der Rasterwalze
erreicht wird. Somit wird vermehrt Leim in den Randbereichen bzw. im Kontaktbereich
zwischen den Filterstopfen und den damit zu verbindenden Tabakstöcken auf die Belagpapierblättchen
aufgebracht, wodurch die Verbindung zwischen Tabakstock und Filterstopfen verbessert
wird.
[0028] Darüber hinaus ist es im Rahmen einer Ausgestaltung denkbar, dass an den lateralen
Stirnseiten der überschüssige Leim auf der Leimverteilungskammer abgeführt wird, wobei
in der Abförderleitung eine Drossel vorgesehen sein kann, um die abgeförderte Menge
zu regeln, wobei weiterhin der abgeförderte Leim kontinuierlich mit frischem Leim
vermischt wieder einer externen Leimversorgung der Leimverteilungskammer zugeführt
wird.
[0029] Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich, dass die beschriebenen Leimauftragungsvorrichtungen
auch Kombinationen der beschriebenen erfindungswesentlichen Merkmale auch in weiteren
Ausgestaltungen aufweisen können.
[0030] Insbesondere ist in einer Weiterbildung der Leimauftragungsvorrichtung bzw. des Verfahrens
vorgesehen, eine kontinuierliche Versorgung der Leimauftragungsvorrichtung mit Leim
unter Bereitstellung von Leim mit einem ausreichenden Druck und einer ausreichenden
Menge zu gewährleisten, wobei in der Zuleitung oder der Ableitung der Leimverteilungskammer
ein Sensor integriert ist, der entweder Druck oder den Volumenstrom ermittelt und
damit die entsprechenden Leimdrosseln in der Zuleitung und/oder in der Ableitung so
regelt, dass kontinuierlich eine ausreichende Versorgung der Rasterwalze bzw. Leimwalze
mit Leim sichergestellt wird.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Leimauftragungsvorrichtung im Längsschnitt;
- Fig. 2
- eine weitere Leimauftragungsvorrichtung im Längsschnitt und
- Fig. 3
- eine Draufsicht einer Leimverteilungskammer.
[0032] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0033] Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine Leimauftragungsvorrichtung, wobei in dieser schematischen
Darstellung mehrere Elemente oder Teile eingezeichnet sind. Im Rahmen der Erfindung
ist es möglich, dass eine erfindungsgemäße Leimauftragungsvorrichtung mit einem oder
mehreren der beschriebenen und dargestellten Elemente ausgestattet sein kann.
[0034] Die Leimauftragungsvorrichtung verfügt über eine in einem am Boden im Wesentlichen
barrierefreien Leimbehälter 4 angeordnete und rotierend angetriebene Rasterwalze 5,
die in Richtung des eingezeichneten Pfeils 6 rotierend angetrieben wird. Die Näpfchen
der Rasterwalze 5 treten in eine Leimverteilungskammer 7 einer Leimkammer 3 ein und
nehmen den in der Leimverteilungskammer 7 eingebrachten Leim auf und treten im Bereich
eines oberseitigen Schabers oder Rakels 8 aus. Anschließend werden die mit Leim gefüllten
Näpfchen zu einer Leimauftragungszone 9 unter Rotation der Rasterwalze 5 gefördert,
durch die eine kontinuierlich zu beleimende Papierbahn 10 gefördert wird.
[0035] Überdies kann die Leimkammer 3 neben dem ausgangsseitigen Rakel 8 mit einem eingangsseitigen
Rakel ausgebildet sein. Dabei ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Rakel
als Positivrakel oder auch Negativrakel ausgebildet sind. Außerdem können auch mehrere
Rakeln in Bezug auf die Drehung der Rasterwalze 5 hintereinander angeordnet sein.
[0036] An der Unterseite der Papierbahn 10 wird durch die Aufnahme von Leim ein entsprechendes
Leimbild aufgebracht. Zur sichereren Führung der Papierbahn 10 im Bereich der Leimauftragszone
9 sind oberseitig Führungsstangen 11 bzw. Führungsrollen vorgesehen. Darüber hinaus
ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass die Rasterwalze 5 im Bereich der Leimauftragungszone
9 mit einer Gegenwalze zusammenwirkt, um ein entsprechendes Leimbild auf die Unterseite
der Papierbahn 10 aufzubringen. Nach der Entnahme von Leim aus den Näpfchen der Rasterwalze
5 werden die Näpfchen wieder zu der Leimverteilungskammer 7 gedreht.
[0037] Darüber hinaus kann an die Leimverteilungskammer 7 auch eine Abförderleitung 18 angeschlossen
sein, an der in einer Ausgestaltung ein Sensor 19 angeordnet ist, um den Rückfluss
des Leims zu erfassen.
[0038] Während eines Produktionsstopps, in der keine Beleimung erfolgt, wird an die Rasterwalze
5 ein mit einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, befüllter Behälter zugestellt, so
dass die Näpfchen der Rasterwalze 5 durch das im Behälter vorhandene Wasserbad und
anschließend zur Leimverteilungskammer 7 gefördert werden. Durch diese Maßnahme wird
verhindert, dass der Leim während des Produktionsstopps bzw. der Unterbrechung eintrocknet.
[0039] Ferner ist kann die in Fig. 1 dargestellte Leimverteilungskammer 7 in einer anderen
Ausgestaltung als im Querschnitt länglich, d.h. mit einem trapezförmigen oder trapezähnlichen
Querschnitt ausgebildet. Hierbei verfügt die Leimverteilungskammer 7 zwischen den
Eintrittspunkten der Rasterwalze 5, die die Endpunkte der Leimverteilungskammer 7
bilden, über eine der Rasterwalze 5 zugewandte Kammergrundfläche. Ferner wird hierzu
eine senkrecht ausgebildete Kammerhöhenquerschnittsfläche gebildet. Im Rahmen der
Erfindung beträgt das Verhältnis von Kammergrundfläche und der Kammerhöhenquerschnittsfläche
ein Verhältnis von größer als 1, vorzugsweise größer/gleich als 1,25, 1,5, 1,75, 2
und größer, wodurch das Volumen der Leimverteilungskammer 7 im Vergleich zu einer
im Querschnitt halbrund ausgebildeten Leimverteilungskammer (gemäß dem Stand der Technik)
vergrößert ist.
[0040] Bei der in Fig. 1 gezeigten Leimauftragungsvorrichtung ist an den beiden Seiten der
Rasterwalze 5 jeweils eine Aufnahmescheibe 25 angeordnet, die in den Leim 20 im barrierefreien
Leimbehälter 4 eintaucht und aus dem Leimbad Leim aufnimmt und den Leim an die interne
Versorgungsleitung 13 der Leimkammer 3 abgibt, so dass die Leimverteilungskammer 7
mit Leim befüllt wird. Um den Leim von den Aufnahmescheiben 25 in die Versorgungsleitung
13 einzubringen, sind seitlich an der Leimkammer 3 entsprechende Schaber oder Schabeinrichtungen
vorgesehen.
[0041] Aufgrund des gleichzeitigen Einbringens von Leim von beiden Seiten wird die Leimkammer
3 entsprechend selbst positioniert, da ein entsprechendes Kräftegleichgewicht aufgrund
des gleichzeitigen Einbringens des Leims in die Leimverteilungskammer 7 ausgebildet
ist.
[0042] Darüber hinaus ist die Leimkammer 3 über eine mittig angeordnete Andrückeinrichtung
22 gegen die Oberfläche der Rasterwalze 5 gepresst. Die mittig angeordnete Andrückeinrichtung
22 kann in einer Ausgestaltung eine Feder oder ein Druckluftzylinder oder dergleichen
sein.
[0043] Bei der in Fig. 1 dargestellten Rasterwalze 5 ist die Leimkammer 3 in Bezug auf den
Kontaktbereich 9 und die Förderrichtung der Papierbahn 10 auf der Vorderseite der
Rasterwalze 5 angeordnet. Fig. 2 zeigt die Anordnung der Leimkammer 3 auf der Rückseite
der Rasterwalze 5 in Bezug auf den Kontaktbereich 9 und die Förderrichtung der Papierbahn
10. Bei dieser Ausgestaltung kann das Rakel 8 sowohl als Positivrakel als auch als
Negativrakel ausgebildet sein.
[0044] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Leimverteilungskammer 7, die im Querschnitt
länglich ausgebildet ist (vgl. Fig. 1). Im Einlaufbereich der Rasterwalze 5 verfügt
die Leimverteilungskammer 7 über an den Außenseiten seitlich angeordnete untere Eintrittsöffnungen
23, über die Leim in die Leimverteilungskammer 7 eingebracht wird. Im oberen Bereich,
d.h. im Auslaufbereich der Rasterwalze 5 an der Leimverteilungskammer 7, ist mittig
eine Austrittsöffnung 24 angeordnet, an die die Rücklaufleitung 18 angeschlossen ist.
Hierbei wird über die Rücklaufleitung 18 überschüssiger Leim aus der Leimverteilungskammer
7 mittig abgefördert.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 3
- Leimkammer
- 4
- Leimbehälter
- 5
- Rasterwalze
- 6
- Pfeil
- 7
- Leimverteilungskammer
- 8
- Rakel
- 9
- Leimauftragungszone
- 10
- Papierbahn
- 11
- Führungsstange
- 13
- Versorgungsleitung
- 18
- Rücklaufleitung
- 19
- Sensor
- 20
- Leim
- 22
- Andrückeinrichtung
- 23
- Eintrittsöffnung
- 24
- Austrittsöffnung
- 25
- Aufnahmescheibe
1. Leimauftragungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie zum Auftragen von Leim
auf einen Materialstreifen (10) der Tabak verarbeitenden Industrie mittels einer,
vorzugsweise Näpfchen aufweisenden, Rasterwalze (5), wobei an der Rasterwalze (5)
eine Leimverteilungskammer (7) angeordnet ist, aus der Leim mittels der Rasterwalze
(5) entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden Seiten der Rasterwalze (5) und/oder der Leimverteilungskammer (7) jeweils
eine Aufnahmescheibe (25) vorgesehen ist, so dass mittels der Aufnahmescheiben (25)
Leim aus einem die Rasterwalze (5) nicht berührenden Leimvorrat (20) unter Rotation
der Aufnahmescheiben (25) entnommen wird, wobei der von den Aufnahmescheiben (25)
aufgenommene Leim über, vorzugsweise interne, Versorgungsleitungen (13) der Leimverteilungskammer
zugefördert (7) wird.
2. Leimauftragungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimverteilungskammer (7) zwischen den Aufnahmescheiben (25) in ihrer Position
selbstausrichtend oder selbsteinstellend ausgebildet ist, wobei insbesondere die Leimverteilungskammer
(7) ausschließlich in einem Freiheitsgrad, vorzugsweise linear, beweglich oder bewegbar
ausgebildet ist.
3. Leimauftragungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie zum Auftragen von Leim
auf einen Materialstreifen (10) der Tabak verarbeitenden Industrie mittels einer,
vorzugsweise Näpfchen aufweisenden, Rasterwalze (5), wobei an der Rasterwalze (5)
eine Leimverteilungskammer (7) angeordnet ist, aus der Leim mittels der Rasterwalze
(5) entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass frischer Leim und überschüssiger Leim aus der Leimverteilungskammer (7) in einen
offenen, barrierefreien Leimvorrat mit einem gemeinsamen Leimspiegelniveau miteinander
vermischt werden oder sind.
4. Leimauftragungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermischung unter Verwendung einer Mischvorrichtung oder eines Tauchrohrs, vorzugsweise
in oder an dem Leimvorrat, stattfindet.
5. Leimauftragungsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass frischer Leim über eine Leimförderleitung, vorzugsweise kontinuierlich, dem Leimvorrat
zugeführt wird oder ist, wobei eine Regelvorrichtung zur Regelung der Zufuhr von frischem
Leim an der Leimförderleitung vorgesehen ist.
6. Leimauftragungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung einen Sensor und eine Drossel in der Leimförderleitung aufweist.
7. Leimauftragungsvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie zum Auftragen von Leim
auf einen Materialstreifen (10) der Tabak verarbeitenden Industrie mittels einer,
vorzugsweise Näpfchen aufweisenden, Rasterwalze (5), wobei an der Rasterwalze (5)
eine Leimverteilungskammer (7) angeordnet ist, aus der Leim mittels der Rasterwalze
(5) entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel zum haftreibungsfreien Andrücken der Leimverteilungskammer (7) gegen die
Rasterwalze (5) oder ein Andrückmittel für die Leimverteilungskammer (7) mit einem
Krafteinleitungspunkt an der Leimverteilungskammer (7) vorgesehen ist.
8. Leimauftragungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Andrücken der Leimverteilungskammer gegen die Rasterwalze (5) mittels
eines Druckluftzylinders ausgebildet ist.
9. Verfahren zum Auftragen von Leim auf einen Materialstreifen (10) der Tabak verarbeitenden
Industrie mittels einer, vorzugsweise Näpfchen aufweisenden, Rasterwalze (5), wobei
Leim aus einer an der Rasterwalze (5) angeordneten Leimverteilungskammer (7) entnommen
wird, unter Verwendung einer Leimauftragungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8.