[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen zerlegbarer Katamaran mit zwei Rümpfen und einem
die beiden Rümpfe lösbar miteinander verbindenden Gestell, das in Steckaufnahmen der
Rümpfe eingreifende Steckansätze trägt.
[0002] Zum Zusammenlegen eines Katamarans ist es bekannt (
FR 2 749 269 A1), die beiden Rümpfe durch ein Gestell lösbar miteinander zu verbinden, sodass nach
dem Lösen der Verbindung die beiden Rümpfe und das gegebenenfalls zusätzlich zerlegbare
Gestell voneinander gesonderte Baueinheiten bilden. Schwierigkeiten macht bei solchen
zerlegbaren Katamaranen die Kraftübertragung zwischen dem Gestell und den Rümpfen.
Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, ist es bekannt (
US 4 223 620 A), in die aus Schaumstoff gefertigten Rümpfe je ein U-förmiges Tragrohr einzubetten,
dessen die beiden Schenkel verbindender Steg in Längsrichtung des Rumpfes verläuft
und dessen nach oben aus dem Rumpf vorragende Schenkel Steckaufnahmen für am Gestell
vorgesehene Steckansätze bilden. Allerdings bleibt offen, wie die Steckverbindung
zwischen den Rümpfen und dem diese Rümpfe verbindenden Gestell spielfrei ohne Werkzeugeinsatz
vorgenommen werden können.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen zerlegbaren Katamaran der eingangs
geschilderten Art so auszugestalten, dass das Gestell werkzeuglos mit den Rümpfen
über Steckverbindungen spielfrei verbunden werden kann, die eine vorteilhafte Kraftübertragung
zwischen den Rümpfen und dem Gestell erlauben.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Steckansätze jeweils ein
Führungsrohr mit wenigstens einem das Führungsrohr außen umschließenden, gummielastischen
Klemmring aufweisen, der an einem axialen Widerlager abgestützt und mit Hilfe eines
das Führungsrohr durchsetzenden Stelltriebes axial beaufschlagbar ist.
[0005] Durch das Vorsehen wenigstens eines gummielastischen Klemmringes, der sich an einem
Widerlager abstützt und mit Hilfe eines Stelltriebes in axialer Richtung an das Widerlager
angedrückt werden kann, wird eine einfache, spielfreie Klemmung des jeweiligen Steckansatzes
des Gestells in der zugehörigen Steckaufnahme der Rümpfe erreicht, weil aufgrund einer
weitgehenden Volumskonstanz des gummielastischen Klemmringes seine axiale Stauchung
zwangsweise zu einer Vergrößerung seines Außenumfangs und damit zu einer Klemmung
des den Klemmring tragenden Führungsrohres in der Steckaufnahme führt.
[0006] Besonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse ergeben sich in diesem Zusammenhang,
wenn das Führungsrohr der Steckansätze zwei durch eine verschiebbar auf dem Führungsrohr
gelagerte Stützhülse in einem axialen Abstand voneinander gehaltene Klemmringe aufweist,
von denen einer am Widerlager anliegt und der andere vom Stelltrieb beaufschlagbar
ist. In diesem Fall werden nämlich die Führungsrohre über zwei mit axialem Abstand
voneinander liegende Klemmstellen innerhalb der Steckaufnahmen festgelegt, was ein
Kippen der Steckansätze innerhalb der Steckaufnahmen im Rahmen des notwendigen Bewegungsspiels
zum Einführen der Steckansätze in die Steckaufnahmen ausschließt. Wegen des Angriffes
lediglich an einem der beiden Klemmringe bedarf es keiner Änderung des Stelltriebes
zur Beaufschlagung der Klemmringe.
[0007] Obwohl unterschiedliche Stelltriebkonstruktionen zum Einsatz kommen können - es ist
ja lediglich die axiale Druckbeaufschlagung eines Klemmringes sicherzustellen -, ergeben
sich günstige Ausführungsformen, wenn die Stelltriebe einen aus dem Einsteckende des
jeweiligen Führungsrohres vorstehenden, axial verstellbaren Beaufschlagungskopf umfassen,
an dem sich ein das Einsteckende des Führungsrohres umschließender Druckring zur Beaufschlagung
des anliegenden Klemmringes abstützt. Zur axialen Verlagerung kann am Beaufschlagungskopf
eine das jeweilige Führungsrohr durchsetzende Zugstange angreifen, die an einem Exzentertrieb
angelenkt ist. Es ist aber auch möglich, am Beaufschlagungskopf einen das jeweilige
Führungsrohr durchsetzenden Spindeltrieb angreifen zu lassen. In beiden Fällen werden
die Beaufschlagungsköpfe, die in einfacher Weise in den jeweiligen Führungsrohren
axial verschiebbar geführt werden können, zur Beaufschlagung der Klemmringe gegenüber
den Führungsrohren axial verlagert, sodass die sich an den Beaufschlagungsköpfen abstützenden
Druckringe entsprechende Druckkräfte auf die Stirnseiten der anliegenden Klemmringe
übertragen können.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Gestell zum Verbinden der Rümpfe eines zerlegbaren Katamarans ausschnittsweise
im Bereich eines Steckansatzes in einem Längsschnitt durch den Steckansatz,
- Fig. 2 einen
- Rumpf eines Katamarans im Bereich einer Steckverbindung mit
- dem
- Gestell in einem Querschnitt in einem kleineren Maßstab,
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 und
- Fig. 4
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante einer erfindungsgemäßen
Steckverbindung.
[0009] Gemäß den Fig. 2 und 3 sind die Rümpfe 1 eines zerlegbaren Katamarans mit Steckaufnahmen
2 für Steckansätze 3 eines die beiden Rümpfe 1 miteinander verbindenden Gestells 4
versehen. Die Steckaufnahmen 2 werden jeweils durch einen Rohrkörper 5 gebildet, der
ein Tragrohr 6 durchsetzt, das in einen Schaumstoffkörper 7 der Rümpfe 1 eingebettet
ist. Zur Abstützung des Rohrkörpers 5 dient ein Stützrohr 8, das auf einer das Tragrohr
6 umschließenden Hülse 9 sitzt. Der Rohrkörper 5 ist dabei auf der dem Stützrohr 8
abgekehrten Seite in eine Gewindebohrung 10 der Hülse 9 eingeschraubt. Die im Bereich
des Stützrohres 8 und der Hülse 9 vorgesehenen Versteifungsrippen sind mit 11 bezeichnet.
[0010] Jeder der beiden Rümpfe 1 ist mit einer den Schaumstoffkörper 7 umschließenden Kunststoffhülle
12 versehen, die im Bereich der Steckaufnahme 2 eine entsprechende Aussparung aufweist.
Um eine gute Abdichtung der Kunststoffhülle 12 im Bereich der Durchtrittsöffnung der
Steckaufnahme 2 zu erreichen, bildet das Stützrohr 8 einen Auflageflansch 13 für die
Kunststoffhülle 12, die mit Hilfe einer mit einer umlaufenden Ringdichtung 14 versehenen
Kappe 15 an den Auflageflansch 13 angedrückt wird. Die Befestigung der Kappe 15 erfolgt
mit Hilfe des Rohrkörpers 2, der für die Kappe 15 eine Anschlagschulter 16 bildet.
[0011] Der gestellseitige Steckansatz 3 umfasst gemäß der Fig. 1 ein Führungsrohr 17, das
zwei das Führungsrohr 17 außen umschließende, gummielastische Klemmringe 18 trägt,
die durch eine axial verschiebbar auf dem Führungsrohr 17 gelagerte Stützhülse 19
in einem vorgegebenen axialen Abstand voneinander gehalten werden. Während sich der
im Bereich des Einsteckendes des Steckansatzes 3 angeordnete Klemmring 18 stirnseitig
über einen Druckring 20 an einem im Führungsrohr 17 axial geführten Beaufschlagungskopf
21 eines Stelltriebes 22 abstützt, liegt der vom Einsteckende entferntere Klemmring
18 an einem axialen Widerlager 23 an, das im Ausführungsbeispiel als Schulter des
Führungsrohres 17 ausgebildet ist. Der Stelltrieb 22 ist gemäß den Fig. 1 bis 3 als
Exzentertrieb ausgebildet, an dessen mit einem Betätigungshebel 24 versehener Exzenter
25 eine Zugstange 26 angelenkt ist, die das Führungsrohr 17 durchsetzt und am Beaufschlagungskopf
21 angreift. Wird der Exzenter 25 aus der entspannten Ausgangslage nach der Fig. 1
mit Hilfe des Betätigungshebels 24 in eine in den Fig. 2 und 3 gezeichnete Spannlage
verschwenkt, so wird der Beaufschlagungskopf 21 in das Führungsrohr 17 eingezogen
und der dem Einsteckende des Steckansatzes 3 nähere Klemmring 18 über den Druckring
20 axial beaufschlagt, wobei ein Teil der Druckkräfte über die Stützhülse 19 auf den
entfernteren, am Widerlager 23 anliegenden Klemmring 18 weitergeleitet wird. Dies
bedeutet, dass der am Druckring 20 abgestützte Klemmring 18 zwischen diesem Druckring
20 und der Stützhülse 19 und der andere Klemmring 18 zwischen der Stützhülse 19 und
dem Widerlager axial mit der Wirkung gequetscht werden, dass sich die Klemmringe 18
gegen den Rohrkörper 5 der Steckaufnahme 2 auswölben und das Führungsrohr 17 des Steckansatzes
3 innerhalb des Rohrkörpers 5 spielfrei festklemmen, wie dies in den Fig. 2 und 3
dargestellt ist. Zum Lösen dieser kraftschlüssigen, wasserdichten Verbindung ist der
Exzentertrieb gegensinnig zu betätigen, sodass die elastischen Rückstellkräfte der
beiden Klemmringe 18 den Beaufschlagungskopf 21 in die Ausgangslage rückstellen. Aufgrund
des dann freigegebenen Bewegungsspiels zwischen dem Steckansatz 2 und der Steckaufnahme
3 kann die Steckverbindung einfach gelöst werden.
[0012] Das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 unterscheidet sich von dem nach den Fig.
1 bis 3 lediglich durch den Stelltrieb 22 für die axiale Beaufschlagung der Klemmringe
18. Der Stelltrieb 22 ist nämlich als Spindeltrieb ausgebildet, dessen das Führungsrohr
durchsetzende Spindel 27 am Beaufschlagungskopf 21 angreift, wobei es der jeweiligen
Ausführungsform vorbehalten bleiben kann, ob die Spindelmutter dem Betätigungsgriff
28 oder dem Beaufschlagungskopf 21 zugeordnet wird. In beiden Fällen verkürzt sich
bei einer entsprechende Drehung der Spindel 27 deren wirksame Länge, um die Klemmringe
18 mit dem erforderlichen Druck beaufschlagen zu können. Vorteilhaft beim Einsatz
eines Spindeltriebes zur Klemmbeaufschlagung der Klemmringe 18 ist vor allem, dass
höhere Klemmkräfte erreicht werden können, ohne eine übermäßige Handkraft aufbringen
zu müssen. Die Klemmung mittels eines Exzentertriebes bringt allerdings einfachere
Handhabungsbedingungen mit sich.
1. Zerlegbarer Katamaran mit zwei Rümpfen (1) und einem die beiden Rümpfe (1) lösbar
miteinander verbindenden Gestell (4), das in Steckaufnahmen (2) der Rümpfe (1) eingreifende
Steckansätze (3) trägt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckansätze (3) jeweils ein Führungsrohr (17) mit wenigstens einem das Führungsrohr
(17) außen umschließenden, gummielastischen Klemmring (18) aufweisen, der an einem
axialen Widerlager (23) abgestützt und mit Hilfe eines das Führungsrohr (17) durchsetzenden
Stelltriebes (22) axial beaufschlagbar ist.
2. Zerlegbarer Katamaran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsrohr (17) der Steckansätze (3) zwei durch eine verschiebbar auf dem Führungsrohr
(17) gelagerte Stützhülse (19) in einem axialen Abstand voneinander gehaltene Klemmringe
(18) aufweist, von denen einer am Widerlager (23) anliegt und der andere vom Stelltrieb
(22) beaufschlagbar ist.
3. Zerlegbarer Katamaran nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelltriebe (22) einen aus dem Einsteckende des jeweiligen Führungsrohres (17)
vorstehenden, axial verstellbaren Beaufschlagungskopf (21) umfassen, an dem sich ein
das Einsteckende des Führungsrohres (17) umschließender Druckring (20) zur Beaufschlagung
des anliegenden Klemmringes (18) abstützt.
4. Zerlegbarer Katamaran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Beaufschlagungskopf (21) der Stelltriebe (22) eine das jeweilige Führungsrohr
(17) durchsetzende Zugstange (26) angreift, die an einem Exzentertrieb angelenkt ist.
5. Zerlegbarer Katamaran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Beaufschlagungskopf (21) der Stelltriebe (22) ein das jeweilige Führungsrohr (17)
durchsetzender Spindeltrieb angreift.
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