[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine für Gebinde von Flaschen
und/oder Getränkebehältern, ein Führungselement einer derartigen Verpackungsmaschine
sowie ein Verfahren zum Verpacken von Gebinden.
[0002] Zum Verpackung von Gebinden mit mehreren Getränkebehältern und/oder Flaschen können
die Getränkebehälter bzw. Flaschen auf Horizontalfördereinrichtungen gruppiert und
in Gruppen mit einer definierten Anzahl von Behältern zusammengefasst werden. Diese
definierte Anzahl von gruppierten Behältern werden zur besseren Handhabung meist mit
einer Folienumhüllung versehen, so dass die Gebinde leicht transportiert, gestapelt
und ggf. in dieser Gebindeform auch im Verkaufsraum präsentiert werden können.
[0003] Bei vielen Gebindearten, insbesondere bei größeren Gebinden ist es sinnvoll, alternativ
oder zusätzlich zur Folienverpackung, die eine weitgehend vollständige Umhüllung der
jeweiligen Gebinde bildet, eine Kartonverpackung anzubringen, die zumindest den Bodenbereich
und Teile eines Randbereiches stabilisiert. Diese Kartonverpackungen werden dadurch
angebracht, indem das Gebinde auf einem flachen Kartonbogen aufgestellt wird, dessen
Ränder die Grundfläche des Gebindes an allen Seiten überragen. Die Ränder können anschließend
im rechten Winkel nach oben gefaltet und an den überlappenden Seitenkanten und/oder
an den Innenseiten miteinander verklebt werden. Zur Verklebung ist immer ein Überlappen
der Seitenwände und Front-/Rückwände notwendig, da die überlappenden Abschnitte die
Klebelaschen bilden. Die Seitenränder können eine typische Höhe aufweisen, die ungefähr
einem Drittel der Höhe bis ungefähr der halben Höhe der Getränkebehälter bzw. Flaschen
entsprechen kann. Je nach verpackten Gütern können jedoch auch andere Abmessungen
der Seitenränder in Frage kommen.
[0004] Das Falzen und Umlegen des umlaufenden Kartonrandes des stabilisierenden Gebindebodens
erfolgt meist mit Führungselementen, die zu beiden Seiten des Transportförderbandes
angeordnet sind. Diese Führungselemente sorgen zunächst dafür, dass an einem bestimmten
Punkt die seitlichen Ränder der Kartonverpackung nach oben gebogen und anschließend
an die Seite des Gebindes angelegt werden, nachdem zuvor ein geeigneter Klebstoff
wie ein Heißleim o. dgl. auf dafür vorgesehene Kartonklebelaschen aufgebracht wurde.
Im Laufe des weiteren Transports des Gebindes sorgen die Führungselemente für ein
Andrücken des Kartonrandes an die zuvor mit Klebstoff versehen Kartonklebelaschen.
Als Gegenfläche zur Aufnahme des Drucks können dabei das Gebinde bzw. die Behälter
im Karton sorgen, so dass der Karton während des Aushärtens des Klebstoffs stabilisiert
wird.
[0005] Die erwähnten Führungselemente bestehen meist aus Kunststoff. Sie müssen einen Abstand
aufweisen, der ein leichtes Passieren der Gebinde erlaubt, der jedoch auch dafür sorgt,
dass die nach oben gefalteten Ränder der Kartonverpackung an die Seitenränder der
Gebinde angedrückt werden, da andernfalls nicht zuverlässig gewährleistet werden kann,
dass die Klebeverbindung eine ausreichende Stabilität aufweist. Die Gebinde dürfen
deshalb nur sehr geringe Toleranzen hinsichtlich ihrer Abmessungen aufweisen, da ansonsten
die zuverlässige Funktion der Führungselemente nicht sichergestellt ist.
[0006] Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verpackungsmaschine für Gebinde
von Flaschen und Getränkebehältern sowie ein Führungselement für eine derartige Verpackungsmaschine
zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des Standes der Technik vermeiden.
Insbesondere sollen die Verpackungsmaschine und die Führungselemente auch bei unterschiedlich
großen Gebinden für eine gleichmäßige Verpackungsqualität sorgen. Ein weiteres Ziel
der Erfindung besteht darin, ein entsprechendes Verfahren zur Verpackung von Gebinden
zur Verfügung zu stellen, das eine hohe Verpackungsqualität ermöglicht.
[0007] Diese Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
[0008] Die Erfindung umfasst eine Verpackungsmaschine für Gebinde von Flaschen und/oder
Getränkebehältern mit einer Horinzontalfördereinrichtung für die zu Gebinden gruppierten
und/oder mit einer Umhüllung aus Folie o. dgl. versehenen Getränkebehälter. Die Verpackungsmaschine
weist eine Einrichtung zur Zuführung von flachen Kartonbögen an der Bodenseite der
Gebinde auf. Diese Gebinde werden jeweils auf dem Kartonbogen stehend gefördert. Es
sind Einrichtungen vorhanden, die in Transportrichtung vordere und hintere Randabschnitte
des Kartonbogens, welche jeweils die Grundfläche des/der Gebinde überragen, nach oben
falten. Weiterhin sind seitliche Führungselemente zum Anpressen von überlappenden
Randabschnitten und/oder zum Falten von in Transportrichtung seitlich über die Grundfläche
des Gebindes bzw. der auf dem Karton stehenden Behälter überstehenden Rändern des
Kartonbogens nach oben vorgesehen. Die überlappenden Abschnitte sind zuvor mit Klebemittel
versehen und werden mittels der Führungselemente angedrückt bzw. angepresst. Damit
die überlappenden Abschnitte der nach oben gefalteten Ränder aneinander haften und
eine stabile Schale für die Behälter und/oder Gebinde bilden, sind sie zuvor an einander
zugewandten Flächen mit einem Klebemittel versehen. Die seitlichen Randabschnitte
werden mit Hilfe der Führungselemente seitlich an das Gebinde angedrückt, wobei gleichzeitig
die Klebeverbindungen verpresst werden. Es versteht sich von selbst, dass für die
Funktion der Erfindung die überlappenden Abschnitte in Transportrichtung seitlich
an der Kartonschale angeordnet sind, so dass auch die miteinander zu verklebenden
Flächen von den Führungselementen gegeneinander gedrückt werden können.
[0009] Gemäß der Erfindung üben die Führungselemente zumindest abschnittsweise eine definierte
Andrückkraft auf die nach oben gefalteten Ränder des Kartonbogens, wobei die Seitenflächen
des Gebindes eine abstützende Gegenfläche bilden. Dies wird dadurch erreicht, dass
die Führungselemente zumindest abschnittsweise elastisch ausgebildet sind. In diesem
Zusammenhang kann insbesondere ein seitlicher Abstand der gegenüberliegend angeordneten
Führungselemente in entspannter Lage geringer sein als eine Breite eines zwischen
den Führungselementen hindurch geförderten Gebindes. Die elastisch nach außen ausweichenden
Führungselemente können auf diese Weise eine Andrückkraft auf die nach oben gefalteten
Ränder des Kartons in Richtung zu den Seiten des Gebindes ausüben und dadurch zudem
das Aushärten der Klebeverbindung unterstützen, mit der die überlappenden Randabschnitte
miteinander verbunden und gegeneinander verpresst werden, um eine stabile Kartonschale
zu bilden. Die Leimspuren werden gleichzeitig verpresst und ausgehärtet. Der Abstand
der beiden gegenüber liegend angeordneten Führungselemente kann wahlweise auch ungefähr
dem Außenmaß des Kartons entsprechen.
[0010] Die Führungselemente können insbesondere jeweils durch eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Federelementen gebildet sein. So können die Federelemente beispielsweise
jeweils durch Blattfederelemente gebildet sein, die eng voneinander beabstandet angeordnet
sind, so dass an die zwischen den Führungselementen hindurch geförderten Gebinde die
nach oben gefalteten Kartonränder angedrückt werden. Die Federelemente können beispielsweise
aus federelastischem Metall oder aus einem anderen geeigneten Material gefertigt sein.
[0011] Wesentlich für die Funktion der Führungselemente ist es, dass die Federelemente eine
federnde Nachgiebigkeit in horizontaler Richtung aufweisen, so dass eine seitliche
Andrückkraft auf die an den Führungselementen vorbei geförderten Gebinde ausgeübt
wird. So können die Federelemente jeweils einseitig an Halteschienen befestigt und
als Blattfedern ausgebildet sein, an deren freiem Ende die Gebinde vorbei streifen,
wobei gleichzeitig die Blattfedern mehr oder weniger stark verformt werden. So kann
jeweils ein freies Ende jedes Federelements in Transportrichtung der Horizontalfördereinrichtung
schräg von der Halteschiene weg weisen und durch das anliegende und gleitend daran
vorbei geförderte Gebinde in Richtung zur Halteschiene gedrückt werden.
[0012] Weiterhin können in Transportrichtung vor den Führungselementen jeweils keilförmige
Abweiser zum Aufrichten der seitlich über das Gebinde ragenden Kartonränder und zum
Anlegen der Ränder an die Seitenflächen des Gebindes angeordnet sein. Diese Abweiser
dienen dazu, die zunächst flach liegenden und ggf. über Perforationen oder Sollknickstellen
verfügenden Kartonränder leicht anzuheben und in ihre vorgesehene Position zu überführen,
in der sie dann mittels der Führungselemente an die seitlichen Ränder der Gebinde
angedrückt und/oder angeklebt werden.
[0013] Die Federelemente können wahlweise starr oder jeweils elastisch an den seitlichen
Halteschienen verankert sein. Vorzugsweise sind die Federelemente jeweils Wärme leitend
ausgebildet, so dass sie zusätzlich dazu dienen können, überschüssige Wärme von den
Klebestellen des Kartons aufzunehmen. Da die Kartonränder meist mit Heißleim verklebt
werden, können die Federelemente somit auch zur Abführung der im Heißleim befindlichen
Wärmeenergie dienen, was die schnellere Aushärtung der Klebeverbindung fördert. Um
eine gute Wärmeleitung zu gewährleisten, können die Federelemente insbesondere jeweils
aus Metall gefertigt sein. Eine optionale elastische Aufhängung der Federelemente
kann so dimensioniert sein, dass ein definierter Wärmeübergang an die Halteschienen
gewährleistet ist.
[0014] Die vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf Führungselemente als Bestandteile
einer Vorrichtung zur Verpackung von Gebinden von Flaschen und/oder Getränkebehältern,
die auf einem flachen Kartonbogen stehend mit einer Horinzontalfördereinrichtung zwischen
zwei gegenüberliegend angeordneten Führungsschienen hindurch bewegt werden, die als
seitliche Führungselemente zum Falten von über die Grundfläche des Gebindes überstehenden
seitlichen Rändern des Kartonbogens nach oben und zum Andrücken der Ränder an die
Seiten des jeweiligen Gebindes und zum Verkleben der mit Klebemitteln versehenen überlappenden
Ränder des Kartonbogens miteinander ausgebildet sind. Gemäß der vorliegenden Erfindung
üben die Führungselemente zumindest abschnittsweise eine definierte Andrückkraft auf
die nach oben gefalteten Ränder des Kartonbogens und die Seitenflächen des Gebindes
aus. So können die Führungselemente insbesondere zumindest abschnittsweise elastisch
ausgebildet sein. Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante sieht vor, dass die
Führungselemente jeweils durch eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Federelementen
gebildet sind.
[0015] Schließlich bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Verpackung
von Gebinden von Behältnissen wie Flaschen und/oder Getränkebehältern, bei dem die
zu Gebinden gruppierten und/oder mit einer Umhüllung aus Folie o. dgl. versehenen
Behälter in horizontaler Richtung gefördert und an ihrer Bodenseite mit flachen Kartonbögen
versehen werden, so dass die Behälter und/oder Gebinde jeweils auf dem Kartonbogen
stehend gefördert werden, wobei in Transportrichtung vordere und hintere, jeweils
über die Grundfläche des Gebindes überstehende seitliche Rändern des Kartonbogens
jeweils nach oben gefaltet werden, und wobei in Transportrichtung seitlich über die
Grundfläche des Gebindes überstehende Ränder des Kartonbogens nach oben gefaltet und/oder
angepresst werden, wobei überlappende Randabschnitte der seitlichen mit den vorderen
und/oder hinteren Rändern des Kartonbogens jeweils mit Klebemittel versehen sind.
Das Verfahren sieht vor, dass die Führungselemente zumindest abschnittsweise eine
definierte Andrückkraft auf die nach oben gefalteten Ränder des Kartonbogens und die
Seitenflächen des Gebindes ausüben.
[0016] Wenn im vorliegenden Zusammenhang von Gebinden die Rede ist, so können dies bspw.
Gebinde von Getränkebehältern oder Flaschen sein. Derartige Gebinden sind bspw. zu
Gruppen zusammengefasste Behälter, die mit einer gemeinsamen Folienumhüllung versehen
sind. Wahlweise können auch einzelne Behälter in der Kartonschale angeordnet sein,
so dass erst die Kartonschale zusammen mit den darin befindlichen Behältern ein Gebinde
bildet. Die fertig verklebte Kartonschale mit den darin befindlichen Behältern oder
Gebinden können anschließend ggf. nochmals mit einer Folie, insbesondere mit einer
aufgeschrumpften Folie umhüllt werden. Wenn im vorliegenden Zusammenhang von Behältnissen
oder Behältern die Rede ist, so können dies bspw. Flaschen mit Getränken sein. Die
Behälter können jedoch auch Kartonverpackungen mit Getränken oder anderen Lebensmitteln
oder auch andere Arten von Behältern sein.
[0017] Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nun
folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
hervor, die als nicht einschränkendes Beispiel dient und auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt. Gleiche Bauteile weisen dabei grundsätzlich gleiche Bezugszeichen auf
und werden teilweise nicht mehrfach erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Verpackungsmaschine für Behälter
bzw. Gebinde.
Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform eines seitlichen Führungselements der Maschine
gemäß Fig. 1 in schematischer Darstellung.
Fig. 3 zeigt eine Detailansicht 111 der Fig. 2.
Fig. 4 zeigt eine weitere Detailansicht des Führungselements gemäß Fig. 2.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines seitlichen Führungselements der Maschine
gemäß Fig. 1 in schematischer Darstellung.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf das Führungselement gemäß Fig. 5.
[0018] Die schematische Darstellung der Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Verpackungsmaschine
10 für Gebinde von Flaschen bzw. Getränkebehältern mit einer Horinzontalfördereinrichtung
12 in Form eines umlaufenden Förderbandes 14 für die zu Gebinden gruppierten und/oder
mit einer Umhüllung aus Folie o. dgl. versehenen Getränkebehälter. Die Verpackungsmaschine
10 weist eine Einrichtung zur Zuführung von flachen Kartonbögen 16 an der Bodenseite
der Gebinde auf. Die hier nicht dargestellten Gebinde werden jeweils auf den Kartonbögen
16 stehend gefördert. Weiterhin sind seitliche Führungselemente 18 zum Verpressen
und/oder Falten von über die Grundfläche des Gebindes überstehenden seitlichen Randabschnitten
20 des Kartonbogens 16 nach oben und zum Andrücken der Ränder 20 gegen die Seiten
des jeweiligen Gebindes vorgesehen.
[0019] Zusätzliche Einrichtungen zum Falten von in Transportrichtung vorderen und hinteren
Randabschnitten 20a sind in Fig. 1 nicht dargestellt. Diese vorderen Randabschnitte
20a und hinteren Randabschnitte 20b werden nach oben gefaltet, bevor der Kartonbogen
16 die seitlich angeordneten Führungselemente 18 erreicht. Wahlweise können auch die
in Transportrichtung seitlich angeordneten Randabschnitte 20c bereits vor Erreichen
der durch die gegenüber liegend angeordneten Führungselemente 18 gebildeten Gasse
nach oben gefaltet. Überlappende Eckbereiche 20d, die jeweils seitlich an den vorderen
und hinteren Randabschnitten 20a und 20b angeordnet sind, werden zudem in Richtung
zu den seitlichen Randabschnitten 20c gefaltet. Dies kann wahlweise mit Hilfe der
Führungselemente 18 oder mittels gesonderter Einrichtungen (nicht dargestellt) erfolgen.
[0020] Diese überlappenden Randabschnitte bzw. Eckbereiche 20d werden an ihren Oberseiten
zuvor mit einem Klebemittel wie bspw. einem Heißleim versehen, so dass sie mit Hilfe
der Führungselemente 18 nicht nur seitlich an die seitlichen Randabschnitte 20c unter
Abstützung gegen das Gebinde angedrückt, sondern gleichzeitig dort verklebt und diese
Klebeverbindungen fest verpresst werden können. Die Führungselemente 18 üben eine
definierte Andrückkraft auf die nach oben gefalteten Randabschnitte 20c und 20d des
Kartonbogens 16 und die Seitenflächen des Gebindes aus. Dies wird dadurch erreicht,
dass die Führungselemente 18 elastisch ausgebildet sind, wie anhand der folgenden
Figuren 2 bis 6 näher erläutert wird.
[0021] Wie bereits in Fig. 1 angedeutet, kann ein seitlicher Abstand der gegenüberliegend
angeordneten Führungselemente 18 in entspannter Lage etwas geringer sein als eine
Breite eines zwischen den Führungselementen 18 hindurch geförderten Gebindes, das
im vorliegenden Zusammenhang durch einen bereits gefalteten Karton 16 angedeutet ist.
Die elastisch nach außen ausweichenden Führungselemente 18 können auf diese Weise
eine Andrückkraft auf die nach oben gefalteten Randabschnitte 20 des Kartonbogens
16 in Richtung zu den Seiten des Gebindes ausüben und dadurch zudem das Verpressen
und das Aushärten der Klebeverbindung unterstützen, mit der die Ränder mit dem Gebinde
verbunden werden, um eine stabile Kartonschale 22 zu bilden.
[0022] Die Führungselemente 18 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils durch eine
Vielzahl von nebeneinander angeordneten und eng voneinander beabstandeten Blattfederelementen
24 gebildet, so dass an die zwischen den Führungselementen 18 hindurch geförderten
Gebinde die nach oben gefalteten Kartonränder 20 angedrückt werden. Die Blattfederelemente
24 können beispielsweise aus federelastischem Metall oder aus einem anderen geeigneten
Material gefertigt sein wie bspw. faserverstärktem Kunststoff.
[0023] Wie anhand der Figuren 2 bis 6 verdeutlicht, weisen die Blattfederelemente 24 eine
federnde Nachgiebigkeit in horizontaler Richtung auf, so dass eine seitliche Andrückkraft
auf die an den Führungselementen 18 vorbei geförderten Gebinde ausgeübt wird. Die
Federelemente 24 sind jeweils einseitig an Halteschienen 26 befestigt, so dass die
freien Enden 28 der Blattfederelemente 24 zur Führung der Gebinde dienen, die an den
Führungselementen vorbei streifen, wobei gleichzeitig die Blattfederelemente 24 mehr
oder weniger stark verformt werden. So kann jeweils ein freies Ende 28 jedes Federelements
24 in Transportrichtung der Horizontalfördereinrichtung 12 bzw. des Förderbandes 14
schräg von der Halteschiene 26 weg weisen und durch das anliegende und gleitend daran
vorbei geförderte Gebinde in Richtung zur Halteschiene 26 gedrückt werden.
[0024] Die Figuren 2 bis 4 verdeutlichen eine erste Ausführungsvariante der Blattfederelemente
24, die jeweils als U-förmiges Blech 30 ausgebildet sind, deren längerer Schenkel
32 das federnde freie Ende 28 bildet und deren kürzerer Schenkel 34 an der Halteschiene
26 verschraubt ist.
[0025] Die Figuren 5 und 6 verdeutlichen eine zweite Ausführungsvariante der Blattfederelemente
24, die hier jeweils als S-förmiges Blech 30 ausgebildet sind, deren längerer Schenkel
32 das federnde freie Ende 28 bildet und deren kürzerer Schenkel 34 mittels eines
elastischen Sockels 38 an der Halteschiene 26 verschraubt ist. Der längere Schenkel
32 jedes S-förmigen Blechs 36 steht nicht exakt parallel zum an der Halteschiene 26
verschraubten kürzeren Schenkel 34, sondern schließt mit der Längsachse der Halteschiene
26 einen spitzen Winkel ein und ragt somit leicht schräg von dieser ab.
[0026] Weiterhin sind in Transportrichtung vor den Führungselementen 18 jeweils keil- bzw.
pfeilförmige Abweiser 40 zum Aufrichten der seitlich über das Gebinde ragenden Kartonränder
20c und zum Anlegen dieser seitlichen Randabschnitte 20c an die Seitenflächen des
Gebindes angeordnet. Diese Abweiser 40 dienen dazu, die zunächst flach liegenden und
über Perforationen oder Sollknickstellen verfügenden seitlichen Kartonränder 20c leicht
anzuheben und in ihre vorgesehene Position zu überführen, in der sie dann mittels
der Führungselemente 18 an die seitlich überlappenden Eckbereiche 20d der vorderen
und hinteren Randabschnitte 20a und 20b angedrückt und die Klebeverbindungen gegeneinander
verpresst werden (vgl. Fig. 1).
[0027] Die in den Figuren 2 bis 6 gezeigten Abweiser 40 sind allerdings optional zu verstehen.
Wahlweise können die seitlichen Randabschnitte 20c auf andere Weise nach oben gefaltet
werden, so dass in diesem Fall lediglich die Blattfederelemente 24 zum Verpressen
der Klebeverbindung zwischen den Eckbereichen 20d und den Rändern der seitlichen Randabschnitte
20c notwendig sind.
[0028] Die Federelemente 24 können entsprechend Fig. 5 und Fig. 6 jeweils elastisch an den
seitlichen Halteschienen 26 verankert sein. Vorzugsweise sind die Federelemente 24
jeweils Wärme leitend ausgebildet, so dass sie zusätzlich dazu dienen können, überschüssige
Wärme von den Klebestellen des Kartons aufzunehmen. Da die Kartonränder 20 üblicherweise
mit Heißleim verklebt werden, können die Federelemente 24 somit auch zur Abführung
der im Heißleim befindlichen Wärmeenergie dienen, was die schnellere Aushärtung der
Klebeverbindung fördert. Um eine gute Wärmeleitung zu gewährleisten, sind die Federelemente
24 im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils aus Metall gefertigt. Die elastische Aufhängung
der Federelemente 24 ist dabei so dimensioniert, dass ein definierter Wärmeübergang
an die Halteschienen 26 gewährleistet ist.
[0029] In den Figuren 2 bis 6 ist weiterhin verdeutlicht, dass die seitlich des Transportbandes
14 angeordneten Führungselemente 18 in ihrem Abstand zueinander justierbar sind. Zu
diesem Zweck sind die Halteschienen 26 mit Langlöchern zur Befestigung versehen, so
dass durch Lösen der entsprechenden Verschraubungen und durch seitliches Verschieben
der Halteschienen eine Breitenverstellung der Führungsgasse ermöglicht ist.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen
Gedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 10
- Verpackungsmaschine
- 12
- Horizontalfördereinrichtung
- 14
- Förderband
- 16
- Kartonbogen
- 18
- Führungselement
- 20
- Randabschnitt
- 22
- Kartonschale
- 24
- Blattfederelement
- 26
- Halteschiene
- 28
- freies Ende
- 30
- U-förmiges Blech
- 32
- langer Schenkel
- 34
- kurzer Schenkel
- 36
- S-förmiges Blech
- 38
- elastischer Sockel
- 40
- Abweiser
1. Verpackungsmaschine (10) für Gebinde von Behältnissen wie Flaschen und/oder Getränkebehältern,
mit einer Horinzontalfördereinrichtung (12) für die zu Gebinden gruppierten und/oder
mit einer Umhüllung aus Folie o. dgl. versehenen Behälter, mit einer Einrichtung zur
Zuführung von flachen Kartonbögen (16) an der Bodenseite der Behälter und/oder Gebinde,
die jeweils auf dem Kartonbogen (16) stehend gefördert werden, mit Einrichtungen zum
Falten von in Transportrichtung vorderen und hinteren, über die Grundfläche des Gebindes
überstehenden seitlichen Rändern (20) des Kartonbogens (16) nach oben, und mit seitlichen
Führungselementen (18) zum Anpressen und/oder zum vorhergehendem Falten von in Transportrichtung
seitlich über die Grundfläche des Gebindes überstehenden Rändern (20) des Kartonbogens
(16) nach oben, wobei überlappende Randabschnitte der seitlichen mit den vorderen
und/oder hinteren Rändern (20) des Kartonbogens (16) jeweils mit Klebemittel versehen
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (18) zumindest abschnittsweise eine definierte Andrückkraft
auf die nach oben gefalteten Ränder (20) des Kartonbogens (16) und die Seitenflächen
des Gebindes ausüben.
2. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (18) zumindest abschnittsweise elastisch ausgebildet sind.
3. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein seitlicher Abstand der gegenüberliegend angeordneten Führungselemente (18) in
entspannter Lage geringer ist als eine Breite eines zwischen den Führungselementen
(18) hindurch geförderten Gebindes.
4. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (18) jeweils durch eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Federelementen gebildet sind.
5. Verpackungsmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente jeweils durch Blattfederelemente (24) gebildet sind.
6. Verpackungsmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente aus federelastischem Metall gefertigt sind.
7. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente eine federnde Nachgiebigkeit in horizontaler Richtung aufweisen.
8. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente jeweils einseitig an Halteschienen (26) befestigt sind.
9. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein freies Ende (28) jedes Federelements in Transportrichtung der Horizontalfördereinrichtung
(12) schräg von der Halteschiene (26) weg weist und durch das anliegende und gleitend
daran vorbei geförderte Gebinde in Richtung zur Halteschiene (26) drückbar ist.
10. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Transportrichtung vor den Führungselementen (18) jeweils keilförmige Abweiser
(40) zum Aufrichten der seitlich über das Gebinde ragenden Kartonränder (20) und zum
Anlegen der Ränder (20) an die Seitenflächen des Gebindes angeordnet sind.
11. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente jeweils elastisch an den seitlichen Halteschienen (26) verankert
sind.
12. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente jeweils Wärme leitend ausgebildet sind.
13. Führungselement (18) zur Verpackung von Gebinden von Flaschen und/oder Getränkebehältern,
die auf einem flachen Kartonbogen (16) stehend mit einer Horinzontalfördereinrichtung
(12) zwischen zwei seitlich gegenüberliegend angeordneten Führungselementen (18) hindurch
bewegt werden, die zum Falten von über die Grundfläche des Gebindes überstehenden
seitlichen Rändern (20) des Kartonbogens (16) nach oben und zum Andrücken der Ränder
(20) an die Seiten des jeweiligen Gebindes und/oder zum Verkleben der mit Klebemitteln
versehenen Ränder (20) des Kartonbogens (16) mit dem Gebinde ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (18) zumindest abschnittsweise eine definierte Andrückkraft
auf die nach oben gefalteten Ränder (20) des Kartonbogens (16) und die Seitenflächen
des Gebindes ausüben.
14. Führungselement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (18) zumindest abschnittsweise eine elastische Andrückkraft
ausüben.
15. Verfahren zur Verpackung von Gebinden von Behältnissen wie Flaschen und/oder Getränkebehältern,
bei dem die zu Gebinden gruppierten und/oder mit einer Umhüllung aus Folie o. dgl.
versehenen Behälter in horizontaler Richtung gefördert und an ihrer Bodenseite mit
flachen Kartonbögen (16) versehen werden, so dass die Behälter und/oder Gebinde jeweils
auf dem Kartonbogen (16) stehend gefördert werden, wobei in Transportrichtung vordere
und hintere, jeweils über die Grundfläche des Gebindes überstehende seitliche Rändern
(20) des Kartonbogens (16) jeweils nach oben gefaltet werden, und wobei in Transportrichtung
seitlich über die Grundfläche des Gebindes überstehende Ränder (20) des Kartonbogens
(16) nach oben gefaltet und/oder angepresst werden, wobei überlappende Randabschnitte
der seitlichen mit den vorderen und/oder hinteren Rändern (20) des Kartonbogens (16)
jeweils mit Klebemittel versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (18) zumindest abschnittsweise eine definierte Andrückkraft
auf die nach oben gefalteten Ränder (20) des Kartonbogens (16) und die Seitenflächen
des Gebindes ausüben.