[0001] Die Erfindung betrifft einen Lanzenhalter für in der Hütten- und Stahlindustrie eingesetzte
Lanzenrohre mit einem Spannkopf, der ein Fixierteil und ein Spannteil aufweist, dem
eine das eingeführte Lanzenrohr mit Hilfe des Fixierteils einklemmende und damit dichtende
Dichthülse zugeordnet ist.
[0002] Lanzenhalter mit einem Spannkopf und einer Schlackenrücklaufsicherung bzw. einer
Rückbrandsicherung dienen dazu, dass zum Frischen benötigte Lanzenrohr sicher zu halten
und zum anderen, beispielsweise bei einer Beendigung oder Unterbrechung des Blasvorganges
zurücklaufende Schlacke nicht bis zum Sauerstoffzugang gelangen zu lassen. Nach der
DE 23 27 595C ist kurz vor dem Sauerstoffschlauch eine gasdurchlässige Scheibe aus Sintermetall
angeordnet, die den Schlackenrücklauf verhindert. Diese mechanische Absperrung des
Schlackenrücklaufs erfüllt nicht immer die gestellten Forderungen, insbesondere wenn
größere Mengen an Sauerstoff durchgesetzt werden müssen, weil dann eine Sintermetallscheibe
naturgemäß zu Schwierigkeiten führt. Dabei übernimmt die vorgeordnete Ventilanordnung
ebenfalls eine Art Schlackenrücklaufsicherungsfunktion, wobei dieses Ventil schließt,
wenn die darüber angeordnete Dichtung aufgrund des Schlackenrücklaufs verbrannt ist.
Gehalten wird das in den Lanzenhalter eingeschobene Lanzenrohr über einen Spannkopf
mit darin angeordneter Spannzange. Über diese Spannzange wird durch Beeinflussung
der Zähne der Spannzange das eingeschobene Lanzenrohr im Lanzenhalter festgelegt.
Hinter dieser Spannzange ist eine Dichthülse angeordnet, die über das eingeschobene
Rohr beeinflusst wird und dabei so verformt wird, dass sie sich dicht an die Außenseite
des Lanzenrohres anlegt. Dieses dichte Anlegen durch Verformen der Dichthülse hat
zunächst einmal den Nachteil, dass es dazu kommen kann, dass die Dichthülse an das
Lanzenrohr anbackt, so dass beim öffnen der Spannzange der Rest des Lanzenrohres nur
schwer oder nur durch Mitnahme der Dichthülse entnommen werden kann. Dieses Problem
und die besondere Ausbildung der Spannzange bringt den Nachteil mit sich, dass der
jeweilige Lanzenhalter bezüglich seiner Durchmesser ziemlich genau dem Durchmesser
der einzuschiebenden und zu haltenden Lanzenrohre angepasst sein muss. Derzeit sind
sowohl Lanzenhalter im Einsatz, die Zollrohre aufnehmen und fixieren können, wie auch
solche, die metrische Abmessungen aufweisende Lanzenrohre aufnehmen können. Dabei
sind nur ganz geringe Toleranzen durch die Bewegung der Spannzange und letztlich auch
der Dichthülse möglich, meist im Bereich von etwa 0,2 mm. Da diese Lanzenrohre ein
Verbrauchsmaterial darstellen, sind die Betriebe letztlich gezwungen, sowohl Rohrdurchmesser
im Zoll- wie im metrischen Bereich einzukaufen, was die Belegschaft in Probleme bringt,
weil sie in der Regel auf nur wenige rohrdurchmesserakzeptierende Lanzenhalter angewiesen
sind. Dies führt dazu, dass es immer wieder zu Schäden und zu Unfällen kommt, weil
beim Bedienen mit dem eingeschobnen zu kleinen oder zu großen Durchmesser die für
die Fixierung und die Abdichtung wichtigen Einzelteile des Lanzenhalters beschädigt
werden, so dass dann der Lanzenhalter nicht mehr funktionstüchtig ist. Da mit diesen
Lanzenrohren Sauerstoff in die Schmelze hineingebracht wird und dazu die Lanzenrohre
in der Regel entsprechend gebogen werden müssen, kann insbesondere beim Herausrutschen
der Lanzenrohre oder bei sonstigen Problemen der flüssige Stahl der Bedienungsmannschaft
gefährlich werden. Selbst wenn die Bedienungsmannschaft sich durch Anzüge und Helme
entsprechend gesichert hat, ist dies leider für den flüssigen Stahl kein ausreichender
Schutz, so dass es immer wieder zu Verletzungen und Beeinträchtigungen kommen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen für Lanzenrohre mehrerer und dabei
gleichzeitig möglichst vieler Abmessungen gleichzeitig voll betriebssicheren und gut
handhabbaren Lanzenhalter zu schaffen.
[0004] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass das eingeschobene Lanzenrohr
umfassende Fixierteil mit einer Anlaufschräge versehen ist, in der über den Umfang
verteilt rechtwinklig zur Längsachse des Lanzenrohres verschiebbare Druckelemente
geführt und über das eine mit der Anlaufschräge korrespondierende Druckschräge aufweisende
Spannteil beeinflussbar angeordnet und ausgebildet sind.
[0005] Mit Hilfe eines derart ausgebildeten Lanzenhalters ist es zunächst einmal möglich,
beim Betätigen des Spannkopfes oder hier vor allem des Spannteils, das auf das Fixierteil
aufgeschoben wird, das eingeschobene Lanzenrohr genau und sicher zu halten, indem
es über die Druckelemente gezielt genau fixiert ist. Gleichzeitig ist damit die Dichthülse
entlastet. Damit ist sichergestellt, dass das einmal eingeschobene Lanzenrohr nur
durch bewusstes Betätigen des Spannteils wieder daraus entfernt werden kann. Während
des gesamten Betriebes des Lanzenrohres ist es aber sicher fixiert angeordnet, wobei
durch weitere Maßnahmen, die hinten noch beschrieben sind, die Dichthülse vor anbacken
geschützt wird und auch selbst mit einem Durchmesser ausgerüstet wird, die den Einsatz
unterschiedlich bemessener Lanzenrohre ermöglicht. Der Fassungsbereich unterschiedlicher
Lanzenrohrdurchmesser ist durch die Anlaufschräge und das entsprechend ausgebildete
Spannteil begrenzt, wobei aber eine wesentliche Reduzierung der Lanzenhalterbaugrößen
möglich ist. Der Toleranzbereich wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung auf etwa
0,5 - 3,00 mm je nach Aufbau des Lanzenhalters erhöht. Dadurch kann die Zahl der derzeit
im Einsatz befindlichen Lanzenrohre, für die bisher eine Vielzahl von Lanzenhalter,
auf das jeweilige Maß zugeschnitten, notwendig waren, nun auf 6-7 reduziert werden.
Dies wird dadurch möglich, dass beim Einschieben des für die jeweiligen Lanzenhalter
vorgesehenen Größen des Lanzenrohres die verschiebbaren Druckelemente sofort tätig
und wirksam werden, während bei einem geringeren Außenumfang aufweisenden Lanzenrohr
die Fixierung immer noch möglich ist, weil die verschiebbaren Druckelemente dann eben
erst nach einem entsprechenden Verschiebeweg wirksam werden und das Lanzenrohr fixieren.
[0006] Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckelemente
alle gleichzeitig und gleichförmig über die Druckschräge gegen die Wandung des Lanzenrohres
verschiebbar ausgebildet und angeordnet sind. Mit dem Einschieben des jeweiligen Lanzenrohres
kommt es bei den Lanzenrohren des kleinstmöglichen Durchmessers nicht zu einem Verkanten
oder sonstigen Problem, weil die einzelnen Druckelemente gleichförmig und gleichzeitig
belastet und an die Wandung des Lanzenrohres angedrückt werden.
[0007] Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung ist vorgesehen, dass die Druckelemente
einen punktförmigen und/oder linienförmigen Belastungsdruck auf die Wandung erzeugend
ausgebildet sind. Es werden also Druckelemente eingesetzt, die nicht flächig auf das
Lanzenrohr aufdrücken, sondern punkt- oder linienförmig, so dass ein höherer und gezielterer
Druck bzw. Belastungsdruck erzeugt werden kann.
[0008] Nach einer besonders zweckmäßigen Ausführung ist vorgesehen, dass die Druckelemente
als Kugeln ausgebildet sind, wodurch der erwähnte punktförmige Belastungsdruck so
erzeugt werden kann, dass die Lanzenrohre optimal festgelegt werden, wobei die Lanzenrohre
in der Regel aus Normalstahl, also beispielsweise ST 37 bestehen, während die Kugeln
aus gehärtetem Material gefertigt sind und somit hohe Standzeiten erreichen können.
[0009] Eine besonders gleichmäßige und sichere Fixierung der Lanzenrohre im Lanzenhalter
ist gegeben, wenn über den Umfang gleichmäßig verteilt drei Kugeln als Druckelemente
in der Anlaufschräge des Fixierteils geführt angeordnet sind. Dabei sind in der Anlaufschräge
zweckmäßigerweise Bohrungen vorhanden, durch die die jeweilige Kugel auf die Oberfläche
des Lanzenrohres aufgepresst werden kann und zwar vom aufgeschobenen bzw. verschobenen
Spannteil mit seiner Druckschräge. Das Spannteil hat hierzu, wie weiter oben erwähnt,
eine angepasste Druckschräge, die gleichmäßig verläuft, so dass damit sicher gestellt
ist, dass alle drei Kugeln gleichzeitig in ihrer Bohrung auf das eingeschobene Lanzenrohr
zubewegt werden, um dieses sicher zu halten und so bleibend zu fixieren.
[0010] Um das Anbacken der Dichthülse beim Anlegen an das eingeschobene Lanzenrohr zu vermeiden,
wird auf eine Verformung der Dichthülse in Längsrichtung also eine Stauchung verzichtet.
Gerade bei den größeren Toleranzen der Lanzenrohre müsste eine Verformung auch mit
erheblichem Kraftaufwand erfolgen. Diese wird durch die erfindungsgemäße Lösung vermieden,
nach der das Fixierteil auf der der Anlaufschräge gegenüberliegenden Seite einen zwischen
Außenwand der Dichthülse und umgebendes Schutzgehäuse einschiebbaren Ansatzkeil aufweist.
Dieser Ansatzkeil wirkt auf die Dichthülse ein und sorgt dafür, dass diese sich ausreichend
dicht an die Außenwand des Lanzenrohres anlegt und für eine sichere Abdichtung Sorge
trägt, und zwar vorteilhaft ohne dass eine Stauchung in der Längsrichtung erfolgen
muss. Dazu wird der Ansatzkeil in Längsrichtung verschoben und drückt dabei wie gewünscht
die Dichthülse auf die Wandung des Lanzenrohres. Wird dann das Fixierteil mit seinem
Ansatzkeil beim wieder lösen zurückgezogen, wird die Dichthülse entlastet, kann sich
zurückverformen und sich von dem Restlanzenrohr ablösen, so dass dieses problemlos
aus dem Lanzenhalter herausgenommen werden kann. Dieses gleichmäßige Andrücken an
das Lanzenrohr hat darüber hinaus den Vorteil, dass eine durchgehend flächige Anlage
möglich ist, was bei einem Stauchen der Dichthülse nicht gewährleistet wäre.
[0011] Ein Verschieben des Spannteils auf das Fixierteil erfolgt zweckmäßigerweise dadurch,
dass das Spannteil des Spannkopfes eine Spannhülse aufweist, die das Spannteil einfassend
und auf einem Außengewinde des Schutzgehäuses verschiebbar ausgebildet ist. So kann
mit wenig Kraftaufwand dafür gesorgt werden, dass das Spannteil entsprechend auf das
Fixierteil aufgeschoben und damit die Kugeln gegen die Wandung des Lanzenrohres gedrückt
werden. Dieser Vorgang erfolgt durch einfaches Drehen der Spannhülse, wobei durch
aufgeraute Griffflächen und ähnliches dieser Drehvorgang noch erleichtert werden kann.
[0012] Die Leichtgängigkeit dieses Verschiebevorganges wird dadurch gezielt erhöht, dass
zwischen der Kopfwand des Spannteils und der Spannwand der Spannhülse ein Kugellager
angeordnet ist. Dieses Kugellager zwischen Spannhülse und Spannteil reduziert die
auftretende Reibung bei diesem Spannvorgang, so dass dieser ohne großen Kraftaufwand
durchgeführt werden kann.
[0013] Das Lanzenrohr muss ausreichend weit, d. h. durch die Dichthülse hindurch in den
Lanzenhalter eingeschoben werden. Um dies sicher zu stellen ist vorgesehen, dass zwischen
der Dichthülse und einer Rückbrandsicherung ein Sperrventil angeordnet ist, das über
einen Anschlag verfügt, der die Einführmöglichkeit merkbar begrenzt. Das über das
bis zum Anschlag eingeschobene Lanzenrohr gibt dann beim Spannen den Gasstrom frei.
Mit dem Einschieben des Lanzenrohres in den Lanzenhalter kann der Betrieb also erst
aufgenommen werden, wenn das Lanzenrohr ausreichend weit eingeschoben ist und so ein
genaues Abdichten über die Dichthülse erreicht werden kann. Gleichzeitig wird das
Sperrventil geöffnet. Durch das Lanzenrohr bleibt dann das Sperrventil so lange offen,
bis das Lanzenrohr entfernt wird oder entfernt werden muss, wobei dann über eine Feder
das Ventil automatisch in die Schließstellung zurück bewegt wird.
[0014] Zur Sicherung des gesamten Lanzenhalters ist weiter vorgesehen, dass auf der gegenüberliegenden
Seite der Rückbrandsicherung ein über den Gasstrom zu öffnendes Rückschlagventil vorgesehen
ist. Damit ist sichergestellt, dass der Gasstrom mit dem notwendigen Druck in den
Lanzenhalter hineingelangen kann und automatisch wieder abgesperrt wird, wenn der
Druck zu stark absinkt. Ein genauer und sicherer Betrieb des Lanzenhalters ist so
gewährleistet.
[0015] Um dem eigentlichen Lanzenhalter nachgeordnete Teile getrennt einbauen bzw. auch
warten zu können, sieht die Erfindung weiter vor, dass die Rückbrandsicherung mit
den Ventilen einem mit dem Schutzgehäuse lösbar verbundenen Sicherungsgehäuse zugeordnet
ist. Vorzugsweise sind beide Gehäuse miteinander verschraubt.
[0016] Weiter vorne ist bereits darauf hingewiesen worden, dass durch den erfindungsgemäßen
Lanzenhalter die Zahl der benötigten Baugrößen wesentlich reduziert werden kann. Gemäß
der Erfindung ist vorgesehen, dass Fixierteil, Spannteil und Dichthülse Rohrtolleranzen
von 3-4 mm für metrische und zugleich für Zoll-Rohre zulassende Gruppenabmessungen
aufweisend ausgebildet sind. Dadurch ist es möglich, wie weiter vorne bereits erwähnt,
mit insgesamt rund sieben Haltergrößen auszukommen, währen heute weit über 15 solcher
Haltergrößen berücksichtigt werden müssen, um einen einigermaßen sicheren Betrieb
der Lanzenhalter zu ermöglichen. Mit der neuen Lanzenrohrfixierung ist ein immer sicherer
Betrieb gesichert.
[0017] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Lanzenhalter geschaffen
ist, der sowohl in der Hütten- wie in der Stahlindustrie eingesetzt werden kann, ohne
dass eine unnötige Gefährdung der Bedienungsmannschaft durch eventuell falsches Betätigen
oder Handhaben des Lanzenhalters bzw. durch nicht zulässige Lanzenrohrdurchmesser
auftreten kann. Zum einen wird das eingeschobene Lanzenrohr im Lanzenhalter optimal
fixiert, wobei gleichzeitig sicher gestellt ist, dass bei der Bedienung das Lanzenrohr
immer weit genug in den Lanzenhalter eingeschoben ist, nämlich bis zum Anschlag. Mit
Erreichen des Anschlages bzw. schon kurz vorher beim Spannen wird das den Zufluss
des Gases sperrende Sperrventil geöffnet und das Gas kann durch den Lanzenhalter hindurch
in das vorher im Lanzenhalter festgelegte und abgedichtete Lanzenrohr einströmen.
Die notwendige Abdichtung des Lanzenrohrs erfolgt nicht mehr durch eine in ihrer Längsrichtung
verformte Dichthülse, sondern vielmehr dadurch, dass die Dichthülse über einen Ansatzkeil
gleichmäßig und sicher an das jeweilige Lanzenrohr herangedrückt wird. Damit ist die
Möglichkeit gegeben, Dichtungshülsen mit größerem Durchmesser einzusetzen, als der
Außendurchmesser der Lanzenrohre ist. Die gezielte Ausbildung des Spannkopfes mit
rechtwinklig zur Längsachse verschiebbaren Druckelementen in Form von Kugeln sichert
vor allem eine punktmäßige Aufbringung des Belastungsdruckes und damit eine optimale
Fixierung der Lanzenrohre innerhalb des Lanzenhalters. Damit ist sicher gestellt,
dass sich das Lanzenrohr nicht in dem Lanzehalter drehen kann, wobei das Lanzenrohr
durch den Spannkopf und durch die Dichthülse fixiert ist, aber eben durch den Spannkopf
so sicher, dass jedwede Beeinträchtigung der Fixierung des Lanzenrohres ausgeschlossen
ist. Auch bei verbogenen Lanzenrohren ist die sichere Halterung gegeben, weil durch
die punkt- oder linienförmige Fixierung der Lanzenrohre im Lanzehalter immer genügen
Kraft aufgebracht werden kann. Durch entsprechende Kennzeichnung kann für die Bedienungsmannschaft
sichtbar und leicht erkennbar festgelegt werden, für welche Rohrdurchmesser der jeweilige
Lanzenhalter vorgesehen ist. Damit sind jedwede Gefährdungen sicher vermieden.
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Lanzenhalter mit einem angeformten Drehventil in Seitenansicht,
- Figur 2
- einen Schnitt des Lanzenhalter mit eingespanntem Rohr mit 13,2 mm Durchmesser,
- Figur 3
- eine perspektivische Wiedergabe des in Figur 2 gezeigten Lanzenhalters,
- Figur 4
- einen Schnitt eines Lanzenhalters mit eingespanntem Rohr mit 17,5 mm Außenumfang und
- Figur 5
- einen Lanzenhalter im Schnitt im entspannten Zustand ohne Lanzenrohr.
[0019] Figur 1 zeigt einen Lanzenhalter 1 in Seitenansicht. Von vorne ist in die Spannhülse
25 ein Lanzenrohr 2 eingeschoben. Die Spannhülse 25 bzw. der Spannkopf 3 beinhaltet
ein hier nicht gezeigtes Fixierteil 4 und ein Spannteil 5. Diese wirken mit der Dichthülse
6 zusammen, die zusammen in dem als Schutzgehäuse 9 ausgebildeten Spannkopf 3 untergebracht
sind. Im anschließenden Sicherungsgehäuse 10 sind die benötigten Ventile untergebracht,
auf die weiter hinten noch eingegangen wird. An dieses Sicherungsgehäuse 10 ist ein
Drehventil 11 angeschraubt, das einen Herstellerhinweis 40 aufweist.
[0020] Der in Figur 1 wiedergegebene Lanzenhalter 1 ist in Figur 2 im Schnitt gezeigt. Hier
ist erkennbar, dass das Lanzenrohr 2 weit in den Lanzenhalter 1 durch den Spannkopf
3 hindurch eingeschoben ist. Die schon erwähnte Dichthülse 6 wird durch einen Ansatzkeil
22 so gegen die Wandung 18 des Lanzenrohres 2 angedrückt, dass eine vollständige Abdichtung
erfolgt. Dieser Ansatzkeil 22 bildet das der Anlaufschräge 14 gegenüberliegende Ende
21 des Fixierteils 4. Der Ansatzkeil 22 wird beim Betätigen des Spannkopfes 3 bzw.
der Spannhülse 25 zwischen die Außenwand 23 der Dichthülse 6 und das Schutzgehäuse
9 hineingedrückt, so dass die Dichthülse 6 entsprechend sich verformt und an die Wandung
18 anlegt.
[0021] Während die gegenüberliegende Seite 21 des Fixierteils 4 für die Verformung bzw.
für das Anpressen der Dichthülse 6 an die Wandung 18 zuständig ist, verfügt die vordere
Seite über eine Anlaufschräge 14, in der rechtwinklig zur Längsachse 15 des Lanzenrohres
2 verschiebbare Druckelemente 16 angeordnet sind. Diese Druckelemente 16 werden über
die Druckschräge 17 des Spannteils 5 beeinflusst, die beim Drehen der Spannhülse 25
bzw. des Spannkopfes 3 auf die korrespondierend ausgebildete Anlaufschräge 14 aufgeschoben
wird. Die Druckelemente 16 sind als Kugeln 20 ausgebildet, was aus Figur 2 und Figur
3 hervorgeht, wobei die Kugeln 20 direkt auf die Wandung 18 aufgepresst werden, so
dass eine sichere Fixierung des Lanzenrohres gewährleistet ist. Über den Umfang verteilt
sind 3 solcher Kugeln 20, 20' vorgesehen, die alle gleichförmig und gleichzeitig über
die Druckschräge 17 beeinflusst werden. Um diesen Bewegungsablauf möglichst gleichförmig
zu gestallten, d. h. das Verschieben des Spannteils 5 über die Spannhülse 25, ist
zwischen der Kopfwand 28 des Spannteils 5 und der Spannwand 29 der Spannhülse 25 bzw.
des Spannkopfes 3 Kugeln eines Kugellagers 30 angeordnet. Dadurch wird die Reibung
so minimiert, dass über das Außengewinde 27 am Schutzgehäuse 9 und das Innengewinde
26 der Spannhülse 25 die nötigen Kräfte problemlos aufgebracht werden können, um ein
gleichmäßiges und gleichzeitiges Aufschieben der Druckschräge 17 auf die Druckelemente
16 bzw. die Kugeln 20 sicher zu stellen.
[0022] Mit dem Einschieben des Lanzenrohres 2 in den Lanzenhalter 1 wird das zwischen der
Dichthülse 6 und der Rückbrandsicherung 7 angeordnete Sperrventil 32 geöffnet. Zu
diesem Zeitpunkt ist die Außenwand 8 bzw. 23 der Dichthülse 6 noch nicht durch den
Ansatzkeil 22 belastet, so dass das Lanzenrohr 2 leicht entsprechend weit eingeschoben
werden kann. Mit dem Erreichen des Anschlages 33 wird dann wie beschrieben das Sperrventil
32 gegen die Kraft einer Feder so weit verschoben, dass Gas nun in den Lanzenhalter
1 eingeleitet werden kann, wobei vorher allerdings noch die Fixiermaßnahmen durchgeführt
werden müssen. Erst dann kann der Gasstrom 34 freigegeben werden, der das auf der
gegenüberliegenden Seite 35 zur Rückwandsicherung 7 angeordnete Rückschlagventil 36
öffnet. Dazu ist ein hier nicht gezeigtes Öffnungs- und Sperrventil vorher zu betätigen.
[0023] Figur 3 zeigt den Lanzenhalter 1 mit dem Lanzenrohr 2 geringsten Durchmessers in
Arbeitsposition, d. h. dass Rückschlagventil 36 kann nun durch den Gasstrom 34 geöffnet
werden, um das Gas durchströmen zu lassen. Die Darstellung nach Figur 3 verdeutlicht,
dass die als Kugeln 20 eingesetzten Druckelemente 16 vorteilhaft geeignet sind, um
einen punktförmigen Druck auf das Lanzenrohr 2 auszuüben und dieses damit sicher zu
fixieren.
[0024] Figur 4 zeigt einen Lanzenhalter 1 mit einem eingeschobenen Lanzenrohr 2 des für
diese Art Lanzenhalter vorgesehenen größtmöglichen Durchmessers nämlich 17,5 mm. Im
Vergleich zu Figur 2 wird deutlich, dass die besondere Formgebung der Dichthülse 6
sicherstellt, dass auch bei diesem wesentlich größeren Durchmesser immer noch eine
sichere Abdichtung erfolgt. Der Ansatzkeil 22 ist entsprechend weit aufgeschoben um
dies zu erreichen, wobei die Kugeln 20 bereits ihre Fixierwirkung ausüben können,
obwohl die Druckschräge 17 nur geringfügig auf sie einwirkt. Bei der Darstellung nach
Figur 2 dagegen ist erkennbar, dass die Kugeln 20 die sichere Lage auf der Wandung
18 erst durch ein entsprechend weites Verschieben der Druckschräge 17 des Spannteils
5 erreicht haben.
[0025] Auch in der in Figur 4 gezeigten Position kann nun durch öffnen des Gasweges das
Rückschlagventil 36 geöffnet werden, um den Gasstrom 34 den Durchtritt durch den Lanzenhalter
1 und Eintritt in das Lanzenrohr 2 zu ermöglichen.
[0026] Figur 5 schließlich gibt einen Schnitt eines Lanzenhalters 1 wieder, der entspannt
ist, weil ein Lanzenrohr 2 noch nicht eingeschoben ist.
[0027] Das Sperrventil 32 ist über die zugeordnete Feder in Sperrstellung gebracht und der
Anschlag 33, der über das einzuschiebende Lanzenrohr 2 beeinflusst wird, ist entsprechend
weit hier zurückgeschoben. Bis zu diesem Anschlag 33 erfolgt das Einschieben des Lanzenrohrs
2 durch den Einführkanal 37 hindurch und dann wird das gesamte Bauteil so verschoben,
dass sich ein Öffnen des Sperrventils 32 ergibt.
[0028] In Figur 5 erkennbar ist, dass die Kugeln 20 in Bohrungen 38 gelagert sind und zwar
so, dass sie rechtwinklig zur Längsachse 15 des Lanzenrohres 2 verschiebbar sind.
Über diese besondere Ausbildung ist eine genaue Fixierung des eingeschobenen Lanzenrohrs
2 möglich und zwar auch dann, wenn Lanzenrohre mit dem Durchmesser nach Figur 4 oder
Figur 2 eingeführt werden sollen. Für davon abweichend Durchmesser aufweisende Lanzenrohre
müssen entsprechend ausgebildete Lanzenhalter verwendet werden, wobei wie weiter vorne
ausgeführt der Vorteil es erfindungsgemäßen Lanzenhalters vor allem darin zu sehen
ist, dass Rohrtoleranzen von 3 - 4 mm sicher handhabbar sind. Vorteilhaft ist darüber
hinaus, dass der Sauerstoff bzw. das Gas nur fließen kann, wenn das Lanzenrohr 2 bis
zum Anschlag 33 in den Lanzenhalter 1 eingeschoben ist. Der Lanzenhalter 1 hat insgesamt
ein wesentlich verringertes Gewicht und eine sehr kompakte Ausbildung. Der Spannkopf
3 ist gehärtet und kann hohe Standzeiten erbringen. Vorteilhaft ist weiter, dass der
Lanzenhalter 1 leicht montiert und demontiert werden kann und sich so für den Betrieb
im Stahlwerk oder in der Hüttenindustrie besonders gut eignet.
1. Lanzenhalter für in der Hütten- und Stahlindustrie eingesetzte Lanzenrohre (2) mit
einem Spannkopf (3), der ein Fixierteil (4) und ein Spannteil (5) aufweist, dem eine
das eingeführte Lanzenrohr (2) mit Hilfe des Fixierteils (4) einklemmende und damit
dichtende Dichthülse (6) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das eingeschobene Lanzenrohr (2) umfassende Fixierteil (4) mit einer Anlaufschräge
(14) versehen ist, in der über den Umfang verteilt rechtwinklig zur Längsachse (15)
des Lanzenrohres (2) verschiebbare Druckelemente (16) geführt und über das eine mit
der Anlaufschräge (14) korrespondierende Druckschräge (17) aufweisende Spannteil (5)
beeinflussbar angeordnet und ausgebildet sind.
2. Lanzenhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (16) alle gleichzeitig und gleichförmig über die Druckschräge (17)
gegen die Wandung (18) des Lanzenrohres (2) verschiebbar ausgebildet und angeordnet
sind.
3. Lanzenhalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (16) einen punktförmigen und/oder linienförmigen Belastungsdruck
auf die Wandung (18) erzeugend ausgebildet sind.
4. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckelemente (16) als Kugeln (20) ausgebildet sind.
5. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über den Umfang gleichmäßig verteilt drei Kugeln (20, 20') als Druckelement (16)
in der Anlaufschräge (14) des Fixierteils (4) angeordnet sind.
6. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fixierteil (4) auf der der Anlaufschräge (14) gegenüberliegenden Seite (21) einen
zwischen Außenwand (23) der Dichthülse (6) und umgebendes Schutzgehäuse (9) einschiebbaren
Ansatzkeil (22) aufweist.
7. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannteil (5) des Spannkopfes (3) eine Spannhülse (25) aufweist, die das Spannteil
(5) einfassend und auf einem Außengewinde (27) des Schutzgehäuses (9) verschiebbar
ausgebildet ist.
8. Lanzenhalter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Kopfwand (28) des Spannteils (5) und der Spannwand (29) der Spannhülse
(25) ein Kugellager (30) angeordnet ist.
9. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Dichthülse (6) und einer Rückbrandsicherung (7) ein Sperrventil (32)
angeordnet ist, das über das bis zum Anschlag (33) eingeschobene Lanzenrohr (2) beeinflusst
und geöffnet den Gasstrom (34) freigebend ausgeführt ist.
10. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der gegenüberliegenden Seite (35) der Rückbrandsicherung (7) ein über den Gasstrom
(34) zu öffnendes Rückschlagventil (36) vorgesehen ist.
11. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückbrandsicherung (7) mit den Ventilen (32, 36) einem mit dem Schutzgehäuse
(9) lösbar verbundenen Sicherungsgehäuse (10) zugeordnet ist.
12. Lanzenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Fixierteil (4), Spannteil (5) und Dichthülse (6) Rohrtolleranzen von 3-4 mm für metrische
und zugleich für Zoll-Rohre zulassende Gruppenabmessungen aufweisend ausgebildet sind.