[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erwärmen wenigstens eines Werkstücks in
einem Ofen, bei dem das Werkstück von Heizmitteln erwärmt wird. Die Erfindung betrifft
ferner einen zugehörigen Ofen zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Im Bereich der Fertigung und Behandlung von Formbauteilen ist es üblich, Formteile
gezielt mit gewünschten Werkstoffeigenschaften herzustellen. Beispielsweise werden
in der Automobilindustrie Bauteile wie Querlenker, B-Säulen oder Stoßfänger für Kraftfahrzeuge
durch eine vollständige Erwärmung mit einer anschließenden Abschreckung gehärtet.
Daran kann sich für eine Vergütung ein Anlassverfahren anschließen. In verschiedenen
Anwendungsfällen der Kraftfahrzeugstechnik ist es jedoch vorteilhaft, dass Formbauteile
in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Werkstoffeigenschaften aufweisen. Beispielsweise
kann es vorgesehen sein, dass ein Bauteil in einem Bereich eine hohe Festigkeit, jedoch
in einem anderen Bereich eine im Verhältnis dazu höhere Duktilität aufweisen soll.
[0003] Um Formbauteile zu realisieren, welche in mehreren Bereichen unterschiedlichen Beanspruchungen
genügen, besteht beispielsweise die Möglichkeit, Bauteile mit unterschiedlichen Eigenschaften
zusammenzufügen. Ferner können Bauteile durch Zusatzbleche verstärkt werden. In Frage
kommt auch das Weichglühen von vorher vollständig gehärteten Formbauteilen an den
entsprechenden Stellen, um Bereiche mit höherer Duktilität zu erreichen. Dies führt
jedoch zu nicht tolerierbaren Formveränderungen im Bauteil.
[0004] Daneben besteht die Möglichkeit, Formbauteile bereits bei der Herstellung so zu behandeln,
dass Bereiche mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften erzeugt werden. Dabei bilden
sich Bereiche mit unterschiedlichen Gefügen aus, und zur Herstellung von Formbauteilen
mit wenigstens zwei Gefügebereichen sind aus dem Stand der Technik verschiedene Verfahren
und Vorrichtungen bekannt. Beispielsweise ist die Erwärmung von Bauteilen mit Induktionsstrom
bekannt. Hierbei ist jedoch mit hohen Kosten und einer ungleichförmigen Erwärmung
zu rechnen.
[0005] Ferner offenbart die europäische Patentanmeldung
EP 1 426 454 A1 ein Verfahren zur Herstellung eines Formbauteils mit mindestens zwei Gefügebereichen
unterschiedlicher Duktilität und einen Durchlaufofen zur Durchführung des Verfahrens.
Dabei wird ein zu erwärmendes Halbzeug als Platine oder vorgeformtes Bauteil durch
einen Durchlaufofen transportiert, welcher zwei nebeneinander angeordnete Zonen umfasst,
in denen unterschiedliche Temperaturniveaus eingestellt werden. Dadurch wird das Bauteil
im Ofen auf zwei verschiedene Temperaturen erwärmt und anschließend einem Warmformprozess
und/oder einem Härteprozess unterworfen. Dabei stellt sich in dem höher erwärmten
Bereich des Bauteils ein duktileres Gefüge ein, während sich in dem geringer erwärmten
Bereich ein festes oder hochfestes Gefüge einstellt.
[0006] Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 200 14 361 U1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer B-Säule mit unterschiedlichen Gefügebereichen,
bei dem die B-Säule in einem Ofen erwärmt und damit austenitisiert und anschließend
in einem gekühlten Werkzeug gehärtet wird. Bei der Erwärmung im Ofen werden großflächige
Bereiche der verwendeten Platine bzw. des Halbzeugs gegen die Temperatureinwirkung
isoliert, so dass sich in den abgeschirmten Bereichen kein martensitisches Werkstoffgefüge
mit hohen Festigkeiten einstellt. Dies stellt jedoch ein unsicheres Verfahren dar,
da im Falle einer Betriebsstörung Wärme in die abgedeckten Bereiche eindringen kann
und somit auch diese Bereiche auf Härtetemperatur erwärmt werden.
[0007] Die bekannten Verfahren sind insbesondere für einen Massenbetrieb mit einer Taktzeit
von etwa 15 Sekunden und den im Kraftfahrzeugbau gegebenen Anforderungen an die Prozesssicherheit
nicht geeignet, da sie den vorgeschriebenen Härteverlauf im Bauteil nicht dauerhaft
sicherstellen können.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Erwärmung von Bauteilen bereitzustellen,
das bei sich anschließenden Prozessschritten die Ausbildung von Bereichen mit unterschiedlichen
Werkstoffeigenschaften im Bauteil ermöglicht. Aufgabe der Erfindung ist es ferner,
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich aus
den Unteransprüchen 2-10. Die Aufgabe wird ferner durch einen Ofen nach Anspruch 11
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen dieses Ofens ergeben sich aus den Unteransprüchen
12-17.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Erwärmen wenigstens eines Werkstücks in
einem Ofen, wobei das Werkstück von Heizmitteln erwärmt wird. Nachdem ein gesamtes
Werkstück in einem ersten Schritt von den Heizmitteln erwärmt wurde, erfolgt erfindungsgemäß
ein Bewegen des Werkstücks soweit aus dem Ofen heraus, dass sich ein erster Teilbereich
des Werkstücks noch innerhalb des Ofens befindet, während sich ein zweiter Teilbereich
des Werkstücks außerhalb des Ofens befindet. In dieser Position wird das Werkstück
für einen vorbestimmten Zeitraum gehalten und das gesamte Werkstück anschließend aus
dem Ofen herausbewegt.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird wenigstens ein Werkstück in einem
Durchlaufofen erwärmt, und das Werkstück wird dabei durch eine Transporteinrichtung
durch den Durchlaufofen bewegt. Nachdem die in Transportrichtung vorne liegende Seite
eines Werkstücks die Heizstrecke des Durchlaufofens durchlaufen hat, erfolgt ein Bewegen
des Werkstücks durch die Transporteinrichtung soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens
heraus, dass sich ein erster Teilbereich des Werkstücks noch innerhalb der Heizstrecke
befindet, während sich ein zweiter Teilbereich des Werkstücks bereits außerhalb der
Heizstrecke befindet. Die Bewegung der Transporteinrichtung wird an dieser Position
des Werkstücks für einen vorbestimmten Zeitraum unterbrochen, und anschließend erfolgt
ein erneutes Bewegen des gesamten Werkstücks durch die Transporteinrichtung aus der
Heizstrecke des Durchlaufofens heraus.
[0012] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der erste Teilbereich des Werkstücks
durch das erfindungsgemäße Verfahren auf eine Temperatur T
1 erwärmt, die unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks liegt, während
der zweite Teilbereich des Werkstücks auf eine Temperatur T
2 erwärmt wird, die der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks entspricht. Dabei
kann bei Bewegung der in Transportrichtung vorne liegenden Seite des Werkstücks durch
die Heizstrecke des Durchlaufofens das gesamte Werkstück auf eine Temperatur erwärmt
werden, die unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks liegt, während
der zweite Teilbereich des Werkstücks innerhalb der Heizstrecke weiter auf eine Temperatur
T
2 erwärmt wird, die der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks entspricht, wenn
sich der erste Teilbereich des Werkstücks außerhalb der Heizstrecke befindet.
[0013] Vorzugsweise wird das Werkstück durch eine Eingangsöffnung in den Durchlaufofen bewegt,
nachdem eine Abdeckung diese Eingangsöffnung temporär freigegeben hat, und das Werkstück
wird durch eine Ausgangsöffnung aus dem Durchlaufofen bewegt wird, nachdem eine Abdeckung
diese Ausgangsöffnung temporär freigegeben hat. Die Taktzeiten der Abdeckungen der
Eingangs- und Ausgangsöffnung sind zweckmäßigerweise an die Taktzeiten der Transporteinrichtung
angepasst.
[0014] Es kann ferner vorgesehen sein, dass die Abdeckung der Ausgangsöffnung diese Ausgangsöffnung
nur teilweise freigibt, um den zweiten Teilbereich des Werkstücks aus dem Durchlaufofen
heraus zu bewegen, und die Abdeckung der Ausgangsöffnung gibt die Ausgangsöffnung
dann zu einem größeren Teil als zuvor frei, um das Werkstück anschließend vollständig
aus dem Durchlaufofen heraus zu bewegen, wobei die verschiedenen Öffnungsgrade der
Abdeckung der Ausgangsöffnung ebenfalls an die Taktzeiten der Transporteinrichtung
angepasst sind. Durch ein nur teilweises Öffnen der Abdeckung kann der Wärmeverlust
verringert werden.
[0015] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung werden wenigstens zwei Werkstücke gleichzeitig
mittels wenigstens einer Transporteinrichtung nebeneinander durch den Durchlaufofen
bewegt und dabei auf einer Heizstrecke von Heizmitteln erwärmt. Auf diese Weise kann
der Durchsatz des Ofens erhöht werden. Insbesondere um die Taktzeiten des Ofens an
die Kapazitäten nachgeschalteter Stationen anzupassen, kann vorgesehen sein, dass
die Transportbewegung wenigstens eines ersten Werkstücks unterbrochen wird, während
wenigstens ein zweites Werkstück mittels der Transporteinrichtung soweit aus der Heizstrecke
des Durchlaufofens heraus bewegt wird, dass sich ein erster Teilbereich des Werkstücks
noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein zweiter Teilbereich des
Werkstücks bereits außerhalb der Heizstrecke befindet. An dieser Position wird die
Transportbewegung des wenigstens einen zweiten Werkstücks für eine vorbestimmte Zeitspanne
unterbrochen, bis es aus der Heizstrecke des Durchlaufofens herausbewegt wird. Anschließend
oder parallel dazu erfolgt eine Wiederaufnahme der Transportbewegung des wenigstens
einen ersten Werkstücks und ein Bewegen des wenigstens einen ersten Werkstücks soweit
aus der Heizstrecke des Durchlaufofens heraus, dass sich ein erster Teilbereich dieses
Werkstücks noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein zweiter Teilbereich
dieses Werkstücks bereits außerhalb der Heizstrecke befindet. Die Transportbewegung
wird an dieser Position des wenigstens einen ersten Werkstücks für eine vorbestimmte
Zeitspanne unterbrochen, und es erfolgt ein Bewegen des wenigstens einen ersten Werkstücks
aus der Heizstrecke des Durchlaufofens heraus.
[0016] Ein Unterbrechen der Transportbewegung einzelner Werkstücke kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass jedes der Werkstücke mittels einer separaten Transporteinrichtung
durch den Durchlaufofen bewegt wird, und das Unterbrechen der Transportbewegung des
wenigstens einen ersten Werkstücks durch Unterbrechen der Bewegung der zugehörigen
Transporteinrichtung erfolgt, während die Wiederaufnahme der Transportbewegung des
wenigstens einen ersten Werkstücks durch Wiederaufnahme der Bewegung der zugehörigen
Transporteinrichtung erfolgt. In einer alternativen Ausführungsform werden alle Werkstücke
mittels einer gemeinsamen Transporteinrichtung durch den Durchlaufofen bewegt, und
das Unterbrechen der Transportbewegung des wenigstens einen ersten Werkstücks erfolgt
durch Entkoppeln des wenigstens einen ersten Werkstücks von der Transporteinrichtung,
während die Wiederaufnahme der Transportbewegung des wenigstens einen ersten Werkstücks
durch Ankoppeln des wenigstens einen ersten Werkstücks an die Transporteinrichtung
erfolgt.
[0017] Um ein Entkoppeln einzelner Werkstücke von der Transporteinrichtung zu ermöglichen,
kann als Transporteinrichtung beispielsweise ein Rollenförderer vorgesehen sein, auf
dem die Werkstücke gleichzeitig nebeneinander durch die Heizstrecke des Durchlaufofen
bewegt. Das Entkoppeln wenigstens eines ersten Werkstücks von dem Rollenförderer kann
dann durch Anheben des Werkstücks in eine Position erfolgen, in welcher das Werkstück
keinen Kontakt zum Rollenförderer hat, während das Ankoppeln des wenigstens eines
ersten Werkstücks an den Rollenförderer durch Absenken des Werkstücks in eine Position
erfolgt, in welcher das Werkstück wieder Kontakt zum Rollenförderer hat und durch
diesen in Transportrichtung bewegt wird. Dieses Anheben und Absenken eines Werkstücks
kann durch einen oder mehrere Stößel erfolgen, die unterhalb der Werkstücke angeordnet
sind und sich getaktet aufwärts und abwärts bewegen. Die Aufwärtsbewegung wenigstens
eines Stößels kann das Anheben eines Werkstücks von unten bewirken, während die Abwärtsbewegung
wenigstens eines Stößels das Absenken eines Werkstücks bewirkt. Diese Bewegung der
Stößel wird zweckmäßigerweise durch eine Steuereinrichtung angesteuert.
[0018] Von der Erfindung umfasst ist ferner ein Durchlaufofen zum Erwärmen wenigstens eines
Werkstücks, in dem das Werkstück durch eine Transporteinrichtung durch den Durchlaufofen
bewegbar und dabei auf einer Heizstrecke von Heizmitteln erwärmbar ist. Erfindungsgemäß
weist die Transporteinrichtung Mittel zum Bewegen des Werkstücks soweit aus der Heizstrecke
des Durchlaufofens heraus auf, dass sich ein erster Teilbereich des Werkstücks noch
innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein zweiter Teilbereich des Werkstücks
bereits außerhalb der Heizstrecke befindet. Die Bewegung der Transporteinrichtung
ist an dieser Position des Werkstücks für einen vorbestimmten Zeitraum unterbrechbar,
was von einer Steuereinrichtung angesteuert wird.
[0019] Vorzugsweise weist der Durchlaufofen eine Eingangsöffnung und eine Ausgangsöffnung
auf, die temporär mit jeweils einer Abdeckung verschließbar sind, wobei die Taktzeiten
der Freigabe der Eingangs- und Ausgangsöffnung an die Taktzeiten der Transporteinrichtung
angepasst sind. Die Transporteinrichtung kann ein Rollenförderer sein, auf dem ein
Werkstück durch den Durchlaufofen bewegt wird. Die Abdeckung der Ausgangsöffnung ermöglicht
vorzugsweise unterschiedliche Öffnungsgrade der Ausgangsöffnung, um die Abdeckung
jeweils nur so weit öffnen zu können, wie es für das jeweilige Werkstück zu einem
Zeitpunkt erforderlichen ist. Hierdurch lassen sich unnötige Wärmeverluste des Ofens
vermeiden.
[0020] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind mehrere Werkstücke gleichzeitig und
nebeneinander mittels wenigstens einer Transporteinrichtung durch den Durchlaufofen
bewegbar und dabei auf einer Heizstrecke von Heizmitteln erwärmbar. Dabei kann wenigstens
eine Transporteinrichtung mit Mitteln vorgesehen sein, welche ein Bewegen eines Werkstücks
soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens heraus ermöglichen, dass sich ein erster
Teilbereich des jeweiligen Werkstücks noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während
sich ein zweiter Teilbereich des jeweiligen Werkstücks bereits außerhalb der Heizstrecke
befindet. Die Bewegung der wenigstens einen Transporteinrichtung ist an dieser Position
des jeweiligen Werkstücks für eine vorbestimmten Zeitspanne unterbrechbar, und der
Durchlaufofen weist ferner Mittel zum temporären Unterbrechen der Transportbewegung
von Werkstücken während des Durchlaufens des Ofens auf.
[0021] Dabei kann beispielsweise für jedes der Werkstücke eine separate Transporteinrichtung
vorgesehen sein, mit welcher das jeweilige Werkstück durch den Durchlaufofen bewegbar
ist, wobei die jeweiligen Transporteinrichtungen getrennt voneinander ansteuerbar
sind und das temporäre Unterbrechen der Transportbewegung eines Werkstücks durch das
temporäre Unterbrechen der Bewegung der zugehörigen Transporteinrichtung erfolgen
kann.
[0022] Alternativ kann für den Transport aller Werkstücke durch den Durchlaufofen eine gemeinsame
Transporteinrichtung vorgesehen ist, und der Durchlaufofen weist Mittel zum temporären
Entkoppeln einzelner Werkstücke von der Transporteinrichtung auf. In diesem Fall kann
die Transporteinrichtung beispielsweise ein Rollenförderer sein, auf dem die Werkstücke
durch die Heizstrecke des Durchlaufofens bewegbar sind, und das temporäre Entkoppeln
eines Werkstücks von dem Rollenförderer erfolgt durch Anheben des Werkstücks in eine
Position, in welcher das Werkstück keinen Kontakt zum Rollenförderer hat. Das Ankoppeln
eines Werkstücks an den Rollenförderer erfolgt dann durch Absenken des Werkstücks
in eine Position, in welcher das Werkstück wieder Kontakt zum Rollenförderer hat und
durch diesen in Transportrichtung bewegbar ist. Zum Anheben und Absenken eines Werkstücks
können ein oder mehrere Stößel vorgesehen sein, die sich unterhalb der Werkstücke
befinden, wobei die Stößel für eine getaktete Aufwärts- und Abwärtsbewegung ausgebildet
sind, und eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche diese Aufwärts- und Abwärtsbewegung
der Stößel ansteuert.
[0023] Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch die erfindungsgemäße Erwärmung Bauteile
mit unterschiedlichen Temperaturbereichen und dadurch auch mit unterschiedlichen Gefügen
herstellbar sind, wobei es sich um einen schnellen Prozess handelt, mit dem sich kurze
Taktzeiten realisieren lassen. Ferner stellt die Erfindung einen sicheren Prozess
dar, bei dem es zu keinen unerwünschten Formänderungen des Bauteils kommt und die
Gefügebildung stets verlässlich eingestellt werden kann.
[0024] Beispielsweise können Blechwerkstücke homogen im Ofen auf Austenittemperatur erwärmt
und anschließend mit dem gewünschten Ende aus der Ofentür herausgefahren werden. In
der Umgebungstemperatur kühlt sich dieses Blechteil langsam ab, und es bildet sich
hier Perlit- und Ferritgefüge, während der im Ofen befindliche Teil weiterhin auf
Austenitgefüge verweilt. Nach ca. 15-25 Sekunden wird das Blech schnell aus dem Ofen
gefahren und vorzugsweise in einer wassergekühlten Pressmatritze sowohl geformt als
auch schnell abgekühlt. Bei dieser Abkühlung bildet sich aus dem heißen Austenit der
harte Martensitstahl und im dem kühleren Teil des Bleches weiches und plastisch verformbarer
Perlitstahl mit Ferritstahl.
[0025] Dabei können mehrere Bauteile gleichzeitig nebeneinander durch einen Ofen bewegt
werden, was den Durchsatz eines solchen Ofens gegenüber Öfen erhöht, bei denen Bauteile
einzeln nacheinander durch einen Ofen bewegt und dabei erwärmt werden. Da jedoch Prozessstationen
wie beispielsweise Pressen, welche hinter die Erwärmung der Bauteile geschaltet sind,
demgegenüber oftmals eingeschränkte Kapazitäten haben, besteht insbesondere durch
eine Ausführungsform der Erfindung, bei der eine temporäre Unterbrechung der Bewegung
von einzelnen Bauteilen erfolgt, die Möglichkeit, den Ausstoß eines Durchlaufofens
an die gegebenen Kapazitäten nachgeschalteter Stationen anzupassen. So kann der Durchsatz
eines Ofens durch die gleichzeitige Erwärmung mehrerer Bauteile erhöht werden, während
der einzelne Ausstoß von erwärmten Bauteilen an die Verfügbarkeit nachgeschalteter
Stationen angepasst werden kann. Es können so Bauteile in dem Takt aus dem Ofen ausgestoßen
werden, in dem sie von den nachgeschalteten Stationen verarbeitet werden können. Ändern
sich die Kapazitäten der nachgeschalteten Stationen, kann der Ausstoßtakt des Ofens
angepasst werden.
[0026] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
Von den Abbildungen zeigt:
[0027]
- Fig. 1
- den Verfahrensschritt des Einbringens eines Werkstücks in einen Durchlaufofen;
- Fig. 2
- den Verfahrensschritt der Erwärmung des gesamten Werkstücks innerhalb einer Heizstrecke;
- Fig. 3
- den Verfahrensschritt der teilweisen Bewegung eines Werkstücks aus einem Durchlaufofen
heraus;
- Fig. 4
- ein Werkstück nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und Zuführung eines
neuen Werkstücks;
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform eines Durchlaufofens; und
- Fig. 6
- eine dritte Ausführungsform eines Durchlaufofens;
- Fig. 7
- eine schematische Aufsicht auf mehrere Werkstücke in einem Durchlaufofen;
- Fig. 8
- den Verfahrensschritt des Einbringens mehrerer Werkstücke in einen Durchlaufofen;
- Fig. 9
- den Verfahrensschritt der gleichzeitigen Erwärmung mehrerer Werkstücke innerhalb einer
Heizstrecke;
- Fig. 10
- den Verfahrensschritt der teilweisen Bewegung eines Werkstücks aus einem Durchlaufofen
heraus und die Entkoppelung wenigstens eines Werkstücks von einer Transporteinrichtung;
- Fig. 11
- ein erstes Werkstück nach der Erwärmung und die Ankopplung eines weiteren Werkstücks
zurück an die Transporteinrichtung;
- Fig. 12
- ein zweites Werkstück nach der Erwärmung und die Ankopplung eines weiteren Werkstücks
zurück an die Transporteinrichtung;
- Fig. 13
- ein drittes Werkstück nach der Erwärmung und Zuführung neuer Werkstücke in den Ofen;
und
- Fig. 14
- eine schematische Aufsicht auf mehrere Werkstücke in einem Durchlaufofen.
[0028] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Durchlaufofens 10 dargestellt,
der ein Ofengehäuse aufweist, in dem als Transporteinrichtung 30 für Werkstücke 20
vorzugsweise ein Rollenförderer vorgesehen ist. Die Werkstücke 20 werden auf dem Rollenförderer
abgelegt und von den angetriebenen Rollen durch den Durchlaufofen 10 bewegt. Es können
jedoch auch jegliche andere Transporteinrichtungen vorgesehen sein. Beispielsweise
ist es möglich, eine Transporteinrichtung vorzusehen, an der Werkstücke eingehängt
und hängend durch den Ofen bewegt werden.
[0029] Bei den Werkstücken kann es sich um jegliche Bauteile handeln, bei denen in einem
Endbereich andere Werkstoffeigenschaften gewünscht sind als in dem gegenüber liegenden
Endbereich. Beispielsweise kann es sich um die B-Säule oder ein Formteil für die B-Säule
eines Kraftfahrzeugs handeln, bei welcher der Fuß der B-Säule vergleichsweise duktil
sein soll, während der Rest des Bauteils eine höhere Festigkeit aufweisen soll. Dabei
ist bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass ein
Werkstück 20 so in den Ofen 10 eingebracht wird, dass der Endbereich, in dem eine
höhere Duktilität erreicht werden soll als in anderen Bereichen, in Transportrichtung
des Werkstücks vorne liegt. Falls das Verfahren in einem Ofen durchgeführt wird, bei
dem ein Werkstück aus der gleichen Öffnung entnommen wird, durch welche es in den
Ofen eingebracht wurde, ist dies genau umgekehrt der Fall. Dann sollte derjenige Endbereich,
in dem eine höhere Duktilität erreicht werden soll als in anderen Bereichen, in Transportrichtung
des Werkstücks hinten liegen, wenn das Werkstück in den Ofen bewegt wird.
[0030] Das Gehäuse des Ofens 10 ist vorzugsweise geschlossen und weist lediglich eine Eingangs-
und eine Ausgangsöffnung auf, durch die Werkstücke 20 an einer Seite in den Ofen eingebracht
und an einer anderen Seite wieder aus ihm heraus bewegt werden können. Die Öffnungen
sind jeweils mit Abdeckungen 12 und 13 verschließbar. Bei den Abdeckungen kann es
sich beispielsweise um Ofenschieber handeln, die vor die Öffnungen geschoben werden
können, um diese temporär zu verschließen oder freizugeben. Die Ofenschieber werden
durch einen ansteuerbaren Antrieb bewegt.
[0031] Vorzugsweise bewegen sich die Abdeckungen 12 und 13 nach oben, um die jeweilige Ofenöffnung
freizugeben, damit ein Werkstück beispielsweise auf einem Rollenförderer in den Ofen
bewegt werden kann. Die Werkstücke 20 können auch manuell oder durch Roboter auf der
Transporteinrichtung abgelegt werden. Alternativ können die Werkstücke auf einer weiteren
Transporteinrichtung zum Ofen 10 transportiert und an die Transporteinrichtung 30
des Ofens übergeben werden.
[0032] Die Abdeckungen 12 und 13 können die jeweilige Ofenöffnung auch durch eine Seitwärtsbewegung
freigeben, oder die Abdeckungen bewegen sich nach unten, um den oberen Bereich einer
Öffnung freizugeben. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn als Transporteinrichtung
ein Förderer vorgesehen ist, der Werkstücke hängend durch den Ofen bewegt. Bei einem
hängenden Transport sollten die Aufhängungen so angeordnet sein, dass das vordere
Ende eines Werkstückes aus dem Ofen herausragen kann, während sich der verbleibende
Teil noch im Ofeninnem befindet.
[0033] Vorzugsweise kann wenigstens die Abdeckung 13 an der Ausgangsöffnung des Ofens 10
verschiedene Öffnungsgrade freigeben. Beispielsweise kann die Abdeckung 13 durch einen
Antrieb so angesteuert werden, dass sie die Ausgangsöffnung vollständig oder nur teilweise
freigibt. So können die Abdeckungen jeweils nur so weit geöffnet werden, wie es erforderlich
ist, was unnötige Wärmeverluste verhindert.
[0034] Im Innern des Ofens sind geeignete Heizmittel 11 angeordnet, mit denen die Werkstücke
20 beim Durchlaufen des Ofens auf der Transporteinrichtung erwärmt werden können.
Derartige Heizmittel sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden nicht im Einzelnen
erläutert. Auch alle weiteren erforderlichen Komponenten zum Betrieb des Ofens sind
nicht Gegenstand der Erfindung und können vom Fachmann geeignet gewählt werden.
[0035] Die einzelnen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens und weitere Ausführungsmöglichkeiten
sollen nun anhand der Figuren erläutert werden. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, öffnet
sich die Abdeckung 12 der Eingangsöffnung und ein Werkstück 20 wird durch die Transporteinrichtung
30 in den Ofen 10 bewegt. In Fig. 2 ist die Abdeckung 12 bereits wieder geschlossen
und das Werkstück 20 bewegt sich auf der Transporteinrichtung 30 durch die Heizstrecke
des Ofens, die durch die Heizmittel 11 gebildet wird. Dabei erfolgt eine Erwärmung
des Werkstücks 20 auf eine Temperatur, die zweckmäßigerweise unterhalb der Härtetemperatur
des Werkstoffs des Werkstücks 20 liegt. Liegt die Härtetemperatur des Werkstücks beispielsweise
bei etwa 700°C, sind die Heizmittel 11 und die Durchlaufzeit der vorderen Kante des
Werkstücks 20 durch die Heizstrecke so gewählt, dass sich das Werkstück 20 auf eine
Temperatur von 700°C erwärmt.
[0036] Zweckmäßigerweise ist die Länge des Ofens 10 und die Transportgeschwindigkeit des
Transportmittels 30 dabei entsprechend so gewählt, dass das Werkstück kontinuierlich
durch den Ofen bewegt wird und sich im Werkstück die gewünschte Temperatur eingestellt
hat, sobald die vordere Kante des Werkstücks 20 die Heizstrecke vollständig bis zum
Ende des Ofens durchlaufen hat. Alternativ kann auch vorgesehen sein, die Bewegung
der Transporteinrichtung kurzfristig zu unterbrechen, um das Werkstück für einen bestimmten
Zeitraum innerhalb der Heizstrecke zu halten.
[0037] Anschließend gibt die Abdeckung 13 die Ausgangsöffnung des Ofens 10 frei, so dass
ein Teil des Werkstücks aus dem Ofen heraus bewegt werden kann. Die Abdeckung 13 muss
dazu nicht vollständig geöffnet werden, sondern kann beispielsweise nur den unteren
Bereich der Ausgangsöffnung freigeben, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Sobald sich
dieser Teilbereich 22 des Werkstücks 20 außerhalb des Ofens und damit außerhalb der
Heizstrecke befindet, wird die Bewegung der Transporteinrichtung 30 für einen bestimmten
Zeitraum unterbrochen. Außerhalb des Ofens 10 können Haltevorrichtungen vorgesehen
sein, welche das Werkstück 20 stützen.
[0038] In dem Zeitraum des Stillstands der Transporteinrichtung 30 wird der erste Teilbereich
21 des Werkstücks 20, der sich noch innerhalb des Ofens und damit im Bereich der Heizmittel
11 befindet, weiter auf eine Temperatur erwärmt, die wenigstens der Härtetemperatur
des Werkstoffs des Werkstücks entspricht. Beispielsweise wird dieser Teilbereich 21
auf eine Temperatur oberhalb von 700°C erwärmt, während der zweite Teilbereich 22
des Werkstücks außerhalb des Ofens nicht weiter erwärmt wird. In beiden Teilbereichen
stellen sich so aufgrund der unterschiedlichen Verweildauer der Bereiche im Ofen unterschiedliche
Temperaturen ein.
[0039] In Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen außerhalb des Ofens 10 kühlt sich der
zweite Teilbereich 22 außerhalb des Ofens 10 etwas ab, so dass er zuvor im Ofen auf
eine Temperatur erwärmt worden sein muss, bei der sich trotz leichter Abkühlung am
Ende des Verfahrens eine Temperatur T
1 einstellt, bei der im Werkstoff nur eine teilweise Gefügeveränderung stattfindet,
so dass dieser Bereich beim anschließenden schnellen Abschrecken vergleichsweise duktil
bleibt. Im ersten Teilbereich 21 wird dagegen durch die längere Aufheizung innerhalb
der Heizstrecke eine höhere Temperatur T
2 eingestellt, die eine vollständige Gefügeveränderung und damit eine Austenitisierung
bewirkt. Beim anschließenden Abschrecken stellen sich in diesem ersten Bereich somit
höhere Festigkeiten ein. Grundsätzlich muss jedoch auch in diesem Bereich keine vollständige
Gefügeveränderung stattfinden. Die Temperatur und damit das Maß der Gefügeveränderung
sollte lediglich höher sein als im zweiten Teilbereich 21, um die gewünschten Unterschiede
in den Materialeigenschaften zu erreichen.
[0040] Sobald sich mindestens die gewünschte Temperatur T
2 im ersten Teilbereich 21 eingestellt hat, kann das Werkstück 20 aus dem Ofen entnommen
werden, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Die Abdeckung 13 kann dazu weiter angehoben
werden, um so den Öffnungsgrad zu erhöhen, so dass das Werkstück 20 vollständig entnommen
werden kann. Das Werkstück liegt nun außerhalb des Ofens 10 mit den gewünschten Temperaturen
T
1 und T
2 vor und kann weiteren Prozessschritten zugeführt werden. Beispielsweise kann es manuell
oder durch Robotertechnik einem Abschreckbad oder einer formgebenden Presse zugeführt
werden.
[0041] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das gesamte Werkstück im
Ofen auf eine Temperatur erwärmt, die der Härtetemperatur des jeweiligen Werkstoffs
entspricht. Sobald sich der zweite Teilbereich 22 des Werkstücks außerhalb der Heizstrecke
befindet, kühlt er sich auf eine Temperatur unterhalb der Härtetemperatur ab, während
der erste Teilbereich 21 des Werkstücks innerhalb des Ofens weiter auf Härtetemperatur
gehalten wird. Auch so stellen sich in beiden Teilbereichen unterschiedliche Temperaturen
ein.
[0042] Alternativ zu einem abgeschlossenen Durchlaufofen mit Gehäuse kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch mit einer Transporteinrichtung 30 durchgeführt werden, die Werkstücke
lediglich durch eine mit einem Gehäuse umschlossene Heizstrecke bewegt, in der das
Heizmittel angeordnet ist. Dies ist beispielsweise in Fig. 5 dargestellt. Dabei handelt
es sich nicht um einen abgeschlossenen Ofen, sondern durch Trennschieber 12 und 13
wird lediglich der Bereich einer Heizstrecke definiert, in dem an der Transporteinrichtung
30 eine Erwärmung durch Heizmittel 11 stattfindet.
[0043] Die Taktzeiten der jeweiligen Abdeckungen 12 und 13 sind an die Verweildauer des
Werkstücks 20 im Ofen, an die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung 30 und auch
an den Zeitraum des Stillstands der Transporteinrichtung 30 angepasst. Auch die verschiedenen
Öffnungsgrade, insbesondere der Abdeckung 13 an der Ausgangsöffnung, sind ebenfalls
an die Schritte bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angepasst. So öffnet sich beispielsweise
die Abdeckung 13 der Ausgangsöffnung des Ofens 10 und anschließend wird die Bewegung
der Transporteinrichtung 30 unterbrochen. Danach kann sich die Abdeckung 13 gegebenenfalls
auch wieder leicht absenken. Bevor sich die Transporteinrichtung 30 und damit das
Werkstück wieder in Bewegung setzen, muss sich die Abdeckung 13 jedoch wieder öffnen.
Gleichzeitig damit kann die Abdeckung 12 die Eingangsöffnung freigeben, um ein weiteres
Werkstück aufzunehmen. Mit dieser Verfahrensführung lassen sich für die Erwärmung
von Werkstücken Taktzeiten von 15 Sekunden erreichen.
[0044] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zur Erwärmung der Werkstücke kein
Durchlaufofen vorgesehen, sondern ein Ofen weist lediglich eine Öffnung auf, durch
welche Werkstücke eingebracht und wieder entnommen werden. Diese Bauform eines Ofens
ist schematisch in Fig. 6 dargestellt. Ein Werkstück wird im Ofen 10 abgelegt und
gegebenenfalls mit einer Transporteinrichtung 30 in das Innere des Ofens bewegt. Nachdem
das Werkstück 20 so auf eine Temperatur unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs
des Werkstücks erwärmt wurde, gibt die Abdeckung 14 die Ofenöffnung wenigstens teilweise
frei und das Werkstück 20 wird soweit aus dem Ofen bewegt, dass sich ein erster Teilbereich
21 noch innerhalb des Ofens befindet, während sich ein zweiter Teilbereich 22 außerhalb
des Ofens befindet. In dieser Position wird das Werkstück solange gehalten, bis der
erste Teilbereich 21 weiter auf die gewünschte Temperatur erwärmt wurde. Anschließend
wird das Werkstück 20 vollständig aus dem Ofen entnommen und das nächste Werkstück
kann behandelt werden.
[0045] Selbstverständlich kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren jeweils nicht nur ein
Werkstück erwärmt werden, sondern mehrere Werkstücke können gleichzeitig behandelt
werden. Dies ist in Fig. 7 beispielhaft in einer schematischen Draufsicht dargestellt.
Dabei werden drei Werkstücke 20, 20' und 20" nebeneinander auf einer Transporteinrichtung
30 durch einen Ofen bewegt. Am Ende des Ofens ragen auch Teilbereiche aller Werkstücke
aus dem Ofen heraus, um die jeweiligen anderen Teilbereiche der Werkstücke innerhalb
des Ofens weiter zu erwärmen. Möglich ist es ferner, dass ein oder mehrere Werkstücke
auf einem Werkstückträger durch den Ofen hindurch bewegt werden.
[0046] Werden mehrere Werkstücke gleichzeitig durch einen Durchlaufofen bewegt, kann in
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass die Bewegung einzelner
Werkstücke temporär unterbrochen wird, um den Ausstoß des Ofens an die Kapazitäten
nachgeschalteter Stationen anzupassen. Dies soll im Folgenden anhand der Figuren 8-14
erläutert werden.
[0047] Wie aus der Fig. 8 ersichtlich, werden die Werkstücke auf dem Rollenförderer 30 abgelegt
und gleichzeitig nebeneinander von den angetriebenen Rollen durch den Durchlaufofen
10 bewegt. Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung können jegliche andere Transporteinrichtungen
vorgesehen sein. Ferner kann für jedes Werkstück eine separate Transporteinrichtung
vorgesehen sein und die Bewegungen dieser Transporteinrichtungen sind getrennt voneinander
ansteuerbar. Beispielsweise können mehrere Rollenförderer nebeneinander angeordnet
sein, wobei auf jedem Rollenförderer jeweils ein Werkstück abgelegt wird.
[0048] In Fig. 9 ist die Abdeckung 12 bereits wieder geschlossen und die Werkstücke 20,
20' und 20" bewegen sich gleichzeitig auf der Transporteinrichtung 30 durch die Heizstrecke
des Ofens, die durch die Heizmittel 11 gebildet wird. Dabei erfolgt eine Erwärmung
der Werkstücke 20, 20' und 20" auf eine Temperatur, die unterhalb der Härtetemperatur
des Werkstoffs des Werkstücks 20 liegt. Liegt die Härtetemperatur des Werkstücks beispielsweise
bei etwa 700°C, sind die Heizmittel 11 und die Durchlaufzeit der vorderen Kanten der
Werkstücke 20, 20' und 20" durch die Heizstrecke so gewählt, dass sich die Werkstücke
20, 20' und 20" auf eine Temperatur unterhalb von 700°C erwärmen.
[0049] Nach dieser gemeinsamen Erwärmung der Werkstücke 20, 20' und 20" wird die Transportbewegung
wenigstens eines der Werkstücke temporär unterbrochen. Wird für jedes Werkstück eine
separate Transporteinrichtung verwendet, kann dies auf einfache Weise dadurch erfolgen,
dass die Bewegung der betreffenden Transporteinrichtung temporär unterbrochen wird.
Wird eine gemeinsame Transporteinrichtung für alle Werkstücke eingesetzt, kann eine
temporäre Unterbrechung der Transportbewegung einzelner Werkstücke durch die temporäre
Entkoppelung des jeweiligen Werkstücks von der Transporteinrichtung erfolgen. Die
Entkoppelung kann je nach Ausführungsform der Transporteinrichtung auf unterschiedliche
Weise realisiert werden. Aus Fig. 10 ist beispielsweise ersichtlich, wie zwei der
Werkstücke 20' und 20" von der Transporteinrichtung 30 temporär entkoppelt werden,
indem sie von Stößeln 40 und 41 angehoben werden, so dass sie keinen Kontakt mehr
zur Transporteinrichtung 30 haben. Bei anderen Arten von Transporteinrichtungen als
einem Rollenförderer kann eine Entkoppelung beispielsweise dadurch erfolgen, dass
Werkstücke aus einer Transporteinrichtung ausgeklinkt werden, in die sie zuvor eingehängt
wurden.
[0050] Die Stößel 40 und 41 befinden sich unterhalb der Werkstücke und führen eine getaktete
Aufwärts- und Abwärtsbewegung durch, die von einer Steuereinrichtung gesteuert wird.
Dabei können die Stößel durch Zwischenräume zwischen den einzelnen Rollen des Rollenförderers
geführt sein und so ein oder mehrere Werkstücke getaktet anheben und wieder absenken.
In dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel werden auf diese Weise zwei Werkstücke
20' und 20" von dem Rollenförderer entkoppelt, während ein verbleibendes Werkstück
20 weiterbewegt wird. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt,
sondern es können beispielsweise auch zwei Werkstücke weiterbewegt werden, während
nur ein Werkstück entkoppelt wird, oder bei einer anderen Anzahl von Werkstücken sind
andere Variationen möglich.
[0051] Anschließend gibt die Abdeckung 13 die Ausgangsöffnung des Ofens 10 frei, so dass
ein Teil des weiterbewegten Werkstücks 20 aus dem Ofen heraus bewegt werden kann.
Sobald sich dieser Teilbereich 22 des Werkstücks 20 außerhalb des Ofens und damit
außerhalb der Heizstrecke befindet, wird für dieses Werkstück 20 die Bewegung der
Transporteinrichtung 30 für eine bestimmten Zeitspanne von beispielsweise 15-25 Sekunden
unterbrochen.
[0052] Sobald sich mindestens die gewünschte Temperatur T
2 im ersten Teilbereich 21 eingestellt hat, kann das Werkstück 20 aus dem Ofen entnommen
werden, wie es in Fig. 11 dargestellt ist. Anschließend oder bereits während das erste
Werkstück 20 aus dem Ofen gefahren wird, wird die Transportbewegung von wenigstens
einem der verbleibenden Werkstücke 20' wieder aufgenommen. In dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 11 wird das jeweilige Werkstück 20' dazu wieder an die Transporteinrichtung
30 angekoppelt, indem die zugehörigen Stößel eine Abwärtsbewegung durchführen und
das Werkstück wieder auf der Transporteinrichtung 30 absetzen, welche es zum Ofenausgang
transportiert.
[0053] Für dieses Werkstück 20' wiederholen sich nun die erläuterten Schritte der partiellen
Fortführung der Erwärmung, während das verbleibende Werkstück 20' weiterhin von der
Transporteinrichtung 30 entkoppelt ist, wie es in Fig. 12 dargestellt ist. Wird das
Werkstück 20' aus dem Ofen entnommen, werden auch die Stößel des Werkstücks 20" abgesenkt
und auch für dieses Werkstück 20" kann am Ende des Ofens 20 partiellen Fortführung
der Erwärmung erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt können bereits neue Werkstücke durch die
Eingangsöffnung des Ofens in den Ofen eingebracht werden, wie es in Fig. 13 dargestellt
ist, so dass sich die beschriebenen Verfahrensschritte wiederholen.
[0054] Die Taktzeiten der jeweiligen Abdeckungen 12 und 13 sind an die Verweildauer des
Werkstücks 20 im Ofen, an die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung 30 und auch
an den Zeitraum des Stillstands der Transporteinrichtung 30 angepasst. An diese Parameter
ist auch die Aufwärts- und Abwärtsbewegung der Stößel angepasst, wobei die Ansteuerung
aller Komponenten vorzugsweise durch eine gemeinsame Steuereinrichtung erfolgt.
[0055] In der Fig. 14 ist in einer Aufsicht dargestellt, wie drei Werkstücke 20, 20' und
20" durch den Ofen erwärmt werden. Die Werkstücke wurden zuvor nebeneinander auf den
Rollenförderer 30 aufgebracht und durch den Ofen bewegt, so dass sie sich oberhalb
von Stößeln 40, 41, 42, 43, 44 und 45 befanden, wobei zur Entkoppelung eines jeden
Werkstücks beispielsweise jeweils zwei Stößel vorgesehen sind, die ein Werkstück an
zwei Punkten anheben und absenken können. Die Stößel sind in Zwischenräumen zwischen
den einzelnen Rollen des Rollenförderers angeordnet, so dass sie zwischen den Rollen
herausgefahren werden können. In der Fig. 14 sind die aktivierten Stößel 40 und 41
schwarz ausgefüllt dargestellt, wobei diese aktivierten Stößel das Werkstück 20" angehoben
und es so von der Bewegung des Rollenförderers 30 entkoppelt haben. Die momentan nicht
aktivierten Stößel 42, 43, 44 und 45 sind dagegen weiß dargestellt. Dies gilt für
die zugehörigen Stößel des Werkstücks 20, das bereits aus dem Ofen entnommen wurde
und für die zugehörigen Stößel 42 und 43 des Werkstücks 20', das momentan eine partielle
Fortführung der Erwärmung am Ende des Ofens erfährt. Um die Taktung der einzelnen
Stößel durchführen zu können, können innerhalb des Ofens Sensoren vorgesehen sein,
welche die Position der Werkstücke auf der Transporteinrichtung 30 bestimmen und an
eine Steuereinrichtung übermitteln, welche eine entsprechend angepasste Ansteuerung
der Aufwärts und Abwärtsbewegung der Stößel durchführt. Die Stößel können auf unterschiedliche
Weise ausgeführt sein, um Werkstücke sicher anheben und absenken zu können.
[0056] Bezugszeichenliste:
- 10
- Ofen, Durchlaufofen
- 11
- Heizmittel
- 12
- Abdeckung Eingangsöffnung; Trennschieber
- 13
- Abdeckung Ausgangsöffnung; Trennschieber
- 14
- Abdeckung
- 20,20',20"
- Werkstück
- 21,21',21"
- Erster Teilbereich eines Werkstücks mit höherer Temperatur
- 22,22',22"
- Zweiter Teilbereich eines Werkstücks mit niedrigerer Temperatur
- 30
- Transporteinrichtung, Rollenförderer
- 40,41
- Stößel (aktiviert)
- 42,43,44,45
- Stößel (deaktiviert)
1. Verfahren zum Erwärmen wenigstens eines Werkstücks (20;20';20") in einem Ofen (10),
bei dem das Werkstück (20;20';20") von Heizmitteln (11) erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass folgende Schritte erfolgen, nachdem ein gesamtes Werkstück (20;20';20") in einem
ersten Schritt von den Heizmitteln erwärmt wurde:
- Bewegen des Werkstücks (20;20';20") soweit aus dem Ofen (10) heraus, dass sich ein
erster Teilbereich (21;21';21") des Werkstücks (20;20';20") noch innerhalb des Ofens
(10) befindet, während sich ein zweiter Teilbereich (22;22';22") des Werkstücks (20;20';20")
außerhalb des Ofens (10) befindet;
- Halten des Werkstücks (20;20';20") in dieser Position für einen vorbestimmten Zeitraum;
und
- Bewegen des gesamten Werkstücks (20;20';20") aus dem Ofen (10) heraus.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Werkstück (20;20';20") in einem Durchlaufofen (10) erwärmt wird, und
das Werkstück (20;20';20") durch eine Transporteinrichtung (30) durch den Durchlaufofen
(10) bewegt und dabei auf einer Heizstrecke von Heizmitteln (11) erwärmt wird, wobei
folgende Schritte erfolgen, nachdem die in Transportrichtung vorne liegende Seite
eines Werkstücks (20;20';20") die Heizstrecke des Durchlaufofens (10) durchlaufen
hat:
- Bewegen des Werkstücks (20;20';20") durch die Transporteinrichtung (30) soweit aus
der Heizstrecke des Durchlaufofens (10) heraus, dass sich ein erster Teilbereich (21;21';21")
des Werkstücks (20;20';20") noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich
ein zweiter Teilbereich (22;22';22") des Werkstücks (20;20';20") bereits außerhalb
der Heizstrecke befindet;
- Unterbrechen der Bewegung der Transporteinrichtung (30) an dieser Position des Werkstücks
(20;20';20") für einen vorbestimmten Zeitraum; und
- Bewegen des gesamten Werkstücks (20:20';20") durch die Transporteinrichtung (30)
aus der Heizstrecke des Durchlaufofens (10) heraus.
3. Verfahren nach einem der beiden Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Teilbereich (21;21';21") des Werkstücks (20;20';20") durch das Verfahren
auf eine Temperatur T1 erwärmt wird, die unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks (20;20';20")
liegt, während der zweite Teilbereich (22;22';22") des Werkstücks (20;20';20") auf
eine Temperatur T2 erwärmt wird, die der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks (20;20';20")
entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Bewegung der in Transportrichtung vorne liegenden Seite des Werkstücks (20;20';20")
durch die Heizstrecke des Durchlaufofens (10) das gesamte Werkstück (20;20';20") auf
eine Temperatur erwärmt wird, die unterhalb der Härtetemperatur des Werkstoffs des
Werkstücks (20;20';20") liegt, und der zweite Teilbereich (22;22';22") des Werkstücks
(20;20';20") innerhalb der Heizstrecke weiter auf eine Temperatur T2 erwärmt wird, die der Härtetemperatur des Werkstoffs des Werkstücks (20;20';20")
entspricht, wenn sich der erste Teilbereich (21;21';21") des Werkstücks (20;20';20")
außerhalb der Heizstrecke befindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Werkstücke (20;20';20") gleichzeitig mittels wenigstens einer Transporteinrichtung
(30) nebeneinander durch den Durchlaufofen (10) bewegt und dabei auf einer Heizstrecke
von Heizmitteln (11) erwärmt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass folgende Schritte erfolgen, nachdem die in Transportrichtung vorne liegenden Seiten
der Werkstücke (20;20';20") die Heizstrecke des Durchlaufofens (10) teilweise oder
vollständig durchlaufen haben:
- Unterbrechen der Transportbewegung wenigstens eines ersten Werkstücks (20';20"),
während wenigstens ein zweites Werkstück (20) mittels der Transporteinrichtung (30)
soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens (10) heraus bewegt wird, dass sich ein
erster Teilbereich (21) des Werkstücks (20) noch innerhalb der Heizstrecke befindet,
während sich ein zweiter Teilbereich (22) des Werkstücks (20) bereits außerhalb der
Heizstrecke befindet;
- Unterbrechen der Transportbewegung an dieser Position des wenigstens einen zweiten
Werkstücks (20) für eine vorbestimmte Zeitspanne;
- Bewegen des wenigstens einen zweiten Werkstücks (20) aus der Heizstrecke des Durchlaufofens
(10) heraus;
- Wiederaufnahme der Transportbewegung des wenigstens einen ersten Werkstücks (20';20")
und Bewegen des wenigstens einen ersten Werkstücks (20';20") soweit aus der Heizstrecke
des Durchlaufofens (10) heraus, dass sich ein erster Teilbereich (21';21 ") des Werkstücks
(20';20") noch innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein zweiter Teilbereich
(22';22") des Werkstücks (20';20") bereits außerhalb der Heizstrecke befindet;
- Unterbrechen der Transportbewegung an dieser Position des wenigstens einen ersten
Werkstücks (20';20") für eine vorbestimmte Zeitspanne;
- Bewegen des wenigstens einen ersten Werkstücks (20';20") aus der Heizstrecke des
Durchlaufofens (10) heraus.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes der Werkstücke (20;20';20") mittels einer separaten Transporteinrichtung durch
den Durchlaufofen (10) bewegt wird, und das Unterbrechen der Transportbewegung des
wenigstens einen ersten Werkstücks (20';20") im Verfahrensschritt a) durch Unterbrechen
der Bewegung der zugehörigen Transporteinrichtung erfolgt, während die Wiederaufnahme
der Transportbewegung des wenigstens einen ersten Werkstücks (20';20") im Verfahrensschritt
d) durch Wiederaufnahme der Bewegung der zugehörigen Transporteinrichtung erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Werkstücke (20;20';20") mittels einer gemeinsamen Transporteinrichtung (30)
durch den Durchlaufofen (10) bewegt werden, und das Unterbrechen der Transportbewegung
des wenigstens einen ersten Werkstücks (20';20") im Verfahrensschritt a) durch Entkoppeln
des wenigstens einen ersten Werkstücks (20';20") von der Transporteinrichtung (30)
erfolgt, während die Wiederaufnahme der Transportbewegung des wenigstens einen ersten
Werkstücks (20';20") im Verfahrensschritt d) durch Ankoppeln des wenigstens einen
ersten Werkstücks (20';20") an die Transporteinrichtung (30) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (30) ein Rollenförderer ist, auf dem die Werkstücke (20;20';20")
gleichzeitig nebeneinander durch die Heizstrecke des Durchlaufofen (10) bewegt werden,
und dass das Entkoppeln wenigstens eines ersten Werkstücks (20';20") von dem Rollenförderer
durch Anheben des Werkstücks (20';20") in eine Position erfolgt, in welcher das Werkstück
(20';20") keinen Kontakt zum Rollenförderer hat, während das Ankoppeln des wenigstens
eines ersten Werkstücks (20';20") an den Rollenförderer durch Absenken des Werkstücks
(20';20") in eine Position erfolgt, in welcher das Werkstück (20';20") wieder Kontakt
zum Rollenförderer hat und durch diesen in Transportrichtung bewegt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anheben und Absenken eines Werkstücks (20';20") durch einen oder mehrere Stößel
(40;41 ;42;43:44;45) erfolgt, die unterhalb der Werkstücke (20';20") angeordnet sind
und sich getaktet aufwärts und abwärts bewegen, wobei die Aufwärtsbewegung wenigstens
eines Stößels (40;41;42;43;44;45) das Anheben eines Werkstücks (20';20") von unten
bewirkt, während die Abwärtsbewegung wenigstens eines Stößels (40;41;42;43;44;45)
das Absenken eines Werkstücks (20';20") bewirkt, und dass diese Bewegung der Stößel
(40;41;42;43;44;45) durch eine Steuereinrichtung angesteuert wird.
11. Durchlaufofen (10) zum Erwärmen wenigstens eines Werkstücks (20,20';20"), in dem das
Werkstück (20,20';20") durch eine Transporteinrichtung (30) durch den Durchlaufofen
(10) bewegbar und dabei auf einer Heizstrecke von Heizmitteln (11) erwärmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (30) Mittel zum Bewegen des Werkstücks (20,20';20") soweit
aus der Heizstrecke des Durchlaufofens (10) heraus aufweist, dass sich ein erster
Teilbereich (21;21';21") des Werkstücks (20,20';20") noch innerhalb der Heizstrecke
befindet, während sich ein zweiter Teilbereich (22;22';22") des Werkstücks (20,20';20")
bereits außerhalb der Heizstrecke befindet, und dass die Bewegung der Transporteinrichtung
(30) an dieser Position des Werkstücks (20,20';20") für einen vorbestimmten Zeitraum
durch eine Steuereinrichtung unterbrechbar ist.
12. Durchlaufofen nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Werkstücke (20;20';20") gleichzeitig und nebeneinander mittels wenigstens
einer Transporteinrichtung (30) durch den Durchlaufofen (10) bewegbar und dabei auf
einer Heizstrecke von Heizmitteln (11) erwärmbar sind.
13. Durchlaufofen nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Transporteinrichtung (30) Mittel zum Bewegen eines Werkstücks
(20;20';20") soweit aus der Heizstrecke des Durchlaufofens (10) heraus aufweist, dass
sich ein erster Teilbereich (21;21';21") des jeweiligen Werkstücks (20;20';20") noch
innerhalb der Heizstrecke befindet, während sich ein zweiter Teilbereich (22;22';22")
des jeweiligen Werkstücks (20) bereits außerhalb der Heizstrecke befindet, und dass
die Bewegung der wenigstens einen Transporteinrichtung (30) an dieser Position des
jeweiligen Werkstücks (20;20';20") für eine vorbestimmten Zeitspanne unterbrechbar
ist, und dass der Durchlaufofen (10) ferner Mittel zum temporären Unterbrechen der
Transportbewegung von Werkstücken (20';20") während des Durchlaufens des Ofens (10)
aufweist.
14. Durchlaufofen nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jedes der Werkstücke (20;20';20") eine separate Transporteinrichtung vorgesehen
ist, mit welcher das jeweilige Werkstück (20;20';20") durch den Durchlaufofen (10)
bewegbar ist, wobei die jeweiligen Transporteinrichtungen getrennt voneinander ansteuerbar
sind und das temporäre Unterbrechen der Transportbewegung eines Werkstücks (20';20")
durch das temporäre Unterbrechen der Bewegung der zugehörigen Transporteinrichtung
erfolgen kann.
15. Durchlaufofen nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den Transport aller Werkstücke (20;20';20") durch den Durchlaufofen (10) eine
gemeinsame Transporteinrichtung (30) vorgesehen ist, und dass der Durchlaufofen (10)
Mittel zum temporären Entkoppeln einzelner Werkstücke (20';20") von der Transporteinrichtung
(30) aufweist.
16. Durchlaufofen nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (30) ein Rollenförderer ist, auf dem die Werkstücke (20;20';20")
durch die Heizstrecke des Durchlaufofens (10) bewegbar sind, und dass das temporäre
Entkoppeln eines Werkstücks (20';20") von dem Rollenförderer durch Anheben des Werkstücks
(20';20") in eine Position erfolgt, in welcher das Werkstück (20';20") keinen Kontakt
zum Rollenförderer hat, während das Ankoppeln eines Werkstücks (20';20") an den Rollenförderer
durch Absenken des Werkstücks (20';20") in eine Position erfolgt, in welcher das Werkstück
(20';20") wieder Kontakt zum Rollenförderer hat und durch diesen in Transportrichtung
bewegbar ist.
17. Durchlaufofen nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Anheben und Absenken eines Werkstücks (20';20") ein oder mehrere Stößel (40;41;42;43;44;45)
vorgesehen sind, die sich unterhalb der Werkstücke (20';20") befinden, wobei die Stößel
(40;41;42;43;44;45) für eine getaktete Aufwärts- und Abwärtsbewegung ausgebildet sind,
und eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche diese Aufwärts- und Abwärtsbewegung
der Stößel (40;41;42;43;44;45) ansteuert.