[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Anschlagkörper-System zum seitlichen Abstützen
von Betonschalungen der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 genannten Art sowie einen
Anschlagkörper der im Oberbegriff des nebengeordneten Patentanspruchs genannten Art.
[0002] Aus der
EP 0 971 084 A1 ist ein Anschlagkörper für Betonschalungen bekannt, der eine Basis zum Ansetzen des
Anschlagkörpers an ein Bauteil, eine Durchtrittsöffnung und ein Widerlager für einen
Nagel aufweist. Der Abschlagkörper ist dann mittels des Nagels an dem Bauteil festlegbar.
Der Anschlagkörper weist ferner eine Anschlagfläche für eine Schalungswand auf.
[0003] Von Nachteil hierbei ist, dass bei der Erstellung von Schalungen für Betonwände oder
-decken bestimmter Wandstärke jeweils Paare dieser Anschlagkörper in definierten Abständen
zueinander gesetzt werden müssen, damit die Schalungswände im definierten Abstand
zueinander stehen, der der gewünschten Wandstärke der Betonwand oder -decke entspricht.
Dieses hat zur Folge, dass die Abstände der Anschlagkörper in Dickenrichtung der Schalung
jeweils ausgemessen werden müssen, was auf der Baustelle einen hohen Aufwand bedeutet.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, ein Anschlagkörper-System
bereitzustellen, das mit geringem Aufwand bei der Erstellung von Schalungen anwendbar
ist. Es soll ferner ein entsprechend anwendungsfreundlicher Anschlagkörper bereitgestellt
werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Anschlagkörper-System mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Demnach sind bei dem erfindungsgemässen Anschlagkörper-System wenigstens
jeweils zwei Anschlagkörper über wenigstens ein Abstandselement in einem definierten
Abstand zueinander miteinander verbindbar. Die Anschlagkörper bilden dabei über das
wenigstens eine Abstandselement eine bauliche Einheit. Die Länge der Baueinheit aus
den Anschlagkörpern und dem Abstandselement definiert dabei die Distanz von zwei Schalungswänden
zueinander (im nachfolgenden mit Schalungsdistanz bezeichnet) und ist vorzugsweise
so gewählt, dass sie Standard-Schalungsdistanzen einer Schalung entspricht.
[0006] Vorteilhaft sind die Abstandselemente als separate Körper ausgebildet, die Gegenkupplungsmittel
aufweisen, welche mit an den Anschlagkörpern angeordneten Kupplungsmitteln kuppelbar
sind. Hierdurch wird ein sehr flexibel einsetzbares modulares Anschlagkörper-System
erzielt.
[0007] Von Vorteil ist es ferner, wenn Abstandselemente verschiedener axialer Länge vorgesehen
sind, die wahlweise mit den Anschlagkörpern verbindbar sind, wodurch unterschiedliche
Längen der Baueinheit aus Anschlagkörpern und Abstandselementen auf einfache Weise
erreicht werden können.
[0008] Günstig ist es auch, wenn die Abstandselemente einteilig mit den Anschlagkörpern
ausgebildet sind und jeweils sowohl Kupplungsmittel als auch Gegenkupplungsmittel
aufweisen. Hierdurch wird die Anzahl der Teile verringert aber gleichzeitig eine leichte
Einstellung der Länge einer Baueinheit aus Anschlagkörpern und Abstandselementen ermöglicht.
[0009] Vorteilhaft sind an den Abstandselementen jeweils mehrere, in einem gleichmässigen
Raster angeordnete Gegenkupplungsmittel angeordnet, wodurch mit zwei gleichen Anschlagkörpern
mit einteilig daran angeordneten Abstandselementen verschiedene Längen der Baueinheit
aus Anschlagkörpern und Abstandselementen einstellbar sind.
[0010] Von Vorteil ist es auch, wenn eine durch die Längserstreckung des Abstandselements
definierte Längsachse des Abstandselements senkrecht zur Befestigungsachse des Anschlagkörpers
verläuft, wodurch gewährleistet wird, dass beide Anschlagkörper einer Baueinheit jeweils
mit ihrer Basis in einen ebenen Kontakt zu einem Bauteil, an dem sie festgelegt werden,
bringbar sind.
[0011] Die gestellte Aufgabe wird ferner durch einen Anschlagkörper mit den Merkmalen des
nebengeordneten Anspruchs gelöst. Demnach weist der Anschlagkörper wenigstens ein
Kupplungsmittel zum Ankuppeln eines Abstandselements auf, so dass jeweils wenigstens
zwei Anschlagkörper über wenigstens ein Abstandselement in einem definierten Abstand
zueinander miteinander verbindbar sind. Die Anschlagkörper bilden dabei über das wenigstens
eine Abstandselement eine bauliche Einheit, deren Länge variierbar sein kann.
[0012] Vorteilhaft weist der Anschlagkörper ein einteilig mit diesem verbundenes längliches
Abstandselement auf, welches an einem freien Endbereich das Kupplungsmittel trägt
und welches in einem Längenabschnitt, der zwischen dem Kupplungsmittel und einem diesem
in Längsrichtung des Abstandselements entgegengesetzten zweiten Ende des Abstandselements
liegt, wenigstens ein Gegenkupplungsmittel aufweist. Hierdurch wird die Anzahl der
Teile verringert.
[0013] Von Vorteil ist es ferner, wenn das Abstandselement mehrere in einem gleichmässigen
Raster angeordnete Gegenkupplungsmittel aufweist, wodurch eine leichte Einstellung
der Länge einer Baueinheit aus Anschlagkörpern und Abstandselementen ermöglicht wird.
[0014] In einer konstruktiv einfachen Lösung sind das Kupplungsmittel durch wenigstens einen
seitlich von dem Abstandselement abragenden Rasthaken und das wenigstens eine Gegenkupplungsmittel
durch wenigstens eine Rastöffnung gebildet.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Kupplungsmittel
durch eine Rastöffnung in einem Wandabschnitt gebildet, wodurch der Anschlagkörper
mit einem als separates Bauteil ausgebildeten Abstandselement, welches z. B. als Rasthaken
ausgebildete Gegenkupplungsmittel trägt, auf einfache Weise verbindbar ist.
[0016] Von Vorteil ist es auch, wenn eine durch die Längserstreckung des Abstandselements
definierte Längsachse des Abstandselements senkrecht zur Befestigungsachse verläuft,
wodurch beide Anschlagkörper einer Baueinheit jeweils mit ihrer Basis in einen ebenen
Kontakt zu einem Bauteil, an dem sie festgelegt werden, bringbar sind.
[0017] In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemässes Anschlagkörper-System in dreidimensionaler Ansicht mit zwei
Anschlagkörpern und einem Abstandselement,
- Figur 2a
- einen Anschlagkörper aus Figur 1,
- Figur 2b
- einen alternativen Anschlagkörper des Anschlagkörper-Systems nach Figur 1,
- Figur 3
- ein weiteres erfindungsgemässes Anschlagkörper-System,
- Figur 4
- das Anschlagkörper System aus Fig. 3 mit einer alternativen Ausgestaltung eines Anschlagkörpers.
[0019] In den Figuren 1 und 2a ist ein erfindungsgemässes Anschlagkörper-System dargestellt.
In Fig. 1 sind zwei Anschlagkörper 10a, 10b des Anschlagkörper-Systems sowie ein Abstandselement
20 wiedergegeben, wobei der erste Anschlagkörper 10a mit dem Abstandselement 20 über
eine noch genauer zu erläuternde Kupplung fest verbunden ist. Die Anschlagkörper 10a,
10b weisen eine Basis 11 zum Ansetzen an ein Bauteil, und eine Durchtrittsöffnung
12, die eine Befestigungsachse A definiert, auf. Um die Durchtrittsöffnung 12 herum
ist ein Widerlager 13 für ein Befestigungselement ausgebildet. Ferner weisen die Anschlagkörper
10a, 10b eine Umfangswand 16 sowie wenigstens eine Anschlagfläche 15 für eine Schalungswand
30 (siehe Fig. 2a) auf, wobei die Anschlagfläche 15 zumindest bereichsweise durch
die Umfangswand 16 gebildet sein kann. An einer jeweils seitlich von der Umfangswand
16 der Anschlagkörper 10a, 10b abragenden Konsole 17 ist eine ein Kupplungsmittel
21 bildende Rastöffnung 18 in einem Wandabschnitt 14 angeordnet, wobei eine Öffnungsachse
OA der Rastöffnung 18 im Wesentlichen senkrecht zur Befestigungsachse A der Anschlagkörper
10a, 10b verläuft.
[0020] Das als länglicher, sich entlang einer Längsachse L erstreckender Stabverbinder ausgebildete
Abstandselement 20 weist an seinem ersten axialen Endbereich 23 und an seinem diesem
entgegengesetzten zweiten Ende 25 jeweils ein Gegenkupplungsmittel 22 zu den Kupplungsmitteln
21 an den Anschlagkörpern 10a, 10b auf. Die Gegenkupplungsmittel 22 weisen dabei jeweils
zwei Rasthaken 26 auf, die im gekuppelten Zustand die Rastöffnungen 18 durchgreifen
und die diese umgebenden Wände zumindest bereichsweise hinterfassen. Im gekuppelten
Zustand verläuft die Längsachse L des Abstandselements 20 dabei im Wesentlichen senkrecht
zur Befestigungsachse A des Anschlagkörpers 10a, 10b und koaxial mit den Öffnungsachsen
OA der Rastöffnungen der Anschlagkörper 10a, 10b.
[0021] Die Länge der Baueinheit aus den zwei Anschlagkörpern 10a, 10b und dem Abstandselement
20 in axialer Richtung des Abstandselements 20 definiert dabei den Abstand von zwei
Schalungswänden 30 zueinander. Es sind dabei Abstandselemente 20 unterschiedlicher
axialer Länge vorgesehen, so dass unterschiedliche Abstände der Schalungswände 30
auf einfache Weise vorgegeben werden können.
[0022] Der in Fig. 2b dargestellte Anschlagkörper 10a, 10b unterscheidet sich im Wesentlichen
nur dadurch von dem vorhergehend dargestellten, dass dort die Rastöffnung 18 (als
Kupplungsmittel 21) nicht an einer Konsole ausgebildet ist, sondern die Rastöffnung
18 in einem Wandabschnitt 14 angeordnet ist, der in einem Fenster in der Umfangswand
16 liegt. Der Anschlagkörper 10a, 10b weist dabei eine im Wesentlichen kreis-zylindrisch
prismatische Gestalt auf. Die Öffnungsachse OA der Rastöffnung 18 verläuft wiederum
senkrecht zur Befestigungsachse A des Anschlagkörpers.
[0023] Wegen weiterer zu Fig. 2 nicht explizit erwähnter Bezugszeichen wird vollumfänglich
Bezug genommen auf die vorhergehende Beschreibung der Figuren 1 und 2a.
[0024] Das in Fig. 3 dargestellte Anschlagkörper-System weist ebenfalls zwei miteinander
verbindbare Anschlagkörper 10a, 10b auf. Diese Anschlagkörper 10a, 10b unterscheiden
sich von den in Fig. 1 dargestellten jedoch dadurch, dass an beiden Anschlagkörpern
10a, 10b jeweils ein Abstandselement 20a, 20b einteilig angeformt ist, wobei die Abstandselemente
20a, 20b jeweils sowohl das Kupplungsmittel 21 als wie auch die Gegenkupplungsmittel
22 aufweisen. Die Längsachse L des Abstandselements 20a, 20b verläuft dabei jeweils
im Wesentlichen senkrecht zur Befestigungsachse A des Anschlagkörpers 10a, 10b.
[0025] Die Kupplungsmittel 21 sind jeweils an einem freien Endbereich 23 der Abstandselemente
20a, 20b angeordnet während die Gegenkupplungsmittel 22 an einem Längenabschnitt 24,
der zwischen dem Kupplungsmittel 21 und einem diesem in Längsrichtung des Abstandselements
20a, 20b entgegengesetzten zweiten Ende 25 des Abstandselements 20a, 20b liegt, angeordnet
sind. Die Kupplungsmittel 21 sind dabei als seitlich (also in einer Orientierung quer
bzw. senkrecht zur Längsachse L und senkrecht zur Befestigungsachse A) von den Abstandselementen
20a, 20b abragende Rasthaken 27 ausgebildet, die mit den als Rastöffnungen 28 ausgebildeten
Gegenkupplungsmitteln 22 in Eingriff bringbar sind. Es sind dabei in dem Längenabschnitt
24 mehrere Gegenkupplungsmittel 22 bzw. Rastöffnungen 28 in gleich bleibenden Abständen
zueinander angeordnet, wodurch die Einstellung verschiedener Längen der Baueinheit
aus zwei Anschlagkörpern 10a, 10b realisiert werden können.
[0026] Der in Fig. 4 dargestellte Anschlagkörper 10a, 10b unterscheidet sich lediglich dadurch
von den vorhergehend in Fig. 3 dargestellten, dass er eine im Wesentlichen kreis-zylindrisch
prismatische Gestalt aufweist, während die in Fig. 4 dargestellten eine eher dreieckige
Querschnittsform aufweisen. Wegen weiterer zu Fig. 4 nicht explizit erwähnter Bezugszeichen
wird vollumfänglich Bezug genommen auf die vorhergehende Beschreibung der Figuren
1 bis 3.
1. Anschlagkörper-System für Betonschalungen, mit Anschlagkörpern (10), die eine Basis
(11) zum Ansetzen an ein Bauteil und eine eine Befestigungsachse (A) definierende
Durchtrittsöffnung (12) mit Widerlager (13) für ein Befestigungselement sowie wenigstens
eine Anschlagfläche (15) für eine Schalungswand aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens jeweils zwei Anschlagkörper (10a, 10b) über wenigstens ein längliches
Abstandselement (20, 20a, 20b) in einem definierten Abstand zueinander miteinander
verbindbar sind.
2. Anschlagkörper-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (20) als separate Körper ausgebildet sind, die Gegenkupplungsmittel
(22) aufweisen, die mit an den Anschlagkörpern (20a, 20b) angeordneten Kupplungsmitteln
(21) kuppelbar sind.
3. Anschlagkörper-System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Abstandselemente (20) verschiedener axialer Länge vorgesehen sind, die wahlweise
mit den Anschlagkörpern (20a, 20b) verbindbar sind.
4. Anschlagkörper-System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (20a, 20b) einteilig mit den Anschlagkörpern (10a, 10b) ausgebildet
sind und jeweils sowohl Kupplungsmittel (21) als wie auch Gegenkupplungsmittel (22)
aufweisen.
5. Anschlagkörper-System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Abstandselementen (20a, 20b) jeweils mehrere, in einem gleichmässigen Raster
angeordnete Gegenkupplungsmittel (22) angeordnet sind.
6. Anschlagkörper-System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch die Längserstreckung des Abstandselements (20, 20a, 20b) definierte Längsachse
(L) des Abstandselements (20, 20a, 20b) senkrecht zur Befestigungsachse (A) des Anschlagkörpers
(10a, 10b) verläuft.
7. Anschlagkörper für ein Anschlagkörper-System nach Anspruch 1, mit einer Basis (11)
zum Ansetzen an ein Bauteil und mit einer eine Befestigungsachse (A) definierenden
Durchtrittsöffnung (12) mit Widerlager (13) für ein Befestigungselement sowie mit
wenigstens einer Anschlagfläche (15) für eine Schalungswand,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Kupplungsmittel (21) zum Ankuppeln eines Abstandselements (20, 20a,
20b).
8. Anschlagkörper nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein einteilig mit diesem verbundenes längliches Abstandselement (20a, 20b), welches
an einem freien Endbereich (23) das Kupplungsmittel (21) trägt und welches in einem
Längenabschnitt (24), der zwischen dem Kupplungsmittel (21) und einem diesem in Längsrichtung
des Abstandselements (20a, 20b) entgegengesetzten zweiten Ende (25) des Abstandselements
(20a, 20b) liegt, wenigstens ein Gegenkupplungsmittel (22) aufweist.
9. Anschlagkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandselement (20a, 20b) mehrere in einem gleichmässigen Raster angeordnete
Gegenkupplungsmittel (22) aufweist.
10. Anschlagkörper nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsmittel (21) durch wenigstens einen seitlich von dem Abstandselement
(20a, 20b) abragenden Rasthaken (27) und das wenigstens eine Gegenkupplungsmittel
(22) durch wenigstens eine Rastöffnung (28) gebildet sind.
11. Anschlagkörper nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsmittel (21) durch eine Rastöffnung (18) in einem Wandabschnitt (14)
gebildet ist.
12. Anschlagkörper nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch die Längserstreckung des Abstandselements (20, 20a, 20b) definierte Längsachse
(L) des Abstandselements (20, 20a, 20b) senkrecht zur Befestigungsachse (A) verläuft.