[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schaltungen zur Heizung von Gasentladungslampen,
insbesondere Leuchtstofflampen, wie sie beispielsweise in elektronischen Vorschaltgeräten
(EVGs) Verwendung finden können.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind elektronische Vorschaltgeräte (EVGs) für Leuchtstofflampen
bekannt, die Wendelheizschaltungen verwenden, die mittels eines Koppelelements mit
einer Primärseite verbunden sind, die mit Spannung versorgt ist. Beispielsweise kann
ausgehend von einem Ausgangskreis (Lampenbetriebsspannungsversorgung, Halbrückenspannung,
Busspannung etc.) die Heizenergie transformatorisch, kapazitiv, etc. in den Primärkreis
gekoppelt werden, der wiederum mit den Wendeln verbunden ist.
[0003] Einige der transformatorisch arbeitenden Wendelheizsysteme verwenden einen mit einem
Schalter getakteten Sperrwandler (englisch: Flyback power converter), im folgenden
auch "Flyback-Konverter" genannt.
[0004] Eine Wendelheizung für Leuchtstofflampen gemäß dem Flyback-Prinzip ist beispielsweise
aus der
US 5,703,441 bekannt.
[0005] Die
WO 00/72640 A1 zeigt eine Wendelheizung mit einem Heiztransformator, der eine mit dem Ausgang des
Wechselrichters des elektronischen Vorschaltgerätes verbundene Primärwicklung und
die eine in einem Heizkreis mit einer Wendel befindliche Sekundärwicklung zum Beheizen
jeder der beiden Elektroden einer Gasentladungslampe aufweist. Parallel zum Lastkreis
ist eine Serienschaltung vorgesehen, welche die Primärwicklung des Heiztransformators
und eine elektronische Schaltervorrichtung enthält.
[0006] US 2004/066152 und
WO200434740 zeigen eine sekundärseitige Überwachung eines Konverters, wobei im Fehlerfall eine
Abschaltung erfolgt.
[0007] WO 03/045117 zeigt einen Konverter, der im Fehlerfall ebenfalls abgeschaltet wird.
[0008] WO 00/72642 zeigt eine Heizung, die ausgehend von dem Mittenpunkt eines Wechselrichters versorgt
wird.
[0009] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine derartige Heizschaltung für wenigstens
eine Wendel einer Gasentladungslampe, bspw. einer Leuchtstofflampe, und mit einem
Koppelelement zur Übertragung der Heizenergie von einer Primärseite zu einer Sekundärseite
"intelligenter" in dem Sinne auszugestalten, dass bei Vorliegen von außer der Norm
liegenden Betriebsparametern angepasste Maßnahmen getroffen werden.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders
vorteilhafter Weise weiter.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Schaltung zur Heizung
wenigstens einer Wendel einer Gasentladungslampe vorgesehen. Die Schaltung weist dabei
ein Koppelelement auf, das Heizenergie von einer mit Spannung versorgten Primärseite
zu einer Sekundärseite überträgt, die wiederum mit wenigstens einer zu heizenden Wendel
verbunden ist. Die Übertragung der Heizenergie erfolgt also üblicherweise unter galvanischer
Trennung.
[0012] Erfindungsgemäß ist eine Überwachungsschaltung vorgesehen, die den Stromfluss wenigstens
in der Primärseite des Koppelelements erfasst, so dass bei Erfassung eines unzulässigen
Stromflusses entsprechende Gegenmaßnahmen durch Veränderung wenigstens eines Betriebsparameters
der Heizschaltung getroffen werden können.
[0013] Für den Fall, dass der primärseitige Strom einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet,
kann die Heizschaltung in eine Fehler-Betriebsart geschaltet werden, in der die Energieübertragung
des Koppelelements auf einen vorgegebenen Wert größer als Null begrenzt ist. In dieser
Fehler-Betriebsart wird also weiterhin Heizenergie übertragen, wenn auch in kontrollierten
Masse.
[0014] Auf der Sekundärseite kann eine Grundlast vorgesehen sein, die für den Fall, dass
keine Lampe eingesetzt ist und somit auch keine Heizwendel vorliegt, die durch das
Koppelelement übertragene Energie verbraucht. Diese Grundlast kann durch Widerstände
eines Spannungsteilers gebildet sein, der auch zur Erfassung der sekundärseitigen
Spannung verwendet wird.
[0015] Das Koppelelement kann primärseitig mittels eines Schalters getaktet sein, dessen
Schaltfrequenz und/oder Tastverhältnis in der Fehler-Betriebsart gegenüber dem regulären
Betrieb modifiziert, insbesondere verringert ist. Die Änderung der Schaltfrequenz
und/oder des Tastverhältnisses des Schalters an der Primärseite des Koppelelements
stellt somit eine Möglichkeit der Änderung von Betriebsparametern der Heizschaltung
dar.
[0016] Die Überwachungsschaltung kann weiterhin auch die Spannung an der Sekundärseite des
Koppelelements erfassen.
[0017] Die Überwachungsschaltung ist vorzugsweise durch Hardware implementiert, so dass
bei Erkennung eines Fehlers eine schnelle Reaktion erfolgen kann.
[0018] Diese in Hardware implementierte Überwachungsschaltung kann bei Vorliegen der Fehler-Betriebsart
eine Meldung an einen Software-gesteuerten Controller senden.
[0019] Ein Software-gesteuerter Controller kann grundsätzlich der Hardware-implementierten
Überwachungsschaltung wenigstens in der Fehler-Betriebsart und/oder im Normalbetrieb
der Heizschaltung Betriebsparameter übermitteln.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Schaltung zur Heizung
wenigstens einer Wendel einer Gasentladungslampe vorgesehen, wobei wiederum ein Koppelelement
dazu dient, Heizenergie von einer mit Spannung versorgten Primärseite zu einer Sekundärseite
zu übertragen, die mit der zu heizenden Wendel verbunden ist. Eine Überwachungsschaltung
kann vorgesehen sein, die Spannung einer Sekundärseite des Koppelelements zu erfassen,
und bei Erfassung einer außer der Norm liegenden Spannung, insbesondere einer zu großen
Spannung, Gegenmaßnahmen durch Änderung eines Betriebsparameters der Heizschaltung
zu ergreifen.
[0021] Das Koppelelement kann kapazitiv oder transformatorisch ausgebildet sein. Beispielsweise
kann das Koppelelement einen getakteten Sperrwandler ("Flyback Power Converter") umfassen.
[0022] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Betriebsgerät mit einer derartigen Schaltung.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein elektronisches Vorschaltgerät
vorgesehen, das eine Heizschaltung für wenigstens eine Wendel einer Gasentladungslampe
aufweist. Die Übertragung der Heizenergie von einer Spannungsversorgung hin zu der
zu heizenden Wendel erfolgt dabei mittels eines Koppelelements, dass durch eine in
Hardware implementierte Schaltung angesteuert wird. Die in Hardware implementierte
Schaltung kann darüber hinaus einen Betriebsparameter der Primär- und/oder Sekundärseite
des Koppelelements überwachen. Eine Software-gesteuerte Schaltung kann dazu vorgesehen
sein, der in Hardware implementierten Schaltung Sollwerte für den Betrieb des Koppelelements
zu übermitteln.
[0024] Schließlich sieht die Erfindung auch ein elektronisches Vorschaltgerät für Leuchtstofflampen
mit einer Heizschaltung vor, bei der eine Überwachungsschaltung wenigstens einen Betriebsparameter
der Heizschaltung überwacht und einer Software-gesteuerten Schaltung Fehlermeldungen
bezüglich der Heizschaltung übermittelt. Die Software-gesteuerte Schaltung kann bei
Eingang einer Fehlermeldung wenigstens einen Betriebsparameter des Vorschaltgerätes
und insbesondere ein Betriebsparameter der Heizschaltung abhängig vom momentanen Betriebszustand
des Vorschaltgerätes, ändern.
[0025] Die Erfindung bezieht sich weiterhin auch auf Verfahren zur Heizung der Wendel wenigstens
einer Gasentladungslampe sowie auf Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Vorschaltgerätes.
[0026] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung sollen nunmehr
bezugnehmend auf die begleitenden Figuren sowie anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden.
Fig. 1 zeigt ein schematische Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Heizschaltung,
und
Fig. 2 zeigt ein Zustandsdiagramm für Abläufe, wie sie durch den Software-gesteuerten
Mikrocontroller gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden können.
[0027] Die in Fig. 1 dargestellte Heizschaltung dient zur Bereitstellung elektrischer Energie
für Wendeln 5, 6 einer Gasentladungslampe, wie beispielsweise einer Leuchtstofflampe.
Die Energie wird dabei ausgehend von einer Primärseite eines Koppelelements, die mit
Spannung versorgt ist, hin zu einer Sekundärseite des Koppelelements übertragen, wobei
die Sekundärseite mit wenigstens einer Wendel 5, 6 verbunden ist.
[0028] Im dargestellten Beispiel ist das Koppelelement als getakteter Sperrwandler ausgebildet.
Andere transformatorische oder kapazitive Ausgestaltungen sind möglich. Die Primärseite
des Sperrwandlers weist eine Spannungsversorgung sowie eine mit einem Schalter 12
in Serie geschaltete Primärspule 2 auf. Die Spannungsversorgung ist im dargestellten
Beispiel eine Gleichspannungsversorgung, so dass beispielsweise die üblicherweise
durch eine Glättungsschaltung (PFC, Power Factor Correction Circuit) geregelte Zwischenkreisspannung
oder Busspannung V
bus in einem elektronischen Vorschaltgerät verwendet werden kann.
[0029] Andere primärseitige DC- oder AC-Versorgungsspannungen (bspw. Netzspannung, allerdings
ist zum Anschluss einer AC-Spannung ein Gleichrichter zwischenzuschalten) sind ebenfalls
möglich.
[0030] Gemäß dem Transformatorprinzip wird im dargestellten Ausführungsbeispiel elektrische
Energie von der Primärspule 2 auf die Sekundärseite übertragen, wobei die Sekundärseite
im dargestellten Beispiel je einen Zweig ausgehend von einer ersten Sekundärspule
3 hin zu einer ersten Wendel 5 sowie einer zweiten Sekundärspule 4 hin zu einer zweiten
Wendel 6 aufweist. Die Sekundärseite kann also eine oder aber auch mehrere Wendeln
5, 6 versorgen.
[0031] Bei im wesentlichen konstanter Versorgungsspannung V
bus hängt die im getakteten Sperrwandler übertragende Heizenergie im Wesentlichen von
der Schaltfrequenz sowie der Einschaltzeitdauer T
on des Schalters 12 ab. Dieser Schalter 12, der beispielsweise als FET ausgebildet sein
kann, wird von einer in Hardware implementierten Heizsteuerschaltung 7 angesteuert.
Im dargestellten Beispiel weist die Wendelheizung wie gesagt einen getakteten Sperrwandler
auf, der mit einer definierten Einschaltzeit T
on und Frequenz f betrieben wird.
[0032] Die Schalteransteuerung ermöglicht also einen unabhängigen Betrieb der Heizschaltung,
was bspw. bei Ankopplung der Heizschaltung an einen Wechselrichter-Mittenpunkt nicht
der Fall ist. Der unabhängige Betrieb der Heizschaltung ist gerade für das Vorheizen
vorteilhaft. Weiterhin ergeben sich Designfreiheiten, was für einen Dimmbetrieb oder
einen Multilampenbetrieb vorteilhaft ist.
[0033] Die Sollwerte für die Einschaltzeit T
on sowie die Frequenz f der Schaltvorgänge des elektronischen Schalters 12 wird dabei
erfindungsgemäß durch eine mittels Software-gesteuerte Schaltung (Mikrocontroller)
9 vorgegeben, die bidirektional mit der Heizsteuerschaltung 7 kommuniziert (s. Bezugszeichen
8).
[0034] Die Vorgaben für die Einschaltzeitdauer T
on und/oder die Schaltfrequenz f des dargestellten getakteten Sperrwandlers kann von
dem Mikrocontroller 9 beispielsweise abhängig vom aktuellen Dimmzustand der Lampe
und eines ggf. (bspw. über den Wendelstrom) erfassten Lampentyps berechnet und dann
der Heizsteuerschaltung 7 vorgegeben werden. Der Mikrocontroller 9 kann beispielsweise
über eine Schnittstelle 10 Dimmbefehle beispielsweise gemäß dem DALI-Standard erhalten.
[0035] Die Primärseite mit der Spule 2 und dem Schalter 12 des Sperrwandler-Transformators
ist in dem dargestellten Beispiel an eine Zwischenkreisspannung oder Busspannung V
bus angeschlossen, da diese stets eine im Wesentlichen konstantes Potential aufweist,
wodurch sichergestellt ist, dass bei konstanter Einschaltzeit T
on und Frequenz f des elektronischen Schalters 12 eine konstante Heizenergie auf die
Sekundärseite des Sperrwandlers abgegeben wird.
[0036] Die dargestellte Erfindung ist nunmehr insbesondere dazu ausgebildet, Fehlerzustände
der Heizschaltung zu erfassen und rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
[0037] Zum Einen ist dabei vorgesehen, dass über einen Messwiderstand R2, der in Serie zu
dem Schalter 12 und der primärseitigen Spule 2 geschaltet ist, der Strom durch den
Schalter 12 (wenn dieser geschlossen ist) durch die Heizsteuerschaltung 7 erfasst
wird. Dadurch kann beispielsweise sicher ein Kurzschluss erfasst werden, der zu einem
sehr großen Primärstrom des Sperrwandlers führt. Wenn dieser erfasste Primärstrom
des Sperrwandlers einen definierten maximal zulässigen Wert überschreitet, erkennt
die Heizsteuerschaltung 7 einen Fehlerzustand und geht selbständig in einen Fehlermodus
über.
[0038] Dieser Fehlermodus kann beispielsweise darin bestehen, dass weiterhin Heizenergie
mit einem Wert größer als Null mittels dem Koppelelement auf die Sekundärseite übertragen
wird. Allerdings wird die Frequenz f und/oder die Einschaltzeit des Schalters 12 des
Sperrwandlers vorzugsweise verringert, um den primärseitigen Wendelstrom im Falle
eines derartigen Kurzschlusszustands zu reduzieren.
[0039] Bei einem erkannten primärseitigen Fehler wird also weiterhin Heizenergie übertragen.
[0040] Alternativ kann natürlich auch das Koppelelement, hier als Sperrwandler ausgebildet,
komplett abgeschaltet werden, so dass im Fehlermodus keine Heizenergie mehr übertragen
wird.
[0041] Ein weiterer Fehlerzustand kann sein, dass sekundärseitig keine Last vorliegt, d.h.
beispielsweise die Lampe mit den Wendeln 5, 6 nicht eingesetzt ist oder wenigstens
eine Wendel gebrochen ist. Da auch in diesem Fall der fehlenden Last das Koppelelement
der Heizschaltung normalerweise weiter Heizenergie auf die Sekundärseite überträgt,
wird sekundärseitig die Spannung auf ggf. unzulässig hohe Werte ansteigen, so dass
Bauteile auf der Sekundärseite beschädigt werden können. Zur Erfassung der sekundärseitigen
Spannung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Spannungsteiler R3, R4 vorgesehen,
an dessen Mittenpunkt ein Signal 14 für die Heizsteuerschaltung 7 abgegriffen wird.
Die Erfassung der sekundärseitigen Spannung des Koppelelements kann alternativ oder
zusätzlich zu der Erfassung des primärseitigen Wendelstroms 13 erfolgen.
[0042] Eine unzulässig hohe sekundärseitige Spannung stellt einen weiteren Fehlerzustand
dar. Auch hier kann eine geeignete Gegenmaßnahme darin bestehen, dass die Frequenz
f und/oder die Einschaltzeitdauer T
on des Schalters 12 verringert wird, so dass eine im Vergleich zum normalen Betriebszustand
deutlich verringerte Heizenergie auf die Sekundärseite übertragen wird. Alternativ
kann auch hier die Übertragung der Heizenergie beendet werden.
[0043] Dadurch dass die Heizsteuerschaltung 7 mittels Hardware implementiert ist, kann sie
derartige Fehlerzustände schnell erfassen und entsprechend auch schnell durch eine
geeignete Veränderung eines Betriebsparameters für das Koppelelement (im vorliegenden
Beispiel Veränderung der Einschaltzeitdauer und/oder der Frequenz des Schalters) reagieren.
Die Sollwerte für den Heizbetrieb können der Hardware-implementierten Heizsteuerschaltung
7 für den Normalbetrieb und/oder dem Fehlermodus von dem Software-gesteuerten Mikrocontroller
9 über den bidirektionalen Kommunikationskanal 8 vorgegeben werden.
[0044] Andererseits reagiert die mittels Hardware-implementierte Heizsteuerschaltung 7 selbsttätig
sehr schnell auf etwaige erfasste Fehlerzustände, meldet aber auch gleichzeitig einen
derartigen Fehlerzustand an den Mikrocontroller 9.
[0045] Unabhängig von der sekundärseitigen Spannungserfassung der Heizsteuerschaltung 7
mittels des Spannungsteiler R3, R4, erfasst der Mikrocontroller 9 den Wendelstrom
über den Widerstand R1, um somit über den Wendelwiderstand den Typ einer eingesetzten
Lampe zu erkennen, und abhängig von dieser Lampentyperkennung die entsprechenden Sollwertvorgaben
für die Heizsteuerschaltung 7 zu tätigen.
[0046] Die Kommunikation über den bidirektionalen Kanal 8 zwischen der Heizsteuerschaltung
7 und dem Controller 9 erfolgt vorzugsweise digital.
[0047] Der Mikrocontroller 9 kann von der Heizsteuerschaltung 7 Informationen bezüglich
des Vorhandenseins eines Fehler und ggf. auch der Art eines Fehlers (Kurzschluss,
bzw. Leerlaufzustand ohne Last, etc.) abfragen.
[0048] Gemäß einer Alternative ist es bei der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass auch
im Fehlerzustand weiterhin Heizenergie auf die Sekundärseite und somit hin zu den
Wendeln übertragen wird. Diese begrenzte Heizenergieübertragung ist vorteilhaft, damit
weiterhin beispielsweise Strom durch den Widerstand R1 fließt, mittels dem erfasst
werden kann, ob eine Lampe und ggf. welcher Lampentyp eingesetzt ist oder nicht.
[0049] Für den Fall, dass sekundärseitig keine Lampe eingesetzt ist, wird die im Fehlermodus
übertragene reduzierte Heizenergie durch die Widerstände R3, R4 als Grundlast abgebaut,
deren Serienwiderstand also so bemessen ist, dass die bei der Übertragung der verringerten
Heizenergie im Fehlermodus anliegende Spannung auf der Sekundärseite auf einen zulässigen
Wert begrenzt ist. Andererseits legt das Teilerverhältnis von R3, R4 die Abschaltspannung
fest, d.h. diejenige Spannung, ab der eine unzulässig hohe Sekundärspannung geschlossen
wird und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Der Spannungsteiler R3, R4 hat also eine
Doppelfunktion. Der Serienwiderstand kann beispielsweise so bemessen sein, dass bei
der Übertragung einer Heizenergie von 50 mW im Fehlermodus die anliegende Spannung
auf 15 V begrenzt ist. Bei 15 V kann eine Beschädigung der sekundärseitigen vorgesehenen
Bauteile ausgeschlossen werden. Andererseits ist eine Heizenergie von 50 MW groß genug,
um einen für Messzwecke ausreichenden Messstrom durch den Widerstand R1 zu erzeugen.
[0050] Die in Hardware implementierte Heizsteuerschaltung 7 sorgt also dafür, dass sich
die Heizschaltung schnell selbst schützt. Wenn dieser Schutzmechanismus mittels einer
Software-gesteuerten Schaltung ausgeführt wäre, wäre die Schutzreaktion womöglich
zu langsam, um eine Beschädigung des Transistors 12 zu vermeiden.
[0051] Wenn der Mikrocontroller 9 einen Fehlerzustand von der Heizsteuerschaltung 7 abfragt
bzw. die Heizsteuerschaltung von sich aus den Mikrocontroller 9 einen Fehlerzustand
sowie ggf. auch die Art des Fehlers übermittelt, kann der Mikrocontroller 9 über ausgehende
Befehle 11 das Betriebsgerät (elektronisches Vorschaltgerät EVG) insgesamt in einem
Fehlermodus schalten. Die Reaktion des Mikrocontroller 9 auf die Meldung bzw. die
Abfrage eines Fehlerzustands der Heizschaltung hängt dabei vom aktuellen Betriebszustand
des Gerätes ab. Mögliche durch den Mikrocontroller 9 veranlasste Aktionen in dem Betriebsgerät
sind beispielsweise das Abschalten des Wechselrichters oder das Warten auf einen Lampenwechsel.
[0052] Fig. 2 zeigt schematisch ein Zustandsdiagramm, wie es durch Software in dem Mikrocontroller
9 implementiert ist. Ausgehend von dem ausgeschalteten Zustand OFF wird zuerst die
Software in dem Zustands STARTUP SOFTWARE gestartet. Nach der Initialisierung der
Software beginnt das bekannte Vorheizen in dem Zustand PREHEAT und nach Abschluss
der Vorheizung das Zünden der Lampe Bei erfolgreicher Zündung der Lampe wird in den
Betriebszustand RUN umgeschaltet. Nur wenn sich die Lampe in dem Zustand RUN befindet,
wird ein Fehler der Heizschaltung durch den Mikrocontroller 9 ausgewertet. Bei Vorliegen
eines Fehlers ausgehend von dem Zustand RUN wird also in den Fehlermodus ERROR umgeschaltet.
In dem Zustand ERROR wartet der Mikrocontroller 9 auf den Austausch der Lampe, da
er das Vorhandensein einer Lampe mit Wendeln über den Widerstand R1 erfasst werden
kann. Nach erfolgtem Lampenwechsel wird der Zustand RELAMP eingenommen, aus dem Heraus
ein Neustart der Lampe möglich ist.
1. Schaltung zur Erkennung des Typs einer Gasentladungslampe mit wenigstens einer Heizwendel,
aufweisend
- ein mittels eines Schalters (12) getaktetes Koppelelement, das Heizenergie von einer
mit Spannung versorgten Primärseite (2) zu einer Sekundärseite überträgt, die mit
der zu heizenden Wendel verbunden ist,
- Mittel (R1) zur Erfassung des Stromflusses durch die Wendel, und
- einen Controller, der ausgehend von der Wendelstromerfassung, insbesondere ausgehend
von dem Wendelwiderstand den Typ der eingesetzten Lampe erkennt.
2. Schaltung nach Anspruch 1, bei der der Controller (9) abhängig von der Lampentyperkennung
Sollwertvorgaben für eine Heizsteuerschaltung (7) tätigt.
3. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Schaltung mit Gleichspannung versorgt ist, die vorzugsweise durch eine Glättungsschaltung,
bspw. eine PFC-Schaltung erzeugt ist.
4. Schaltung nach Anspruch 1,
wobei das Koppelement ein Sperrwandler ist, der primärseitig mittels eines Schalters
getaktet ist.
5. Betriebsgerät für Leuchtmittel, insbesondere Multilampengerät, aufweisend eine Schaltung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
6. Verfahren zur Erkennung des in einem Betriebsgerät eingesetzten Lampentyps, wobei
ein Koppelelement mit Gleichspannung versorgt und mittels eines Schalters getaktet
wird, um Heizenergie von einer Primärseite auf eine mit einer Heizwendel der Lampe
verbundene Sekundärseite übertragen wird, und wobei auf der Sekundärseite der Wendelstrom
gemessen wird, um daraus bzw. aus dem daraus ermittelten Wendelwiderstand den Lampentyp
geschlossen wird.
7. Verwendung einer DC gespeisten, mit einem Schalter getakteten Heizschaltung für wenigstens
eine Wendel einer Gasentladungslampe zur Lampentyperkennung ausgehend von dem in der
Wendel fliessenden Strom.