[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mischer zum Vermischen wenigstens eines
Fluidstromes in einem Rohrabschnitt. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Mischeranordnung,
welche wenigstens zwei solcher Mischer aufweist, die hintereinander in einem Rohrabschnitt
angeordnet sind und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Mischers.
[0002] Statische Mischer werden verwendet, um einen bzw. mehrere in einem Rohrabschnitt
strömende Fluidströme zu verwirbeln bzw. miteinander zu vermischen.
[0003] Der hier verwendete Begriff Fluidstrom soll auch solche Ströme umfassen, bei denen
beispielsweise kleine Tröpfchen oder Partikel in einem Fluidstrom transportiert werden.
[0004] Statische Mischer werden z.B. in der Abgasreinigung eingesetzt. Dabei wird in einen
Abgasstrom, der in einem Rohrabschnitt strömt (zum Beispiel aus einer Verbrennungsmaschine),
über eine Sonde ein Reaktionsmittel injiziert (zum Beispiel Harnstoff zur NOX-Reduktion).
Anschließend werden Abgasstrom und Reaktionsmittel einem Katalysator zugeführt, in
dem die gewünschte Reaktion zur Abgasaufbereitung stattfindet. Damit eine möglichst
vollständige und gleichmäßige Reaktion im gesamten Abgasstrom stattfindet, werden
Abgasstrom und Reaktionsmittelstrom vor dem Eintritt in den Katalysator möglichst
vollständig miteinander vermischt. Nur so kann das Reaktionsmittel richtig dosiert
zugegeben und können die Katalysatorflächen optimal für die Reaktion genutzt werden.
Der oder die statischen Mischer sollen dabei auf einer möglichst kurzen Strömungsstrecke
Abgasstrom und Reaktionsmittelstrom weitgehend homogen miteinander vermischen und
dabei einen möglichst geringen Strömungswiderstand aufbauen. Darüber hinaus spielen
gerade im Kraftfahrzeugbereich Kosten und damit fertigungstechnische Aspekte eine
große Rolle; das heißt, der statische Mischer soll möglichst kostengünstig herstellbar
sein.
[0005] Bei einem aus der
DE 10 2006 024778 B3 bekannten statischen Mischer sind mehrere quer zur Strömungsrichtung aufeinanderliegende
Lagen eines wellenförmigen Bandmaterials vorgesehen, das mehrere in Strömungsrichtung
durchströmbare Zellen bildet, wobei an der Abströmseite (Austrittsseite der Strömung)
der Zellen gewölbte Strömungsleitflächen vorgesehen sind, die sich in Strömungsrichtung
sowie quer dazu erstrecken und damit die durch die Zellen geführten Fluidströme miteinander
vermischen und verwirbeln.
[0006] Ein ähnlicher statischer Mischer ist in Figur 11 dargestellt. Hier sind gitterförmig
gekreuzte, durchströmbare Zellen bildende Blechlamellen vorgesehen, an denen abströmseitig
zungenförmige, ebene Strömungsleitflächen vorgesehen sind, die durch die Gitterzellen
tretende Fluidströme miteinander vermischen und verwirbeln. Die gitterförmig angeordneten
Lamellen sind in einem rohrförmigen Trägerabschnitt fixiert.
[0007] Beide Ausführungen stellen wirksame und strömungstechnisch ausgereifte statische
Mischer dar. Sie erfordern jedoch einen relativ hohen Fertigungsaufwand und sind damit
teuer.
[0008] Aus der
DE 197 41 199 A1 ist ein einfacher aufgebauter, statischer Mischer bekannt, bei dem ein sog. Streckgitter
im Rohrquerschnitt eines Strömungskanals angeordnet ist und eine Umströmung der Gitterstreben
und Knotenpunkte die Mischung der Fluidströme bewirkende Wirbel und Turbulenzen erzeugt.
Für eine verbesserte Vermischung kann ein solches Gitter auch zur Strömungsrichtung
geneigt angeordnet werden. Es ist auch vorgesehen, mehrere solcher Gitter hintereinander
anzuordnen. Dies kann jedoch strömungstechnisch nachteilig sein, da so unter Umständen
ein hoher Druckabfall in der Strömung beim Passieren der Streckgitteranordnung auftreten
kann. Damit werden ggf. die Strömungseigenschaften, die insbesondere in der Abgasanlage
eines Kraftfahrzeugs genau abgestimmt sein sollen, zu stark gestört.
[0009] Aus der
DE 43 13 393 A1 ist eine statische Mischeranordnung bekannt, bei der in quer zur Strömungsrichtung
verlaufenden Reihen jeweils mehrere trapezförmige Auslenkelemente angeordnet sind.
Die Auslenkelemente sind in jeder Reihe parallel zueinander in die Strömungsrichtung
geneigt. Dabei sind jeweils paarweise benachbarte Reihen vorgesehen, deren Auslenkelemente
in Längsrichtung zueinander versetzt und entgegengesetzt geneigt sind. Die die Auslenkelemente
tragenden Reihen sind jeweils einander berührend Rücken an Rücken zusammengefügt und
paarweise in ein Trägergitter eingebaut. Hierbei werden jeweils mehrere Reihen mit
Auslenkelementen und Trägergitterelemente zu einem statischen Mischer zusammengefügt.
Ähnliche Mischeranordnungen mit quer zur Strömungsrichtung verlaufenden Stegen und
daran angeordneten Auslenkelementen sind auch aus der
US 5,605,399 bekannt.
[0010] Aus der
DE 35 36 315 A1 ist ein sog. Drallkörper bekannt, bei dem aus einem senkrecht zur Strömungsrichtung
stehenden Grundblech Leitschaufeln teilweise ausgestanzt und ausgebogen sind, die
in Strömungsrichtung wendelförmig abstehen und in die entstandenen Öffnungen einströmenden
Abgasen zusätzlich zu ihrer Strömungsrichtung einen Rotationsimpuls (Drall) verleihen.
Solche Drallkörper sind jedoch nur eingeschränkt zur Vermischung zweier Gasströme/Fluidströme
geeignet. Der unter Umständen gewünschte Zyklon-Effekt zur Abscheidung im Fluidstrom
befindlichen Festkörperteilchen bewirkt nur eine vergleichsweise geringe Vermischung
des Fluidstroms.
[0011] Eine ähnliche Anordnung ist aus der
WO 03/036056 A1 bekannt, bei der gegensinnige orientierte Leitbleche zwei konzentrisch zueinander
verlaufende Strömungen mit gegensinnigen Drall erzeugen und so eine Vermischung mehrerer
Fluidströme bewirken sollen. Die beiden letztgenannten Ausführungen sind zwar im kostengünstigen
Prägestanzverfahren herstellbar. Es gibt jedoch strömungstechnische Einschränkungen,
da hier durch - im Verhältnis zu den Leitflächen - relativ große quer zur Strömungsrichtung
verlaufende Störflächen der Druckabfall zwischen der Anström- und Abströmseite erheblich
sein kann.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen verbesserten statischen
Mischer bereitzustellen. Es ist dabei insbesondere wünschenswert, gute Mischeigenschaften,
günstige Strömungsverhältnisse und eine konstruktiv bzw. fertigungstechnisch günstige
Gestaltung miteinander zu kombinieren.
[0013] Diese Aufgabe erfüllt der Mischer mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Mischanordnung
gemäß Anspruch 11 sowie ein Verfahren zur Herstellung des Mischers gemäß Anspruch
12.
[0014] Der erfindungsgemäße Mischer weist quer zur Strömungsrichtung verlaufende Stege auf,
von denen zur Strömungsrichtung geneigte Leitelemente ausgehen. Dabei durchsetzen
die Stege den Strömungsquerschnitt ohne einander zu berühren, und die Leitelemente
und Stege sind einstückig miteinander verbunden. Ein solcher Mischer erlaubt es, einen
einfachen Aufbau mit vergleichsweise günstigen Strömungseigenschaften und einer guten
Mischcharakteristik zu kombinieren.
[0015] Dabei wird ein fertigungstechnisch besonders günstiges Press-Präge-Stanz-Bauteil
realisiert, das über den Seitenwandbereich zusätzlich stabilisiert wird. Es kann einfach
in ein entsprechendes Rohrstück eingeschoben werden, ohne dass es beim Einsetzen verkantet.
[0016] So ein Mischer führt die an sich divergierenden Forderungen nach geringem Druckverlust
beim Durchströmen des Mischers, einer wirksamen Durchmischung eines Fluidstroms auf
einer kurzen Strecke und einer fertigungstechnisch günstigen und damit kostengünstigen
Gestaltung zusammen.
[0017] Die Merkmale der Ansprüche 2 bis 8 betreffen dabei fertigungstechnisch und funktional
vorteilhafte Lösungen.
[0018] Nach Anspruch 2 sind die Leitelemente jeweils entlang einer Kantlinie mit dem Steg
gekoppelt. Damit sind die Bereiche Steg und Leitelement funktional voneinander zu
trennen; die Stege bilden die Tragstruktur und die Leitelemente die eigentliche Mischstruktur.
Sie können aber dennoch gemeinsam aus einem Stück vorgefertigt (z.B. ausgestanzt)
werden. Die Bearbeitung ist dabei mit vergleichsweise einfachen Stanz-und Prägewerkzeugen
möglich. Die vorgestanzten Leitelemente können vom Steg entlang der jeweiligen Kantlinie
abgekantet werden und mit unterschiedlichen Neigungen in den Fluidstrom angestellt
werden.
[0019] Nach Anspruch 3 sind jeweils mehrere Leitelemente nebeneinander vorgesehen, so dass
zum Vermischen mehrere zungenartiger Leitelemente laschen- oder auch löffelförmig
an den Stegen vorgesehen werden können, die unabhängig voneinander entlang ihrer jeweiligen
Kantlinie zum Steg verformbar sind. So sind unterschiedlich gestaltete Leitelemente
mit unterschiedlichen Neigungen 15° bis 45° an unterschiedlichen Orten im Strömungsquerschnitt
realisierbar. Der Mischer kann damit auch an ein bestimmtes Strömungseintrittsprofil
angepasst werden. Die Mischungseigenschaften sind über den Strömungsquerschnitt variierbar.
Sind die Kantlinien parallel zueinander versetzt, wie im Anspruch 4 angegeben, so
kann dieser Effekt weiter verbessert werden.
[0020] Gemäß Anspruch 5 können für eine besonders einfache und fertigungsgünstige Ausführung
die Leitelemente auch lamellenartig entlang der Gesamtlänge eines Steges ausgebildet
sein. Damit lassen sich die erforderlichen Fertigungsschritte und - werkzeuge weiter
vereinfachen.
[0021] Durch eine konvexe oder konkave Ausformung der Leitelemente bezüglich der Strömungsrichtung
gemäß Anspruch 6 können zusätzlich positive Strömungseffekte erzielt werden, die den
Strömungswiderstand herabsetzen und/oder die Mischeigenschaften verbessern.
[0022] Gemäß Anspruch 7 werden die Ausformungen über entsprechend angeordnete Kantlinien
vorgesehen. Diese Gestaltung ermöglicht eine wiederholgenaue Fertigung mit vergleichsweise
einfachen Werkzeugen.
[0023] Das in Anspruch 8 angegebene Verhältnis zwischen der Stegbreite und der Stegstärke
ist im Hinblick auf die besonders kostengünstige Stanz-Präge-Fertigung vorteilhaft
und bietet eine hohe Strukturstabilität.
[0024] Durch den gemäß Anspruch 9 die Stege untereinander verbindenden Randbereich ist ein
stabiler Mischer darstellbar, der als komplettes, einstückig herstellbares, scheibenförmiges
Bauteil in vorgegebene Rohrquerschnitte einsetzbar ist.
[0025] Die Stege und der Randbereich definieren eine in Strömungsrichtung weisende Stirnfläche
und an den Leitelementen sind zur Strömungsrichtung geneigte Verwirbelungsflächen
vorgesehen. Nach Anspruch 10 bilden dabei Stirnfläche und die Summe der geneigten
Verwirbelungsflächen ein Verhältnis von 0,8 bis 0,35 und bevorzugt ein Verhältnis
von 0,5 bis 0,4. Dabei decken Stirnfläche und Verwirbelungsflächen einen Bereich von
50 % bis 75 % des durchströmten Strömungsquerschnitts ab.
[0026] Die Mischanordnung gemäß Anspruch 11 kann die Mischqualität deutlich erhöhen, so
dass die Mischlänge, das heißt die erforderliche Länge des Rohrabschnitts, in dem
sich die Fluidströme vermischen sollen, verkürzt wird. Dazu können die vorgesehenen
Mischer unterschiedlich ausgebildet werden. Es ist aber auch möglich, durch eine unterschiedliche
Anordnung baugleicher Mischer zueinander das gewünschte Mischungsergebnis zu verbessern.
Dazu können die einzelnen Mischer zur Strömungsrichtung geneigt und/oder in Umfangsrichtung
zueinander verdreht angeordnet sein.
[0027] Die Verfahren gemäß der Ansprüche 12 und 13 betreffen besonders günstige und kostensparende
Fertigungsverfahren für einen erfindungsgemäßen Mischer.
[0028] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Mischers in einer perspektivischen
Ansicht,
- Figur 2
- den Mischer aus Figur 1 in einer Seitenansicht,
- Figur 3
- eine Ansicht in Richtung B des in Figur 1 und 2 dargestellten Mischers,
- Figur 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Mischers in einer perspektivischen
Ansicht,
- Figur 5
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Mischers in einer perspektivischen
Ansicht,
- Figur 6
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Mischers in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 7
- ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Mischers in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 8
- ein sechstes Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Mischers in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 9
- eine Schnittdarstellung einer Mischeranordnung mit zwei zueinander verdrehten Mischern
gemäß Figur 7,
- Figur 10
- ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Herstel- lungsverfahrens,
- Figur 11
- einen aus dem Stand der Technik bekannten Mischer, und
- Fig. 12
- ein siebtes Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemäßen Mischers in perspektivischer
Ansicht.
[0029] Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mischers 10 ist in den Figuren
1 bis 3 dargestellt. Der Mischer 10 ist in einem Tiefzieh-Stanz-Prägeverfahren hergestellt
und hat eine napfartige Gestalt. Der Mischer 10 weist einen Bodenbereich 11 und einen
Seitenwandbereich 12 auf. Im Bodenbereich 11 verlaufen nebeneinander, berührungsfrei
mehrere Stege 13, an denen laschenartige Leitelemente 14 ausgebildet sind.
[0030] Diese Leitelemente sind in einem Winkel von 15° bis 45° zur Strömungsrichtung B geneigt,
die parallel zu der in Figur 2 dargestellten Mittelachse 15 verläuft. Die Leitelemente
14 stehen dabei jeweils wechselweise und in Längsrichtung der Stege 13 zueinander
versetzt in unterschiedlichen Richtungen von den Stegen 13 ab. Sie sind entlang der
Kantlinien 16 mit den Stegen verbunden. In Längsrichtung der Stege gesehen (Figur
2) sind die Enden der Leitelemente 14 miteinander verschränkt angeordnet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weisen die Leitelemente 14 eine sich zu den freien Enden hin verjüngende
trapezförmige Gestalt auf, bei der die Übergangsbereiche zwischen den seitlichen Flanken
der Leitelemente 14 und der Endkante abgerundet sind.
[0031] Die Stege 13 selbst sind im Bodenbereich 11 über einen Randbereich 17 miteinander
verbunden, der abgerundet in den als Rohrabschnitt ausgebildeten Seitenwandbereich
12 übergeht.
[0032] Der Mischer 10 wird vorzugsweise in Richtung B (Figur 2) von dem oder dem Fluidstrom
oder mehreren Fluidströmen, die miteinander vermischt werden sollen, durchströmt.
Dabei steht die in Strömungsrichtung B weisende Stirnfläche 18, die sich aus den entsprechenden
Flächenanteilen des Randbereichs 17, der Stege 13 sowie der Ansatzstücke 13a zusammensetzt,
in einem Verhältnis zu den ebenfalls in Strömungsrichtung weisenden Verwirbelungsflächen
19 an den Leitelementen 14 von 0,8 bis 0,35 und bevorzugt in einem Verhältnis von
0,5 bis 0,4. Als Verwirbelungsfläche gelten dabei die in die Bodenebene projizierten
Flächen der Leitelemente 14.
[0033] Stegbreite b und die Stegstärke S bzw. die Materialstärke des Mischers stehen in
einem Verhältnis von 2 : 1 bis 1 : 1. Bei diesen Größenverhältnissen lassen sich die
Leitelemente 14 sauber entlang der Kantlinien 16 von den Stegen 13 abkanten, ohne
dass diese aus ihrer ebenen Anordnung herausgebogen werden.
[0034] Beim Mischer 10 sind die Kantlinien 16 und die entsprechenden Stegabschnitte parallel
zueinander und quer zum Stegverlauf versetzt. Auf diese Weise wird bei den abgekanteten
Leitelementen 14 das gewünschte Verschränkungsmaß erreicht, was die Verwirbelung der
durchtretenden Strömung verbessert.
[0035] Es gibt auch Ausführungen, bei denen die Kantlinien 16 nicht parallel, sondern angewinkelt
zueinander verlaufen.
[0036] Der Mischer 10 wird vorzugsweise aus einem tiefziehbaren Blechmaterial hergestellt.
Beim Einsatz in einer Fahrzeugabgasanlage sind dazu insbesondere austenitische Stahlwerkstoffe,
z.B. in Qualitäten wie 1.4301 o.ä., in Ausgangswandstärken von 0,75 bis 3 mm geeignet.
Der Durchmesser des dargestellten Mischers beträgt typischerweise 50 bis 75 mm.
[0037] Figur 4 und 5 zeigen Varianten 20 und 30 des in den Figuren 1 bis 3 dargestellten
Mischers 10.
[0038] Der Mischer 20 gemäß Figur 4 weist leicht modifizierte Leitelemente 24 auf, die so
gewölbt sind, dass die konkave Seite mit der Verwirbelungsfläche 29 in Strömungsrichtung
weist und die Wölbung um eine quer zu den Kantlinien 16 vom Ansatzbereich der Leitelemente
24 bis zu deren Ende verlaufenden Biegelinie 25 verläuft.
[0039] Der in Figur 5 dargestellte Mischer 30 weist ebenfalls gewölbte Leitelemente 34 auf,
bei denen die Wölbung um die Biegelinie 25 erfolgt. Sie ist jedoch in die andere Richtung
ausgeführt, so dass hier die konvexe Seite mit der Verwirbelungsfläche 39 in Strömungsrichtung
weist. Neben der in Figur 4 und 5 dargestellten eindimensionalen Wölbung der Leitelemente
24 und 34 kann auch eine zweidimensionale Wölbung bzw. Krümmung der Leitelemente vorgesehen
werden, bei denen diese dann mehr oder weniger löffelförmig ausgebildet sind.
[0040] Bei anderen nicht dargestellten Ausführungen können sowohl die Form und Größe, als
auch die Neigung, sowie die Wölbung einzelner Leitelemente 14, 24 oder 34 individuell
unterschiedlich ausgebildet sein. Dadurch können die Mischeigenschaften auf ein stationäres
Einströmungsprofil individuell abgestimmt und optimiert werden.
[0041] Fig. 12 zeigt einen Mischer 70, dessen Bodenbereich 71 zweigeteilt ist. Der Randbodenbereich
71a umfasst einen Kranz mit äußeren Leitelementen 74a. Diese sind in Umfangsrichtung
ausgerichtet und so entlang radial verlaufender Kantlinien 76a ausgestellt, dass sie
beim Durchströmen dem äußeren Randbereich der Strömung einen Drallimpuls geben. Der
zentrale Bodenbereich 71b weist quer verlaufende Stege 73 auf, an denen die Leitelemente
74b ähnlich ausgebildet und angeordnet sind, wie die im Zusammenhang mit den Fig.
1, 3 und 4 beschriebenen Leitelementen 14, 24 und 34.
[0042] In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform können die äußeren Leitelemente
74a auch jeweils paarweise von einer gemeinsamen Kantlinie 76 ausgehend gegeneinander
ausgestellt werden, so dass im Randbodenbereich 71a dann keine Drallwirkung entsteht.
[0043] In weiteren nicht dargestellten Ausführungen kann der zentrale Bodenbereich 71b auch
so ausgebildet sein, wie er in Verbindung mit den Ausführungsformen entsprechend der
Fig. 6, 7 und 8 nachfolgend beschrieben wird.
[0044] Figur 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Mischers 40, bei dem die Leitelemente
44 lamellenartig entlang der Gesamtlänge der Stege 43 ausgebildet sind. Auch diese
Leitelemente 44 sind gewölbt und zwar entlang einer Biegelinie 45, die parallel zur
Kantlinie 46 verläuft. Dabei sind die Enden der Leitelemente 44, die von benachbarten
Stegen 43 ausgehen, einander zugewandt.
[0045] Figur 7 zeigt einen ähnlichen Mischer 50, bei dem die Leitelemente 54 jedoch ohne
zusätzliche Wölbung als grade Laschen entlang der Kanlinien 56 angeordnet sind, die
entlang der Stege 53 verlaufen.
[0046] Beim in Figur 8 dargestellten Mischer 60 ist an jedem Steg 63 nur ein einziges lamellenartiges
Leitelement 64 vorgesehen. Die Leitelemente 64 sind hier alle gleichsinnig orientiert
und entlang der Kantlinien 66 aus der Bodenbereichsebene ausgestellt.
[0047] Figur 9 zeigt eine Mischeranordnung 100, bei der zwei Mischer 50 in einem Rohrabschnitt
101 angeordnet sind. Die beiden Mischer 50 sind hier 90 Grad zueinander verdreht eingesetzt
und hintereinander entlang der Strömungsachse 15 angeordnet. Der Abstand der Mischer
50 zueinander kann dabei so gewählt werden, dass ein optimales Mischungsergebnis eintritt.
Der Seitenwandbereich 52 ermöglicht das saubere Einschieben der Mischer 50 in den
Rohrabschnitt 101, ohne dass die durch die Bodenbereiche 51 definierten Querschnittsebenen
(Mischebenen) verkanten.
[0048] In anderen nicht dargestellten Mischeranordnungen können auch unterschiedliche Mischer
miteinander kombiniert werden. Es ist auch möglich, neben der zueinander verdrehten
Anordnung die Mischer 10, 20, 30, 40, 50, 60 mit in unterschiedlich geneigten Ebenen
verlaufenden Bodenbereichen - also schräg - in einen Rohrabschnitt 101 anzuordnen.
[0049] Es gibt auch weiterhin Ausführungen, bei denen die Mischer ohne Seitenwandbereich
ausgebildet sind. Solche Mischer sind dann mehr oder weniger scheibenförmig gestaltet,
bei denen nur der Randbereich die Stege untereinander verbindet. So ein scheibenförmiger
Mischer kann dann beispielsweise auch auf ein Rohrende aufgesetzt werden oder zwischen
zwei Rohrenden eingefügt werden. Es ist auch möglich, so einen scheibenförmigen Mischer
in einen entsprechenden Aufnahmeschlitz eines Rohrabschnitts einzusetzen.
[0050] Figur 10 zeigt den Ablauf eines Verfahrens zur Herstellung des Mischers 10. Dazu
wird zunächst ein geeignetes Halbzeug bereitgestellt, welches im vorliegenden Fall
ein flaches Blechmaterial ist, welches als einzelnes Blechstück oder als Endlosblechstreifen
(Coilmaterial) bereitgestellt wird. Anschließend wird die Außenkontur ausgeschnitten.
Dies kann je nach verwendetem Material mechanisch, thermisch bzw. abrasiv geschehen.
Geeignete Arbeitsprozesse sind beispielsweise Stanzen, Plasma-Schneiden oder Wasserstrahl-Schneiden.
[0051] Die Napfform wird in einem Zieh- oder Tiefziehprozess hergestellt, bei dem unter
Verwendung einer Matrize und einer Patrize das Halbzeug plastisch so verformt wird,
dass es nach dem Formvorgang der gewünschten Endgestalt nahe kommt. In einem zweiten
Nachformvorgang wird die Geometrie weiter angenähert. Zum Beispiel werden die Übergangsradien
zwischen dem Seitenwandbereich 12 und dem Bodenbereich 11 im Randbereich 17 verringert.
[0052] Als nächstes werden die Konturen der Stege 13 und der Leitelemente 14 definiert.
Durch einen zweistufigen Lochvorgang wird sichergestellt, dass keine unerwünschten
plastischen Verformungen der Stege 13 bzw. der Leitelemente 14 erfolgen. Das zweistufige
Lochen hat weiter den Vorteil, dass die Werkzeuggeometrien für ggf. erforderliche
Stanzwerkzeuge vereinfacht werden und die relativ komplexe Steg-Leitelementkontur
sauber und wiederholgenau herstellbar ist.
[0053] Im letzten, die eigentliche Mischergeometrie bestimmenden Arbeitschritt werden die
Leitelemente 14 entlang der Kantlinien angekippt und relativ zu den Stegen 13 verformt.
[0054] Zusätzlich können in einer ggf. erforderlichen Endbearbeitung die einzelnen Mischer
10 von einem zur Bearbeitung erforderlichen Führungsstreifen abgetrennt werden. Ggf.
können auch noch Arbeiten zum Entgraten oder Kalibrieren der fertigen Teile erfolgen.
In einer abschließenden Oberflächenbehandlung kann beispielsweise ein Korrosionsschutz
aufgebracht werden.
[0055] Die einzelnen Arbeitsschritte können ggf. um weitere Schritte ergänzt werden, zum
Beispiel in dem Fall, in dem die Leitelemente wie in den Figuren 4, 5 und 6 dargestellt
zusätzlich verformt werden. Es gibt auch Fälle, in denen Arbeitsschritte wegfallen,
beispielsweise wenn der Mischer scheibenförmig, das heißt ohne den Seitenwandbereich
12 ausgeführt werden. In diesem Fall fallen die Schritte "Ziehen" und "Nachformen"
weg. Bei einfachen Geometrien der Leitelemente (vgl. Fig. 6, 7, 8) kann das Lochen
auch einstufig bzw. gemeinsam mit dem "Ankippen" ausgeführt werden.
[0056] Weitere Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung ergeben sich für
den Fachmann im Rahmen der nachfolgenden Ansprüche.
1. Statischer Mischer (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) zum Vermischen wenigstens eines Fluidstromes
über einen Srömungsquerschnitt in einem Rohrabschnitt (101), mit
quer zur Strömungsrichtung verlaufenden Stegen (13; 43; 53; 63; 73) und
von diesen Stegen ausgehenden zur Strömungsrichtung geneigten Leitelementen (14; 24;
34; 44; 54; 64; 74b),
dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) einstückig, napfförmig mit einem Bodenbereich
(11) und einem in Strömungsrichtung verlaufenden Seitenwandbereich (12) ausgebildet
ist, wobei die Stege (13; 43; 53; 63; 73), der Randbereich (17) und die Leitelemente
(14; 24; 34; 44; 54; 64; 74a; 74b) einstückig aus dem Bodenbereich (11) ausgebildet
sind und sich die Stege (13; 43; 53; 63; 73) ggf. nur an ihren Enden berühren.
2. Mischer (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
welchem die Leitelemente (14; 24; 34; 44; 54; 64; 74b) jeweils entlang einer Kantlinie
(16; 46; 56; 66) mit einem Steg (13; 43; 53; 63; 73) verbunden sind.
3. Mischer (10; 20; 30; 40; 50; 70) nach einem der Ansprüche 1 und 2, bei welchem jeweils
mehrere Leitelemente (14; 24; 34; 44; 54) entlang unterschiedlicher Kantlinien (16;
46; 56) mit einem Steg (13; 43; 53; 73) verbunden sind.
4. Mischer (10; 20; 30; 70) nach Anspruch 3, bei welchem die Kantlinien (16) abschnittweise
parallel versetzt zueinander verlaufen.
5. Mischer (40; 50; 60; 70) nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, bei welchem die Leitelemente
(44; 54; 64) jeweils lamellenartig entlang der Gesamtlänge eines Steges (43; 53; 63;
73) ausgebildet sind.
6. Mischer (20; 30; 40; 70) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die
Leitelemente (24; 34; 44; 74b), bezüglich der Strömungsrichtung (B) eine konvexe und/oder
konkave Ausformung aufweisen.
7. Mischer (20; 30; 40; 70) nach Anspruch 6, bei welchem die Ausformung entlang wenigstens
einer weiteren Kantlinie (25; 45) am Leitelement gebildet ist.
8. Mischer (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem
die Stegbreite (b) in der Scheibenebene und die Stegstärke (S) senkrecht zur Scheibenebene
in einem Verhältnis von 2:1 bis 1:1 stehen.
9. Mischer (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem
die Stege (13; 23; 33; 43; 53; 63; 73) an ihren Enden einstückig mit einem die Stege
untereinander verbindenden Randbereich (17) ausgebildet sind.
10. Mischer (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei welchem
die Stege (13; 43; 53; 63; 73) und der Randbereich (17) eine in Strömungsrichtung
weisende Stirnfläche (18) und die Leitelemente (14; 24; 34; 44; 54; 64; 74a; 74b)
eine zur Strömungsrichtung (B) geneigte Verwirbelungsfläche (19; 29; 39) definieren,
wobei die Stirnfläche (18) zur Verwirbelungsfläche (19; 29; 39) in einem Verhältnis
von 0,8 bis 0,35 und bevorzugt in einem Verhältnis von 0,5 bis 0,4 stehen und Stirn-
und Verwirbungsfläche (18, 19; 29; 39) gemeinsam 50 % bis 75 % des Strömungsquerschnitts
abdecken.
11. Mischanordnung (100) mit wenigstens zwei Mischern (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, welche in Strömungsrichtung hintereinander in
einem Rohrabschnitt (101) angeordnet sind,
wobei die Mischer jeweils unterschiedlich ausgebildet und/oder verschieden zueinander
ausgerichtet sind.
12. Verfahren zur Herstellung eines Mischers (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, umfassend:
- Bereitstellen eines Blechwerkstoffs
- Ausstanzen einer die Mischergestalt definierenden Außenkontur
- Ausformen eines Seitenwandbereichs in einem Tiefziehverfahren zum Ausbilden einer
Napfform
- erstes Ausstanzen einer Stege und Leitelemente definierenden Innenkontur
- Ausformen der Leitelemente entlang der Stege verlaufenden Kantlinien
13. Verfahren nach Anspruch 12 zusätzlich aufweisend:
- konvexes und/oder konkaves Ausformen der Leitelemente zur Strömungsrichtung entlang
wenigstens einer Biegelinie (25; 45).