[0001] Die Erfindung betrifft ein Holzbearbeitungsmittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Entsprechende Mittel kommen bei der Kantenbearbeitung von Holz zum Einsatz. Bei der
Kantenbearbeitung wird die Kante eines Holzwerkstücks mit einem Kantenband aus Aluminium,
Holz, Kunststoff oder dergleichen verklebt bzw. verleimt. Zum einen besteht das Problem,
daß das Werkstück nach dem Aufbringen und Andrücken des Kantenbandes erst weiterverarbeitet
werden kann, wenn der Klebstoff vollständig ausgehärtet ist. Zum anderen sollen Beschädigungen
und Verunreinigungen am Werkstück vermieden werden. Hiergegen werden Holzbearbeitungsmittel
mit wässrigen alkoholischen Lösungen und ggf. mit zusätzlichen Tensiden eingesetzt,
die jedoch bei der Handhabung Nachteile aufweisen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein weiteres Holzbearbeitungsmittel
der eingangs genannten Art anzugeben, welches sich für die genannten Anwendungszwecke
eignet und relativ preisgünstig herzustellen ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen
finden sich in den Unteransprüchen. Vorteilhafte Verwendungen finden sich in den Ansprüchen
10 und 11.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Holzbearbeitungsmittel zwei verschiedene
Alkohole aufweist, deren Massenanteil mindestens 90% beträgt. Auf Zusatzstoffe wie
Wasser kann so verzichtet werden. Bevorzugt besteht das erfindungsgemäße Holzbearbeitungsmittel
zu 100% aus den beiden Alkoholen und kann ggf. einen kleinen Anteil Farbstoff beinhalten.
[0006] Das erfindungsgemäße Holzbearbeitungsmittel eignet sich besonders für den Einsatz
bei der Kantenbearbeitung. Dabei kann es als Kühlmittel verwendet werden, um das Aushärten
des verwendeten Klebers oder Leims, mit welchem das Kantenband an der Holzkante befestigt
ist, zu beschleunigen. Hierzu ist bevorzugt ein Ethylalkohol als erster Alkohol mit
einem Anteil von 75 bis 95 Massenprozent und ein Isopropylalkohol mit einem Anteil
von 5 bis 25 Massenprozent als zweiter Alkohol vorgesehen. Ggf. kann dieser Mischung
noch ein Farbstoff beigemischt sein, der sich in Alkohol löst.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Zusammensetzung ist in der folgenden Tabelle als erstes
Ausführungsbeispiel wiedergegeben:
Ausführungsbespiel 1
[0008]
Bestandteil |
Anteil (Massenprozent) |
Ethylalkohol |
90,0000 |
Isopropylalkohol |
10,0000 |
[0009] Gegebenenfalls kann ein Farbstoff in geringer Menge hinzugesetzt werden. Bevorzugt
weist das Kühlmittel dann folgende Zusammensetzung auf:
Ausführungsbeispiel 2
[0010]
Bestandteil |
Anteil (Massenprozent) |
Ethylalkohol |
89,9999 |
Isopropylalkohol |
10,0000 |
Farbstoff |
0,0001 |
[0011] Neben der Verwendung des erfindungsgemäßen Holzbearbeitungsmittels als Kühlmittel
kann es auch als Schutzmittel dienen, welches Verschmutzungen bzw. Verunreinigungen
in der Holzbearbeitungsmaschine verhindert, so daß man ein sauberes Werkstück erhält.
Hierzu wird das Schutzmittel zur Vorbeugung von eventuellen Beschädigungen auf dem
Kantenband bevorzugt direkt auf dieses versprüht. Gleichzeitig kann es auch auf die
Andrückrolle der Holzbearbeitungsmaschine gebracht werden, wodurch das Anhaften des
Leimes oder Klebers an der Andrückrolle vermieden wird. Zudem wird das Schutzmittel
von der Kante des Werkstücks aufgenommen und kann damit auch auf die Gleitschuhe der
Holzbearbeitungsmaschine übertragen werden. Durch das Schutzmittel werden so Verunreinigungen
in der Holzbearbeitungsmaschine vermieden, gleichzeitig wird so das Werkstück bei
der Bearbeitung geschont.
[0012] Für den Einsatz als Schutzmittel weist das erfindungsgemäße Holzbearbeitungsmittel
daher als ersten Alkohol einen Ethylalkohol mit einem Anteil von 75 bis 95 Massenprozent
und ein Polyethylenglykol mit einem Anteil von 5 bis 25 Massenprozent als zweiten
Alkohol auf. Ggf. kann dieser Mischung noch ein Farbstoff beigemischt sein, der sich
in Alkohol löst.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Zusammensetzung ist in der folgenden Tabelle als drittes
Ausführungsbeispiel wiedergegeben:
Ausführungsbespiel 3
[0014]
Bestandteil |
Anteil (Massenprozent) |
Ethylalkohol |
90,0000 |
Polyethylenglykol |
10,0000 |
[0015] Ggf. kann ein Farbstoff in geringer Menge hinzugesetzt werden. Bevorzugt weist das
Schutzmittel dann folgende Zusammensetzung auf:
Ausführungsbeispiel 4
[0016]
Bestandteil |
Anteil (Massenprozent) |
Ethylalkohol |
89,9999 |
Polyethylenglykol |
10,0000 |
Farbstoff |
0,0001 |
1. Holzbearbeitungsmittel auf Alkoholbasis, wobei ein erster Alkohol und ein vom ersten
Alkohol verschiedener zweiter Alkohol vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Massenanteil des Alkohols im Holbearbeitungsmittel mindestens 90 Massenprozent
beträgt.
2. Holzbearbeitungsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es nur aus Alkohol besteht.
3. Holzbearbeitungsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es nur aus Alkohol und einem Farbstoff besteht.
4. Holzbearbeitungsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Alkohol mit einem Massenanteil zwischen 75 und 95 Massenprozent enthalten
ist und der zweite Alkohol mit einem Massenanteil von 5 bis 25 Massenprozent enthalten
ist.
5. Holzbearbeitungsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des ersten Alkohols etwa 90 Massenprozent beträgt.
6. Holzbearbeitungsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des zweiten Alkohols etwa 10 Massenprozent beträgt.
7. Holzbearbeitungsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Alkohol ein Ethylalkohol ist.
8. Holzbearbeitungsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Alkohol ein Isopropyalkohol ist.
9. Holzbearbeitungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Alkohol ein Polyethylenglykol ist.
10. Verwendung eines Holzbearbeitungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Kühlmittel
zur Beschleunigung des Aushärtens von Leim oder Kleber bei der Verbindung eines Holzwerkstücks
und eines Kantenbandes.
11. Verwendung eines Holzbearbeitungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder 9 als
Schutzmittel zur Verringerung von Verunreinigungen auf Holzwerkstücken, Kantenbändern
oder Holbearbeitungseinrichtungen zum Aufbringen auf Andruckrollen oder/und Gleitschuhe
von Holzbearbeitungsmaschinen und/oder Benetzen von Holzwerkzeugen, Holzwerkstücken
oder/und Kantenbändern.