[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Handhaben von Behältern der im
Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der
DE 10 2005 014 076 A1 bekannt. Die bekannte Vorrichtung dient zum Innenspülen von Behältern unmittelbar
vor dem Befüllen und dient vorrangig dem Zweck, vor dem Abfüllen von sauerstoffempfindlichen
Getränken die Luft aus den zu befüllenden Behältern zu verdrängen, so dass das Getränk
im Wesentlichen sauerstofffrei abgefüllt werden kann. Das Innenspülen erfolgt mit
Gas und/oder Dampf, wobei insbesondere CO
2 zum Einsatz kommt. Bei der bekannten Vorrichtung wird das Innenspülen direkt in der
Befüllvorrichtung vorgenommen, was die größte zeitliche Nähe zum Befüllen bietet.
Zum Innenspülen wird der Befüllkopf der Befülleinrichtung modifiziert, so dass unmittelbar
vor dem Getränk durch eine in den Befüllkopf integrierte Einrichtung das Spülgas eingeblasen
werden kann. Das Innenspülen nimmt jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch, vor allen
Dingen, wenn es darum geht, großvolumige Behälter zu spülen. Diese Zeit zum Innenspülen
muss bei der Umlaufgeschwindigkeit bzw. dem Umlaufradius der Befülleinrichtung berücksichtigt
werden. Da dabei die Spülzeit auf den größten zu befüllenden Behälter ausgelegt werden
muss, arbeitet die Befülleinrichtung bei kleineren Behältern unwirtschaftlich. Ein
weiterer Nachteil ergibt sich aus der Integration der Innenspül-Einrichtung in den
Befüllkopf, wobei nicht auszuschließen ist, dass am Befüllkopf noch haftende Flüssigkeiten
(vom Reinigen und Klarspülen) oder gar Produktreste durch das Innenspülen in den Behälter
gelangen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Handhaben von Behältern
bereitzustellen, mit der ökonomisch und problemlos ein Innenspülen vorgenommen werden
kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Durch die räumliche Entkopplung von Befüllvorgang und Innenspülung muss die Befüllvorrichtung
nur auf die zum Befüllen notwendige Zeit ausgelegt werden, was Investitionskosten
und Stellplatz spart. Darüber hinaus wird trocken gespült, wobei störende Produktreste
nicht zu befürchten sind. Darüber hinaus kann auch der CO
2-Verbrauch optimiert und minimiert werden.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Durch die Anordnung der Einrichtung zum Innenspülen direkt vor dem Einlauf der Befüllvorrichtung
wird die Zeit zwischen dem Innenspülen und dem Aufsetzen des Befüllkopfes auf ein
Minimum reduziert, so dass die Gefahr, dass Luftsauerstoff wieder in die Behälter
gelangt, stark verringert wird.
[0008] Bevorzugt befindet sich die Einrichtung zum Innenspülen an einem Einlaufstern der
Befüllvorrichtung, der die gespülten Behälter anschließend direkt der Befüllvorrichtung
übergibt, wobei bevorzugt pro Befüllvorrichtung mehrere Innenspül-Einrichtungen vorgesehen
sind.
[0009] Durch die Verwendung eines auf die Behältermündung aufsetzbaren Spülkopfs kann angepresst
in einem geschlossenen System gespült werden, so dass die Lärm- und CO
2-Belastung an der Befüllvorrichtung minimiert wird.
[0010] Der Spülkopf kann außer einer Anheb- und Absenkbewegung auch eine Schwenkbewegung
ausführen, so dass er über die Behälteröffnung geschwenkt und nach dem Spülen weggeschwenkt
werden kann, um Platz für den Befüllkopf zu schaffen.
[0011] Diese Bewegung wird bevorzugt durch ein einziges Antriebsmittel, beispielsweise einen
Hebe-Schwenkzylinder bewirkt.
[0012] Die Spülung wird optimiert, wenn der Spülkopf eine schräg zur Mittellinie des Behälters
geneigte Einspülöffnung aufweist, wie dies beispielsweise in der gattungsbildenden
DE 10 2005 014 076 gezeigt ist.
[0013] Eine flexible Verbindungsleitung erlaubt die verschiedenen Bewegungen des Spülkopfs.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich besonders zum Befüllen von Flaschen
mit einem sauerstoffempfindlichen Getränk, wobei die Flaschen vor dem Befüllen mit
CO
2 gespült werden. Die Erfindung ist jedoch auch bei anderen Vorrichtungen zum Handhaben
von Behältern brauchbar.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Einlaufsterns mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und
- Fig. 3
- die Seitenansicht der Fig. 2.
[0016] Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Darstellung eine Vorrichtung 1 zum Handhaben
von Behältern 2 (Fig. 2), die im dargestellten Ausführungsbeispiel als Behälterfülleinrichtung
ausgebildet ist. Die Vorrichtung 1 enthält eine Befüllvorrichtung 3, die jede herkömmliche
Konstruktion aufweisen kann, jedoch nicht mit einer Einrichtung zum Innenspülen versehen
ist. Die Befüllvorrichtung 3 ist als Befüllkarussell ausgebildet, bei dem die Behälter,
im dargestellten Ausführungsbeispiel Kunststoff-Flaschen, in einem kreisförmigen Umlaufweg
befüllt werden.
[0017] Der Befüllvorrichtung 3 werden die Behälter durch einen ersten Förderer 4 zugeführt,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Linearförderer ist. Ein zweiter Förderer
5 nimmt die Behälter 2 vom ersten Förderer ab und leitet sie weiter. Der zweite Förderer
5 ist bevorzugt als Sternförderer ausgebildet.
[0018] Der zweite Förderer 5 übergibt die Behälter 2 dem Einlauf in die Befüllvorrichtung
3. Der Einlauf in die Befüllvorrichtung 3 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel
von einem Einlaufstern 6 gebildet, der die Behälter 2 vom zweiten Förderer 5 übernimmt
und direkt an die Befüllvorrichtung 3 weiterleitet. Die befüllten Behälter 2 gelangen
nach dem Durchlaufen der Befüllvorrichtung 3 über weitere Förderer 7, die auch hier
als Sternförderer ausgebildet sind, die sie dann auf einen Linearförderer 8 übergeben,
der die Behälter 2 zur Weiterverarbeitung, beispielsweise zur Verpackung oder dergleichen,
fördert.
[0019] Der Einlaufstern 6 ist mit einer Einrichtung 9 zum Innenspülen der Behälter 2 versehen,
die unmittelbar vor der Befülleinrichtung 3 angeordnet ist. Der Begriff "unmittelbar"
soll eine Anordnung vor der Befüllvorrichtung 3 definieren, die so nahe an der Befüllvorrichtung
3 liegt, dass die Wirkung der Innenspülung bis zur Übergabe an die Befüllvorrichtung
nicht verloren geht oder unökonomisch reduziert wird.
[0020] Der Einlaufstern 6 enthält an seinem Umfang eine Mehrzahl in gleichem Abstand aufeinanderfolgende
Halterungen 10, die im dargestellten Ausführungsbeispiel zangenartig zum Untergreifen
einer Wulst 2a am Hals des Behälters 2 ausgebildet sind, wie dies üblich ist. Die
Behälter 2 werden dadurch mit nach oben weisender Befüllöffnung transportiert, wie
sie auch in der Befülleinrichtung 3 transportiert werden müssen. Der Einlaufstern
6 nimmt die Behälter 2 vom zweiten Förderer 5 ab und transportiert sie in Richtung
auf die Befüllvorrichtung 3.
[0021] Während sich die Behälter 2 auf dem Sternförderer 6 befinden, vor der Übergabe an
die Befüllvorrichtung 3, wird ein Spülkopf 11 auf die nach oben offene Behältermündung
aufgesetzt, so dass er diese im Wesentlichen verschließt. Der Spülkopf 11 ist mit
einer schrägen Einleitung des Spülmittels, bevorzugt CO
2, versehen, wie dies in näheren Einzelheiten der
DE 10 2005 014 076 A1 zu entnehmen ist. Das Aufsetzen in einer im Wesentlichen senkrechten Bewegungsrichtung
A erfolgt über einen Betätigungsmechanismus 12, der im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Hebe-Schwenkzylinder ist und außer der Aufsetzbewegung in Richtung des Doppelpfeils
A auch eine Schwenkbewegung in Richtung des Doppelpfeils S ausführt, so dass der Spülkopf
11 die Behältermündung freigeben kann, so dass unmittelbar nach dem Einlauf in die
Befüllvorrichtung 3 der Befüllkopf aufgesetzt werden kann. Die Schwenkbewegung wird
durch einen Arm 13 ermöglicht, der mit einem Ende mit dem Betätigungsmechanismus 12
und mit dem anderen Ende mit dem Spülkopf 11 verbunden ist. Durch den Spülkopf tritt
eine erste Leitung 14 hindurch, durch die das Spülmittel aus einer geeigneten Quelle
15 in den Behälter 2 und dort schräg in Richtung auf die Innenwände gesprüht wird.
Diese erste Leitung 14 kann mit Mitteln 17 (z. B. das dargestellte Membranventil)
zur Regelung des Spülmitteldurchflusses ausgestattet sein. Durch den Sprühkopf 11
tritt eine weitere Leitung 16 hindurch, durch welche die aus dem Behälter 2 verdrängte
Luft entweichen kann und bevorzugt über in einen Luft- oder Spülmittelsammelkanal
(nicht gezeigt) einer weiteren Verwendung zugeführt oder über einen Schalldämpfer
an die Umgebung abgegeben wird. Um die Bewegungen in den Richtungen A und S zu gestatten,
sind beide Leitungen 14, 16 flexibel bzw. bewegbar ausgebildet und sind bevorzugt
Schläuche.
[0022] Der Betätigungsmechanismus 12 ist ebenfalls am Einlaufstern in einer geeigneten Montageöffnung
18 befestigt und dreht sich zusammen mit dem Einlaufstern 6 und dem Behälter 2 um
die Achse 6' des Einlaufsterns. Obwohl in Fig. 2 nur ein Behälter und ein Betätigungsmechanismus
zu sehen ist, kann jede der Halterungen 10 des Einlaufsternes 6 zwischen dem zweiten
Förderer 5 und der Befüllvorrichtung 3 im ordnungsgemäßen Betrieb mit jeweils einem
Behälter 2 besetzt sein, wobei jede Montageöffnung 18 des Einlaufsterns 6 einen Betätigungsmechanismus
12 trägt. Die Umfangslänge des Einlauf- bzw. Spülsterns 6, der Abstand zwischen dem
zweiten Förderer 5 und der Befülleinrichtung 3 auf dem Umfang des Einlaufsterns 6
und die Geschwindigkeit des Einlaufsterns 6 können auf die notwendige Spülzeit bzw.
die Größe der Behälter 2 optimal abgestimmt werden, ohne dass es Änderungen an der
Befüllvorrichtung 3 bedarf.
[0023] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels kann die erfindungsgemäße
Einrichtung zum Innenspülen auch auf anderen Einlaufförderern, und nicht nur auf Einlaufsternen,
vorgesehen sein. Pro Befüllvorrichtung können auch mehrere mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung zum Innenspülen versehene Einlaufförderer bzw. Einlaufsterne vorgesehen
sein. Wenn sichergestellt ist, dass die Spülung nicht unwirksam wird, kann die Einrichtung
zum Innenspülen auch in einem gewissen Abstand zur Befüllvorrichtung angeordnet sein.
Als Spülmittel kann jedes geeignete Mittel eingesetzt werden.
1. Vorrichtung (1) zum Handhaben von Behältern (2), mit einer Befüllvorrichtung (3) zum
Befüllen der Behälter (2), einem Transportweg (4, 5, 6) auf dem die Behälter (2) der
Befülleinrichtung (3) zuführbar sind, und einer Einrichtung (9) zum Innenspülen der
Behälter, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (9) zum Innenspülen im Transportweg (4, 5, 6) unmittelbar vor der
Befülleinrichtung (3) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (9) zum Innenspülen dem Einlauf der Befüllvorrichtung (3) vorgeschaltet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (9) zum Innenspülen an einem Einlaufstern (6) der Befüllvorrichtung
(3) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Befüllvorrichtung (3) eine Mehrzahl von Einrichtungen (9) zum Innenspülen zugeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (9) zum Innenspülen einen auf die Behältermündung aufsetzbaren Spülkopf
(11) enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (9) zum Innenspülen einen über die Behältermündung schwenkbaren Spülkopf
(11) enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülkopf (11) mittels Hebe-Schwenkzylinder (12) auf die Behältermündung aufsetzbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülkopf (11) eine schräg zur Mittellinie des Behälters (2) geneigte Einspülöffnung
aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülkopf (11) über eine flexible Leitung (14) mit einer Spülmittelquelle (15)
verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (9) zum Innenspülen zum Spülen der Behälter mit CO2 ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch ihre Ausgestaltung zum Handhaben von Flaschen zum Befüllen mit einem sauerstoffempfindlichen
Getränk.