[0001] Die Erfindung betrifft einen Tunnel-Finisher zur Behandlung von Textilien, mit einem
Behandlungsmodul, einem Dampfmodul, das die Textilien mit Dampf beaufschlagt, und
einem Transportsystem, das die Textilien durch die Module des Tunnel-Finishers bewegt.
[0002] Tunnel-Finisher sind allgemein bekannte Vorrichtungen zur Behandlung, insbesondere
zur Reinigung und/oder Glättung von Textilien. Beispielsweise werden in einem Tunnel-Finisher
textile Kleidungsstücke wie etwa Hosen, Pullover, Hemden oder ähnliches, aber auch
Polster, Matratzen sowie mit Textil bezogene oder beflockte Werkstücke, die etwa im
Innenbereich von Fahrzeugen Verwendung finden, behandelt. Tunnel-Finisher erwärmen
den Flor der Textilien, so dass sich die Fasern auf deren Außenseite aufstellen. In
der Regel sind Tunnel-Finisher modular aufgebaut, wobei die Textilien üblicherweise
in einem Vorwärmmodul erwärmt, in einem Dampfmodul mit Dampf beaufschlagt und abschließend
in einem Luftmodul getrocknet werden. Bei größeren Anlagen können dabei auch mehrere
gleichartige Module, insbesondere mehrere Dampfmodule hintereinander geschaltet sein,
um den Textildurchsatz zu erhöhen.
[0003] Die heute üblichen Dampfmodule sind an Dampfleitungen angeschlossen und befeuchten
die im Dampfmodul befindlichen Textilien durch eine Beaufschlagung mit Dampf, vorzugsweise
Wasserdampf. Der Restdampf wird gewöhnlich aus dem Dampfmodul abgesaugt und an die
Umgebung abgeführt. Es ist leicht vorstellbar, dass die Dampfmodule beim Betrieb des
Tunnel-Finishers große Dampfmengen benötigen, deren Bereitstellung jedoch aufwendig,
energieintensiv und damit teuer ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Tunnel-Finishers, bei dem das
zugeführte Dampfvolumen effizienter genutzt wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch einen Tunnel-Finisher der eingangs
genannten Art, bei dem zwischen dem Dampfmodul und dem Behandlungsmodul eine Verbindungsleitung
vorgesehen ist, über die Dampf aus dem Dampfmodul in das Behandlungsmodul eingeleitet
werden kann. Mittels dieser Verbindungsleitung ist es möglich, ein gewünschtes Befeuchtungsniveau
der Textilien vor oder nach dem Durchlaufen des Dampfmoduls einzustellen.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Dampfmodul über eine Dampfversorgungsleitung
Dampf aufnehmen und über eine Restdampfabsaugleitung Dampf an die Umgebung abgeben,
wobei die Verbindungsleitung von der Restdampfabsaugleitung abzweigt. Infolge dieser
Konstruktion wird der bisher ungenutzte Restdampf wenigstens teilweise zum Vor- oder
Nachbefeuchten der Textilien im Behandlungsmodul genutzt, so dass hierfür kein "frischer
Dampf" erzeugt werden muss. Um eine bessere Dampfaufnahme im Dampfmodul bzw. in den
Dampfmodulen zu erreichen, ist eine Vorbefeuchtung der Textilien besonders vorteilhaft.
Im Idealfall kann bei größeren Tunnel-Finisher-Anlagen aufgrund dieser verbesserten
Dampfaufnahme auf eines von mehreren Dampfmodulen verzichtet werden, so dass sich
einerseits ökonomische Vorteile durch die Einsparung eines Dampfmoduls und zum anderen
sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile infolge des geringeren Dampfbedarfs
und der damit einhergehenden Energieeinsparung ergeben. Des Weiteren kann sich auch
eine Nachbefeuchtung, also eine Befeuchtung der Textilien nach dem Durchlaufen des
Dampfmoduls, positiv auf ein späteres Erscheinungsbild der Textilien auswirken.
[0007] Vorzugsweise ist in der Restdampfabsaugleitung eine Steuerklappe vorgesehen, die
festlegt, zu welchen Anteilen der Restdampf in die Verbindungsleitung eingeleitet
bzw. an die Umgebung abgegeben wird. Mit dieser Steuerklappe lässt sich die Befeuchtung
im Behandlungsmodul auf einfache Art und Weise z.B. an verschiedene Textilparameter
oder Stoffarten anpassen.
[0008] In einer einfachen und besonders preiswerten Ausführungsform des Tunnel-Finishers
ist die Steuerklappe manuell betätigbar. Alternativ oder zusätzlich weist der Tunnel-Finisher
eine mit der Steuerklappe gekoppelte Steuerungseinheit auf, wobei die Steuerklappe
von der Steuerungseinheit betätigt werden kann. In diesem Fall ist eine automatische
Betätigung der Steuerklappe über die Steuerungseinheit möglich, ohne dass manuell
eingegriffen werden muss.
[0009] In einer weiteren Ausführungsvariante kann das Behandlungsmodul über eine Luftleitung
Luft aufnehmen, wobei mittels der Steuerklappe in der Restdampfabsaugleitung sowie
einer Durchflußsteuereinrichtung in der Luftleitung ein gewünschtes Gesamtvolumen
und Mischungsverhältnis des dem Behandlungsmodul zugeführten Luft/Dampf-Gemisches
einstellbar ist.
[0010] Darüber hinaus kann das Behandlungsmodul ein Heizregister aufweisen, das von dem
zugeführten Luft/Dampf-Gemisch durchströmt wird. Insbesondere die Kombination einer
durch die Steuerklappe variablen Dampfzufuhr, einer durch die Steuereinrichtung variablen
Luftzufuhr sowie einem Heizregister zum Erwärmen des zugeführten Luft/Dampf-Gemisches
erlaubt eine sehr präzise Einstellung der "klimatischen Verhältnisse" im Behandlungsmodul.
Insbesondere bei einer Ausführung des Behandlungsmoduls als kombiniertes Vorwärm-
und Vorbefeuchtungsmodul werden diese klimatischen Verhältnisse derart auf die durchlaufenden
Textilien abgestimmt, dass nachfolgend eine optimale Dampfaufnahme der Textilien im
Dampfmodul bzw. in den Dampfmodulen erzielt wird.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform weist der Tunnel-Finisher ein erstes Behandlungsmodul
und ein zweites Behandlungsmodul auf, die beide an die Verbindungsleitung angeschlossen
sind. Bei größeren Anlagen können somit bei geringem Aufwand auch mehrere Behandlungsmodule
zum Befeuchten der Textilien genutzt werden.
[0012] In diesem Fall ist in der Verbindungsleitung vorzugsweise eine Stellklappe vorgesehen,
die festlegt, zu welchen Anteilen der Dampf aus der Verbindungsleitung in das erste
Behandlungsmodul bzw. das zweite Behandlungsmodul eingeleitet wird. Auch für die Stellklappe
besteht die Möglichkeit, dass diese manuell und/oder durch eine mit der Stellklappe
gekoppelte Steuerungseinheit betätigbar ist.
[0013] Das Behandlungsmodul ist bezogen auf die Bewegungsrichtung der Textilien bevorzugt
vor dem Dampfmodul angeordnet. Es dient somit als Vorbefeuchtungsmodul und sorgt für
eine bessere Dampfaufnahme der Textilien im Dampfmodul bzw. in den Dampfmodulen. Besonders
bevorzugt wird ein bereits bekanntes Vorwärmmodul so umgerüstet, dass es als kombiniertes
Vorwärm- und Vorbefeuchtungsmodul eingesetzt werden kann.
[0014] Bezogen auf die Bewegungsrichtung der Textilien kann alternativ oder zusätzlich auch
nach dem Dampfmodul ein Behandlungsmodul zum Nachbefeuchten der Textilien angeordnet
sein.
[0015] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Behandeln von Textilien in einem
modular aufgebauten Tunnel-Finisher mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) die Textilien werden durch ein Behandlungsmodul des Tunnel-Finishers bewegt;
- b) die Textilien werden in einem Dampfmodul des Tunnel-Finishers mit Dampf beaufschlagt,
wobei das Dampfmodul über eine Dampfversorgungsleitung Dampf aufnehmen und über eine
Restdampfabsaugleitung Dampf an die Umgebung abgeben kann, und wobei aus dem Dampfmodul
abgesaugter Restdampf wenigstens teilweise zum Behandlungsmodul geleitet wird.
[0016] Durch dieses Verfahren wird Dampf, der bereits im Dampfmodul zur Beaufschlagung der
Textilien verwendet und nachfolgend abgesaugt wurde, wenigstens teilweise in den Tunnel-Finisher
zurückgeführt, um im Vor- oder Nachbehandlungsmodul für eine Befeuchtung der Textilien
zu sorgen. Infolge dieser effizienteren Dampfnutzung wird zum einen weniger Dampf
an die Umgebung abgegeben und zum anderen muss für die Behandlung der Textilien weniger
Dampf erzeugt werden, was zu einer Senkung der Energiekosten führt.
[0017] In einer bevorzugten Verfahrensvariante ist das Behandlungsmodul ein Vorwärmmodul
des Tunnel-Finishers, in dem die Textilien erwärmt werden. Mit diesem umgerüsteten
Vorwärmmodul ist es möglich, die Textilien nicht nur vorzuwärmen, sondern auch "vorzubefeuchten".
Bereits das bekannte Vorwärmen diente dazu, die Textilien für eine bessere Dampfaufnahme
im Dampfmodul bzw. in den Dampfmodulen vorzubereiten. Es hat sich herausgestellt,
dass sich dieser Effekt durch eine Vorbefeuchtung im Vorwärmmodul noch verstärkt.
Insbesondere bei der Hintereinanderschaltung mehrerer Dampfmodule führt diese verbesserte
Dampfaufnahme der Textilien unter Umständen dazu, dass auf ein Dampfmodul verzichtet
werden kann.
[0018] Vorzugsweise umfasst das Behandlungsmodul eine Heizeinrichtung, mit der die Temperatur
im Behandlungsmodul über einer Dampfkondensationstemperatur gehalten wird. Dadurch
wird sichergestellt, dass die vorhandene Feuchtigkeit im Behandlungsmodul stets im
dampfförmigen Zustand bleibt und nicht kondensiert. Somit kann auf zusätzliche Bauteile,
wie eine Kondensatwanne oder auf besondere Vorkehrungen zum Korrosionsschutz verzichtet
werden, wodurch das Behandlungsmodul, insbesondere ein umgerüstetes Vorwärmmodul,
im Vergleich zu einem Dampfmodul besonders preiswert bleibt.
[0019] Um eine Kondensation des Dampfes zu vermeiden, wird die Temperatur im Behandlungsmodul
besonders bevorzugt über 100°C gehalten.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Textilien erst durch das Behandlungsmodul
und nachfolgend durch das Dampfmodul bewegt werden. Bei dieser Ausführungsform können
die Textilien mittels des Behandlungsmoduls vorbehandelt werden, insbesondere vorbefeuchtet
werden, so dass eine bessere Dampfaufnahme der Textilien im Dampfmodul bzw. in den
Dampfmodulen erhalten werden kann.
[0021] Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Textilien erst
durch das Dampfmodul und nachfolgend durch das Behandlungsmodul bewegt werden. Bei
dieser Ausführungsform kann mittels des Behandlungsmoduls eine Nachbehandlung vorgenommen
werden, beispielsweise können die Textilien nach einem Transport durch das Dampfmodul
nachbefeuchtet werden.
[0022] Die einzelnen Merkmale des beschriebenen Tunnel-Finishers können unabhängig voneinander
in verschiedener Weise miteinander kombiniet werden, insbesondere abweichend von den
nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
- Figur 1 die schematische Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen, modular aufgebauten
Tunnel-Finishers gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2 die schematische Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen, modular aufgebauten
Tunnel-Finishers gemäß einer zweiten Ausführungsform und
- Figur 3 einen Querschnitt durch das Behandlungsmodul eines erfindungsgemäßen Tunnel-Finishers.
[0024] Die Figur 1 zeigt einen modular aufgebauten Tunnel-Finisher 10 zur Behandlung von
Textilien 12, mit einem Behandlungsmodul 14, einem Dampfmodul 16, das die Textilien
12 mit Dampf beaufschlagt, und einem Luftmodul 18, in dem die Textilien 12 getrocknet
werden. Während des Tunnel-Finisher-Betriebs werden die Textilien 12 mittels eines
Transportsystems 20 von einem Tunnel-Finisher-Eingang 22 über das Behandlungsmodul
14, das Dampfmodul 16 und das Luftmodul 18 zu einem Tunnel-Finisher-Ausgang 24 bewegt.
Da das Behandlungsmodul 14 bezogen auf eine Bewegungsrichtung 26 der Textilien 12
vor dem Dampfmodul 16 angeordnet ist, stellt es im vorliegenden Fall ein Vorbehandlungsmodul
dar.
[0025] Neben dem Behandlungsmodul 14 ist in Figur 1 noch ein weiteres, optionales Behandlungsmodul
14' vorgesehen, das ebenfalls vor dem Dampfmodul 16 angeordnet ist. Obwohl in Figur
1 aus Gründen der einfacheren Darstellung jeweils nur ein Dampfmodul 16 und Luftmodul
18 dargestellt sind, sollte klar sein, dass insbesondere bei größeren Tunnel-Finisher-Anlagen
auch mehrere hintereinandergeschaltete Dampfmodule 16 und/oder Luftmodule 18 vorgesehen
sein können.
[0026] Die Behandlungsmodule 14, 14' sind genau wie die Luftmodule 18 in der Regel an eine
Luftleitung 28 angeschlossen, über die sie Luft aufnehmen können. Zur Regulierung
der Luftaufnahme sind den einzelnen Modulen 14, 14', 18 vorzugsweise Durchflußsteuereinrichtungen
30 in den jeweiligen Luftleitungen 28 zugeordnet.
[0027] Das Dampfmodul 16 ist an eine Dampfversorgungsleitung 32 angeschlossen, über die
es Dampf aufnimmt, und an eine Restdampfabsaugleitung 34, über die es Dampf an die
Umgebung abgibt.
[0028] Die Besonderheit des in Figur 1 dargestellten Tunnel-Finishers 10 ist eine zwischen
dem Dampfmodul 16 und dem Behandlungsmodul 14, 14' vorgesehene Verbindungsleitung
36, über die Dampf aus dem Dampfmodul 16 in das Behandlungsmodul 14, 14' eingeleitet
werden kann.
[0029] Die Verbindungsleitung 36 zweigt dabei von der Restdampfabsaugleitung 34 ab, so dass
dem Vorbehandlungsmodul in vorteilhafter Weise Dampf zugeführt wird, der ansonsten
ungenutzt in die Umgebung abgeblasen werden würde.
[0030] Um die Rückführung des Dampfes vom Dampfmodul 16 des Tunnel-Finishers 10 über die
Verbindungsleitung 36 zum Behandlungsmodul 14, 14' regulieren zu können, ist in der
Restdampfabsaugleitung 34 eine Steuerklappe 38 vorgesehen, die festlegt, zu welchen
Anteilen der Restdampf in die Verbindungsleitung 36 eingeleitet bzw. an die Umgebung
abgegeben wird. In einer besonders einfachen Ausführung ist die Steuerklappe 38 dabei
manuell betätigbar. Vorzugsweise umfasst der Tunnel-Finisher 10 jedoch eine Steuerungseinheit
40, die mit der Steuerklappe 38 gekoppelt ist, wobei die Steuerklappe 38 von der Steuerungseinheit
40 betätigt werden kann. In diesem Fall ist die Dampfeinleitung in die Verbindungsleitung
36 mittels der Steuerungseinheit 40 einstellbar, ohne dass die Steuerklappe 38 manuell
betätigt werden muss.
[0031] Falls die Steuerungseinheit 40 darüber hinaus relevante Textilparameter erfassen
kann, die ein gewünschtes "Klima" im Behandlungsmodul 14, 14' definieren, so werden
die notwendigen Einstellungen von der Steuerungseinheit 40 vorzugsweise vollautomatisch
durch eine Betätigung der Steuerklappe 38 und/oder der Durchflußsteuereinrichtung
30 vorgenommen. Mit Hilfe der Steuerklappe 38 und der Durchflußsteuereinrichtung(en)
30 ist sowohl das Gesamtvolumen als auch das Mischungsverhältnis des dem (Vor-)Behandlungsmodul
14, 14' zugeführten Luft/Dampf-Gemisches einstellbar.
[0032] Falls der Tunnel-Finisher 10, wie in Figur 1 dargestellt, zwei Behandlungsmodule
14, 14' umfasst, ist in der Verbindungsleitung 36 vorzugsweise eine Stellklappe 42
vorgesehen, die festlegt, zu welchen Anteilen der Dampf aus der Verbindungsleitung
36 in ein erstes Behandlungsmodul 14 bzw. ein zweites Behandlungsmodul 14' eingeleitet
wird. Genau wie die Steuerklappe 38 kann auch die Stellklappe 42 manuell und/oder
mittels der Steuerungseinheit 40 betätigt werden.
[0033] Die Figur 2 zeigt einen Tunnel-Finisher 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform, welche
sich von der ersten Ausführungsform nach Figur jedoch lediglich dadurch unterscheidet,
dass das Behandlungsmodul 14 bezogen auf die Bewegungsrichtung der Textilien 12 hinter
dem Dampfmodul 16 angeordnet ist. Somit stellt dieses Behandlungsmodul 14 ein Nachbehandlungsmodul
dar, welches die Textilien 12 nach einem Transport durch das Dampfmodul 16 nachbefeuchtet.
Vor dem Dampfmodul 16 ist ein herkömmliches Vorwärmmodul 44 zum Erwärmen der Textilien
12 vorgesehen. Da die allgemeine Funktionsweise sowie die Konstruktionsdetails der
beiden Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 und 2 im Übrigen weitgehend identisch
sind, wird ergänzend auf die Beschreibung zu Figur 1 verwiesen.
[0034] Die Figur 3 zeigt einen Querschnitt III-III durch das (Vor-)Behandlungsmodul 14 des
Tunnel-Finishers 10 in Figur 1. Im Bereich einer Moduldecke 46 befinden sich Anschlüsse
48 der Luftleitung 28 und der Verbindungsleitung 36. Das über diese Anschlüsse 48
zugeführte Luft/Dampf-Gemisch wird von einem Umwälzgebläse 50 in eine (Vor-)Behandlungskammer
52 des Behandlungsmoduls 14 geblasen. Die vom Transportsystem 20 durch die Vorbehandlungskammer
52 bewegten Textilien 12 sind somit einer im wesentlichen vertikal von oben nach unten
gerichteten Strömung des Luft/Dampf-Gemisches ausgesetzt und werden durch den Dampf
befeuchtet. Das Luft/Dampf-Gemisch durchströmt im Bereich eines Modulbodens 54 einen
Filter 56, in den vorzugsweise ein Flusensieb integriert ist. Über den Filter 56 tritt
das Luft/Dampf-Gemisch in eine Heizkammer 58 ein, die von der Vorbehandlungskammer
52 durch eine Zwischenwand 60 getrennt ist. Das Luft/DampfGemisch durchströmt in der
Heizkammer 58 ein Heizregister 62 und wird dabei erwärmt. Das Umwälzgebläse 50 saugt
das Luft/Dampf-Gemisch aus der Heizkammer 58 an und bläst es, gegebenenfalls zusammen
mit aus der Luftleitung 28 zugeführter Luft und/oder aus der Verbindungsleitung 36
zugeführtem Dampf, wieder in die Vorbehandlungskammer 52 ab. Das Umwälzgebläse 50
sorgt somit innerhalb des Behandlungsmoduls 14 für einen Kreislauf 64 des Luft/DampfGemisches,
wie er in Figur 3 dargestellt ist.
[0035] Durch das vorhandene Heizregister 62 werden die Textilien 12 in der Vorbehandlungskammer
52 nicht nur befeuchtet, sondern auch erwärmt. Diese Kombination aus Vorerwärmung
und Vorbefeuchtung führt später im Dampfmodul 16 zu einer besonders guten Dampfaufnahme
der Textilien 12. Infolge des vorhandenen Heizregisters 62 kann das Behandlungsmodul
14 auch als kombiniertes Vorwärmund Vorbefeuchtungsmodul bezeichnet werden. Insbesondere
lässt sich ein bekanntes Vorwärmmodul 44 (vgl. Figur 2) mit geringem Aufwand zu einem
solchen Modul umrüsten.
[0036] Die Besonderheit hinsichtlich des Verfahrens zum Behandeln von Textilien 12 in dem
modular aufgebauten Tunnel-Finisher 10 gemäß Figur 1 stellt sich wie folgt dar: Die
Textilien 12 werden zunächst durch das (Vor-)Behandlungsmodul 14, 14' bewegt, wobei
das Vorbehandlungsmodul 14, 14' besonders bevorzugt mit einem Heizregister 62 ausgestattet
ist. Im folgenden werden die Textilien 12 im Dampfmodul 16 des Tunnel-Finishers 10
mit Dampf beaufschlagt, wobei das Dampfmodul 16 über eine Dampfversorgungsleitung
32 Dampf aufnehmen und über eine Restdampfabsaugleitung 34 Dampf an die Umgebung abgeben
kann, und wobei aus dem Dampfmodul 16 abgesaugter Restdampf wenigstens teilweise zum
(Vor-) Behandlungsmodul 14, 14' geleitet wird. Die Temperatur im Behandlungsmodul
14, 14' wird dabei über einer Dampfkondensationstemperatur, insbesondere über 100°C
gehalten. Infolge dieser Temperaturvorgabe bleibt die gesamte Feuchtigkeit des Luft/Dampf-Gemisches
dampfförmig und kondensiert nicht an den Oberflächen in der (Vor-)Behandlungskammer
52 oder der Heizkammer 58. Somit müssen keine aufwendigen Vorkehrungen gegen Oberflächenkorrosion
oder zusätzliche Bauteile wie Kondensatwannen vorgesehen werden.
[0037] Der einzige Unterschied des Behandlungsverfahrens im Tunnel-Finisher 10 gemäß Figur
2 besteht darin, dass die Textilien 12 nicht vor, sondern nach dem Transport durch
das Dampfmodul 16 im Behandlungsmodul 14 mit Restdampf aus dem Dampfmodul 16 befeuchtet
werden.
[0038] Selbstverständlich kann bezogen auf die Bewegungsrichtung 26 der Textilien 12 in
einer weiteren, kombinierten Ausführung des Tunnel-Finishers 10 sowohl vor als auch
nach dem Dampfmodul 16 wenigstens ein Behandlungsmodul 14, 14' vorgesehen sein.
1. Tunnel-Finisher zur Behandlung von Textilien (12), mit
einem Behandlungsmodul (14, 14'),
einem Dampfmodul (16), das die Textilien (12) mit Dampf beaufschlagt, und
einem Transportsystem (20), das die Textilien (12) durch die Module (14, 14', 16)
des Tunnel-Finishers (10) bewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Dampfmodul (16) und dem Behandlungsmodul (14, 14') eine Verbindungsleitung
(36) vorgesehen ist, über die Dampf aus dem Dampfmodul (16) in das Behandlungsmodul
(14, 14') eingeleitet werden kann.
2. Tunnel-Finisher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dampfmodul (16) über eine Dampfversorgungsleitung (32) Dampf aufnehmen und über
eine Restdampfabsaugleitung (34) Dampf an die Umgebung abgeben kann, wobei die Verbindungsleitung
(36) von der Restdampfabsaugleitung (34) abzweigt.
3. Tunnel-Finisher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Restdampfabsaugleitung (34) eine Steuerklappe (38) vorgesehen ist, die festlegt,
zu welchen Anteilen der Restdampf in die Verbindungsleitung (36) eingeleitet bzw.
an die Umgebung abgegeben wird.
4. Tunnel-Finisher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerklappe (38) manuell betätigbar ist.
5. Tunnel-Finisher nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine mit der Steuerklappe (38) gekoppelte Steuerungseinheit (40), wobei die Steuerklappe
(38) von der Steuerungseinheit (40) betätigt werden kann.
6. Tunnel-Finisher nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmodul (14, 14') über eine Luftleitung (28) Luft aufnehmen kann, wobei
mittels der Steuerklappe (38) in der Restdampfabsaugleitung (34) sowie einer Durchflußsteuereinrichtung
(30) in der Luftleitung (28) ein gewünschtes Gesamtvolumen und Mischungsverhältnis
des dem Behandlungsmodul (14, 14') zugeführten Luft/Dampf-Gemisches einstellbar ist.
7. Tunnel-Finisher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmodul (14, 14') ein Heizregister (62) aufweist, welches von dem zugeführten
Luft/Dampf-Gemisch durchströmt wird.
8. Tunnel-Finisher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tunnel-Finisher (10) ein erstes Behandlungsmodul (14) und ein zweites Behandlungsmodul
(14') aufweist, die beide an die Verbindungsleitung (36) angeschlossen sind.
9. Tunnel-Finisher nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindungsleitung (36) eine Stellklappe (42) vorgesehen ist, die festlegt,
zu welchen Anteilen der Dampf aus der Verbindungsleitung (36) in das erste Behandlungsmodul
(14) bzw. das zweite Behandlungsmodul (14') eingeleitet wird.
10. Tunnel-Finisher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmodul (14, 14') bezogen auf die Bewegungsrichtung (26) der Textilien
(12) vor dem Dampfmodul (16) angeordnet ist.
11. Tunnel-Finisher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmodul (14, 14') bezogen auf die Bewegungsrichtung (26) der Textilien
(12) nach dem Dampfmodul (16) angeordnet ist.
12. Verfahren zum Behandeln von Textilien (12) in einem modular aufgebauten Tunnel-Finisher
(10), mit folgenden Verfahrensschritten:
a) die Textilien (12) werden durch wenigstens ein Behandlungsmodul (14, 14') des Tunnel-Finishers
(10) bewegt;
b) die Textilien (12) werden in einem Dampfmodul (16) des Tunnel-Finishers (10) mit
Dampf beaufschlagt, wobei das Dampfmodul (16) über eine Dampfversorgungsleitung (32)
Dampf aufnehmen und über eine Restdampfabsaugleitung (34) Dampf an die Umgebung abgeben
kann, und wobei aus dem Dampfmodul (16) abgesaugter Restdampf wenigstens teilweise
zum Behandlungsmodul (14, 14') geleitet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmodul (14, 14') ein Vorwärmmodul des Tunnel-Finishers (10) ist, in
dem die Textilien (12) erwärmt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmodul (14, 14') ein Heizregister (62) umfasst, mit dem die Temperatur
im Behandlungsmodul (14, 14') über einer Dampfkondensationstemperatur gehalten wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur im Behandlungsmodul (14, 14') über 100°C gehalten wird.