[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines Spülschlauches
bei einem Kanalreinigungsfahrzeug, mit einer drehbar angetriebenen Haspel, auf der
der Spülschlauch zumindest teilweise aufgewickelt ist, wobei die Drehzahl der Haspel
steuerbar ist, sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Kanalreinigungsfahrzeuges.
[0002] Die
DE 102 46 041 offenbart ein Saug-Spülfahrzeug, das zur Reinigung von Kanälen einen Spülschlauch
aufweist, der an seinem vorderen Ende mit einer Reinigungsdüse verbunden ist, die
das Spülwasser zum Reinigen des Kanals umlenkt und ausspritzt, so dass eine Zugkraft
erzeugt wird, mittels der der Spülschlauch in den Kanal eingezogen wird. Wenn die
Düse einen bestimmten Punkt erreicht, beispielsweise den nächstgelegenen Kanalschacht,
wird die Haspel für den Spülschlauch angehalten und zum Aufwickeln des Spülschlauches
bewegt. Das mittels einer Hochdruckpumpe in den Spülschlauch gepumpte Spülwasser prallt
mit einer hohen Geschwindigkeit an die Kanalwand und sorgt dafür, dass Verunreinigungen
von der Wand abgewaschen werden. Durch das austretende Spülwasser wird das sogenannte
Kanalräumgut Richtung Startschacht gespült, in dem ein ebenfalls vom Saug-Spülfahrzeug
herabgelassener Saugschlauch das angespülte Kanalräumgut mittels Unterdruck in einen
Fahrzeugbehälter aufnimmt und somit den Kanal von der Schmutzfracht befreit.
[0003] Bisher wurde das Zurückziehen des Spülschlauches durch den Bediener gesteuert, der
aufgrund seiner Erfahrung die Geschwindigkeit des Spülschlauches beim Aufwickeln auf
die Haspel steuert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei einer zu langsamen Rückziehgeschwindigkeit
die Wandung des Kanals durch eine lange Einwirkungszeit des mit Hochdruck ausgespritzten
Spülwassers übermäßig beanspruchen kann. Eine sehr lange Einwirkzeit auf die Wandung
kann daher durch Auswaschungen zu Beschädigungen führen. Zum anderen ist es möglich,
dass der von dem Kanalräumgut gebildete Anschwemmkegel bei zu hoher Rückzugsgeschwindigkeit
von der Düse überlaufen wird und dann das Kanalräumgut in dem Kanal zurückbleibt und
in einem erneuten Reinigungszyklus aus dem Kanal ausgeschwemmt werden muss. Die Rückzuggeschwindigkeit
des Spülschlauches ist daher wesentlich für die Qualität und die Effizienz des Reinigungsvorganges.
Da sich durch die Lagenänderung des Spülschlauches auf der Haspel beim Aufwickeln
der Aufrolldurchmesser des Spülschlauches vergrößert und dadurch die Rückzuggeschwindigkeit
bei gleicher Umdrehung pro Minute der Haspel schneller wird, ist dieser Effekt sogar
als kontraproduktiv anzusehen. Denn mit einer größeren Schmutzfracht vor der Düse
müsste die Geschwindigkeit langsamer werden, um den einwandfreien fluidischen Transport
des Räumgutes zum Kontrollschacht zu gewährleisten. Der Bediener müsste also mit größer
werdendem aktiven Aufrolldurchmesser des Spülschlauches die Haspeldrehzahl kontinuierlich
mit jedem Lagensprung verkleinern.
[0004] Die
DE 196 19 326 offenbart ein Verfahren zum automatischen Reinigen von Rohren, bei dem eine vorbestimmte
Länge eines Spülschlauches in ein Rohr abgewickelt werden kann. Hierfür ist ein zusätzliches
Schlauchlängenmessgerät vorgesehen.
[0005] Zur Messung der Schlauchgeschwindigkeit bei einer Wickeltrommel ist es aus der
DE 91 03 856 bekannt, vor der Wickeltrommel eine Zuggeschwindigkeitsmesseinrichtung anzuordnen,
dass ein an dem Schlauchseil angreifendes Tachometerrad aufweist. Eine solche Messeinrichtung
ist jedoch für Anwendungsfälle ungeeignet, bei denen das Schlauchseil äußerlich verschmutzt
wird.
[0006] Ferner sind Messenrichtungen zur Erfassung der Drehrichtung und der Winkelgeschwindigkeit
einer Schlauchtrommel bekannt (
DE 200 14 374).
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Fördern eines
Spülschlauches und ein Verfahren zum Betreiben eines Kanalreinigungsfahrzeuges zu
schaffen, bei dem die Geschwindigkeit des Spülschlauches beim Einziehen optimiert
gesteuert werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie
einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 9 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung eine Einrichtung zur Erfassung oder Ermittlung
des Wickeldurchmessers des Spülschlauches an der Haspel und die Drehzahl der Haspel
ist abhängig von dem Wicklungsdurchmesser steuerbar. Dadurch ist es möglich, die Geschwindigkeit
des Spülschlauches beim Einziehen abhängig vom Wicklungsdurchmesser zu steuern, so
dass die Geschwindigkeit der Düse an dem Spülschlauch relativ genau gesteuert werden
kann. Dadurch kann eine optimale Rückzugsgeschwindigkeit eingestellt werden, die über
den gesamten Reinigungsvorgang konstant gehalten werden kann, oder an eine bestimmte
Phase des Reinigungsvorganges angepasst werden kann. Durch die Erfassung oder Ermittlung
des Wicklungsdurchmessers kann die Drehgeschwindigkeit der Haspel in eine Relation
zu der Geschwindigkeit des Spülschlauches in dem Kanal gesetzt werden, so dass die
Qualität der Steuerung erheblich verbessert wird. Der Wicklungsdurchmesser kann dabei
über geeignete Sensoren direkt gemessen werden, oder über Erfassung der Drehzahl und
Drehrichtung mittels Inkrementalgeber ermittelt werden. Bei der Ermittlung wird der
Wicklungsdurchmesser als eine abgeleitete Größe erfasst, bei der Erfassung erfolgt
eine direkte Messung.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Steuerung vorgesehen,
mittels der die Geschwindigkeit des Spülschlauches erfassbar ist. Dabei können an
der Haspel Mittel zur Erfassung der Drehzahl und der Drehrichtung vorgesehen sein,
um ohne Zeitverzögerung die Geschwindigkeit des Spülschlauches und dessen Bewegungsrichtung
erfassen zu können. Ferner können auch Mittel zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit
der Haspel vorgesehen sein, damit durch eine Umrechnung über den Wicklungsdurchmesser
und weitere Parameter die Geschwindigkeit des Spülschlauches exakt erfasst werden
kann. Dabei kann die Steuerung einen Speicher umfassen, in dem die Parameter zur Berechnung
der Geschwindigkeit des Spülschlauches, wie Kerndurchmesser der Haspel, Durchmesser
des Spülschlauches und Breite der Haspel abgespeichert sind. Aus diesen Daten kann
dann auch die jeweilige Lage des Spülschlauches erfasst werden.
[0011] Damit der Wicklungsdurchmesser auch durch ein Messen der Umdrehungszahl der Haspel
zuverlässig erfolgen kann, muss der Spülschlauch in vorbestimmten Lagen auf der Haspel
abgelegt werden. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn an der Haspel eine Führungseinrichtung
zum Ablegen des Spülschlauches auf der Haspel vorgesehen ist. Dann kann der Spülschlauch
relativ exakt in einzelnen Lagen abgelegt werden, so dass eine Berechnung der Geschwindigkeit
des Spülschlauches exakt erfolgen kann.
[0012] Die Steuerung kann vorzugsweise auch die Ausfahrgeschwindigkeit des Spülschlauches
erfassen.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuerung mit einer Anzeige
für die Geschwindigkeit des Spülschlauches gekoppelt. Dies ermöglicht eine optimierte
Steuerung der Geschwindigkeit des Spülschlauches, da der Bediener die optimale Rückzugsgeschwindigkeit
einstellen kann.
[0014] Bei einem Verfahren zum Betreiben eines Kanalreinigungsfahrzeuges wird zunächst ein
vorbestimmter Kanalabschnitt mit einer Spüldüse an dem Spülschlauch angefahren und
dann durch den Benutzer ein Reinigungsprogramm mittels einer Steuerung für die Vorrichtung
zum Fördern des Spülschlauches ausgewählt. Anschließend wird das Reinigungsprogramm
mit entsprechender Anpassung der Rückzugsgeschwindigkeit der Spüldüse durchgeführt.
Das einfachste Reinigungsprogramm kann dabei ein Zurückfahren des Spülschlauches mit
konstanter Geschwindigkeit sein, aber auch eine andere Geschwindigkeitsregelung ist
möglich.
[0015] Die Steuerung kann dabei progammierbar ausgebildet sein, damit der Benutzer diverse
Reinigungsdaten eingeben kann und der Programmablauf dann automatisch erfolgt.
[0016] Vorzugsweise wird während des Reinigungsprogrammes auch der Spüldruck der durch die
Spüldüse ausgespritzten Reinigungsflüssigkeit eingestellt. Ferner ist es möglich,
den Sprühstrahl der Spüldüse während des Reinigungsprogrammes zu verändern, um eine
optimierte Reinigung durchzuführen.
[0017] Bei einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Fördern eines
Spülschlauches ist an einem Kanalreinigungsfahrzeug eine angetriebene Haspel vorgesehen,
auf der ein Spülschlauch aufgewickelt ist. An der Haspel ist ein Sensor angeordnet,
der die Drehzahl der Haspel erfasst. Dies kann durch verschiedene Sensoren geschehen,
beispielsweise kann ein Inkrementalgeber verwendet werden, der die Umdrehung der Haspel
und die Drehrichtung erkennen kann. Durch die Erfassung der Drehzahl und der Drehrichtung
kann die Geschwindigkeit des abrollenden oder aufwickelnden Spülschlauches berechnet
werden. Hierfür ist eine Steuerung vorgesehen, die einen Speicher mit den Parametern:
Kerndurchmesser der Haspel, Durchmesser des Spülschlauches und Breite der Haspel aufweist.
Die Geschwindigkeit des Spülschlauches kann dann über die Steuerung geregelt werden,
die entsprechende Steuerimpulse an den Antrieb ausgibt, damit eine vorbestimmte Sollgeschwindigkeit
eingeregelt werden kann.
[0018] Da bei Kanalreinigungsfahrzeugen Haspeln und Spülschläuche zum Einsatz kommen, die
sich in vielen Parametern wie Gesamtlänge des Spülschlauches, Durchmesser des Spülschlauches,
Haspelbreite sowie Haspeldurchmesser unterscheiden, ist es möglich, die Steuerung
entsprechend zu programmieren und diverse Varianten durch Algorithmen zu berücksichtigen.
[0019] Eine beispielhafte Ausgestaltung einer Haspel für den Spülschlauch hat folgende Parameter:
Schlauchlänge 260 m
Schlauchinnendurchmesser 25 mm
Schlauchaußendurchmesser 36,5 mm
Haspelbreite 440 mm
Haspelkerndurchmesser 350 mm
Lage |
Aufrolldurchmesser |
Wicklungen/ Lage |
Schlauchlänge/ Lage |
kumuliert |
n U/min
vsoll=20m/min |
Kern 1 |
386,5 |
12 |
14,6 |
14,6 |
16,5 |
2 |
459,5 |
12 |
17,4 |
32,0 |
13,9 |
3 |
532,5 |
12 |
20,2 |
52,2 |
12,0 |
4 |
605,5 |
12 |
22,9 |
75,1 |
10,5 |
5 |
678,5 |
12 |
25,7 |
100,8 |
9,4 |
6 |
751,5 |
12 |
28,5 |
129,3 |
8,5 |
7 |
824,5 |
12 |
31,2 |
160,5 |
7,7 |
8 |
897,5 |
12 |
34,0 |
194,5 |
7,1 |
9 |
970,5 |
12 |
36,8 |
231,3 |
6,6 |
10 |
1043,5 |
12 |
39,5 |
270,8 |
6,1 |
[0020] Aus der Tabelle ergibt sich folgendes: Der Schlauch kann in der Kernlage 12 mal mit
einem Wickeldurchmesser von 350 mm + 36,5 mm = 386,5 mm um den Kern der Haspel gewickelt
werden. Danach vergrößert ein Lagensprung den Aufrolldurchmesser um das zweifache
des Schlauchaußendurchmessers (2 x 36,5 mm). In der ersten Lage können insgesamt 14,6
m Hochdruckschlauch aufgenommen werden. Da die Haspel mit 260 m bestückt wird, wäre
somit in der 10. Lage nach der dritten Wicklung der Schlauch komplett aufgewickelt.
[0021] Um alle Haspelgeometrien und Schlauchausführungen berücksichtigen zu können, werden
in eine Auswerteeinheit lediglich der Haspelkerndurchmesser, die Haspelbreite und
der Schlauchaußendurchmesser eingegeben. Dadurch kann die Steuerung bei Erfassung
der Drehgeschwindigkeit der Haspel auch die Geschwindigkeit des Spülschlauches im
Kanal ermitteln.
[0022] Beim erstmaligen Aufrollen des Hochdruckschlauches auf die Haspel werden dann dem
jeweils errechneten Lagensprung eine Anzahl Zählimpulse für eine Haspelumdrehung zugeordnet.
Bei Erreichen des Schlauchendes wird der Auswerteeinheit dieses als Nullmeterstellung
mitgeteilt. Diese Position entspricht dann der Gesamtzahl der gezählten Impulse.
[0023] Eine bestimmte Anzahl Impulse definiert in jeder Lage einen bestimmten Längenwert
des Schlauches. Würde man den Schlauch bei Arbeitsbeginn an einem Kontrollschacht
nun in den Kanal mittels Düsenzugkraft einfahren lassen, zählt die Auswerteeinheit
jeden Impuls und ordnet diesem eine Länge zu. Ist die Düse nun weit genug eingefahren,
kann durch die Steuerung die exakte Lage und die exakte Länge des eingefahrenen Schlauches
festgestellt werden. Mit diesen Parametern kann nun bei einer vorgewählten Geschwindigkeit
der exakte Stellwert auf die Antriebseinheit der Haspel gegeben werden. Dieses ist
üblicherweise ein Proportionalventil, welches die erforderliche Ölmenge dem Haspelantriebsmotor
zuführt. In anderen Anwendungen könnte dieses aber ebenso eine elektrische Antriebseinheit
oder vergleichbares sein.
[0024] Der Stellwert ist proportional dem in der Tabelle errechneten Wert n, der nur noch
mit einem Faktor multipliziert werden muss, der einer bestimmten Rückzuggeschwindigkeit
(ebenfalls proportional) zugeordnet ist.
[0025] Wenn man jetzt eine Aufwickelgeschwindigkeit bzw. Rückzuggeschwindigkeit der Düse
von 20 m/min als Sollwert vorgeben möchte, müsste in der 10. Lage die Haspel mit 6,1
Umdrehungen / Minute und in der 4.Lage mit 10,5 Umdrehungen / Minute angetrieben werden.
Diese Werte wären ebenso denkbar als die Stellwerte, mit der zum Beispiel ein hydraulisches
Proportionalventil bestromt werden müsste, um einen Hydraulikmotor mit der entsprechenden
Drehzahl anzutreiben
[0026] Nachfolgend werden verschiedene Reinigungsverfahren für ein Kanalreinigungsfahrzeug
beschrieben, die eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fördern eines Spülschlauches
besitzen:
- a. Anfahren der Düse des Spülschlauches zu einer vorher durch eine Entfernungsmessung
festgestellten Haltungslänge. Diese könnte aus Katasterkarten entnommen sein oder
über ein Entfernungsmessgerät, z.B. optisch oder mittels Laserstrahl, via Schnittstelle
in das System eingegeben werden.
Bei starker Verschmutzung des Kanals könnte eine automatische Wiederholungsfunktion
aktiviert werden. Durch z.B. betätigen einer Return-Taste würde der gesamte Spülvorgang
inkl. des automatischen Einfahrens der Düse in den Kanal ausgelöst werden. Unter Beachtung
der Sicherheitsbestimmungen würde die Düse automatisch in den Kanal bis zu der vorher
zuletzt angefahrenen Halteposition (in der Regel die Haltungslänge) einfahren und
dann den Freilauf der Haspel automatisch wegschalten und die Düse mit einer einstellbaren
Geschwindigkeit an den Kontrollschacht zurückziehen. Die Spül- und die Saugfunktion
würde dabei unter Berücksichtigung der optimalen Parameter (z.B. minimaler Kraftstoffverbrauch)
vom Prozessrechner aktiviert werden.
- b. Sollten mehrere Haltungslängen überfahren werden, so kann eine automatische Druckabsenkung
der HD-Pumpe bei Überfahren eines Kontrollschachtes aktiviert werden, um ein Aufsteigen
der Düse im Kontrollschacht zu verhindern. Hierzu ist natürlich eine exakte Entfernungseingabe
dieses zu überfahrenden Schachtes erforderlich. Lösung wie unter a.
- c. Bei starker Kanalverschmutzung ist es notwendig, festzuhalten, welche Länge Kanal
gereinigt wurde, aber auch, wieviel Meter Kanal aufgrund der starken Verschmutzung
mehrmals durchfahren werden mussten. Auch diese für die Abrechnung wichtigen Parameter
können quasi automatisch aus diesem System entnommen werden, da ja der erste Spülzyklus
immer nach dem Verfahren des Fahrzeugs stattfindet und jede Wiederholungsspülung quasi
direkt auf einen vorhergehenden Zyklus folgt.
- d. Erstellung einer Datenbank, die mit Stundenleistung, Tagesleistung, Wochenleistung
etc. eine genaue Dokumentation über die geleistete Kanalreinigungsarbeit erstellt.
- e. Automatische Berücksichtigung einer verkürzten Spülschlauchlänge, wenn bei einem
stark verschlissenen HD-Schlauch das Ende gekappt wird. In diesem Fall wird dann einfach
erneut "genullt", um das System wieder auf den aktuellen Status zu bringen.
- f. Die noch verfügbare Spülschlauchmenge wird immer im Display angezeigt und bei Erreichen
des Schlauchendes beim Abwickeln des Schlauches von der Haspel automatisch gestoppt,
um den Spülschlauch vor einer Beschädigung zu schützen. Zudem wird ein Überlaufen
der Endlage des Schlauches und ein Abknicken in die gegenüberliegende Richtung vermieden.
- g. Bei Stillstand der Düse kann eine automatische Leistungsreduzierung an der Hochdruckpumpe
aktiviert werden, um die Kanalwandung nicht durch den dauernd anstehenden Reinigungswasserstrahl
zu schädigen. Dieses könnte der Fall sein, wenn sich die Düse festgefahren hat. Diese
Leistungsreduzierung kann manuell überschaltet werden.
1. Vorrichtung zum Fördern eines Spülschlauches bei einem Kanalreinigungsfahrzeug, mit
einer drehbar angetriebenen Haspel, auf der der Spülschlauch zumindest teilweise aufgewickelt
ist, wobei die Drehzahl der Haspel steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Erfassung oder Ermittlung des Wicklungsdurchmessers des Spülschlauches
an der Haspel vorgesehen ist und die Drehzahl der Haspel abhängig von dem Wicklungsdurchmesser
steuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Haspel Mittel zur Erfassung der Drehzahl und der Drehrichtung vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung einen Speicher umfasst, an dem die Parameter zur Berechnung der Geschwindigkeit
des Spülschlauches, wie Kerndurchmesser der Haspel, Durchmesser des Spülschlauches
und Breite der Haspel abgespeichert sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Haspel eine Führungseinrichtung zum Ablegen des Spülschlauches auf der Haspel
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerung sowohl die Einfahr- als auch die Rückzugsgeschwindigkeit des
Spülschlauches steuerbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung mit einer Anzeige für die Geschwindigkeit des Spülschlauches gekoppelt
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung Mittel zum automatischen Anhalten der Haspel aufweist, wenn der Spülschlauch
vollständig von der Haspel abgewickelt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung mit einem Speicher gekoppelt ist, in dem Spülprogramme mit einer automatischen
Steuerung der Bewegung der Haspel abgelegt sind.
9. Verfahren zum Betreiben eines Kanalreinigungsfahrzeuges mit einer Vorrichtung zum
Fördern eines Spülschlauches nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den folgenden
Schritte:
- Anfahren eines vorbestimmten Kanalabschnittes mit einer Spüldüse an dem Spülschlauch;
- Auswahl eines Reinigungsprogrammes mittels einer Steuerung für die Vorrichtung zum
Fördern des Spülschlauches;
- Automatisches Durchführen des Reinigungsprogrammes mit Anpassung der Rückzugsgeschwindigkeit
der Spüldüse.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Reinigungsprogrammes auch der Spüldruck der durch die Spüldüse ausgespritzten
Reinigungsflüssigkeit einstellbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erfassung eines Stillstandes der Düse eine Leistungsreduzierung an der Hochdruckpumpe
zur Versorgung des Spülschlauches erfolgt.