[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür, mit einem feststehenden
Blendrahmen und einem hierzu beweglichen Flügelrahmen, der von einer geschlossenen
Position in eine zumindest teilweise geöffnete Position bewegbar ist.
[0002] Es ist bekannt, dass bei Fenstern oder Türen an einem Gebäude für eine Absturzsicherheit
eine maximale Öffnungsweite zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen nicht überschritten
werden darf, Diese maximale Öffnungsweite soll das Herausfallen von Gegenständen oder
die Gefährdung von Menschen vermeiden. Nach der DIN18056 und anderen Baubestimmungen
muss der lichte Abstand zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen begrenzt sein. Daraus
resultiert der Nachteil, dass das Luftwechselvolumen bei geringer Öffnungsweite sehr
begrenzt ist. Die Montage zusätzlicher Absturzsicherungen, wie französische Balkone,
Fanghaken, Brüstungsgitter, Fenstergitter und ähnlicher Elemente ist vergleichsweise
aufwendig und optisch nachteilig.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Fenster oder eine Tür zu schaffen,
die größere Öffnungsweiten ermöglichen und dennoch eine Sicherheit gegen ein Herausfallen
bieten.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Fenster oder einer Tür mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist der Flügelrahmen mit mindestens einem Sperrelement gekoppelt,
das beim Öffnen des Flügelrahmens in eine Öffnung zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen
bewegbar ist. Das Sperrelement unterteilt somit die Öffnung zwischen Flügelrahmen
und Blendrahmen, so dass die maximale Öffnungsweite des Flügelrahmens vergrößert wird,
selbst wenn ein bestimmter lichter Abstand zwischen den zwei Rahmen einen Maximalwert
nicht überschreiten darf, um ein Herausfallen von Gegenständen oder Menschen zu vermeiden.
Dadurch wird das Luftwechselvolumen beim Öffnen des Flügelrahmens vergrößert.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Sperrelement eine
vertikale Stange. Diese vertikale Stange kann dann in den Öffnungsbereich zwischen
Blendrahmen und Flügelrahmen bewegt werden. Dabei ist das Sperrelement vorzugsweise
in etwa gleichem Abstand zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen gehalten, so dass die
maximale Öffnungsweite durch das Sperrelement nahezu verdoppelt werden kann. Es ist
auch möglich, das Sperrelement mit mehreren miteinander gekoppelten vertikalen Stangen
auszubilden, um die maximale Öffnungsweite des Flügelrahmens noch weiter zu vergrößern.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Flügelrahmen verschiebbar
an dem Blendrahmen geführt und beim Verschieben wird das mindestens eine Sperrelement
zumindest teilweise verschoben. Dabei kann das Sperrelement an gegenüberliegenden
Seiten an einer Nut am Blendrahmen geführt sein. Vorzugsweise wird das Sperrelement
in eine Endposition an dem Blendrahmen verrastet oder verriegelt, so dass eine versehentliche
Verschiebung des Sperrelementes sicher vermieden wird. Das Sperrelement kann dabei
durch den Flügelrahmen zwangsgeführt sein, so dass der Flügelrahmen und das Sperrelement
immer in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet sind. Statt einer Führung
des Sperrelementes an einer Nut kann das Sperrelement auch an einer Führungseinrichtung
montiert sein, die auf dem Blendrahmen festgelegt ist. Dadurch lässt sich das Sperrelement
auf einfache Weise auch nachrüsten.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Flügelrahmen an dem Blendrahmen sowohl
verschiebbar als auch verschwenkbar gelagert. Dadurch kann der Flügelrahmen beim Verschwenken
in Öffnungsrichtung zusätzlich in einen mittleren Bereich des Blendrahmens verschoben
werden, so dass die Öffnung des Blendrahmens durch den Flügelrahmen unterteilt wird.
Dadurch ist es möglich, mehrere Öffnungsabschnitte an dem Blendrahmen für die Lüftung
freizugeben, ohne dass ein einzelner Öffnungsabschnitt eine bestimmte Breite übersteigt.
[0009] Vorzugsweise ist der Flügelrahmen drehbar an dem Blendrahmen gelagert und das Sperrelement
ist über einen Scherenbeschlag mit dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen verbunden.
Der Scherenbeschlag kann dabei zusätzlich den maximalen Öffnungswinkel des Flügelrahmens
begrenzen. An dem Scherenbeschlag kann an einer Drehachse eine vertikale Stange als
Sperrelement montiert sein. Auch mehrere Sperrelemente können an dem Scherenbeschlag
bewegbar gelagert sein.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei Ausführungsbeispielen mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1A und 1B
- zwei Ansichten eines ersten Ausführungsbeispieles mit einem verschiebbaren Flügelrahmen;
- Figuren 2A bis 2C
- mehrere Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels mit einem verschiebbaren und
verschwenkbaren Flügelrahmen, und
- Figuren 3A bis 3C
- mehrere Ansichten eines Ausführungsbeispieles mit einem drehbar gelagerten Flügelrahmen.
[0011] In Figur 1A ist ein Fenster bzw. eine Tür 10 gezeigt, die einen feststehenden Blendrahmen
11 umfasst, an der ein Flügelrahmen 12 verschiebbar gelagert ist. Zum Öffnen wird
der Flügelrahmen 12 über einen Griff 13 entriegelt und dann entlang des Blendrahmens
11 verschoben.
[0012] Um beim Öffnen des Flügelrahmens 12 die maximale Öffnungsweite zwischen Flügelrahmen
12 und Blendrahmen 11 zu begrenzen, aber dennoch ein ausreichendes Luftwechselvolumen
zu gewährleisten, ist ein Sperrelement 14 in Form einer vertikalen Stange verschiebbar
am Blendrahmen 11 gelagert. Das Sperrelement 14 wird beim Öffnen des Flügelrahmens
12 ebenfalls in Öffnungsrichtung verschoben und mittig zwischen Flügelrahmen 12 und
Blendrahmen 11 an der Öffnung positioniert, so dass an beiden Seiten ein Öffnungsspalt
Y bzw. Z entsteht, der aus Sicherheitsgründen eine vorbestimmte Breite nicht übersteigen
darf. Das Sperrelement 14 ist dabei über Stangen 15 mit dem Blendrahmen 11 bzw. dem
Flügelrahmen 12 gekoppelt, damit das Sperrelement 14 beim Öffnen des Flügelrahmens
12 entsprechend geführt ist. Dabei ist es möglich, das Sperrelement 14 mit halber
Geschwindigkeit bzw. halber Wegstrecke gegenüber dem Flügelrahmen 12 zu bewegen, oder
die Stangen 15 greifen das Sperrelement 14 erst nach einer bestimmten Öffnungsweite
und ziehen dieses jalousienartig weg von dem Blendrahmen 11. Das Sperrelement 14 kann
dabei an gegenüberliegenden Seiten an Nuten des Blendrahmens 11 geführt sein. Auch
eine nachträgliche Montage in einer aufgesetzten Position ist möglich. Statt einer
vertikalen Stange 14 als Sperrelement können auch mehrere vertikalen Stangen 14 vorgesehen
sein, die über Stangen 15 mit einander gekoppelt sind. Dadurch wird gewährleistet,
dass automatisch beim Öffnen des Flügelrahmens 12 die Öffnung in mehrere kleinere
Öffnungsabschnitte unterteilt wird.
[0013] Bei der in Figuren 2A bis 2C gezeigten Ausführungsform ist bei einem Fenster 20 bzw.
einer Tür ein Blendrahmen 21 vorgesehen, an dem ein Flügelrahmen 22 gelagert ist.
Soll der Flügelrahmen 22 von der geschlossenen Position (Figur 2A) geöffnet werden,
wird ein Griff 23 betätigt und der Flügelrahmen 22 sowohl verschwenkt als auch verschoben,
wie dies in Figur 2B gezeigt ist. Dabei ist der Flügelrahmen 22 mit einem Sperrelement
24 gekoppelt, das als vertikale Stange ausgebildet ist und am Blendrahmen 21 geführt
ist. Dabei kann als Kopplungselement 25 zwischen dem Sperrelement 24 und dem Blendrahmen
21 ein Seil oder eine Stange vorgesehen sein. Vorzugsweise wird beim Verschwenken
des Flügelrahmens 22 ein Seilzug betätigt, der für ein Verschieben des Flügelrahmens
22 innerhalb des Rahmens 21 sorgt, so dass eine Drehachse 26 des Flügelrahmens 22
verschoben wird, wobei gleichzeitig auch das Sperrelement 24 an dem Blendrahmen 21
verschoben wird. Die Drehachse 26 und das Sperrelement 24 werden dabei gegenläufig
in einen mittigen Bereich des Blendrahmens 21 verschoben, bis die in Figur 2C gezeigte
Position erreicht ist. Dadurch wird die maximale Öffnungsweite entsprechend dem Abstand
W, Y und Z bestimmt, die die Öffnung des Blendrahmens 21 in drei im Wesentlichen gleich
große Abschnitte unterteilen. Die Abschnitte können so breit sein, dass die maximale
Öffnungsweite entsprechend den Baubestimmungen ausgeführt sind und eine Absturzsicherheit
besteht. Auch bei dieser Ausführungsform ist lediglich eine vertikale Stange als Sperrelement
24 vorgesehen, wobei natürlich auch mehrere Sperrelemente nach Art eines Gitters durch
Bewegen des Flügelrahmens 22 aufgezogen werden können.
[0014] In den Figuren 3A bis 3C ist eine weitere Ausführungsform eines Fensters 30 bzw.
einer Tür gezeigt, bei der ein Blendrahmen 31 feststehend ausgebildet ist. Ein Flügelrahmen
32 ist um eine Achse 37 drehbar am Blendrahmen 31 gelagert, wobei nach Betätigen eines
Griffes 33 der Flügelrahmen 32 ausgehend von der geschlossenen Position (Figur 3A)
in eine leicht geöffnete Position (Figur 3B) bewegbar ist. Beim Öffnen des Flügelrahmens
32 wird ein Sperrelement 34 in Form einer vertikalen Stange in den Öffnungsbereich
zwischen Blendrahmen 31 und Flügelrahmen 32 bewegt. Dabei wird das Sperrelement 34
allerdings nicht entlang des Blendrahmens 31 verschoben, sondern an einem Scherenbeschlag
gehalten, der durch Stangen 35 und Gelenke 36 gebildet ist. Der Scherenbeschlag ermöglicht
ein Verschwenken der Stangen 35, bis eine maximale Öffnungsposition entsprechend Figur
3C erreicht ist. Die lichte Weite zwischen dem Flügelrahmen 32, dem Sperrelement 34
und zwischen dem Sperrelement 34 und dem Blendrahmen 31 ist so gewählt, dass Sicherheitsbestimmungen
eingehalten werden können. Das Maß Y und Z wird durch die Länge der beiden Stangen
35 vorgegeben, die über jeweils ein Gelenk 36 miteinander verbunden sind. Sollen größere
Öffnungsweiten realisiert werden, können auch hier mehrere vertikale Stangen 34 an
dem Scherenbeschlag festgelegt sein, beispielsweise können an den Gelenkpunkten 36
weitere Stangen vorgesehen sein.
[0015] In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Sperrelement jeweils durch eine
vertikale Stange gebildet, die eine ausreichende Festigkeit besitzt, um eine Sicherheit
gegen ein Herausfallen zu bieten. Es ist natürlich auch möglich, statt einer vertikalen
Stange ein anderes Sperrelement, beispielsweise ein Netz, ein Gitter oder einen Lamellenbehang
vorzusehen. In jedem Fall wird die Öffnung zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen durch
das Sperrelement in mehrere Abschnitte unterteilt. Dabei kann das Sperrelement auch
als einbruchshemmendes Bauteil ausgelegt sein.
[0016] Soll der Flügelrahmen für eine Putzstellung geöffnet werden, kann die Sperrvorrichtung
auch entriegelt werden, um den Flügelrahmen 32 auch reinigen zu können.
1. Fenster oder Tür (10, 20, 30) mit einem feststehenden Blendrahmen (11, 21, 31) und
einem beweglichen Flügelrahmen (12, 22, 32), der von einer geschlossenen Position
in eine zumindest teilweise geöffnete Position bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (12, 22, 32) mit mindestens einem Sperrelement (14, 24, 34) gekoppelt
ist, das beim Öffnen des Flügelrahmens (12, 22, 32) in eine Öffnung zwischen Blendrahmen
(11, 21, 31) und Flügelrahmen (12, 22, 32) bewegbar ist.
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14, 24, 34) eine vertikale Stange umfasst.
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14, 24, 34) in etwa gleichem Abstand zwischen Blendrahmen (11,
22, 32) und Flügelrahmen (12, 22, 32) gehalten ist.
4. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement mehrere miteinander gekoppelte vertikale Stangen umfasst.
5. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (12) verschiebbar an dem Blendrahmen (11) geführt ist und beim Verschieben
das mindestens eine Sperrelement (14) zumindest teilweise verschoben wird.
6. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14) an gegenüberliegenden Seiten an einer Nut am Blendrahmen (11)
geführt ist.
7. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (14) in einer Endposition an dem Blendrahmen verrastbar und/oder
verriegelbar ist.
8. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (22) an dem Blendrahmen (21) sowohl verschiebbar als auch verschwenkbar
gelagert ist.
9. Fenster oder Tür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (22) beim Verschwenken in Öffnungsrichtung zusätzlich in einem mittleren
Bereich des Blendrahmens (21) verschoben wird und die Öffnung des Blendrahmens (21)
durch den Flügelrahmen (22) unterteilt wird.
10. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (32) drehbar am Blendrahmen (31) gelagert ist und das Sperrelement
(34) über einen Scherenbeschlag (35, 36) mit dem Blendrahmen (31) und dem Flügelrahmen
(32) verbunden ist.
11. Fenster oder Tür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Scherenbeschlag (35, 36) den maximalen Öffnungswinkel des Flügelrahmens (32)
begrenzt.
12. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (12, 22, 32) über Spangen oder Seile mit dem Sperrelement (14, 24,
34) gekoppelt ist.