[0001] Die Erfindung betrifft eine Startvorrichtung für Tauchkörper mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen, insbesondere eine Effektorstartvorrichtung
an einem Unterseeboot.
[0002] Vorrichtungen der in Rede stehenden Art sind in modernen Unterseebooten üblicherweise
in einem Bereich zwischen Druckkörper und einer diesen Druckkörper ummantelnden Außenhaut,
vorzugsweise im Bereich des Oberdecks angeordnet. In diesen Vorrichtungen werden Tauchkörper,
wie z.B. Effektoren zur Torpedoabwehr, in rohrförmigen Lagerungsbehältern gelogert.
Hierbei sind die Tauchkörper in den Lagerungsbehältern zum Schutz vor Korrosion und
anderen Umwelteinflüssen in der Regel in einem Schutzmittel wie z.B. Glykol eingebettet.
[0003] Gleichzeitig dienen diese Vorrichtungen auch zum Starten der Tauchkörper, die zu
diesem Zweck mit geeigneten Mitteln aus den Auslassöffnungen der Lagerungsbehälter
ausgestoßen werden. Zum Ausstoßen eines Tauchkörpers ist beispielsweise aus
DE 41 26 064 C1 eine Kolben-Zylinder-Anordnung bekannt, bei der an einem in einem Zylinder geführten
Kolben ein an dem Tauchkörper angreifender Mitnehmer angeordnet ist. Der Zylinder
wird mit einem Druckmedium beaufschlagt, wodurch der Kolben und damit einhergehend
der Tauchkörper aus dem Lagerungsbehälter bewegt wird. Zuvor ist es allerdings erforderlich,
einen die Auslassöffnung bzw. Mündung des Lagerungsbehälters verschließenden Mündungsverschluss,
bei dem es sich in der Regel um einen schwenkbaren Deckel handelt, zu öffnen.
[0004] Als Nachteil bei den bislang bekannten Vorrichtungen zum Starten von Tauchkörpern
erweist sich der große konstruktive Aufwand und die hohen Herstellungskosten.
[0005] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung, eine gegenüber dem Stand
der Technik konstruktiv vereinfachte Vorrichtung für das Lagern und das Ausbringen
von zumindest einem Tauchkörper zu schaffen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Startvorrichtung für Tauchkörper mit den in
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
Die in den Unteransprüchen und der Beschreibung angegebenen Merkmale können vorteilhaft
in der jeweils angegebenen Kombination angewendet werden. Die Erfindung beschränkt
sich jedoch nicht hierauf, sondern stellt diese Merkmale auch jeweils für sich sowie
in anderer Kombination als vorteilhaft heraus, auch wenn dies so im Einzelnen nicht
beschrieben ist,
[0007] Die erfindungsgemäße Startvorrichtung für Tauchkörper ist außerhalb eines Druckkörpers
eines Unterseeboots und bevorzugt im Bereich dessen Oberdecks angeordnet. Sie weist
zumindest einen von einem Mündungsverschluss außenseitig verschlossenen Lagerungsbehälter
zur Lagerung und zum Ausstoßen eines Tauchkörpers auf. Gemäß der Erfindung ist der
Mündungsverschluss des Lagerungsbehälters durch eine Membran gebildet. Grundgedanke
der vorliegenden Erfindung ist es also, auf die bisher zum Öffnen des Mündungsverschlusses
vorgesehene Mechanik vollständig zu verzichten und stattdessen eine Membran vorzusehen,
die beim Starten des Tauchkörpers, d. h. beim Ausstoßen des Tauchkörpers aus dem Lagerungsbehälter
zerstört wird. Eine solche Membran ist kostengünstig herzustellen und schließt den
Lagerungsbehälter dicht ab. Da derartige Lagerungsbehälter typischerweise nicht druckfest,
sondern druckausgeglichen ausgebildet sind, sorgt die Membran zudem für den erforderlichen
Druckausgleich. Gegebenenfalls können jedoch an anderer Stelle des Lagerungsbehälters
zusätzliche Mittel zum Druckausgleich vorgesehen sein. Nach Ausstoßen eines Tauchkörpers,
typischerweise eines Effektors, wird der Lagerungsbehälter und auch der Mündungsverschluss
zunächst einmal nicht weiter benötigt. Geladen wird der Lagerungsbehälter erst wieder,
wenn sich das Unterseeboot im Hafen befindet, also nicht auf See. Dann kann der Mündungsverschluss,
insbesondere die zerstörte Membran, in einfacher Weise ersetzt werden.
[0008] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist nicht nur konstruktiv einfach und somit kostengünstig.
Sie spart auch Gewicht und ist störunanfällig. Gegebenenfalls kann beim Betrieb des
Unterseeboots, wenn ein Starten von Tauchkörpern ausgeschlossen werden kann, noch
eine Abdeckkappe über der Membran angebracht werden, die ggf. ebenfalls beim Startvorgang,
typischerweise durch den Tauchkörper selbst, entfernt, d. h. nach Zerstören der Membran
weg geschoben wird und vor mechanischen Beschädigungen der Membran schützt.
[0009] Die Membran ist gemäß der Erfindung zweckmäßigerweise so ausgebildet und angeordnet,
dass sie zum Starten des Tauchkörpers zerstört wird. Hierzu ist eine Anordnung typischerweise
quer zur Ausstoßrichtung zweckmäßig.
[0010] Gemäß der Erfindung kann die Zerstörung der Membran zum Zwecke des Startens des Tauchkörpers
entweder durch ein Schneidwerkzeug erzeugt werden, das vorzugsweise mit dem ohnehin
vorgesehenen Mittel zum Ausstoßen des Tauchkörpers aus dem Lagerungsbehälter zusammenwirkt,
oder, was konstruktiv noch vorteilhafter ist, durch den Tauchkörper, also insbesondere
den Effektor selbst. Ein solches Schneidwerkzeug kann beispielsweise ein Messer, ein
Dorn oder dergleichen sein, der von der Ausstoßeinrichtung oder dem Tauchkörper kraftbeaufschlagt
wird und zweckmäßigerweise am Lagerungsbehälter oder der Ausstoßeinrichtung geführt
ist.
[0011] Bevorzugt sind die Mittel zum Ausstoßen des Tauchkörpers, also typischerweise die
Ausstoßeinrichtung, so ausgebildet, dass sie den Tauchkörper mit ausreichender Kraft
in Ausstoßrichtung ausstoßen, so dass der Tauchkörper dabei die Membran des Lagerungsbehälters
durchstoßen kann.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist dabei die Membran so dimensioniert,
dass die beim Durchstoßen der Membran auf den Tauchkörper wirkenden Kräfte kleiner
oder gleich den Kräften sind, die nachfolgend beim Ausstoßen unter Wasser auf den
Tauchkörper wirken. Eine solche Dimensionierung hat den Vorteil, dass der Tauchkörper
selbst unverändert bleiben kann, wobei sich überraschenderweise gezeigt hat, dass
unter Zugrundelegung dieser Bedingung eine ausreichend stabile Membran gebildet werden
kann, welche den Lagerungsbehälter dicht abschließt und vor Eindringen von Seewasser
oder Partikeln zuverlässig schützt.
[0013] Soll die Membran hingegen noch stabiler dimensioniert werden, so ist zumindest die
Spitze des Tauchkörpers entsprechend anzupassen, um eine Beschädigung des Tauchkörpers
beim Durchstoßen zuverlässig zu verhindern.
[0014] In der Praxis als vorteilhaft erwiesen hat sich eine Membran, die durch eine biaxial
orientierte Polypropylenfolie gebildet ist. Derartige Folien sind kostengünstig verfügbar
und können über einen Temperaturbereich von beispielsweise -10° C bis +70° C eingesetzt
werden.
[0015] Damit die Membran beim Durchstoßen des Tauchkörpers mit definierten Kräften zerstört
werden kann, ist es zweckmäßig, diese in einen Rahmen einzuspannen, der endseitig
des Lagerungsbehälters angeordnet ist. Ein solcher Rahmen, welcher die Membran fixiert,
sorgt dafür, dass diese sich im Belastungsfall nur in Grenzen in Ausstoßrichtung hin
ausdehnen kann und somit eine vergleichsweise kleine und definierte Bruchlast zum
Durchbrechen genügt.
[0016] Ein solcher Rahmen kann gemäß der Erfindung durch ein flanschförmlges Bauteil und
das mündungsseitige Ende des Lagerungsbehälters gebildet sein, wobei dazwischen die
Membran vorzugsweise unter Einschluss einer Dichtung oder einer Ausgleichsschicht
eingespannt ist. Dieses flanschartige Bauteil kann mit einer Vielzahl von Ausnehmungen
versehen sein, die entsprechend fluchtend zu Gewindebohrungen in der Stirnseite des
Lagerungsbehälters angeordnet sind, so dass dieses flanschförmige Bauteil unter Einschluss
der Membran am Ende des Lagerungsbehälters festgelegt werden kann. Die Dichtung dient
dabei sowohl zur Abdichtung als auch zum Ausgleich von etwaigen Unebenheiten zwischen
diesen Bauteilen, kann also nicht nur zur Abdichtung dienen, sondern auch zur Vergleichmäßigung
der auf die Membran wirkenden Flächenpressung durch die umgebenden Bauteile.
[0017] Das flanschförmige Bauteil weist typischerweise eine zentrale Ausnehmung auf, die
fluchtend zur Innenkontur des Lagerungsbehälters ausgebildet und angeordnet ist und
die durch die Membran abgedeckt ist. Sie muss mindestens so ausgebildet sein, dass
der Tauchkörper die Ausnehmung durchdringen kann, ist zweckmäßigerweise jedoch an
die Innenkontur des Lagerungsbehälters in diesem Bereich angepasst.
[0018] Die eigentliche Ausstoßeinrichtung weist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
vorteilhaft eine Kolben-Zylinder-Anordnung auf, die entweder neben dem Lagerungsbehälter
oder in dem Lagerungsbehälter angeordnet ist, derart, dass der bewegliche Teil mit
dem Tauchkörper in Ausstoßrichtung formschlüssig verbunden ist, beispielsweise durch
einen Mitnehmer.
[0019] Als Mittel zum Ausstoßen des Tauchkörpers sieht die Erfindung bevorzugt eine Kolben-Zylinder-Anordnung
vor, bei der ein mit dem Tauchkörper bewegungsgekoppelter Kolben oder Zylinder gegen
den Mündungsverschluss bewegbar ist. D.h., erfindungsgemäß ist durch Druckbeaufschlagung
einer Zylinderkammer des Zylinders bei einem starr angeordneten Zylinder ein darin
beweglich geführter Kolben bewegbar oder bei einem starr angeordneten Kolben ein beweglich
geführter Zylinder bewegbar, wobei die Bewegungskopplung des bewegbaren Kolbens bzw.
Zylinders mit dem Tauchkörper vorzugsweise über einen an dem Kolben bzw. Zylinder
angeordneten Mitnehmer, der an dem Tauchkörper angreift, erfolgt. Indem der Kolben
bzw, Zylinder gegen den Mündungsverschluss bewegt wird, wird der Mündungsverschluss
in Abhängigkeit von der Ausgestaltung entweder durch den Tauchkörper oder durch ein
Schneidwerkzeug oder durch den Kolben bzw, Zylinder zerstört. So kann der mit dem
Tauchkörper bewegungsgekoppelte Kolben bzw. Zylinder derart ausgebildet und/oder angeordnet,
dass er den Mündungsverschluss öffnet, d. h. die Membran durchstößt, bevor der Tauchkörper
die Auslassöffnung des Lagerungsbehälters erreicht hat.
[0020] Nachfolgend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Prinzipskizze eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Startvorrichtung für Tauchkörper,
- Fig. 2a
- in vergrößerter, schematischer Darstellung eine Ansicht in Richtung des Pfeils II
in Fig. 1,
- Fig. 2b
- einen Teilschnitt längs der Schnittlinie A-A in Fig. 2a,
- Fig. 3
- in einer schematischen Prinzipskizze eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Startvorrichtung für Tauchkörper
- Fig. 4
- eine schematisch dargestellte Anordnung eines Schneidwerkzeugs an einem Kolben in
einer Seitenansicht,
- Fig. 5
- die Anordnung nach Fig. 4 in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 6
- eine schematisch dargestellte Anordnung zweier Schneidwerkzeuge an einem Kolben in
einer Querschnittsansicht und
- Fig. 7
- eine schematisch dargestellte Anordnung eines weiteren Schneidwerkzeugs an einem Kolben
in einer Seitenansicht.
[0021] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Startvorrichtung für Tauchkörper weist einen
Lagerungsbehälter 2 auf. Der Querschnitt des Lagerungsbehäfters 2 ist grundsätzlich
beliebig, bevorzugt ist der Lagerungsbehalter 2 allerdings rohrförmig rund (siehe
Fig. 2a) ausgebildet. Der Lagerungsbehälter 2 dient zur Aufnahme eines Tauchkörpers
4 in Form eines Effektors, der in dem Lagerungsbehälter 2 in einem in den Figuren
nicht dargestellten Gestell angeordnet ist.
[0022] An der dem Heck 18 des Tauchkörpers 4 zugewandte Stirnseite des Lagerungsbehälters
2 ist eine Endplatte 6 angeordnet. Diese Endplatte 6 weist eine Öffnung 7 zu dem Innenraum
des Lagerungsbehälters 2 auf, wobei die Öffnung 7 mit einem Deckel verschließbar ist.
Darüber hinaus weist die Endplatte 6 eine Ausnehmung 8 auf. Durch diese Ausnehmung
8 ist eine Kolben-Zylinder-Anordnung 10 geführt, so dass sich ein Abschnitt dieser
Kolben-Zylinder-Anordnung 10 in das Innere des Lagerungsbehälters 2 erstreckt.
[0023] Die Kolben-Zylinder-Anordnung 10 besteht aus einem Zylinder 12, in dem ein Kolben
14 beweglich geführt ist. Der Zylinder 12 und der darin geführte Kolben 14 sind in
dem Lagerungsbehälter 2 parallel und beabstandet zu dem Tauchkörper 4 angeordnet.
[0024] An seiner dem Tauchkörper 4 zugewandten Seite weist der Zylinder 12 in einem in dem
Lagerungsbehälter 2 angeordneten Abschnitt einen Längsschlitz auf, der sich bevorzugt
bis zu seiner in dem Lagerungsbehälter 2 angeordneten Stirnseite erstreckt. In diesem
Längsschlitz ist ein an dem Kolben 14 angeordneter Mitnehmer 16 geführt, der an dem
Tauchkörper 4 im Bereich seines Hecks 18 in Ausstoßrichtung formschlüssig angreift.
[0025] Die der Endplatte 6 gegenüberliegende Stirnseite des Lagerungsbehälters 2 bildet
eine Auslassöffnung 20 zum Ausstoßen des Tauchkörpers 4 aus dem Lagerungsbehälter
2. Diese Auslassöffnung 20 wird von einer Membran 30 verschlossen.
[0026] Soll der Tauchkörper 4 aus dem Lagerungsbehälter 2 ausgestoßen werden, wird eine
in Ausstoßrichtung 40 des Tauchkörpers 4 hinter dem Kolben 14 befindliche Zylinderkammer
26 vorzugsweise hydraulisch druckbeaufschlagt. Die hierdurch auf eine die Zylinderkammer
26 begrenzende Stirnfläche 28 des Kolbens 14 wirkende Druckkraft bewegt den Kolben
14 mit dem damit über den Mitnehmer 16 bewegungsgekoppelten Tauchkörper 4 in Richtung
40 zur Auslassöffnung 20 hin.
[0027] Der die Auslassöffnung 20 verschließende Mündungsverschluss ist durch die Membran
30 gebildet, die innerhalb eines Rahmens 42 dicht und fest eingespannt ist. Der Rahmen
42 besteht aus einem flanschförmigen Bauteil 44, welches mit einer Vielzahl von Ausnehmungen
46 im Flanschbereich versehen ist, die zur Befestigung des flanschförmigen Bauteils
44 an dem stirnseitigen Ende des Lagerungsbehälters 2 vorgesehen sind. Der Rahmen
42 bzw. das flanschartige Bauteil 44 weist eine zentrale Ausnehmung 48 auf, die etwa
der Innenkontur des Lagerungsbehälters 2 in diesem Bereich entspricht und die durch
die Membran 30 abgedeckt wird. Die Membran 30 erstreckt sich über die gesamte Fläche
des flanschförmigen Bauteils 44 und ist unter Eingliederung einer Dichtung 50 zwischen
dem flanschförmigen Bauteil 44 und dem stirnseitigen Ende des Lagerungsbehälters 2
eingespannt, wie insbesondere aus der Teilschnittdarstellung gemäß Fig. 2b erkennbar
ist. Hierzu sind durch die Ausnehmungen 46 Kopfschrauben 52 geführt, welche in Gewindeeinsätze
54 eingreifen, welche in die entsprechenden Ausnehmungen 46 in der Stirnseite des
Lagerungsbehälters 2 eingegliedert sind, der in dieser Ausführungsform aus glasfaserverstärktem
Kunststoff (GFK) besteht.
[0028] Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 ist das Ende des Kolbens 14, in Ausstoßrichtung 40
gesehen, vor dem ausstoßseitigen Ende des Tauchkörpers 4 angeordnet, so dass beim
Ausfahren des Kolbens 14 der Tauchkörper 4 die Membran 30 erreicht und durch die über
den Kolben 14 und den Mitnehmer 16 auf den Tauchkörper 4 aufgebrachte Kraft in Ausstoßrichtung
die Membran 30 durchstößt, um den Lagerungsbehälter zu öffnen und aus dem Behälter
heraus ins umgebende Wasser zu gelangen. Dabei ist die Membran 30 als Folie ausgebildet
und so dimensioniert, dass die auf die Spitze des Tauchkörpers 4 beim Durchstoßen
wirkenden Kräfte typischerweise kleiner sind als die, die nachfolgend beim Ausstoßen
durch das umgebende Wasser beim Beschleunigungsvorgang auf die Spitze ausgeübt werden.
[0029] Bei der anhand der Fig. 3 dargestellten Startvorrichtung ist der Kolben 14' lönger
ausgebildet und gemäß den alternativen Darstellungen nach Fig. 4 bis 7 mit einem Schneidwerkzeug
32 versehen, welches beim Ausstoßen des Kolbens 14' die Membran 30 durchstößt und
somit den Weg des nachfolgenden Tauchkörpers 4 in Ausstoßrichtung freigibt.
[0030] Auch bei dieser Ausführung wird zum Auslassen des Tauchkörpers 4 die Membran 30 zerstört.
[0031] Bei der in Fig. 3 dargestellten Startvorrichtung wird der die an dem Lagerungsbehälter
2 ausgebildete Auslassöffnung 20 verschließende Mündungsverschluss ebenfalls von einer
darüber gespannten Membran 30 gebildet (Ausbildung gemäß Fig. 2a und 2b), die die
Auslassöffnung 20 vollständig verschließt. Auch hier ist der freie Innenraum des Lagerungsbehälters
2 vollständig mit einem flüssigen Schutzmittel, bei dem es sich bevorzugt um Glykol
handelt, aufgefüllt. Hierdurch entsteht an der Membran 30 unabhängig von der Tauchtiefe
des Unterseeboots ein Druckgleichgewicht.
[0032] Auch bei dieser Ausbildung wird zum Ausstoßen des Tauchkörpers 4 die Membran 30 zerstört.
Hierzu ist an dem aus dem Zylinder 12 herausragenden Ende des Kolbens 14' zumindest
ein Schneidwerkzeug 32 angeordnet, das die Membran 30, wenn es sie bei der Ausfahrbewegung
des Kolbens 14' berührt, zerschneidet. Die Fig. 4 bis 7 zeigen beispielhaft mögliche
Anordnungen und Ausgestaltungen von Schneidwerkzeugen 32 an dem Kolben 14', So zeigen
die Fig. 4 und 5 ein an dem freien Ende des Kolbens 14' angeordnetes Schneidwerkzeug
32', Das Schneidwerkzeug 32' ist an dem Kolben 14' derart angeordnet, dass eine Schneidkante
34' in Ausstoßrichtung des Kolbens 14' schräg nach vorne weist. An der Schneidkante
34' bildet das Schneidwerkzeug 32' eine Spitze 36', mit der die Membran 32 durchstochen
und anschließend mit der Schneidkante 34' über eine große Länge zerschnitten werden
kann. Fig. 6 zeigt eine Anordnung von zwei Schneidwerkzeugen 32' an dem Kolben 14'.
Hierbei sind die Schneidkanten 34' in einer Querschnittsebene des Kolbens 14' schräg
zueinander etwa V-förmig ausgerichtet. In Fig. 7 ist schließlich ein Schneidwerkzeug
32" in Form einer dreieckigen Klinge dargestellt, bei dem eine Spitze 36" in Ausstoßrichtung
des Kolbens 14' weist und eine sich an die Spitze 36" anschließende Schneidkante 32"
schräg zu dieser Ausstoßrichtung des Kolbens 14' ausgerichtet ist.
[0033] Nicht dargestellt, jedoch gemäß der Erfindung ebenfalls vorgesehen ist es, den Kolben
14 an seinem aus dem Zylinder 12 austretenden Ende spitz auszugestalten, so dass die
Kolbenspitze zunächst die Membran 30 durchstößt und diese somit durch die nachfolgende
Spitze des Tauchkörpers 4 nur noch weiter aufgerissen wird, um die Auslassöffnung
20 vollständig freizugeben.
Bezugsrelchenliste
[0034]
- 2
- Lagerungsbehälter
- 4
- Tauchkörper
- 6
- Endplatte
- 7
- Öffnung
- 8
- Ausnehmung
- 10
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 12
- Zylinder
- 14,14'
- Kolben
- 16
- Mitnehmer
- 18
- Heck
- 20
- Auslassöffnung
- 26
- Zylinderkammer
- 28
- Stirnfläche
- 30
- Membran
- 32, 32', 32"
- Schneidwerkzeug
- 34, 34', 34"
- Schneidkante
- 36', 36"
- Spitze
- 40
- Ausstoßrichtung
- 42
- Rahmen
- 44
- Flanschförmiges Bauteil
- 46
- Ausnehmungen im flanschförmigen Bauteil 44
- 48
- zentrale Ausnehmung in 44
- 50
- Dichtung
- 52
- Kopfschrauben
- 54
- Gewindeeinsätze
- 56
- Ausnehmungen
1. Startvorrichtung für Tauchkörper (4), insbesondere Effektoren, welche außerhalb eines
Druckkörpers an einem Unterseeboot angeordnet ist und zumindest einen von einem Mündungsverschluss
verschlossenen Lagerungsbehälter (2) zur Lagerung eines Tauchkörpers (4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mündungsverschluss durch eine Membran (30) gebildet ist.
2. Startvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (30) so ausgebildet und angeordnet ist, dass sie zum Starten des Tauchkörpers
(4) zerstört wird.
3. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (10) zum Ausstoßen des Tauchkörpers (4) aus dem Lagerungsbehälter (2) vorgesehen
sind, welche ein Schneidwerkzeug (32) zum Durchstoßen der Membran (30) aufweisen.
4. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (10) zum Ausstoßen des Tauchkörpers (4) aus dem Lagerungsbehälter (2) vorgesehen
sind, welche so ausgebildet und angeordnet sind, dass der Tauchkörper (4) selbst beim
Ausstoßen aus dem Lagerungsbehälter (2) die Membran (30) durchstößt.
5. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (30) so dimensioniert ist, dass die beim Durchstoßen der Membran (30)
auf den Tauchkörper (4) wirkenden Kräfte kleiner oder gleich den Kräften sind, die
nachfolgend beim Ausstoßen unter Wasser auf den Tauchkörper (4) wirken.
6. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (30) durch eine biaxial orientierte Polypropylenfolie gebildet ist.
7. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (30) in einem Rahmen (42) eingespannt ist, der endseitig des Lagerungsbehälters
(2) angeordnet ist,
8. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (42) durch ein flanschförmiges Bauteil (44) und das mündungsseitige Ende
des Lagerungsbehälters (2) gebildet ist, zwischen denen die Membran (30) vorzugsweise
unter Einschluss einer Dichtung (50) eingespannt ist.
9. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flanschförmige Bauteil (44) eine Ausnehmung (48) aufweist, die fluchtend zur
Innenkontur des Lagerungsbehäiters (2) ausgebildet und angeordnet ist und die durch
die Membran (30) abgedeckt ist.
10. Startvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kolben-Zylinder-Anordnung (10) neben oder in dem Lagerungsbehälter (2) angeordnet
ist, deren beweglicher Teil (14) mit dem Tauchkörper (4) in Ausstoßrichtung (40) formschlüssig
verbunden ist.