[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung eines münzbetätigten Unterhaltungsautomaten
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 oder 6.
[0002] Aus der Druckschrift
DE 196 51 970 B4 ist ein Verfahren zum Betreiben eines münzbetätigten Unterhaltungsautomaten mit Gewinnmöglichkeit
bekannt, bei dem der Unterhaltungsautomat mit Gewinnmöglichkeit eine Vorrichtung zur
Entgegennahme von Zahlungsmitteln umfasst. Die einen Mikrocomputer umfassende Steuereinheit
umfasst Guthabenzähler, denen jeweils Anzeigemittel zugeordnet sind. Mit frontseitig
des Unterhaltungsautomaten angeordneten mit der Steuereinheit verbundenen Bedienelementen
ist zum einen der Spielablauf beeinflussbar und eine Anforderung einer Münzauszahlung
tätigbar. Wurde von der Vorrichtung zur Entgegennahme von Zahlungsmitteln ein Token
akzeptiert und die Anforderung einer Münzauszahlung getätigt, wird von der Steuereinheit
das Anforderungssignal ignoriert, sofern der Guthabenzählerstand größer null ist.
[0003] Das Verfahren zum Betreiben eines münzbetätigten Unterhaltungsautomaten mit Gewinnmöglichkeit
weist jedoch den Nachteil auf, dass nach einer Entgegennahme unterschiedlicher Zahlungsmittel,
wie zum Beispiel Geld und Token, ein weiteres Zuführen von Zahlungsmitteln nicht möglich
ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsbildenden münzbetätigten Unterhaltungsautomaten
derart fortzubilden, dass eine Annahme von Zahlungsmitteln stets möglich ist und geleistete
Sondervergünstigungen nicht zur Auszahlung gebracht werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 und/oder des Patentanspruchs 6 gelöst.
[0006] Die Erfindung fortbildenden Ausgestaltungen beinhalten die Unteransprüche.
[0007] Das Verfahren zur Steuerung eines münzbetätigten Unterhaltungsautomaten weist den
Vorteil auf, dass im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten dem Benutzer
des Unterhaltungsautomaten ein Bonus in der Art und Weise gewährt wird, dass einem
zugeführten Zahlungsmittelbetrag ein überproportionaler Punktewert gutgeschrieben
wird. Bei einer Einzahlung von zum Beispiel 5 Cent, werden ihm 200 Punkte gutgeschrieben.
Die Bonusspielpunkte werden bevorzugt auf einem gesonderten Bonuspunktespeicher registriert.
Die in diesem Bonuspunktespeicher erfassten Punkte können durch Betätigung eines als
Rückgabetaste ausgebildeten Bedienelementes nicht zur Auszahlung gebracht werden.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren ist
vorgesehen, dass ein eigenständiger Bonuspunktespeicher mit Anzeigemittel vorgesehen
ist. Die in diesem Bonuspunktespeicher erfassten Bonuspunkte dienen lediglich als
Spieleinsatz und sind nach der Betätigung der Rückgabetaste gegen eine Umwandlung
und Auszahlung in Geld gesperrt.
[0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden die Bonuspunkte mit in dem
üblichen Punktespeicher erfasst. Der Spieleinsatz wird bevorzugt durch die Bonuspunkte
geleistet. Nach Betätigung einer Rückgabetaste werden seitens der Steuereinheit die
noch nicht abgespielten Bonuspunkte weiterhin mit dem Anzeigemittel dargestellt.
[0010] Ferner kann durch eine weitergehende vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung der
Unterhaltungsautomat derart ausgestaltet sein, dass er Mittel zur Entgegennahme von
Chipkarten aufweist. Wird der Vorrichtung zur Entgegennahme von Chipkarten eine codierte
Chipkarte zugeführt, so werden eine bestimmte Anzahl von Bonuspunkten im Bonuspunktespeicher
kumuliert. Dies weist den Vorteil einer direkten Zuweisung der Anzahl der Bonuspunkte
auf. Nach Entnahme der Chipkarte werden von der Steuereinheit bevorzugt die Bonuspunkte
als Spieleinsatz verwandt. Des weiteren kann vorgesehen werden, dass, so lange ausreichend
Bonuspunkte im Bonuspunktespeicher vorhanden sind, durch eine Bedienelementbetätigung
der voreingestellte Spieleinsatz um einen vorgegebenen einstellbaren oder festen Faktor
erhöht wird.
[0011] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Ausführungsbeispiel unter
Bezugnahme auf eine Figur näher erläutert.
[0012] Ein in der Figur dargestellter münzbetätigter Unterhaltungsautomat 1 umfasst eine
Frontscheibe 2 mit Durchbrüchen 3, 5-7. Hinter einem ist eine gewinnsymboldarstellende
Symbolspieleinrichtung 4 angeordnet. Oberhalb der Symbolspieleinrichtung 4 sind hinter
den Durchbrüchen 5, 6 Sieben-Segmentanzeigen von Guthabenzählern einer einen Mikrocomputer
umfassenden nicht näher dargestellten Steuereinheit angeordnet. Unterhalb der Symbolspieleinrichtung
4 ist hinter dem Durchbruch 7 eine Ziffernanzeige eines Bonuspunktespeichers der Steuereinheit
vorgesehen. Seitlich auf der Frontscheibe 2 sind zu einem Tableau 8, 9 durchscheinend
beleuchtbare Anzeigefelder 10, 11 mit gewinnindividuellen Gewinnwerten zusammengefasst,
denen jeweils ein Leuchtmittel zugeordnet ist, welches von der Steuereinheit situationsabhängig
aktiviert wird. Mit unterhalb der Symbolspieleinrichtung 4 angeordneten und mit der
Steuereinheit verbundenen Bedienelementen 12 ist der Spielablauf beeinflussbar. An
einen Münzeinwurfschlitz 13 auf der Frontseite 2 schließt sich geräteinnenseitig ein
Münzkanal an, der an einen elektronischen Münzprüfer mündet. Von dem Münzprüfer akzeptierte
Münzen werden in Münzsammelbehälter mit einer Auszahleinrichtung zugeführt. Die Auszahleinrichtung
wird von der Steuereinheit des Unterhaltungsautomaten 1 aktiviert, wenn ein Geld-Gewinnbetrag
zur Auszahlung ansteht. Ausgegebene Münzen sind unterhalb der Frontscheibe 2 in einer
Münzrückgabeschale 14 entnehmbar.
[0013] Dem Münzeinwurfschlitz 13 ist geräteinnenseitig eine Vorrichtung zugeordnet, mit
der kontaktlos Daten von einer in den Münzeinwurfschlitz 13 einführbaren Chipkarte
auslesbar sind.
[0014] Nach Zuführung von Münzen wird seitens des Münzprüfers die Wertigkeit der entgegengenommenen
Zahlungsmittel geprüft und der ermittelte Betrag zur Steuereinheit übermittelt. Mit
einer einem Guthabenzähler zugeordneten Sieben-Segmentanzeige wird hinter dem Durchbruch
6 der Guthabenstand des Geldguthabenzählers frontseitig dargestellt. Weist der Geldguthabenzähler
einen Spieleinsatz auf, wird die Symbolspieleinrichtung 4 von der Steuereinheit aktiviert.
Die Umlaufkörper der Symbolspieleinrichtung 4 werden in einer zuvor von der Steuereinheit
zufallsermittelten Rastposition stillgesetzt. Ist den von den stillgesetzten Umlaufkörpern
angezeigten Symbolkombinationen ein Gewinnwert zugeordnet, wird dieser im Geldguthabenzähler
kumuliert. Der Zählerstand des Bonuspunktespeichers wird mit einer 7-Element-Ziffernanzeige
dargestellt, die dem Durchbruch 2 zugeordnet ist. Weist der Bonusspielzähler einen
spieleinsatzaufweisenden Guthabenstand auf, so wird bevorzugt von diesem der Spieleinsatz
abgebucht.
[0015] Der Unterhaltungsautomat 1 ist mittels einer an der Steuereinheit anschließbaren
Servicetastatur oder mit einer Chipkarte mit Codierung, die in den Münzeinwurfschlitz
13 einführbar ist, oder nach einer Betätigung einer vorgegebenen Kombination von Bedienelementen
12 oder zufallsabhängig oder nach Anzeige einer vorgegebenen Symbolkombination in
der Symbolspieleinrichtung 4 in einen Bonusbetrieb schaltbar.
[0016] Wird im Bonusbetrieb dem Unterhaltungsautomaten 1 ein Zahlungsmittel zugeführt, zum
Beispiel 5 Cent, werden von der Steuereinheit gemäß eines vorgegebenen Bonustransferalgorithmus
dem zugeführten Geldbetrag zugeordnete Bonuspunkte ermittelt, im Bonuspunktespeicher
kumuliert und mit dem zugeordneten Anzeigemittel im Durchbruch 7 angezeigt. Bei einem
spieleinsatzaufweisendem Guthabenstand im Bonuspunktespeicher wird der Spieleinsatz
der nachfolgenden Spiele bevorzugt von diesem abgebucht.
[0017] Wird nach erfolgter Aufbuchung von Bonuspunkten ein als Münzrückgabetaste ausgebildetes
Bedienelement 15 getätigt, so wird der Bonuspunktespeicher gegen eine Dekrementierung
verriegelt. Nur ein im Geldguthabenzähler erfasster Betrag wird zur Auszahlung gebracht.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird
nach Betätigung der Münzrückgabetaste 15 seitens der Steuereinheit das Aufforderungssignal
so lange unterdrückt, wie kein Guthaben im Bonuspunktespeicher vorliegt. Nachdem der
Bonuspunktespeicher einen Zählerstand gleich null aufweist, wird der im Geldguthabenzähler
erfasste Betrag zur Auszahlung gebracht.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Verfahrens ist
vorgesehen, dass nach Betätigung der Münzrückgabetaste 15 von der Steuereinheit geprüft
wird, ob die zuvor gewährten Bonuspunkte bereits als Spieleinsatz verbucht wurden.
Bei noch nicht verbuchten Bonuspunkten werden diese unter Berücksichtigung des negierten
Bonustransferalgorithmus in einen Geldbetrag transferiert und nachfolgend zur Auszahlung
gebracht.
[0020] In einer weitergehenden erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Verfahrens ist der münzbetätigte
Unterhaltungsautomat derart ausgebildet, dass dieser eine Vorrichtung zur Entgegennahme
von Chipkarten aufweist. Wird der Vorrichtung zur Entgegennahme von Chipkarten eine
codierte Chipkarte zugeführt, so erkennt dies die Steuereinheit und bucht auf dem
Bonuspunktespeicher eine vorgegebene Anzahl von Punkten auf. Die gewährte Punktmenge
kann von der Steuereinheit anhand der Chipkartencodierung entnommen werden oder vom
Betreiber des Unterhaltungsautomaten voreingestellt werden. Nach Entnahme der Chipkarte
werden bevorzugt als Spieleinsatz Bonuspunkte vom Bonuspunktespeicher abgebucht. Darüber
hinaus kann vorgesehen werden, dass ergänzend zu dem üblichen Spieleinsatz, der vom
Geldguthabenzähler abgebucht wird, durch eine vorgegebene Betätigung mindestens eines
Bedienelementes ergänzend Punkte vom Bonuspunktespeicher als Spieleinsatz verwandt
werden. In einer ersten Ausführungsform kann durch Betätigung eines vorgegebenen Bedienelements
der Spieleinsatz, der vom Geldguthabenzähler abgebucht wurde, durch Betätigung eines
Bedienelements vom Bonusspeicher durch den gleichen Betrag erhöht werden, sofern dieser
einen ausreichenden Zählerstand aufweist. Eine Erhöhung des Spieleinsatzes kann, sofern
ein ausreichender Zählerstand des Bonuspunktezählers gegeben ist, um einen vorbestimmten
Faktor erfolgen, der durch die Anzahl der Betätigung eines Bedienelementes erhöhbar
ist.
1. Verfahren zur Steuerung eines münzbetätigten Unterhaltungsautomaten, welcher zumindest
eine Einrichtung zur Entgegennahme von Zahlungsmitteln, eine Symbolspieleinrichtung,
eine Steuereinheit mit gewinnindividuellen Geldguthabenzählern, Anzeigemittel zur
Darstellung von Zählerständen von Guthabenzählern und mindestens ein Bedienelement
zur Anforderung einer Ausgabe des Guthabens entsprechend dem Zählerstand der gewinnindividuellen
Guthabenzähler aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Entgegennahme eines Zahlungsmittels die Steuereinheit prüft, ob der Unterhaltungsautomat
(1) in einem Bonusbetrieb betrieben wird, dann wird der Betrag des zugeführten Zahlungsmittels
gemäß einem Bonustransferalgorithmus in Punkte transferiert und in einem Bonuspunktespeicher
mit zugeordnetem Anzeigemittel kumuliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels einer an der Steuereinheit anschließbaren Servicetastatur, einer Chipkarte
mit Codierung, einer Betätigung von Bedienelementen, zufallsabhängig oder nach Anzeige
einer vorgegebenen Symbolkombination in der Symbolspieleinrichtung (4), der Unterhaltungsautomat
(1) in den Bonusbetrieb geschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Zählerstand des Bonuspunktespeichers größer null nach einer Betätigung
eines als Münzrückgabetaste (15) ausgebildeten Bedienelements von der Steuereinheit
die Aufforderung zur Rückzahlung des Guthabens so lange ignoriert wird, bis der Zählerstand
des Bonuspunktespeichers gleich null ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Betätigung der Münzrückgabetaste (15) von der Steuereinheit geprüft wird, ob
die gewährten Bonuspunkte bereits als Spieleinsatz abgebucht wurden, und dass bei
noch nicht verbuchten Bonuspunkten die verbliebenen Bonuspunkte unter Berücksichtigung
des negierten Bonustransferalgorithmus in einen Geldbetrag transferiert werden, der
zur Auszahlung gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit einen Bonuspunktespeicher umfasst, dem ein Anzeigemittel zugeordnet
ist, und dass bei einem Guthabenstand auf dem Bonuspunktespeicher nach einer Betätigung
der Münzrückgabetaste (15) der Bonuspunktespeicher gegen eine Dekrementierung gesperrt
ist.
6. Verfahren zur Steuerung eines münzbetätigten Unterhaltungsautomaten, welcher zumindest
eine Einrichtung zur Entgegennahme von Zahlungsmitteln und/oder einer Chipkarte, eine
Symbolspieleinrichtung, eine Steuereinheit mit gewinnindividuellen Geldguthabenzählern,
Anzeigemittel zur Darstellung von Zählerständen von Guthabenzählern und mindestens
ein Bedienelement zur Anforderung einer Ausgabe des Guthabens entsprechend dem Zählerstand
eines gewinnindividuellen Guthabenzählers aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Entgegennahme einer Chipkarte und Betätigung eines oder mehrerer vorbestimmter
mit der Steuereinheit in Werkverbindung stehender Bedienelemente eine vorbestimmte
einstellbare Menge von Bonuspunkten in dem Bonuspunktespeicher mit zugeordnetem Anzeigemittel
kumuliert werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spieleinsatz kumulativ vom Bonuspunktespeicher und von einem Geldguthabenzähler
abgebucht werden kann.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spieleinsatz durch Betätigung mindestens eines vorbestimmten Bedienelementes
um einen vorbestimmten Faktor erhöht werden kann, wenn der Bonuspunktezähler einen
ausreichenden Guthabenstand aufweist.