[0001] Die Erfindung betrifft einen Voll-Schutzschalter mit einem Leitungsschutzschalter
und einem daran anbaubaren Fehlerstrombauteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Solche Voll-Schutzschalter mit Fehlerstrombauteilen und Leitungsschutzschaltern,
die in der Gesamtheit einen Schutzschalter bilden, der einen zu überwachenden Strompfad
sowohl bei einem auftretenden Kurzschluss, als auch bei einem thermischen Überstrom
und weiterhin auch bei einem auftretenden Fehlerstrom unterbricht, sind im Prinzip
bekannt. Die beiden Geräte, der Leitungsschutzschalter und das Fehlerstrombauteil,
werden miteinander derart gekoppelt, dass bei Auslösung des Fehlerstrombauteils der
Leitungsschutzschalter ausschaltet, bei Ansprechen des Leitungsschutzschalters aber
das Fehlerstrombauteil in auslösebereiter Stellung verbleibt, sofern nicht der Kurzschluss
oder Überstrom mit einem Fehlerstrom verbunden war. Derartige Voll-Schutzschalter
dienen somit zur gleichen Zeit dem Schutz des zu überwachenden Leitungsnetzes gegen
Kurzschluss und Überlastung, wie zur Verhütung von Elektrounfällen durch Leitungsdefekte
und dergleichen.
[0003] Die
DE 44 13 418 A1 zeigt einen gattungsgemäßen Voll-Schutzschalter mit einem Leitungsschutzschalter
und einem daran anbaubaren Fehlerstromschutzteil. Das Auslöserelement des Schaltschlosses
des Fehlerstromschutzteils ist dabei mit einem Koppelelement mit dem Leitungsschutzschalter
gekoppelt. Das Koppelelement wirkt mit dem Auslösehebel des Leitungsschutzschalters
dabei derart zusammen, dass es bei einer Auslösung des Fehlerstromschutzteils immer
den Auslösehebel des Leitungsschutzschalters in Richtung Entklinkung der Verklinkungsstelle
des Schaltschlosses des Leitungsschutzschalters beaufschlagt. Weiterhin sind das Fehlerstromschutzteil
und der Leitungsschutzschalter über einen Schieber miteinander verbunden. Der Schieber
sorgt im Zusammenwirken mit einem Hebelmechanismus in dem Fehlerstrombauteil dafür,
dass das Fehlerstrombauteil betätigbar ist, auch wenn der Leitungsschutzschalter,
zum Beispiel aufgrund eines Überstromes, ausgelöst hat.
[0004] Wenn nach einem Ansprechen des Fehlerstrombauteils die Ursache hierfür, also das
Auftreten eines Fehlerstroms wieder abgeklungen ist, dann verbleibt das Schaltschloss
des Fehlerstrombauteils in seiner ausgelösten Stellung, solange, bis es durch manuelle
Betätigung des Schaltknebels des Fehlerstrombauteils zurückgesetzt wird. Erst bei
dem manuellen Rücksetzen des Schaltschlosses des Fehlerstrombauteils gelangt das Koppelelement
wieder in eine Lage, in der die Beaufschlagung des Auslösehebels des Leitungsschutzschalters
in Richtung Entklinkung der Verklinkungsstelle des Schaltschlosses des Leitungsschutzschalters
aufgehoben ist und daher die Verklinkungsstelle des Schaltschlosses des Leitungsschutzschalters
wieder verklinkt werden kann.
[0005] Dann erst kann der Leitungsschutzschalter über seinen Schaltknebel manuell wieder
eingeschaltet werden.
[0006] Durch die mechanische Hebelübersetzung in dem Fehlerstrombauteil, die die Drehbewegung
des Schaltknebels auf eine Verschiebebewegung des Koppelelementes überträgt, ist zwangsläufig
ein gewisser Vorlauf des Schaltknebels des Fehlerstrombauteils erforderlich. Das heißt,
der Schaltknebel des Fehlerstrombauteils muss erst um einen bestimmten Winkel in Richtung
auf die Einschaltstellung hin verdreht werden, und erst dann gelangt das Koppelelement
in eine solche Lage, in der es ein Wiederverklinken der Verklinkungsstelle des Leitungsschutzschalters
erlaubt.
[0007] Wenn nach dem Auslösen des Fehlerstrombauteils und dem dadurch erzwungenen Ausschalten
des Leitungsschutzschalters letzterer wieder eingeschaltet werden soll, muss zunächst
das Fehlerstrombauteil eingeschaltet werden, dann erst ist ein Einschalten des Leitungsschutzschalters
möglich.
[0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vereinfachtes und gemeinsames
Wiedereinschalten des Fehlerstrombauteils und des Leitungsschutzschalters bei einem
Voll-Schutzschalter zu ermöglichen.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch einen gattungsgemäßen Voll-Schutzschalter mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1.
[0010] Erfindungsgemäß also sind der erste Schaltknebel des Fehlerstrombauteils und der
zweite Schaltknebel des Leitungsschutzschalters mittels eines zweiten Koppelelementes
gekoppelt , wobei das zweite Koppelelement den ersten Schaltknebel gegen den zweiten
Schaltknebel in Richtung auf seine Einschaltstellung hin um den vorgebbaren Vorlaufwinkel
verschwenkend beaufschlagt.
[0011] Eine sehr vorteilöhafte Ausführungsform ist durch einen gattungsgemäßen Voll-Schutzschalter
gegeben, bei dem das erste Schaltschloss mittels eines ersten Koppelelementes mit
einem Auslösehebel des zweiten Schaltschlosses derart koppelbar ist, dass, wenn das
erste Schaltschloss des Fehlerstrombauteilsin seinen Entklinkungszustand übergeht
und der erste Schaltknebel in seine Ausschaltstellung verschwenkt, über das erste
Koppelelement und den Auslösehebel eine Verklinkungsstelle des zweiten Schaltschlosses
in ihrer Entklinkungslage gehalten ist. Diese Ausführungsform ist weiterhin dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Koppelelement bei einer erzwungenen Verbringung aus
einer ersten, mit der Ausschaltstellung des zweiten Schaltknebels korrespondierenden
Lage in eine zweite, mit der Einschaltstellung des zweiten Schaltknebels korrespondierenden
Lage, zunächst nur den ersten Schaltknebel des Fehlerstrombauteils verschwenkend beaufschlagt
und diesen dadurch um einen vorgebbaren Vorlaufwinkel verschwenkt, bevor es auch den
zweiten Schaltknebel des Leitungsschutzschalters verschwenkend beaufschlagt.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste
Schaltknebel durch das zweite Koppelelement gegenüber seiner Ausschaltstellung wenigstens
um den Vorlaufwinkel gegen den zweiten Schaltknebel und in Richtung auf seine Einschaltstellung
hin verschwenkt und gehalten ist.
[0013] Dabei ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Vorlaufwinkel so bemessen, dass
das vorlaufende Verschwenken des ersten Schaltknebels das erste Schaltschloss des
Fehlerstrombauteils in einen solchen Zustand versetzt, in dem dieses über das erste
Koppelelement den Auslösehebel des Leitungsschutzschalters freigibt und die Verklinkungsstelle
des zweiten Schaltschlosses dadurch wieder verklinkbar ist. Insgesamt ist somit ein
gemeinsames Einschalten des Fehlerstrombauteils und des Leitungsschutzschalters durch
Betätigen eines einzigen Bedienelementes ermöglicht.
[0014] Insbesondere bietet ein erfindungsgemäßer Voll-Schutzschalter den Vorteil, dass er
über einen an ihn angereihten Motor ferngesteuert zwangsweise wieder eingeschaltet
werden kann. Ein zwangsweises Wiedereinschalten eines Leitungsschutzschalters über
einen angereihten Schaltmotor ist zwar im Prinzip bekannt. Ohne die erfindungsgemäße
Ausgestaltung eines Voll-Schutzschalters könnte jedoch ein zum Fernantrieb angereihter
Motor über seinen Motorarm nur entweder den Leitungsschutzschalter oder nur das Fehlerstrombauteil
zum Wiedereinschalten antreiben. Ein Einschalten des Leitungsschutzschalters ohne
vorheriges Einschalten des Fehlerstrombauteils würde, wie oben dargelegt, nicht funktionieren.
Ebenso wenig würde nach dem Einschalten des Fehlerstrombauteils gleichzeitig der Leitungsschutzschalter
eingeschaltet werden, denn dazu bedarf es bei den im stand der Technik bekannten Geräten
einer eigenen Betätigung des Schaltknebels des Leitungsschutzschalters. Erst dadurch,
dass in Folge der erfindungsgemäßen Lehre ein gemeinsames Einschalten des Fehlerstrombauteils
und des Leitungsschutzschalters durch ein einziges Bedienelemente möglich ist, kann
ein solcher erfindungsgemäßer Voll-Schutzschalter durch einen daran angereihten Motor
ferngesteuert gemeinsam zwangsweise wieder eingeschaltet werden.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung und weitere
Vorteile sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0016] Anhand der Zeichnungen, in denen 6 Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Voll-Schutzschal- ters als baulich
- funktionelle Vereinigung eines einpolig abschaltenden Leitungsschutzschalters mit
einem Fehlerstrombauteil, in schematischer Darstellung,
- Figur 2
- eine Aufsicht auf die Breitseite eines erfindungsgemäßen Voll- Schutzschalters gemäß
einer zweiten Ausführungsform,
- Figur 3
- eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Voll-Schutzschal- ters als baulich
- funktionelle Vereinigung einer dreipolig abschaltenden Aneinanderreihung dreier
einpolig abschaltender Leitungsschutzschalter mit einem Fehlerstrombauteil, in schematischer
Darstellung,
- Figur 4
- eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Voll-Schutzschal- ters als baulich
- funktionelle Vereinigung einer dreipolig abschaltenden Aneinanderreihung dreier
einpolig abschaltender Leitungsschutzschalter mit einem Fehlerstrombauteil und mit
einem zusätzlich angereihten An- triebsmotor zur ferngesteuerten Zwangseinschaltung,
in schematischer Darstellung, wobei der Vorlauf im Motorarm realisiert ist,
- Figur 5
- eine Variante der Ausführungsform gemäß der Figur 4, wobei der Vorlauf in der Verbindungskupplung
realisiert ist,
- Figur 6
- eine sechste Ausführungsform der Erfindung, sowie
- Figur 7
- eine schematische Auf- und Einsicht in die Kopplung gemäß der Fig. 6.
[0018] Gleiche oder gleichwirkende Bauteile, Elemente oder Baugruppen sind in den Figuren
1 bis 5 jeweils mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
[0019] Es werde zunächst die Figur 1 betrachtet. Diese zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen
Voll-Schutzschalter 1. Dieser setzt sich zusammen aus einer baulich - funktionellen
Vereinigung eines einpolig abschaltenden Leitungsschutzschalters 2 mit einem Fehlerstrombauteil
4, wobei die zu kombinierenden Schalterelemente 2, 4 jeweils in Schmalbauweise und
mit gleicher Gehäusekontur ausgeführt sind. Bei dem Fehlerstrombauteil 4 handelt es
sich im Prinzip um einen Fehlerstromschutzschalter ohne Kontaktstelle und ohne Anschlussleiter.
Er umfasst jedoch den Auslöse - und Schaltmechanismus wie jeder als einzelnes Schalterelement
verwendete Fehlerstromschutzschalter auch. Insbesondere umfasst er also ein erstes
Schaltschloss 8, welches manuell von außen über einen ersten Schaltknebel 6, welcher
entlang einer Wirklinie 20 mit dem ersten Schaltschloss 8 zusammenwirkt, ein- beziehungsweise
ausgeschaltet werden kann. Das Schaltschloss 8 in dem hier gezeigten schematischen
Beispiel soll außer den mechanischen Teilen wie beispielsweise Verklinkungsstelle
und Hebelmechanismus funktional auch noch den Auslösemechanismus umfassen, welcher
beispielsweise in bekannter Art und Weise einen Wandler mit einer Sekundärwicklung
und einen damit zusammenwirkenden Magnetauslöser nach dem Klappanker - oder dem Schlagankerprinzip
beinhaltet. lm Einzelnen sollen der Schalt - und Auslösemechanismus des Fehlerstrombauteils
4 und auch des Leitungsschutzschalters 2 hier nicht weiter beschrieben werden, da
sie im Prinzip bekannt sind.
[0020] Bei Auftreten eines Fehlerstroms kann das Fehlerstrombauteil 4 somit nicht selbsttätig
den zu überwachenden Stromkreis unterbrechen. Vielmehr wird zum Unterbrechen des Stromkreises
der Leitungsschutzschalter 2 verwendet, dessen Schaltschloss 14 über eine Wirklinie
24 die Kontaktstelle 26 in einem Strompfad 28 öffnet oder schließt, wobei der Strompfad
28 zwischen einer Eingangsklemme 30 und einer Ausgangsklemme 32 in den zu überwachenden
Stromkreis hineingeschaltet wird. Das Schaltschloss 14 des Leitungsschutzschalters
kann von außen über einen zweiten Schaltknebel 16 manuell betätigt werden und wirkt
dann entlang einer Wirklinie 22 mit dem Schaltschloss 14 zusammen. In der schematischen
Darstellung gemäß der Figur 1 können in dem Schaltschloss 14 die in Leitungsschutzschaltern
üblicherweise vorhandenen thermischen und/oder magnetischen Auslöser als funktional
mit umfasst gedacht werden. Auf ihre Ausführungsform soll im Rahmen der vorliegenden
Erfindung nicht näher eingegangen werden, da sie prinzipiell bekannt sind.
[0021] Das zweite Schaltschloss 14 in dem Leitungsschutzschalter 2 umfasst einen Auslösehebel
12. Wenn dieser in seiner Auslöserstellung gehalten ist, verhindert er ein Verklinken
der ebenfalls in dem zweiten Schaltschloss 14 vorhandenen Verklinkungsstelle (diese
ist hier nicht explizit gezeichnet), was zur Folge hat, dass das zweite Schaltschloss
14 über den zweiten Schaltknebel 16 nicht eingeschaltet werden kann.
[0022] Das erste Schaltschloss 8 des Fehlerstrombauteils 2 ist über ein erstes Koppelelement
10 mit dem Auslösehebel 12 gekoppelt. Das erste Koppelelement 10 kann ein Schieber
oder ein Hebel sein, der die gemeinsamen Breitseiten des Leitungsschutzschalters 2
und des Fehlerstrombauteils 4 an einer dafür vorgesehenen Stelle und durch dafür vorgesehene
Öffnungen in den Breitseiten durchgreift.
[0023] Die beiden Schaltknebel 6, 16 des Fehlerstrombauteils 4 beziehungsweise des Fehlerstromschutzschalters
2 sind über ein zweites Koppelelement 18 miteinander mechanisch gekoppelt.
[0024] In der Darstellung nach Figur 1a befinden sich die beiden Schaltknebel 6, 16 in ihrer
jeweiligen Ausschaltstellung. Das erste Schaltschloss 8 des Fehlerstrombauteils 4
befindet sich in seinem Entklinkungszustand. Durch die Schaltschlossmechanik wird
bewirkt, dass das erste Koppelelement 10 in einer solchen Lage gehalten ist, dass
es den Auslösehebel 12 in einer solchen Position hält, in der dieser die Verklinkungsstelle
des zweiten Schaltschlosses 14 in deren Entklinkungslage hält. Das zweite Koppelelement
18 befindet sich in einer ersten Lage, welche im Folgenden auch als Ausschaltlage
bezeichnet wird.
[0025] In der Darstellung nach Figur 1c befinden sich die beiden Schaltknebel 6, 16 in ihrer
jeweiligen Einschaltstellung. Das erste Schaltschloss 8 ist dadurch in einen solchen
Zustand übergegangen, in dem es das erste Koppelelement 10 in einer Freigabeposition
hält, so dass das erste Koppelelement 10 den Auslösehebel 12 des Leitungsschutzschalters
2 freigegeben hat, so dass dadurch die Verklinkungsstelle des zweiten Schaltschlosses
14 verklinkbar wurde und das zweite Schaltschloss 14 durch Umlegen des zweiten Schaltknebels
16 in seine Einschaltstellung eingeschaltet wurde. In dem eingeschalteten Zustand
schließt das zweite Schaltschloss 14 entlang der Wirklinie 24 die Kontaktstelle 26
in dem Strompfad 28. Das zweite Koppelelement 18 befindet sich hierbei in einer zweiten
Lage, welche im folgenden auch als Einschaltlage bezeichnet wird.
[0026] In der Darstellung nach Figur 1b wurde das zweite Koppelelement 18 ein Stück weit
in Richtung des Pfeiles P nach rechts auf seine Einschaltlage hin bewegt. Es befindet
sich in einer Zwischenlage zwischen der Einschalt - und der Ausschaltlage. Die Kopplung
zwischen dem zweiten Koppelelement 18 und den beiden Schaltknebeln 6, 16 ist so gestaltet,
das bei der in der Figur 1b gezeigten teilweise erzwungenen Verbringung des zweiten
Koppelelementes 18 in die Zwischenlage der zweite Schaltknebel 16 des Fehlerstromschutzschalters
2 in seiner Ausschaltstellung bleibt. Der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils
4 hingegen wird durch das zweite Koppelelement in Richtung auf seine Einschaltstellung
hin verschwenkend beaufschlagt und um einen Vorlaufwinkel α in Richtung auf seine
Einschaltstellung hin verbracht. Der Vorlaufwinkel α ist ausreichend groß, um das
erste Schaltschloss 8 in einen solchen Zustand zu versetzen, in dem dieses über das
erste Koppelelement 10 den Auslösehebel 12 freigibt. Die Verklinkungsstelle des zweiten
Schaltschlosses 14 ist nun wieder verklinkbar. Da aber der zweite Schaltknebel 16
des Leitungsschutzschalters 2 noch in seiner Ausschaltstellung steht, findet die Verklinkung
des zweiten Schaltschlosses 14 noch nicht statt.
[0027] Typische Vorlaufwinkel liegen, je nach der konkreten mechanischen Konstruktion der
Schaltwerke und der Hebelmechanismen bei Werten im Bereich zwischen 9° und 40°.
[0028] Bei einer weiteren Bewegung des zweiten Koppelelementes 18 über die Zwischenlage
hinaus in die Einschaltlage gemäß Figur 1c wird dann durch das zweite Koppelelement
18 auch der zweite Schaltknebel 16 in seine Einschaltstellung verschwenkt.
[0029] Insgesamt ist somit durch die erzwungene Verbringung des zweiten Koppelelementes
18 aus seiner Ausschaltlage in seine Einschaltlage ein gemeinsames Einschalten des
Leitungsschutzschalters 2 und des Fehlerstrombauteils 4 durch Bewegung nur eines einzigen
Koppelelementes ermöglicht worden. Ohne die erfindungsgemäße Kopplung der beiden Schaltknebel
6, 16 mit dem zweiten Koppelelement 18 hätte zuerst der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils
in seine Einschaltposition gebracht werden müssen, und erst danach hätte der Leitungsschutzschalter
2 eingeschaltet werden können.
[0030] Es werden nun die Figur 3 betrachtet. Der Unterschied zwischen der in der Figur 3
dargestellten Ausführungsform und der oben beschriebenen Ausführungsform gemäß der
Figur 1 besteht darin, dass in der Figur 3 anstelle eines einzelnen Leitungsschutzschalters
einer Aneinanderreihung von drei Leitungsschutzschaltern 201, 202, 203 vorgesehen
ist. Die drei Leitungsschutzschalter 201, 202, 203 bilden zusammen einen dreipolig
abschaltenden Leitungsschutzschalter-Block. Der Auslösehebel 122 des Schaltschlosses
142 in dem mittleren Leitungsschutzschalter 202 ist über eine Kupplung 34 mit dem
Schaltschloss 141 in dem Leitungsschutzschalter 201 gekoppelt. Ebenso ist der Auslösehebel
123 des Schaltschlosses 143 des Leitungsschutzschalters 203 über eine Kupplung 36
mit dem Schaltschloss 142 des Leitungsschutzschalters 202 gekoppelt. Der Auslösehebel
121 des Schaltschlosses 141 des Leitungsschutzschalters 201 ist über ein erstes Koppelelement
10 mit dem Schaltschloss 8 des Fehlerstrombauteils 4 gekoppelt. Dadurch ist sichergestellt,
dass, wenn im Falle einer Fehlerstromauslösung des Schaltwerks 8 des Fehlerstrombauteils
4 über das erste Koppelelement 10 das Schaltwerk 141 des an das Fehlerstrombauteil
4 direkt anliegenden Leitungsschutzschalters 201 zwangsweise ausgelöst wird, gleichzeitig
auch die Schaltwerke 142 und 143 der an den Leitungsschutzschalter 201 angereihten
Leitungsschutzschalter 202 und 203 ausgelöst werden. Jeder der Leitungsschutzschalter
201, 202, schützt einen Polstrompfad. Bei einer zwangsweisen Auslösung über das Fehlerstrombauteil
4 im Fehlerstromfall werden somit alle drei Polstrompfade abgeschaltet.
[0031] Damit die drei Polstrompfade auch wieder gemeinsam eingeschaltet werden können, sind
die drei Schaltknebel 161, 162, 163 der drei Leitungsschutzschalter 201, 202, 203
über ein drittes Koppelelement 38 miteinander verbunden. Diese Verbindung dreier aneinander
gereihter einpoliger Leitungsschutzschalter um einen dreipoligen Schutz zu erreichen
ist im Prinzip bekannt.
[0032] Um zu einem Voll-Schutzschalter zu gelangen, der eine baulich - funktionelle Vereinigung
eines dreipolig abschaltenden Verbundes dreier einpoliger Leitungsschutzschalter mit
einem Fehlerstrombauteil 4 realisiert, ist der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils
4 über ein zweites Koppelelement 18 mit dem dritten Koppelelement 38, welches die
drei Schaltknebel 161, 162, 163 miteinander verbindet, gekoppelt. Die Art und funktionelle
Ausgestaltung dieser Kopplung ist entsprechend der oben bezüglich der Ausführungsform
gemäß Figur 1 beschrieben ausgeführt. Wenn also das zweite Koppelelement 18 zwangsweise
in Richtung des Pfeils P aus seiner Ausschaltlage gemäß der Figur 3a in Richtung auf
seine Zwischenlage gemäß der Figur 3b hin verbracht wird, so verbleibt das dritte
Koppelelement 38 zunächst in seiner Position, und nur der Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils
4 wird von dem Koppelelement 18 um den oben beschriebenen Vorlaufwinkel α verschwenkt.
Eine weitere Verschiebung des Koppelelements 18 in Richtung des Pfeils P bewirkt dann
auch ein Verschieben des dritten Koppelelements 38 und damit ein Verschwenken der
drei Schaltknebel 161, 162, 163, wodurch die drei Polstrompfade wieder eingeschaltet
werden.
[0033] Es werde nun die Figur 4 betrachtet. In der hier gezeigten Ausführungsform ist an
dem Voll-Schutzschalter 101, wie er in der Figur 3 beschrieben wurde, ein Antriebsmotor
40 angereiht, welcher eine angetriebene Welle 42 umfasst. Der Motor 40 dient zum ferngesteuerten
Wiedereinschalten des Voll-Schutzschalters 101. Hier erfolgt die Kopplung zwischen
dem Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils 4 und dem dritten Koppelelement 38, welches
die Schaltknebel der drei aneinander gereihten einpolig schaltenden Leitungsschutzschalter
miteinander verbindet, über ein zweites Koppelelement in Gestalt eines Motorarms 181.
Der Motorarm 181 ist mit der Welle 42 gekoppelt. Wenn der Motor 40 durch ein von Ferne
gesteuertes Signal dem Befehl zum Einschalten erhält, so wird die Welle 42 angetrieben
und dreht sich in Richtung des Drehpfeiles 42. Dadurch wird der Motorarm 181 zwangsweise
in Richtung des Pfeils P verbracht. Die Kopplung des Motorarms 181 mit dem Schaltknebel
6 des Fehlerstrombauteils 4 und dem dritten Koppelelement 38 ist funktional genauso
ausgestaltet, wie bei dem in der Figur 3 beschriebenen Ausführungsbeispiel die Kopplung
zwischen dem zweiten Koppelelement 18 und dem Schaltknebel 6 sowie dem dritten Koppelelement
38. Beim Einschalten des Motors wird somit zunächst der Schaltknebel 6 um den Vorlaufwinkel
α verschwenkt, so dass die Verklinkungsstellen in den drei Schaltwerken der drei aneinandergereihten
einpolig schaltenden Leitungsschutzschaltern wieder verklinkbar werden, und anschließend
wird das dritte Koppelelement 38 in Einschaltrichtung der Schaltknebel der Leitungsschutzschalter
weiter bewegt. Dadurch ist ein gemeinsames Einschalten aller drei Leitungsschutzschalter
und des Fehlerstrombauteils über den Motorarm des fernsteuerbaren Schaltmotors 40
möglich.
[0034] Es werde nun die Figur 5 betrachtet. Auch in der hier gezeigten Ausführungsform ist
an dem Voll-Schutzschalter 101, wie er in der Figur 3 beschrieben wurde, ein Antriebsmotor
40 angereiht, welcher eine angetriebene Welle 42 umfasst. Die Kopplung zwischen dem
ersten Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils 4 und den zweiten Schaltknebeln 161,
162, 163 der zu einem dreipolig abschaltenden Leitungsschutzschalter aneinander gereihten
einpoligen Leitungsschutzschalter 201, 202, 203 erfolgt hier über ein als gemeinsame
Kupplung ausgebildetes zweites Koppelelement 182. die Kupplung beziehungsweise das
zweite Koppelelement unter zwei in 80 ist über ein viertes Koppelelement 381 mit der
Welle 42 des Motors 40 verbunden. Die Vorlauffunktion ist dabei in der gemeinsamen
Kupplung 182 verwirklicht. Die Teilfigur 5a zeigt, ähnlich wie oben bereits bei den
Figuren 1, 3, 4 beschrieben, die Ausschaltstellung, die Figur 5c zeigt die gemeinsame
Einschaltstellung, und die Figur 5b zeigt die Zwischenstellung. In der Zwischenstellung
gemäß der Figur 5b hat das vierte Koppelelement 381, angetrieben über die Welle 42
von dem Motor 40, die gemeinsame Kupplung 182 soweit in Pfeilrichtung des Pfeils P
verbracht, dass der erste Schaltknebel 6 um den Vorlaufwinkel α verschwenkt wurde,
aber zweiten Schaltknebel 161, 162, 163 in ihrer Ausschaltstellung verblieben sind.
Bei weiterem zwangsweisen Verbringen des zweiten Koppelelementes 182 in seine Ausschaltstellung
gemäß der Figur 5c werden auch die zweiten Schaltknebel 161, 162, 163 von dem zweiten
Koppelelement 182 in ihre Einschaltstellung verschwenkt. In der Ausführungsform gemäß
der Figur 5 ist also die Kupplungsfunktion der drei Schaltknebel 161, 162, 163 der
Leitungsschutzschalter mit der Vorlauffunktion bezüglich des ersten Schaltknebels
6 des Fehlerstrombauteils 4 in einem gemeinsamen Bauelement, nämlich in der gemeinsamen
Kupplung 182, verwirklicht.
[0035] Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen war immer davon ausgegangen worden,
dass der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils 4 bei einer Auslösung desselben
vollständig in seiner Ausschaltlage verschwenkt wird, welches jeweils der in den Teilzeichnungen
a der Figuren 1, 3, 4 oder 5 dargestellten Situation entspricht. Dies ist jedoch nicht
unbedingt erforderlich. Beim Zusammenbauen eines erfindungsgemäßen Voll-Schutzschalters
könnte auch so vorgegangen werden, dass durch das Montieren des zweiten Koppelelementes
18 beziehungsweise des Motorarms 181 beziehungsweise der gemeinsamen Kupplung 182
der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils 4 zwangsweise in seine in den Teilzeichnungen
b der Figuren 1, 3, 4 oder 5 dargestellten Zwischenlage oder "Vorlauflage" verbracht
und dort gehalten ist. Das gemeinsame Einschalten des Fehlerstrombauteils 4 und der
Leitungsschutzschalter würde dann aus dieser Position heraus erfolgen. Die in den
Teilzeichnungen a der Figuren 1, 3, 4, 5 dargestellte Position würde nach dem Montieren
des Voll-Schutzschalters nicht mehr erreicht. Der Vorlaufwinkel α ist ab diesem Zeitpunkt
dann immer in dem Fehlerstrombauteil 4 eingestellt, die Verklinkungsstelle in den
Leitungsschutzschaltern bleiben ab diesem Zeitpunkt immer verklinkbar. Im gemeinsam
eingeschalteten Zustand, welcher den Teilzeichnungen c der Figuren 1, 3, 4 oder 5
entspricht, ergäbe sich keine Änderung. Beim Auslösen des Fehlerstrombauteils 4 würde
das erste Schaltschloss 8 in dem Fehlerstrombauteil 4 entklinken und dadurch das erste
Koppelelement 10 in seine Ausschaltstellung gebracht, in der es den Auslösehebel 12
des an das Fehlerstrombauteil 4 angereihten Leitungsschutzschalters in seine Auslöserstellung
bringt. Lediglich der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils 4 würde nicht in
seine Ausschaltstellung zurückfallen können, sondern er würde in der Zwischenlage
oder "Vorauflage" verbleiben. Dadurch würde das erste Schaltschloss 8 des Fehlerstrombauteils
4 nach dem Auslösen direkt wieder in den verklinktem Zustand übergehen, und das erste
Koppelelement 10 würde direkt in den Zustand übergehen, in dem es den Auslösehebel
12 es Leitungsschutzschalters freigibt, so dass dieser unmittelbar wieder in seine
verklinkbare Position über den kann. Das zweite Schaltschloss 14 des Leitungsschutzschalters
2 wäre dann unmittelbar nach dem Auslösen wieder zum Einschalten über den zweiten
Schaltknebel 16 bereit. Diese Variante erfordert nur geringe konstruktive Änderungen
an dem zweiten Koppelelement 18 beziehungsweise dem Motorarm 181 beziehungsweise der
gemeinsamen Kupplung 182. Sie erleichtert jedoch das gemeinsame einschalten über den
angereihten Schaltmotor 40, da das vorher noch erforderlichen Verschwenken des ersten
Schaltknebels 6 des Fehlerstrombauteils 4 um den Vorlaufwinkel α nun entbehrlich ist.
Dies ist bei allen hier beschriebenen Varianten zum Aufbau eines erfindungsgemäßen
Voll-Schutzschalters möglich.
[0036] Bisher wurde das Fehlerstrombauteil 4 als ein wie ein Fehlerstromschutzschalter wirkendes
Bauteil beschrieben, dass jedoch nicht über die Möglichkeiten verfügt, direkt einen
Strompfad zu unterbrechen, das also nicht über eine Kontaktstelle mit den entsprechenden
Anschlussleitern, den festen und beweglichen Kontaktstücken und den Kontakthebeln
verfügt. Selbstverständlich könnte jedoch auch ein als selbstständiger Fehlerstromschutzschalter
verwendbares Bauteil, das dann auch noch über eigene Möglichkeiten der Strompfad-Unterbrechung
verfügt, es als Fehlerstrombauteil in einem erfindungsgemäßen Voll-Schutzschalter
verwendet werden.
[0037] Es werde jetzt die Figur 2 betrachtet. Hier ist eine Aufsicht auf die Breitseite
80 eines erfindungsgemäßen Voll-Schutzschalters 102 gemäß einer weiteren Ausführungsform
dargestellt. Der Voll-Schutzschalter 102 umfasst ein Fehlerstrombauteil 84 und einen
daran angereihten Leitungsschutzschalter-Block. Der Leitungsschutzschalter-Block und
das Fehlerstrombauteil 84 besitzen Gehäuse mit etwa der gleichen Gehäusekontur. Diese
umfasst eine vordere und hintere Frontseiten 81, 82, 83, vordere und hintere Schmalseiten
85,86, eine Befestigungsseite 87 und Breitseiten 80. Die Befestigungsseite 87 ist
zur Befestigung des Voll-Schutzschalters 102 auf einer Tragschiene einer Installationsverteilung
vorgesehen. Dort ist der Voll-Schutzschalter 102 gegebenenfalls mit anderen Installationsschaltgeräten
oder auch mit Hilfsgeräten wie beispielsweise einem Schaltmotor sofern Einschaltung
aneinander gereiht angebracht. Die Aneinanderreihung der Geräte erfolgt an ihren Breitseiten.
Aufgrund der weit gehend deckungsgleichen Gehäusekontur der Geräte ist in der Ansicht
nach Figur 2 nur die Breitseite des Fehlerstrombauteils 84 zu erkennen. Der Leitungsschutzschalter
befindet sich senkrecht zur Zeichenebene hinter dem Fehlerstrombauteil 84, er ist
nahezu vollständig von dem Fehlerstrombauteil 84 abgedeckt.
[0038] An der vorderen Frontseite 81 des Fehlerstrombauteils 84 und auch des dahinterliegenden
Leitungsschutzschalters befindet sich eine domartige Vorwölbung 88, welche Teile des
mechanischen Schaltwerks umfasst und entlang deren gewölbten Außenfläche der erste
Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils und der zweite Schaltknebel des Leitungsschutzschalters
verschwenkt werden können. In der Ausschaltstellung, welche in der Figur 2a dargestellt
ist, ist der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils in einer gegenüber dem zweiten
Schaltknebel 16 des Leitungsschutzschalters versetzten Position befindlich, so dass
in der Aufsicht auf die Breitseite 80 der zweite Schaltknebel 16 hinter dem Fehlerstrombauteil
84 sichtbar ist. Die beiden Schaltknebel 6, 16 haben unterschiedliche Drehpunkte 89,90.
Die beiden Drehpunkte 89, 90 sind auf einer Linie senkrecht zur Befestigungsseite
87 in einem Abstand d gelegen. Der Drehpunkt 89 des ersten Schaltknebels 6 des Fehlerstrombauteils
84 liegt dabei unterhalb des Drehpunktes 90 des zweiten Schaltknebels 16 des Fehlerstromschutzschalters,
aus der Richtung der vorderen Frontseite 81 gesehen. Die Bewegungsbahn des ersten
Schaltknebels 6 des Fehlerstrombauteils 84 folgt dabei einem Kreisbogen um den Drehpunkt
89, welche einen größeren Radius r1 hat als die Bewegungsbahn des zweitem Schaltknebels
16 des Leitungsschutzschalters, welche einem Kreisbogen um den Drehpunkt 90 folgt
und einen Radius r2 hat, welcher kleiner ist als der Radius r1. Die Lage der beiden
Drehpunkte 89,90 und die Radien r1 und r2 sind so gewählt, dass im Bewegungsbereich
der beiden Schaltknebel 6, 16 entlang der gewölbten Oberfläche der domartigen Vorwölbung
88 zwischen der Ausschaltstellung (siehe Figur 2a) und der Einschaltstellung (siehe
Figur 2c) die Bewegungsbahnen der beiden Schaltknebel 6, 16 in etwa auf der gewölbten
Oberfläche der domartigen Vorwölbung 88 zu liegen kommen.
[0039] Die beiden Schaltknebel 6, 16 sind mit einem zweiten Koppelelement 18 gekoppelt.
Das Koppelelement 18 hat in etwa die Gestalt einer Schiene mit einem U-förmigen Profil.
Je ein Schenkel des Koppelelementes 18 liegt in der Ausschaltstellung gemäß Figur
2a an einem der beiden Schaltknebel 6, 16 an. Die Kopplung zwischen dem zweiten Schaltknebel
16 des Leitungsschutzschalters und dem an ihm anliegenden Schenkel 92 des Koppelelements
18 ist eine lose Kopplung. Wenn das Koppelelement 18 durch eine äußere Kraft in Richtung
des Pfeiles P verschwenkend beaufschlagt wird, so verschwenkt das Koppelelement 18
über seinen Schenkel 91 zunächst den ersten Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils
84 um einen Vorlaufwinkel α. Wenn der Vorlaufwinkel α erreicht ist, so trifft der
erste Schaltknebel 6 auf den zweiten Schaltknebel 16, beziehungsweise der Schenkel
91 des Koppelelements 18 trifft auf den zweiten Schaltknebel 16 des Leitungsschutzschalters.
Diese Situation einer so genannten Zwischenlage oder Vorlaufstellung ist in der Figur
2b dargestellt. Bei weiterem zwangsweisen Verschwenken des Koppelelements 18 in Richtung
des Pfeiles P, also im Uhrzeigersinn, nimmt ab dieser Position das Koppelelement 18
mit seinem Schenkel 91 sowohl den ersten als auch den zweiten Schaltknauf 6, 16 mit,
solange bis beide in ihre Einschaltposition, welche in der Figur 2c dargestellt ist,
verschwenkt worden sind. Die Größe des Vorlaufwinkels α ist in dabei durch den Abstand
d zwischen den beiden Drehpunkten 89, 90 festlegbar.
[0040] Die in der Figur 2 dargestellte Ausführungsvariante entspricht funktional derjenigen,
die in der Figur 1 oder 3 dargestellt und beschrieben wurde.
[0041] An dem Koppelelement 18 könnte auch beispielsweise ein Schaltmotor mit seiner Schaltwelle
angreifen und die Verschwenkung des Koppelelements 18 im Uhrzeigersinn bewirken. Dies
entspräche dann funktional einer Ausführungsform gemäß der Figur 5.
[0042] Die Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Drei Leitungsschutzschalter
201, 202, 203 sind an ihren Breitseiten aneinandergereiht. Ihre Schaltknebel sind
mit einem LS-Verbinder 183 zum gemeinsamen Ein- und Ausschalten verbunden und daher
in der Darstellung der Fig. 6 nicht sichtbar.
[0043] An der äußeren linken Breitseite des Leitungsschutzschalters 201 ist ein Fehlerstrombauteil
4 angereiht und mit den Leitungsschutzschaltern 201, 202, 203 funktional gekoppelt
wie oben beschrieben. Das Fehlerstrombauteil 4 wird in diesem Zusammenhang in der
Fachsprache auch als DDA bezeichnet. An der äußeren rechten Breitseite des Leitungsschutzschalters
203 ist ein Schaltmotor 40 angereiht. Seine Antriebswelle ist mit einem vierten Koppelelement
381 mit dem LS-Verbinder 183 gekoppelt. Das Einund Ausschalten der Leitungsschutzschalter
201, 202, 203 und des DDA 4 erfolgt hier, wie im Prinzip heute allgemein üblich, durch
Verschwenken der Schaltgriffe um ihre jeweilige Achse, so dass die Schaltgriffe beim
Schalten einen Winkelbereich überfahren.
[0044] Anhand der Fig. 7, die eine schematische Auf- und Einsicht in die Kopplung zwischen
dem DDA, den Leitungsschutzschaltern und dem Motor zeigt, soll im folgenden die Funktion
der erfindungsgemäßen Kopplung erläutert werden.
[0045] Bei dem LS-Verbinder 183 handelt es sich im Prinzip um eine längserstreckte Schiene,
vorteilhafterweise aus Kunststoff, welche ein etwa U-förmiges Querschnittsprofil aufweist.
In der montierten Position, welche in der Fig. 6 dargestellt ist, ist der LS-Verbinder
183 so über die Schaltknebel 161, 162, 163 geschoben, dass die Öffnung des U-Profils
in Richtung auf die Frontseite der Leitungsschutzschalter 201, 202, 203 weist, die
seitlichen Schenkel 111, 112 des U-Profils umfassen die Schaltknebel 161, 162, 163.
Dabei liegt der erste Schenkel 112 an den Schaltknebeln 161, 162, 163 an, wohingegen
zwischen dem zweiten Schenkel 111 und den Schaltknebeln ein Freiraum α besteht. Funktional
stellen die Schenkel 112, 111 bezogen auf die Schaltknebel 161, 162, 163 gewissermaßen
Anschlagskanten dar.
[0046] Der erste Schaltknebel 6 des Fehlerstrombauteils weist eine Nase 7 auf, welche parallel
zum Verlauf des LS-Verbinders 183 vorspringt und an einer Koppelstelle 9 an diesem
anliegt. Das vierte Koppelelement 381 ist mit dem LS-Verbinder 183 verbunden.
[0047] Wenn nun der Schaltmotor 40 das vierte Koppelelement 381 in Richtung des mit "Ein"
bezeichneten Pfeils verschwenkt, so wird dadurch gleichzeitig der LS-Verbinder 183
in dieselbe Richtung verschwenkt. Wegen der Kopplung an der Koppelstelle 9 wird sofort
der erste Schaltknebel 6 des DDA 4 ebenfalls in Einschaltrichtung verschwenkt. Die
Schaltknebel 161, 162, 163 bleiben jedoch noch in ihrer Ausschaltstellung, denn wegen
des Freiraums a kommt der zweite Schenkel 111 erst dann in Kontakt mit den Schaltknebeln
161, 162, 163, wenn der LS-Verbinder 183 um einen dem Freiraum α entsprechenden Verschiebeweg
oder Schwenkwinkel verschwenkt wurde. Der Freiraum α realisiert somit den Vorlauf,
der notwendig ist, damit der DDA ein Wiedereinschalten der Leitungsschutzschalter
201, 202, 203 gestatten kann, wie oben beschrieben. Somit ist ein gemeinsames Einschalten
aller drei Leitungsschutzschalter oder Pole 201, 202, 203 und des DDA 4 durch den
Schaltmotor ermöglicht.
[0048] Im eingeschalteten Zustand erlaubt der Freiraum α, dass bei Auslösen eines einzelnen
oder aller drei Leitungsschutzschalter oder Pole ohne Auslösen des DDA, etwa bedingt
durch einen thermischen Überstrom, welcher den DDA ja nicht auslösen würde, die Schaltknebel
161, 162, 163 dennoch in ihre Ausschaltstellung verschwenken können. Denn durch den
inneren mechanischen Aufbau der Leitungsschutzschalter 201, 202, 203 kann die Verklinkungsstelle
des Schaltwerkes eines Leitungsschutzschalters nach einem Auslösen nur dann wieder
verklinkt werden, wenn der Schaltknebel sich in seiner Ausschaltstellung befindet.
Nur dann ist ein Wiedereinschalten des Leitungsschutzschalters möglich. Durch die
erfindungsgemäß gestaltete Kopplung wird eine ganz normale Funktion der Leitungsschutzschalter
unabhängig von dem DDA ermöglicht, wie auch die Zwangsauslösung durch den DDA mit
anschließendem gemeinsamen Wiedereinschalten durch den Schaltmotor 40.
[0049] Wenn hingegen aufgrund eines Fehlerstrom der DDA anspricht und sein erster Schaltknebel
6 sich in die Ausschaltstellung, gekennzeichnet durch den mit "Aus" bezeichneten Pfeil,
verschwenkt, dann wird durch die Kopplung an der Koppelstelle 9 der LS-Verbinder 183
sofort in die Ausschaltposition verschwenkt und mit ihm werden wegen des Anliegens
des ersten Schenkels 112 an den Schaltknebeln 161, 162, 163 auch diese sofort gemeinsam
in ihre Ausschaltstellung verbracht.
[0050] Selbstverständlich soll die Erfindung nicht auf die in schematischer Weise gezeigten
Ausführungsbeispiele beschränkt sein. Alle anderen konstruktiven Ausgestaltungen,
welche denselben funktionalen Zweck hervorbringen, dass nämlich bei einer Kopplung
der Schaltknebel eines aneinandergereihten Fehlerstrombauteils und eines Leitungsschutzschalters
über ein gemeinsames Koppelelement bei einer zwangsweisen Verschwenkung des Koppelelementes
zunächst der erste Schaltknebel des Fehlerstrombauteils um einen bestimmten Vorlaufwinkel
verschwenkt wird, bevor dann der zweite Schaltknebel des Leitungsschutzschalters ebenfalls
verschwenkt wird, sind von der vorliegenden Erfindung zumindest im Äquivalenzbereich
mit umfasst.
Bezugzeichenliste
[0051]
- 1
- Voll-Schutzschalter
- 101
- Voll-Schutzschalter
- 102
- Voll-Schutzschalter
- 2
- Leitungsschutzschalter
- 201
- Leitungsschutzschalter
- 202
- Leitungsschutzschalter
- 203
- Leitungsschutzschalter
- 4
- Fehlerstrombauteil
- 6
- erster Schaltknebel
- 7
- Nase
- 8
- erstes Schaltschloss im Fehlerstrombauteil
- 9
- Koppelstelle
- 10
- erstes Koppelelement
- 111
- Schenkel, Anschlagskante
- 112
- Schenkel, Anschlagskante
- 12
- Auslösehebel
- 121
- Auslösehebel
- 122
- Auslösehebel
- 123
- Auslösehebel
- 14
- zweites Schaltschloss im Leitungsschutzschalter
- 141
- Schaltschloss
- 142
- Schaltschloss
- 143
- Schaltschloss
- 16
- zweiter Schaltknebel
- 161
- Schaltknebel
- 162
- Schaltknebel
- 163
- Schaltknebel
- 18
- zweites Koppelelement
- 181
- Motorarm
- 182
- gemeinsame Kupplung
- 183
- LS-Verbinder
- 20
- Wirklinie
- 22
- Wirklinie
- 24
- Wirklinie
- 26
- Kontaktstelle
- 28
- Strompfad
- 30
- Eingangsklemme
- 32
- Ausgangsklemme
- 34
- Kupplung
- 36
- Kupplung
- 38
- drittes Koppelelement
- 381
- viertes Koppelelement
- 40
- Motor
- 42
- Welle
- 80
- Breitseite
- 81
- vordere Frontseite
- 82
- hintere Frontseite
- 83
- hintere Frontseite
- 84
- Fehlerstrombauteil
- 85
- vordere Schmalseite
- 86
- hintere Schmalseite
- 87
- Befestigungsseite
- 88
- domartige Vorwölbung
- 89
- Drehpunkt
- 90
- Drehpunkt
- 91
- Schenkel des Koppele- mentes 18
- 92
- Schenkel des Koppele- mentes 18
- P
- Pfeil
- R
- Pfeil
1. Voll-Schutzschalter (1) mit einem Leitungsschutzschalter (2) und einem daran anbaubaren
Fehlerstrombauteil (4), mit einem im Fehlerstrombauteil (4) vorgesehenen ersten Schaltmechanismus,
umfassend einen ersten Schaltknebel (6) zum Betätigen eines im Fehlerstrombauteil
(4) untergebrachten ersten Schaltschlosses mit wenigstens einer ersten Verklinkungsstelle
(8), und mit einem im Leitungsschutzschalter (2) vorgesehenen zweiten Schaltmechanismus
umfassend einen zweiten Schaltknebel (16) zum Betätigen eines im Leitungsschutzschalter
(2) untergebrachten zweiten Schaltschlosses (14) mit wenigstens einer zweiten Verklinkungsstelle,
wobei das erste und das zweite Schaltschloss (8, 14) mittels eines ersten Koppelelementes
(10) derart gekoppelt sind, dass beim Entklinken der ersten Verklinkungsstelle auch
die zweite Verklinkungsstelle entklinkt und dabei wenigstens eine Kontaktstelle des
Leitungsschutzschalters (2) geöffnet wird, und dass das zweite Schaltschloss mittels
des zweiten Schaltknebels erst dann wieder einschaltbar ist, wenn der erste Schaltknebel
gegenüber seiner Ausschaltstellung um einen vorgebbaren Vorlaufwinkel in Richtung
auf seine Einschaltstellung hin verschwenkt worden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Schaltknebel (6, 16) mittels eines zweiten Koppelelementes (18,
181, 182) gekoppelt sind, wobei das zweite Koppelelement den ersten Schaltknebel (6)
gegen den zweiten Schaltknebel (16) in Richtung auf seine Einschaltstellung hin um
den vorgebbaren Vorlaufwinkel verschwenkend beaufschlagt.
2. Voll-Schutzschalter (1) nach Anspruch 1, wobei das erste Schaltschloss (8) mittels
eines ersten Koppelelementes (10) mit einem Auslösehebel (12) des zweiten Schaltschlosses
(14) derart koppelbar ist, dass, wenn das erste Schaltschloss (8) des Fehlerstrombauteils
(4) in seinen Entklinkungszustand übergeht und der erste Schaltknebel (6) in seine
Ausschaltstellung verschwenkt, über das erste Koppelelement (10) und den Auslösehebel
(12) eine Verklinkungsstelle des zweiten Schaltschlosses (14) in ihrer Entklinkungslage
gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Koppelelement (18, 181) bei einer erzwungenen Verbringung aus einer ersten,
mit der Ausschaltstellung des zweiten Schaltknebels (16) korrespondierenden Lage in
eine zweite, mit der Einschaltstellung des zweiten Schaltknebels (16) korrespondierenden
Lage, zunächst nur den ersten Schaltknebel (6) des Fehlerstrombauteils (4) verschwenkend
beaufschlagt und diesen dadurch um einen vorgebbaren Vorlaufwinkel verschwenkt, bevor es auch den zweiten Schaltknebel
(16) des Leitungsschutzschalters (2) verschwenkend beaufschlagt.
3. Voll-Schutzschalter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schaltknebel (6) durch das zweite Koppelelement (18, 181, 182) gegenüber
seiner Ausschaltstellung wenigstens um den Vorlaufwinkel gegen den zweiten Schaltknebel
(16) und in Richtung auf seine Einschaltstellung hin verschwenkt und gehalten ist.
4. Voll-Schutzschalter (1) nach Anspruch 1, wobei der Vorlaufwinkel so bemessen ist,
dass das vorlaufende Verschwenken des ersten Schaltknebels (6) das erste Schaltschloss
(8) in einen solchen Zustand versetzt, in dem dieses über das erste Koppelelement
(10) den Auslösehebel (12) freigibt und die Verklinkungsstelle des zweiten Schaltschlosses
(14) dadurch wieder verklinkbar ist, so dass dadurch ein gemeinsames Einschalten des Fehlerstrombauteils (4) und des Leitungsschutzschalters
(2) durch Betätigen eines einzigen Bedienelementes ermöglicht ist.
5. Voll-Schutzschalter (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Koppelelement (18, 181, 182) nach Art einer Profilschiene ausgebildet
ist.
6. Voll-Schutzschafter nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpunkte (89, 90) des ersten und zweiten Schaltknebels (6, 16) voneinander
beabstandet sind und der Drehpunkt (89) des ersten Schaltknebels (6) näher an der
Befestigungsseite (87) des Voll-Schutzschalters (1) liegt als der Drehpunkt (90) des
zweiten Schaltknebels (16).
7. Voll-Schutzschalter (101) nach Anspruch 1, mit drei zu einem dreipolig schaltenden
Leitungsschutzschalter-Block aneinandergereihten einpoligen Leitungsschutzschaltern
(201, 202, 203) und einem daran anbaubaren Fehlerstrombauteil (4), wobei die drei
Schaltknebel (161, 162, 163) der Leitungsschutzschalter (201, 202, 203) mit einem
dritten Koppelelement (38) zum gemeinsamen Einschalten miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schaltknebel (6) des Fehlerstrombauteils (4) mittels des zweiten Koppelelements
(18) mit dem dritten Koppelelement (38) gekoppelt ist, wobei das zweite Koppelelement
den ersten Schaltknebel (6) gegen die verbundenen Schaltknebel (161, 162, 163) in
Richtung auf seine Einschaltstellung hin um den vorgebbaren Vorlaufwinkel verschwenkend
beaufschlagt.
8. Voll-Schutzschalter (101) nach Anspruch 1, mit drei zu einem dreipolig schaltenden
Leitungsschutzschalter-Block aneinandergereihten einpoligen Leitungsschutzschaltern
(201, 202, 203) und einem daran anbaubaren Fehlerstrombauteil (4), dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schaltknebel (6) des Fehlerstrombauteils (4) mittels des zweiten Koppelelements
(182) mit den drei Schaltknebeln (161, 162, 163) der Leitungsschutzschalter (201,
202, 203) gekoppelt ist, wobei das zweite Koppelelement den ersten Schaltknebel (6)
gegen die Schaltknebel (161, 162, 163) in Richtung auf seine Einschaltstellung hin
um den vorgebbaren Vorlaufwinkel verschwenkend beaufschlagt.
9. Motorsteuerbarer Voll-Schutzschalter umfassend einen Voll-Schutzschalter (101) nach
einem der vorigen Ansprüche und einen daran anreihbaren und fernsteuerbaren Schaltmotor
(40), dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Koppelelement (181, 182) durch den Schaltmotor (40) in Richtung auf eine
zweite, mit der Einschaltstellung des Schaltknebels (16, 161, 162, 163) des Leitungsschutzschalters
korrespondierende Lage hin erzwungen verbringbar ist.
10. Motorsteuerbarer Voll-Schutzschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (40) direkt mit dem zweiten Koppelelement (181) gekoppelt ist.
11. Motorsteuerbarer Voll-Schutzschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor über ein viertes Koppelelement (381) mit dem zweiten Koppelelement (181)
gekoppelt ist.