[0001] Die Erfindung betrifft ein Kontaktelement für eine Anschlussklemme, insbesondere
für eine Leiterplatten-Anschlussklemme, eine Anschlussklemme und eine Steckbrücke
für ein Kontaktelement.
[0002] In der Terminologie dieses Dokumentes weist eine Anschlussklemme in der Regel mehrere
Pole auf, an denen jeweils ein Anschlussdraht durch Klemmwirkung in einer leitenden
Verbindung zu einem Kontaktelement zur Weiterleitung eines elektrischen Signals fixiert
werden kann. Von dem Kontaktelement wird das elektrische Signal dann in der Regel
durch eine oder mehrere feste oder lösbare leitende Verbindungen abgegriffen. Jedem
Pol einer Anschlussklemme entspricht somit ein Klemmelement und die gesamte Anschlussklemme
ist aus mehreren derartigen Klemmelementen aufgebaut.
[0003] Bei der Verwendung von Anschlussklemmen zum Anschluss mehrerer Anschlussdrähte im
Allgemeinen und von Leiterplatten-Anschlussklemmen zum Anschluss mehrerer Anschlussdrähte
an Leiterplatten im Besonderen kommt es häufig vor, dass zwei oder mehr Klemmelemente
der Anschlussklemme miteinander elektrisch verbunden werden sollen. Dies geschieht
in der Regel dadurch, dass ein U-förmig gebogenes Drahtstück oder ein U-förmiges Stanzteil
in die Klemmstelle eingeschoben und festgeklemmt wird. Problematisch bei dieser Vorgehensweise
ist jedoch, dass an mindestens einer der verbundenen Klemmstellen zusätzlich noch
ein Anschlussdraht angeschlossen werden muss, so dass an dieser Stelle zwei Elemente
festgeklemmt werden müssen. Dies führt dazu, dass eine sichere Kontaktierung beider
Elemente nicht mehr als gewährleistet angesehen werden kann, weil beispielsweise die
Durchmesser von U-förmigem Drahtstück bzw. Stanzteil einerseits und Anschlussdraht
andererseits voneinander abweichen. Als besonders anfällig haben sich dabei die wegen
ihres besonders robusten, kostengünstig herzustellenden und in der Handhabung überaus
bequemen Klemmmechanismus weit verbreiteten Federklemmen erwiesen.
[0004] Aus der
DE 10 2004 013 757 ist es bekannt, dieses Problem durch den Einbau von separaten elektrischen Kontakten
für derartige miteinander zu verbrückende Klemmelemente zu umgehen. Dieser Einbau
muss jedoch im Voraus erfolgen; ferner kann eine einmal hergestellte Verbindung nicht
mehr gelöst werden und die Montagekosten steigen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Kontaktelement für eine Anschlussklemme,
insbesondere für eine Leiterplatten-Anschlussklemme, eine Anschlussklemme und eine
Steckbrücke für eine Anschlussklemme bereitzustellen, mit der die Verbindung von Polen
der Anschlussklemme flexibel, bedarfsgerecht und kostengünstig möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kontaktelement für eine Anschlussklemme
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Anschlussklemme mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 8 und eine Steckbrücke für eine Anschlussklemme mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Der Kerngedanke der Erfindung liegt darin, ein Kontaktelement für eine Anschlussklemme
als ein Stanzbiegeteil auszuführen, in dem mindestens ein erstes Klemmmittel zum Fixieren
einer Steckbrücke und ein zweites Klemmmittel zum Fixieren eines Anschlussstifts integriert
sind. Integriert bedeutet dabei insbesondere, dass das erste und das zweite Klemmmittel
integraler Bestandteil des Stanzbiegeteils sind und die entsprechenden Abschnitte
des Stanzbiegeteils gegebenenfalls mit einer geeigneten mechanischen Vorspannung versehen
sind.
[0008] Dadurch wird ein separater Klemmkontakt für eine Steckbrücke bereitgestellt, über
die verschiedene Kontaktelemente miteinander kurzgeschlossen werden können, während
gleichzeitig an allen Klemmkontakten eine optimale Klemmwirkung für Stift und elektrischen
Leiter gewährleistet bleibt.
[0009] Das erfindungsgemäß ausgestaltete, multifunktionale Kontaktelement lässt sich in
einem einzigen Prozessschritt, nämlich durch Ausführen des Stanzbiegevorgangs, einfach
und kostengünstig herstellen.
[0010] Vorteilhafterweise weist das Stanzbiegeteil eine käfigartige Struktur auf, da dann
beispielsweise ein durch eine zusätzliche, als separates Teil im Kontaktelement angeordnete
Klemmfeder in das Kontaktelement eingeleiteter Kraftfluss geschlossen werden kann.
[0011] Als besonders geeignet haben sich Kontaktelemente erwiesen, bei denen zumindest das
erste Klemmmittel eben ist, da dies eine besonders kompakte, platzsparende Bauform
ermöglicht. Insbesondere hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass das erste Klemmmittel
mindestens einen Klemmschenkel aufweist, der z.B. einen zwischen Klemmschenkel und
einer Wandung oder einem zweiten Klemmschenkel einführbaren Kontaktfinger einer Steckbrücke
in eingeführtem Zustand durch eine Klemmwirkung auf eine dem Klemmschenkel zugewandte
Seitenfläche des Kontaktfingers fixiert.
[0012] Eine besonders sichere Klemmverbindung garantierende Ausführungsform des ersten Klemmmittels
sieht vor, dass der mindestens eine Klemmschenkel ein Struktur, z.B. einen Hinterschnitt
oder eine Ausbuchtung aufweist, in den eine entsprechende Ausbuchtung oder ein Hinterschnitt
eines Kontaktfingers aufgenommen werden kann. Derartige Klemmmittel können sehr einfach
durch Ausstanzen einer entsprechenden Form aus einem Blechstreifen bereitgestellt
werden.
[0013] Eine breite Verwendbarkeit bei einer einzigen Ausgestaltung des Kontaktelementes
kann erreicht werden, wenn das zweite Klemmmittel für das Einführen des Anschlussstifts
aus drei unterschiedlichen Raumrichtungen ausgelegt ist.
[0014] Weiter verbessert wird das Kontaktelement, wenn er zusätzlich eine Prüfkontaktfläche
aufweist, die ein Überprüfen des momentan an diesem Bauteil anliegenden Signals ermöglicht.
[0015] Eine erfindungsgemäße Anschlussklemme, insbesondere Leiterplatten-Anschlussklemme,
weist mindestens zwei Klemmelemente auf, die jeweils ein Isoliergehäuse und einen
innerhalb des Isoliergehäuses angeordnetes erfindungsgemäßes Kontaktelement aufweisen.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Isoliergehäuse von mindestens zwei der Klemmelemente,
insbesondere der Klemmelemente, die miteinander elektrisch leitend zu verbinden sind,
eine Drahteinführungsöffnung, eine von der Drahteinführungsöffnung getrennte Steckbrückeneinführungsöffnung
und mindestens eine weitere Öffnung zum Herstellen eines Steckkontaktes mit einem
Stift oder einer Stiftleiste aufweist. Dadurch ist gewährleistet, dass für jeden vorgesehenen
Steckkontakt eine eigene und damit auf die besonderen Erfordernisse des jeweiligen
Steckkontaktes abgestimmte Klemmstelle erreichbar ist.
[0017] Weiter hat sich als günstig erwiesen, dass das Isoliergehäuse mindestens eine Rastvorrichtung
aufweist, mit der es an einem Gehäuse oder einer Leiterplatte fixierbar ist.
[0018] Zur variablen und nachträglich herstellbaren elektrischen Verbindung von mindestens
zwei Klemmelementen einer solchen Anschlussklemme eignet sich besonders eine Steckbrücke
und insbesondere eine Steckbrücke, die im gesteckten Zustand jeweils mit dem ersten
Klemmmittel der Kontaktelemente der jeweiligen Klemmelemente in Klemmverbindung steht.
[0019] Die Steckbrücke für ein erfindungsgemäßes Kontaktelement weist vorteilhafterweise
ein Vorderteil und mindestens zwei Kontaktfinger aufweist. Besonders leicht zu handhaben
ist sie, wenn das Vorderteil zumindest teilweise abgewinkelt ist. Um ein gefahrloses
Entfernen der Steckbrücke bei allen gerade am Kontaktelement anliegenden Spannungen
zu erlauben, ist es sehr nützlich, wenn das Vorderteil zumindest partiell mit einer
Isolierung ummantelt ist. Die Ummantelung kann durch ein aufgesetztes Kunststoffteil
oder durch ein umspritztes Teil erzielt werden.
[0020] Ein besonders sicherer Halt der Steckbrücke wird erreicht, wenn dass mindestens einer
der Kontaktfinger eine Ausbuchtung oder einen Hinterschnitt aufweist, wodurch eine
Verrastungswirkung in den zugeordneten Klemmmitteln insbesondere dann erzielt wird,
wenn diese einen entsprechenden Hinterschnitt oder eine entsprechende Ausbuchtung
weisen.
[0021] Zusätzlich trägt zu einem sicheren Halt bei, wenn mindestens einer der Kontaktfinger
eine Aussparung aufweist, da dadurch die Ränder der Kontaktfinger zueinander federn
können, was eine bessere Kontaktgabe erlaubt.
[0022] Sinnvoll ist es, die Steckbrücke ebenfalls als Stanzbiegeteil auszuführen, das vorteilhafterweise
bei einer zweipoligen Brücke eine U-förmige und bei einer mehrpoligen Brücke eine
kammartige Gestalt hat.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführlich
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Anschlussklemme mit ungesteckter Steckbrücke,
- Figur 2
- eine Ansicht der Anschlussklemme nach Figur 1 mit entfernter Seitenwand und gesteckter
Steckbrücke,
- Figur 3
- einen Querschnitt durch die Anschlussklemme nach Figur 1,
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel für ein Kontaktelement der Anschlussklemme nach Figur 1 im
Detail,
- Figur 5
- ein Ausführungsbeispiel für eine Steckbrücke für eine Anschlussklemme nach Figur 1
im Detail und
- Figur 6
- eine Ansicht von unten von zwei nebeneinander und beabstandet voneinander angeordneten
Kontaktelementen einer Anschlussklemme nach Figur 1, die mittels ein-gesteckter Steckbrücke
miteinander verbunden sind.
[0024] Für gleiche Bauteile wird, soweit nicht anders erwähnt, in allen Figuren dasselbe
Bezugszeichen verwendet.
[0025] Figur 1 zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Anschlussklemme 100 und eine ungesteckte
Steckbrücke 3. Die in Figur 1 gezeigte Anschlussklemme 100 ist für vier nicht dargestellte
Anschlussdrähte ausgelegt, eine Auslegung für mehr oder weniger Anschlussdrähte ist
ebenfalls möglich. Dazu eignet sich insbesondere ein modularer Aufbau der Anschlussklemme
aus einzelnen, miteinander verbindbaren Klemmelementen 101, eine untrennbare Ausführung
ist aber gleichfalls möglich.
[0026] Jedes Klemmelement 101 zeigt ein Isoliergehäuse 1, das in der Regel aus einem elektrisch
isolierenden Material gefertigt ist, mit einer Drahteinführungsöffnung 4 und einer
Steckbrückeneinführungsöffnung 5 und einen Drücker 2, der ebenfalls in der Regel aus
einem elektrisch isolierenden Material gefertigt ist, und das Isoliergehäuse 1 durchsetzt.
[0027] Ferner weist das Isoliergehäuse 1 mindestens eine Rastvorrichtung 6 zum Einrasten
in eine Leiterplatte oder eine Wandung eines Gehäuses auf. Seitlich ist die Anschlussklemme
100 durch eine Seitenwand 102 abgeschlossen.
[0028] Figur 2 zeigt eine Ansicht der aus vier Klemmelementen 101 zusammengesetzten Anschlussklemme
100 aus Figur 1 mit entfernter Seitenwand 102, so dass ein Blick ins Innere eines
der Klemmelemente 101 möglich ist. Das Isoliergehäuse 1 weist zusätzlich zu der Drahteinführungsöffnung
4, der Steckbrückeneinführungsöffnung 5 und dem das Isoliergehäuse 1 durchsetzenden
Drücker 2 drei Öffnungen 10, 11, 12 für nicht dargestellte Steckkontakte auf. Im Inneren
des Isoliergehäuses 1 ist ein Kontaktelement 8 angeordnet, das von außen über einen
Prüfabgriff 9 zugänglich ist.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel für das Kontaktelement 8 der Anschlussklemme 100 aus Figur
1 ist Figur 4 zu entnehmen. Das Kontaktelement 8 ist als einstückiges Stanzbiegeteil
ausgeführt. Das Kontaktelement 8 ist weiterhin käfigartig ausgebildet. Erfindungswesentlich
ist, dass in das Kontaktelement 8 ein erstes Klemmmittel 13 und ein zweites Klemmmittel
15 integriert sind, die insbesondere einstückig und integral mit dem Kontaktelement
8 ausgeführt sind. Bei dem ersten Klemmmittel 13 handelt es sich in der Ausführung
gemäß Figur 4 konkret um zwei Klemmschenkel mit einem Hinterschnitt 14. Das zweite
Klemmmittel 15 ist als Kontaktfeder ausgeführt, die in drei Richtungen Einführhilfen
22 aufweist, welche das Herstellen eines klemmenden Kontakts mit einem nicht dargestellten,
aus diesen Richtungen zugeführten Anschlussstift erleichtern. Darüber hinaus weist
das Kontaktelement 8 in der in Figur 4 gezeigten Ausgestaltung eine Prüfkontaktfläche
16 auf, welche über den Prüfabgriff 9 zugänglich ist. Die am Kontaktelement 8 vorgesehene
Prüfkontaktfläche 16 erlaubt es, über einen Prüfabgriff 9 die aktuell am Kontaktelement
8 herrschenden Strom-und Spannungsverhältnisse abzugreifen und einer Messung zuzuführen.
[0030] Im Einzelnen ist das die käfigartige Struktur des Kontaktelementes 8 bildende Stanzbiegeteil
gemäß Figur 4 folgendermaßen aufgebaut: Eine Grundplatte 401 definiert durch ihre
Quererstreckung eine x-Achse 419, ihre Längserstreckung eine y-Achse 420 und ihre
Dickenerstreckung eine z-Achse 421, die gemeinsam ein rechtshändiges kartesisches
Koordinatensystem bilden. In dem so definierten Koordinatensystem entspricht "vorne"
größeren und "hinten" kleineren x-Werten, "rechts" größeren und "links" kleineren
y-Werten sowie "oben" größeren und "unten" kleineren z-Werten.
[0031] Angrenzend an den linken Rand der Grundplatte 401 weist diese eine Ausstanzung 402
auf, die das erste Klemmmittel 13, hier in Form von Klemmschenkeln, in deren Innenseiten
Ausnehmungen 14 eingebracht sind, erzeugt.
[0032] Vom rechten Teil des vorderen, im Wesentlichen parallel zur y-Achse verlaufenden
Rands der Grundplatte 401 ist ein sich über den rechten Rand der Grundplatte 401 hinaus
weiter nach rechts erstreckender erster Materialstreifen 408 um eine im Wesentlichen
parallel zur y-Achse verlaufende Achse herum nach oben heraufgebogen. Der an die Grundplatte
401 angrenzende Teil des ersten Materialstreifens 408 dient der Seitenstabilisierung
der in Figur 4 nicht dargestellten Klemmfeder in Richtung nach vorne. Folgt man danach
der Erstreckung des ersten Materialstreifens 408 weiter nach rechts, so verläuft er
zunächst schräg nach rechts hinten, geht dann in eine im Wesentlichen parallel zur
x-Achse verlaufende, rechteckige Klemmfläche 410 über, die in den verbleibenden drei
Richtungen von relativ zur Klemmfläche 410 schräg nach vorne gestellten Flächen 411,
412, 413 umgeben ist. Dieser Abschnitt des ersten Materialstreifens 408 bildet einen
ersten Teil des Klemmmittels 15; ein weiterer Materialstreifen 414, dessen Ausgestaltung
weiter unten beschrieben wird, bildet einen zweiten Teil des Klemmmittels 15.
[0033] Vom hinteren, im Wesentlichen parallel zur y-Achse verlaufenden Rand der Grundplatte
401 ist eine Rückwand 403 so abgebogen, dass sie sich in z-Richtung erstreckt. Aus
der Rückwand 403 ist ein zweiter Materialstreifen 404 so herausgebogen, dass er oberhalb
der Grundplatte 401 parallel zu dieser liegt. Der zweite Materialstreifen 404 verhindert
ein Kippen der in Figur 4 nicht gezeigten Klemmfeder.
[0034] Vom oberen, im Wesentlichen parallel zur y-Achse verlaufenden Rand der Rückwand 403
ist eine Deckenplatte 405 abgebogen, die sich im Wesentlichen entlang der x-Achse
parallel zur Grundplatte 401 erstreckt. An der der Grundplatte 401 zugewandten Seite
der Deckenplatte 405 kommt der nicht gezeigte Draht, wenn er eingeführt und durch
eine lediglich in Figur 2 und Figur 3 dargestellte Klemmfeder 7 fixiert ist, zur Anlage.
Am vorderen Rand der Deckenplatte 405 ist eine rechteckige Ausstanzung 406 angeordnet,
die zur Aufnahme des in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Drückers 2 dient.
[0035] Im linken unteren Bereich der Rückwand 403 ist ein dritter Materialstreifen 407 so
herausgebogen, dass er sich parallel zur x-Richtung erstreckt und dass einerseits
der vordere Rand der Grundplatte 401, der vordere Rand des dritten Materialstreifens
407 und der vordere Rand der Deckenplatte 405 in einer Ebene liegen und andererseits
der linke Rand der Grundplatte 401, der linke Rand des dritten Materialstreifens 407
und der linke Rand der Deckenplatte 405 in einer Ebene liegen. Der Materialstreifen
407 dient der Sicherung der nicht dargestellten Klemmfeder 7 gegen ein zu weites Hineindrücken
des Kontaktelements 8 nach rechts.
[0036] Im rechten oberen Bereich der Rückwand 403 ist ein vierter Materialstreifen 409 so
herausgebogen, dass er sich parallel zur x-Richtung erstreckt und der vordere Rand
des vierten Materialstreifens 409 und der Deckenplatte 405 in einer Ebene liegen.
Der vierte Materialstreifen dient als Träger für die Prüfkontaktfläche 16, die von
ihm in vorderen Teil seines oberen Randbereichs nach rechts abgebogen ist, so dass
die Prüfkontaktfläche 16 im Wesentlichen parallel zur Deckenplatte 405 liegt und mit
dieser in einer Ebene oder leicht unterhalb von ihr angeordnet ist.
[0037] Vom rechten unteren Bereich der Rückwand 403 erstreckt sich der bereits oben erwähnte
fünfte Materialstreifen 414 zunächst schräg nach rechts vorne. Bei der y-Koordinate
der linken Grenzlinie der ersten Klemmfläche 410 des ersten Materialstreifens 408
geht der fünfte Materialstreifen 414 in eine zur ersten Klemmfläche 410 im wesentlichen
parallele und gleich große rechteckige zweite Klemmfläche 415 über, die in den verbleibenden
drei Richtungen von relativ zur zweiten Klemmfläche 415 schräg nach hinten gestellten
Flächen 416, 417, 418 umgeben ist. Die Flächen 411 und 416, 412 und 417 sowie 413
und 418 bilden dabei jeweils gemeinsam eine Einführhilfe für das Einführen eines nicht
gezeigten Anschlussstifts 21 in das durch die Materialstreifen 408 und 414 gebildete
zweite Klemmmittel 16 und insbesondere zwischen die Klemmflächen 410 und 415.
[0038] Wieder bezugnehmend auf Figur 2 ist in das Kontaktelement 8 die Klemmfeder 7 so zwischen
die Grundplatte 401 und die Deckenplatte 405 des Kontaktelements 8 bzw. die Grundplatte
401 des Kontaktelements 8 und eine Unterseite des Drückers 2 eingesetzt, dass eine
klemmende Wirkung auf einen nicht dargestellten, in die Drahteinführungsöffnung 4
eingeführten Anschlussdraht herbeiführbar ist. Die Klemmfeder 7 bildet das dritte
Klemmmittel der Anschlussklemme 100. Im hinteren Bereich des Kontaktelements 8 erkennt
man das mit diesem einstückig ausgeführte zweite Klemmmittel 15.
[0039] In zwei zueinander benachbarte Steckbrückeneinführungsöffnungen 5 zweier benachbarter
Klemmelemente 101 ist eine Steckbrücke 3 eingesetzt, über die diese beiden Klemmelemente
101 miteinander leitend verbunden sind. Die Steckbrücke 3 kann selbstverständlich
auch so gestaltet werden, dass mehr als zwei Klemmelemente 101 miteinander leitend
verbunden sind oder dass zwei nicht miteinander benachbarte Klemmelemente 101 miteinander
verbunden sind.
[0040] Anhand der Figur 2 kann leicht das Grundprinzip der Verbindung von Anschlussdrähten
über die Anschlussklemme 100 nachvollzogen werden. Wird ein nicht dargestellter Anschlussdraht
mit abisoliertem Ende durch eine Drahteinführungsöffnung 4 in das Innere eines Klemmelementes
101 eingeführt, trifft er auf die schräg nach oben führende, blattartige Vorderseite
der Klemmfeder 7 und wird entlang dieser nach schräg oben abgeleitet, bis er auf die
eigentliche Anlagefläche, welche insbesondere durch die Innenfläche der Deckenplatte
405 gebildet ist, des Kontaktelements 8, die in Figur 2 allerdings nicht erkennbar
ist, trifft. Bei hinreichend steifen Anschlussdrähten führt in dieser Position weiter
ausgeübter Druck dazu, dass die Klemmfeder 7 leicht heruntergedrückt wird und das
abisolierte Ende des Anschlussdrahtes zwischen Anlagefläche und Klemmfeder 7 eingeklemmt.
Bei Verwendung weniger steifer Anschlussdrähte kann das Herunterdrücken der Klemmfeder
7 auch durch Druck auf den Drücker 2 herbeigeführt werden, der auf einer Schulter
oder Auflagefläche der Klemmfeder 7 aufliegt. Anschließend wird der Anschlussdraht
eingeführt und durch Fortfall des Drucks auf den Drücker verklemmt. In beiden Fällen
wird zum Lösen der Verbindung ein Druck auf den Drücker 2 ausgeübt, dadurch die Klemmfeder
7 herabgedrückt und so die Klemmwirkung der Klemmfeder 7 überwunden. Im herabgedrückten
Zustand der Klemmfeder 7 kann dann der Anschlussdraht leicht wieder entfernt werden.
[0041] Das Kontaktelement 8 ist aus elektrisch leitendem Material hergestellt. Ein über
einen in das Klemmelement 101 eingeführten Anschlussdraht zugeführte elektrische Signale
werden sich daher in dem Kontaktelement 8 und insbesondere in die Kontaktfeder für
den Steckkontakt ausbreiten. Durch die Öffnungen 10, 11 und/oder 12 lässt sich aus
drei unterschiedlichen Raumrichtungen ein Steckkontakt mit dem als Kontaktfeder ausgeführten
zweiten Klemmmittel 15 herstellen, indem einfach ein in Figur 2 nicht dargestellter
leitfähiger Anschlussstift oder Pin in die Kontaktfeder eingeführt wird.
[0042] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch die Anschlussklemme 100 aus Figur 1. Dieser
Darstellung sind neben den schon aus Figur 1 bzw. Figur 2 bekannten Elementen weitere
Details zu entnehmen, insbesondere hinsichtlich der Anordnung der Klemmfeder 7 im
Kontaktelement 8.
[0043] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den detaillierten Aufbau der Steckbrücke
3, die besonders vorteilhaft als Stanzbiegeteil ausgeführt ist. Sie weist vorteilhafterweise
ein abgewinkeltes Vorderteil 20 auf, von dem zwei Kontaktfinger 17 ausgehen, prinzipiell
können aber auch die Kontaktfinger 17 in derselben Ebene wie das Vorderteil 20 liegen;
die abgewinkelte Anordnung erleichtert aber die Handhabung und insbesondere das Entfernen
der Steckbrücke 3. Die Zahl der Kontaktfinger kann auch größer sein, so dass sich
eine kammartige Struktur ergibt. Die eingeschobene Steckbrücke 3 ist durch eine klemmende
Wechselwirkung mit dem integral am Kontaktelement 8 vorgesehenen ersten Klemmmittel
13 festgelegt (vgl. Figur 3). Ein sicherer Sitz der Steckbrücke 3 in eingestecktem
Zustand wird dabei insbesondere durch das Vorsehen von Ausbuchtungen 18, die bei eingesetzter
Steckbrücke 3 in die in Figur 4 dargestellten Hinterschnitte 14 des ersten Klemmmittels
13 des Kontaktelements 8 eingreifen und durch eine Aussparung 19 erreicht, die ein
Federn der Ränder der Kontaktfinger 17 ermöglicht und somit die Kontaktgabe verbessert.
Vorderteil 20 und Kontaktfinger 17 bestehen dabei in der Regel aus einem elektrisch
leitenden Material; insbesondere das Vorderteil 20 kann aber zusätzlich zumindest
partiell von einer nicht dargestellten Isolierschicht umgeben sein.
[0044] Figur 6 zeigt eine Ansicht von unten von zwei nebeneinander und beabstandet voneinander
angeordneten Kontaktelementen 8 gemäß Figur 4 einer Anschlussklemme, die mittels einer
eingesteckten Steckbrücke 3 verbunden sind. In der dargestellten Betrachtungsperspektive
von unten sind insbesondere jeweils die Kontaktschenkel, die das erste Klemmmittel
13 realisieren, mit dem Hinterschnitt 14, das zweite Klemmmittel 15 in Form einer
Kontaktfeder für den Steckkontakt und die Prüfkontaktfläche 16 gut zu erkennen sind.
[0045] In der Figur 6 erkennt man besonders klar das Zusammenwirken zwischen den an den
Kontaktelementen 8 vorgesehenen Kontaktschenkeln 13 und deren Hinterschnitt 14 einerseits
und den Kontaktfingern 17 mit Ausbuchtung 18 und Aussparung 19 andererseits, das eine
sichere, zugleich aber auch zuverlässig lösbare Verbindung von Kontaktelementen 8
über die Steckbrücke 3 garantiert. Wesentlich dabei ist, dass das erste Klemmmittel
13 separat von dem zweiten Klemmmittel 15 und auch separat von dem als Klemmfeder
7 ausgebildeten dritten Klemmmittel ausgebildet ist, um eine zuverlässige Fixierung
der Steckbrücke 3 unabhängig von der Fixierung des Anschlussstifts 21 über die Klemmmittel
15 und der Fixierung des Anschlussdrahts über die Klemmfeder 7 zu ermöglichen.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Isoliergehäuse
- 2
- Drücker
- 3
- Steckbrücke
- 4
- Drahteinführungsöffnung
- 5
- Steckbrückeneinführungsöffnung
- 6
- Rastvorrichtung
- 7
- Klemmfeder
- 8
- Kontaktelement
- 9
- Prüfabgriff
- 10
- Öffnung für Steckkontakt mit Stift
- 11
- Öffnung für Steckkontakt mit Stift
- 12
- Öffnung für Steckkontakt mit Stift
- 13
- erstes Klemmmittel
- 14
- Hinterschnitt
- 15
- zweites Klemmmittel
- 16
- Prüfkontaktfläche
- 17
- Kontaktfinger
- 18
- Ausbuchtung
- 19
- Aussparung
- 20
- abgewinkeltes Vorderteil
- 21
- Anschlussstift
- 22
- Einführhilfe
- 100
- Anschlussklemme
- 101
- Klemmelement
- 102
- Seitenwand
- 401
- Grundplatte
- 402
- Ausstanzung
- 403
- Rückwand
- 404
- Materialstreifen
- 405
- Deckenplatte
- 406
- Ausstanzung
- 407
- Materialstreifen
- 408
- Materialstreifen
- 409
- Materialstreifen
- 410
- Klemmfläche
- 411
- Fläche
- 412
- Fläche
- 413
- Fläche
- 414
- Materialstreifen
- 415
- Klemmfläche
- 416
- Fläche
- 417
- Fläche
- 418
- Fläche
- 419
- x-Achse
- 420
- y-Achse
- 421
- z-Achse
1. Kontaktelement (8) für eine Anschlussklemme (100),
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (8) aus einem Stanzbiegeteil besteht, in dem mindestens ein erstes
Klemmmittel (13) zum Fixieren einer Steckbrücke und ein zweites Klemmmittel (15) zum
Fixieren eines Anschlussstifts (21) integriert sind.
2. Kontaktelement (8) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement eine käfigartige Struktur aufweist.
3. Kontaktelement (8) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das erste Klemmmittel (13) eben ist.
4. Kontaktelement (8) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Klemmmittel (13) mindestens einen, vorzugsweise zwei Klemmschenkel aufweist.
5. Kontaktelement (8) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Klemmschenkel einen Hinterschnitt (14) oder eine Ausbuchtung
aufweist.
6. Kontaktelement(8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Klemmmittel (15) für das Einführen des Anschlussstifts (21) aus drei unterschiedlichen
Raumrichtungen ausgelegt ist.
7. Kontaktelement (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (8) eine Prüfkontaktfläche (16) aufweist.
8. Anschlussklemme (100), insbesondere Leiterplatten-Anschlussklemme, mit mindestens
zwei Klemmelementen (101), wobei die Klemmelemente (101) jeweils ein Isoliergehäuse
(1), ein innerhalb des Isoliergehäuses (1) angeordnetes Kontaktelement (8) und dritte
Klemmmittel zum Fixieren eines Anschlussdrahtes aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (8) die Merkmale eines der Ansprüche 1 bis 7 aufweist.
9. Anschlussklemme (100) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isoliergehäuse (1) von mindestens zwei der Klemmelemente (101) eine Drahteinführungsöffnung
(4), eine von der Drahteinführungsöffnung (4) getrennte Steckbrückeneinführungsöffnung
(5) und mindestens eine weitere Öffnung (10, 11, 12) zum Herstellen eines Steckkontaktes
mit einem Anschlussstift (21) oder mit einer Stiftleiste aufweist.
10. Anschlussklemme (100) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Isoliergehäuse (1) mindestens eine Rastvorrichtung (6) aufweist.
11. Anschlussklemme (100) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (8) von mindestens zwei Klemmelementen (101) mit einer Steckbrücke
(3) verbindbar sind.
12. Anschlussklemme (100) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbrücke (3) im gesteckten Zustand jeweils mit dem ersten Klemmmittel (13)
der Kontaktelemente (8) in Klemmverbindung steht.
13. Steckbrücke (13) für ein Kontaktelement (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
14. Steckbrücke (13) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbrücke (13) ein Vorderteil (20) und mindestens zwei Kontaktfinger (17) aufweist.
15. Steckbrücke (13) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vorderteil (20) zumindest teilweise abgewinkelt ist.
16. Steckbrücke (13) nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vorderteil (20) zumindest partiell mit einer Isolierung ummantelt ist.
17. Steckbrücke (13) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierung durch ein aufgesetztes Kunststoffteil oder eine Umspritzung erzielt
wird.
18. Steckbrücke (13) nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Kontaktfinger (17) eine Ausbuchtung (18) oder einen Hinterschnitt
aufweist.
19. Steckbrücke (13) nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Kontaktfinger (17) eine Aussparung (19) aufweist.