[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Deckel- und/oder Verschlussfolie für eine
Verpackung, insbesondere eine Blisterverpackung, nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Ermittlung des Öffnungszustands
einer mittels einer Deckel-und/oder Verschlussfolie verschlossenen Verpackung sowie
die Verwendung einer Deckel- und/oder Verschlussfolie.
[0002] Eine derartige gattungsgemäße Deckel- und/oder Verschlussfolie ist aus dem Stand
der Technik allgemein bekannt, beispielsweise in Form einer Medikamenten-Blister-Verpackung,
bei welcher die Verschlussfolie eine elektrische Leiterbahn trägt, welche so einer
Füllgutkammer zugeordnet ist, dass beim (manuellen) Zugreifen auf das Medikament in
der Füllgutkammer die elektrisch leitende Bahn zerstört wird und so durch elektronisches
Auswerten des Leitungsverhaltens der Leiterbahn festgestellt werden kann, ob die Füllgutkammer
geöffnet worden ist. Die
EP 0 972 507 A1 offenbart eine solche bekannte Deckel- bzw. Verschlussfolie, wobei hier eine Mehrzahl
von Füllgutkammern und entsprechend eine komplexere Leiterbahnstruktur beschrieben
ist, die im Hinblick auf einen ohm'schen Gesamtwiderstand elektronisch ausgewertet
wird; gemäß dieser Offenbarung aus dem Stand der Technik führt das lokale Aufreißen
bzw. Auftrennen zu einer Unterbrechung einer jeweiligen (widerstandsbehafteten) Leiterbahn
mit einer entsprechenden Auswirkung auf den (elektronisch ausgewerteten) Gesamtwiderstand
der Leiterbahnanordnung.
[0003] Allerdings ist eine derartige bekannte Vorgehensweise, insbesondere bei einer Vielzahl
von mittels einer Deckel- bzw. Verschlussfolie zu versiegelnden Füllgutkammern - prinzipbedingt
- nicht unproblematisch: Werden etwa die ohm'schen Widerstände (als elektrische Leitungseigenschaft
im bekannten Stand der Technik) in der Art einer elektrischen Reihenschaltung verschaltet
und ausgewertet, würde bereits das Öffnen einer Füllgutkammer mit dem entsprechenden
Auftrennen der Verbindung den Messstromkreis unterbrechen, so dass spätere weitere
Entnahmen anderer Füllgutkammern der Reihenschaltung nicht mehr erkannt werden können.
Dagegen würde eine jeweils individuelle Erkennung dieses durch das Auftrennen erzeugten
Schaltverhaltens (Ein/Aus entsprechend dem Auftrenn- und Öffnungszustand) eine jeweils
gesonderte Leiterbahnführung zu jeder Füllgutkammer erfordern, was etwa bei Blistern
mit einer hohen Anzahl von Füllgutkammern impraktikabel ist. Wird dagegen, wie im
Fall der
EP 0 972 507 A1, ein Gesamtwiderstand der Leiterbahnstruktur erfasst und ausgewertet, gehen bei der
(notwendigen, s.o.) Parallelschaltung der jeweiligen einen Einzelwiderstand Ri anbietenden
Leiterbahnabschnitte einer jeweiligen Füllgutkammer diese mit dem Inversen in den
resultierenden Gesamtwiderstand ein. Dies hat wiederum zur Folge, dass beträchtlicher
Aufwand in der elektronischen Auswertung betrieben werden muss, um zuverlässig bei
einer Vielzahl von entsprechend parallel geschalteten, ohm'sch widerstandsbehafteten
Einzelleitern Ri das Auftrennen (und mithin das Öffnen) eines einzelnen Leiters zu
erkennen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine alternative Vorgehensweise
zur elektronischen Detektion des Öffnungszustands einer mittels einer Deckel- und/oder
Verschlussfolie verschlossenen Verpackung sowie eine entsprechende Deckel- bzw. Verschlussfolie
zu schaffen, welche im Hinblick auf ihre Gebrauchs- und Auswerteeigenschaften das
zuverlässige Detektieren des Öffnungszugriffs auf eine Füllgutkammer selbst bei einer
großen Anzahl derartiger Kammern ermöglicht, gleichzeitig mit geringem Aufwand herstell-
und kontaktierbar ist, wobei insbesondere auch Großserientauglichkeit gegeben sein
soll.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Deckel- und/oder Verschlussfolie mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs, ferner die Verwendung einer solchen Folie nach dem unabhängigen Anspruch
11 sowie das Verfahren zur Ermittlung des Öffnungszustands einer mittels einer Deckel-
und/oder Verschlussfolie nach dem unabhängigen Patentanspruch 12 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise besitzt die Folie zumindest abschnittsweise
einen kapazitiv wirksamen Schichtaufbau, dessen elektrische Kapazität (als elektrische
Leitungseigenschaft im Sinne der vorliegenden Erfindung) durch das Auftrennen bzw.
Aufreißen beim (manuellen) Zugriff auf eine betreffende Füllgutkammer verändert wird.
Damit wird im Gegensatz zum Stand der Technik etwa gemäß
EP 0 972 507 A1 nicht der ohm'sche Widerstand einer der Füllgutkammer zugeordneten Leiterbahnstruktur
bzw. dessen Veränderung als Reaktion auf das Auftrennen bzw. Aufreißen ausgewertet,
vielmehr werden die kapazitiven Eigenschaften der Folie (bzw. einer darauf gebildeten
Struktur) sowie deren Veränderung beim Füllgutkammerzugriff festgestellt und ausgewertet.
Zwar scheint eine solche Vorgehensweise scheinbar erhöhten Herstellungsaufwand dadurch
zu bewirken, dass, im Gegensatz zu einem lediglich eine auf einem Substrat geführte
Leiterbahn erfordernden ohm'schen Messansatz, zumindest in den relevanten Abschnitten
eine Dreischichtstruktur bestehend aus einem Elektrodenpaar mit dazwischen liegendem
Dielektrikum erforderlich ist, dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung jedoch durch
den Umstand deutlich verbesserter Auswertbarkeit und wesentlich flexiblerer Nutzbarkeit,
insbesondere im Zusammenhang mit weiterer, gemäß bevorzugter Weiterbildungen der Erfindung
auf der Deckel- bzw. Verschlussfolie vorgesehener Peripherieelektronik aufgewogen.
So addieren sich nämlich die gemäß der vorliegenden Erfindung parallel geschalteten
Einzelkapazitäten, die jeweiligen Füllgutkammern zugeordnet sind, so dass für eine
die Gesamtkapazität auswertende Auswerteelektronik entsprechend den jeweiligen Öffnungszuständen
ein klar und gleichmäßig gestuftes Gesamt- Kapazitätssignal vorliegt (wobei es prinzipiell
auch als von der vorliegenden Erfindung umfasst gelten soll, wenn eine eine Mehrzahl
von Füllgutkammern verschließende kapazitive Schicht lokal bzw. partiell aufgetrennt
werden kann und insoweit durch Verringerung der kapazitiv wirksamen Fläche, entsprechend
der beschriebenen Parallelschaltung, eine Kapazitätsminderung auftritt).
[0007] Dabei ist es sowohl von der vorliegenden Erfindung umfasst, den bevorzugt vorgesehenen,
einer jeweiligen Füllgutkammer zugeordneten kapazitiv wirksamen Abschnitt unmittelbar
zum Abdecken bzw. Verschließen der Füllgutkammer auszubilden und dessen Kapazitätsänderung
zur Öffnungszustandsdetektion auszuwerten, als auch eine Zuleitung zu einer solchen
Kapazität zur Öffnungszustandsdetektion aufzutrennen bzw. aufzureißen, so dass dann
der betreffende kapazitiv wirksame Abschnitt nicht mehr zur Ausbildung der Gesamtkapazität
(durch Parallelschaltung) beiträgt. Vorteilhaft ist auch in diesem Fall auf bzw. in
der Deckel- bzw. Verschlussfolie lediglich eine einfache Leiterbahnstruktur zu schaffen,
welche eine Mehrzahl der jeweiligen Füllgutkammern zugeordneten kapazitiv wirksamen
Abschnitten elektrisch parallel schaltet (und damit im Hinblick auf ihre Gesamtkapazität
addiert).
[0008] Die Realisierung der vorliegenden Erfindung bringt zudem prozesstechnisch zahlreiche
Vorteile; so ist es gemäß bevorzugter Weiterbildungen zum einen im Hinblick auf Serienfertigung
günstig, mindestens eine eine Elektrode realisierende Schicht durch Bedampfen, Kaschieren
oder andere Auftragsverfahren eines Metalls auf ein Substrat (welches selbst wiederum
auch als Dielektrikum dienen kann) aufzubringen; ergänzend oder alternativ kann eine
Leiterschicht durch Lackieren mit (entsprechend leitfähigem Lack), durch Auftrag eines
Leitpolymers oder dgl. realisiert werden, genauso wie die Dielektrikumschicht mittels
etwa einer isolierenden Lackschicht oder durch chemische Behandlung einer benachbarten
Elektrodenschicht (z.B. durch Oxidation einer Oberfläche derselben) erzeugt werden
kann. Insbesondere die letztgenannte Variante bietet zudem den Vorteil, dass in prozesstechnisch
eleganter, gleichzeitig elektrotechnisch optimierter Weise etwa durch Ätzen od.dgl.
chemische bzw. elektrochemische Maßnahmen eine wirksame Oberflächenvergrößerung einer
(als erste Elektrode dienenden) Metallschicht durchgeführt wird, eine nachfolgende
Oxidation dieser oberflächenvergrößerten Metallschicht (z.B. als Aluminiumschicht
zu Aluminiumoxid) die entsprechend großflächige Dielektrikumschicht erzeugt wird und
ein nachfolgendes Bedampfen der Dielektrikumschicht mit leitendem Material die Gegenelektrode
bereitstellt. Auf diesem Wege lässt sich dann eine große wirksame Kapazitätsfläche
auf optimierter Folienfläche erzeugen, die zudem insbesondere großtechnisch günstige
Herstellbarkeit verspricht.
[0009] Die erfindungsgemäße Realisierung der elektrischen Leitungseigenschaft als elektrische
Kapazität ermöglicht zudem vorteilhaft, dass diese Kapazität (insbesondere im Fall
einer etwa durch vorbeschriebene Maßnahmen maximierten elektrischen Kapazität) als
Stromversorgung für eine bevorzugt ebenfalls auch bzw. in der Deckel- bzw. Verschlussfolie
realisierte Peripherieelektronik dienen kann, wobei durch geeignete Ankopplung die
Kapazität mit entsprechender Ladung versorgbar ist (auch drahtlos). Nicht zuletzt
die Möglichkeit, die Peripherieelektronik mit der (z.B. den Öffnungszustand auswertenden)
Auswerteelektronik zu versehen und weiterbildungsgemäß zusätzliche RFID- od.dgl. Hochfrequenz-Übertragungstechnologie
unmittelbar durch geeignete Leiterbahnen der Deckel- bzw. Verschlussfolie zu realisieren,
bringt höchstmögliche Flexibilität und Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung für
eine Vielzahl von Einsatzgebieten. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere weiterbildungsgemäß
bevorzugt, die durch das Auftrennen bzw. Aufreißen veränderte elektrische Kapazität
einer RC- und/oder Schwingkreisstruktur so wirken zu lassen, dass damit unmittelbar
eine Modulation bzw. Beeinflussung eines extern (und bevorzugt drahtlos) abzufragenden
Signals (Öffnungszustandssignal) erfolgt.
[0010] Im Ergebnis wird durch die vorliegende Erfindung in überraschend einfacher und eleganter
Weise ein Weg geschaffen, nicht nur zuverlässig und präzise auswertbar eine Öffnungszustandserkennung
für eine Vielzahl von mit der Deckel- bzw. Verschlussfolie zu versiegelnden Füllgutkammern
zu schaffen, auch bietet der erfindungsgemäße kapazitive Ansatz ideale Möglichkeiten,
die erfindungsgemäße Öffnungszustandsdetektion mit (bevorzugt hochfrequenten bzw.
drahtlosen) Peripherieelektronikkomponenten zu verbinden, welche etwa RFID-Funktionalität
mit geringstem Aufwand und unter Nutzung derselben Folie als Träger ermöglichen und
zusätzlich potentiell gar durch die Kapazität mit Betriebsspannung versorgbar sind.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
- Fig. 1:
- eine Draufsicht auf eine mit mittels der Deckel- bzw. Verschlussfolie verschlossene
Blisterverpa- ckung mit zusätzlich auf der Folie vorgesehener Peripherieelektronik
gemäß einer ersten bevorzug- ten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2:
- eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie II - II in Fig. 1;
- Fig. 3:
- eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie III - III in Fig. 1 und
- Fig. 4:
- ein Schaltbild der im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 vorgesehenen Elektronik-
bzw. Funk- tionskomponenten.
[0012] Die Fig. 1 zeigt in der Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
wobei die gezeigte Deckelfolie 10 zum Verschließen von insgesamt acht Füllgutkammern
12 in der Art einer ansonsten bekannten Blister-Trägereinheit vorgesehen ist. Die
selbst aus einem isolierenden Material, z. B. einer Kunststofffolie, realisierte Folie
10 trägt auf einem Abschnitt eine Aluminiumfolie 22, welche wiederum mit einem Lack
isolierend beschichtet ist. Die Aluminiumfolie 22 bildet damit eine erste, großflächige
Elektrode der Vorrichtung als Gegenelektrode für acht den jeweiligen Füllgutkammern
12 zugeordnete zweite Elektrodenabschnitte 14 und ist über eine erste Zuleitung 16
kontaktiert. Die jeweiligen zweiten Elektroden (Elektrodenflächen) 14 sind in der
in der Fig. 1 gezeigten Weise U-förmig von einer zweiten Zuleitung 18 sowie jeweils
durch mäanderförmig gebildete Leiterstücke 20 kontaktiert, sodass in der in Fig. 4
gezeigten Weise eine Parallelschaltung der Einzelkapazitäten C
14 entsprechend einer jeweiligen von einer Elektrodenfläche 14 gegenüber der (beschichteten)
Aluminiumfolie 22 gebildeten Kapazität entsteht. Konkret sind dabei die zweite Zuleitung
18, die Zuleitungen 20 sowie die Elektrodenflächen 14 als leitende Abschnitte (z.
B. mittels leitender Farbe oder leitfähigem Polymer realisiert) auf dem als Dielektrikum
wirkenden Lack der beschichteten Aluminiumfolie 22 gebildet.
[0013] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dabei jede der Flächen 14 ca. 2 cm
2 groß, wobei der für die Herstellung der isolierenden Zwischenschicht auf der Leiterschicht
22 (Dielektrikum) verwendete Lack typischerweise in einer Lackdicke von 2 µm aufgetragen
ist und eine Dielektrizitätskonstante ε
r von 3 aufweist. Dies führt dann zu einer Kapazität C
14 in der Größenordnung von ca. 27 nF, welche, je nach Öffnungszustand der Füllgutkammern
(im Fall eines Öffnens der Blisterverpackung würde die jeweilige Zuleitung 20 aufgetrennt)
zu der am Zweipol 16, 18 anliegenden Parallelschaltung aller Kapazitäten beiträgt
oder aber von dieser durch das Auftrennen abgeschaltet wird.
[0014] Die aus den Einheiten 12 bis 22 gebildete Öffnungs-Detektionseinheit, die im Hinblick
auf die Anschlüsse 16 bzw. 18 den Zweipol darstellt und, wie beschrieben, eine aus
der Addition der Einzelkapazitäten C
14 gebildete Gesamtkapazität aufweist, wird im beschriebenen Ausführungsbeispiel durch
eine als Chip vorgesehene integrierte Einheit 24 ausgewertet, welche zudem eine RFID-Funktionalität
aufweist und, in Abhängigkeit vom anliegenden Gesamt-Kapazitätswert zwischen den Anschlüssen
16 und 18, das über die symbolisch gezeigte RFID-Antenne 26 extern abgestrahlte bzw.
auswertbare Signal moduliert.
[0015] Die im gezeigten Ausführungsbeispiel mittels einer integrierten Schalteinheit realisierte
Einheit 24 ist bevorzugt zudem so konfiguriert, dass sie über die Parallelschaltung
der Kapazitäten C
14 mit Betriebsspannung versorgt werden kann.
[0016] Im Gebrauch der gezeigten Vorrichtung entnimmt nunmehr ein Benutzer das in einer
jeweiligen Kammer 12 enthaltene Füllgut, z.B. Tablette, indem in ansonsten bekannter
Weise die Deckelfolie 10 im Bereich der betreffenden Kammer 12 lokal durchtrennt bzw.
aufgerissen wird, mit der Folge, dass das Verbindungsleitungsstück 20 durchtrennt
wird. Dadurch wird, angedeutet durch die symbolische Schaltereinheit im Schaltbild
der Fig. 4, die Verbindung zum betreffenden Kondensator elektrisch getrennt (geöffnet),
so dass dieser Kondensator nicht mehr zur Gesamtkapazität beiträgt. Entsprechend vermindert
sich die Gesamtkapazität um den Beitrag der betreffenden Kapazität, wobei, im beschriebenen
Beispiel der Parallelschaltung der Kapazitäten, dies in der Art einer Subtraktion
des Kapazitätswerts geschieht.
[0017] Die so verringerte Kapazität liegt mittels der Anschlüsse 16, 18 an der Auswerteeinheit
24 an und kann -- aktiv oder passiv sowie in ansonsten bekannter Weise mittels RFID-Technologie
oder auf anderem, bevorzugt drahtlosem Wegezu einem externen Kommunikationspartner
zur weiteren Verarbeitung übertragen werden.
[0018] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt,
so ist insbesondere eine (nahezu beliebige) Realisierung mit anderen Kapazitätskonfigurationen
möglich, insbesondere auch einer vollflächig deckenden einzelnen Kapazität, welche
dann mehrere Füllkammern abdeckt und, jeweils bei Entnahme, partiell aufgebrochen
wird. Auch ist nicht notwendigerweise eine Auswertung auf der Folie in Form der Auswerteeinheit
24 vorzusehen, vielmehr kann, wiederum in jeweils sinnvoller Weise, eine zwei- oder
mehrpolige Kontaktierung der Verschaltung der Einzelkapazitäten auf, unterhalb oder
seitlich der Folie in jeweils benötigter Weise geschehen.
1. Deckel- und/oder Verschlussfolie (19) für eine Verpackung, insbesondere Blister-Verpackung,
die zum Verschließen mindestens einer Füllgutkammer (20) und zum Ermöglichen eines
Öffnungszugriffs auf die Füllgutkammer durch Auftrennen und/oder Aufreißen ausgebildet
ist,
wobei die Folie, insbesondere im Bereich der Füllgutkammer, eine vorbestimmte elektrische
Leitungseigenschaft (C14) besitzt, die zum elektronischen Auswerten kontaktierbar ist und als Reaktion auf
das Auftrennen bzw. Aufreißen eine auswertbare Veränderung erfährt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Folie zumindest abschnittsweise einen kapazitiv wirksamen, kontaktierbaren Schichtaufbau
(22, 14) besitzt, dessen elektrische Kapazität durch das Auftrennen bzw. Aufreißen
die Veränderung erfährt.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie zum Verschließen einer Mehrzahl von Füllgutkammern ausgebildet ist, einer
Mehrzahl der Füllgutkammern ein kapazitiv wirksamer Abschnitt (14) der Folie zugeordnet
ist und eine auswertbare elektrische Gesamtkapazität der Folie eine kapazitive Parallelschaltung
der Abschnitte einschließt.
3. Folie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kapazitiv wirksamen Abschnitte (14) durch eine mittels der Folie gebildete, elektrische
Kontaktund/oder Leiterbahnstruktur (16, 18, 20) kontaktiert und miteinander verbunden
sind.
4. Folie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die kapazitiv wirksamen Abschnitte so vorgesehen sind, dass das Auftrennen bzw. Aufreißen
das Unterbrechen einer elektrischen Zuleitung (20) zu einem zugehörigen der kapazitiv
wirksamen Abschnitte bewirkt.
5. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der kapazitiv wirksame Schichtaufbau eine elektrisch leitende Elektrodenschicht sowie
eine durch eine aufgetragene isolierende Lackschicht oder durch chemische Behandlung,
insbesondere Oxidation, der Elektrodenschicht gebildete Dielektrikumsschicht aufweist.
6. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der kapazitiv wirksame Schichtaufbau eine auf einer Dielektrikumsschicht durch Beschichten
mit elektrisch leitendem Lack oder einem elektrisch leitenden Polymer oder durch Aufbringen,
insbesondere Bedampfen oder Kaschieren, einer Metallschicht gebildete Elektrodenschicht
aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der kapazitiv wirksame Schichtaufbau zumindest abschnittsweise ein Elektrodenschichtpaar
aufweist, dessen kapazitiv wirksame metallische Oberfläche durch eine chemische oder
elektrochemische Behandlung vergrößert ist.
8. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussfolie zum Aufnehmen und/oder Aufbringen einer den kapazitiv wirksamen
Schichtaufbau kontaktierenden Auswerte- und/oder Peripherieelektronik (24) ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Peripherieelektronik durch den kapazitiv wirksamen Schichtaufbau eine Spannungsversorgung
erfährt und/oder eine bevorzugt hochfrequente elektronische Schwingkreisstruktur aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Peripherieelektronik als RFID-Schaltkreis ausgebildet ist, der von der Veränderung
moduliert und/oder gesteuert wird.
11. Verwendung der Deckel- und/oder Verschlussfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 10
zum Versiegeln einer Blister-Verpackung, die mit den kapazitiv wirksamen Schichtaufbau
kontaktierenden elektronischen Auswertemitteln versehen ist, um einen insbesondere
partiellen Öffnungszustand der Blister-Verpackung zu detektieren und bevorzugt weiterer
elektronischer Bearbeitung zugänglich zu machen.
12. Verfahren zur Ermittlung des Öffnungszustandes einer mittels einer Deckel- und/oder
Verschlussfolie, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, verschlossenen Verpackung,
insbesondere Blister-Verpackung,
gekennzeichnet durch die Schritte
- Ermitteln eines elektrischen Kapazitätswerts der Deckel- und/oder Verschlussfolie
und
- Feststellen eines Öffnungszustands der Verpackung, wenn der elektrische Kapazitätswert
von einem vorbestimmten Vergleichs- und/oder Schwellwert abweicht, insbesondere diesen
unterschreitet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln des elektrischen Kapazitätswerts das Auswerten eines Schwingungs- und/oder
Frequenzverhaltens eines Schwingkreises und/oder RC-Gliedes, in welchen/s ein kapazitiv
wirksamer Schichtaufbau der Deckel- und/oder Verschlussfolie elektrisch wirkt, einschließt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch den Schritt des bevorzugt hochfrequenten und/oder drahtlosen Übertragens eines Öffnungszustandssignals,
insbesondere durch eine mit oder auf der Deckel- und/oder Verschlussfolie gebildeten Hochfrequenz-Spulenstruktur.