[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Handhaben flexibler Beutel.
[0002] Derartige Beutel werden beispielsweise zur Verpackung von Getränken verwendet und
bestehen aus flexiblen Folienzuschnitten, die an ihren Rändern miteinander verschweißt
werden. Aus hygienischen Gründen und zur Sterilisation der Beutel werden die Getränke,
soweit möglich, heiß in die Beutel gefüllt. Vor der Weiterverarbeitung, beispielsweise
der Verpackung der Beutel, müssen diese gekühlt werden. Die Beutel werden zu diesem
Zweck stehend durch eine Kühleinrichtung geführt, wobei es erforderlich ist, dass
die Beutel exakt in ihrer stehenden Anordnung fixiert werden. Dies bedingt jedoch
Probleme beim Wechsel der Beutelformate, da die bisherigen Transportaufnahmen für
Beutel nicht flexibel genug auf Änderungen der Beutelformate ausgerichtet sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der
Beutel unterschiedlichen Formats auf konstruktiv einfache Weise gehandhabt werden
können.
[0004] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist es auf einfache Weise möglich, von einem
Beutelformat auf ein anderes Beutelformat zu wechseln, einfach indem der Abstand zwischen
gegenüberliegenden Seitenunterstützungen verändert wird. Auf diese Weise ist es möglich,
Beutel unterschiedlichen Formats in gleicher Weise sicher in einer stehenden Transportposition
zu fixieren.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Zusätzlich zur Abstandsverstellung können weiterhin die Seitenunterstützungen zur
Anpassung an unterschiedliche Beutelformate konturiert sein, um für jedes Beutelformat
die optimale Unterstützung zu bieten.
[0008] Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass wenigstens eine der Seitenunterstützungen
eine Mehrzahl gestaffelter Anlageflächen für die Beutel enthält, so dass jedes Beutelformat
wenigstens zwei passende Anlageflächen findet.
[0009] Um das Einsetzen der Beutel in die exakt darauf abgestimmte Transportaufnahme zu
erleichtern, kann eine Einsetzhilfe vorgesehen sein, die beispielsweise wenigstens
eine Einlaufkante aufweist, die trichterförmig in das Innere der Transportaufnahme
führt und/oder die Seitenunterstützungen schräg nach außen geneigt zum Boden verlaufen.
[0010] Um bei einem Wechsel des Beutelformats die Anpassung der Transportaufnahmen schnell
und einfach durchführen zu können, sind bevorzugt eine Mehrzahl Transportaufnahmen
auf einer gemeinsamen Fördereinrichtung gemeinsam verstellbar.
[0011] Die Verstellung der Seitenunterstützung zum Anpassen an unterschiedliche Beutelformate
wird erleichtert, wenn die Seitenunterstützungen jeweils an einem Träger befestigt
sind und die Träger relativ zueinander bewegt werden.
[0012] Eine besonders einfache und robuste Verstelleinrichtung besteht aus einer mit einem
Ritzel kämmenden Zahnreihe, wobei die Zahnreihe bevorzugt am Träger und das Ritzel
ortsfest bezüglich der Verstellbewegung angeordnet ist. Um die Verstellbewegung weiter
zu beschleunigen, und um einen größeren Verstellbereich zu erreichen, sind bevorzugt
beide Träger mit jeweils einer Zahnreihe versehen, wobei die Zahnreihen an gegenüberliegenden
Seiten des Ritzels angreifen und die Träger somit in entgegengesetzte Richtungen verstellt
werden.
[0013] Einer der Träger kann gleichzeitig als Standboden der Transportaufnahme dienen.
[0014] Die Erfindung eignet sich besonders für die Ausgestaltung als Aufnahmekasten für
eine Kühleinrichtung beim Befüllen der Beutel mit einem Getränk.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Transportaufnahme,
- Fig. 2
- die Seitenansicht der Transportaufnahme gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- die Draufsicht auf die Transportaufnahme gemäß Fig. 1, und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht von vorne.
[0016] Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Handhaben flexibler
Beutel, wie sie beispielsweise für die Verpackung von Getränken oder dergleichen eingesetzt
werden. Derartige Beutel bestehen aus einem flexiblen Folienzuschnitt, dessen Ränder
verschweißt wurden und der ggf. mit einem Standboden versehen ist. Die dem Standboden
gegenüberliegende Naht bleibt bis nach dem Befüllen des Beutels unverschlossen, wobei
der Beutel im unverschlossenen Zustand aufrecht und bevorzugt stehend transportiert
werden muss.
[0017] Die Vorrichtung 1 ist bevorzugt Teil einer nicht gezeigten Fördereinrichtung, mit
der bereits befüllte Beutel aufrecht stehend durch eine Kühleinrichtung gefördert
werden.
[0018] Die Vorrichtung 1 enthält demzufolge eine Mehrzahl von Transportaufnahmen 2, in denen
die Beutel stehend und lagefixiert aufgenommen werden. Jede Transportaufnahme 2 enthält
eine erste Seitenunterstützung 3 und eine zweite Seitenunterstützung 4, die im Wesentlichen
identisch ausgebildet und spiegelbildlich, einander zugewandt, und mit einem Abstand
A zueinander angeordnet sind. Der Abstand A der beiden Seitenunterstützungen 3, 4
ist derjenige Abstand, der die Größe bzw. das Format der aufnehmbaren Beutel bestimmt.
[0019] Die Seitenunterstützungen 3 und 4 sind so ausgebildet und angeordnet, dass sie gegenüberliegende
Seitenbereiche des Beutels, bevorzugt im Bereich der Seitennähte, im Wesentlichen
U-förmig umgreifen, um zumindest bereichsweise an den vorderen und rückwärtigen Seiten
des Beutels anzuliegen und den Beutel derart zu unterstützen, dass auch ein nicht
mit einem Standboden versehener Beutel oder ein mit einem Standboden versehener Beutel
bei erhöhter Geschwindigkeit, nicht aus der Transportaufnahme 2 herausfallen kann
und seine Lage darin auch nicht ändert. Außerdem sollten die Seitenunterstützungen
so durchlässig sein, dass die Kühlung nicht oder nicht mehr als notwendig behindert
oder verzögert wird.
[0020] Jede der Seitenunterstützungen 3, 4 besteht aus wenigstens einem, sich von einem
Boden 5 der Transportaufnahme 2 nach oben erstreckenden Bauteil, das im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Blechelement ausgebildet ist, das zur Gewichtsersparnis mit
Öffnungen versehen ist. Jede der Seitenunterstützungen 3, 4 enthält einen vertikalen
Mittelsteg 6, an dessen vertikalen Kanten beidseitig Flügel 7a, 7b vorstehen, die
sich jeweils schräg nach außen erstrecken, so dass sich der Abstand zwischen den Flügeln
7a, 7b mit zunehmendem Abstand vom Mittelsteg 6 vergrößert. An den Flügeln 7a, 7b
und dem Mittelsteg 6 sind eine Vielzahl von Anlageflächen 8a, 8b vorgesehen, die sich
jeweils über die Breite der Transportaufnahme 2 gegenüberliegen (Fig. 3). Jede der
Anlageflächen 8a, 8b ist so ausgebildet, dass sie eine optimale Unterstützung eines
bestimmten Beutelformats durch eine vollflächige Anlage daran bietet. Die Anordnung
der Anlageflächen 8a, 8b, ihr Abstand zueinander innerhalb einer Seitenunterstützung
3, 4 und ihr Abstand zu einer identischen, spiegelbildlichen Anlagefläche 8a, 8b an
der gegenüberliegenden Seitenunterstützung 4, 3 wird bevorzugt an die zu handhabenden
Beutelformate angepasst und ändert sich im dargestellten Ausführungsbeispiel in Stufen.
Die verschiedenen Anlagemöglichkeiten für unterschiedliche Beutelformate kann jedoch
auch eine durchgehende Fläche stufenlos bieten.
[0021] Die Transportaufnahme 2 ist weiterhin mit einer Einsetzhilfe 10 versehen, die im
dargestellten Ausführungsbeispiel nach außen, d.h. aus der Transportaufnahme 2 heraus
abgebogene, obere Bereiche 10a der jeweiligen Seitenunterstützungen 3, 4 enthält.
Auf diese Weise wird die Einführöffnung der Transportaufnahme 2, dem Boden 5 gegenüberliegend,
trichterartig verbreitert, so dass die von oben in die Transportaufnahme 2 eingesetzten
Beutel zentriert werden.
[0022] Ein weiterer Bestandteil der Einführhilfe 10 besteht in einer gegenüber dem Boden
5 leicht nach oben außen geneigten Anordnung der Seitenunterstützungen 3, 4, so dass
diese mit dem Boden 5 einen von 90° abweichenden Winkel bilden, derart, dass der obere
Bereich der Seitenunterstützungen 3, 4 einen größeren Abstand zueinander aufweist
als der dem Boden 5 anliegende Bereich. Auch hier wird eine Zentrierung der eingesetzten
Beutel bewirkt.
[0023] Beide Seitenunterstützungen 3, 4 sind an mit Hilfe einer Verstelleinrichtung 11 bewegbaren
Trägern 12, 13 zum Verstellen des Abstandes A zwischen den Seitenunterstützungen 3,
4 befestigt. Die Verstelleinrichtung 11 enthält im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen ersten Träger 12 und einen zweiten Träger 13, die in Richtung des Doppelpfeils
V relativ zueinander verschiebbar in einer Führung 14 von bevorzugt U-förmigem Querschnitt
angeordnet sind. Die Träger 12, 13 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als streifenförmige
Blechelemente ausgebildet und liegen flächig übereinander. Der erste, oberste Träger
12 dient gleichzeitig als Boden 5. An diesem ist die Seitenunterstützung 4 befestigt.
Der zweite Träger 13 befindet sich unterhalb des ersten Trägers 12 und trägt die andere
Seitenunterstützung 3, wobei die Seitenunterstützung 3 durch eine Öffnung 15 im oberen
Träger 12 greift, die eine ausreichende Länge aufweist (s. Fig. 3), so dass die beiden
Träger 12, 13 relativ zueinander in Richtung des Doppelpfeils V verschoben werden
können. Diese Verschiebebewegung verändert den Abstand A zwischen den beiden Seitenunterstützungen
3, 4 in gewünschter Weise, um den Abstand A an unterschiedliche Beutelformate anzupassen.
[0024] Die Verstelleinrichtung 11 enthält weiterhin eine Betätigungseinrichtung 16, die
ein Ritzel 17 und wenigstens eine Zahnreihe an einem der Träger 12, 13 aufweist. Bevorzugt
enthält der erste Träger 12 eine erste Zahnreihe 18, und der zweite Träger 13 eine
zweite Zahnreihe 19, die an gegenüberliegenden, in Verstellrichtung V weisenden Begrenzungskanten
jeweils eines Langlochs 20 im ersten Träger 12 und 21 im zweiten Träger 13 vorgesehen
sind. Das Ritzel 17 ist an der Führung 14 drehbar gelagert und steht an diametral
gegenüberliegenden Seiten mit beiden Zahnreihen 18, 19 in kämmendem Eingriff, so dass
beim Verdrehen des Ritzels 17 in Richtung des Doppelpfeils D die beiden Träger 12,
13 in einander entgegengesetzte Richtungen entlang des Doppelpfeils V relativ zueinander
bewegt werden. Die Verstelleinrichtung 11 kann weiterhin eine Fixierungseinrichtung
22, beispielsweise die dargestellte Mutter, enthalten, mit der der eingestellte Abstand
A fixiert wird. Die Verdrehung des Ritzels kann manuell oder automatisch erfolgen.
[0025] Die Vorrichtung 1 enthält im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Vielzahl in Reihe
angeordneter Transportaufnahmen 2, die identisch ausgebildet sind. Jede Transportaufnahme
2 jeder Reihe ist in der beschriebenen Weise mit einem für die gesamte Reihe wirkenden
ersten Träger 12 und dem zweiten Träger 13 verbunden, so dass beim Verdrehen des Ritzels
17 alle Transportaufnahmen 2 einer Reihe gleichzeitig auf den neuen Abstand A eingestellt
werden können.
[0026] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels können sowohl
die Seitenunterstützungen als auch die Verstelleinrichtung abweichend konstruiert
werden.
1. Vorrichtung (1) zum Handhaben flexibler Beutel, mit einer Transportaufnahme (2), in
der jeweils ein Beutel stehend transportierbar ist, und die mit einem Boden (5) sowie
einer ersten und einer zweiten Seitenunterstützung (3, 4) versehen ist, die sich in
einem Abstand (A) gegenüberliegen, der zum Anpassen an unterschiedliche Beutelformate
verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenunterstützungen (3, 4) zur Anpassung an unterschiedliche Beutelformate
konturiert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Seitenunterstützung (3, 4) einer Transportaufnahme (2) beidseitig
eines Mittelstegs (6) angeordnete Flügel (7a, 7b) aufweist, die sich schräg nach außen
in Richtung auf die gegenüberliegende Seitenunterstützung (4, 3) erstrecken und mehrere
Anlageflächen (8a, 8b) für Beutel unterschiedlichen Formats mit unterschiedlichen
Abständen zur gegenüberliegenden Seitenunterstützung (4, 3) enthalten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenunterstützungen (3, 4) mit einer Einsetzhilfe (10) versehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsetzhilfe (10) wenigstens eine trichterartig nach oben außen verlaufende Kante
(10a) der Seitenunterstützung (3, 4) enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenunterstützungen (3, 4) schräg nach außen geneigt zum Boden (5) verlaufen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl Transportaufnahmen (2) auf einer gemeinsamen Fördereinrichtung angeordnet
und gemeinsam verstellbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seitenunterstützung (4) der Transportaufnahme (2) an einem ersten Träger
(12) und die zweite Seitenunterstützung (3) an einem zweiten Träger (13) befestigt
ist, wobei die Träger (12, 13) mit Hilfe einer Verstelleinrichtung (11) relativ zueinander
bewegbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) wenigstens eine mit einem Ritzel (17) kämmende Zahnreihe
(18, 19) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Träger (12) eine erste an einer Seite eines Ritzels (17) angreifende Zahnreihe
(18) und der zweite Träger (13) eine zweite an der gegenüberliegenden Seite des Ritzels
(17) angreifende Zahnreihe (19) enthält, wobei die Träger (12, 13) beim Verdrehen
des Ritzels (17) in entgegengesetzte Richtungen verschoben werden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Träger (12) als Standboden (5) der Transportaufnahme (2) ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportaufnahme (2) als Aufnahmekasten für eine Kühleinrichtung ausgebildet
ist.