[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung einer einseitig glatten Papierbahn,
mit einem Formierbereich, einem Pressenbereich und einem Trocknungsbereich, bei der
die der zu glättenden Vorderseite gegenüberliegende Rückseite der Papierbahn sowohl
in einem dem Pressenbereich zugeordneten Pressnip als auch in einem ersten dem Trocknungsbereich
zugeordneten Pressnip jeweils mit einem Pressfilz in Kontakt kommt, wobei der erste
dem Trocknungsbereich zugeordnete Pressnip zwischen einem befilzten Presselement und
einem Glätt- und/oder Yankeezylinder gebildet ist. Eine derartige Maschine ist in
der noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung
10 2007 027 270.9 beschrieben.
[0002] Die Herstellung von einseitig glatten Papieren mit einem Flächengewicht von üblicherweise
25 bis 50 g/m
2 erfolgt heute auf sogenannten MG-Maschinen (MG = Maschinenglättung). Dabei wird die
Bahn mit vergleichsweise niedrigem Trockengehalt mittels einer Anpresswalze an den
Glätt- oder Yankeezylinder übertragen.
[0003] Zur Erzeugung einer hohen Glätte wurde insbesondere auch bereits vorgeschlagen, die
Papierbahn mit ihrer zu glättenden Vorder- oder Schönseite über zwei Presswalzen gegen
den Glätt- bzw. Yankeezylinder zu pressen. Dabei hat die der zu glättenden Vorderseite
gegenüberliegende Rückseite der Papierbahn keinen Kontakt mit einer glatten Walze.
Entsprechend weist die Rückseite der Papierbahn eine hohe Rauhigkeit auf. Typische
PPS-Werte für mittels einer herkömmlichen, klassischen Yankee-Maschine hergestellte
Papiere sind für die Vorderseite beispielsweise 3,0 µm, während die betreffenden Werte
für die Rückseite > 7 µm sind.
[0004] Bei vielen Anwendungen ist aber auch auf der Rückseite der Papierbahn eine geringere
Rauhigkeit erwünscht, wozu bisher der Yankee-Maschine ein Glättwerk nachgeordnet wurde,
was nun aber relativ aufwändig ist.
[0005] Bei moderneren Konzepten zur Herstellung von einseitig glatten Papieren wird zur
Verbesserung des Trockengehalts und der Glätte der Vorderseite ein Pressenkonzept
mit Schuhpresse und Transferband eingesetzt, wie dies auch bei der in der älteren
deutschen Patentanmeldung
10 2007 027 270.9 beschriebenen Maschine der Fall ist. Das Problem einer hohen Rauhigkeit der Rückseite
der Papierbahn ist jedoch auch hier noch vorhanden. Um auch die Rauhigkeit der Rückseite
reduzieren zu können, ist ein zusätzliches Softnip-Glättwerk mit Thermowalze auf der
Rückseite erforderlich, was zusätzliche Investitions- und Betriebskosten, zumindest
jedoch eine Verlängerung der Maschine mit sich bringt. Herkömmliche, das heißt insbesondere
harte Anpresswalzen mit einem massiven Walzenmantel, der auch mit Gummi beschichtet
sein kann, können sich der sich unter Betriebsbedingungen verformten Kontur des Glätt-
bzw. Yankeezylindermantels nur eingeschränkt anpassen. Sie müssen für einen Betriebspunkt
bombiert werden. Änderungen des Dampfdrucks und der Linienkraft führen zu ungleichmäßigen
Anpressungen über die Länge des Zylinders und auch dadurch zu unbefriedigenden Glätte-
und Glanzquerprofilen. Will man eine gleichmäßige Anpressung gegen den Glätt- bzw.
Yankeezylinder erreichen, ist das Betriebsfenster bezüglich des Dampfdrucks des Zylinders
und der Linienkraft der beiden Anpresswalzen am Glätt- bzw. Yankeezylinder stark eingeschränkt,
was die Flexibilität der gesamten Maschine beeinträchtigt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Maschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die zuvor erwähnten Probleme beseitigt sind. Dabei
soll insbesondere eine möglichst hohe Gleichmäßigkeit von Glätte und Glanz über die
Maschinenbreite in einem möglichst weiten Betriebsfenster bei reduzierter Rauhigkeit
der Rückseite der Papierbahn gegeben sein.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Papierbahn in Bahnlaufrichtung
nach dem ersten dem Trocknungsbereich zugeordneten Pressnip durch einen zweiten dem
Trocknungsbereich zugeordneten Pressnip geführt ist, der zwischen einer glatten Pressfläche
und dem Glätt- bzw. Yankeezylinder gebildet ist und in dem die Rückseite der Papierbahn
mit der glatten Pressfläche in Kontakt kommt.
[0008] Da der zweite dem Trocknungsbereich zugeordnete Pressnip unbefilzt und zwischen dem
Glätt- bzw. Yankeezylinder und einer glatten Pressfläche gebildet ist, wird, vergleichbar
einer Offsetpresse, vor allem die Rauhigkeit der Rückseite reduziert. Bei der Vorderseite
verbessern sich die Glanz- und Glättewerte.
[0009] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine
ist die mit der Rückseite der Papierbahn in Kontakt kommende glatte Pressfläche durch
eine insbesondere mit einem elastischen Mantel versehene Durchbiegungseinstellwalze
gebildet.
[0010] Dabei umfasst die Durchbiegungseinstellwalze vorteilhafterweise ein drehfestes Joch,
um das der insbesondere elastische Walzenmantel umläuft, und zwischen dem Joch und
dem Walzenmantel angeordnete, quer zur Bahnlaufrichtung verteilte insbesondere hydraulische
Anpresseinheiten oder Stützelemente. Zweckmäßigerweise sind hierbei die Anpresseinheiten
über eine der Durchbiegungseinstellwalze zugeordnete Steuer- und/oder Regeleinrichtung
einzeln, gruppenweise und/oder gemeinsam ansteuerbar.
[0011] Von Vorteil ist insbesondere, wenn der Mantel der Durchbiegungseinstellwalze in Walzenlängsrichtung
so elastisch ist und/oder die Anpresseinheiten über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
so ansteuerbar sind, dass sich die Durchbiegungseinstellwalze zumindest im Wesentlichen
an die Kontur der Oberfläche des Glätt- bzw. Yankeezylinders in dessen Längsrichtung
anpasst. Der elastische Mantel passt sich damit optimal der Kontur des Glätt- bzw.
Yankeezylindermantels über einen weiten Linienkraftbereich an. Dabei soll die im Querschnitt
betrachtet kreiszylindrische Form der Durchbiegungseinstellwalze zumindest im Wesentlichen
aufrecht erhalten bleiben. Bevorzugt ist also der Elastizitätsmodul in Längsrichtung
der Durchbiegungseinstellwalze kleiner als der Elastizitätsmodul in Umfangsrichtung
der Durchbiegungseinstellwalze. Bei dieser Durchbiegungseinstellwalze kann es sich
also insbesondere um eine sogenannte "NipcoElast"-Walze (Voith) handeln. Grundsätzlich
können die verschiedenen Anpresseinheiten mit gleichem Druck oder zumindest teilweise
mit unterschiedlichem Druck beaufschlagt werden.
[0012] Der elastische Walzenmantel der Durchbiegungseinstellwalze kann insbesondere aus
Kunststoff und/oder Faser-Kunststoff-Verbund bestehen und weist einen Elastizitätsmodul
in Längsrichtung E
L von 7000 bis 12000 N/m
2, vorzugsweise von 10000 N/m
2 und in Umfangsrichtung einen Elastizitätsmodul von E
U von 25000 bis 45000 N/m
2, vorzugsweise E
U = 35000 N/m
2 auf.
[0013] Der elastische Walzenmantel weist vorzugsweise einen Bezug auf. Dieser Walzenbezug
kann aus einem elastomeren Material, insbesondere aus Gummi und oder Polyurethan bestehen.
Es sind auch Composite-Bezüge möglich, wie zum Beispiel kohlefaser- oder glasfaserverstärkte
Kunststoffe (CFK, GFK). Der Härtebereich des Walzenbezuges liegt zwischen 0 und 90
Pussey&Jones (P&J), vorzugsweise zwischen 10 und 40 P&J und besonders bevorzugt im
weichen Bereich von 20 P&J. Im harten Bereich vorzugsweise zwischen 85 und 95 ShoreD.
[0014] Der elastische Walzenmantel bildet dann zusammen mit dem Bezug den Elastmantel.
[0015] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine ist die mit
der Rückseite der Papierbahn in Kontakt kommende glatte Pressfläche durch eine mit
einem elastischen Bezug vorzugsweise aus Gummi oder Polyurethan versehene bombierte
Anpresswalze gebildet. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich allerdings bezüglich
des Dampfdrucks und der Belastung ein relativ kleineres Betriebsfenster.
[0016] Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform ist die mit der Rückseite der Papierbahn
in Kontakt kommende glatte Pressfläche durch eine unbefilzte Schuhpresswalze gebildet,
die mit einem glatten Pressmantel versehen ist.
[0017] Eine bevorzugte praktische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine zeichnet
sich dadurch aus, dass die herzustellende Papierbahn mittels eines Wasser aufnehmenden
ersten Pressfilzes von dem Formierbereich übernommen wird und zusammen mit dem ersten
Pressfilz und einem zumindest im Wesentlichen nicht Wasser aufnehmenden glatten Transferband
durch den dem Pressenbereich zugeordneten Pressnip geführt ist, der erste Pressfilz
unmittelbar nach dem dem Pressenbereich zugeordneten Pressnip von der Papierbahn weggeführt
und die Papierbahn zusammen mit dem glatten Transferband vom dem Pressenbereich zugeordneten
Pressnip weggeführt ist, anschließend mittels eines insbesondere konditionierten Wasser
aufnehmenden, nicht durch den dem Pressenbereich zugeordneten Pressnip geführten zweiten
Pressfilzes von dem glatten Transferband übernommen wird und anschließend zusammen
mit dem zweiten Pressfilz durch den ersten dem Trocknungsbereich zugeordneten Pressnip
geführt ist.
[0018] Durch die effizientere mechanische Entwässerung der Bahn vor dem Beginn der thermischen
Trocknung im Trocknungsbereich wird eine deutliche Steigerung der Produktionsleistung
erreicht. Zudem ergibt sich eine geschlossene und abrissfreie Bahnführung vom Formierbereich
bzw. Sieb bis zum Glätt- bzw. Yankeezylinder des Trocknungsbereichs.
[0019] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform ist der erste Pressfilz unmittelbar
nachdem dem Pressenbereich zugeordneten Pressnip unter einem mit dem Transferband
und entsprechend der Papierbahn gebildeten Winkel > 0°, vorzugsweise > 10°, von der
Papierbahn weggeführt.
[0020] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn der dem Pressenbereich zugeordnete Pressnip
durch eine Schuhpresse gebildet ist.
[0021] Die zu glättende Vorderseite der Papierbahn ist zweckmäßigerweise durch die in Bezug
auf die Blattbildung untere Seite der Papierbahn gebildet.
[0022] Bevorzugt ist der erste Pressfilz als Oberfilz und das glatte Transferband als unteres
Band durch den dem Pressenbereich zugeordneten Pressnip geführt.
[0023] Zweckmäßigerweise wird die Papierbahn im Bereich einer von dem zweiten Pressfilz
umschlungenen Pickup-Walze durch den zweiten Pressfilz von dem glatten Transferband
übernommen. Anschließend kann die Papierbahn dann zusammen mit dem zweiten Pressfilz
durch den ersten dem Trocknungsbereich zugeordneten Pressnip geführt werden.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine ist das zusammen
mit dem Glätt- bzw. Yankeezylinder den ersten dem Trocknungsbereich zugeordneten Pressnip
bildende Presselement durch eine Saugwalze, durch die von dem zweiten Pressfilz umschlungene
Pickup-Walze, eine harte Walze oder eine Schuhpresseinheit, insbesondere eine Schuhpresswalze
gebildet.
[0025] Dabei kann insbesondere ein gut konditionierter zweiter Pressfilz zum Einsatz kommen,
der eine weitere Trockengehaltssteigerung auf Trockengehalte bis beispielsweise 50
% oder darüber ermöglicht. Entsprechend weniger Wasser muss verdampft werden. Bei
gleicher Verdampfungsleistung steigt die Produktion, oder bei gleicher Produktion
nehmen die spezifischen Trocknungskosten ab, nachdem beispielsweise weniger Gas für
die dem Glätt- bzw. Yankeezylinder zugeordnete Haubenheizung benötigt wird und/oder
gegebenenfalls ein kleinerer Glätt- bzw. Yankeezylinder eingesetzt werden kann.
[0026] Von Vorteil ist insbesondere auch, dass die Papierbahn mit ihrer zuvor mit dem glatten
Transferband in Kontakt gekommenen Seite an den Glätt- bzw. Yankeezylinder übergeben
wird.
[0027] Versuche haben gezeigt, dass mit steigendem Trockengehalt der auf den Glätt- bzw.
Yankeezylinder auflaufenden Papierbahn auch der Druck erhöht werden muss, mit dem
die Bahn an den Glätt- bzw. Yankeezylinder gepresst wird, um hohe Glätte- und Glanzwerte
auf der Vorderseite der Papierbahn zu erzeugen. Dabei wird durch den Einsatz einer
unbefilzten Anpresswalze schon bei vergleichsweise niedrigen Belastungen, das heißt
beispielsweise bei einer Linienkraft im Bereich von etwa 30 bis etwa 80 N/mm, ein
hoher spezifischer Anpressdruck erzielt.
[0028] Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung wird die beispielsweise durch den Filzkontakt
in den beiden vorangehenden Pressnips erzeugte Rauhigkeit auf der Rückseite der Papierbahn
deutlich reduziert. Durch den Einsatz der Elastwalze bzw. "NipcoElast"-Walze kann
die Belastung des Pressnips in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen in einem
weiten Bereich variiert werden, ohne dass das Glätte-, Glanz- oder Dicken-Querprofil
negativ beeinflusst wird.
[0029] Anders als bei der Herstellung von Tissuepapier erfolgt im vorliegenden Fall keine
Kreppung am Glätt- bzw. Yankeezylinder. Die Papiere besitzen eine wesentlich niedrigere
Luftdurchlässigkeit sowie eine höhere Glätte und/oder Glanz. Die Papiere sollen also
in erster Linie eine möglichst hohe Glätte bzw. Glanz aufweisen. Das spezifische Volumen
(Bulk) sind zweitrangig.
[0030] Mit der erfindungsgemäßen Maschine lassen sich besonders vorteilhaft einseitig glatte
Papiere mit geringer Rückseitenrauhigkeit herstellen. Der Flächengewichtsbereich reicht
von 30 bis 120 g/m
2, vorzugsweise liegt er im Bereich von 35 bis 70 g/m
2. Die Dichte des Papieres liegt nach dem Glättzylinder zwischen 0,65 und 0,77 g/cm
3, bevorzugt bei 0,67 bis 0,74 g/cm
3. Im Vergleich zu Tissue-Papieren weisen die Papiere einen höheren Luftdurchströmwiderstand
auf, der - gemessen nach Gurley, im Bereich zwischen 15 bis 90 s/(100ml) und vorzugsweise
zwischen 25 bis 60 s/(100ml) liegt. Die Porosität, gemessen nach Bendtsen liegt im
Bereich von100 bis 700 ml/min, insbesondere zwischen 150 und 500ml/min. Entsprechend
der Erfindung lassen sich besonders gute Rauigkeitswerte insbesondere für die Rückseite,
obwohl diese keinen direkten Kontakt mit dem Glättzylinder hat, erreichen. Die Rauigkeit
der Vorderseite, die Kontakt zum Glättzylinder hat, liegt gemessen nach Bendtsen nach
dem Glättzylinder bei 100 bis 500 ml/min, vorzugsweise zwischen 120 und 250 ml/min.
Obwohl die Rückseite keinen Kontakt zum Glättzylinder hat, können Rauigkeitswerte
von kleiner 1500 ml/min, insbesondere von 300 bis 900 ml/min nach Bendtsen erreicht
werden.
[0031] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Teildarstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Maschine zur Herstellung einer einseitig glatten Papierbahn,
- Fig. 2
- eine schematische Längsschnittdarstellung eines Endbereichs einer beispielhaften Ausführungsform,
sowie eine schematische Querschnittsdarstellung der elastischen Durchbiegungseinstellwalze
der Maschine
[0032] Fig. 1 zeigt in schematischer Teildarstellung eine beispielhafte Ausführungsform
einer Maschine 10 zur Herstellung einer einseitig glatten Papierbahn 12 mit einem
Formierbereich 14, einem Pressenbereich 16 und einem Trocknungsbereich 18.
[0033] Dabei wird die herzustellende Papierbahn 12 mittels eines wasseraufnehmenden ersten
Pressfilzes 20 im Bereich einer vom Pressfilz 20 umschlungenen ersten Pickup-Walze
22 von einem Sieb 24 des Formierbereichs 14 übernommen und zusammen mit dem ersten
Pressfilz 20 und einem zumindest im Wesentlichen nicht wasseraufnehmenden glatten
Transferband 26 durch einen dem Pressbereich 16 zugeordneten Pressnip 28 geführt.
Der erste Pressfilz 20 wird unmittelbar nach dem dem Pressenbereich 16 zugeordneten
Pressnip 28 von der Papierbahn 12 und dem glatten Transferband 26 weggeführt.
[0034] Anschließend wird die Papierbahn 12 mittels eines vorzugsweise konditionierten und
insbesondere nicht strukturierten wasseraufnehmenden, nicht durch den dem Pressenbereich
16 zugeordneten Pressnip 28 geführten zweiten Pressfilzes 30 von dem glatten Transferband
26 übernommen. Daraufhin wird die Papierbahn 12 zusammen mit dem zweiten Pressfilz
30 durch einen ersten dem Trocknungsbereich 18 zugeordneten Pressnip 32 geführt. Auch
in diesem ersten dem Trocknungsbereich 18 zugeordneten Nip 32 wird also wieder eine
Presskraft erzeugt.
[0035] Dabei kann der erste Pressfilz 20 unmittelbar nach dem den Pressenbereich 16 zugeordneten
Pressnip 28 unter einem mit dem Transferband 26 und entsprechend der Papierbahn 12
gebildeten Winkel > 0°, vorzugsweise > 10°, von der Papierbahn 12 weggeführt werden.
[0036] Wie anhand der Fig. 1 zu erkennen ist, kann der dem Pressenbereich 16 zugeordnete
Pressnip 28 insbesondere durch eine Schuhpresse gebildet sein. Im vorliegenden Fall
umfasst die Schuhpresse beispielsweise eine obenliegende Schuhpresseinheit, insbesondere
Schuhpresswalze 36 und eine untere Gegenwalze 38.
[0037] Der erste Pressfilz 20 kann insbesondere als Oberfilz und das glatte Transferband
26 insbesondere als unteres Band durch den dem Pressenbereich 16 zugeordneten Pressnip
28 geführt sein.
[0038] Die Papierbahn 12 wird im Bereich einer von dem zweiten Pressfilz 30 umschlungenen
zweiten Pickup-Walze 40 durch den zweiten Pressfilz 30 von dem glatten Transferband
26 übernommen.
[0039] Dabei ist im vorliegenden Fall der erste dem Trocknungsbereich 18 zugeordnete Pressnip
32 beispielsweise zwischen einer von der zweiten Pickup-Walze 40 getrennten Saugwalze
48 und einem Glätt- und/oder Yankeezylinder 44 gebildet. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
dient also die Saugwalze 48 als mit dem Glätt- bzw. Yankeezylinder 44 zusammenwirkendes
Presselement. Grundsätzlich ist jedoch beispielsweise auch eine solche Ausführungsform
denkbar, bei der das betreffende Presselement gleichzeitig durch die zweite Pickup-Walze
40 gebildet wird.
[0040] Dem Glätt- bzw. Yankeezylinder 44 kann eine Trocknungshaube 46 zugeordnet sein.
[0041] Die der zu glättenden Vorderseite 34 gegebenüberliegende Rückseite 42 der Papierbahn
12 kommt also sowohl in dem dem Pressenbereich 16 zugeordneten Pressnip 28 als auch
in dem ersten dem Trocknungsbereich 18 zugeordneten Pressnip 32 jeweils mit einem
Pressfilz 20 bzw. 30 in Kontakt. Dabei ist der erste dem Trocknungsbereich 18 zugeordnete
Pressnip 32 zwischen dem befilzten Presselement 48 und dem Glätt- bzw. Yankeezylinder
44 gebildet, wobei das Presselement 48 im vorliegenden Fall beispielsweise durch eine
Saugwalze gebildet ist.
[0042] Die Papierbahn 12 ist in Bahnlaufrichtung L nach dem ersten dem Trocknungsbereich
18 zugeordneten Pressnip 32 durch einen zweiten dem Trocknungsbereich 18 zugeordneten
Pressnip 50 geführt, der zwischen einer glatten Pressfläche 52 und dem Glätt- bzw.
Yankeezylinder 44 gebildet ist und in dem die Rückseite 42 der Papierbahn 12 mit der
glatten Pressfläche 52 in Kontakt kommt.
[0043] Dabei ist die mit der Rückseite 42 der Papierbahn 12 in Kontakt kommende glatte Pressfläche
52 im vorliegenden Fall beispielsweise durch eine mit einem elastischen Mantel 54
(vgl. auch die Fig. 2 versehene Durchbiegungseinstellwalze 56 gebildet. Dabei kann
es sich insbesondere um eine sogenannte "NipcoElast"-Walze (Voith) handeln. In Fig.
2 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen "NipcoElast"-Walze wiedergegeben.
[0044] Wie beispielsweise anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, umfasst eine solche Durchbiegungseinstellwalze
56 ein drehfestes Joch 58, um das der elastische Walzenmantel 54 umläuft, und zwischen
dem Joch 58 und dem Walzenmantel 54 angeordnete, quer zur Bahnlaufrichtung L verteilte
hydraulische Anpresseinheiten oder Stützelemente 60. Die Fig. 2 zeigt eine schematische
Längsschnittdarstellung eines Endbereichs sowie eine schematische Querschnittdarstellung
der elastischen Durchbiegungseinstellwalze 56. Der elastische Walzenmantel 54 weist
einen Walzenbezug 62 auf und bildet damit den Elastmantel 64 der Durchbiegungseinstellwalze
56.
[0045] Der elastische Walzenmantel 54 der Durchbiegungseinstellwalze besteht aus einem Faser-Kunststoff-Verbund
und weist einen Elastizitätsmodul in Längsrichtung E
L von 10000 N/m
2 und in Umfangsrichtung einen Elastizitätsmodul von E
U = 35000 N/m
2 auf.
[0046] Der Walzenbezug 62 des elastischen Walzenmantels 54 besteht aus einem elastomeren
Material, insbesondere aus Gummi und/oder Polyurethan. Es sind auch Composite-Bezüge
möglich, wie zum Beispiel kohlefaser- oder glasfaserverstärkte Kunststoffe (CFK, GFK).
Der Härtebereich des Walzenbezuges 62 liegt bei 20 P&J. Im harten Bereich vorzugsweise
zwischen 85 und 95 ShoreD.
[0047] Die Anpresseinheiten 60 können über eine der Durchbiegungseinstellwalze 56 zugeordnete
Steuer- und/oder Regeleinrichtung einzeln, gruppenweise und/oder gemeinsam ansteuerbar
sein. Die verschiedenen beispielsweise hydraulischen Anpresseinheiten 60 können also
beispielsweise durch den gleichen Druck oder zumindest teilweise durch einen unterschiedlichen
Druck beaufschlagt werden.
[0048] Es ist beispielsweise eine solche Ausführung denkbar, bei der der Mantel 54 der Durchbiegungseinstellwalze
56 in Walzenlängsrichtung so elastisch ist und/oder die Anpresseinheiten 60 über die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung so ansteuerbar sind, dass sich die Durchbiegungseinstellwalze
56 bzw. deren Elastmantel 64 insbesondere über einen großen Linienkraftbereich zumindest
im Wesentlichen an die Kontur der Oberfläche des Glätt- bzw. Yankeezylinders 44 in
dessen Längsrichtung anpasst. Hingegen kann der Walzenmantel 54 im Betrieb seine zumindest
im Wesentlichen kreiszylindrische Querschnittsform (vgl. Fig. 3) beibehalten. Bevorzugt
ist also der Elastizitätsmodul in Längsrichtung der Durchbiegungseinstellwalze kleiner
als der Elastizitätsmodul in Umfangsrichtung.
[0049] Durch die elastische Durchbiegungsausgleichswalze bzw. "NipcoElast"-Walze 56 mit
Elast-Mantel ergibt sich eine deutliche Reduzierung der Rückseiten-Rauhigkeit bei
gleichmäßiger, intensiver Anpressung an den Glätt- bzw. Yankeezylinder für eine optimale
Glätte und Glanz.
[0050] Zu den Vorteilen der elastischen Durchbiegungseinstellwalze bzw. "Nip-coElast"-Walze
zählen unter anderem:
- großer Walzendurchmesser, zum Beispiel D = 730 mm
- gleichmäßige Linienkraft im Arbeitsbereich von beispielsweise etwa 10 bis etwa 100
N/mm
→ Selbstanpassung des Mantels an die Gegenwalze (z. B. Glättzylinder)
→ keine Linienkraftfehler durch fehlerhafte Bombierungseinstellung oder sonstige Einflüsse
möglich
- sehr einfache Steuerung (Druck/Linienkraft = proportional)
→ beispielsweise nur 1 Zonendruck
→ hydraulische Durchbiegungsanpassung entfällt im Fall eines einheitlichen Zonendrucks
- hohe Dämpfungseigenschaft durch geringe Mantelmasse
→ Bezugsschonung
Bezugszeichenliste
[0051]
- 10
- Maschine
- 12
- Papierbahn
- 14
- Formierbereich
- 16
- Pressenbereich
- 18
- Trocknungsbereich
- 20
- erster Pressfilz
- 22
- erste Pickup-Walze
- 24
- Sieb
- 26
- glattes Transferband
- 28
- Pressnip
- 30
- zweiter Pressfilz
- 32
- Pressnip
- 34
- Vorderseite
- 36
- Schuhpresseinheit, Schuhpresswalze
- 38
- Gegenwalze
- 40
- zweite Pickup-Walze
- 42
- Rückseite
- 44
- Glätt- bzw. Yankeezylinder
- 46
- Trockenhaube
- 48
- Presselement, Saugwalze
- 50
- Pressnip
- 52
- glatte Pressfläche
- 54
- elastischer Mantel,
- 56
- Durchbiegungseinstellwalze, "NipcoElast"-Walze
- 58
- Joch
- 60
- Anpresseinheit, Stützelement
- 62
- Walzenbezug, Bezug des elastischen Walzenmantels
- 64
- Elastmantel (elastischer Walzenmantel mit Bezug)
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Maschine (10) zur Herstellung einer einseitig glatten Papierbahn (12), mit einem Formierbereich
(14), einem Pressenbereich (16) und einem Trocknungsbereich (18), bei der die der
zu glättenden Vorderseite (34) gegenüberliegende Rückseite (42) der Papierbahn (12)
sowohl in einem dem Pressenbereich (16) zugeordneten Pressnip (28) als auch in einem
ersten dem Trocknungsbereich (18) zugeordneten Pressnip (32) jeweils mit einem Pressfilz
(20, 30) in Kontakt kommt, wobei der erste dem Trocknungsbereich (18) zugeordnete
Pressnip (32) zwischen einem befilzten Presselement (48) und einem Glätt- und/oder
Yankeezylinder (44) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Papierbahn (12) in Bahnlaufrichtung (L) nach dem ersten dem Trocknungsbereich
(18) zugeordneten Pressnip (32) durch einen zweiten dem Trocknungsbereich (18) zugeordneten
Pressnip (50) geführt ist, der zwischen einer glatten Pressfläche (52) und dem Glätt-
bzw. Yankeezylinder (44) gebildet ist und in dem die Rückseite (42) der Papierbahn
(12) mit der glatten Pressfläche (52) in Kontakt kommt.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mit der Rückseite (42) der Papierbahn (12) in Kontakt kommende glatte Pressfläche
(52) durch eine insbesondere mit einem elastischen Mantel (54, 64) versehene Durchbiegungseinstellwalze
(56) gebildet ist.
3. Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchbiegungseinstellwalze (56) ein drehfestes Joch (58), um das der insbesondere
elastische Walzenmantel (54) umläuft, und zwischen dem Joch (58) und dem Walzenmantel
(54) angeordnete, quer zur Bahnlaufrichtung verteilte insbesondere hydraulische Anpresseinheiten
(60) umfasst.
4. Maschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpresseinheiten (60) über eine der Durchbiegungseinstellwalze (56) zugeordnete
Steuer- und/oder Regeleinrichtung einzeln, gruppenweise und/oder gemeinsam ansteuerbar
sind.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mantel (54) der Durchbiegungseinstellwalze (56) in Walzenlängsrichtung so elastisch
ist und/oder die Anpresseinheiten (60) über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
so ansteuerbar sind, dass sich die Durchbiegungseinstellwalze zumindest im Wesentlichen
an die Kontur der Oberfläche des Glätt- bzw. Yankeezylinders (44) in dessen Längsrichtung
anpasst.
6. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mit der Rückseite (42) der Papierbahn (12) in Kontakt kommende glatte Pressfläche
(52) durch eine mit einem elastischen Bezug vorzugsweise aus Gummi oder Polyurethan
versehene bombierte Anpresswalze gebildet ist.
7. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mit der Rückseite (42) der Papierbahn (12) in Kontakt kommende glatte Pressfläche
(52) durch eine Schuhwalze mit glattem Pressmantel gebildet ist.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die herzustellende Papierbahn (12) mittels eines Wasser aufnehmenden ersten Pressfilzes
(20) von dem Formierbereich (14) übernommen wird und zusammen mit dem ersten Pressfilz
(20) und einem zumindest im Wesentlichen nicht Wasser aufnehmenden glatten Transferband
(26) durch den dem Pressenbereich (16) zugeordneten Pressnip (28) geführt ist, der
erste Pressfilz (20) unmittelbar nach dem dem Pressenbereich (16) zugeordneten Pressnip
(28) von der Papierbahn (12) weggeführt und die Papierbahn (12) zusammen mit dem glatten
Transferband (26) vom dem Pressenbereich (16) zugeordneten Pressnip (28) weggeführt
ist, anschließend mittels eines insbesondere konditionierten Wasser aufnehmenden,
nicht durch den dem Pressenbereich (16) zugeordneten Pressnip (28) geführten zweiten
Pressfilzes (30) von dem glatten Transferband (26) übernommen wird und anschließend
zusammen mit dem zweiten Pressfilz (30) durch den ersten dem Trocknungsbereich (18)
zugeordneten Pressnip (32) geführt ist.
9. Maschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Pressfilz (20) unmittelbar nach dem dem Pressenbereich (16) zugeordneten
Pressnip (28) unter einem mit dem Transferband (26) und entsprechend der Papierbahn
(12) gebildeten Winkel > 0°, vorzugsweise > 10°, von der Papierbahn (12) weggeführt
ist.
10. Maschine nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dem Pressenbereich (16) zugeordnete Pressnip (28) durch eine Schuhpresse (36,
38) gebildet ist.
11. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zu glättende Vorderseite (34) der Papierbahn (12) durch die in Bezug auf die
Blattbildung untere Seite der Papierbahn (12) gebildet ist.
12. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Pressfilz (20) als Oberfilz und das glatte Transferband (26) als unteres
Band durch den dem Pressenbereich (16) zugeordneten Pressnip (28) geführt ist.
13. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Papierbahn (12) im Bereich einer von dem zweiten Pressfilz (39( umschlungenen
Pickup-Walze (40) durch den zweiten Pressfilz (30) von dem glatten Transferband (26)
übernommen wird.
14. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zusammen mit dem Glätt- bzw. Yankeezylinder (44) den ersten dem Trocknungsbereich
(18) zugeordneten Pressnip (32) bildende Presselement durch eine Saugwalze (48) gebildet
ist.
15. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zusammen mit dem Glätt- bzw. Yankeezylinder (44) den ersten dem Trocknungsbereich
(18) zugeordneten Pressnip (32) bildende Presselement (48) durch die von dem zweiten
Pressfilz (30) umschlungene Pickup-Walze gebildet ist.
16. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zusammen mit dem Glätt- bzw. Yankeezylinder (44) den ersten dem Trocknungsbereich
(18) zugeordneten Pressnip (32) bildende Presselement durch eine harte Walze gebildet
ist.
17. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zusammen mit dem Glätt- bzw. Yankeezylinder (44) den ersten dem Trocknungsbereich
(18) zugeordneten Pressnip (32) bildende Presselement (48) durch eine Schuhpresseinheit,
insbesondere eine Schuhpresswalze gebildet ist.
18. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Papierbahn (12) mit ihrer zuvor mit dem glatten Transferband (26) in Kontakt
gekommenen Seite an den Glätt- bzw. Yankeezylinder (44) übergeben wird.