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EP 2 113 611 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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04.11.2009 Patentblatt 2009/45 |
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Anmeldetag: 28.02.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA RS |
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Priorität: |
28.04.2008 DE 102008021228
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Anmelder: Rheinmetall Landsysteme GmbH |
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24107 Kiel (DE) |
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Erfinder: |
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- Bruhn, Ralf
24259 Westensee (DE)
- Lüers, Broder
24796 Bredenbek (DE)
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Vertreter: Dietrich, Barbara |
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Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH
Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf 40476 Düsseldorf (DE) |
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Klappbarer Reißzahn mit Aufstellklaue für eine Dozeranlage |
(57) Vorgeschlagen wird ein Reißzahn (1) bzw. Reißzähne für Anbaugeräte (2) an militärische
Rad- und Kettenfahrzeuge als auch an zivilen Geräten, wie beispielsweise an einer
Dozeranlage (2), wobei der Reißzahn (1) bzw. die Reißzähne klappbar gelagert ist (sind),
wobei der klappbare Reißzahn (1) zumindest über eine Reißzahnlagerung (1.1), eine
Bohrung (1.2) für die Transportsicherung sowie eine Aufstellklaue (1.5) und einen
Anschlag (1.6) als Momentenstütze verfügt.
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[0001] Das Reißen mit Hydraulikbaggern beispielsweise für Direktabbau ist auf der Internetseite
http://www.baumaschine.de/Portal/Archive/2 2004/Wissenschaft/direktabbau/direktabbau.pdf nachlesbar. Eine Dozeranlage mit einem Reißzahn zeigt unter anderem die Internetseite
http://forum.bauforum24.biz/forum/index.php?showtopic=27685.
[0002] Bekannte Rad- bzw. Kettenfahrzeuge mit außen adaptierten Räumschaufelanlagen sind
unter anderem Berge- und/oder Pionierpanzer, die für die Überwindung und Beseitigung
von Hindernissen ausgelegt sind. Im Fall, dass verdichteter oder gefrorener Boden
mit der Dozeranlage geräumt werden muss, werden in der Regel feststehende, hydraulisch
betätigte oder klappbare, freihängende Reißzähne eingesetzt. Diese werden im Bedarfsfall
manuell durch die Besatzung aus der Arretierung genommen und herunter geklappt. Beim
Aufreißen des Bodens stellen sich diese Zähne auf. Bedingt durch ihren Einbau werden
die Reißzähne an einer Dozeranlage beim Rückwärtsfahren eingesetzt. Beim Vorwärtsfahren
bzw. beim Räumen klappen die Reißzähne selbsttätig nach hinten und stören somit nicht
weiter. Im rauen Einsatz haben sich die freihängenden Reißzähne zwar selbst als störunempfindlich
gezeigt, da sie mit keiner mechanischen bzw. hydraulischen Stelleinrichtung verbunden
sind, doch weisen sie den Nachteil auf, dass aufgrund der Schwerpunktlage bzw. die
äußere Form und des Aufstellpunktes auf der Zahnspitze es zum Einklappen kommen kann,
ohne in den Boden einzudringen.
[0003] Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, insbesondere den vorgenannten Nachteil
zu vermeiden.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0005] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass die Besatzung in Vorbereitung auf die
Räummission die an der Dozeranlage befindlichen Reißzähne aus einer Transportstellung
zu lösen und diese frei nach unten unterhalb der Schneidkante der Dozeranlage zu hängen.
Beim Aufsetzen des Reißzahns mit Aufstellkraft wird dieser über Aufstellpunkte gezwungen,
stehen zu bleiben und beim Rückwärtsfahren in den Boden einzudringen. Dazu verfügt
der einzelne Reißzahn über eine Art Aufstellklaue oder dergleichen, die verhindert,
dass der Reißzahn beim Aufsetzen wegrutschen kann und hochklappt. Beim Rückwärtsfahren
erzeugt die Zahnspitze ein Aufstellmoment, so dass der Anschlag des Reißzahns auf
der Dozerschildunterseite zum Anliegen kommt und die Kräfte des Reißens in das Schild
einleitet. Beim Vorwärtsfahren erzeugen die Kräfte an der Reißzahnspitze bzw. an der
Klaue ein Moment, welches dazu führt, dass der Reißzahn hinter das Schild klappen
kann.
[0006] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Reißzahn mit Anstellklaue,
- Fig. 2
- eine Dozeranlage mit freihängendem Reißzahn,
- Fig. 3
- die Dozeranlage mit freihängendem Reißzahn auf dem Boden aufgestellt bzw. angedrückt,
- Fig. 4
- die Dozeranlage mit Reißzahn in den Boden gedrückt, Fahrzeug in Rückwärtsfahrt.
[0007] In Fig. 1 ist ein Reißzahn 1 einer Dozeranlage 2 dargestellt. Der Reißzahn 1 hat
als hervorragende Konstruktionsmerkmale eine Reißzahnlagerung 1.1, eine Bohrung 1.2
für die Transportsicherung sowie eine Aufstellklaue 1.5 und einen Anschlag 1.6 als
Momentenstütze. Des Weiteren besitzt der Reißzahn 1 eine gepanzerte Schneidkante 1.3
und eine gepanzerte Reißzahnspitze 1.4. Die Aufstellklaue 1.5 ist schmaler als die
Schneidkante 1.3, um einen Freischnitt zu erhalten.
[0008] In Fig. 2 ist die Dozeranlage 2 dargestellt, die im Wesentlichen aus einem Dozerschild
2.1, hydraulischen Verstellzylindern 2.2, Dozerarmen 2.3 und den freihängenden Reißzähnen
1 besteht. Die Reißzähne 1 sind in der Reißzahnlagerung 2.4 pendelnd gelagert. In
der Darstellung befindet sich die Dozeranlage 2 oberhalb des Bodens 3.
[0009] Fig. 3 zeigt die Dozeranlage 2 mit einem freihängenden Reißzahn 1 auf dem Boden 3
aufgestellt bzw. angedrückt. Die Dozeranlage 2 wird für den Reißvorgang auf den Boden
3 abgesenkt, indem der Verstellzylinder 2.2 ausgefahren wird. Der Reißzahn 1 pendelt
im Schwerpunkt, bis dieser auf dem Boden 3 auftrifft. Beim Andrücken des Reißzahnes
1 wird eine Kraft 4 ausgeübt, welche sich als Reaktionskräfte 4.1 und 4.2 als Momentengleichgewicht
um die Reißzahnlagerung 2.4 ausbildet.
[0010] In Fig. 4 ist die Dozeranlage 2 mit dem wenigstens einem Reißzahn 1 in den Boden
3 gedrückt. Nach dem Aufsetzen und Eindringen des Reißzahnes 1 in den Boden 3 wird
der Reißvorgang begonnen, indem sich das Fahrzeug rückwärts bewegt. Die Antriebskräfte
5 des Fahrzeuges erzeugen in diesem Fall dann Reaktionskräfte 5.1 an der Schneidkante
1.3 des Reißzahnes 1. Die Reaktionskräfte 5.1 ihrerseits erzeugen ein Moment um die
Reißzahnlagerung 2.4, welche über den Anschlag 1.6 am Dozerschild 2.1 als Reaktionskraft
5.2 abgesetzt werden.
[0011] Der klappbare Reißzahn 1 kann in Arbeitstellung mechanisch arretiert und über eine
mechanische, elektrische oder hydraulische Antriebseinheit in die Reiß- bzw. Transportposition
bewegt werden (nicht näher dargestellt).
1. Reißzahn (1) bzw. Reißzähne für Anbaugeräte (2) an militärische Rad- und Kettenfahrzeuge
als auch an zivilen Geräten, wie beispielsweise an einer Dozeranlage (2), wobei der
Reißzahn (1) bzw. die Reißzähne klappbar gelagert ist /sind, dadurch gekennzeichnet, dass der klappbare Reißzahn (1) zumindest über eine Reißzahnlagerung (1.1), eine Bohrung
(1.2) für die Transportsicherung sowie eine Aufstellklaue (1.5) und einen Anschlag
(1.6) verfügt.
2. Reißzahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er des Weiteren über eine Schneidkante (1.3) und eine Schneidspitze (1.4) verfügt.
3. Reißzahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der klappbare Reißzahn (1) mittels Reißzahnlagerung (2.4) pendelnd an der Dozeranlage
(2) befestigbar ist.
4. Reißzahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der klappbare Reißzahn (1) in Arbeitstellung mechanisch arretiert werden kann.
5. Reißzahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der klappbare Reißzahn (1) auch über eine mechanische, elektrische oder hydraulische
Antriebseinheit in die Reiß- bzw. Transportposition bewegt werden kann.