[0001] Die Erfindung betrifft ein transportables Kontrollsystem zur Aufbewahrung von Schlüsseln
nach den unabhängigen Ansprüchen 1 und 7.
[0002] Im Tätigkeitsbereich der Sicherheitsunternehmen, insbesondere im Bereich des Gebäudeschutzes
bzw. der Gebäudekontrolle wird den Unternehmen ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und
Aufwandsbereitschaft abverlangt, um die zur Sicherheitsüberprüfung notwendigen Schlüssel
bzw. Schlüsselsysteme zu lagern und zu handhaben. Die Schlüsselaufbewahrung und die
Berechtigung zur Schlüsselausgabe bzw. zum Schlüsselempfang müssen geregelt sein.
Schlüssel müssen kodiert werden, so dass nicht direkt der Name und die Anschrift des
zu schließenden Bereichs, zu welchem sie gehören, feststellbar ist.
[0003] Eine zu jedem Schlüssel eindeutig hinzugefügte Kodierung lässt unter Zuhilfenahme
der entsprechenden Kodierungsdatensätze stets die eindeutige Zuordnung des Schlüssels
zu einem jeweiligen Schließbereich zu. Im Rahmen der Durchführung von Kontrollgängen
durch Mitarbeiter der Sicherheitsunternehmen müssen die entsprechend kodierten Schlüssel
als Zugangsberechtigung zu den zu kontrollierenden Räumen bzw. Gebäuden mitgeführt
werden. Jeweils nach Beendigung eines Auftrags, einer Einsatzfahrt oder bei einem
Dienstwechsel sind die dem Sicherheitsunternehmen übergebenen Schlüssel gegenständlich
zu prüfen. Diese Prüfung ist nachweispflichtig. Das Sicherheitsunternehmen muss sicherstellen,
dass die empfangenen Schlüssel nur an Berechtigte herausgegeben werden. Eine Revision
der Schlüssel beim Sicherheitsunternehmen sollte mindestens einmal monatlich das korrekte
Vorhandensein aller übergebenen Schlüssel überprüft werden, wobei dieser Überprüfungsvorgang
nachweislich mit einer Unterschrift des Prüfenden und einem Protokoll über das Ergebnis
durchgeführt werden sollte.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind derzeit Aufbewahrungssysteme für Schlüssel bekannt,
welche als Schlüsselschrank zumeist in den Sicherheitszentralen von Unternehmen oder
als Schlüsselschrank in Zentralgebäuden einzelner Sicherheitsunternehmen untergebracht
sind, wobei jeder in einem derartigen Schlüsselschrank gelagerte Schlüssel über einen
unlösbaren, oder zumindest nicht zerstörungsfrei lösbaren Schlüsselring mit einer
Identifikationsvorrichtung, beispielsweise einem Stecker mit integriertem und kodiertem
Identifikationshinweis versehen ist.
[0005] Schlüssel im Sinne dieser Anmeldung können sowohl mechanische Schlüssel, elektronisch
kontaktgebundene Schlüssel, wie beispielsweise Magnetstreifenkarten oder auch elektronisch
kontaktlose Schlüssel, wie beispielsweise drahtlos abgefragte Identifikationschips
oder RFID-Chips, sein. Im weitesten Sinne ist unter einem Schlüssel gemäß dieser Anmeldung
jedweilige Vorrichtung zu verstehen, welche dem Benutzer des Schlüssels Zugang zu
einem Bereich erlaubt, welcher ohne den entsprechenden Schlüssel nicht zugänglich
wäre.
[0006] In einem Schlüsselschrank nach dem Stand der Technik werden die dort eingebrachten
Schlüssel anhand ihrer eindeutigen Kodierung elektronisch erfasst, wobei sowohl der
Zeitpunkt des Einbringens des Schlüssels als auch die Position im Schrank und die
Dauer der erfolgten Entnahme aus dem Schrank Gegenstand der Erfassung sein können.
Die somit ermittelten Daten können in einer zentralen Speichereinheit, beispielsweise
in einen Computer hinterlegt werden, so dass mittels einer entsprechenden Auswertung
Nachweis darüber geführt werden kann, wie lange und zu welchen Zeiten jeder einzelne
Schlüssel durch einen Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens entnommen war, um beispielsweise
Kontrollgänge oder Kontrollfahrten durchzuführen. Durch eine entsprechende Identifikation
des entnehmenden Mitarbeiters, beispielsweise durch eine Pinnummer zur Freigabe des
Sehlüsselschranks kann zusätzlich erreicht werden, dass auch der entnehmende Mitarbeiter
bei der Entnahme von Schlüsseln aus dem Schlüsselschrank datensätzlich erfasst wird.
[0007] Die beschriebenen und bekannten Schlüsselschränke aus dem Stand der Technik haben
jedoch den signifikanten Nachteil, dass die entnommenen Schlüssel vom Zeitpunkt der
Entnahme an bis zum Zeitpunkt der Rückgabe in den Schlüsselschrank nur als entnommen
erfasst sind. Der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens, welcher die Schlüssel zur
Durchführung eines Rundgangs bzw. einer Kontrollfahrt entnommen hat, trägt normalerweise
alle entnommenen Schlüssel bei sich, welche er für den durchzuführenden Kontrollgang
benötigt. Mit den bekannten Systemen ist es jedoch nicht möglich, Nachweise darüber
zu führen, zu welchem Zeitpunkt der Mitarbeiter welchen Schlüssel benutzt hat, so
dass über die gesamte Dauer des Kontrollgangs kein Nachweis über das Vorhandensein
und die Position jedes einzelnen Schlüssels erbracht werden kann. Zusätzlich zur Nachweispflicht
besteht des Weiteren die Gefahr, dass für einen Kontrollgang zusammengestellte Schlüssel
verloren werden, oder dass der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens Opfer eines
Verbrechens, beispielsweise eines Überfalls wird, bei welchem ihm die zusammengestellten
Schlüssel entwendet werden.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Kontrollsystem zur Aufbewahrung von Schlüsseln
bereit zu stellen, welches das Zeitfenster, in welchem die Schlüssel weder in ihrer
Position noch in ihrer Benutzung unerfasst sind, minimiert.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein transportables Kontrollsystem mit einer Aufbewahrungsvorrichtung
gemäß dem Anspruch 1 sowie durch ein transportables Kontrollsystem mit einem Bekleidungsstück
gemäß dem Anspruch 7 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind zweckmäßige Weiterbildungen
sowie vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen transportablen Kontrollsystems
angegeben.
[0010] Das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem umfasst eine Aufbewahrungsvorrichtung,
insbesondere einen Koffer und wenigstens einen in dem Koffer aufbewahrten Schlüssel
oder Wertgegenstand. Beispielsweise können zur Aufbewahrung sowohl einzelne Halterungen
als auch eine Anordnung von Fächern im Innenraum des Koffers vorgesehen sein. Weiterhin
umfasst das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem eine beispielsweise in dem
Koffer angeordnete Elektronik und eine zu jedem aufbewahrten Gegenstand, insbesondere
jedem Schlüssel eindeutig zuordenbare mechanische, elektronische oder elektromechanische
Kodierung, welche von der in dem Koffer angeordneten Elektronik erfasst werden kann
und anhand ihrer Kodierung identifizierbar ist. Des Weiteren wird von der im Koffer
angeordneten Elektronik die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels zusammen
mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokolliert. Zusatzinformationen können sich
hierbei beispielsweise auf die entsprechenden Positionsdaten des transportablen Kontrollsystems,
also auf Informationen bezüglich des Raums und/oder auf Informationen bezüglich der
Zeit, insbesondere des Datums und/oder der Uhrzeit beziehen. Als Position in Bezug
auf den Raum können insbesondere geografische Koordinaten oder von der Umgebung übermittelte
Referenzsignale herangezogen werden.
[0011] Weiterhin können auch Daten über den jeweiligen Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens
erfasst werden, welcher das transportable Kontrollsystem bei sich trägt.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems umfasst die
Elektronik des Kontrollsystems wenigstens ein Lesegerät, wenigstens ein Prozessormodul
und wenigstens ein Speichermodul. Das Lesegerät ist dabei derart ausgebildet, dass
es die Kodierung eines Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassen, über das
Prozessormodul verarbeiten und die Informationen dem Speichermodul zuführen kann.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems, insbesondere
des Schlüsselkoffers, ist die im Koffer angeordnete Elektronik über eine drahtgebundene
und/oder eine drahtlose Sendeeinheit mit wenigstens einem Sendemodul, beispielsweise
einem GSM-Modul, einer Infrarotübertragung, einer Wireless-LAN-Verbindung, einer RFID-Verbindung
oder anderer denkbarer Datenübertragungsverbindungen in der Lage, die erstellten Datensätze
sowie die Zusatzinformationen zu versenden. Auch eine Kombination der einzelnen Übertragungsarten,
sowohl der drahtgebunden als auch der drahtlosen Übertragungsarten ist zur Gewährleistung
einer Redundanz möglich.
[0014] In einer Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems ist die Elektronik über
eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Empfangseinheit in der Lage, über wenigstens
ein Empfangsmodul, beispielsweise ein GSM-, Infrarot-, Wireless-LAN-Modul oder Ähnliches,
Signale zu empfangen, wobei insbesondere Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder
GPS-Koordinaten und/oder Abfragesignale empfangbar sind. Derartige Signale können
zur regelmäßigen Aktualisierung, beispielsweise der Position des transportablen Kontrollsystems
in Form von GPS-Daten dienen, wobei die empfangenen Daten ebenfalls in Form von Zusatzinformationen
verarbeitet und gespeichert werden können.
[0015] In einer Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems ist zusätzlich zur Ausgestaltung,
beispielsweise als Koffer eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen, welche insbesondere
als eine Art Dockingstation in einem Fahrzeug oder einem Gebäude vorgesehen sein kann.
In einer Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung für ein transportables
Kontrollsystem sind an der Befestigungsvorrichtung Mittel zum Austausch der Datensätze
und der Zusatzinformationen mit einer Zentraleinheit, beispielsweise einem Server,
vorgesehen.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems umfasst ein Bekleidungsstück,
insbesondere einen Gürtel oder eine Jacke und wenigstens einen an dem Bekleidungsstück
aufbewahrbaren Schlüssel, wobei das Kontrollsystem eine an dem Bekleidungsstück angeordnete
Elektronik aufweist, welche jeden Schlüssel anhand einer am Schlüssel vorhanden eindeutigen
Kodierung, beispielsweise eine mechanische, elektronische oder elektromechanische
Kodierung, identifiziert und welche die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels
mittels der Elektronik zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokolliert.
Die Zusatzinformationen beziehen sich hierbei ebenfalls auf Informationen bezüglich
des Raums und/oder der Zeit und können insbesondere als geografische Koordinaten und/oder
Datumsinformationen und/oder Uhrzeitinformationen erfassbar sein.
[0017] In einer Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems in Form eines Bekleidungsstücks
ist die Elektronik des Kontrollsystems wenigstens mit einem Lesegerät, einem Prozessormodul
und wenigstens einem Speichermodul ausgebildet, wobei durch das Lesegerät die Kodierung
des Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassbar ist.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems in Form eines
Bekleidungsstücks ist die Elektronik über eine drahtgebunden und/oder eine drahtlose
Sendeeinheit in der Lage, über wenigstens ein Sendemodul, beispielsweise ein GSM-,
Infrarot-, WLAN-Modul oder Ähnliches, die erstellten Datensätze über die kodierten
Schlüssel zu versenden.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems
in Form eines Bekleidungsstücks ist die Elektronik in der Lage, über eine drahtgebunden
und/oder eine drahtlose Empfangseinheit mit wenigstens einem Empfangsmodul, beispielsweise
einem GSM, Infrarot, Wireless-LAN-Modul oder Ähnlichem, über welches Signale empfangbar
sind, insbesondere Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder GPS-Koordinaten und/oder
Abfragesignale zu empfangen.
[0020] Zusätzlich zu den Möglichkeiten der Erfassung von Datensätzen und Zusatzinformationen
durch am transportablen Kontrollsystem angeordnete elektronische Erfassungsmittel,
welche die Entnahme von Schlüsseln, beispielsweise in Zeit und Raum dokumentieren,
können auch weitere Vorrichtungen durch die Elektronik angesteuert werden. Beispielsweise
sind Alarmgeber bei nicht rechtzeitiger Rückgabe eines Schlüssels in das transportable
Kontrollsystem denkbar, welche sowohl in Form von Signalausgaben, beispielsweise einer
Sirene oder eines Signaltons, als auch in Form von Alarmsignalübermittlungen, beispielsweise
über die Möglichkeit eines vorhandenen Sendemoduls unter Heranziehung der in den Zusatzinformationen
vorhandenen Daten, insbesondere der geografischen Koordinaten, erfolgt.
[0021] Das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem in Form einer Aufbewahrungsvorrichtung,
insbesondere eines Koffers sowie das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem
in Form eines Bekleidungsstücks sollen im Folgenden durch die Ausführungsbeispiele
verdeutlicht werden.
Die Figuren zeigen im Einzelnen:
[0022]
- Figur 1
- das Funktionsschema der vom transportablen Kontrollsystem umfassten Elektronik,
- Figur 2
- ein transportables Kontrollsystem in Form eines Schlüsselkoffers,
- Figur 3
- einen Schlüssel mit Schlüsselring und entsprechend kodiertem Stecker 3a sowie eine
Schlüsselkarte 36,
- Figur 4
- das transportable Kontrollsystem in Form eines Bekleidungsstücks, vorliegend in Form
eines Gürtels.
[0023] Im Einzelnen zeigt die Figur 1 ein Funktionsschema 1 der erfindungsgemäßen Erfassungselektronik
für kodierte Schlüssel. Das Funktionsschema 1 ist vorliegend nur als Übersicht dargestellt,
um die prinzipielle Funktionsweise des transportablen Kontrollsystems vorliegend für
die Erfassung und Überprüfung eines Schlüssels zu dokumentieren.
[0024] Das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem überprüft in einem ersten Schritt
den Status der Hauptfunktion 2, beispielsweise die Aktivierung der generellen Freigabe
zur Schlüsselentnahme bzw. den entsprechenden Benutzer. Die Überprüfung des Status
der Hauptfunktion 2 erfolgt regelmäßig und geht jeweils der Erfassung der Datensätze
zu jedem kodierten Schlüssel voran. Der Start der Datensatzerfassung 3 erfolgt vor
einer Initialisierung 4 der erfassenden Elektronik, wobei nach der Initialisierung
eine eindeutige Identifikation des Schlüssels und seiner entsprechenden Kodierung
im Schritt des Schlüsselerfassens 5 erfolgt. Würde der Schlüssel entfernt, so wird
entlang des Logikpfades 6 der fehlende Schlüssel an eine Zeitüberwachung 7, welche
unter anderem auch Zusatzinformationen, wie Datum und geografische Koordinaten aufnehmen
kann, übermittelt. Je nach Vorgabe der Zeitüberwachungsparameter wird von der Zeitüberwachung
7 ein "Status 1" 8 bzw. ein "Status 2" 9 gemeldet, welcher in die entsprechenden Logikpfade
10 bzw. 11 führt. Ist die Schlüsselentnahme anhand der Zeitüberwachungsparameter in
einem zulässigen Bereich, so wird entlang des Logikpfades 11 auf einer Anzeige 12
oder einem Datensatzupdate vermerkt, dass der Schlüssel entnommen wurde. Die entsprechend
von der Zeitüberwachung 7 ermittelten Datensätze werden im Bereich der Datensatzspeicherung
als Update hinterlegt. Ergeben die Parameter der Zeitüberwachung 7 den "Status 1"
8, so wird der Logikpfad 10 zu einem Alarmstatus 13 überführt, welcher als Signalgebung
und Datensatzprotokollierung auf der Anzeige 12 ausgegeben werden kann. Der Alarmstatus
kann hierbei in mehrere Bereiche unterteilt werden, beispielsweise kann ein im Schlüsselloch
vergessener Schlüssel kurzzeitig durch ein leichtes Erinnerungssignal schnell wieder
gefunden werden, wird der Schlüssel jedoch verloren, so kann durch ein langfristigeres
Erkennen des Fehlens in der Zeitüberwachung 7 eine Signalisierung an eine Zentraleinheit,
beispielsweise über ein GSM-Modul erfolgen. Die Anzeige bzw. Datensatzspeicherung
12 kann über eine Auswertevorrichtung bzw. eine Tastatureingabe 14 oder eine Kommunikation
und Auswertungsvorrichtung 15 rückgesteuert werden, so dass die Schlüsselerfassung
5 mit der Anzeige 12 in Einklang gebracht bzw. programmiert werden kann.
[0025] In einem vorliegend nicht gezeigten, jedoch dem Schema der Figur 1 folgenden Ausführungsbeispiel
kann der beschriebene Alarmstatus sowohl in einer lokalen Alarmgebung, beispielsweise
durch ein Alarmsignal, als auch in einer Alarmmeldung an eine Zentrale, beispielsweise
eine Leitstelle oder die Zentrale eines Sicherheitsunternehmens, resultieren. Das
Erreichen eines Alarmstatus kann einerseits, wie in Figur 1 dargestellt, mittels einer
Zeitüberwachung 7 erfolgen, es sind jedoch auch andere Faktoren denkbar, welche einen
Alarmstatus auslösen können. Beispielsweise könnte die Überwachung auch an die Bedingung
des Starts eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sein, so dass bei fehlendem Schlüssel ein
Alarmstatus ausgelöst wird, sobald das den Koffer transportierende Kraftfahrzeug gestartet
wird. Grundsätzlich ist auch eine Koppelung an generelle Positionserfassungsmittel
im Schlüsselkoffer denkbar, beispielsweise wenn sich bei fehlendem Objektschlüssel
der Koffer über einen definierten Radius hinaus vom zugehörigen Objekt entfernt. Die
Positionsermittlung und Bezugnahme auf das entsprechende Objekt kann hierbei beispielsweise
über GPS-Koordinaten erfolgen.
[0026] Das in Figur 1 gezeigte Schema lässt sich ebenfalls auf eine in einem Koffer befindliche
Anordnung von einzelnen Schließfächern anwenden, wobei hierbei an die Stelle des Vorhandenseins
eines Schlüssels der Status eines geöffneten Schließfachs bzw. die Befüllung eines
entsprechenden Schließfachs mit einem zu überwachenden Inhalt, beispielsweise einem
Wertgegenstand tritt.
[0027] In Figur 2 ist ein transportables Kontrollsystem in Form eines Schlüsselkoffers 30
abgebildet, welcher vorliegend unverschlossen und ohne gezeigten Deckel abgebildet
ist. Der Schlüsselkoffer 30 umfasst einen Tragegriff 31 sowie einen Innenbereich 32,
in welchem eine Vielzahl von Steckplätzen 33 vorgesehen sind. Zusätzlich zu den Steckplätzen
33 kann im Innenbereich ein Display 34 vorgesehen sein, welches Informationen über
den aktuellen Status des Schlüsselkoffers ausgibt. Hier nicht gezeigt sind ebenfalls
im Schlüsselkoffer entsprechende Elektroniken zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Schlüsselerfassung vorgesehen, ebenso wie entsprechende Stromversorgungen oder andere
notwendige Bauteile. Weiterhin ist im Innenbereich 32 die Möglichkeit zur Anbringung
von Bedienelementen 35 vorgesehen, welche eine direkte Einflussnahme auf die Funktion
des Schlüsselkoffers bereitstellen können. Zusätzlich kann im Innenbereich 32 eine
Anschlussbuchse 36, beispielsweise ein USB-Anschluss oder eine andersartig ausgebildete
Schnittstelle vorgesehen sein, welche sowohl zur Datenübertragung als auch zur Programmierung
oder zur Energiezufuhr ausgebildet sein kann. Am unteren Bereich des Schlüsselkoffers
30 ist ein Anschluss- bzw. Dockingsockel 37 vorgesehen, welcher erlaubt, dass der
Schlüsselkoffer beispielsweise in einem Fahrzeug oder in einem Gebäude in eine vorhandene
Aufbewahrungsvorrichtung eingedockt werden kann, um die im Schlüsselkoffer gespeicherten
Datensätze zu übertragen bzw. die Energieversorgung aufzuladen oder herzustellen.
[0028] Im Innenbereich 32 des Schlüsselkoffers 30 ist vorliegend in einem Steckplatz 33
ein Schlüssel 40, befestigt an einem nicht zerstörungsfrei öffenbaren Schlüsselring
41 gezeigt, wobei der vorliegend gezeigte mechanische Schlüssel unlösbar mit einem
Stecker mit Kodierung 42 verbunden ist. Der Stecker mit Kodierung 42 ist in einen
Steckplatz 33 eingesteckt, wobei er somit von der im Schlüsselkoffer 30 umfassten
Elektronik als vorhanden erkannt wird. Über die im Schlüsselkoffer vorhandene Elektronik
kann über eine entsprechende Regelung 50 für den jeweiligen, in Figur 1 beschriebenen
Fall, die Ansteuerung einer Datenübermittlungsvorrichtung 51, beispielsweise eines
GPS-Moduls, eines GSM-Moduls, eines Wireless-LAN-Moduls oder Ähnlichem erfolgen. Die
Datenübermittlung kann hierbei sowohl zur Übertragung von erfassten Datensätzen als
auch zur Übermittlung von Positionskoordinaten aus GPS-Daten, beispielsweise zur fortlaufenden
exakten Positionsbestimmung des Schlüsselkoffers oder aber auch zur Rückmeldung von
Schlüsselentnahmedaten oder sonstigen Informationen genutzt werden. Des Weiteren kann
über die Regelung 50 auch die Aktivierung eines Signalgebers 52 erfolgen, welcher
einerseits auf akustischem, optischem oder auch auf dem Weg der Datenübermittlung
eine Fehlfunktion, eine unberechtigte Entnahme oder eine zu lang dauernde Entnahme
eines Schlüssels signalisieren und/oder an eine Zentrale rückmelden kann.
[0029] Figur 3 zeigt zwei Beispiele für erfindungsgemäß kodierte Schlüssel, wobei die Erfindung
nicht auf die gezeigten Beispiele beschränkt ist, sondern sie vielmehr alle diejenigen
Schlüssel umfasst, welche als Zugangsberechtigung für Gebäude oder Räume oder anderweitige
Vorrichtungen dienen, zu denen ohne Schlüssel kein Zugang gewährt wird. Figur 3a zeigt
hierbei einen mechanischen Schlüssel mit Kodierung 60, welcher einen mechanischen
Schlüssel 61, einen nicht zerstörungsfrei lösbaren Schlüsselring 62 und einen Stecker
63 mit vorhandenem Kodierungschip 64 aufweist. Der Kodierungschip kann vorliegend
entweder in Form eines einfach ausgestalteten Identifikationschips aber auch in Form
eines RFID-Moduls oder einer komplexeren Schaltung inklusive der Möglichkeit der Datenspeicherung
vorliegen. Der Stecker 63 weist im vorderen Bereich Steckkontakte 65 auf, welche zur
Übertragung bzw. Erfassung der Kodierung im Schlüsselkoffer dienen können.
[0030] Figur 3b zeigt einen erfindungsgemäßen Schlüssel in Form einer Schlüsselkarte 70,
welche ebenfalls eine Durchführung 71 für einen entsprechenden Schlüsselring 62 aufweist.
Die Schlüsselkarte 70 kann sowohl über einen erfindungsgemäßen Stecker 63 mit Kodierungschip
64 über einen Schlüsselring 62 verbunden werden, um sie in einem Schlüsselkoffer unterzubringen,
andererseits kann aber auch der in der Schlüsselkarte vorgesehene Kodierungschip 72
beispielsweise in Form eines RFID-Chips ausgebildet sein, welcher drahtlos vom Schlüsselkoffer
erfasst wird, so dass die Durchführung 71 maximal zur Halterung der Schlüsselkarte
70 genutzt werden muss.
[0031] Als Kodierungsvorrichtung für ein erfindungsgemäßes transportables Kontrollsystem
können sowohl eigens hierfür entwickelte Stecker mit Kodierungschips als auch handelsübliche
eindeutig identifizierbare Dongels, beispielsweise USB-Dongels, wie sie im Bereich
der Software-Kopierschutztechnologie vorgesehen sind, verwendet werden.
[0032] Grundsätzlich wäre auch ein transportables Kontrollsystem in Form eines Schlüsselkoffers
denkbar, bei welchem die darin untergebrachten Schlüssel mit Kodierung einzig aufgrund
ihrer räumlichen Nähe zur erfassenden Elektronik erkannt werden, sodass ein alleiniges
Einlegen des Schlüssels mit Kodierung in den Schlüsselkoffer zur Erfassung des Vorhandenseins
des Schlüssels führt.
[0033] Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße transportable Kontrolleinrichtung in Form eines
Bekleidungsstück 80, vorliegend in Form eines Gürtels 81 mit einer Gürtelschnalle
82. Der Gürtel 81 umfasst eine Elektronik mit Erfassungsvorrichtung 83 wobei in der
Elektronik 83 sowohl ein Chip im Bereich der Elektronik, der Chip 84 als auch ein
Chip im Bereich des Schlüssels, der Chip 85 vorgesehen ist. Beide Identifikationschips
können sowohl einzeln aufeinander kodiert als auch unabhängig von einander sein, beispielsweise
um die Entnahmemöglichkeit des Schlüssels 86 aus der Elektronik 83 steuern, aber auch
zur Datenübertragung zwischen dem Schlüssel 86 und dem Elektronik 83 dienen. Der Schlüssel
86 kann beispielsweise Entnahmedaten aus der Elektronik 83 speichern, welche sodann
bei Rückgabe in einen erfindungsgemäßen Schlüsselkoffer auf diesen übertragen werden.
Die gespeicherten Daten können in Kopie auch auf der Elektronik 83 hinterlegt werden,
sodass bei Verlust des Schlüssels 86 die gespeicherten Daten in der Elektronik 83
vorhanden sind, um beispielsweise den genauen Verlustzeitpunkt rekonstruieren zu können.
[0034] Des Weiteren kann am erfindungsgemäßen Bekleidungsstück in Form eines Gürtels 81
auch eine reine Halterung 90 vorgesehen sein, welche zur Halterung eines Schlüssels
mit Identifikationseinrichtung ausgebildet ist, wobei vorliegend gezeigt nur der Schlüssel
92 mit dem Schlüsselring 93 über den Stecker 94 mit Identifikationschip 95 in der
Halterung 90 fixiert werden kann, sodass ein vereinfachter Transport durch den, das
Bekleidungsstück tragenden Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens gewährleistet wird.
Zusätzlich kann die einfache Halterung 90 sowie die mit Elektronik ausgestattete Halterung
83 mit einem Signalgeber ausgestattet werden, der beispielsweise das Vergessen eines
Schlüssels im Schlüsselloch oder das Verlieren eines Schlüssels umgehend durch akustische
Signalgebung anzeigt.
[0035] Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsbeispiele beschränkt, sie
umfasst vielmehr all diejenigen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen transportablen
Kontrollsysteme, welche vom erfindungswesentlichen Gedanken Gebrauch machen.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 1
- Funktionsschema
- 2
- Status der Hauptfunktion
- 3
- Start
- 4
- Initialisierung
- 5
- Schlüssel erfassen
- 6
- Schlüssel fehlt
- 7
- Zeit-Überw.
- 8
- Status 1
- 9
- Status 2
- 10
- Status 1
- 11
- Status 2
- 12
- Anzeige / Update
- 13
- Alarmstatus
- 14
- Auswertung / Tastatureing
- 15
- Kommunikation Auswertung
- 30
- Transportables Kontrollsystem / Schlüsselhelfer
- 31
- Tragegriff
- 32
- Innenbereich
- 33
- Steckplatz
- 34
- Display
- 35
- Bedienelement
- 36
- Anschlussbuchse
- 37
- Anschluss- / Dockingsockel
- 50
- Regelung
- 51
- Datenübermittlungsvorrichtung
- 52
- Alarm
- 60
- Schlüssel mit Kodierung
- 61
- Schlüssel (mechan.)
- 62
- Schlüsselring
- 63
- Stecker
- 64
- Kodierungschip
- 65
- Schlüsselring
- 70
- Schlüsselkarte
- 71
- Durchführung
- 72
- Kodierungschip (RIFD o. ä.)
- 80
- Bekleidungsstück
- 81
- Gürtel
- 82
- Gürtelschnalle
- 83
- Elektronik mit Erfassung
- 84
- Chip
- 85
- Chip
- 86
- Schlüssel
- 90
- Halterung
- 91
- Schlüssel
- 92
- Schlüssel
- 93
- Schlüsselring
- 94
- Stecker
- 95
- Chip
1. Transportables Kontrollsystem umfassend eine Aufbewahrungsvorrichtung, insbesondere
einen Koffer und wenigstens einen in dem Koffer aufbewahrbaren Schlüssel oder Wertgegenstand,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kontrollsystem eine in dem Koffer angeordnete Elektronik umfasst,
- dass jeder Schlüssel eine Kodierung (mechanisch, elektronisch, elektromechanisch)
umfasst,
- wobei jeder Schlüssel von der Elektronik anhand seiner Kodierung identifizierbar
ist,
- wobei die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels mittels der Elektronik
zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokollierbar ist,
- wobei sich die Zusatzinformationen auf Raum und/oder Zeit beziehen und insbesondere
als geografische Koordinaten und/oder Datum und/oder Uhrzeit erfassbar sind.
2. Transportables Kontrollsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik des Kontrollsystems wenigstens ein Lesegerät, wenigstens einen Prozessormodul
und wenigstens ein Speichermodul umfasst, wobei durch das Lesegerät die Kodierung
des Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassbar ist.
3. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Sendeeinheit mit wenigstens
einem Sendemodul umfasst, über welche der erstellte Datensatz versendbar ist.
4. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Empfangseinheit mit wenigstens
einem Empfangsmodul aufweist, über welche Signale empfangbar sind, wobei insbesondere
Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder GPS-Koordinaten und/oder Abfragesignale
empfangbar sind.
5. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschluss an eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere zur Befestigung in einem
Fahrzeug oder einem Gebäude vorgesehen ist.
6. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss an die Befestigungsvorrichtung Mittel zum Austausch der Datensätze
umfasst.
7. Transportables Kontrollsystem umfassend ein Bekleidungsstück, insbesondere einen Gürtel
oder eine Jacke und wenigstens einen an dem Bekleidungsstück aufbewahrbaren Schlüssel,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kontrollsystem eine an dem Bekleidungsstück angeordnete Elektronik umfasst,
- dass jeder Schlüssel eine Kodierung (mechanisch, elektronisch, elektromechanisch)
umfasst,
- wobei jeder Schlüssel von der Elektronik anhand seiner Kodierung identifizierbar
ist,
- wobei die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels mittels der Elektronik
zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokollierbar ist,
- wobei sich die Zusatzinformationen auf Raum und/oder Zeit beziehen und insbesondere
als geografische Koordinaten und/oder Datum und/oder Uhrzeit erfassbar sind.
8. Transportables Kontrollsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik des Kontrollsystems wenigstens ein Lesegerät, wenigstens einen Prozessormodul
und wenigstens ein Speichermodul umfasst, wobei durch das Lesegerät die Kodierung
des Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassbar ist.
9. Transportables Kontrollsystem nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Sendeeinheit mit wenigstens
einem Sendemodul umfasst, über welche der erstellte Datensatz versendbar ist.
10. Transportables Kontrollsystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Empfangseinheit mit wenigstens
einem Empfangsmodul aufweist, über welche Signale empfangbar sind, wobei insbesondere
Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder GPS-Koordinaten und/oder Abfragesignale
empfangbar sind.