(19)
(11) EP 2 116 157 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.11.2009  Patentblatt  2009/46

(21) Anmeldenummer: 09006179.7

(22) Anmeldetag:  06.05.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47G 29/10(2006.01)
G07C 11/00(2006.01)
G07C 9/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 08.05.2008 DE 102008022891

(71) Anmelder: KAHL Sicherheit Consulting GmbH
88250 Weingarten (DE)

(72) Erfinder:
  • Kahl, Norbert
    88213 Ravensburg (DE)

(74) Vertreter: Otten, Herbert 
Eisele, Otten, Roth & Dobler Patentanwälte Grosstobeler Strasse 39
88276 Ravensburg / Berg
88276 Ravensburg / Berg (DE)

   


(54) Transportables Kontrollsystem


(57) Transportables Kontrollsystem umfassend eine Aufbewahrungsvorrichtung, insbesondere einen Koffer und wenigstens einen in dem Koffer aufbewahrbaren Schlüssel oder Wertgegenstand, dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kontrollsystem eine in dem Koffer angeordnete Elektronik umfasst,
- dass jeder Schlüssel eine Kodierung (mechanisch, elektronisch, elektromechanisch) umfasst,
- wobei jeder Schlüssel von der Elektronik anhand seiner Kodierung identifizierbar ist,
- wobei die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels mittels der Elektronik zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokollierbar ist,
- wobei sich die Zusatzinformationen auf Raum und/oder Zeit beziehen und insbesondere als geografische Koordinaten und/oder Datum und/oder Uhrzeit erfassbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein transportables Kontrollsystem zur Aufbewahrung von Schlüsseln nach den unabhängigen Ansprüchen 1 und 7.

[0002] Im Tätigkeitsbereich der Sicherheitsunternehmen, insbesondere im Bereich des Gebäudeschutzes bzw. der Gebäudekontrolle wird den Unternehmen ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Aufwandsbereitschaft abverlangt, um die zur Sicherheitsüberprüfung notwendigen Schlüssel bzw. Schlüsselsysteme zu lagern und zu handhaben. Die Schlüsselaufbewahrung und die Berechtigung zur Schlüsselausgabe bzw. zum Schlüsselempfang müssen geregelt sein. Schlüssel müssen kodiert werden, so dass nicht direkt der Name und die Anschrift des zu schließenden Bereichs, zu welchem sie gehören, feststellbar ist.

[0003] Eine zu jedem Schlüssel eindeutig hinzugefügte Kodierung lässt unter Zuhilfenahme der entsprechenden Kodierungsdatensätze stets die eindeutige Zuordnung des Schlüssels zu einem jeweiligen Schließbereich zu. Im Rahmen der Durchführung von Kontrollgängen durch Mitarbeiter der Sicherheitsunternehmen müssen die entsprechend kodierten Schlüssel als Zugangsberechtigung zu den zu kontrollierenden Räumen bzw. Gebäuden mitgeführt werden. Jeweils nach Beendigung eines Auftrags, einer Einsatzfahrt oder bei einem Dienstwechsel sind die dem Sicherheitsunternehmen übergebenen Schlüssel gegenständlich zu prüfen. Diese Prüfung ist nachweispflichtig. Das Sicherheitsunternehmen muss sicherstellen, dass die empfangenen Schlüssel nur an Berechtigte herausgegeben werden. Eine Revision der Schlüssel beim Sicherheitsunternehmen sollte mindestens einmal monatlich das korrekte Vorhandensein aller übergebenen Schlüssel überprüft werden, wobei dieser Überprüfungsvorgang nachweislich mit einer Unterschrift des Prüfenden und einem Protokoll über das Ergebnis durchgeführt werden sollte.

[0004] Aus dem Stand der Technik sind derzeit Aufbewahrungssysteme für Schlüssel bekannt, welche als Schlüsselschrank zumeist in den Sicherheitszentralen von Unternehmen oder als Schlüsselschrank in Zentralgebäuden einzelner Sicherheitsunternehmen untergebracht sind, wobei jeder in einem derartigen Schlüsselschrank gelagerte Schlüssel über einen unlösbaren, oder zumindest nicht zerstörungsfrei lösbaren Schlüsselring mit einer Identifikationsvorrichtung, beispielsweise einem Stecker mit integriertem und kodiertem Identifikationshinweis versehen ist.

[0005] Schlüssel im Sinne dieser Anmeldung können sowohl mechanische Schlüssel, elektronisch kontaktgebundene Schlüssel, wie beispielsweise Magnetstreifenkarten oder auch elektronisch kontaktlose Schlüssel, wie beispielsweise drahtlos abgefragte Identifikationschips oder RFID-Chips, sein. Im weitesten Sinne ist unter einem Schlüssel gemäß dieser Anmeldung jedweilige Vorrichtung zu verstehen, welche dem Benutzer des Schlüssels Zugang zu einem Bereich erlaubt, welcher ohne den entsprechenden Schlüssel nicht zugänglich wäre.

[0006] In einem Schlüsselschrank nach dem Stand der Technik werden die dort eingebrachten Schlüssel anhand ihrer eindeutigen Kodierung elektronisch erfasst, wobei sowohl der Zeitpunkt des Einbringens des Schlüssels als auch die Position im Schrank und die Dauer der erfolgten Entnahme aus dem Schrank Gegenstand der Erfassung sein können. Die somit ermittelten Daten können in einer zentralen Speichereinheit, beispielsweise in einen Computer hinterlegt werden, so dass mittels einer entsprechenden Auswertung Nachweis darüber geführt werden kann, wie lange und zu welchen Zeiten jeder einzelne Schlüssel durch einen Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens entnommen war, um beispielsweise Kontrollgänge oder Kontrollfahrten durchzuführen. Durch eine entsprechende Identifikation des entnehmenden Mitarbeiters, beispielsweise durch eine Pinnummer zur Freigabe des Sehlüsselschranks kann zusätzlich erreicht werden, dass auch der entnehmende Mitarbeiter bei der Entnahme von Schlüsseln aus dem Schlüsselschrank datensätzlich erfasst wird.

[0007] Die beschriebenen und bekannten Schlüsselschränke aus dem Stand der Technik haben jedoch den signifikanten Nachteil, dass die entnommenen Schlüssel vom Zeitpunkt der Entnahme an bis zum Zeitpunkt der Rückgabe in den Schlüsselschrank nur als entnommen erfasst sind. Der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens, welcher die Schlüssel zur Durchführung eines Rundgangs bzw. einer Kontrollfahrt entnommen hat, trägt normalerweise alle entnommenen Schlüssel bei sich, welche er für den durchzuführenden Kontrollgang benötigt. Mit den bekannten Systemen ist es jedoch nicht möglich, Nachweise darüber zu führen, zu welchem Zeitpunkt der Mitarbeiter welchen Schlüssel benutzt hat, so dass über die gesamte Dauer des Kontrollgangs kein Nachweis über das Vorhandensein und die Position jedes einzelnen Schlüssels erbracht werden kann. Zusätzlich zur Nachweispflicht besteht des Weiteren die Gefahr, dass für einen Kontrollgang zusammengestellte Schlüssel verloren werden, oder dass der Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens Opfer eines Verbrechens, beispielsweise eines Überfalls wird, bei welchem ihm die zusammengestellten Schlüssel entwendet werden.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Kontrollsystem zur Aufbewahrung von Schlüsseln bereit zu stellen, welches das Zeitfenster, in welchem die Schlüssel weder in ihrer Position noch in ihrer Benutzung unerfasst sind, minimiert.

[0009] Diese Aufgabe wird durch ein transportables Kontrollsystem mit einer Aufbewahrungsvorrichtung gemäß dem Anspruch 1 sowie durch ein transportables Kontrollsystem mit einem Bekleidungsstück gemäß dem Anspruch 7 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind zweckmäßige Weiterbildungen sowie vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen transportablen Kontrollsystems angegeben.

[0010] Das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem umfasst eine Aufbewahrungsvorrichtung, insbesondere einen Koffer und wenigstens einen in dem Koffer aufbewahrten Schlüssel oder Wertgegenstand. Beispielsweise können zur Aufbewahrung sowohl einzelne Halterungen als auch eine Anordnung von Fächern im Innenraum des Koffers vorgesehen sein. Weiterhin umfasst das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem eine beispielsweise in dem Koffer angeordnete Elektronik und eine zu jedem aufbewahrten Gegenstand, insbesondere jedem Schlüssel eindeutig zuordenbare mechanische, elektronische oder elektromechanische Kodierung, welche von der in dem Koffer angeordneten Elektronik erfasst werden kann und anhand ihrer Kodierung identifizierbar ist. Des Weiteren wird von der im Koffer angeordneten Elektronik die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokolliert. Zusatzinformationen können sich hierbei beispielsweise auf die entsprechenden Positionsdaten des transportablen Kontrollsystems, also auf Informationen bezüglich des Raums und/oder auf Informationen bezüglich der Zeit, insbesondere des Datums und/oder der Uhrzeit beziehen. Als Position in Bezug auf den Raum können insbesondere geografische Koordinaten oder von der Umgebung übermittelte Referenzsignale herangezogen werden.

[0011] Weiterhin können auch Daten über den jeweiligen Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens erfasst werden, welcher das transportable Kontrollsystem bei sich trägt.

[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems umfasst die Elektronik des Kontrollsystems wenigstens ein Lesegerät, wenigstens ein Prozessormodul und wenigstens ein Speichermodul. Das Lesegerät ist dabei derart ausgebildet, dass es die Kodierung eines Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassen, über das Prozessormodul verarbeiten und die Informationen dem Speichermodul zuführen kann.

[0013] In einer weiteren Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems, insbesondere des Schlüsselkoffers, ist die im Koffer angeordnete Elektronik über eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Sendeeinheit mit wenigstens einem Sendemodul, beispielsweise einem GSM-Modul, einer Infrarotübertragung, einer Wireless-LAN-Verbindung, einer RFID-Verbindung oder anderer denkbarer Datenübertragungsverbindungen in der Lage, die erstellten Datensätze sowie die Zusatzinformationen zu versenden. Auch eine Kombination der einzelnen Übertragungsarten, sowohl der drahtgebunden als auch der drahtlosen Übertragungsarten ist zur Gewährleistung einer Redundanz möglich.

[0014] In einer Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems ist die Elektronik über eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Empfangseinheit in der Lage, über wenigstens ein Empfangsmodul, beispielsweise ein GSM-, Infrarot-, Wireless-LAN-Modul oder Ähnliches, Signale zu empfangen, wobei insbesondere Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder GPS-Koordinaten und/oder Abfragesignale empfangbar sind. Derartige Signale können zur regelmäßigen Aktualisierung, beispielsweise der Position des transportablen Kontrollsystems in Form von GPS-Daten dienen, wobei die empfangenen Daten ebenfalls in Form von Zusatzinformationen verarbeitet und gespeichert werden können.

[0015] In einer Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems ist zusätzlich zur Ausgestaltung, beispielsweise als Koffer eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen, welche insbesondere als eine Art Dockingstation in einem Fahrzeug oder einem Gebäude vorgesehen sein kann. In einer Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung für ein transportables Kontrollsystem sind an der Befestigungsvorrichtung Mittel zum Austausch der Datensätze und der Zusatzinformationen mit einer Zentraleinheit, beispielsweise einem Server, vorgesehen.

[0016] Eine weitere Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems umfasst ein Bekleidungsstück, insbesondere einen Gürtel oder eine Jacke und wenigstens einen an dem Bekleidungsstück aufbewahrbaren Schlüssel, wobei das Kontrollsystem eine an dem Bekleidungsstück angeordnete Elektronik aufweist, welche jeden Schlüssel anhand einer am Schlüssel vorhanden eindeutigen Kodierung, beispielsweise eine mechanische, elektronische oder elektromechanische Kodierung, identifiziert und welche die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels mittels der Elektronik zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokolliert. Die Zusatzinformationen beziehen sich hierbei ebenfalls auf Informationen bezüglich des Raums und/oder der Zeit und können insbesondere als geografische Koordinaten und/oder Datumsinformationen und/oder Uhrzeitinformationen erfassbar sein.

[0017] In einer Weiterbildung des transportablen Kontrollsystems in Form eines Bekleidungsstücks ist die Elektronik des Kontrollsystems wenigstens mit einem Lesegerät, einem Prozessormodul und wenigstens einem Speichermodul ausgebildet, wobei durch das Lesegerät die Kodierung des Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassbar ist.

[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems in Form eines Bekleidungsstücks ist die Elektronik über eine drahtgebunden und/oder eine drahtlose Sendeeinheit in der Lage, über wenigstens ein Sendemodul, beispielsweise ein GSM-, Infrarot-, WLAN-Modul oder Ähnliches, die erstellten Datensätze über die kodierten Schlüssel zu versenden.

[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des transportablen Kontrollsystems in Form eines Bekleidungsstücks ist die Elektronik in der Lage, über eine drahtgebunden und/oder eine drahtlose Empfangseinheit mit wenigstens einem Empfangsmodul, beispielsweise einem GSM, Infrarot, Wireless-LAN-Modul oder Ähnlichem, über welches Signale empfangbar sind, insbesondere Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder GPS-Koordinaten und/oder Abfragesignale zu empfangen.

[0020] Zusätzlich zu den Möglichkeiten der Erfassung von Datensätzen und Zusatzinformationen durch am transportablen Kontrollsystem angeordnete elektronische Erfassungsmittel, welche die Entnahme von Schlüsseln, beispielsweise in Zeit und Raum dokumentieren, können auch weitere Vorrichtungen durch die Elektronik angesteuert werden. Beispielsweise sind Alarmgeber bei nicht rechtzeitiger Rückgabe eines Schlüssels in das transportable Kontrollsystem denkbar, welche sowohl in Form von Signalausgaben, beispielsweise einer Sirene oder eines Signaltons, als auch in Form von Alarmsignalübermittlungen, beispielsweise über die Möglichkeit eines vorhandenen Sendemoduls unter Heranziehung der in den Zusatzinformationen vorhandenen Daten, insbesondere der geografischen Koordinaten, erfolgt.

[0021] Das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem in Form einer Aufbewahrungsvorrichtung, insbesondere eines Koffers sowie das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem in Form eines Bekleidungsstücks sollen im Folgenden durch die Ausführungsbeispiele verdeutlicht werden.

Die Figuren zeigen im Einzelnen:



[0022] 
Figur 1
das Funktionsschema der vom transportablen Kontrollsystem umfassten Elektronik,
Figur 2
ein transportables Kontrollsystem in Form eines Schlüsselkoffers,
Figur 3
einen Schlüssel mit Schlüsselring und entsprechend kodiertem Stecker 3a sowie eine Schlüsselkarte 36,
Figur 4
das transportable Kontrollsystem in Form eines Bekleidungsstücks, vorliegend in Form eines Gürtels.


[0023] Im Einzelnen zeigt die Figur 1 ein Funktionsschema 1 der erfindungsgemäßen Erfassungselektronik für kodierte Schlüssel. Das Funktionsschema 1 ist vorliegend nur als Übersicht dargestellt, um die prinzipielle Funktionsweise des transportablen Kontrollsystems vorliegend für die Erfassung und Überprüfung eines Schlüssels zu dokumentieren.

[0024] Das erfindungsgemäße transportable Kontrollsystem überprüft in einem ersten Schritt den Status der Hauptfunktion 2, beispielsweise die Aktivierung der generellen Freigabe zur Schlüsselentnahme bzw. den entsprechenden Benutzer. Die Überprüfung des Status der Hauptfunktion 2 erfolgt regelmäßig und geht jeweils der Erfassung der Datensätze zu jedem kodierten Schlüssel voran. Der Start der Datensatzerfassung 3 erfolgt vor einer Initialisierung 4 der erfassenden Elektronik, wobei nach der Initialisierung eine eindeutige Identifikation des Schlüssels und seiner entsprechenden Kodierung im Schritt des Schlüsselerfassens 5 erfolgt. Würde der Schlüssel entfernt, so wird entlang des Logikpfades 6 der fehlende Schlüssel an eine Zeitüberwachung 7, welche unter anderem auch Zusatzinformationen, wie Datum und geografische Koordinaten aufnehmen kann, übermittelt. Je nach Vorgabe der Zeitüberwachungsparameter wird von der Zeitüberwachung 7 ein "Status 1" 8 bzw. ein "Status 2" 9 gemeldet, welcher in die entsprechenden Logikpfade 10 bzw. 11 führt. Ist die Schlüsselentnahme anhand der Zeitüberwachungsparameter in einem zulässigen Bereich, so wird entlang des Logikpfades 11 auf einer Anzeige 12 oder einem Datensatzupdate vermerkt, dass der Schlüssel entnommen wurde. Die entsprechend von der Zeitüberwachung 7 ermittelten Datensätze werden im Bereich der Datensatzspeicherung als Update hinterlegt. Ergeben die Parameter der Zeitüberwachung 7 den "Status 1" 8, so wird der Logikpfad 10 zu einem Alarmstatus 13 überführt, welcher als Signalgebung und Datensatzprotokollierung auf der Anzeige 12 ausgegeben werden kann. Der Alarmstatus kann hierbei in mehrere Bereiche unterteilt werden, beispielsweise kann ein im Schlüsselloch vergessener Schlüssel kurzzeitig durch ein leichtes Erinnerungssignal schnell wieder gefunden werden, wird der Schlüssel jedoch verloren, so kann durch ein langfristigeres Erkennen des Fehlens in der Zeitüberwachung 7 eine Signalisierung an eine Zentraleinheit, beispielsweise über ein GSM-Modul erfolgen. Die Anzeige bzw. Datensatzspeicherung 12 kann über eine Auswertevorrichtung bzw. eine Tastatureingabe 14 oder eine Kommunikation und Auswertungsvorrichtung 15 rückgesteuert werden, so dass die Schlüsselerfassung 5 mit der Anzeige 12 in Einklang gebracht bzw. programmiert werden kann.

[0025] In einem vorliegend nicht gezeigten, jedoch dem Schema der Figur 1 folgenden Ausführungsbeispiel kann der beschriebene Alarmstatus sowohl in einer lokalen Alarmgebung, beispielsweise durch ein Alarmsignal, als auch in einer Alarmmeldung an eine Zentrale, beispielsweise eine Leitstelle oder die Zentrale eines Sicherheitsunternehmens, resultieren. Das Erreichen eines Alarmstatus kann einerseits, wie in Figur 1 dargestellt, mittels einer Zeitüberwachung 7 erfolgen, es sind jedoch auch andere Faktoren denkbar, welche einen Alarmstatus auslösen können. Beispielsweise könnte die Überwachung auch an die Bedingung des Starts eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sein, so dass bei fehlendem Schlüssel ein Alarmstatus ausgelöst wird, sobald das den Koffer transportierende Kraftfahrzeug gestartet wird. Grundsätzlich ist auch eine Koppelung an generelle Positionserfassungsmittel im Schlüsselkoffer denkbar, beispielsweise wenn sich bei fehlendem Objektschlüssel der Koffer über einen definierten Radius hinaus vom zugehörigen Objekt entfernt. Die Positionsermittlung und Bezugnahme auf das entsprechende Objekt kann hierbei beispielsweise über GPS-Koordinaten erfolgen.

[0026] Das in Figur 1 gezeigte Schema lässt sich ebenfalls auf eine in einem Koffer befindliche Anordnung von einzelnen Schließfächern anwenden, wobei hierbei an die Stelle des Vorhandenseins eines Schlüssels der Status eines geöffneten Schließfachs bzw. die Befüllung eines entsprechenden Schließfachs mit einem zu überwachenden Inhalt, beispielsweise einem Wertgegenstand tritt.

[0027] In Figur 2 ist ein transportables Kontrollsystem in Form eines Schlüsselkoffers 30 abgebildet, welcher vorliegend unverschlossen und ohne gezeigten Deckel abgebildet ist. Der Schlüsselkoffer 30 umfasst einen Tragegriff 31 sowie einen Innenbereich 32, in welchem eine Vielzahl von Steckplätzen 33 vorgesehen sind. Zusätzlich zu den Steckplätzen 33 kann im Innenbereich ein Display 34 vorgesehen sein, welches Informationen über den aktuellen Status des Schlüsselkoffers ausgibt. Hier nicht gezeigt sind ebenfalls im Schlüsselkoffer entsprechende Elektroniken zur Durchführung der erfindungsgemäßen Schlüsselerfassung vorgesehen, ebenso wie entsprechende Stromversorgungen oder andere notwendige Bauteile. Weiterhin ist im Innenbereich 32 die Möglichkeit zur Anbringung von Bedienelementen 35 vorgesehen, welche eine direkte Einflussnahme auf die Funktion des Schlüsselkoffers bereitstellen können. Zusätzlich kann im Innenbereich 32 eine Anschlussbuchse 36, beispielsweise ein USB-Anschluss oder eine andersartig ausgebildete Schnittstelle vorgesehen sein, welche sowohl zur Datenübertragung als auch zur Programmierung oder zur Energiezufuhr ausgebildet sein kann. Am unteren Bereich des Schlüsselkoffers 30 ist ein Anschluss- bzw. Dockingsockel 37 vorgesehen, welcher erlaubt, dass der Schlüsselkoffer beispielsweise in einem Fahrzeug oder in einem Gebäude in eine vorhandene Aufbewahrungsvorrichtung eingedockt werden kann, um die im Schlüsselkoffer gespeicherten Datensätze zu übertragen bzw. die Energieversorgung aufzuladen oder herzustellen.

[0028] Im Innenbereich 32 des Schlüsselkoffers 30 ist vorliegend in einem Steckplatz 33 ein Schlüssel 40, befestigt an einem nicht zerstörungsfrei öffenbaren Schlüsselring 41 gezeigt, wobei der vorliegend gezeigte mechanische Schlüssel unlösbar mit einem Stecker mit Kodierung 42 verbunden ist. Der Stecker mit Kodierung 42 ist in einen Steckplatz 33 eingesteckt, wobei er somit von der im Schlüsselkoffer 30 umfassten Elektronik als vorhanden erkannt wird. Über die im Schlüsselkoffer vorhandene Elektronik kann über eine entsprechende Regelung 50 für den jeweiligen, in Figur 1 beschriebenen Fall, die Ansteuerung einer Datenübermittlungsvorrichtung 51, beispielsweise eines GPS-Moduls, eines GSM-Moduls, eines Wireless-LAN-Moduls oder Ähnlichem erfolgen. Die Datenübermittlung kann hierbei sowohl zur Übertragung von erfassten Datensätzen als auch zur Übermittlung von Positionskoordinaten aus GPS-Daten, beispielsweise zur fortlaufenden exakten Positionsbestimmung des Schlüsselkoffers oder aber auch zur Rückmeldung von Schlüsselentnahmedaten oder sonstigen Informationen genutzt werden. Des Weiteren kann über die Regelung 50 auch die Aktivierung eines Signalgebers 52 erfolgen, welcher einerseits auf akustischem, optischem oder auch auf dem Weg der Datenübermittlung eine Fehlfunktion, eine unberechtigte Entnahme oder eine zu lang dauernde Entnahme eines Schlüssels signalisieren und/oder an eine Zentrale rückmelden kann.

[0029] Figur 3 zeigt zwei Beispiele für erfindungsgemäß kodierte Schlüssel, wobei die Erfindung nicht auf die gezeigten Beispiele beschränkt ist, sondern sie vielmehr alle diejenigen Schlüssel umfasst, welche als Zugangsberechtigung für Gebäude oder Räume oder anderweitige Vorrichtungen dienen, zu denen ohne Schlüssel kein Zugang gewährt wird. Figur 3a zeigt hierbei einen mechanischen Schlüssel mit Kodierung 60, welcher einen mechanischen Schlüssel 61, einen nicht zerstörungsfrei lösbaren Schlüsselring 62 und einen Stecker 63 mit vorhandenem Kodierungschip 64 aufweist. Der Kodierungschip kann vorliegend entweder in Form eines einfach ausgestalteten Identifikationschips aber auch in Form eines RFID-Moduls oder einer komplexeren Schaltung inklusive der Möglichkeit der Datenspeicherung vorliegen. Der Stecker 63 weist im vorderen Bereich Steckkontakte 65 auf, welche zur Übertragung bzw. Erfassung der Kodierung im Schlüsselkoffer dienen können.

[0030] Figur 3b zeigt einen erfindungsgemäßen Schlüssel in Form einer Schlüsselkarte 70, welche ebenfalls eine Durchführung 71 für einen entsprechenden Schlüsselring 62 aufweist. Die Schlüsselkarte 70 kann sowohl über einen erfindungsgemäßen Stecker 63 mit Kodierungschip 64 über einen Schlüsselring 62 verbunden werden, um sie in einem Schlüsselkoffer unterzubringen, andererseits kann aber auch der in der Schlüsselkarte vorgesehene Kodierungschip 72 beispielsweise in Form eines RFID-Chips ausgebildet sein, welcher drahtlos vom Schlüsselkoffer erfasst wird, so dass die Durchführung 71 maximal zur Halterung der Schlüsselkarte 70 genutzt werden muss.

[0031] Als Kodierungsvorrichtung für ein erfindungsgemäßes transportables Kontrollsystem können sowohl eigens hierfür entwickelte Stecker mit Kodierungschips als auch handelsübliche eindeutig identifizierbare Dongels, beispielsweise USB-Dongels, wie sie im Bereich der Software-Kopierschutztechnologie vorgesehen sind, verwendet werden.

[0032] Grundsätzlich wäre auch ein transportables Kontrollsystem in Form eines Schlüsselkoffers denkbar, bei welchem die darin untergebrachten Schlüssel mit Kodierung einzig aufgrund ihrer räumlichen Nähe zur erfassenden Elektronik erkannt werden, sodass ein alleiniges Einlegen des Schlüssels mit Kodierung in den Schlüsselkoffer zur Erfassung des Vorhandenseins des Schlüssels führt.

[0033] Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße transportable Kontrolleinrichtung in Form eines Bekleidungsstück 80, vorliegend in Form eines Gürtels 81 mit einer Gürtelschnalle 82. Der Gürtel 81 umfasst eine Elektronik mit Erfassungsvorrichtung 83 wobei in der Elektronik 83 sowohl ein Chip im Bereich der Elektronik, der Chip 84 als auch ein Chip im Bereich des Schlüssels, der Chip 85 vorgesehen ist. Beide Identifikationschips können sowohl einzeln aufeinander kodiert als auch unabhängig von einander sein, beispielsweise um die Entnahmemöglichkeit des Schlüssels 86 aus der Elektronik 83 steuern, aber auch zur Datenübertragung zwischen dem Schlüssel 86 und dem Elektronik 83 dienen. Der Schlüssel 86 kann beispielsweise Entnahmedaten aus der Elektronik 83 speichern, welche sodann bei Rückgabe in einen erfindungsgemäßen Schlüsselkoffer auf diesen übertragen werden. Die gespeicherten Daten können in Kopie auch auf der Elektronik 83 hinterlegt werden, sodass bei Verlust des Schlüssels 86 die gespeicherten Daten in der Elektronik 83 vorhanden sind, um beispielsweise den genauen Verlustzeitpunkt rekonstruieren zu können.

[0034] Des Weiteren kann am erfindungsgemäßen Bekleidungsstück in Form eines Gürtels 81 auch eine reine Halterung 90 vorgesehen sein, welche zur Halterung eines Schlüssels mit Identifikationseinrichtung ausgebildet ist, wobei vorliegend gezeigt nur der Schlüssel 92 mit dem Schlüsselring 93 über den Stecker 94 mit Identifikationschip 95 in der Halterung 90 fixiert werden kann, sodass ein vereinfachter Transport durch den, das Bekleidungsstück tragenden Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens gewährleistet wird. Zusätzlich kann die einfache Halterung 90 sowie die mit Elektronik ausgestattete Halterung 83 mit einem Signalgeber ausgestattet werden, der beispielsweise das Vergessen eines Schlüssels im Schlüsselloch oder das Verlieren eines Schlüssels umgehend durch akustische Signalgebung anzeigt.

[0035] Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsbeispiele beschränkt, sie umfasst vielmehr all diejenigen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen transportablen Kontrollsysteme, welche vom erfindungswesentlichen Gedanken Gebrauch machen.

Bezugszeichenliste:



[0036] 
1
Funktionsschema
2
Status der Hauptfunktion
3
Start
4
Initialisierung
5
Schlüssel erfassen
6
Schlüssel fehlt
7
Zeit-Überw.
8
Status 1
9
Status 2
10
Status 1
11
Status 2
12
Anzeige / Update
13
Alarmstatus
14
Auswertung / Tastatureing
15
Kommunikation Auswertung
30
Transportables Kontrollsystem / Schlüsselhelfer
31
Tragegriff
32
Innenbereich
33
Steckplatz
34
Display
35
Bedienelement
36
Anschlussbuchse
37
Anschluss- / Dockingsockel
50
Regelung
51
Datenübermittlungsvorrichtung
52
Alarm
60
Schlüssel mit Kodierung
61
Schlüssel (mechan.)
62
Schlüsselring
63
Stecker
64
Kodierungschip
65
Schlüsselring
70
Schlüsselkarte
71
Durchführung
72
Kodierungschip (RIFD o. ä.)
80
Bekleidungsstück
81
Gürtel
82
Gürtelschnalle
83
Elektronik mit Erfassung
84
Chip
85
Chip
86
Schlüssel
90
Halterung
91
Schlüssel
92
Schlüssel
93
Schlüsselring
94
Stecker
95
Chip



Ansprüche

1. Transportables Kontrollsystem umfassend eine Aufbewahrungsvorrichtung, insbesondere einen Koffer und wenigstens einen in dem Koffer aufbewahrbaren Schlüssel oder Wertgegenstand, dadurch gekennzeichnet, dass

- das Kontrollsystem eine in dem Koffer angeordnete Elektronik umfasst,

- dass jeder Schlüssel eine Kodierung (mechanisch, elektronisch, elektromechanisch) umfasst,

- wobei jeder Schlüssel von der Elektronik anhand seiner Kodierung identifizierbar ist,

- wobei die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels mittels der Elektronik zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokollierbar ist,

- wobei sich die Zusatzinformationen auf Raum und/oder Zeit beziehen und insbesondere als geografische Koordinaten und/oder Datum und/oder Uhrzeit erfassbar sind.


 
2. Transportables Kontrollsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik des Kontrollsystems wenigstens ein Lesegerät, wenigstens einen Prozessormodul und wenigstens ein Speichermodul umfasst, wobei durch das Lesegerät die Kodierung des Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassbar ist.
 
3. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Sendeeinheit mit wenigstens einem Sendemodul umfasst, über welche der erstellte Datensatz versendbar ist.
 
4. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Empfangseinheit mit wenigstens einem Empfangsmodul aufweist, über welche Signale empfangbar sind, wobei insbesondere Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder GPS-Koordinaten und/oder Abfragesignale empfangbar sind.
 
5. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschluss an eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere zur Befestigung in einem Fahrzeug oder einem Gebäude vorgesehen ist.
 
6. Transportables Kontrollsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss an die Befestigungsvorrichtung Mittel zum Austausch der Datensätze umfasst.
 
7. Transportables Kontrollsystem umfassend ein Bekleidungsstück, insbesondere einen Gürtel oder eine Jacke und wenigstens einen an dem Bekleidungsstück aufbewahrbaren Schlüssel, dadurch gekennzeichnet, dass

- das Kontrollsystem eine an dem Bekleidungsstück angeordnete Elektronik umfasst,

- dass jeder Schlüssel eine Kodierung (mechanisch, elektronisch, elektromechanisch) umfasst,

- wobei jeder Schlüssel von der Elektronik anhand seiner Kodierung identifizierbar ist,

- wobei die Anwesenheit und/oder Abwesenheit jedes Schlüssels mittels der Elektronik zusammen mit Zusatzinformationen in Datensätzen protokollierbar ist,

- wobei sich die Zusatzinformationen auf Raum und/oder Zeit beziehen und insbesondere als geografische Koordinaten und/oder Datum und/oder Uhrzeit erfassbar sind.


 
8. Transportables Kontrollsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik des Kontrollsystems wenigstens ein Lesegerät, wenigstens einen Prozessormodul und wenigstens ein Speichermodul umfasst, wobei durch das Lesegerät die Kodierung des Schlüssels drahtlos und/oder drahtgebunden erfassbar ist.
 
9. Transportables Kontrollsystem nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Sendeeinheit mit wenigstens einem Sendemodul umfasst, über welche der erstellte Datensatz versendbar ist.
 
10. Transportables Kontrollsystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose Empfangseinheit mit wenigstens einem Empfangsmodul aufweist, über welche Signale empfangbar sind, wobei insbesondere Signale wie Uhrzeit und/oder Datum und/oder GPS-Koordinaten und/oder Abfragesignale empfangbar sind.
 




Zeichnung