GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung liegt allgemein auf dem Gebiet der Elektrorasierer, insbesondere solcher
mit Rotationsrasierköpfen. Die Erfindung bezieht sich im näheren auf eine Schereinheit
für einen elektrischen Rasierer mit wenigstens einem Rotationsrasierkopf.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Elektrorasierer der eingangs genannten Art werden in der Regel zum täglichen Rasieren
verwendet. Dabei werden Körperhaare z.B. im Gesicht oder auf dem Kopf bis kurz über
der Haut abgeschnitten. Nach einer gelungenen Rasur sind die Haare so gut wie nicht
mehr zu fühlen. Eine herkömmliche Nassrasur mit einem Rasiermesser führt für gewöhnlich
zu einem besseren Resultat als eine Trockenrasur, da die angetriebenen Messer eines
Elektrorasierers hinter einer Scherfolie angeordnet sind, die verhindert, dass die
Messer mit der Haut in direkten Kontakt kommen. Diese Scherfolie sorgt allerdings
auch dafür, dass eine Trockenrasur trotz des häufigeren Kontaktes zwischen Rasiermesser
und Haut zu weniger Hautirritationen führt, die sich in Hautrötungen und Brennen äußern.
Durch die Scherfolie kann auch schneller rasiert werden, da die Gefahr sich zu schneiden
bei der Trockenrasur selbst bei mäßiger Sorgfalt geringer ist als bei einer Nassrasur.
Am häufigsten werden Rasierer, besonders Elektrorasierer, für Gesichtsrasuren bei
Männern verwendet. Der dabei zu rasierende Bereich des Gesichts, der im wesentlichen
zwischen den beiden Ohren, der Nase und dem Adamsapfel liegt, ist schwierig zu rasieren,
da er viele konkave und konvexe Flächen aufweist und auch die Haut dort unterschiedlich
beschaffen ist. Während konvexe Flächen, zum Beispiel an der Haut über dem Unterkieferknochen,
beim Rasieren wenige Probleme bereiten, sind konkave Flächen, zum Beispiel unterhalb
des Kinns am Übergang zum Hals, schwieriger zu rasieren. In diesem Bereich fühlt sich
die Haut nach der Rasur häufig gereizt an. Das gilt besonders wenn Elektrorasierapparate
mit rotierend angetriebenen Messern, sog. Rotationsmessern, verwendet werden.
[0003] Für gewöhnlich verfügen bekannte Apparate dieser Art über zwei oder drei Rotationsrasierköpfe.
Ein Rotationsrasierkopf umfasst im wesentlichen eine Mehrzahl von auf einem Ring angeordnete
Rotationsmesser, deren Schneiden strahlenförmig angeordnet sind, und eine Scherfolie.
Die Scherfolie umgibt die Rotationsmesser wie ein Zylinder und deckt sie nach oben
zu einer Scherfläche hin ab. Die Scherfolie ist an der Scherfläche im wesentlichen
eben und liegt bei Gebrauch auf der Hautoberfläche an. Die Scherflächen der Rotationsrasierköpfe
des selben Apparats sind ungefähr koplanar zueinander angeordnet. Bei einigen bekannten
Modellen weisen die Rotationsrasierköpfe Rotationsmesser auf, die in zwei oder mehr
konzentrischen Ringen angeordnet sind. Die länglichen Öffnungen der Scherfolie sind
so ausgerichtet, so dass sie mit den Schneiden des jeweils nächsten Rotationsmessers
einen kleinen Winkel bilden. Wenn die Rotationsmesser an der Haut anliegen und rotieren,
gleiten die Schneiden der Rotationsmesser und die Kanten der Öffnungen der Scherfolie
dicht aneinander vorbei, wodurch Haare, die durch die Öffnungen der Scherfolie ragen,
geschnitten werden. Die Öffnungen der Scherfolie durchdringen auch die Seiten der
Scherfolie. Durch diese Ausrichtung gelangen Barthaare durch die Öffnungen zu den
Rotationsmessern, wenn der Elektrorasierer über die Haut bewegt wird, allerdings kann
sich auch eine kleine Hautfalte bei stärkerem Anpressdruck leicht in eine der Öffnungen
der Scherfolie schieben und so verletzt werden.
[0004] Deshalb offenbaren z.B.
EP 1 353 782 B1 wie auch
US 2,246,459 einen Rasierer mit Rotationsrasierköpfen, die zusätzlich ein kreisförmiges Hautdehnungselement
umfassen. Das Hautdehnungselement spannt die Haut vor dem Rotationsrasierkopf und
verhindert so, dass Haut in die Öffnungen der Scherfolie gelangt. Es stellt außerdem
die Barthaare auf, bevor sie zu den Rotationsmessern gelangen. Das Hautdehnungselement
ist aus einem mehr oder weniger elastischen Material. Dadurch kann es sich an kleine
Unebenheiten der Haut anpassen. Da das Hautdehnungselement jedoch sonst fest mit dem
Rotationsrasierkopf verbunden ist, führt diese Anordnung zu einem größeren Durchmesser
des Rotationsrasierkopfs. In engen konkaven Oberflächen, wie beispielsweise zwischen
Kinn und Mund, kommt der Rotationsrasierkopf deshalb mit der Haut entweder nur eingeschränkt
oder nur bei erhöhtem Anpressdruck in Kontakt, oder der Durchmesser des Rotationsrasierkopf
muss geringer als üblich gewählt werden. Beides mindert eine zeitliche Effizienz der
Rasur, denn entweder muss der Benutzer die betreffende Stelle mehrfach nachrasieren
um eine befriedigende Qualität zu erreichen oder die Rasur dauert aufgrund einer verringerten
Oberfläche des Rotationsrasierkopfs insgesamt länger.
[0005] Eine weitere Anordnung ist zum Beispiel aus
US 4,038,748 bekannt. Um Unebenheiten von Gesichtsstrukturen auszugleichen und auf der gesamten
Hautoberfläche ein einheitliches Ergebnis zu erzielen, sind die Rotationsrasierköpfe
jeweils gefedert und verkippbar gelagert. Bei Gebrauch werden die Rotationsrasierköpfe
direkt auf die Haut gedrückt und passen sich der Hautoberfläche durch Verkippen und
federndes Nachgeben an. Gleitet der Rotationsrasierkopf über die Haut, wirkt auf den
Rotationsrasierkopf auch eine Kraft, die der Gleitrichtung entgegengesetzt ist. Da
der Rotationsrasierkopf mit einem gewissen Abstand zur Haut gelagert ist, führt diese
Kraft dazu, dass der Rotationsrasierkopf so verkippt, dass ein Anpressdruck an einer
Kante des Rotationsrasierkopfs, die in Bewegungsrichtung vorn liegt, höher ist als
auf der übrigen Scherfläche. Dadurch entsteht allerdings zwischen der Haut und der
Kante eine erhöhte Reibung, die die Haut besonders reizt. Diese Reizung der Haut trägt
ebenfalls zur Hautirritation bei. Besonders bei Benutzern, die noch nicht an Rasieren
gewöhnt sind, führt das nach der Rasur zu einem trockenen Gefühl, das als Spannen
der Haut empfunden wird. Unter Umständen entscheidet sich der Benutzer danach für
ein anderes elektrisches Rasiersystem, wie Elektrorasierapparate mit oszillierender
Scherfolie oder Nassrasur.
[0006] Des Weiteren offenbart das Dokument
DE 695 06 517 T2 eine Schereinheit nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Der bekannte Rasierapparat
umfasst Rotationsrasierköpfe, die jeweils zu allen Seiten von einem Hautstützrand
umgeben sind. Jeder Rotationsrasierkopf weist am Rand eine umlaufenden Schulter auf,
mit der er im Hautstützrand gehalten wird. Jeder Rotationsrasierkopf ist gegenüber
dem Rasierapparat federnd gelagert. Die Hautstützränder sind zusammen mit oder unabhängig
von den Rotationsrasierköpfen in verschiedene Richtungen bezüglich des Rasierapparats
schwenkbar.
KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
[0007] Nach einem ersten Aspekt stellt die Erfindung eine Schereinheit für einen elektrischen
Rasierer mit wenigstens einem Rotationsrasierkopf bereit, mit wenigstens einem Führungselement
in der Peripherie des Rotationsrasierkopfes, der federnd gelagert ist. Das Führungselement
ist in einer Führung der Schereinheit federnd gelagert, so dass es in vertikaler Richtung
parallel zur Rotationsachse des Rotationsrasierkopfs verschiebbar ist (Anspruch 1).
[0008] Nach einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung einen Rasierapparat mit einer solchen
Schereinheit bereit (Anspruch 16).
[0009] Weitere Aspekte und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und der beigefügten
Zeichnung.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0010] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun und unter Bezugnahme auf die
angefügten Zeichnungen beschrieben, von denen zeigen schematisch:
Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels einer
Schereinheit eines Rotationsrasierers mit drei Rotationsrasierköpfen;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Funktionsschemas für eine Schereinheit nach
einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Halterungselements eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels mit drei Rotationsrasierköpfen und drei Führungselementen;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Halterungselements nach Fig. 3, für drei Rotationsrasierköpfe,
von denen einer beispielhaft dargestellt ist;
Fig. 5 eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels einer Schereinheit
eines Rotationsrasierers wie in Fig. 1;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Schereinheit
eines Rotationsrasierers mit zwei Rasierköpfen;
Fig.7 eine schematische Darstellung des Funktionsschemas für eine Schereinheit nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer Schereinheit eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
mit drei Rotationsrasierköpfen; und
Fig.9 eine perspektivische Ansicht einer Schereinheit eines weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels mit drei Rotationsrasierköpfen.
[0011] Die Zeichnung ist nicht unbedingt maßstabsgetreu, einige Teile sind nur symbolisch
dargestellt. Beachtung fand das Prinzip der Erfindung. Gleiche Bezugszeichen in den
Figuren bezeichnen gleiche oder ähnliche Teile in den Ausführungsbeispielen.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0012] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
einer Schereinheit eines Rotationsrasierers. Vor einer detaillierten Beschreibung
der Fig. 1 folgen zunächst allgemeine Erläuterungen zu den Ausführungsbeispielen.
[0013] Die erfindungsgemäße Schereinheit eignet sich grundsätzlich für jede Art von Rotationsrasierer,
egal ob ein, zwei, drei oder mehr Rotationsrasierköpfe vorgesehen sind. Manche Ausführungsbeispiele
sind für einen elektrischen Rasierer mit zwei Rotationsrasierköpfen ausgebildet, die
so mit jeweils einem Führungselement ausgestattet sind, dass das Führungselement eines
Rotationsrasierkopfes an der dem jeweils anderen Rotationsrasierköpf abgewandten Seite
des Rotationsrasierkopfes angeordnet ist. In anderen Ausführungsbeispielen umfasst
die Schereinheit drei Rotationsrasierköpfe, deren Rotationsachsen parallel oder zueinander
verkippbar gelagert sind und so mit jeweils einem Führungselement ausgestattet sind,
dass das Führungselement eines jeden Rotationsrasierköpfes an der den jeweils anderen
Rotationsrasierköpfen abgewandten Seite des Rotationsrasierkopfes angeordnet ist.
[0014] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Rotationsachsen der Rotationsrasierköpfe
parallel oder zueinander verkippbar gelagert.
In einigen Ausführungsbeispielen ist das Führungselement nach Art eines Kreisbogensegments
ausgebildet, das nur einen Teil der Peripherie des Rotationsrasierkopfes umspannt.
[0015] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Lagerung des Führungselements unabhängig
von der Lagerung des oder der Rotationsrasierköpfe ausgebildet.
[0016] In manchen anderen Ausführungsbeispielen umfasst die Schereinheit wenigstens ein
Halterungselement mit einem ersten Halterungsteil, das einen Rotationsrasierkopf stützt,
und einem zweiten Halterungsteil, das als Verlängerung des ersten Halterungsteils
ausgebildet und an dessen freiem Ende mit dem Führungselement gekoppelt ist.
[0017] Nach weiteren Ausführungsbeispielen umfasst das Halterungselement ein zentrales Ringelement
zur Befestigung an einem ortsfesten Teil der Schereinheit, von dem sich jeweils paarweise
und ungefähr parallel zwei erste und zweite Halterungsteile für jeden Rotationsrasierkopf
strahlenförmig erstrecken.
[0018] Bei einigen Ausführungsbeispielen ist die Kopplung des Führungselements so ausgestaltet,
dass eine Bewegung des Führungselements in einer Richtung durch das zweite Halterungsteil
und das erste Halterungsteil auf eine Lagerung des Rotationsrasierkopfs übertragen
wird.
[0019] Bei manchen Ausführungsbeispielen ist das Halterungselement mit dem Führungselement
und/oder dem Rotationsrasierkopf federnd verbunden.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen ist das erste Halterungsteil ausgestaltet, den
Rotationsrasierkopf in Abhängigkeit von der Bewegung des Führungselements zu verkippen
und/oder zu verschieben.
[0020] Bei manchen Ausführungsbeispielen ist der Rotationsrasierkopf ausgestaltet, bei Bewegung
des Führungselements zu einem am weitesten nach unten verschobenen Bereich des Führungselements
hin oder von diesem Bereich des Führungselements weg zu verkippen.
[0021] Bei besonderen Ausführungsbeispielen ist das Führungselement ein Stiftelement und
jeweils einem zweiten Halterungsteil zugeordnet.
[0022] Bei weiteren Ausführungsbeispielen ist das Führungselement zumindest teilweise aus
einem elastischen Material gefertigt. Bevorzugt enthält das Führungselement wenige
Allergene.
[0023] Zurückkommend zu Fig. 1 zeigt diese näher ein erstes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
einer Schereinheit 3 mit drei Rotationsrasierköpfen 2, die auf einem Elektrorasierapparat
angebracht ist. Von den Rotationsrasierköpfen sind nur die Teile der Scherfolien zu
sehen, die mit Haut in Kontakt kommen. Je ein Führungselement 1 ist seitlich in der
Peripherie eines jeden Rotationsrasierkopfes 2 angeordnet. Die drei Rotationsrasierköpfe
2 sind so in einem Dreieck angeordnet, dass ihre Drehachsen in der Ruhestellung ungefähr
parallel oder zueinander leicht verkippt verlaufen. Jedes Führungselement 1 ist an
einer vom Zentrum des Dreiecks bzw. von den anderen Rotationsrasierköpfen abgewandten
Seite an einem Rotationsrasierkopf 2 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel weisen
die Führungselemente jeweils die Form eines Kreisbogensegments auf, das ungefähr die
Hälfte des Umfanges eines Rotationsrasierkopfes 2 umspannt. Unterhalb von der Schereinheit
3 ist ein Teil des Körpers des Elektrorasierapparats zu erkennen, an dem ein Griffstück
ansetzt und an dem sich Bedienelemente, Energieversorgung und eine Antriebseinheit
(nicht gezeigt) befinden.
[0024] In dem Funktionsschema des Ausführungsbeispiels von Fig. 2 sind ein Rotationsrasierkopf
2 und ein Führungselement 1, das in einer Führung gelagert ist, beispielhaft im Schnitt
dargestellt. Der Rotationsrasierkopf 2 und das Führungselement 1 sind beide mit einem
Halterungselement 4 gekoppelt. Die Führung ist schematisch durch eine zum Führungselement
1 hin gewandte äußere Führungsbacke 1a dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel
umfasst das Halterungselement 4 ein erstes Halterungsteil 4a und ein zweites Halterungsteil
4b. Das Halterungselement 4 ist auf der rechten Seite der Fig. 2 mit einem ortsfesten
Abschnitt 4c der Schereinheit verbunden. In einem Ausführungsbeispiels der Schereinheit
mit mehreren Rotationsrasierköpfen entspricht die rechte Seite von Fig. 2 bevorzugt
einem zentralen Bereich, um welchen wenigstens zwei Rotationsrasierköpfe angeordnet
sind.
[0025] Das erste Halterungsteil 4a des Halterungselements 4 stützt den Rotationsrasierkopf
2 nach unten, an dem Elektrorasierapparat ungefähr zum Griffstück hin. Das erste Halterungsteil
4a befindet sich in diesem Ausführungsbeispiel ungefähr mittig zwischen der Verbindung
des Halterungselements 4 mit der Schereinheit 3 und dem zweiten Halterungsteil 4b.
Das Halterungsteil 4b ist mit dem Führungselement 1 verbunden. Das Führungselement
1 befindet sich nahe am Rand der Schereinheit 3 und ist so in einer Führung angeordnet,
dass es in vertikaler Richtung parallel zur Rotationsachse des Rotationsrasierkopfs
bzw. zur Geräteachse bewegt werden kann. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
das Führungselement 1 zusätzlich in dem Spalt zwischen der Führungsbacke 1a und dem
Rotationsrasierkopf 2 um einen kleinen Winkel, z.B. 1° bis 5°, zur Rotationsachse
verkippen, um die Vertikalbewegung zu erleichtern bzw. ein Verklemmen zu verhindern.
Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt ist, weist das Halterungselement 4 mit den Halterungsteilen
4a und 4b federnde Eigenschaften auf; es kann zum Beispiel als Blattfeder ausgebildet
sein. In diesem Ausführungsbeispiel lagern der erste Halterungsteil 4a und der zweite
Halterungsteil 4b das Führungselement 1 bzw. den Rotationsrasierkopf 2 jeweils unter
Vorspannung.
[0026] Wenn der Rasierapparat beim Rasieren mit anliegenden Rotationsrasierköpfen 2 über
die Haut gleitet, kommen auch die seitlich angeordneten Führungselemente 1 mit der
Hautoberfläche in Kontakt. Auf diese Weise wird die Beanspruchung der Haut am Rand
7 bzw. an der Kante 7 eines Rotationsrasierkopfes 2 verringert, weil dieser Bereich
durch das vorgespannte Führungselement 1 ausgefüllt ist und damit in diesem Bereich
eine Faltenbildung weitestgehend vermieden wird. Die Haut wird vor der Einwirkung
durch die Rotationsmesser ferner vom Führungselement 1 vorgespannt, und zwar an der
Stelle des Rotationsrasierkopfrandes, an der die Belastung während der Rasur am größten
ist.
[0027] Weiterhin kommen die Führungselemente 1 an den Rotationsrasierköpfen 2 mit etwaigen
Unebenheiten der Hautoberfläche zuerst in Kontakt. Diese Unebenheiten können beispielsweise
von Knochen oder Muskeln herrühren, die die Hautoberfläche unterlagern, und äußern
sich in konvexen und konkaven Bereichen. Wie in Fig. 2 dargestellt, wirkt bei Kontakt
mit einer konkaven Unebenheit auf das Führungselement 1 eine Kontaktkraft F1. Durch
die Kontaktkraft F1 wird das Führungselement 1 in vertikaler Richtung entlang einer
Führung 1a nach unten verschoben und wirkt so auf den zweiten Halterungsteil 4b. Da
die beiden Halterungsteile 4a und 4b in diesem Ausführungsbeispiel miteinander gekoppelt
sind, bewirkt die Kontaktkraft F1 eine Verringerung der Vorspannung des ersten Halterungsteils
4a auf den Rotationsrasierkopf 2. Der Rotationsrasierkopf drückt somit schwächer auf
die Hautoberfläche und passt sich dann der Unebenheit besser an. Zudem wird ein Anpressdruck
F2 dieses Rotationsrasierkopfs 2 verringert, während der Anpressdruck der gesamten
Schereinheit mit einem oder mehr weiteren Rotationsrasierköpfen gleich bleibt.
[0028] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird bei einer höheren Kontaktkraft F1 der
Rotationsrasierkopf nach unten bewegt und/oder so um einige Grad verkippt, dass sich
der Rotationsrasierkopf der Veränderung der Hautoberfläche anpasst.
Sowohl durch die Verringerung der Vorspannung als auch durch Verkippen oder Verschieben
verringert sich bei manchen Ausführungsbeispielen ein Druck an der Kante 7 des Rotationsrasierkopfs
2, in deren Nähe das Führungselement 1 angeordnet ist, auf die Haut. Somit werden
Hautirritationen weiter verringert. Da weniger Hautirritationen auftreten als bei
herkömmlichen Rotationsrasiersystemen, kann der Benutzer mit dem Rasierapparat auch
insgesamt mit höherem Anpressdruck rasieren. Die Rasur wird gründlicher, d.h. Barthaare
werden tiefer abgeschnitten und das Ergebnis ist für den Benutzer zufriedenstellender.
Außerdem kann er bei gleicher Aufmerksamkeit schneller rasieren, was eine Rasierzeit
insgesamt verkürzt. Je nach Art der Lagerung des Rotationsrasierkopfs 2 in der Schereinheit
wird der Rotationsrasierkopf in Richtung seiner Drehachse nach oben oder unten verschoben
und/oder in einem Winkel dazu verkippt. Eine ähnliche Wirkung wird erreicht, wenn
bei anderen Ausführungsbeispielen der Rotationsrasierkopf an einer Seite, die dem
Führungselement abgewandt angeordnet ist, hoch gedrückt wird, wenn das Führungselement
nach unten gedrückt wird.
[0029] In weiteren (später noch näher diskutierten) Ausführungsbeispielen der Erfindung
bilden die beiden Halterungsteile 4a und 4b unabhängig voneinander Lagerungen, so
dass die Lagerung des Führungselements 1 unabhängig von der Lagerung des Rotationsrasierkopfes
2 ausgebildet ist, wobei das erste Halterungsteil 4a den Rotationsrasierkopf 2 und
das zweite Halterungsteil 4b das Führungselement 1 federnd lagert. Das Führungselement
1 ist in der Führung 1a so angeordnet, dass es in vertikaler Richtung entlang der
Rotationsachse des Rotationsrasierkopfes 2 verschoben werden kann. Eine Kraft vom
einen Halterungsteil wird nicht unmittelbar zum anderen übertragen. In einem Ausführungsbeispiel
lagert nur das zweite Halterungsteil 4b, z.B. eine Schraubenfeder, das Führungselement
1 auf federnde Weise. In einem anderen Ausführungsbeispiel lagern beide Halterungsteile
4a und 4b jeweils den Rotationsrasierkopf 2 und das Führungselement 1 auf federnde
Weise. Durch das Führungselements 1 wird die Haut gespannt, bevor sie den Rotationsrasierkopf
2 erreicht, was zu einer weiteren Verbesserung eines Rasiergefühls für den Benutzer
führt. Das Führungselement 1 behindert die Rasur jedoch nicht in engen Bereichen,
da es nach unten verschoben wird, somit ist der Rotationsrasierkopf 2 dort nur durch
den eigenen Radius in seiner Wirksamkeit beschränkt.
[0030] In Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht eines Halterungselements 4 eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels mit drei Rotationsrasierköpfen 2 und den zugehörigern Führungselementen
1 dargestellt. Im Zentrum eines jeden Rotationsrasierkopfs 2 befindet sich eine Auflage
5. Über die Auflage 5 wird sowohl der Rotationsrasierkopf 2 als auch das zugehörige
Rotationsmesser (nicht dargestellt) nach unten abgestützt. In anderen Ausführungsbeispielen
können das Halterungselement 4 und die Auflagen 5 einstückig ausgeführt sein, bzw.
Aufgaben der Auflagen 5 können vom Halterungselement 4 übernommen sein. Durch die
Mitte der Auflage 5 wird ein Antriebsstrang (nicht dargestellt) an das Rotationsmesser
herangeführt. Deshalb sind die ersten und zweiten Halterungsteile 4a und 4b paarweise
an zwei Seiten jeder Auflage 5 vorbeigeführt. In diesem Ausführungsbeispiel kann das
Halterungselement 4 auch dann wirken, wenn zwei Rotationsrasierköpfe 2 nebeneinander
an eine konkave Stelle der Hautoberfläche geführt werden.
[0031] Durch die getrennte Anordnung von jeweils zwei eines ersten und eines zweiten Halterungsteils
4a und 4b auf zwei ungefähr gegenüberliegenden Seiten der Auflage 5 kann auch ein
seitliches Verkippen eines Führungselements 1 in geeigneter Weise auf einen Rotationsrasierkopf
2 übertragen werden. Zum Beispiel kann der Rotationsrasierkopf 2 mit seiner Scherfläche
seitlich zu einer konkaven Krümmung der Haut hin gekippt werden. Dadurch können Vorteile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung weitgehend unabhängig von einer Bewegungsrichtung
der Schereinheit 3 auf der Hautoberfläche verwirklicht werden. Es ist allerdings denkbar,
dass Rotationsrasierköpfe 2 nur in eine Richtung verkippen sollen. Dann können beispielsweise
die beiden zweiten Halterungsteile 4b in Nähe des Führungselements 1 verbunden sein
und eine Bewegung des Führungselements 1 immer ungefähr parallel übertragen. Auch
sind andere Ausführungsbeispiele mit jeweils nur einem ersten und zweiten Halterungsteil
4a und 4b für jeden Rotationsrasierkopf 2 denkbar.
Fig. 4 zeigt das Halterungselement 4 aus Fig. 3 wobei nur ein Rotationsraserkopf 2
dargestellt ist. Dieses Ausführungsbeispiel des Halterungselements 4 umfasst ein zentrales
Ringelement zur Befestigung an dem ortsfesten Teil der Schereinheit 3, von dem sich
jeweils paarweise und ungefähr parallel zwei erste und zweite Halterungsteile 4a und
4b für jeden Rotationsrasierkopf 2 strahlenförmig erstrecken. Jeweils ein erstes und
zweites Halterungsteil 4a und 4b sind einstückig als Blattfeder ausgebildet. Das Halterungselement
4 ist ebenfalls einstückig und lässt sich durch Ausstanzen aus einem Blech aber auch
durch Fräsen herstellen. Andere, auch mehrstückige, Ausführungsbeispiele des Halterungselements
4 und der ersten und zweiten Halterungsteile 4a und 4b sind ebenso denkbar.
[0032] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels einer
Schereinheit eines Rotationsrasierers wie in Fig. 1, und zwar die Schereinheit 3 mit
den Rotationsrasierköpfen 2, den Auflagen 5, den zugehörigen Führungselementen 1 jeweils
zwischen Führungen 1 a, 1 b gelagert und dem Halterungselement 4 auf dem Elektrorasierapparat.
Die Rotationsmesser (nicht dargestellt) der Rotationsrasierköpfe 2 werden mit dem
Rasierapparat über Kupplungen verbunden. In jeder Auflage 5 befindet sich in der Mitte
eine Aussparung, durch welche ein Antriebsstrang an die Kupplungen geführt wird. Die
Antriebsstränge werden über ein Getriebe, das am unteren Rand zu sehen ist, von einem
Motor angetrieben. Das Führungselement 1 und ein Halterungselement 4 mit einem ersten
Halterungsteil 4a, das auf einen Rotationsrasierkopf wirkt und einem zweiten Halterungsteil
4b, das mit dem Führungselement 1 in Verbindung steht, sind in ihren Positionen in
der Schereinheit 3 dargestellt. Das Führungselement 1 wird zu beiden Seite von einer
Führung, die jeweils eine äußere Führungsbacke 1a und eine innere Führungsbacke 1b
umfasst, in Position gehalten, ist aber in eine vertikale Richtung verschiebbar, in
Fig. 5 in Richtung nach unten. Das Führungselement hat zwischen der ersten und der
zweiten Führungsbacke 1a, 1b ein gewisses Spiel, das erlaubt eine leichtgängige Bewegung,
aber auch ein Verkippen des Führungselementes 1 in der Führung um einige Grad sowohl
nach außen und innen. Somit kann das Führungselement 1 parallel zur Rotationsachse
des Rotationsrasierkopfs 2 verschoben werden und/oder in einem Winkel um einige Grad
dazu verkippen. Auf diese Weise kann sich das Führungselement 1 auch Unebenheiten
parallel zur Bewegungsrichtung gut anpassen und die Haut vor dem Rotationsrasierkopf
entsprechend vorspannen. Durch die paarweise Anordnung der zweiten Halterungsteile
4b für jedes Führungselement 1 wird der Anpressdruck des Führungselements 1 einer
Verkippung in Querrichtung angepasst. Das Halterungselement 4 stellt über die zweiten
Halterungsteile 4b für jede Art von Verlagerung des Führungselements 1 eine Rückstellkraft
im unbelasteten Zustand zur Verfügung. Die zweite Führungsbacke 1b ist allerdings
optional, genauso kann das Führungselement nur zwischen der ersten Führungsbacke 1a
und dem Rotationsrasierkopf 2 angeordnet sein (siehe Fig. 2). Überdies kann der Rotationsrasierkopf
2 an einem Teil seiner Unterkante direkt mit dem Führungselement 1 in beweglichem
Eingriff stehen. Das Führungselement 1 kann auch mit einer zusätzlichen Feder (nicht
dargestellt) ausgestattet sein. Die Schereinheit 3 ist im allgemeinen abnehmbar oder
abklappbar ausgestaltet um sie innen reinigen zu können oder um bei Bedarf ausgetauscht
zu werden.
[0033] In Fig. 6 ist eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
Schereinheit 3 eines Rotationsrasierers mit zwei Rotationsrasierköpfen 2 und zwei
Führungselementen 1 dargestellt. Ein geeignetes Halterungselement 4, wie in Fig. 4
für drei Rotationsrasierköpfe 2 dargestellt, umfasst für dieses Ausführungsbeispiel
nur zwei Paare erster und zweiter Halterungsteile 4a, 4b.
[0034] Um einen Hautstraffungseffekt zu verstärken, kann das Führungselement 1 mit einer
Oberfläche mit besonderer Beschaffenheit und Form und/oder aus einem elastischen Material
z. B. auf Kautschuk- oder Silikonbasis hergestellt sein. Ein solches Material sollte
auch bestimmte Anforderungen bezüglich möglicher allergischer Reaktionen erfüllen.
[0035] Ein Führungselement 1 ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen als Kreisbogensegment
ausgestaltet. In anderen Ausführungsbeispielen kann es ein- oder mehrstückig als Stiftelement
ausgeführt sein, dessen Achsen beispielsweise parallel zur beschriebenen Bewegungsrichtung
des Führungselements verlaufen. In einem solchen Ausführungsbeispiel ist jeweils einem
zweiten Halterungsteil 4b ein Stiftelement zugeordnet. Der Effekt des Hautstraffens,
wie oben beschrieben, kann für ein Stiftelement ganz oder teilweise wegfallen.
[0036] Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung des Funktionsschemas einer Schereinheit
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, bei dem ein Führungselement 11 und ein Rotationsrasierkopf
12 unabhängig voneinander gelagert sind. Der Rotationsrasierkopf 12 ist mit einem
Rotationsmesser (nicht dargestellt) ausgestattet und wird von einem ersten Halterungsteil
in Form einer ersten Feder 14a über ein erstes Halterungselement 14A an einem inneren
ortsfesten Abschnitt 14c der Schereinheit befestigt. Die erste Feder ist beispielsweise
eine Blattfeder. Diese erste Feder 14c wirkt einer auf den Rotationsrasierkopf 12
ausgeübten Kraft F2 entgegen. Das Führungselement 11 wird in diesem Ausführungsbeispiel
durch eine Führungsbacke 11a zur Seite abgestützt. Ein zweites Halterungsteil in Form
einer zweiten Feder 14b wirkt einer Kraft F1 auf das Führungselement 11 von oben entgegen.
Die zweite Feder 14b ist auf einem äußeren Halterungselement 14B angeordnet, das an
einem äußeren ortsfesten Abschnitt 14d der Schereinheit befestigt ist. Die Kräfte
F1, F2 ergeben sich aus im wesentlichen der Anpresskraft, mit der ein Anwender den
Elektrorasierer etwa parallel zur Rotationsachse des Rotationsrasierkopfs 12 auf die
Haut andrückt.
[0037] Das Führungselement 11 ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Bewegung des Rotationsrasierkopfes
12 vorgelagert. Durch die Gleitreibung zwischen einer Hautoberfläche und dem Führungselement
wird die Haut im Bereich einer Kante 17 des Rotationsrasierkopfs 12 gespannt. Wie
schon weiter oben beschrieben, werden auf diese Weise Hautfalten an der Kante 17 vermieden
und der Druck der Haut auf die Kante 17 des Rotationsrasierkopfs 12 verringert sich,
was Hautirritationen vermindert. Das erlaubt die Anpresskraft des Rotationsrasierkopfs
12 zu erhöhen. Zudem stellt das Führungselement 11 die Haare auf der Haut auf. Beides
verbessert das Ergebnis einer Rasur, da die Haare noch kürzer über der Haut abgeschoren
werden können.
[0038] Durch die getrennte Anordnung des inneren Halterungselements 14A und des äußeren
Halterungselements 14B kann das Führungselement 11 Erhebungen der Haut in Nähe konkaver
Bereiche ausweichen, ohne dass sich die Anpresskraft des Rotationsrasierkopfs erheblich
verringert.
[0039] Die erste und zweite Feder 14a, 14b sind in machen Ausführungsbeispielen unterschiedlich
steif. In manchen Ausführungsbeispielen gleichen die unterschiedlich steifen Federn
14a, 14b die unterschiedlich großen Hautkontaktflächen des Rotationsrasierkopfs 12
und des Führungselements 11 aus, so dass die Drücke des Führungselements 11 und des
Rotationsrasierkopfs 12 auf die Hautoberfläche etwa gleich groß sind, so dass das
Führungselement 11 und der Rotationsrasierkopf 12 etwa gleich tief in die Haut eingedrückt
werden. In einigen Ausführungsbeispielen sind die erste und die zweite Feder 14a,
14b einem Hauttyp angepasst.
[0040] In einem Ausführungsbeispiel, insbesondere für sehr weiche bzw. dünne Haut, ist die
zweite Feder 14b nachgiebiger als die erste Feder 14a, so dass das Führungselement
11 auf der Hautoberfläche gehalten wird, ohne erheblichen Druck auf die Haut auszuüben,
wenn der Rotationsrasierkopf 12 mit der üblichen Anpresskraft auf der Hautoberfläche
liegt. So ist die Reibung zwischen dem Führungselement 11 und der Hautoberfläche gering
und der Rotationsrasierkopf 12 kann Strukturen unter der Haut, wie Knochen oder Muskeln,
die die Höhen, Tiefen, Unregelmäßigkeiten und Formen der Haut wesentlich bestimmen,
folgen, ohne dass das Führungselement 11 die Haut gegen eine dieser Strukturen quetscht.
Dies erhöht den Komfort beim Rasieren und vermeidet dass Hautfalten vor dem Rotationsrasierkopf
12 hergeschoben werden.
[0041] In einem anderen Ausführungsbeispiel, insbesondere für feste bzw. dicke Haut, ist
die zweite Feder 14b steif genug, um das Führungselement 11 bei üblicher Anpresskraft
tiefer in die Haut zu drücken als den Rotationsrasierkopf 12. Mit dieser Ausführungsform
wird die Haut noch besser vor der Kante 17 geschützt, wodurch Hautirritationen weiter
vermindert werden. Dieses Ausführungsbeispiel eignet sich besonders für junge Anwender.
Ihre Haut ist noch nicht an tägliches Rasieren gewöhnt und neigt besonders zu rasurbedingten
Irritationen. Dafür ist ihre Haut in der Regel fester und legt sich vor dem Führungselement
11 weniger leicht in Falten. Unerfahrene Anwender üben außerdem häufig eine zu hohe
Anpresskraft aus, die die Haut reizt ohne das Ergebnis der Rasur zu verbessern. Das
Führungselement 11 schränkt in diesem Ausführungsbeispiel die Anpresskraft des Rotationsrasierkopfs
12 ein, so dass die Hautirritationen niedrig bleiben.
[0042] Fig. 8 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Schereinheit eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels mit drei Rotationsrasierköpfen nach dem vorstehenden Funktionsprinzip
gemäß Fig. 7. Zusammen mit dem Gehäuse (nicht dargestellt) gleicht die dargestellte
Schereinheit 13 äußerlich der Schereinheit 3 aus Fig. 1. Jedem Rotationsrasierkopf
12 ist seitlich ein Führungselement 11 zugeordnet. Die Führungselemente 11 sind kreissegmentförmig
und umgeben einen Teil des Außenumfangs der Rotationsrasierköpfe 12 in Nähe des Randes
der Schereinheit 13.
[0043] Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die zweite Feder 14b jeweils durch
Schraubenfedern 114b realisiert. Die Führungselemente 11 werden jeweils von zwei federnd
gelagerten Ansatzstücken 11c getragen. Jedes Führungselement 11 ist mit einem Ansatzstück
11 c an jedem seiner seitlichen Enden ausgebildet. Die Ansatzstücke 11 c sind außen
an den Seiten der Führungselemente 11 angebracht und ragen in Verlängerung der Führungselemente
über die Enden hinaus. Die Ansatzstücke 11 c stützen die Führungselemente 11 nach
oben gegen das Gehäuse ab. Für jedes Ansatzstück 11c ist eine Schraubenfeder 114b
vorgesehen, die das jeweils zugehörige Führungselement 11 mit dem äußeren Halterungselement
14B verbindet und das Führungselement 11 nach unten abstützt. Bewegungen der Führungselemente
11 werden nach oben und zu den Seiten (durch die nicht gezeigten Führungen) vom Gehäuse
der Schereinheit und nach unten von den Schraubenfedern 114b begrenzt.
[0044] Die Schraubenfedern 114b werden in einem Ausführungsbeispiel mit ihren Enden jeweils
in Sacklöchern in den Ansatzstücken 11 c und dem äußeren Halterungselement 14B gelagert,
so dass sie zwischen dem äußeren Halterungselement 14B und den Ansatzstücken 11 c
fixiert sind.
[0045] In einem anderen Ausführungsbeispiel werden die Schraubenfedern 114b am Halterungselement
14B auf jeweils einem Dorn geführt oder ohne Führung an dem Halterungselement 14B
befestigt.
[0046] Das äußere Halterungselement 14B ist am Rand der Schereinheit 13 an deren Gehäuse
oder am zugehörigen Elektrorasierergehäuse befestigt. Die Darstellung in Fig. 8 zeigt,
dass das Halterungselement 14b nach dem Funktionsschema aus Fig. 7 als schmaler umlaufender
Rahmen ausgeführt werden kann, so dass im Zentrum der Schereinheit 13 viel Raum für
die Unterbringung von Getrieben und Lagerungen der Rotationsrasierköpfe 12 vorhanden
ist. Die ringartige Gestaltung des äußeren Halterungselements 14B erlaubt, das Halterungselement
wie einen Innen-Sicherungsring in einer umlaufenden Nut am Innenumfang des Gehäuses
der Schereinheit 13 ohne weitere Befestigungsmittel anzubringen.
[0047] Die Führungselemente 11 weisen an ihren oberen Kanten eine Zahnung 11 d auf. Die
Zahnung 11d eignet sich, die Reibung zwischen den Führungselementen 11 und der Haut
zu gestalten. Mit einer kantigen Gestaltung wird die Reibung der Führungselemente
11 auf der Haut erhöht, was insbesondere die Spannung der Haut erhöht. Eine abgerundete
Zahnung lässt die Führungselemente 11 sanfter über die Haut gleiten. Wenn der Elektrorasierer
zusammen mit einem flüssigen oder schaumigen Hilfsmittel verwendet werden soll, eignet
sich die Zahnung 11d auch um das Hilfsmittel gleichmäßig vor dem zugehörigen Rotationsrasierkopf
12 zu verteilen.
[0048] Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schereinheit 13 nach dem Funktionsschema
aus Fig. 7. Das Ausführungsbeispiel gleicht dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 8, wobei
aber Blattfedern 214b die Schraubenfedern 114b ersetzen.
[0049] In einem Ausführungsbeispiel werden die Blattfedern 214b bei der Herstellung auf
dem Halterungselement 14B durch Löten oder Schrauben befestigt. Bei einem anderen
Ausführungsbeispiel sind die Blattfedern 214b und das Halterungselement 14B einstückig.
Zur Herstellung dieses Ausführungsbeispiels wird das Halterungselement 14B mit den
Blattfedern 214b aus einem Blech ausgestanzt und die Blattfedern 214b werden tiefgezogen.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel finden das Ausstanzen und das Tiefziehen
in einem Arbeitsgang statt. Dieses Ausführungsbeispiel bietet sich an, wenn das Halterungselement
14B aus einem Metall wie Federstahl oder einer Kupfer- oder Nickel-Legierung hergestellt
wird.
[0050] Auch wenn diese Erfindung unter Bezeichnung verschiedener bestimmter Ausführungsbeispiele
beschrieben wurde, sind andere Ausführungsbeispiele, die gewöhnlichen Fachmännern
mit Blick auf die Veröffentlichung offenkundig sind, auch im Bereich dieser Erfindung.
Entsprechend ist bestimmungsgemäß der Bereich der Erfindung nur durch Bezugnahme auf
die angehängten Ansprüche definiert.
1. Schereinheit für einen elektrischen Rasierer mit wenigstens einem Rotationsrasierkopf
(2, 12), umfassend:
wenigstens ein Führungselement (1, 11) in der Peripherie des Rotationsrasierkopfes
(2, 12), der federnd gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungselement (1, 11) in einer Führung (1a, 1b, 11a) der Schereinheit federnd
gelagert ist, so dass es in vertikaler Richtung parallel zur Rotationsachse des Rotationsrasierkopfs
(2, 12) verschiebbar ist.
2. Schereinheit nach Anspruch 1, bei der das Führungselement (1, 11) nach Art eines Kreisbogensegments
ausgebildet ist, das nur einen Teil der Peripherie des Rotationsrasierkopfes (2, 12)
umspannt.
3. Schereinheit nach Anspruch 1 oder 2, ausgebildet für einen elektrischen Rasierer mit
zwei Rotationsrasierköpfen (2, 12), die so mit jeweils einem Führungselement (1, 11)
ausgestattet sind, dass das Führungselement (1, 11) eines Rotationsrasierkopfes (2,
12) an der dem jeweils anderen Rotationsrasierkopf (2, 12) abgewandten Seite des Rotationsrasierkopfes
(2, 12) angeordnet ist.
4. Schereinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, ausgebildet für einen elektrischen
Rasierer mit drei Rotationsrasierköpfen (2, 12), die so mit jeweils einem Führungselement
(1, 11) ausgestattet sind, dass das Führungselement (1, 11) eines jeden Rotationsrasierkopfes
(2, 12) an der den jeweils beiden anderen Rotationsrasierköpfen (2, 12) abgewandten
Seite des Rotationsrasierkopfes (2, 12) angeordnet ist.
5. Schereinheit nach einem der Ansprüche 3 oder 4, bei welcher die Rotationsachsen der
Rotationsrasierköpfe (2, 12) parallel oder zueinander verkippbar gelagert sind.
6. Schereinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher das Führungselement
(1, 11) zumindest teilweise aus einem elastischen Material gefertigt ist.
7. Schereinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher die Lagerung des Führungselements
(1, 11) unabhängig von der Lagerung des Rotationsrasierkopfes ausgebildet ist.
8. Schereinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher wenigstens eine Feder
(114b, 214b) das Führungselement (1, 11) lagert, wobei ein äußeres Halterungselement
(14B), das mit der Schereinheit (3, 13) verbunden ist, die Feder (114b, 214b) trägt.
9. Schereinheit nach Anspruch 8, bei welcher die wenigstens eine Feder eine Schraubenfeder
(114b) oder eine Blattfeder (214b) ist.
10. Schereinheit nach Anspruch 9, bei welcher das äußere Halterungselement (14B) und die
wenigstens eine Blattfeder (214b) einstückig sind.
11. Schereinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei welchem das äußere Halterungselement
(14B) als Rahmen ausgeführt ist, der eine Gesamtheit von Getrieben und Lagerungen
des wenigstens einen Rotationsrasierkopfes (2, 12) ringartig umgibt.
12. Schereinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei welchem das äußere Halterungselement
(14B) in einer umlaufenden Nut am Innenumfang eines Gehäuses der Schereinheit (3,
13) angeordnet ist.
13. Schereinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher eine Federung des
Führungselementes (1, 11) weicher als eine Federung des Rotationsrasierkopfs (2, 12)
ist.
14. Schereinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher das Führungselement
(1, 11) an einer Seite, die bei bestimmungsgemäßen Gebrauch mit einer Hautoberfläche
in Kontakt gelangt, eine Zahnung (11d) aufweist.
15. Rotationsrasierer mit einer Schereinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche.