[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere batterie-elektrisch betriebenes
Flurförderzeug, mit einem Hubmast, an dem ein mit einem Lastaufnahmemittel versehener
Hubschlitten auf- und bewegbar befestigt und mittels eines Hubantriebs antreibbar
ist, wobei der Hubschlitten mit einer Anhängevorrichtung versehen ist.
[0002] Der innerbetriebliche Warentransport und Materialfluss, insbesondere die Materialversorgung
von Produktionslinien in Produktionsbetrieben, erfolgt in der Regel mittels Anhängern,
auf denen die zu transportierenden Waren insbesondere mittels Paletten innerhalb des
Produktionsbetriebes transportiert werden.
[0003] Zum Ziehen eines oder mehrerer dieser Anhänger werden als Schlepper ausgebildete
Flurförderzeuge verwendet, die mit einer entsprechenden Anhängvorrichtung versehen
sind, an denen ein oder mehrere Anhänger angehängt werden können. Derartige Schlepper
weisen kompakte Abmessungen auf, wodurch die Transportanhänger innerhalb eines Produktionsbetriebes
auf beengten Transportwegen sicher transportiert werden können.
[0004] Zum Be- und Entladen der Anhänger werden als Gabelstapler ausgebildete Flurförderzeuge
verwendet, die mit einer Hubvorrichtung, beispielsweise einem Hubmast, versehen sind,
an dem ein mit Gabelzinken versehener Gabelträger auf- und abbewegbar angeordnet ist.
[0005] Hierdurch werden zum innerbetrieblichen Warentransport und Materialfluss innerhalb
eines Produktionsbetriebes auf beengten Transportwegen zwei Flurförderzeuge benötigt,
wobei mit dem Schlepper die Transportanhänger innerhalb des Produktionsbetriebes gezogen
werden können und mittels eines Gabelstaplers die Transportanhänger be- und entladen
werden können.
[0006] Um mit lediglich einem Flurförderzeug den innerbetrieblichen Warentransport durchführen
zu können, kann ein Flurförderzeug mit einem Hubmast, klappbaren Gabelzinken sowie
einer im Bereich des Hubmastes angeordneten Anhängevorrichtung versehen werden.
[0007] Bei einem derartigen Flurförderzeug kann die Anhängevorrichtung an dem Hubschlitten
befestigt werden, so dass bei eingeklappten Gabelzinken das Flurförderzeug die Funktion
eines kompakten Schleppers zum Ziehen der Anhänger und bei ausgeklappten Gabelzinken
die Funktion eines Gabelstaplers zum Be- und Entladen der Anhänger aufweist. Die Anordnung
der Anhängevorrichtung an dem Hubschlitten ermöglicht hierbei weiterhin auf einfache
Weise eine höhenverstellbare Anhängevorrichtung.
[0008] Bei einem derartigen Flurförderzeug ist jedoch in der Funktion als Schlepper bei
an die Anhängevorrichtung angehängten Anhängern der Hubschlitten, an dem die Anhängevorrichtung
angeordnet ist, in der Höhe zu fixieren, um beim Abbremsen einen sicheren Betrieb
des Flurförderzeugs zu erzielen. Mit gängigen hydraulischen Hubantrieben, bei denen
an dem Hubschlitten eine Hubkette befestigt ist, die mit einem Hubzylinder in Wirkverbindung
steht, ist eine derartige Fixierung des Hubschlittens nicht möglich.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das auf einfache Weise eine hohe Betriebsicherheit
aufweist.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Hubantrieb zumindest ein
Zugmittel umfasst, das mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende an dem Hubschlitten
befestigt ist, wobei das Zugmittel mit einem Antriebsmotor in Wirkverbindung steht.
Mit einem derartigen Zugmittel, das mit beiden Enden an dem Hubschlitten befestigt
ist und mittels eines Antriebsmotors antreibbar ist, kann auf einfache Weise erzielt
werden, dass der Hubschlitten sowohl beim Anheben als auch beim Absenken eingespannt
ist und somit der Hubschlitten nur in Verbindung mit dem Antriebsmotor bewegbar ist.
Hierdurch wird auf einfache Weise eine Fixierung des Hubschlittens bei nicht betätigtem
Antriebsmotor ermöglicht, wobei sich für das Flurförderzeug in der Funktion als Schlepper
mit an der Anhängevorrichtung angehängten Anhängern ein sicherer Betrieb, insbesondere
beim Abbremsen, ergibt und somit das erfindungsgemäße Flurförderzeug eine hohe Betriebssicherheit
aufweist.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Hubmast einen an
einem Antriebsteil befestigten vertikalen Standmast auf, in dem der Hubschlitten auf-
und abbewegbar angeordnet ist, wobei im oberen Bereich des Standmastes eine obere
Umlenkrolle und im untere Bereich des Standmastes eine untere Umlenkrolle angeordnet
ist und das Zugmittel mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten befestigt ist, über
die obere Umlenkrolle sowie die untere Umlenkrolle geführt ist und mit dem zweiten
Ende am Hubschlitten befestigt ist. Mit einem derartigen Einfachmast, bei dem der
Lastschlitten im Standmast geführt ist, kann bei einem erfindungsgemäßen Flurförderzeug
mit geringem Bauaufwand eine ausreichende Hubhöhe von ca. 1,5 m erzielt werden. Das
Zugmittel ist hierbei mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten befestigt, zur oberen
Umlenkrolle und von dieser zur unteren Umlenkrolle und von der unteren Umlenkrolle
zurück zum Hubschlitten geführt und mit dem zweiten Ende am Hubschlitten befestigt.
Bein einem derartigen Einfachmast kann somit mit wenigen Umlenkrollen mittels des
Zugmittels der Hubschlitten angehoben und abgesenkt werden.
[0012] Besondere Vorteile sind erzielbar, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung das erste Ende des Zugmittels und das zweite Ende des Zugmittels am oberen
Bereich des Hubschlittens befestigt sind. Durch die Befestigung beider Enden des Zugmittels
am oberen Bereich des Hubschlittens ist lediglich eine untere Umlenkrolle erforderlich.
Zudem wird hierbei auf einfache Weise erzielt, dass das Lastaufnahmemittel auf ein
Niveau unterhalb der unteren Umlenkrolle abgesenkt werden kann, so dass ein platzsparender
Aufbau des von dem Zugmittel und den Umlenkrollen gebildeten Hubantriebs und eine
geschützte Anordnung der unteren Umlenkrolle erzielbar ist.
[0013] Hinsichtlich eines geringen Bauaufwands ergeben sich besondere Vorteile, wenn gemäß
einer bevorzugten Weiterbildungsform der Erfindung die obere Umlenkrolle oder die
untere Umlenkrolle als Antriebsrad ausgebildet ist, das mit dem Antriebsmotor in trieblicher
Verbindung steht. Mit einem rotatorischen Antriebsmotor kann auf einfache Weise eine
Umlenkrolle angetrieben und mittels des Zugmittels somit der Hubschlitten angehoben
bzw. abgesenkt werden.
[0014] Sofern der Antriebsmotor gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als
Elektromotor ausgebildet ist, ergibt sich ein einfacher Aufbau des Flurförderzeugs
ohne Hydraulikanlage, die von einem Hubzylinder, einem Pumpenaggregat, einer Ventileinrichtung
sowie einem Behälter und den entsprechenden Druckmittelleitungen gebildet ist, wodurch
der Bauaufwand für ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug weiter verringert werden kann.
[0015] Besondere Vorteile sind erzielbar, wenn der Antriebsmotor mit einer Bremseinrichtung,
insbesondere einer Federspeicherbremse in Wirkverbindung steht. Mit einer derartigen,
beispielsweise als Federspeicherbremse ausgebildeten, Bremseinrichtung kann der Hubschlitten
auf einfache Weise bei nicht angesteuertem Antriebsmotor und in der Bremsstellung
beaufschlagten Bremseinrichtung in der Höhe fixiert werden, so dass ein sicherer Betrieb
des Flurförderzeugs in der Funktion als Schlepper erzielbar ist.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Zugmittel als Lastriemen,
insbesondere Zahnriemen, ausgebildet. Ein als Lastriemen ausgebildetes Zugmittel weist
gegenüber einer Hubkette einen einfachen und platzsparenden Aufbau auf und ermöglicht
zudem aufgrund der elastischen Materialeigenschaften eine Dämpfung des Hubschlittens.
In der Funktion als Gabelstapler kann somit weiterhin auf einfache Weise eine Dämpfung
der auf dem Lastaufnahmemittel befindlichen Last erzielt werden.
[0017] Eine einfache Befestigung des Lastriemens ist erzielbar, wenn gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltungsform der Erfindung im oberen Bereich des Hubschlittens mindestens eine
plattenförmige Befestigungseinrichtung für den Lastriemen angeordnet ist. Hierbei
kann für jedes Ende des Lastriemens eine plattenförmige Befestigungseinrichtung vorgesehen
werden oder für beide Enden des Lastriemens eine gemeinsame plattenförmige Befestigungseinrichtung
verwendet werden. Mit derartigen plattenförmigen Befestigungseinrichtungen, die eine
an die gezahnte Kontur eines beispielsweise als Zahnriemen ausgebildeten Lastriemens
angepasste Form aufweisen können, kann eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige
und somit sichere Befestigung des Lastriemens an dem Hubschlitten auf einfache Weise
erzielt werden.
[0018] Sofern die obere Umlenkrolle an einer oberen Querstrebe des Standmastes angeordnet
ist, ergibt sich eine einfache Anordnung der oberen Umlenkrolle.
[0019] Die untere Umlenkrolle ist bevorzugterweise auf einer mit dem Antriebsmotor trieblich
verbundenen Antriebswelle drehfest befestigt, wodurch die untere Umlenkrolle auf einfache
Weise von dem Antriebsmotor angetrieben und als Antriebsrad ausgebildet werden kann.
[0020] Der Antriebsmotor und die Antriebswelle können an dem Hubmast befestigt werden. Hinsichtlich
einer günstigen Montage des Flurförderzeugs ergeben sich Vorteile, wenn der Antriebsmotor
und/oder die Antriebswelle an dem Antriebsteil des Flurförderzeugs befestigt sind.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist der Standmast von zwei
seitlich beabstandeten vertikalen Schienen gebildet, wobei im Bereich jeder Schiene
ein Zugmittel vorgesehen ist. Anstelle eines mittig angeordneten Zugmittels kann durch
zwei im Bereich der vertikalen Schienen angeordneten Zugmittel eine verbesserte Sicht
der Bedienperson durch den Hubmast und insbesondere eine verbesserte Sicht auf die
an dem Hubschlitten angeordnete Anhängevorrichtung erzielt werden.
[0022] Sofern die obere Umlenkrolle und/oder die untere Umlenkrolle vertikal einstellbar
angeordnet ist, kann auf einfache Weise eine Spannvorrichtung für das Zugmittel gebildet
werden.
[0023] Zweckmäßigerweise ist an dem Hubschlitten ein von klappbaren Gabelzinken gebildetes
Lastaufnahmemittel vorgesehen und ist die Anhängevorrichtung an einer schwenkbaren
Quertraverse des Hubschlittens angeordnet, wobei die Quertraverse mit den klappbaren
Gabelzinken in Wirkverbindung steht. Die Anordnung der Anhängevorrichtung an einer
schwenkbaren Quertraverse des Hubschlittens ermöglicht auf einfache Weise, dass bei
ausgeklappten Gabelzinken die Anhängevorrichtung eingeschwenkt ist und nicht in den
Lastaufnahmebereich ragt, wodurch auf einfache Weise verhindert wird, dass die auf
den Gabelzinken befindliche Ladung durch die Anhängevorrichtung beschädigt werden
kann. Durch die klappbaren Gabelzinken weist das Flurförderzeug in der Funktion als
Schlepper mit eingeklappten Gabelzinken geringe Abmessungen auf. Mit einer Quertraverse
kann hierbei auf einfache Weise die Anhängevorrichtung verschwenkt und gleichzeitig
die Gabelzinken geklappt werden, wodurch ein schneller Wechsel des erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs von der Funktion als Schlepper in die Funktion als Gabelstapler und
ein sicherer Betrieb in der jeweiligen Funktion erzielbar ist.
[0024] Sofern gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Quertraverse mit
einer Antriebsvorrichtung, insbesondere einem als Elektrozylinder ausgebildeten elektrischen
Linearantrieb, in trieblicher Verbindung steht, sind die Anhängevorrichtung sowie
die klappbaren Gabelzinken mittels lediglich einer Antriebsvorrichtung betätigbar,
wodurch der Bauaufwand des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs weiter verringert wird.
Die Ausbildung der Antriebsvorrichtung als Elektrozylinder ermöglicht ohne Hydraulikanlage
einen sicheren Betrieb des Flurförderzeugs in ergonomisch günstiger Weise ohne körperliche
Anstrengungen, da das Ausschwenken der Anhängevorrichtung und das Klappen der Gabelzinken
mittels der Antriebsvorrichtung von der Bedienperson ohne den Bedienarbeitsplatz verlassen
zu müssen durchgeführt werden kann. Hierdurch wird weiterhin ein schnelles und zeitsparendes
Klappen der Gabelzinken und Verschwenken der Anhängevorrichtung erzielt, wodurch mit
dem Flurförderzeug eine hohe Umschlagleistung erzielt werden kann.
[0025] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer perspektivischen Ansicht,
- Figur 2
- den Hubmast des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 3
- den Hubmast in einer Ansicht von vorne,
- Figur 4
- den Hubmast in einer perspektivischen Ansicht von hinten und
- Figur 5
- den Hubmast in einer perspektivischen Ansicht von vorne.
[0026] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 in einer perspektivischen
Ansicht dargestellt. Das Flurförderzeug 1 weist in Fahrzeuglängsrichtung gesehen einen
frontseitigen Antriebsteil 2 auf, in dem zumindest ein lenkbares, nicht mehr dargestelltes
Antriebsrad angeordnet ist. Das erfindungsgemäße Flurförderzeug 1 weist ein batterie-elektrisches
Antriebssystem auf und umfasst einem in dem Antriebsteil 2 angeordneten und nicht
mehr dargestellten, mit dem Antriebsrad in Wirkverbindung stehenden elektrischen Fahrantriebsmotor
und Lenkmotor. In dem Antriebsteil 2 können weiterhin eine Leistungselektronikeinheit
und eine Betriebsbremse angeordnet werden. In dem Antriebsteil 2 ist ein Batteriefach
6 angeordnet, in dem eine Energieversorgungseinrichtung 7 des elektrischen Antriebssystems
angeordnet werden kann, beispielsweise ein Batterieblock.
[0027] Anschließend an das Antriebsteil 2 und das Batteriefach 6 weist das Flurförderzeug
1 einen Fahrerplatz 4 auf, der von einer Standplattform 5 gebildet ist. Angrenzend
an den Fahrerplatz 4 ist an dem Antriebsteil 2 ein heckseitiger vertikaler Rahmenabschnitt
8 ausgebildet, der mit Lastrollen 9 versehen ist.
[0028] Zur Bedienung des Flurförderzeugs 1 ist eine lenkerähnliche Bedienanordnung 10 vorgesehen,
die an der Oberseite des Antriebsteils 2 angeordnet ist.
[0029] An dem heckseitigen Rahmenabschnitt 8 oder angrenzend an den heckseitigen Rahmenabschnitt
8 ist das erfindungsgemäße Flurförderzeug mit einem von einem Hubmast 15 gebildeten
Lastteil versehen. Der Hubmast 15 ist als Einfachmast ausgebildet und umfasst einen
feststehenden Standmast 16, der zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandete, vertikal
angeordnete Schienen 16a, 16b aufweist, die beispielsweise an dem heckseitigen Rahmenabschnitt
8 und somit dem Antriebsteil 2 befestigt sind. In den vertikalen Schienen 16a, 16b
ist ein Hubschlitten 17 mittels nicht mehr dargestellter Führungsrollen auf- und abbewegbar
angeordnet.
[0030] Der Hubschlitten 17 dient zur Aufnahme eines von zwei klappbaren Gabelzinken 18a,
18b gebildeten Lastaufnahmemittels. Die Gabelzinken 18a, 18b weisen jeweils einen
klappbaren Lastabschnitt 19a, 19b auf, der um eine im Wesentlichen horizontale Schwenkachse
an dem Hubschlitten 17 in dessen unteren Bereich schwenkbar angeordnet ist. Der Hubschlitten
17 bildet hierbei jeweils einen vertikalen Gabelrücken der entsprechenden Gabelzinken
18a, 18b.
[0031] Weiterhin ist an dem Hubschlitten 17 eine Anhängevorrichtung 20 angeordnet.
[0032] In den Figuren 2 bis 5 ist der Hubmast 15 mit einem erfindungsgemäßen Hubantrieb
dargestellt.
[0033] Die vertikalen Schienen 16a, 16b des Standmastes 16 des Hubmastes 15 sind mittels
einer unteren Querstrebe 25 und einer oberen Querstrebe 26 miteinander verbunden,
wobei mittels dieser Querstreben 25, 26 der Standmast 16 und somit der Hubmast 15
an dem Rahmenabschnitt 8 und somit dem Antriebsteil 2 befestigt ist.
[0034] Der erfindungsgemäße Hubantrieb umfasst im Bereich jeder vertikalen Schiene 16a,
16b ein als Lastriemen ausgebildetes Zugmittel 27a, 27b, das beispielsweise als Zahnriemen
ausgestaltet ist.
[0035] Die Zugmittel 27a, 27b sind hierbei jeweils mit einem ersten Ende am oberen Bereich
des Hubschlittens 17 befestigt und zu jeweils einer an der Querstrebe 26 angeordneten
oberen Umlenkrolle 28a, 28b geführt. Die Zugmittel 27a, 27b sind von den oberen Umlenkrollen
28a, 28b nach unten zu unteren Umlenkrollen 29a, 29b geführt und anschließend wieder
nach oben geführt und am oberen Bereich des Hubschlittens 17 mit dem zweiten Ende
befestigt.
[0036] Die unteren Umlenkrollen 29a, 29b sind hierbei als Antriebsräder ausgebildet und
stehen mit einer Antriebswelle 30 in drehfester Verbindung, die von einem als Elektromotor
31 ausgebildeten Antriebsmotor 32 unter Zwischenschaltung einer Getriebeeinrichtung
33 angetrieben werden. Der Antriebsmotor 32 ist hierbei mit einer beispielsweise als
Federspeicherbremse ausgebildeten Bremseinrichtung 34 versehen.
[0037] Die Antriebwelle 30 ist hierbei an den beiden Enden mit Lagerungen 35a, 35b versehen,
mittels denen die Antriebswelle 30 an dem Rahmenabschnitt 8 und somit dem Antriebsteil
2 befestigt ist. Der Antriebsmotor 32 ist ebenfalls mittels eines an der Getriebeeinrichtung
33 ausgebildete Flansches an dem Rahmenabschnitt 8 und somit dem Antriebsteil 2 befestigt.
[0038] Zur Befestigung der beiden Enden der jeweiligen als Lastriemen ausgebildeten Zugmittel
27a, 27b am Hubschlitten 17 sind im oberen Bereich des Hubschlittens 17, beispielsweise
an einer oberen Querstrebe des Hubschlittens 17, plattenförmige Befestigungseinrichtungen
37a, 37b vorgesehen, mittels denen die beiden Enden der Lastriemen jeweils kraft-
und/oder formschlüssig an dem Hubschlitten 17 befestigt sind.
[0039] Durch die Befestigung der beiden Enden der Zugmittel 27a, 27b am oberen Bereich des
Hubschlittens 17 kann der Hubschlitten 17 mit dem von den Gabelzinken 18a, 18b gebildete
Lastaufnahmemittel auf ein Niveau unterhalb der unteren Umlenkrolle 29a, 29b abgesenkt
werden. Die Antriebswelle 30 mit den unteren, als Antriebsrädern ausgebildete Umlenkrollen
29a, 29b kann somit bei vollständig abgesenktem Hubschlitten 17 oberhalb der Gabelzinken
18a, 18b angeordnet werden, so dass die Abtriebswelle 30 und der Elektromotor 31 oberhalb
der Lastrollen 9 angeordnet werden kann, wodurch das erfindungsgemäße Flurförderzeug
1 in Fahrzeugslängsrichtung kompakte Abmessungen aufweist.
[0040] Die Anhängevorrichtung 20 ist an einer schwenkbaren Quertraverse 40 des Hubschlittens
17 befestigt, die im unteren Bereich des Hubschlittens 17 um eine im Wesentlichen
horizontale Schwenkachse schwenkbar angeordnet ist, und über Zwischenhebel 43 jeweils
mit den klappbaren Gabelzinken 18a, 18b in Wirkerbindung steht. Zur Betätigung der
Quertraverse 40 ist an dem Hubschlitten 17 eine von einem als Elektrozylinder 41 ausgebildeten
elektrischen Linearantrieb gebildete Antriebsvorrichtung 42 angeordnet.
[0041] Der Elektrozylinder 41 ist hierbei mittig angeordnet. Um in Längsrichtung einen kompakten
Bauraumbedarf zu erzielen, ist der Elektromotor 31 mit der Getriebeeinrichtung 33
seitlich versetzt, beispielsweise nach in der Figur 3 links versetzt, angeordnet.
[0042] Mit dem erfindungsgemäßen, von den als Lastriemen ausgebildeten Zugmitteln 27a, 27b,
die mit beiden Enden an dem Hubschlitten 17 befestigt sind, gebildeten Hubantrieb,
die mittels des Elektromotors 31 angetrieben sind, ist der Hubschlitten 17 an den
Zugmitteln 27a, 27b fest eingespannt und sowohl beim Heben als auch beim Senken zwangsgeführt,
so dass der Hubschlitten 17 nur bei einer Ansteuerung des Elektromotors 31 angehoben
bzw. abgesenkt werden kann. In Verbindung mit der an dem Elektromotor 31 angeordneten
Bremseinrichtung 34 kann somit der Hubschlitten 17 bei nicht angesteuertem Elektromotor
31 auf einfache Weise fixiert werden. Bei in eine vertikale Stellung hochgeklappten
Gabelzinken 18a, 18b und an die Anhängevorrichtung 20 angehängten Tansportanhängern
ist somit ein sicherer Betrieb des Flurförderzeugs in der Funktion als Schlepper,
insbesondere während des Abbremsens, erzielbar.
[0043] Die als Lastriemen ausgebildeten Zugmittel 27a, 27b ermöglichen hierbei weiterhin
bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug 1 in der Funktion als Gabelstapler bei in
eine horizontale Stellung ausgeklappten Gabelzinken 18a, 18b eine Dämpfung einer auf
den Gabelzinken 18a, 18b befindlichen Last.
[0044] Durch die Anordnung der beiden Zugmittel 27a, 27b im Bereich der vertikalen Säulen
16a, 16b des Standmastes 16 des Hubmastes 15 wird hierbei eine nahezu ungestörte Sicht
der auf der Fahrerstandplattform 5 stehenden Bedienperson auf die Gabelzinken 18a,
18b sowie die Anhängevorrichtung 20 erzielt.
[0045] Durch den erfindungsgemäßen Hubantrieb und den Verzicht auf eine Hydraulikanlage
ist weiterhin ein verringerter Bauaufwand des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs 1
erzielbar. Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Flurförderzeug hierdurch mit geringem
zusätzlichen Bauaufwand von einem Schlepper abgeleitet werden, dessen Aufbau im Wesentlichen
dem in der Figur 1 dargestellten Aufbau entspricht, wobei an dem Rahmenabschnitt 8
anstelle des erfindungsgemäßen Hubmastes 15 lediglich eine starre Anhängevorrichtung
20 angeordnet ist.
1. Flurförderzeug, insbesondere batterie-elektrisch betriebenes Flurförderzeug, mit einem
Hubmast, an dem ein mit einem Lastaufnahmemittel versehener Hubschlitten auf- und
bewegbar befestigt und mittels eines Hubantriebs antreibbar ist, wobei der Hubschlitten
mit einer Anhängevorrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb zumindest ein Zugmittel (27a; 27b) umfasst, das mit einem ersten Ende
und einem zweiten Ende an dem Hubschlitten (17) befestigt ist, wobei das Zugmittel
(27a; 27b) mit einem Antriebsmotor (32) in Wirkverbindung steht.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubmast (15) einen an einem Antriebsteil (2) befestigten vertikalen Standmast
(16) aufweist, in dem der Hubschlitten (17) auf- und abbewegbar angeordnet ist, wobei
im oberen Bereich des Standmastes (16) eine obere Umlenkrolle (28a; 28b) und im untere
Bereich des Standmastes (16) eine untere Umlenkrolle (29a; 29b) angeordnet ist und
das Zugmittel (27a; 27b) mit einem ersten Ende an dem Hubschlitten (17) befestigt
ist, über die obere Umlenkrolle (28a; 28b) sowie die untere Umlenkrolle (29a; 29b)
geführt ist und mit dem zweiten Ende am Hubschlitten (17) befestigt ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ende des Zugmittels (27a; 27b) und das zweite Ende des Zugmittels (27a;
27b) am oberen Bereich des Hubschlittens (17) befestigt sind.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Umlenkrolle (28a; 28b) oder die untere Umlenkrolle (29a; 29b) als Antriebsrad
ausgebildet ist, das mit dem Antriebsmotor (32) in trieblicher Verbindung steht.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (32) als Elektromotor (31) ausgebildet ist.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (32) mit einer Bremseinrichtung (34), insbesondere einer Federspeicherbremse
in Wirkverbindung steht.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (27a; 27b) als Lastriemen, insbesondere Zahnriemen, ausgebildet ist.
8. Flurförderzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Bereich des Hubschlittens (17) mindestens eine plattenförmige Befestigungseinrichtung
(37a; 37b) für den Lastriemen (27a; 27b) angeordnet ist.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Umlenkrolle (28a; 28b) an einer oberen Querstrebe (26) des Standmastes
(16) angeordnet ist.
10. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Umlenkrolle (29a; 29b) auf einer mit dem Antriebsmotor (32) trieblich
verbundenen Antriebswelle (30) drehfest befestigt ist.
11. Flurförderzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (32) und/oder die Antriebswelle (30) an dem Antriebsteil (2) des
Flurförderzeugs (1) befestigt sind.
12. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Standmast (16) von zwei seitlich beabstandeten vertikalen Schienen (16a; 16b)
gebildet ist, wobei im Bereich jeder Schiene (16a; 16b) ein Zugmittel (27a; 27b) vorgesehen
ist.
13. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Umlenkrolle (28a; 28b) und/oder die untere Umlenkrolle (29a; 29b) vertikal
einstellbar angeordnet ist.
14. Flurförderzeug nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Hubschlitten (17) ein von klappbaren Gabelzinken (18a; 18b) gebildetes Lastaufnahmemittel
vorgesehen ist und die Anhängevorrichtung (20) an einer schwenkbaren Quertraverse
(40) des Hubschlittens (17) angeordnet ist, wobei die Quertraverse (40) mit den klappbaren
Gabelzinken (18a; 18b) in Wirkverbindung steht.
15. Flurförderzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Quertraverse (40) mit einer Antriebsvorrichtung (42), insbesondere einem als
Elektrozylinder (41) ausgebildeten elektrischen Linearantrieb, in trieblicher Verbindung
steht.