(19) |
 |
|
(11) |
EP 2 117 281 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
11.11.2009 Patentblatt 2009/46 |
(22) |
Anmeldetag: 05.05.2009 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
06.05.2008 DE 102008022387
|
(71) |
Anmelder: Miele & Cie. KG |
|
33332 Gütersloh (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Beier, Dominic
33332 Gütersloh (DE)
- Ellerkamp, Lars
33824 Werther (DE)
- Ernst, Holger, Dr.
33613 Bielefeld (DE)
- Femmer, Uwe
33330 Gütersloh (DE)
- Heitmann, Sonja, Dr.
33335 Gütersloh (DE)
- Kienitz, Ulrich, Dr.
10407 Berlin (DE)
- Krümpelmann, Thomas, Dr.
33332 Gütersloh (DE)
- Sandring, Holger, Dr.
13127 Berlin (DE)
|
|
|
|
(54) |
Kochfeld mit einer Kochfeldplatte sowie Verfahren zur Steuerung eines Kochprozesses |
(57) Die Erfindung betrifft ein Kochfeld mit einer Kochfeldplatte (1) insbesondere aus
Glaskeramik mit mindestens einer Kochzone (2) für ein darauf abzustellendes Kochgeschirr
(3), einer elektrischen Steuerung zur Steuerung der Leistung einer unterhalb der Kochzone
(2) angeordnete Heizeinrichtung (4), wobei im Zentrum der Kochzone (2) unterhalb der
Kochfeldplatte (1) eine Wärmesensoreinheit angeordnet ist sowie ein Verfahren zur
Steuerung eines Kochprozesses auf einem derartigen Kochfeld. Um eine vom Einfluss des Emissionskoeffizienten des Kochgeschirrbodens bzw. der Verschmutzung
der Glaskeramikscheibe unabhängige und einfach gestaltete Anordnung zur Erfassung
der Temperatur des Kochgeschirrbodens zu gestalten, ist die Wärmesensoreinheit (5)
in einer topfartig und in Richtung der Unterseite der Kochfeldplatte (1) offen ausgebildeten
Aufnahme angeordnet, welche in wärmeleitenden Kontakt mit der Unterseite der Kochfeldplatte
(1) steht und über eine integrierte Heizeinrichtung (4) beheizbar ausgebildet ist.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kochfeld mit einer Kochfeldplatte insbesondere aus Glaskeramik
mit mindestens einer Kochzone für ein darauf abzustellendes Kochgeschirr, einer elektrischen
Steuerung zur Steuerung der Leistung einer unterhalb der Kochzone angeordnete Heizeinrichtung,
wobei im Zentrum der Kochzone unterhalb der Kochfeldplatte eine Wärmesensoreinheit
angeordnet ist sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Kochprozesses auf einem derartigen
Kochfeld.
[0002] Ein derartiges Kochfeld sowie Verfahren zur Steuerung eines Kochprozesses ist aus
der
DE 10 2004 002 058 B3 bekannt. Das dort beschriebene Verfahren ist für Kochfelder mit Strahlungsheizkörpem
geeignet und basiert auf der exakten Messung der Wärmestrahlung des Kochgeschirrbodens
und der Glaskeramikscheibe. Über die Verrechnung der Signale wird die Temperatur am
Boden des Kochgeschirrs ermittelt. Zur Durchführung des Verfahrens ist die Auswertung
der Ausgangssignale von mindestens zwei Wärmesensoreinheiten sowie der Vergleich mit
vorher festgelegten abgespeicherten Referenzwerten erforderlich, um dann in Abhängigkeit
der Ausgangssignale die Heizleistung der Heizeinrichtung zu steuern. Bei Kochfeldem
ist außerdem der Einfluss des Emissionsgrades des Kochgeschirrbodens sowie der Verschmutzungsgrad
der Glaskeramikscheibe auf das Messergebnis bei der Erfassung der Topfbodentemperatur
zu berücksichtigen. Um diesen Einfluss berücksichtigen zu können und ein Verfahren
zur optimalen Steuerung des Kochprozesses zu gestalten, sind mehrere aufwändige Sensoranordnungen
erforderlich.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem eine vom Einfluss des Emissionskoeffizienten
des Kochgeschirrbodens bzw. der Verschmutzung der Glaskeramikscheibe unabhängige und
einfach gestaltete Anordnung zur Erfassung der Temperatur des Kochgeschirrbodens sowie
ein Verfahren zur Steuerung eines optimalen Kochprozesses mit Hilfe einer vereinfachten
Sensoranordnung zu gestalten.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Kochfeld mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Kochprozesses mit den Merkmalen des Anspruchs
3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus dem nachfolgenden Unteranspruch.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass auf
ein Verhältnispyrometer sowie eine Lampe zur Reflexionsmessung sowie die dazu erforderlichen
Verfahrensschritte zur Auswertung der Werte verzichtet werden kann.
[0006] Mit dem beschriebenen Verfahren wird der Einfluss des Emissionskoeffizienten des
Topfbodens sowie der Einfluss des Verschmutzungsgrades der Glaskeramikscheibe eliminiert.
In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine Wärmesensoreinheit
mit nur einem Thermopile ausreichend, um die Temperatur des Bodens am Kochgeschirr
zu erfassen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kochfelds in der Seitenansicht im
Schnitt.
[0008] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kochfelds. Das Kochfeld
weist eine als Glaskeramikplatte ausgebildete Kochfeldplatte 1 auf, die wenigstens
eine Kochzone 2 für ein darauf abzustellendes Kochgeschirr 3 aufweist. Das Kochgeschirr
3 ist mittels einer in der Einbaulage des Kochfeldes unterhalb der Kochfeldplatte
1 angeordneten und als Induktionsheizung ausgebildeten Heizeinrichtung 4 beheizbar.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Kochfeld mit mehreren
Kochzonen, von denen lediglich eine einzige Kochzone 2 dargestellt und erläutert ist.
Unterhalb der Kochfeldplatte 1 ist im Zentrum der Kochzone 2 eine Wärmesensoreinheit
5, vorzugsweise mindestens ein Thermopile, zur berührungslosen Temperaturmessung der
Temperatur am Boden 6 des Kochgeschirrs 3 angeordnet. Die Leistung der Heizeinrichtung
4 wird in Abhängigkeit der Ausgangssignale der Wärmesensoreinheit 5 mittels der elektrischen
Steuerung gesteuert oder geregelt. Die Wärmesensoreinheit 5 ist in einer Aufnahme
7 angeordnet, welche in wärmeleitenden Kontakt mit der Unterseite der Kochfeldplatte
1 steht. Die Aufnahme 7 ist topfartig und in Richtung der Unterseite der Kochfeldplatte
1 offen ausgebildet, so dass die vom Boden 6 des Kochgeschirrs 3 ausgehende Wärmestrahlung
erfassbar ist. Die Aufnahme 7 ist mit einer integrierten Heizung 8 ausgebildet. Die
Aufnahme 7 bildet mit der Heizung 8 einen Heizblock, der zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Erkennung der Temperatur am Boden 6 des Kochgeschirrs 3 und der davon
abhängigen Steuerung der Leistung der Induktionsheizung (Heizeinrichtung 4) auf eine
definierte Temperatur aufgeheizt wird. Für eine verbesserte Montage kann die Aufnahme
7 mehrteilig ausgebildet sein.
[0009] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Heizblock auf eine Solltemperatur
von z. B. 100°C aufgeheizt. Die Kontrolle der Heizblocktemperatur erfolgt entweder
über einen im Thermopile integrierten Temperaturfühler oder einen separaten Temperaturfühler
im Heizblock. Durch die sehr gut wärmeleitende Kontaktierung der Aufnahme 7 mit der
Kochfeldplatte 1 wird auch die Glaskeramikscheibe im Bereich der Kochzone 2 mitbeheizt.
Der Thermopile (Wärmesensoreinheit 5) ist mit einem Filter ausgestattet, das sich
mit dem Transmissionswellenlängenbereich der Glaskeramikscheibe deckt bzw. überschneidet.
Auf diese Weise kann die Wärmestrahlung des Bodens 6 des Kochgeschirrs 3 den Thermopile
erreichen. Optional kann in der Aufnahme 7 auch ein zweiter Thermopile integriert
sein, welches mit einem Filter ausgestattet ist, das sich mit dem nicht-transmittierenden
Wellenlängenbereich der Glaskeramikscheibe deckt. Auf diese Weise misst dieser Thermopile
nur die Temperatur auf der Unterseite der Glaskeramikscheibe.
[0010] Wenn der Heizblock die definierte Temperatur erreicht hat, wird die Induktionsbeheizung
eingeschaltet und somit direkt die Unterseite des Bodens 6 des Kochgeschirrs 3 erwärmt.
Auch der Boden 6 heizt die Glaskeramikscheibe im Bereich der Kochzone 2 auf der das
Kochgeschirr 3 steht mit auf. Die Leistung der Induktionsheizung wird in Abhängigkeit
des Ausgangssignals der Wärmesensoreinheit 5 (Thermopile) geregelt. Für den Fall,
dass die Temperatur des Heizblockes identisch ist mit der des Thermopiles sowie der
der Glaskeramikscheibe und des Bodens 6 des Kochgeschirrs 3, ist das Ausgangssignal
des Thermopiles gleich Null. Hier wird die Tatsache genutzt, dass ein Thermopile prinzipiell
eine Differenzmessung zwischen Eigentemperatur und der Temperatur der Empfangsfläche
durch Wärmestrahlung durchführt. Auf diese Weise kann die Temperatur des Bodens 6
sehr genau über die Temperatur des Heizblockes bzw. die Eigentemperatur des Thermopiles
geregelt werden. Voraussetzung ist, dass alle Elemente dieses Systems (Thermopile,
Heizblock, Boden am Kochgeschirr und Glaskeramikscheibe) exakt auf der gleichen Temperatur
sind.
1. Kochfeld mit einer Kochfeldplatte (1) insbesondere aus Glaskeramik mit mindestens
einer Kochzone (2) für ein darauf abzustellendes Kochgeschirr (3), einer elektrischen
Steuerung zur Steuerung der Leistung einer unterhalb der Kochzone (2) angeordneten
Heizeinrichtung (4), wobei im Zentrum der Kochzone (2) unterhalb der Kochfeldplatte
(1) eine Wärmesensoreinheit (5) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmesensoreinheit (5) in einer topfartig und in Richtung der Unterseite der
Kochfeldplatte (1) offen ausgebildeten Aufnahme angeordnet ist, welche in wärmeleitenden
Kontakt mit der Unterseite der Kochfeldplatte (1) steht und über eine integrierte
Heizeinrichtung (4) beheizbar ausgebildet ist.
2. Kochfeld mit einer Kochfeldplatte (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme mehrteilig ausgebildet ist.
3. Verfahren zur Steuerung eines Kochprozesses bei einem Kochfeld mit einer Kochfeldplatte
(1) insbesondere aus Glaskeramik mit mindestens einer Kochzone (2) für ein darauf
abzustellendes Kochgeschirr (3), welches über die unterhalb der Kochzone (2) angeordnete
Heizeinrichtung (4) beheizbar ist, mit einer elektrischen Steuerung zur Steuerung
der Leistung der Heizeinrichtung (4) und mit einer unterhalb der Kochzone (2) angeordneten
Wärmesensoreinheit (5), über die der vom Kochgeschirr (3) nach unten ausgehende Wärmestrom
detektiert wird, wobei die Leistung der Heizeinrichtung (4) in Abhängigkeit der Ausgangssignale
der Wärmesensoreinheit (5) mittels der elektrischen Steuerung gesteuert oder geregelt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmesensoreinheit (5) sowie eine mit der Unterseite der Kochzone (2) in wärmeleitenden
Kontakt stehende Aufnahme mit integrierter Heizeinrichtung (4) für die Wärmesensoreinheit
(5) in einem ersten Abschnitt des Verfahrens auf eine definierte Solltemperatur aufgeheizt
werden und dass nach Erreichen dieser Solltemperatur die als Induktionsheizung ausgebildete
Heizeinrichtung (4) zur Beheizung des Kochgeschirrs (3) eingeschaltet wird und das
die Temperatur am Boden des Kochgeschirrs (3) im Wesentlichen der Solltemperatur entspricht,
wenn das Ausgangssignal der Wärmesensoreinheit (5) gleich Null ist.

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente