[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umformmaschine zur Umformung von flächigen
Werkstücken längs eines lang gestreckten Werkzeugs, umfassend einen in einem Maschinengestell
beidseits gehaltenen und relativ dazu bewegbaren Werkzeugträger mit einem in einer
Werkzeugaufnahme lageveränderbar aufgenommenen Werkzeug, wobei der Werkzeugträger
über seine Länge mit mehreren Stellelementen ausgestattet ist, die von der dem Werkstück
abgewandten Seite auf das Werkzeug einwirken.
[0002] Solche Umformmaschinen sind insbesondere in Form einer Schwenkbiegemaschine, bei
welchem die Biegewange den vorstehend genannten Werkzeugträger darstellt, dem Stand
der Technik zuzuordnen und z.B. aus der weiter unten noch näher erläuterten
EP 0 934 131 B1 bekannt.
[0003] Allgemein ergibt sich bei Schwenkbiegemaschinen das Problem, dass sich die Biegewange
- zusammen mit dem daran üblicherweise lagefest befestigten Biegewerkzeug - unter
Einfluss der während eines Biegevorgangs auftretenden Kräfte und infolge der nur seitlichen
Lagerung der Biegewange an dem Maschinengestell in gewisser Weise durchbiegt, was
sich im Hinblick auf die steigenden Anforderungen hinsichtlich der Präzision von umgeformten
Werkstücken als nachteilig erweist. Bei durchaus üblichen Biegewangenlängen von etwa
drei Metern kann die Durchbiegung der Biegewange samt daran angebrachtem Werkzeug
im Bereich der Mitte der Biegewange, wo üblicherweise die größte Durchbiegung stattfindet,
mehrere Zehntel Millimeter bis hin zu mehreren Millimetern betragen. Vergleichbare
Erwägungen gelten ersichtlich für alle Arten von Umformmaschinen mit einem lang gestreckten
Werkzeug, welches in einer Werkzeugaufnahme eines nur in den Endbereichen beidseits
am Maschinengestell gelagerten Werkzeugträgers aufgenommen ist.
[0004] Um diesem Effekt entgegen zu wirken ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dass
ein lagefest an der Biegewange befestigtes Biegewerkzeug mit einer so genannten Bombierung
versehen wird. Unter Bombierung ist dabei eine gewisse konvexe Vorwölbung des Biegewerkzeugs
im Bereich der Biegekante oder Biegefläche zu verstehen, die durch Biegekräfte oder
formgebend erzeugt werden kann. Diese Vorwölbung ist derart auf die üblicherweise
mit der betreffenden Maschine umgeformten Werkstücke abgestimmt, dass eine beim Umformvorgang
mit durchschnittlicher Last erfolgende Durchbiegung der Biegewange (samt Biegewerkzeug)
gerade kompensiert wird. Für den Umformvorgang wird dadurch eine im Wesentlichen gerade
Biegekante zur Verfügung gestellt und somit ein über die gesamte Länge des Biegewerkzeugs
präzises Umformergebnis gewährleistet.
[0005] Eine solche Bombierung ist jedoch durch ihre festgelegte Form und Größe der Vorwölbung
an spezielle Vorgaben an das Werkstück, insbesondere dessen Werkstoff und Dicke, angepasst
und kann im Falle von andersartigen Werkstücken keine über die gesamte Werkzeuglänge
zuverlässig gerade Biegekante für den Umformvorgang bereit stellen, da entweder ein
unzureichender Ausgleich einer größeren Durchbiegung stattfindet oder einer Überkompensation
einer geringeren Durchbiegung zu erwarten ist. Die Umformung findet dann nicht mehr
mit der gewünschten Präzision statt, so dass z.B. Biegewinkel oder Biegeradius über
die Länge des Werkstücks nicht die erwünschte Gleichförmigkeit aufweisen.
[0006] Deshalb wurden bereits Bombiervorrichtungen entwickelt, mit denen die Bombierung
eines Biegewerkzeugs einstellbar ist. So beschreibt die
EP 0 934 131 B1 eine Biegemaschine mit einer einstellbaren Bombiereinrichtung, bei welcher auf das
in der Biegewange gelagerte Biegewerkzeug einwirkende Stellelemente die Einstellung
einer an das jeweilige Werkstück angepassten Bombierung ermöglichen. Hierzu stützen
die Stellelemente das Biegewerkzeug fußseitig und - in Biegerichtung gesehen - nur
in einem Teilbereich, wobei sich der Fuß des Biegewerkzeugs unter den Biegekräften
an einer hinteren Anlagefläche der Biegewerkzeugaufnahme abstützend anlegt. Die mittels
relativ zueinander verschiebbarer Stellelemente realisierte Bombiereinrichtung bedarf
jedoch der manuellen Einstellung und ist - um bei verschiedenen Werkstücken für ein
gutes Ergebnis zu sorgen - auf umfangreiche Versuchsreihen zur Ermittlung der bevorzugten
Einstellparameter für das jeweilige Werkstück angewiesen. Die - in Biegerichtung -
nur in einem Teilbereich erfolgende Abstützung erzeugt ein Kippmoment auf das Biegewerkzeug
mit der Folge einer gewissen Verkantung desselben in seiner Aufnahme, was sich im
Hinblick auf die Verstellbarkeit der Stellelemente nicht als optimal erweist.
[0007] Ferner ist aus der
WO 2004/033 125 A1 eine weitere einstellbare Bombiereinrichtung bekannt, bei welcher eine auch während
der Biegeoperation betreibbare Stelleinrichtung aus linearverschiebbaren Stellelementen,
eine Steuerung hierfür sowie ein der Steuerung zugeordneter Sensor vorgesehen sind,
wobei ferner mindestens ein Einstellparameter für die Bombiereinrichtung bestimmbar
sein soll, bei welchem das Biegewerkzeug bei Beendigung einer Biegeoperation im wesentlichen
durchbiegungsfrei ausgerichtet ist. Hierbei bedarf es also eines aufwendigen Systems
aus Steuereinrichtung und Sensor, wobei als Messgröße die Durchbiegung bzw. Durchbiegungsfreiheit
der Biegewange bzw. des darin eingesetzten (Biege-)Werkzeugs zu ermitteln ist. Eine
Nachstellung der Einstellparameter ist ersichtlich nur möglich, wenn bereits eine
gewisse Durchbiegung sensorisch erfasst wurde.
[0008] Ferner ist aus der
DE 199 01 796 A1 eine Biegemaschine in Art einer sogenannten Langabkantmaschine bekannt, bei der der
das Biegewerkzeug aufnehmende Werkzeugträger mittels mehrerer über die Länge des Werkzeugträgers
verteilter Gestelleinheiten gehalten ist. In jeder der gestelleinheiten ist eine eigene
Biegewerkzeugantriebseinheit vorgesehen, so dass über die Länge des Biegewerkzeugträgers
nicht mit einer nennenswerten Durchbiegung des Biegewerkzeugträgers oder des darin
aufgenommenen Biegewerkzeugs gerechnet werden muss. Einer Bombierung des Biegewerkzeugs
bedarf es somit nicht.
[0009] Ein weiteres Umformwerkzeug, welches ebenfalls nicht den Aspekt der Durchbiegung
eines beidseits in einem Maschinengestell gehaltenen Werkzeugträgers bzw. des darin
aufgenommenen Werkzeugs betrifft, ist in der
DE 10203491 A1 gezeigt. Dabei wird zum Ausgleich von Unebenheiten in einer Bauteilfläche eine Mehrzahl
an separaten Formkörpern, die über je einen Druckzylinder ansteuerbar sind, in die
Bauteilfläche eingepresst.
[0010] Weiterhin ist aus der
DE 3124514 A1 ein Verfahren zur Formgebung von Schiffsblechen bekannt, bei welchem eine Mehrzahl
an Hydraulikstempeln einzeln oder gemeinsam betätigt werden.
[0011] Schließlich ist noch aus der
EP 0995509 A1 eine Biegeeinrichtung mit einer verschwenkbaren Biegewange bekannt, deren Schwenkantrieb
eine Mehrzahl an mit Abstand nebeneinander angeordneten Hydraulikzylindern aufweist.
Wegen der zwischen benachbarten Antriebszylindern kurzen Länge ist hier auch nur mit
einer geringen Durchbiegung der Biegewange zu rechnen, so dass dort die der vorliegenden
Erfindung zugrundeliegende Problematik ebenfalls nicht auftritt.
[0012] Vor dem Hintergrund des vorstehend diskutierten Standes der Technik ist es daher
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Umformmaschine der eingangs genannten
Art bereitzustellen, bei welcher ein während des gesamten Umformvorgangs zuverlässig
funktionierendes Bombiersystem in nochmals einfacherer Weise realisiert ist.
[0013] Diese Aufgabe wird mittels einer Umformmaschine nach Anspruch 1 gelöst, wobei bereits
an dieser Stelle darauf hingewiesen sei, dass es sich hierbei insbesondere um eine
Schwenkbiegemaschine (vgl. Anspruch 4) oder eine Abkantmaschine (vgl. Anspruch 7)
handeln kann.
[0014] Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung ist - neben den bereits einleitend genannten
Merkmalen einer gattungsgemäßen Umformmaschine - vorgesehen, dass jedes Stellelement
einen Hydraulikzylinder umfasst, wobei die Hydraulikzylinder derart hydraulisch miteinander
verbunden sind, dass sich während des Umformvorgangs (stets) ein längs des Werkzeugs
im Wesentlichen gleichförmiger Anpressdruck des Werkzeugs an das umzuformende Werkstück
einstellt.
[0015] Im einfachsten Fall wirken die Hydraulikzylinder unmittelbar auf das (Biege-)Werkzeug
ein und stellen somit ihrerseits die Stellelemente der erfindungsgemäßen Umformmaschine
dar. Auch eine mittelbare Einwirkung der Hydraulikzylinder auf das Werkzeug (z.B.
über weitere Stellglieder der Stellelemente) liegt jedoch im Rahmen der Erfindung.
[0016] Im Unterschied zum einleitend diskutierten Stand der Technik ist vorliegend also
vorgesehen, dass eine Bombierung des lang gestreckten Werkzeugs durch eine Mehrzahl
an (direkt oder indirekt) auf das Werkzeug einwirkenden und miteinander hydraulisch
verbundenen Hydraulikzylindern realisiert wird. Im Rahmen der Erfindung wird somit
in vorteilhafter Weise ein hydraulisches System realisiert, mit dem sich - zu jedem
Zeitpunkt des gesamten Umformvorgangs - selbsttätig ein längs des Werkzeugs im Wesentlichen
gleichförmiger Anpressdruck des Werkzeugs an das daran anliegende und umzuformende
Werkstück einstellt, wobei zum Zwecke der Bombierung auf eine externe Steuerung oder
auf eine Auswertung von externen Sensorsignalen vollständig verzichtet werden kann.
Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung realisierte Bombiersystem ist somit nicht
einstellbar, sondern vielmehr selbsteinstellend, was nicht zuletzt auch mit einem
höheren Bedienkomfort verbunden ist.
[0017] Ursache für die vorteilhafte Wirkung der Erfindung ist auch nicht mehr der im Stand
der Technik verwertete Umstand, ob bzw. in welchem Maße das (Biege-)Werkzeug durchgebogen
ist, sondern vielmehr der ohne die erfindungsgemäße Lösung ggfs. über die Werkzeuglänge
variierende Anpressdruck des Werkzeugs an das Werkstück, der über das hierzu in geeigneter
Weise lageveränderbar in der Werkzeugaufnahme aufgenommene Werkzeug mittelbar auf
die Hydraulikzylinder eines jeden Stellelements übertragen und gleichförmig über die
Werkzeuglänge verteilt wird.
[0018] Der mit der erfindungsgemäßen Umformmaschine längs des Werkzeugs im Wesentlichen
gleichförmig verteilte Anpressdruck sorgt für ein stets optimales Umformergebnis,
auch für unterschiedlich beschaffene Werkstücke. Eine Kompensation sich ändernder
Anpressdruckverhältnisse über die Werkzeuglänge findet vorteilhaft statt, bevor es
überhaupt zu einer wesentlichen Durchbiegung des Werkzeugs kommt.
[0019] Die hydraulisch untereinander verbundenen Hydraulikzylinder gleichen somit eine beim
Umformvorgang stattfindende Durchbiegung des Werkzeugträgers dergestalt aus, dass
sie so auf das in der Werkzeugaufnahme am Werkzeugträger lageveränderbar gelagerte
Werkzeug einwirken, dass sich während des gesamten Umformvorgangs eine geradlinige
und unter gleichem Anpressdruck an dem Werkstück anliegende (Biege-)Kante bzw. (Biege-)Fläche
einstellt. Einer gesonderten Anpassung an verschiedenartige umzuformende Werkstücke
oder einer festen Vorwölbung des Werkzeugs bedarf es somit vorteilhaft nicht.
[0020] In einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Hydraulikzylinder an ein geschlossenes hydraulisches System angeschlossen
sind und dass alle Hydraulikzylinder zu ihrer individuellen Einwirkung auf das Biegwerkzeug
über ein Hydraulikfluid kommunizieren. Das mit Hydraulikfluid befüllte geschlossene
System bedarf während des Umformvorgangs keiner externen Einwirkung und umfasst bevorzugt
eine zentrale Fluidkammer, von welcher Verbindungsleitungen zu den einzelnen Hydraulikzylindern
ausgehen.
[0021] Die Hydraulikzylinder einer erfindungsgemäßen Umformmaschine bilden in vorteilhafter
Weise selbst die jeweiligen Stellelemente und weisen hierzu bevorzugt einen fluiddicht
gelagerten und linearverschiebbaren Kolben auf, der einerseits dem Hydraulikfluid
anliegt und andererseits eine Anlagefläche für das (Biege-)Werkzeug ausbildet bzw.
mit einer solchen verbunden ist. Jeder Kolben ist innerhalb des jeweiligen Hydraulikzylinders
bevorzugt so angeordnet, dass er als Ergebnis einer Druckänderung beidseits aus einer
Nullstellung auslenkbar ist.
[0022] In dem Fall einer - in Bezug auf seine Länge - mittigen Durchbiegung des Werkzeugträgers
ergäbe sich somit während des Umformvorgangs der Umstand, dass in den äußeren Endbereichen
(in Nähe des Maschinengestells) des Werkzeugs ein höherer Anpressdruck an das umzuformende
Werkstück vorläge. Somit würde auch auf die den äußeren Stellelementen zugehörenden
Hydraulikzylinder ein höherer Druck ausgeübt als dies in der Mitte des Biegewerkzeugs
der Fall ist, wo - infolge der Durchbiegung - ein geringerer Anpressdruck der Biegekante
bzw. Biegefläche an das Werkstück zu verzeichnen ist. Mit einer erfindungsgemäßen
Umformmaschine wird nun eine solche Ungleichförmigkeit des Anpressdrucks unmittelbar
ausgeglichen, indem die Hydraulikzylinder bzw. die in den Hydraulikzylindern linearverschiebbar
angeordneten Kolben so miteinander kommunizieren und sich so verstellen, dass - durch
entsprechende Einwirkung der Stellelemente auf das in geeigneter Weise lageveränderbar
am Werkzeugträger befestigte Werkzeug - der gewünschte gleichförmige Anpressdruck
längs des gesamten Umformbereichs hergestellt wird, was dann zugleich eine im Wesentlichen
gerade Biegekante zur Folge hat.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Hydraulikzylinder
parallel zu einer Biegelinie der Umformmaschine äquidistant verteilt sind. Dadurch
kann im erfindungsgemäßen Sinne eine besonders gleichmäßige Einwirkung auf das (Biege-)Werkzeug
erfolgen. Dies ist indessen nicht zwingend. Vielmehr kann sich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch eine - im Hinblick auf ihren relativen Abstand untereinander - ungleichmäßige
Verteilung der Hydraulikzylinder als vorteilhaft erweisen. Namentlich können hierbei
z.B. die Abstände einander benachbarter Hydraulikzylinder im Mittelbereich des lang
gestreckten Werkzeugs einen geringeren Abstand aufweisen als dies in den seitlichen
Endbereichen des Werkzeugs der Fall ist, z.B. indem - von außen nach innen - der Abstand
einander benachbarter Hydraulikzylinder sukzessive vermindert ist. Dies hätte den
Vorteil, dass in dem Bereich, in dem einer Durchbiegung des Werkzeugs am meisten entgegengewirkt
werden muss, eine höhere Dichte an Hydraulikzylindern zur Verfügung steht als dies
in den Randbereichen des Werkzeugs der Fall ist, wo ohnehin mit einer geringeren Abweichung
von der Idealform des Biegwerkzeugs zu rechnen ist.
[0024] Hierbei sind jedoch stets die Druckverhältnisse im Hydrauliksystem und der diesbezügliche
Einfluss auf die Auslenkung der in den Hydraulikzylindern befindlichen Kolben zu beachten.
[0025] Es bietet sich an, dass bei einer erfindungsgemäßen Umformmaschine Mittel vorgesehen
sind, mit denen einzelne der Hydraulikzylinder von dem übrigen hydraulischen System
abgekoppelt werden können. Dabei kann es sich z.B. um geeignet angeordnete Sperrventile
handeln, mit denen einzelne oder mehrere der Hydraulikzylinder von den übrigen Hydraulikzylindern
hydraulisch abgekoppelt werden können.
[0026] Ein Abkoppeln einzelner oder mehrerer Hydraulikzylinder ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die umzuformenden Werkstücke in ihrer dem Werkzeug anliegenden Erstreckung kürzer
als das im Werkzeugträger gelagerte Werkzeug sind, da z.B. bei zentrierter Anordnung
des Werkstücks in der Umformmaschine im Bereich von äußeren Stellelementen gar keine
Anlage des in seiner Länge über das Werkstück hinausreichenden Werkzeugs an das Werkstück
erfolgt. In diesem Fall werden also bevorzugt diese äußeren Stellelemente bzw. die
entsprechenden Hydraulikzylinder von dem hydraulischen System abgekoppelt. Ggfs. kann
es hierbei auch vorteilhaft sein, aus den abgekoppelten Hydraulikzylindern - wenigstens
teilweise - das Hydraulikfluid abzulassen, wofür bei einer erfindungsgemäßen Umformmaschine
ebenfalls bevorzugt geeignete Mittel vorzusehen sind.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass
die Stellelemente bzw. die die Stellelemente bildenden Hydraulikzylinder längs der
länglichen Ausdehnung des Werkzeugs verschiebbar angeordnet sind, so dass auch auf
diesem Weg eine Anpassung der erfindungsgemäß realisierten Bombiereinrichtung an kürzere
Werkstücke erfolgen kann. Die Stellelemente bzw. Hydraulikzylinder können dann - bezogen
auf die Länge des Werkzeugträgers - einfach alle in denjenigen Bereich verschoben,
in welchem das Werkzeug dem kürzeren Werkstück auch tatsächlich anliegt.
[0028] Gegebenenfalls können im Rahmen der Erfindung z.B. auch Hydraulikzylinder verschiedenen
Durchmessers Verwendung finden, so dass z.B. in Bereichen mit üblicherweise erhöhter
Durchbiegung des Werkzeugträgers, also insbesondere in dessen Mitte, eine vergleichsweise
größere Auslenkung der Kolben der auf das Werkzeug einwirkenden Hydraulikzylinder
erfolgt.
[0029] Die erfindungsgemäße Umformmaschine kann bevorzugt auch geeignete Mittel zum Ablassen
des Hydraulikfluids aus dem hydraulischen System sowie Mittel zum Nachpumpen von Hydraulikfluid
in das hydraulische System aufweisen. Damit kann die relative Lage des der eigentlichen
Umformung dienenden Werkzeugs zum Werkzeugträger beeinflusst werden, was sich z.B.
im Fall einer Schwenkbiegemaschine unmittelbar auf den Biegeradius auswirkt. Dies
eröffnet eine weitere Einstellmöglichkeit einer erfindungsgemäßen Umformmaschine.
[0030] Mittels eines geeignet anzuordnenden und den Druck innerhalb des hydraulischen Systems
überwachenden Drucksensors kann ferner eine neuartige Abschaltvorrichtung für die
erfindungsgemäßen Umformmaschinen realisiert werden, die bei Überschreitung eines
vorgebbaren Drucks in dem die verschiedenen Hydraulikzylinder verbindenden hydraulischen
System, also bei Überschreitung einer gewissen Last auf das Werkzeug, für eine Abschaltung
der Umformmaschine sorgt. Eine solche im Überlastfall ansprechende Abschaltvorrichtung
zeichnet sich gegenüber konventionellen Abschaltvorrichtungen von Umformmaschinen
bei gleichzeitiger Zuverlässigkeit durch eine außerordentlich schnelle Ansprechzeit
und einen besonders einfachen Aufbau aus. Gegebenenfalls kann - alternativ oder zusätzlich
- ein Überdruckventil einen (zusätzlichen) Sicherheitspuffer gegen eine Überlastung
der Umformmaschine bilden.
[0031] Wie bereits eingangs angedeutet, handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Umformmaschine
in einer ersten vorteilhaften Variante um eine Schwenkbiegemaschine zum Biegen von
Blech, bei welcher das zwischen einer Ober- und einer Unterwange gehaltene Blech mittels
einer verschwenkbaren Biegewange bzw. des darin aufgenommenen (Biege-)Werkzeugs längs
einer Biegelinie umgeformt wird. Die je einen Hydraulikzylinder aufweisenden Stellelemente
wirken hierbei im erfindungsgemäßen Sinn auf das in der Werkzeugaufnahme der Biegewange
aufgenommene (Biege-)Werkzeug ein.
[0032] Die Biegewange einer solchen Schwenkbiegemaschine stellt somit den Werkzeugträger
einer erfindungsgemäßen Umformmaschine dar. Das darin aufgenommene Werkzeug ist von
seiner dem Werkstück abgewandten Seite von den Stellelementen bzw. Hydraulikzylindern
zur selbsttätigen Einstellung eines über seine Länge im Wesentlichen gleichförmigen
Anpressdrucks an das Werkstück (Blech) mechanisch beaufschlagt.
[0033] Hierbei kann dann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein,
dass das Werkzeug als Biegeschiene ausgebildet ist, die in einer an der Biegewange
vorgesehenen Werkzeugaufnahme in Richtung zum Werkstück (bzw. längs einer sich in
dieser Richtung erstreckenden Achse) verschiebbar gelagert ist und auf ihrer dem Werkstück
abgewandten Seite mittels der Hydraulikzylinder abgestützt ist. Die vorstehend genannte
(Linear-)Verschiebbarkeit stellt im Sinne der Erfindung sicher, dass die Hydraulikzylinder
in der erfindungsgemäßen Weise auf das Biegewerkzeug, hier die Biegeschiene, einwirken
können.
[0034] Denn zum Ausgleich einer Durchbiegung der Biegewange muss die Biegeschiene - jedenfalls
in gewissem Umfang - lageveränderbar (hier linearverschiebbar) zur Biegewange angeordnet
sein, damit mittels der Hydraulikzylinder eine Kompensation einer Durchbiegung der
Biegewange durch entsprechende Einwirkung auf die in einer Aufnahme der Biegewange
aufgenommene Biegeschiene erfolgen kann. Diese Kompensation ist jedoch ersichtlich
nicht mit einer Verschiebung der gesamten Biegeschiene längs der zum Zwecke der Linearverschiebbarkeit
bevorzugt vorzusehenden Linearführung verbunden, sondern erfolgt - unter Vermeidung
einer Biegeschiene - nur in denjenigen Teilbereichen der Biegeschiene, in welchen
mit den Stellelementen der vorliegenden Erfindung ein zu geringer oder zu hoher Anpressdruck
der Biegeschiene an das Werkstück selbsttätig kompensiert wird. Dies gilt ersichtlich
auch allgemein für Umformmaschinen gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0035] Es ist daher in Kenntnis der der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegenden Überlegungen
von Vorteil, wenn - über die Länge des Werkzeugträgers (bzw. der Biegewange) - mehrere
Führungsmittel für das Werkzeug (bzw. die Biegeschiene) vorgesehen sind, die die zu
Zwecken der Erzielung einer Bombierung (lokal) erforderliche Lageveränderbarkeit des
Werkzeugs sicherstellen. Wenn diese Führungsmittel als Linearführungen ausgestaltet
sind, sollte somit bei jeder Linearführung ersichtlich auch ein gewisses seitliches
Spiel vorgesehen sein.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
mit ihren Kolben einerseits der Biegeschiene anliegenden und andererseits von dem
Hydraulikfluid des Hydrauliksystems beaufschlagten Hydraulikzylinder in einer an der
Biegwange befestigten Halteschiene gelagert oder gar darin ausgebildet sind, so dass
die erfindungsgemäße Einwirkung der als Stellelemente wirkenden Hydraulikzylinder
auf die Biegeschiene von der an der Biegewange befestigten Halteschiene abgestützt
wird.
[0037] Im Übrigen sei erwähnt, dass die vorliegende Erfindung auch dahingehend weitergebildet
werden kann, dass ergänzend auch im Bereich der Oberwange ein entsprechend auf das
Oberwangenwerkzeug einwirkendes System mit einer Mehrzahl an über die Länge des Oberwangenwerkzeugs
verteilten und untereinander hydraulisch verbundenen Hydraulikzylindern vorgesehen
sein kann, mit welchem in entsprechender Anwendung des erfindungsgemäßen Konzepts
dann auch einer Durchbiegung des Oberwangenwerkzeugs entgegengewirkt werden kann,
indem während des gesamten Umformvorgangs auch ein längs der Oberwange im wesentlichen
gleichförmiger Anpressdruck des Oberwangenwerkzeugs an das Werkstück erzielt wird.
Im Bereich der Unterwange könnte ebenfalls an die Integration der im Rahmen der Erfindung
verwirklichten Bombiereinrichtung gedacht werden; dies ist hier indessen in der Regel
nicht notwendig, da die Unterwange über ihre Länge ggfs. mehrfach am Boden abgestützt
werden kann, womit eine Durchbiegung des Unterwangenwerkzeugs während eines Umformvorgangs
auf einfachere Weise wirksam vermieden werden kann.
[0038] In einer zweiten vorteilhaften Variante der Erfindung handelt es sich bei der Umformaschine
um eine Abkantmaschine mit relativ zueinander bewegbarer Ober- und Unterwange, bei
welcher die Hydraulikzylinder (mittelbar oder unmittelbar) auf ein in der Oberwange
aufgenommenes Oberwangenwerkzeug und/oder auf ein in der Unterwange aufgenommenes
Unterwangenwerkzeug einwirken. Das im Rahmen der Erfindung als Werkzeugträger bezeichnete
Element einer Umformmaschine stellte somit die Ober- bzw. Unterwange einer solchen
Abkantmaschine dar.
[0039] Hierbei wirken dann die die Hydraulikzylinder umfassenden Stellelemente erfindungsgemäß
von der dem Werkstück abgewandten Seite auf das Ober- bzw. Unterwangenwerkzeug ein.
Die Hydraulikzylinder sind dabei bevorzugt an einer geeigneten Stelle der Ober- bzw.
Unterwange abgestützt.
[0040] Schließlich sei noch erwähnt, dass auch eine so genannte Abkantpresse, bei welcher
ein als Umformwerkzeug dienender Biegestempel das flächige Werkstück zu dessen Umformung
in ein als Matrize dienendes Biegegesenk drückt, von der Erfindung erfasst ist. Auch
hier gelten ersichtlich die gleichen Erwägungen, wie sie vorstehend diskutiert wurden.
[0041] Nachfolgend werden drei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch das erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umformmaschine
in Art einer Schwenkbiegemaschine vor Beginn des Umformvorgangs,
- Fig. 2
- eine Teil-Frontansicht der Biegewange der erfindungsgemäßen Umformmaschine aus Fig.
1,
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß Schnittführung A-A durch die Biegewange aus Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß Schnittführung B-B durch die Biegewange aus Fig. 2,
- Fig. 5
- eine vollständige Frontansicht der Biegewange aus Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1, wobei sich die Biegewange
nun in einer zweiten Stellung während des Umformvorgangs befindet,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umformmaschine
in Art einer Abkantmaschine,
- Fig. 8
- ein mit der Abkantmaschine nach Fig. 7 umgeformtes Werkstück,
- Fig. 9
- einen Schnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umformmaschine
in Art einer Abkantmaschine und
- Fig. 10
- ein mit der Abkantmaschine nach Fig. 9 umgeformtes Werkstück.
[0042] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Umformmaschine 1, die als Schwenkbiegemaschine mit einer Oberwange 2, einer Unterwange
3 und einer als Werkzeugträger fungierenden Biegewange 4 ausgestattet ist. Zwischen
dem Oberwangenwerkzeug 5 der Oberwange 2 und dem Unterwangenwerkzeug 6 der Unterwange
3 ist ein flächiges Werkstück 7 in Form eines Stahlblechs gehalten, wobei die Oberwange
2 gemäß Doppelfeil A relativ zur Unterwange 3 bewegbar ist, um das Werkstück 7 aus
der in Fig. 1 dargestellten Lage freizugeben bzw. entsprechend zwischen Ober- 2 und
Unterwange 3 zu fixieren.
[0043] Eine als Werkzeug für den Umformvorgang fungierende Biegeschiene 8 ist in einer im
Wesentlichen L-förmigen Werkzeugaufnahme 9 der Biegewange 4 aufgenommen, wobei die
Werkzeugaufnahme 9 in der in Fig. 1 dargestellten Stellung der Biegewange 4 nach unten
durch eine Halteschiene 10 bzw. eine Mehrzahl von darin angeordneten und miteinander
hydraulisch verbundenen Hydraulikzylindern 11 begrenzt wird.
[0044] Die Hydraulikzylinder 11, von denen in Fig. 1 lediglich einer dargestellt ist, umfassen
jeweils einen linearverschiebbaren Kolben 23, der an seiner der Biegeschiene 8 zugewandten
Seite eine Anlagefläche 12 für die dem Werkstück 7 abgewandte Seite der Biegeschiene
8 aufweist und radial gegen die zylindrische Innenwand des jeweiligen Hydraulikzylinders
11 abgedichtet ist. Auf ihrer der Biegeschiene 8 abgewandten Unterseite 13 sind die
Kolben 23 der Hydraulikzylinder 11 mit einem in dem Fluidraum F enthaltenen Hydraulikfluid
beaufschlagt. Die Hydraulikzylinder 11 sind ferner über entsprechende Durchtrittsöffnungen
14 in der Halteschiene 10 an Hydraulikleitungen 15 angeschlossen, welche alle Hydraulikzylinder
11 unter Ausbildung eines geschlossenen Hydrauliksystems 22 (vgl. hierzu auch Fig.
5) untereinander verbinden.
[0045] Fig. 2 zeigt die Biegewange 4 des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 in einer Teil-Frontansicht,
in welcher bereits zu erkennen ist, dass über die sich in Fig. 2 von links nach rechts
erstreckende Länge der Biegewange 4 bzw. der Biegeschiene 8 eine Mehrzahl an Hydraulikzylindern
11 äquidistant verteilt sind, die die Biegeschiene 8 auf ihrer dem Werkstück abgewandten
Seite abstützen und die mittels des in den Fluidräumen F, den Durchtrittsöffnungen
14 und den Hydraulikkanälen 15 befindlichen Hydraulikfluids untereinander kommunizieren.
Die Hydraulikkanäle 15, welche alle Hydraulikzylinder 11 untereinander verbinden,
bilden eine zentrale Fluidkammer, von welcher die Durchtrittsöffnungen 14 zu den einzelnen
Hydraulikzylindern abzweigen.
[0046] Die Biegeschiene 8 ist mittels mehrerer über die Länge der Biegewange 4 verteilter
und als Führungsmittel dienender Langlöcher 16 und Befestigungsbuchsen 17 lageveränderbar
an der Biegwange 4 befestigt, wobei die mit der Biegewange 4 fest verschraubte Befestigungsbuchsen
17 in den stufig ausgeführten Langlöchern 16 gemäß Doppelpfeil B verschiebbar gelagert
sind und auch zur Seite ein gewisses Spiel aufweisen. Die Hydraulikzylinder 11 bzw.
die darin befindlichen Kolben 23 stützen die Biegeschiene 8 gegen das auf der anderen
Seite der Biegeschiene 10 zwischen Ober- 2 und Unterwange 3 fixierte Werkstück 7 ab.
[0047] Die Halteschiene 8 ist mittels mehrerer durch entsprechende Bohrungen 18 geführter
Bolzen (nicht dargestellt) fest mit der als Werkzeugträger fungierenden Biegewange
4 verbunden.
[0048] Die Fig. 3 und 4, welche einen Schnitt durch die Biegewange 4 gemäß der Schnittführungen
A-A und B-B aus Fig. 2 zeigen, verdeutlichen nochmals die erfindungsgemäße Gestaltung
der Biegewange 4, die in Fig. 5 nochmals in einer (Gesamt-)Frontansicht zu sehen ist.
[0049] Die Biegwange 4 ist beidseits in ihren äußeren, gegenüberliegenden Endbereichen 19,
20 in einem - nicht dargestellten - Maschinengestell gehalten und kann relativ hierzu
verschwenkt werden (vgl. Pfeil C in Fig. 6).
[0050] Über die Länge der Biegewange 4 sind insgesamt 30 Hydraulikzylinder 11 verteilt,
wobei jedoch auch mit einer geringeren oder größeren Anzahl an Hydraulikzylindern
die erfindungsgemäße technische Lehre verwirklicht werden kann.
[0051] Wenn nun z.B. während des Umformvorgangs in den Außenbereichen der Biegewange 4 von
dem - in Fig. 5 nicht dargestellten - Werkstück 7 ein bestimmter Anpressdruck P1 auf
die Biegekante bzw. Biegefläche der Biegeschiene 8 übertragen wird, der einen Anpressdruck
P2 im Mittelbereich der Biegeschiene 8 übersteigt (was bei durchgebogener Biegeschiene
der Fall wäre), so sorgen die hydraulisch miteinander kommunizierenden und auf der
dem Werkstück 7 abgewandten Seite der Biegeschiene 8 angeordneten Hydraulikzylinder
11 infolge ihrer erfindungsgemäßen Einwirkung auf die Biegeschiene 8 selbsttätig für
eine entsprechende Kompensation. Denn die im äußeren Bereich der Biegeschiene 8 stärker
belasteten Kolben 23 der Hydraulikzylinder 11 werden derart gegen das im Hydrauliksystem
22 vorhandene Hydraulikfluid ausgelenkt, dass sich die Kolben 23 der mittig angeordneten
Hydraulikzylinder 11 in Richtung zum Werkstück auslenken, so dass - unter Ausgleich
einer anderenfalls zu erwartenden Durchbiegung der Biegeschiene 8 - ein längs der
Biegelinie L im Wesentlichen gleichförmiger Anpressdruck der Biegeschiene 8 an das
Werkstück 7 und damit eine gerade Biegekante realisiert ist. Diese Kompensation erfolgt
beinahe instantan, so dass während des gesamten Umformvorgangs ein über die Gesamtlänge
der Biegeschiene 8 im Wesentlichen gleichförmiger Anpressdruck vorherrscht. Es ist
also ein sich selbsttätig auf die jeweiligen Anpressdruckverhältnisse einstellendes
und geschlossenes Hydrauliksystem 22 realisiert, mit welchem - ohne dass es hierzu
einer externen Steuerung bedürfte - optimale Umformergebnisse erzielbar sind.
[0052] Vorliegend sind die Hydraulikzylinder 11 ortsfest in der Halteschiene 10 angeordnet.
Mit Hilfe flexibler Verbindungsleitungen zwischen den Hydraulikzylindern 11 und einer
längs verschiebbaren Anordnung der Hydraulikzylinder 11 in der Halteschiene könnte
in Abwandlung der dargestellten Schwenkbiegemaschine eine einfache Anpassbarkeit der
erfindungsgemäßen Umformmaschine 1 auch an - bezogen auf die Länge der Biegeschiene
8 - kürzere Werkstücke 7 ermöglicht werden. Auch eine Anordnung von Sperrventilen
in den zwischen den Hydraulikzylindern 11 vorgesehenen Verbindungsleitungen 15 können
zum Zwecke einer solchen Anpassbarkeit vorgesehen werden, da dann diejenigen Hydraulikzylinder
11, welche nicht an der Biegeschiene 8 dem Werkstück 7 gegenüberliegen, von dem Hydrauliksystem
abkoppelbar sind.
[0053] Fig. 6 zeigt schließlich nochmals einen Schnitt durch die in Fig. 1 bereits dargestellte
Umformmaschine 1, wobei hier die Biegewange 4 während des Umformvorgangs bereits um
etwa 90° gemäß Pfeil C um ihre vorliegend in etwa mit der Biegelinie L zusammenfallende
Schwenkachse verschwenkt wurde.
[0054] Fig. 7 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umformmaschine
1' in Art einer Abkantmaschine, die vorliegend aus einer Oberwange 2' und einer Unterwange
3', die relativ zueinander bewegbar in einem - nicht dargestellten - Maschinengestell
gehalten bzw. gelagert sind. Die Oberwange 2' kann gemäß Pfeil D in Richtung auf die
Unterwange bewegt werden, um das Werkstück 7' zwischen einem Oberwangenwerkzeug 25
und einem Unterwangenwerkzeug 6' umzuformen. Anders als dies bei der Schwenkbiegemaschine
aus den Fig. 1 - 6 der Fall war, ist an einer geeigneten Montageschiene 24 der Oberwange
2' eine Oberwangenwerkzeugaufnahme 5' befestigt, an der das eigentliche Oberwangenwerkzeug
25 durch geeignete Mittel lageveränderbar befestigt ist. Über die Länge der Oberwange
2' verteilt findet sich in Anwendung der erfindungsgemäßen technischen Lehre eine
Mehrzahl an als Stellelementen fungierenden Hydraulikzylindern 11', die - wie bereits
in dem andersartigen Beispiel aus den Fig. 1 - 6 - über Verbindungskanäle 14', 15'
untereinander hydraulisch verbunden sind und von der dem Werkstück 7' abgewandten
Seite auf das Oberwangenwerkzeug 25 zur Erzielung eines über dessen gesamte Länge
im Wesentlichen gleichförmigen Anpressdrucks einwirken.
[0055] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der in Fig. 7 dargestellten Oberwange 2'
kann ein - z.B. mittels der Schwenkbiegemaschine aus den Fig. 1 - 6 umgeformtes Werkstück
7' in Form eines vorgebogenen Blechs, wie es in Fig. 7 dargestellt ist - unabhängig
von seiner konkreten Beschaffenheit in höchst präziser Weise nachgedrückt werden,
bis sich die in Fig. 8 dargestellte Form des endgültig fertig gestellten Bleches 7'
einstellt. Es lässt sich hierbei eine hohe Präzision erreichen, bei welcher der Abstand
X des umgebogenen Werkstückteils, wie auch der Biegeradius, über die gesamte Länge
L des Blechs 7' innerhalb einer besonders geringen Fehlertoleranz liegen. Das vorliegend
in die Oberwange 2' integrierte Hydrauliksystem hat - neben der realisierten Bombierwirkung
- einen weiteren Vorteil. Wenn nämlich die die Bewegung der Oberwange steuernden Elektromotoren
(nicht dargestellt) beim Umformvorgang an ihre Belastungsgrenzen stoßen, so kann durch
eine auf geeignete Weise einzuleitende Druckerhöhung im hydraulischen System und durch
den resultierenden Hub der Hydraulikzylinder eine zusätzliche Umformkraft am Ende
des Umformvorgangs bereit gestellt werden.
[0056] Schließlich zeigt die Fig. 9 noch ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Umformmaschine 1'' in Art einer Abkantmaschine mit relativ zueinander bewegbarer Ober-
(2'') und Unterwange (3''). Auch diese Abkantmaschine, die - mit Ausnahme der konkreten
Form des Oberwangenwerkzeugs (26) und Unterwangenwerkzeugs (6'') - identisch zur Abkantmaschine
aus Fig. 7 ist und daher in ihrer Funktionsweise nicht näher erläutert werden muss,
weist oberwangenseitig eine Mehrzahl an Hydraulikzylindern 11'' auf, die in erfindungskonformer
Weise während des gesamten Umformvorgangs auf das Oberwangenwerkzeug 26 einwirken.
Durch die dargestellte Form des Ober- (26) und Unterwangenwerkzeugs (6'') lässt sich
aus einem vormals geraden Blech ein mit einer Stufe versehenes Blech 7'' herstellen,
welches in Fig. 10 nochmals in perspektivischer Ansicht dargestellt ist. Auch hier
ergibt sich für die Höhe X und auch die erzielte Form der Stufe eine über die gesamte
Werkstücklänge L außerordentlich hohe Präzision.
1. Umformmaschine (1) zur Umformung von flächigen Werkstücken (7) längs eines lang gestreckten
Werkzeugs (8), umfassend einen in einem Maschinengestell beidseits gehaltenen und
relativ dazu bewegbaren Werkzeugträger (4) mit einem in einer Werkzeugaufnahme (9)
lageveränderbar aufgenommenen Werkzeug (8), wobei der Werkzeugträger (4) über seine
Länge mit mehreren Stellelementen ausgestattet ist, die von der dem Werkstück (7)
abgewandten Seite auf das Werkzeug (8) einwirken,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Stellelement einen Hydraulikzylinder (11) umfasst, wobei die Hydraulikzylinder
(11) derart hydraulisch miteinander verbunden sind, dass sich während des Umformvorgangs
ein längs des Werkzeugs (8) im Wesentlichen gleichförmiger Anpressdruck (8) an das
Werkstück (7) einstellt.
2. Umformmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hydraulikzylinder (11) an ein geschlossenes hydraulisches System (22) angeschlossen
sind und zu ihrer individuellen Einwirkung auf das Werkzeug (8) über ein Hydraulikfluid
kommunizieren.
3. Umformmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hydraulikzylinder (11) parallel zu einer Biegelinie (L) der Umformmaschine (1)
äquidistant verteilt sind.
4. Schwenkbiegemaschine (1) zum Biegen von Blech in Art einer Umformmaschine nach einem
der Ansprüche 1 - 3, bei welcher das zwischen einer Ober- (2) und einer Unterwange
(3) gehaltene Blech mittels einer verschwenkbaren und als Werkzeugträger fungierenden
Biegewange (4) längs einer Biegelinie (L) umgeformt wird, wobei die je einen Hydraulikzylinder
(11) umfassenden Stellelemente auf das in der Werkzeugaufnahme (9) der Biegewange
(4) aufgenommene Werkzeug (8) einwirken.
5. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeug eine Biegeschiene (8) ist, die in der Werkzeugaufnahme (9) der Biegewange
(4) in Richtung zum Werkstück verschiebbar (Doppelpfeil B) aufgenommen und auf ihrer
dem Blech abgewandten Seite mittels der Hydraulikzylinder (11) abgestützt ist.
6. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hydraulikzylinder (11) an oder in einer an der Biegwange (4) befestigten Halteschiene
(10) gelagert sind.
7. Abkantmaschine (1', 1'') mit relativ zueinander bewegbarer Ober- (2', 2'') und Unterwange
(3', 3'') in Art einer Umformmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 3, bei welcher
die Hydraulikzylinder (11', 11'') auf ein in der Oberwange (2', 2'') aufgenommenes
Oberwangenwerkzeug (25, 26)und/oder auf ein in der Unterwange (3', 3'') aufgenommenes
Unterwangenwerkzeug (6', 6'') einwirken.