[0001] Die Erfindung betrifft eine Plattenaufteilanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Vom Markt her bekannt sind Plattenaufteilanlagen, mit denen plattenförmige Werkstücke
einzeln oder ganze Stapel von solchen Werkstücken aufgeteilt werden können. Hierzu
verfügt die Plattenaufteilanlage über eine Sägeeinrichtung, die das auf einem Auflagetisch
liegende Werkstück längs einer Schnittrichtung aufteilt. Für ein sukzessives Aufteilen
verfügt die Plattenaufteilanlage über eine Vorschubeinrichtung, die das Werkstück
der Sägeeinrichtung zuführt. Von der
DE 36 09 331 C1 ist eine solche Plattenaufteilanlage bekannt, deren Sägeeinrichtung einen Sägewagen
umfasst, an dem zusätzlich noch ein Bohraggregat montiert ist. Dieses gestattet das
Einbringen von Bohrlöchern in das Werkstück.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Plattenaufteilanlage der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass sie kompakt baut und gleichzeitig eine möglichst
komplette und schnelle Bearbeitung des Werkstücks gestattet.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Plattenaufteilanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Darüber hinaus finden sich für die Erfindung wichtige Merkmale in der nachfolgenden
Beschreibung und in der Zeichnung. Dabei können die Merkmale für die Erfindung sowohl
in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen wichtig sein, ohne dass
hierauf nochmals hingewiesen wird.
[0005] Durch den Abstand zwischen der weiteren Bearbeitungseinrichtung und der Schnittlinie
der Sägeeinrichtung kann das Werkstück zusätzlich von der weiteren Bearbeitungseinrichtung
bearbeitet werden, und entweder gleichzeitig oder kurz danach kann ein Schnitt mittels
der Sägeeinrichtung erfolgen. Dabei ist während der Bearbeitung durch die weitere
Bearbeitungseinrichtung das Werkstück noch von der Vorschubeinrichtung gegriffen und
möglicherweise sogar noch durch einen üblicherweise vorhandenen Druckbalken im Bereich
der Sägelinie gehalten. Hierdurch ist ein präzises und zeitsparendes zusätzliches
Bearbeiten des Werkstücks durch die weitere Bearbeitungseinrichtung möglich. Die Erfindung
macht darüber hinaus komplexe Änderungen der Breite des Sägeschlitzes überflüssig,
denn die weitere Bearbeitungseinrichtung kann ganz unabhängig vom Sägeschlitz betrieben
werden.
[0006] Durch die vorzugsweise Anordnung der weiteren Bearbeitungseinrichtung zwischen Sägeeinrichtung
und Vorschubeinrichtung (also von der Schnittlinie aus gesehen zur Vorschubeinrichtung
hin bzw. in Richtung Zuführtisch) bleibt die Länge der Plattenaufteilanlage unbeeinflusst,
die Anlage baut also vergleichsweise kurz. Grundsätzlich denkbar ist aber auch eine
Anordnung der zusätzlichen Bearbeitungseinrichtung auf der anderen Seite der Sägeeinrichtung,
also von der Schnittlinie aus gesehen von der Vorschubrichtung weg bzw. in Richtung
Entnahmetisch.
[0007] Vorzugsweise umfasst die weitere Bearbeitungseinrichtung einen Fräser und/oder Bohrer.
Eine Kombination einerseits aus Sägeeinrichtung und andererseits aus Fräser beziehungsweise
Bohrer gestattet eine weitgehend komplette Bearbeitung eines plattenförmigen Werkstücks
auf einer einzigen Anlage.
[0008] Durch eine mindestens mittelbare Halterung der weiteren Bearbeitungseinrichtung an
einem Träger und die Bewegbarkeit gegenüber diesem werden die bei der weiteren Bearbeitung
auftretenden Kräfte aufgenommen, was zum einen das Werkzeug der weiteren Bearbeitungseinrichtung
schont und zum anderen eine exakte Positionierung und damit ein präzises Arbeitsergebnis
erleichtert.
[0009] Eine Anordnung der weiteren Bearbeitungseinrichtung oberhalb des Auflagetisches hat
den Vorteil, dass dort üblicherweise nur wenige Platzbeschränkungen herrschen und
man insoweit die Platzierüng der weiteren Bearbeitungseinrichtung sehr flexibel handhaben
kann. Beispielsweise kann in einem solchen Fall die weitere Bearbeitungseinrichtung
sehr nahe zur Schnittlinie der Sägeeinrichtung angeordnet sein. Eine Anordnung der
weiteren Bearbeitungseinrichtung unterhalb des Auflagetisches gestattet dagegen eine
günstige Erfassung und Entsorgung der bei der weiteren Bearbeitung anfallenden Späne,
was das gesamte Anlagenkonzept vereinfacht und die Funktionssicherheit der Anlage
verbessert. Außerdem ist die Lagerung der weiteren Bearbeitungseinrichtung unterhalb
des Auflagetisches konstruktiv einfacher. Es versteht sich jedoch, dass auch beide
Anordnungen gleichzeitig realisiert werden können, dann nämlich, wenn mindestens zwei
weitere Bearbeitungseinrichtungen vorgesehen sind.
[0010] Die Bewegbarkeit der weiteren Bearbeitungseinrichtung parallel zur Schnittrichtung
kann - wenn sie unterhalb der Ebene des Auflagetisches angeordnet ist - auf konstruktiv
besonders einfache Weise dadurch realisiert werden, dass diese mit einem Sägewagen
der Sägeeinrichtung wenigstens zeitweise starr gekoppelt ist. Ein eigener Antrieb
der weiteren Bearbeitungseinrichtung, um sie parallel zur Schnittlinie zu bewegen,
ist in diesem Fall nicht erforderlich. Die Länge des Sägewagens wird außerdem verkürzt
und somit dessen Aufbau und Lagerung vereinfacht, wenn die zusätzliche Bearbeitungseinrichtung
seitlich neben der Sägeeinrichtung angeordnet ist.
[0011] Das Gleiche gilt auch für eine mit dem Sägewagen mittels einer Kupplung koppelbare
weitere Bearbeitungseinrichtung, wobei die Flexibilität bei der Benutzung der Bearbeitungseinrichtung
durch die Kupplung erhöht wird. Außerdem wird mindestens zeitweise die zu bewegende
Masse reduziert, was einen kleineren Antrieb ermöglicht.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Plattenaufteilanlage
zeichnet sich durch eine zusätzliche Bewegbarkeit der weiteren Bearbeitungseinrichtung
in einer Richtung parallel zur Vorschubrichtung aus. Dies gestattet es, die Positionierung
des plattenförmigen Werkstücks durch die Vorschubvorrichtung im Wesentlichen auf den
Trennschnitt durch die Sägeeinrichtung auszurichten, wohingegen die weitere Bearbeitungseinrichtung
unabhängig hiervon den gewünschten Abstand zur Schnittlinie der Sägeeinrichtung einnehmen
kann. Die Flexibilität und Arbeitsgeschwindigkeit einer solchen Plattenaufteilanlage
ist besonders hoch.
[0013] Zur Verbesserung des Arbeitsergebnisses durch die weitere Bearbeitungseinrichtung
kann in deren Bereich eine Andrückvorrichtung vorgesehen sein, welche das Werkstück
mindestens während der Bearbeitung durch die weitere Bearbeitungseinrichtung nach
unten gegen den Auflagetisch drückt. Greift das Werkzeug der weiteren Bearbeitungseinrichtung
von unten an dem plattenförmigen Werkstück an, kann durch eine solche Andrückeinrichtung
darüber hinaus die Arbeitsgeschwindigkeit der Plattenaufteilanlage sowie die Bearbeitungsqualität
verbessert werden, da aufgrund der entgegen gerichteten Andrückkraft das Werkzeug
mit größerer Geschwindigkeit arbeiten kann.
[0014] Um auch bei aktivierter beziehungsweise abgesenkter Andrückvorrichtung eine Bewegung
des Werkstücks durch die Vorschubvorrichtung zu ermöglichen, ist eine Rolle oder eine
Walze vorteilhaft, mit der die Andrückvorrichtung am Werkstück angreift.
[0015] Eine gute Kraftaufnahme der Andrückkräfte, die im Betrieb der Andrückvorrichtung
auftreten, wird durch eine Halterung der Andrückvorrichtung an einem Träger erreicht.
Die Beweglichkeit parallel zur Schnittrichtung gestattet eine Positionierung der Andrückvorrichtung
sehr nahe zur Arbeitsposition der weiteren Bearbeitungseinrichtung.
[0016] Besonders günstig ist es, wenn der Träger, an dem die weitere Bearbeitungseinrichtung
und/oder die Andrückvorrichtung gehalten sind, ein vertikal bewegbarer Druckbalken
ist. Ein solcher ist bei üblichen Plattenaufteilanlagen ohnehin vorhanden, so dass
auf zusätzliche Träger verzichtet werden kann. Auch kann dessen ohnehin vorhandene
vertikale Beweglichkeit beispielsweise auch mindestens für einen Teil der Andrückbewegung
der Andrückvorrichtung ausgenutzt werden.
[0017] Die Flexibilität der Anlage wird zusätzlich verbessert, wenn die weitere Bearbeitungseinrichtung
und/oder die Andrückvorrichtung vertikal aus dem Arbeitsbereich der Vorschubvorrichtung
bewegbar sind. Darüber hinaus können hierdurch Kollisionen beispielsweise mit Spannzangen
der Vorschubvorrichtung vermieden werden.
[0018] Eine weitere Steigerung der Flexibilität der erfindungsgemäßen Plattenaufteilanlage
wird durch ein Werkzeugmagazin und einen automatischen Werkzeugwechsler zum Wechseln
des Werkzeugs der weiteren Bearbeitungseinrichtung erreicht.
[0019] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Plattenaufteilanlage;
- Figur 2
- eine vergrößerte Detaildarstellung eines Ausschnitts der Plattenaufteilanlage von
Figur 1; und
- Figur 3
- eine Darstellung ähnlich Figur 2 einer zweiten Ausführungsform einer Plattenaufteilanlage.
[0020] Eine Plattenaufteilanlage trägt in Figur 1 insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie umfasst
einen Auflagetisch 12, der wiederum unterteilt werden kann in einen Zuführtisch 14,
einen Maschinentisch 16 und einen Entnahmetisch 18. Der Zuführtisch 14 ist als Rollentisch
ausgeführt. Auf dem Auflagetisch 12 liegt ein Stapel 20, der aus einer Mehrzahl aufeinander
liegender plattenförmiger Werkstücke 22 gebildet wird.
[0021] Im Bereich des Maschinentisches 16 umfasst die Plattenaufteilanlage 10 eine Sägeeinrichtung
24. Diese umfasst wiederum einen Sägewagen 26, an dem ein Antriebsmotor 28 befestigt
ist, auf dessen Abtriebswelle ein Kreissägeblatt 30 befestigt ist. Der Antriebsmotor
28 kann zusammen mit dem Kreissägeblatt 30 gegenüber dem Sägewagen 26 in vertikaler
Richtung bewegt werden (Doppelpfeil 32 in Figur 2). Der Sägewagen ist auf Schienen
34 (Figur 2) beweglich gelagert, die wiederum an einem Maschinenträger 36 befestigt
sind, der auch den Maschinentisch 16 trägt. Die Schienen 34 und der Maschinenträger
36 erstrecken sich senkrecht zur Zeichnungsebene der Figuren 1 und 2. Durch die vertikale
Bewegbarkeit des Kreissägeblattes 30 kann dieses durch einen Sägeschlitz 31 im Maschinentisch
16 in die in den Figuren 1 und 2 gezeigte obere Stellung verfahren werden, oder kann
so weit nach unten gefahren werden, dass das Kreissägeblatt 30 nicht mehr über die
Oberseite des Maschinentisches 16 übersteht.
[0022] Die Plattenaufteilanlage 10 verfügt ferner über eine Vorschubvorrichtung 38. Diese
umfasst ein auch als "Programmschieber" bezeichnetes verfahrbares Portal 40, welches
sich senkrecht zur Zeichnungsebene der Figuren 1 und 2 erstreckt. Der Programmschieber
40 ist an seinen beiden Enden jeweils auf einer Schiene 42 gelagert, von denen in
den Figuren 1 und 2 jedoch nur die jeweils hintere gezeichnet ist. An dem Programmschieber
40 sind mehrere Spannzangen 44 befestigt, die im Betrieb einen hinteren Rand des Stapels
20 greifen. Durch eine Bewegung des Programmschiebers 40 in Vorschubrichtung (Pfeil
46) kann der Stapel 20 der Sägeeinrichtung 24 zugeführt werden. Man erkennt dabei,
dass die durch die Bewegung des Sägewagens 26 auf den Schienen 34 vorgegebene Schnittrichtung
quer zur Vorschubrichtung 46 verläuft.
[0023] Oberhalb der Sägeeinrichtung 24 weist die Plattenaufteilanlage 10 einen Druckbalken
47 auf, der in vertikaler Richtung (Doppelpfeil 49) bewegbar ist. Der Druckbalken
47 erstreckt sich parallel zur Schnittlinie, also senkrecht zur Zeichnungsebene der
Figuren 1 und 2. Während eines Schnittes des Stapels 20 durch die Sägeeinrichtung
24 wird er auf die Oberseite des Stapels 20 abgesenkt, wodurch dieser zwischen Druckbalken
47 und Maschinentisch 16 verklemmt und hierdurch sicher gehalten ist.
[0024] Die Plattenaufteilanlage 10 verfügt ferner über zwei weitere Bearbeitungseinrichtungen,
nämlich eine erste weitere Bearbeitungseinrichtung 48 und eine zweite weitere Bearbeitungseinrichtüng
50.
[0025] Die erste weitere Bearbeitungseinrichtung 48 ist oberhalb des Maschinentisches 16
angeordnet und an dem Druckbalken 47 auf nicht näher gezeigte Art und Weise vertikal
beweglich (Doppelpfeil 52 in Figur 2) befestigt. Der Druckbalken 47 ist also für die
erste weitere Bearbeitungseinrichtung 48 insoweit ein Träger. Die erste weitere Bearbeitungseinrichtung
48 ist gegenüber dem Druckbalken 47 darüber hinaus in einer Richtung parallel zur
Schnittrichtung, also in einer Richtung senkrecht zur Darstellungsebene der Figuren
1 und 2 beweglich. Die erste weitere Bearbeitungseinrichtung 48 umfasst einen Aggregatträger
54, der zur zumindest mittelbaren Befestigung am Druckbalken 47 dient, und ein rotierendes
Werkzeug 56, vorliegend einen Fräser. Man erkennt ohne weiteres, dass die erste weitere
Bearbeitungseinrichtung 48 vollkommen unabhängig vom Sägeschlitz 31 arbeiten kann.
[0026] Die zweite weitere Bearbeitungseinrichtung 50 ist ganz ähnlich aufgebaut: Sie ist
jedoch unterhalb des Auflagetisches 12, zwischen Zuführtisch 14 und Maschinentisch
16 angeordnet. Auch sie umfasst einen Halterungskörper 58 und ein rotierendes Werkzeug
60, vorliegend einen Bohrer. Die zweite weitere Bearbeitungseinrichtung 50 ist über
den Halterungskörper 58 an einem Träger 62 befestigt, der als Ausleger des Sägewagens
26 ausgebildet ist, wodurch die zweite weitere Bearbeitungseinrichtung 50 starr mit
dem Sägewagen 26 der Sägeeinrichtung 24 gekoppelt ist. Die zweite weitere Bearbeitungseinrichtung
50 ist also seitlich neben der Sägeeinrichtung 24 angeordnet. "Neben" heißt in diesem
Fall, dass praktisch kein Versatz zwischen Sägeeinrichtung 24 bzw. Sägewagen 26 und
zweiter weiterer Bearbeitungseinrichtung 50 parallel zur Sägelinie vorliegt. Man erkennt,
dass die zweite weitere Bearbeitungseinrichtung 50 so weit von der Sägeeinrichtung
24 und dem Kreissägeblatt 30 beabstandet ist, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung
50 nicht nur nicht durch den Sägeschlitz 31 am Werkstück 22 angreifen muss, sondern
neben dem Maschinentisch 16 bzw. zwischen Maschinentisch 16 und Zuführtisch 14 am
Werkstück 22 angreifen kann. Der Sägeschlitz 31 ist daher von den weiteren Bearbeitungseinrichtungen
48 und 50 unbeeinflusst.
[0027] Die Ausführung der zweiten weiteren Bearbeitungseinrichtung hängt vom technologischen
Ablauf bzw. von den notwendigen bearbeitungsschritten ab und kann ein Fräser und/oder
ein Bohrer sein. So kann beispielsweise bei der Einzelplattenbearbeitung die zweite
weitere Bearbeitungseinrichtung als Bohraggregat ausgeführt sein. Damit können die
Werkstücke von unten mit sog. "Topfbandlöchern" oder mit Bohrungen gefertigt werden.
[0028] Die zweite weitere Bearbeitungseinrichtung 50 kann gegenüber dem Träger 62 sowohl
vertikal (Doppelpfeil 64) als auch in einer Richtung parallel zur Vorschubrichtung
(Doppelpfeil 66) bewegt werden. Durch die Kopplung mit dem Sägewagen 26 kann die zweite
weitere Bearbeitungseinrichtung 50 darüber hinaus in einer Richtung senkrecht zur
Darstellungsebene der Figuren 1 und 2, also parallel zur Schnittrichtung, bewegt werden.
[0029] Die Plattenaufteilanlage 10 verfügt ferner über eine erste Andrückvorrichtung 68
und eine zweite Andrückvorrichtung 70. Die erste Andrückvorrichtung 68 umfasst eine
Walze 72 und einen Haltekörper 74, an dem die Walze die 72 drehbar gelagert ist. Der
Haltekörper 74 wiederum ist am Druckbalken 47 befestigt und kann gegenüber diesem
vertikal bewegt werden (Doppelpfeil 76 in Figur 2). Die zweite Andrückvorrichtung
70 besteht ebenfalls aus einer Walze 78 und einem Haltekörper 80. Sie ist ebenfalls
oberhalb des Auflagetisches 12 angeordnet, wobei der Haltekörper 80 jedoch an einem
eigenen Portalträger 82 befestigt ist. Der Portalträger 82 erstreckt sich senkrecht
zur Zeichnungsebene der Figuren 1 und 2 und ist starr. Der Haltekörper 80 ist gegenüber
dem Portalträger 82 vertikal beweglich (Doppelpfeil 84 in Figur 2), und kann längs
des Portalträgers 82, also in einer Richtung parallel zur Schnittrichtung bewegt werden.
[0030] Es versteht sich, dass sämtliche Bewegungen (Pfeile 32, 46, 49, 52, 64, 66, 76 und
84) motorisch angetrieben erfolgen und von einer nicht dargestellten Steuer- und Regeleinrichtung
gemäß einem vorgegebenen Programmablauf gesteuert beziehungsweise geregelt werden.
Ein solcher Programmablauf kann beispielsweise folgendermaßen aussehen:
[0031] Zunächst befinden sich die erste weitere Bearbeitungseinrichtung 48, die erste Andrückvorrichtung
68 und die zweite Andrückvorrichtung 70 in ihren oberen Endstellungen, in denen sie
aus dem Arbeitsbereich der Spannzangen 44 herausgefahren sind, und die zweite weitere
Bearbeitungseinrichtung 50 befindet sich in ihrer unteren Endstellung. Auch das Kreissägeblatt
30 befindet sich in seiner unteren Endstellung. Von der Vorschubvorrichtung 38 wird
der Stapel 20 in Vorschubrichtung 46 bewegt, bis er gegenüber der Sägeeinrichtung
24 in einer gewünschten Position ist. Nach dieser Positionierung wird der Druckbalken
47 auf den Stapel 20 abgesenkt. Nun führt die Sägeeinrichtung 24 einen Sägeschnitt
durch, in dem das Kreissägeblatt 30 nach oben in die in den Figuren 1 und 2 dargestellte
Position bewegt wird, und in dem anschließend der Sägewagen 26 in Schnittrichtung
bewegt wird. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Kopfschnitt ausgeführt werden.
[0032] Nach dem Anheben des Druckbalkens 47 wird der Reststapel 20 von der Vorschubvorrichtung
38 gegenüber den beiden weiteren Bearbeitungseinrichtungen 48 und 50 durch eine Bewegung
in Vorschubrichtung 46 oder entgegen dieser positioniert. Gleichzeitig werden auch
die beiden weiteren Bearbeitungseinrichtungen 48 und 50 durch Bewegungen parallel
zur Schnittlinie in Stellung gebracht, parallel hierzu auch die beiden Andrückvorrichtungen
68 und 70 so, dass sie im Bereich der beiden weiteren Bearbeitungseinrichtungen 48
und 50 liegen. Dabei sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Positionierung
der zweiten weiteren Bearbeitungseinrichtung 50 parallel zur Schnittlinie durch eine
Bewegung des Sägewagens 26 erfolgt. Nun werden die Werkzeuge 56 und 60 angetrieben
und längs der Richtungen 52 und 64 in den Stapel 20 der plattenförmigen Werkstücke
22 getrieben. Bei einer Bearbeitung (Fräsen) der plattenförmigen Werkstücke 22 durch
die erste weitere Bearbeitungsvorrichtung 48 in einer Richtung parallel zur Schnittrichtung
("Längsfräsen") ist der Druckbalken 47 in der unteren Position und drückt die Werkstücke
22 gegen den Auflagetisch 12. Bei einer Bearbeitung (Fräsen) in einer Richtung quer
zur Schnittrichtung ("Querfräsen") mit gleichzeitiger Bewegung des Werkstücks 22 in
oder entgegen der Vorschubrichtung 46 ist der Druckbalken 47 angehoben, und das Werkstück
22 wird durch die abgesenkte Andrückvorrichtung 68 auf den Auflagetisch 12 gedrückt.
[0033] Möglich ist ferner, dass bei der Queraufteilung der Werkstücke 22 der Fräser 56 zuerst
positioniert und dann um eine bestimmte Strecke auf eine gewünschte "Bearbeitungstiefe"
abgesenkt wird. Danach wird das zu bearbeitende Werkstück 22 in oder entgegen der
Vorschubrichtung 46 bewegt. Durch eine Kombination der Abläufe für das Längsfräsen
und das Querfräsen können sog. "Nachschnitte" ohne Drehen des Werkstücks 22 realisiert
werden, wodurch ein zusätzlicher Bearbeitungsschritt eingespart wird.
[0034] Dieser Vorgang wird sukzessive wiederholt, gegebenenfalls nach einer Neupositionierung
des Stapels 20 durch die Vorschubvorrichtung 38, bis ein gewünschtes Bohr- und Fräsbild
erreicht ist. Gegebenenfalls kann der Stapel 20 auch während der Bearbeitung durch
den Fräser 56 oder auch 60 (je nach Ausführung) vom Programmschieber 40 hin- und herbewegt
werden, um beliebige gekrümmte Konturen in den Stapel 20 einzufräsen. Wenn das gewünschte
Bohr- und Fräsbild erzeugt ist, werden die Bearbeitungseinrichtungen 48 und 50 und
die Andrückvorrichtungen 68 und 70 zurückgezogen, und der Stapel 20 wird von der Vorschubvorrichtung
38 wieder gegenüber der Sägeeinrichtung 24 so positioniert, dass diese das mit dem
Bohr- und Fräsbild versehene Werkstück vom Reststapel abtrennen kann.
[0035] Nun wird eine weitere Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Figur 3 erläutert.
Dabei gilt, dass solche Elemente und Bereiche, die äquivalente Funktionen zu bereits
im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 erläuterten Elementen und Bereichen aufweisen,
nicht nochmals im Detail erläutert werden, und dass diese in allen Figuren die gleichen
Bezugszeichen tragen.
[0036] Die in Figur 3 dargestellte Plattenaufteilanlage 10 unterscheidet sich zunächst im
Hinblick auf die Ankoppelung der zweiten weiteren Bearbeitungseinrichtung 50 an den
Sägewagen 26: Diese Ankoppelung ist nämlich nicht starr beziehungsweise ständig, sondern
mittels einer Kupplung 86, die von der bereits oben erwähnten Steuer- und Regeleinrichtung
angesteuert wird, herstellbar beziehungsweise lösbar. Dies impliziert jedoch, dass
der Träger 62, an dem der Halterungskörper 58 der zweiten weiteren Bearbeitungseinrichtung
50 befestigt ist, über ein Schienensystem 88 direkt am Maschinenträger 36 abgestützt
ist. Insbesondere bei einem Sägeschnitt durch die Sägeeinrichtung 24 wird die zweite
weitere Bearbeitungseinrichtung 50 abgekoppelt, wodurch die zu bewegende Masse reduziert
und die erreichbare Schnittgeschwindigkeit erhöht wird.
[0037] Ein weiterer Unterschied betrifft die erste weitere Bearbeitungseinrichtung 48, die
nicht am Druckbalken 47, sondern am Portalträger 82 gehalten ist. Auf eine erste Andrückvorrichtung
wird bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform verzichtet.
[0038] Bei einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist ferner für jede weitere
Bearbeitungseinrichtung ein Werkzeugmagazin und ein automatischer Werkzeugwechsler
vorgesehen. Hierdurch kann während der Bearbeitung eines Stapels von plattenförmigen
Werkstücken das Werkzeug der jeweiligen weiteren Bearbeitungseinrichtung ausgetauscht
werden.
1. Plattenaufteilanlage (10), mit einem Auflagetisch (12) zum Auflegen mindestens eines
plattenförmigen Werkstücks (22), einer Vorschubvorrichtung (38) zum Bewegen des Werkstücks
(22) mindestens in einer Vorschubrichtung (46), und einer Sägeeinrichtung (24) zum
Aufteilen des Werkstücks (22), wobei eine Schnittrichtung der Sägeeinrichtung (24)
quer zur Vorschubrichtung (46) verläuft, und mit mindestens einer weiteren Bearbeitungseinrichtung
(48, 50) zum Bearbeiten des Werkstücks (22), dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (48, 50) von einer Schnittlinie der Sägeeinrichtung
(24) beabstandet und parallel zur Schnittrichtung bewegbar und so angeordnet ist,
dass sie außerhalb eines in einem Maschinentisch (16) vorhandenen Sägeschlitzes (31)
am Werkstück (22) angreift.
2. Plattenaufteilanlage (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (48, 50) als Werkzeug einen Fräser und/oder Bohrer
umfasst.
3. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (48, 50) mindestens mittelbar an einem Träger
(36, 47; 36, 82) gehalten und gegenüber diesem parallel zur Schnittrichtung bewegbar
ist.
4. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (48) mindestens im Wesentlichen oberhalb des
Auflagetisches (12) angeordnet ist.
5. Plattenaufteilanlage (10) nach einem Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (50) mindestens im Wesentlichen unterhalb des
Auflagetisches (12) angeordnet ist.
6. Plattenaufteilanlage (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (50) mit einem Sägewagen (26) der Sägeeinrichtung
(24) mindestens zeitweise starr gekoppelt ist.
7. Plattenaufteilanlage (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (50) über eine vorzugsweise fernbedienbare Kupplung
(86) mit dem Sägewagen (26) der Sägeeinrichtung (24) koppelbar und von diesem lösbar
ist.
8. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (50) in einer Richtung (66) parallel zur Vorschubrichtung
(46) bewegbar ist.
9. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Bereich der weiteren Bearbeitungseinrichtung (48, 50) mindestens eine Andrückvorrichtung
(68, 70; 70) umfasst, welche das Werkstück (22) mindestens während der Bearbeitung
durch die weitere Bearbeitungseinrichtung (48, 50) gegen den Auflagetisch (12) drückt.
10. Plattenaufteilanlage (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückvorrichtung (68, 70; 70) eine Rolle oder eine Walze (72, 78) umfasst.
11. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückvorrichtung (68, 70; 70) mindestens mittelbar an einem Träger (47, 82;
82) gehalten und gegenüber diesem parallel zur Schnittrichtung beweglich ist.
12. Plattenaufteilanlage (10) nach den Ansprüchen 3 und 4 oder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein vertikal bewegbarer Druckbalken (47) ist, der oberhalb der Sägeeinrichtung
(24) angeordnet ist und das Werkstück (22) während des Sägevorgangs gegen den Auflagetisch
(12) drückt.
13. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (48, 50) und/oder die Andrückvorrichtung (68,
70; 70) vertikal aus dem Arbeitsbereich der Vorschubvorrichtung (38) bewegbar sind.
14. Plattenaufteilanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Werkzeugmagazin und einen automatischen Werkzeugwechsler zum Wechseln des
Werkzeugs der weiteren Bearbeitungseinrichtung umfasst.
15. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (48, 50) von der Schnittlinie aus gesehen zur
Vorschubeinrichtung (38) hin angeordnet ist.
16. Plattenaufteilanlage (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Bearbeitungseinrichtung (48, 50) von der Schnittlinie aus gesehen von
der Vorschubeinrichtung (38) weg angeordnet ist.