Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betriff ein Verfahren zum Beschichten eines Werkstücks im Bereich einer
Schmalfläche nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die hier zur Rede stehenden Werkstücke
weisen einen Kern auf, der z. B. zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoff,
Kunststoff oder dergleichen besteht, wobei auf mindestens einer Breitfläche des Kerns
eine Oberflächenschicht vorgesehen ist.
Stand der Technik
[0002] Zum Beschichten der Schmalfläche von Werkstücken, die beispielsweise in der Möbel-
und Bauelementeindustrie benötigt werden, ist die sogenannte "Postforming-Technik"
bekannt. So offenbart beispielsweise die
EP 0 545 390 A1 eine Platte mit Postformingkante, die mittel eines gattungsgemäßen Verfahrens aus
einem Trägermaterial hergestellt wird. Um bei einer derartigen Platte den Einsatz
eines Echtholzfurniers als Oberflächenschicht zu ermöglichen, wird beim Abtragen des
Kerns ein Teil desselben stehengelassen, um die Oberflächenschicht zu stützen.
[0003] Hierdurch lässt sich die Rissanfälligkeit des Echtholzfurniers reduzieren. Allerdings
hat sich gezeigt, dass die Oberflächenschicht im Bereich der Schmalfläche häufig nicht
den gewünschten Oberflächenverlauf erreicht.
[0004] Mit der Vermeidung von Risserscheinungen eines Echtholzfurniers als Oberflächenschicht
beim Postforming befasst sich auch die
EP 0 733 450 B1 und schlägt vor, auf die freigelegte Oberflächeschicht eine Stabilisierungsschicht
aufzutragen. Allerdings ergibt sich hieraus ein vergleichsweise aufwändiger Verfahrensablauf
mit zusätzlichen Verfahrensschritten.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Beschichten eines
Werkstücks im Bereich einer Schmalfläche bereitzustellen, das bei einfachem Verfahrensablauf
die Erzeugung einer Kante mit ansprechendem Oberflächenverlauf und Erscheinungsbild
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Beschichten eines Werkstücks
nach Anspruch 1 gelöst. Besonders bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Verfahren zum
Beschichten eines Werkstücks die Steifigkeit des Überstands gezielt auf den gewünschten
Oberflächenverlauf bzw. das gewünschte Erscheinungsbild abstimmen zu können. Zu diesem
Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Kern derart abgetragen wird, dass bei
einem gattungsgemäßen Verfahren der im Bereich des Überstands vorgesehene Abschnitt
des Kerns eine veränderliche Dicke aufweist, wobei die Dicke senkrecht zur Erstreckung
des Überstands gemessen wird.
[0008] Auf diese Weise kann sich der Überstand in Bereichen geringerer Dicke sehr gut an
die Werkstückkontur anpassen, während er in Bereichen mit größerer Dicke eine Stützfunktion
und eine besonders glatte Oberfläche erzeugen kann. Ferner können Bereiche geringerer
Dicke auch als Leimreservoir dienen, um eine gleichmäßige und konturtreue Verleimung
des Überstands mit dem Kern zu ermöglichen.
[0009] Die Dicke des im Bereich des Überstandes vorgesehenen Abschnitts des Kerns ist im
Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht besonders beschränkt. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Kern derart abgetragen wird, dass die
Oberflächenschicht zumindest abschnittsweise freigelegt wird. Hierdurch ergibt sich
ein weiter verbessertes Verformungsverhalten des Überstands und eine besonders saubere
und definierte Verklebungsfläche. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass beim Abtragen
des Kerns und/oder zusätzlich zu einem Abragen des Kerns zumindest ein Abschnitt der
Oberflächenschicht abgetragen wird. Diese Vorgehensweise bietet sich insbesondere
bei vergleichsweise steifen Oberflächenschichten an, bei denen eine gezielte Schwächung
der Oberflächenschicht zu einem weiter verbesserten Verformungsverhalten des gesamten
Überstandes beiträgt.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass der Kern und/oder
die Oberflächenschicht derart abgetragen werden, dass sie im Bereich des Überstands
zumindest zwei benachbarte Flächen, insbesondere Gehrungsflächen aufweisen, die nach
dem Andrücken des Überstands an die zu beschichtende Schmalfläche des Werkstücks des
Werkstücks zumindest abschnittsweise aneinander anliegen. Auf diese Weise wird nicht
nur die Verformung des Überstands erleichtert, sondern es wird ein definierter Krümmungs-
bzw. Biegeradius geschaffen, der dem Werkstück eine exakte und dauerhafte Kontur verleiht.
[0011] Ferner ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Überstand
derart an die zu beschichtende Schmalfläche des Werkstücks angedrückt wird, dass er
zumindest im Bereich einer minimalen Dicke des Überstands gekrümmt wird. Hierdurch
werden die Querschnittsschwächungen des Überstands genutzt, wodurch der Verfahrensablauf
vereinfacht und die Qualität des Werkstücks verbessert wird. Die Dicke des im Bereich
des Überstands vorgesehenen Abschnitts des Kerns ist, wie bereits eingangs erwähnt,
im Rahmen der Erfindung nicht besonders beschränkt. Allerdings hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, den im Bereich des Überstands vorgesehenen Abschnitt des Kerns auch zur
Stabilisierung der Schmalfläche des Werkstücks zu nutzen, insbesondere bei Leichtbauplatten,
die im Inneren des Kerns eine geringere Dichte besitzen als an dessen Außenseiten.
Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass
der im Bereich des Überstands vorgesehene Abschnitt des Kerns eine größere maximale
Dicke aufweist als die Oberflächenschicht.
[0012] Darüber hinaus eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch vorteilhaft zur Herstellung
sogenannter Werkstücke mit U-Profil. Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass sich der Überstand nach dem Andrücken an die zu beschichtende
Schmalfläche des Werkstücks auch auf die gegenüberliegende Oberfläche des Werkstücks
erstreckt.
[0013] Ferner ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Überstand
nach dem Andrücken an die zu beschichtende Schmalfläche des Werkstücks bündig bearbeitet,
insbesondere gefräst und/oder geschnitten wird. Hierdurch ergibt sich eine besonders
gleichmäßige und glatte Oberfläche des Werkstücks, was nicht nur optische, sondern
auch technische Vorteile besitzt, wie beispielsweise eine hohe Dauerhaftigkeit und
eine geringe Verschmutzungsanfälligkeit.
[0014] Die Oberflächenschicht kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf unterschiedlichsten
Materialien hergestellt sein, wobei es sich in Hinsicht auf eine hohe Dauerhaftigkeit
und ein ansprechendes Erscheinungsbild als vorteilhaft erwiesen hat, dass die Oberflächenschicht
ein Material aufweist, das ausgewählt ist aus Kunststoff, Papier, Metall und Holz.
In jedem Falle ist es besonders bevorzugt, dass die Oberflächenschicht ein künstliches
oder natürliches Dekor aufweist.
[0015] Auch der Kern des Werkstücks kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf unterschiedlichste
Art und Weise ausgestaltet sein und beispielsweise aus Vollholz oder verschiedenen
Span- und Fasermaterialien sowie beliebigen anderen Materialien bestehen. Ebenso ist
es möglich, dass der Kern als einstückige oder mehrschichtige Leichtbauplatte ausgestaltet
ist. So ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Kern zwei
Decklagen und zumindest eine zwischen den Decklagen angeordnete Zwischenlage aufweist,
die eine geringere Dichte besitzt als die Decklagen. Dabei können die Decklagen und
die Zwischenlage auch einstückig ausgebildet sein und eine dichte Gradiente aufweisen.
Insbesondere in diesem Falle ist es im Rahmen der Erfindung ebenso möglich, den für
die Schmalfläche vorgesehenen Überstand bereits beim Herstellen der (Leichtbau-)Platte
bzw. ohne separaten Fräsvorgang vorzusehen, beispielsweise indem die Oberflächenschicht
auf einer Breitfläche mit entsprechendem Überstand ausgeführt wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016]
- Fig. 1
- zeigt schematisch zwei teilweise Seitenansichten eines Werkstücks im Zuge der Bearbeitung
mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- zeigt schematisch zwei teilweise Seitenansichten eines Werkstücks im Zuge der Bearbeitung
mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- zeigt schematisch zwei teilweise Seitenansichten eines Werkstücks im Zuge der Bearbeitung
mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der dritten Ausführungsform;
- Fig. 4
- zeigt schematisch zwei teilweise Seitenansichten eines Werkstücks im Zuge der Bearbeitung
mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der vierten Ausführungsform;
- Fig. 5
- zeigt schematisch zwei teilweise Seitenansichten eines Werkstücks im Zuge der Bearbeitung
mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der fünften Ausführungsform;
- Fig. 6
- zeigt schematisch zwei teilweise Seitenansichten eines Werkstücks im Zuge der Bearbeitung
mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der sechsten
Ausführungsform;
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
[0017] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0018] Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben, die schematisch zwei teilweise Seitenansichten
eines Werkstücks im Zuge der Bearbeitung mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigt. Bei dem Werkstück 1 handelt es sich in der vorliegenden Ausführungsform beispielsweise
um einen Spanplattenkern 4, der auf seinen gegenüberliegenden Breitflächen 6 jeweils
eine Oberflächenschicht 8 aufweist.
[0019] Die Materialien sowohl des Kerns 4 als auch die Oberflächenschicht 6 sind im Rahmen
der vorliegenden Erfindung nicht besonders beschränkt, obgleich sich für den Kern
verschiedene Voll- und Hohlplatten als vorteilhaft erwiesen haben, die zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen. Für die Oberflächenschicht
sind Materialien besonders geeignet, die ausgewählt sind aus Kunststoff, Papier, Metall
und Holz, wobei die Oberflächenschicht bevorzugt ein künstliches oder natürliches
Dekor aufweist. Die Oberflächenschicht und der Kern können beispielsweise mittels
eines Kaschierverfahrens miteinander verbunden sein.
[0020] Die ursprüngliche Form des Werkstücks 1 ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt und
mit "A" gekennzeichnet. In diesem Bereich, d.h. im Bereich einer späteren Schmalfläche
2, wird der Kern 4 derart abgetragen, dass ein Überstand 10 entsteht, der durch einen
Abschnitt 8' der Oberflächenschicht 8 und einen hiermit verbundenen Abschnitt 4' des
Kerns 4 gebildet ist. In der vorliegenden Ausführungsform ist der Überstand derart
gebildet, dass er an seinem freien Ende sowie an seinem Ansatz am Werkstück 1 jeweils
eine minimale Dicke besitzt, während er in seinem mittleren Bereich eine maximale
Dicke besitzt. Dies wird dadurch erreicht, dass im Bereich der minimalen Dicke des
Überstands 10 sowohl der Kern 4 als auch ein Teil der Oberflächenschicht 8 abgetragen
wird, während im Bereich der maximalen Dicke ein erheblicher Teil des Kerns 4 stehengelassen
wird. In diesem Bereich besitzt der Kern 4 eine größere Dicke als die Oberflächenschicht
8, sodass er die Oberflächenschicht stabilisiert.
[0021] Nach dem Abtragen des Kerns wird der Überstand 10 an die zu beschichtende Schmalfläche
2 des Werkstücks angedrückt, wobei zuvor der Überstand 10 und/oder die Schmalfläche
2 mit einem geeigneten Haftmittel (nicht gezeigt) versehen wurde. Während des Andrückens
wird der Überstand 10 im Bereich seiner dem Werkstück 1 zugewandten, minimalen Dicke
gekrümmt, wobei die geringe Dicke des Überstands 10 in diesem Bereich nicht nur ein
leichtes, sondern auch ein gut definierbares Krümmen des Überstands 10 ermöglicht.
[0022] Anschließend wird das freie Ende des Überstands 10 in Bezug auf die benachbarte Breitfläche
des Werkstücks 4 bündig bearbeitet, beispielsweise mittels eines geeigneten Bündigfräsaggregates,
um den in Fig. 1 rechts gezeigten Zustand zu erreichen. Der Herstellungsvorgang ist
hiermit abgeschlossen.
[0023] Eine alternative Ausführungsform zu dem unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebenen
Verfahren ist in Fig. 2 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform dadurch, dass das Werkstück als spezielle Leichtbauplatte ausgeführt
ist, bei welcher der Kern 4 zwei Decklagen 4' und eine zwischen den Decklagen angeordnete
Zwischenlage 4''' aufweist, die eine geringere Dichte besitzt als die Decklagen 4''.
Bei den Decklagen 4' kann es sich beispielsweise wiederum um ein Spanplattenmaterial
oder dergleichen handeln, während für die Zwischenlage vorteilhaft ein Wabenmaterial,
Leichtschaum oder dergleichen zum Einsatz kommt, obgleich die Erfindung selbstverständlich
nicht auf bestimmte Materialien beschränkt ist.
[0024] Ansonsten entspricht der Verfahrensablauf dieser alternativen Ausführungsform prinzipiell
dem unter Fig. 1 beschriebenen Verfahrensablauf, wobei, wie in Fig. 2 rechts zu erkennen
ist, der Abschnitt 4' des Kerns im Bereich des Überstands 10 vorteilhaft derart ausgestaltet
ist, dass er die Zwischenlage 4'' im Bereich der Schmalfläche 2 schützt und stabilisiert.
[0025] Die in Fig. 3 gezeigte, dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Überstand 10 nach dem Andrücken an die zu
beschichtende Schmalfläche 2 des Werkstücks 1 auch auf die gegenüberliegende Oberfläche
1' des Werkstücks erstreckt.
[0026] Dies ermöglicht nicht nur ästhetische Vorteile insbesondere dahin gehend, dass eine
Leimfuge praktisch nicht mehr sichtbar ist, sondern auch einen verbesserten Schutz
des Werkstücks im Bereich der Schmalfläche 2, beispielsweise gegenüber Feuchtigkeit.
[0027] Die in Fig. 4 gezeigte, dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, dass der Kern 4 und die Oberflächenschicht 8 derart abgetragen
werden, dass sie im Bereich des Überstands 10 jeweils zwei benachbarte Gehrungsflächen
aufweisen. Diese erleichtern das Anlegen des Überstands 10 an die Schmalfläche 2 des
Werkstücks und sorgen für eine genau definierte Ausbildung der Werkstückecken, die
sich durch ein aneinaner Anliegen der Gehrungsflächen 12 ergibt (vgl. rechts in Fig.
4).
[0028] Um mit diesem Konzept unterschiedlichste Krümmungsradien verwirklichen zu können,
zeigt Fig. 5 eine weitere Ausführungsform, bei der im Bereich der späteren Krümmung
jeweils mehrere Gehrungsflächenpaare 12 vorgesehen sind. Diese liegen im fertigen
Zustand des Werkstücks (rechts in Fig. 5) wiederum aneinaner an und definieren so
dauerhaft und präzise einen gewünschten Krümmungsradius im Bereich der Werkstückecken.
[0029] Alternativ oder zusätzlich ist es ebenso möglich, einen Gehrungskontakt auch zwischen
dem Überstand 10 und der Schmalfläche 2 vorzusehen. Wie in der in Fig. 6 gezeigten
Ausführungsform veranschaulicht, können zu diesem Zweck komplementäre Gehrungsflächen
12' ausgeformt werden, die nach dem Anlegen des Überstands 10 an die Schmalfläche
2 einen besonders stabilen und gut definierten Kontakt ermöglichen. Ferner können,
wie ebenfalls in Fig. 6 gezeigt, auch gekrümmte Kontaktflächen 12'' vorgesehen werden,
um sowohl optisch als auch technisch optimale Eckeigenschaften zu erzielen.
1. Verfahren zum Beschichten eines Werkstücks (1) zumindest im Bereich einer Schmalfläche
(2), mit den Schritten:
Bereitstellen eines Werkstücks (1), das einen Kern (4) aufweist, der bevorzugt zumindest
abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff oder dergleichen besteht, wobei
auf mindestens einer Breitfläche (6) des Kerns (4) eine Oberflächenschicht (8) vorgesehen
ist,
Abtragen des Kerns (4) im Bereich einer Schmalfläche (2) derart, dass ein Überstand
(10) entsteht, der durch einen Abschnitt (8') der Oberflächenschicht (8) und einen
hiermit verbundenen Abschnitt (4') des Kerns (4) gebildet ist, und
Andrücken der Überstands (10) an die zu beschichtende Schmalfläche (2) des Werkstücks
(1),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kern (4) derart abgetragen wird, dass der im Bereich des Überstands (10) vorgesehene
Abschnitt (4') des Kerns (4) senkrecht zur Erstreckung des Überstands (10) eine veränderliche
Dicke aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) derart abgetragen wird, dass die Oberflächenschicht (8) zumindest abschnittsweise
freigelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abtragen des Kerns (4) und/oder zusätzlich zu einem Abtragen des Kerns (4) zumindest
ein Abschnitt der Oberflächenschicht (8) abgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) und/oder die Oberflächenschicht (8) derart abgetragen werden, dass sie
im Bereich des Überstands (10) zumindest zwei benachbarte Gehrungsflächen (12) aufweisen,
die nach dem Andrücken des Überstands (10) an die zu beschichtende Schmalfläche (2)
des Werkstücks (1) zumindest abschnittsweise aneinander anliegen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (10) derart an die zu beschichtende Schmalfläche (2) des Werkstücks
(1) angedrückt wird, dass er zumindest im Bereich einer minimalen Dicke des Überstands
(10) gekrümmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der im Bereich des Überstands (10) vorgesehene Abschnitt (4') des Kerns eine größere
maximale Dicke aufweist als die Oberflächenschicht (8).
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Überstand (10) nach dem Andrücken an die zu beschichtende Schmalfläche (2)
des Werkstücks (1) auch auf die gegenüberliegende Oberfläche (1') des Werkstücks (1)
erstreckt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (10) nach dem Andrücken an die zu beschichtende Schmalfläche (2) des
Werkstücks (1) bündig bearbeitet, insbesondere gefräst und/oder geschnitten wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (8) ein Material aufweist, das ausgewählt ist aus Kunststoff,
Papier, Metall und Holz.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (8) ein künstliches oder natürliches Dekor aufweist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) zwei Decklagen (4'') und zumindest eine zwischen den Decklagen angeordnete
Zwischenlage (4"') aufweist, die eine geringere Dichte besitzt als die Decklagen (4'').
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Beschichten eines Werkstücks (1) zumindest im Bereich einer Schmalfläche
(2), mit den Schritten:
Bereitstellen eines Werkstücks (1), das einen Kern (4) aufweist, der bevorzugt zumindest
abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff oder dergleichen besteht, wobei
auf mindestens einer Breitfläche (6) des Kerns (4) eine Oberflächenschicht (8) vorgesehen
ist,
Abtragen des Kerns (4) im Bereich einer Schmalfläche (2) derart, dass ein Überstand
(10) entsteht, der durch einen Abschnitt (8') der Oberflächenschicht (8) und einen
hiermit verbundenen Abschnitt (4') des Kerns (4) gebildet ist, und
Andrücken des Überstands (10) an die zu beschichtende Schmalfläche (2) des Werkstücks
(1),
wobei
der Kern (4) derart abgetragen wird, dass der im Bereich des Überstands (10) vorgesehene
Abschnitt (4') des Kerns (4) senkrecht zur Erstreckung des Überstands (10) eine veränderliche
Dicke aufweist, und
dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) derart abgetragen wird, dass die Oberflächenschicht (8) zumindest abschnittsweise
freigelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abtragen des Kerns (4) und/oder zusätzlich zu einem Abtragen des Kerns (4) zumindest
ein Abschnitt der Oberflächenschicht (8) abgetragen wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) und/oder die Oberflächenschicht (8) derart abgetragen werden, dass sie
im Bereich des Überstands (10) zumindest zwei benachbarte Gehrungsflächen (12) aufweisen,
die nach dem Andrücken des Überstands (10) an die zu beschichtende Schmalfläche (2)
des Werkstücks (1) zumindest abschnittsweise aneinander anliegen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (10) derart an die zu beschichtende Schmalfläche (2) des Werkstücks
(1) angedrückt wird, dass er zumindest im Bereich einer minimalen Dicke des Überstands
(10) gekrümmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der im Bereich des Überstands (10) vorgesehene Abschnitt (4') des Kerns eine größere
maximale Dicke aufweist als die Oberflächenschicht (8).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Überstand (10) nach dem Andrücken an die zu beschichtende Schmalfläche (2)
des Werkstücks (1) auch auf die gegenüberliegende Oberfläche (1') des Werkstücks (1)
erstreckt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (10) nach dem Andrücken an die zu beschichtende Schmalfläche (2) des
Werkstücks (1) bündig bearbeitet, insbesondere gefräst und/oder geschnitten wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (8) ein Material aufweist, das ausgewählt ist aus Kunststoff,
Papier, Metall und Holz.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (8) ein künstliches oder natürliches Dekor aufweist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) zwei Decklagen (4") und zumindest eine zwischen den Decklagen angeordnete
Zwischenlage (4"') aufweist, die eine geringere Dichte besitzt als die Decklagen (4").