[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Druckbildes nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Aus
EP 1 249 346 ist ein Verfahren bekannt, bei dem die an der Farbübertragung beteiligten Walzen
durch eigene Stellantriebe sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander gegeneinander
verfahren werden, um die Qualität des Druckbildes einzustellen. Mit einer Kamera wird
das Druckbild auf der Bedruckstoffbahn aufgenommen und einer elektronischen Steuer-
und Regeleinheit zugeführt, die das Bild des Druckbildes oder das Bild von Teilen
des Druckbildes auswertet und den Farbübertrag im Bild des Druckbildes auf Vollständigkeit
überprüft, wobei die Steuer- und Regeleinheit so lange für die Stellantriebe der am
Druck- und Einfärbeprozess beteiligten Walzen Signale erzeugt, bis die Bilder des
Druckbildes vollständig abgebildet werden.
[0003] Bei diesem Verfahren ist die Kamera, in Bahnlaufrichtung gesehen, in einem größeren
Abstand von den am Druck beteiligten Walzen positioniert, weil das Druckbild getrocknet
werden muss, bevor es von der Kamera aufgenommen werden kann, sodass eine gewisse
Zeit vergeht, bis ein erzeugtes Druckbild von der Kamera aufgenommen und auf Qualität
überprüft werden kann, worauf bei noch nicht ausreichender Qualität eine Verstellung
der am Druck beteiligten Walzen vorgenommen und ein weiteres Druckbild erzeugt wird,
das wiederum nach einer gewissen Zeit von der Kamera auf Qualität überprüft wird.
Für diesen Einstellvorgang ist eine gewisse Zeit erforderlich und es entsteht auch
eine relativ große Menge an Abfallmaterial der Bedruckstoffbahn.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs angegebenen Art so auszubilden, dass die Einstellung des Druckbildes schneller
vorgenommen werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird ein Druckwerk schrittweise um vorgegebene Werte verstellt, sodass
aufeinander folgend unterschiedliche Druckbilder auf der Bedruckstoffbahn erzeugt
werden. Die Kamera nimmt diese Sequenz von aufeinander folgenden, unterschiedlichen
Druckbildern auf, worauf diese Sequenz mit einem abgespeicherten Sollbild verglichen
wird und aus dieser Sequenz von Druckbildern jenes ausgewählt wird, das dem Sollbild
am nächsten kommt. Erst dann erfolgt ein Einstellvorgang. Nachdem in der Steuer- und
Vergleichseinheit die Werte der einzelnen Einstellschritte abgespeichert sind, kann
das Druckwerk auf den Wert jenes Einstellschrittes eingestellt werden, der nach dem
vorangegangenen Vergleich ein dem Sollbild am nächsten kommendes Ergebnis gebracht
hat.
[0006] Während bei dem bekannten Verfahren das Druckwerk immer dann verstellt wird, wenn
die Kamera eine nicht ausreichende Übereinstimmung mit dem Sollbild festgestellt hat,
wird erfindungsgemäß eine Folge bzw. Sequenz von unterschiedlichen Druckbildern durch
die Kamera aufgenommen, wobei jedes einzelne Druckbild der Sequenz mit dem Sollbild
verglichen wird, worauf erst dann die Verstellung des Druckwerks entsprechend dem
ermittelten optimalen Einstellwert vorgenommen wird.
[0007] Auf diese Weise kann die Einstellung des Druckbildes erheblich schneller vorgenommen
werden und es fällt weniger Abfall an Bedruckstoffbahn an, der für den Einstellvorgang
erforderlich ist. Es entfallen unnötige Wartezyklen, bis das Verstellergebnis eines
Einstellschrittes an der Kamera angekommen ist. Es wird nur ein einzelner Einstellschritt
aus schon vorgenommenen Einstellschritten bzw. Verstellungen ausgewählt, der dem optimalen
Druckbild am besten entspricht.
[0008] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren, wenn das Druckwerk mit
den am Druck beteiligten Walzen schrittweise von einer vorgegebenen Druckposition
aus vom Gegendruckzylinder abgehoben wird, sodass eine auf der Bedruckstoffbahn angebrachte
Druckmarke mit jedem Schritt des Abhebens des Druckwerkes vom Gegendruckzylinder schwächer
bzw. unvollständiger wird, bis die Druckmarke schließlich verschwindet. Diese aufeinander
folgenden Druckbilder der unterschiedlich wiedergegebenen Druckmarke werden von der
Kamera aufgenommen, wobei aus der Folge bzw. aus der Sequenz der unterschiedlich wiedergegebenen
Druckmarke jener Schritt ausgewählt wird, bei dem gerade kein Druck mehr stattfindet.
Hierauf wird das Druckwerk um einen vorgegebenen Erfahrungswert am Gegendruckzylinder
angestellt bzw. angedrückt, der erfahrungsgemäß ein gutes Druckbild ergibt, sodass
der Druck mit einer guten Qualität des Druckbildes ohne weitere Einstellvorgänge fortgesetzt
werden kann.
[0009] Vorteilhafterweise können die für den Einstellvorgang verwendeten Druckmarken gleichzeitig
zur Registereinstellung verwendet werden, wobei die von der Kamera aufgenommenen Druckmarken
nicht nur hinsichtlich ihrer vollständigen oder nicht vollständigen Wiedergabe, sondern
auch hinsichtlich ihrer Position gegenüber einem Sollwert überprüft werden. Hierbei
werden von der Steuer- und Vergleichseinheit, in der die Registerposition anhand der
Druckmarken überprüft wird, entsprechende Steuersignale an weitere Stellmotore der
Druckmaschine gegeben, um das Register einzustellen.
[0010] Auf diese Weise wird neben der Einstellung des Druckwerks hinsichtlich optimalem
Druckbild auch die Registereinstellung in kurzer Zeit vorgenommen, sodass sich insgesamt
eine beschleunigte Einrichtung der Druckmaschine ergibt.
[0011] Ein weiterer Vorteil wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass ein vorgegebene
Abstand von Druckmarken von einer Referenzmarke auf der Bedruckstoffbahn in der Steuer-
und Vergleichseinheit abgespeichert und mit dem durch die Kamera aufgenommenen Abstand
verglichen wird. Wird bei diesem Vergleich eine Differenz zwischen dem aufgenommenen
Abstand der Druckmarken und dem vorgegebenen Abstand festgestellt, so kann auf diese
Weise ein Abbildungsfehler in der Kameraoptik oder eine falsche Zoomeinstellung ermittelt
werden. Daraus kann ein Korrekturwert ermittelt werden, der bei weiteren Einstellvorgängen
bzw. beim Auswerten des Druckbildes verwendet werden kann.
[0012] Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- schematisch einen Gegendruckzylinder mit auf seinem Umfang angeordneten Farbdruckwerken
und die Anordnung einer Kamera,
- Fig. 2
- die Einstellung eines einzelnen Farbdruckwerkes relativ zum Gegendruckzylinder,
- Fig. 3
- ein Feld von Druckmarken auf einer Bedruckstoffbahn, und
- Fig. 4
- schematisch die Wiedergabe einer Druckmarke bei einer unzutreffenden Registereinstellung.
[0013] Fig. 1 zeigt schematisch einen Gegendruckzylinder 1, auf dessen Umfang Farbdruckwerke
2 angeordnet sind, welche durch jeweils einen Stellmotor 3 relativ zum Gegendruckzylinder
1 verstellt werden können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind acht Farbdruckwerke
2.1 bis 2.8 für acht Farben wiedergegeben. Eine Bedruckstoffbahn 4 wird in Pfeilrichtung
um den Umfang des Gegendruckzylinders 1 geführt. Sie durchläuft eine Einrichtung 5
zum Trocknen des Druckbildes. In Laufrichtung der Bedruckstoffbahn 4 hinter dieser
Einrichtung 5 zum Trocknen ist eine Kamera 6 dicht über der Bedruckstoffbahn 4 positioniert,
mittels der ein in Fig. 3 wiedergegebene Markenfeld 7 von Druckmarken 8 bis 15 aufgenommen
wird, wie dies in Fig. 1 bei 7 an der Bedruckstoffbahn 4 unter der Kamera 6 angedeutet
ist.
[0014] Das in Fig. 3 wiedergegebene Markenfeld 7 ist ein Beispiel einer Ausführungsform
eines im Folgenden als Druckbild bezeichneten Markenfeldes, das einem auf der Bedruckstoffbahn
4 aufzubringenden, nicht dargestellten Druckbild zugeordnet ist. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist auch in Verbindung mit nur einem einzelnen Druckwerk durchführbar, mittels
dem beispielsweise nur ein einzelner Punkt als Markenfeld gedruckt wird.
[0015] Fig. 2 zeigt den Gegendruckzylinder 1 mit einem einzelnen Druckwerk 2, das am Druck
beteiligte Walzen 21 und 22 umfasst, und z. B. einem der in Fig. 1 schematisch wiedergegebenen
Druckwerke 2.1 bis 2.8 entspricht. Die in Fig. 2a wiedergegebene Position der Walzen
21 und 22, die die Farbübertragung auf die Bedruckstoffbahn 4 sicherstellt, ist entweder
als Funktion maschinenseitig vorhanden oder muss als Erfahrungswert vorgegeben werden.
Beim Einstellvorgang wird die als Rasterwalze bezeichnete Walze 22 von der als Druckwalze
bezeichneten Walze 21 zurückgefahren, bis gerade kein Farbübertrag mehr erfolgt, wobei
Fig. 2b eine stärker abgehobene Rasterwalze 22 zeigt. Aus der Position der Rasterwalze
22, in der gerade kein Farbübertrag auf die Druckwalze 21 mehr erfolgt, wird die Rasterwalze
22 von einer nicht dargestellten Steuereinheit um einen Erfahrungswert von z. B. 100
µm an der Druckwalze 21 wieder angestellt, sodass eine Farbübertragung erfolgt.
[0016] Hierauf wird die Druckwalze 21 zusammen mit der Rasterwalze 22 durch Signale der
Steuereinheit durch den Stellantrieb 3 vom Gegendruckzylinder 1 schrittweise zurückgefahren,
bis kein Druckbild mehr auf die Bedruckstoffbahn 4 übertragen wird. Dabei wird von
der Kamera 6 z. B. eine in Fig. 2a im Volltondruck auf der Bedruckstoffbahn 4 aufgebrachte
Druckmarke von etwa 2 mm Durchmesser überwacht, die beim Übergang vom Drucken zum
Nichtdrucken an den Rändern abnehmen kann bzw. an Farbdichte verliert oder je nach
Schrittweite schlagartig verschwindet, wodurch für die mit der Kamera verbundene Steuereinheit
erkennbar wird, dass in dem betreffenden Verstellschritt keine Farbübertragung auf
die Bedruckstoffbahn 4 mehr erfolgt. Wenn dieser Zustand erreicht ist, in dem gerade
nicht mehr gedruckt wird, wird das Walzenpaar 21, 22 in seiner Rückfahrbewegung von
der Steuereinheit angehalten und dann um einen zweiten Erfahrungswert von beispielsweise
70 µm an den Gegendruckzylinder 1 wieder angestellt, worauf der Druckvorgang wieder
einsetzt.
[0017] Bei diesem Einstellvorgang, der sich von dem Stand der Technik der eingangs genannten
EP 1 249 346 unterscheidet, wird durch die Kamera 6 nur überwacht, ob noch ein Druck bzw. eine
Farbübertragung stattfindet oder nicht, während die Qualität des Druckbildes selbst
von der Kamera nicht überwacht wird. Es wird davon ausgegangen, dass allein durch
den Erfahrungswert des Stellweges, durch den das Walzenpaar 21, 22 ausgehend von einer
Position des gerade nicht mehr Druckens an dem Gegendruckzylinder 1 angestellt wird,
ein gutes Druckbild erzeugt wird.
[0018] Unabhängig davon, ob eine Voreinstellung der Druckmaschine auf die bekannte Art und
Weise oder nach dem zuvor geschilderten Verfahren vorgenommen wird, wird erfindungsgemäß
eine Sequenz von Druckbildern durch schrittweise Verstellvorgänge hergestellt, worauf
diese Sequenz von unterschiedlichen, aufeinander folgenden Druckbildern von der Kamera
6 aufgenommen und ausgewertet wird. Es ist eine nicht dargestellte Verstelleinrichtung
vorgesehen, in der die Werte der Stellschritte einstellbar abgespeichert sind, sodass
von der Verstelleinrichtung selbsttätig die Verstellschritte ausgeführt werden, die
je nach Einstellung der Verstelleinrichtung z. B. 10, 20 oder auch 50 µm betragen
können.
[0019] Bei diesem schrittweisen Verstellvorgang wird das ein Druckwerk 2 bildende Walzenpaar
21, 22 aus der vorgegebenen Position eines Volldrucks des Druckbildes (Fig. 2a) um
einen ersten Schritt von beispielsweise 20 µm vom Gegendruckzylinder 1 zurückgefahren,
worauf nach Erzeugung eines entsprechenden Druckbildes in einem zweiten Schritt das
Druckwerk 2 wieder um z. B. 20 µm vom Gegendruckzylinder 1 zurückgefahren wird. Insgesamt
können beispielsweise sechs solche aufeinander folgende Verstellschritte von jeweils
20 µm vorgenommen werden, wobei beispielsweise im vierten Schritt das Druckbild einer
Druckmarke,z. B. 8 in Fig. 3, gerade verschwindet. Nach dem ersten Verstellschritt
von z. B. 20 µm wird eine ursprünglich im Vollton schwarz wiedergegebene Druckmarke
8 beispielsweise dunkelgrau oder unvollständig wiedergegeben, worauf im zweiten Verstellschritt
von 20 µm ein Druckbild der Druckmarke 8 in hellgrau oder noch unvollständiger erzeugt
wird, bis jene Position erreicht wird, in der gerade nicht mehr gedruckt wird und
die Druckmarke auf der Bedruckstoffbahn 4 verschwindet.
[0020] Von der Kamera 6 wird diese Sequenz von aufeinander folgenden, unterschiedlichen
Druckbildern der Druckmarke aufgezeichnet, worauf in einer Steuer- und Vergleichseinrichtung
16 diese einzelnen Druckbilder der Druckmarke mit einem Sollwert des Druckbildes verglichen
werden und jener vierte Schritt als derjenige ausgewählt wird, der die richtige Position
für die endgültige Anstellung des Druckwerks 2 in Fig. 2 wiedergibt. Hierauf wird
von der Steuereinheit 16 über eine Maschinensteuerung 17 ein Steuersignal an den Stellmotor
3 des Druckwerks 2 gegeben, damit dieser die dem vierten Schritt (hier 4 x 20 µm =
80 µm) entsprechende Einstellung des Druckwerks vornimmt.
[0021] In gleicher Weise kann die Qualität eines Druckbildes überprüft werden, indem aufeinander
folgende, unterschiedliche Druckbilder durch unterschiedliche Einstellungen der Druckwerke
2 in Fig. 1 erzeugt und die so erzeugte Sequenz von Druckbildern entsprechend dem
Markenfeld 7 in Fig. 3 durch die Kamera 6 aufgenommen und in der nachgeschalteten
Steuer- und Vergleichseinheit 16 mit einem vorgegebenen Solldruckbild verglichen wird,
worauf aus der Sequenz von Druckbildern jener Einstellschritt ausgewählt wird, der
zu dem dem Sollbild am nächsten kommenden Ergebnis geführt hat, worauf die Einstellung
des Druckwerks 2 (Fig. 2) oder der Druckwerke 2 (Fig. 1) entsprechend diesem Schritt
vorgenommen und der Druckvorgang fortgesetzt wird.
[0022] In Fig. 1 ist mit 18 ein Drehimpulsgeber bezeichnet, der mit einem der Druckwerke
gekoppelt ist und Signale an die Steuereinheit 16 über die Positionierung des durch
die Druckwerke aufgebrachten Markenfeldes abgibt. Dieser Drehimpulsgeber 18 dient
zur Synchronisation mit der Kamera 6, die jeweils von einem ankommenden Markenfeld
7 eine Aufnahme macht und durch den Drehimpulsgeber die hierfür erforderlichen Auslösesignale
über die Steuereinheit 16 erhält.
[0023] Um den Abstand der einzelnen Druckbilder bzw. Markenfelder 7 in einer Sequenz zu
verdeutlichen, kann zwischen den einzelnen Verstellschritten von z. B. jeweils 20
µm gewartet werden, bis der Gegendruckzylinder 1 zwei oder drei Umdrehungen ausgeführt
hat, bevor eine weitere Verstellung um 20 µm vorgenommen wird.
[0024] Im Falle von mehreren Druckwerken 2, wie sie in Fig. 1 bei 2.1 bis 2.8 wiedergegeben
sind, können die Druckwerke gemeinsam in der beschriebenen Weise schrittweise verstellt
werden, wobei jedem Druckwerk 2.1 bis 2.8 eine der Druckmarken 8 bis 15 in Fig. 3
zugeordnet ist. Es ist aber auch möglich, ein einzelnes oder einzelne Druckwerke aus
der Gruppe von acht Druckwerken 2.1 bis 2.8 schrittweise mit einer anderen Schrittweite
zu verstellen, wenn dies durch die Gegebenheiten an einer Druckmaschine zweckmäßig
sein sollte.
[0025] Bei einem Ausführungsbeispiel werden für ein Druckbild entsprechend dem Markenfeld
7 in Fig. 3 alle acht Druckwerke 2.1 bis 2.8 in gleichen Einstellschritten durch die
zugeordneten Stellmotore 3 verstellt, sodass nach jedem Einstellschritt ein verändertes
Markenfeld 7 erhalten wird. Das dem Sollwert am besten entsprechende Markenfeld 7
z. B. des vierten Einstellschrittes wird dann für den Druck ausgewählt.
[0026] Es ist aber auch möglich, dass innerhalb des Markenfeldes 7 die z. B. vom Druckwerk
2.2 gedruckte Marke 9 im dritten Einstellschritt den optimalen Wert im Verhältnis
zum Sollwert dieser Marke 9 aufweist, während alle anderen Marken 8 und 10 bis 15
beim vierten Einstellschritt dem Sollwert am nächsten kommen.
[0027] Erfindungsgemäß wird ein derartiger Einzelvergleich der einzelnen Marken 8 bis 15
eines Markenfeldes 7 mit den einzelnen Sollwerten vorgenommen und dann, wenn z. B.
eine einzelne Marke 9 in einem anderen Einstellschritt dem Sollwert am nächsten kommt
als die anderen Marken, das zugeordnete Druckwerk 2.2 auf den dritten Einstellschritt
verstellt, während die Druckwerke der anderen Marken 8 und 10 bis 15 auf den vierten
Einstellschritt verstellt werden, weil diese im vierten Einstellschritt dem Sollwert
am nächsten kommen.
[0028] Somit kann auch innerhalb eines Markenfeldes 7 eine Einstellung nach einzelnen Druckfarben
vorgenommen werden, die sich von der Einstellung der übrigen Marken des Markenfeldes
7 unterscheidet.
[0029] Fig. 3 zeigt das Markenfeld 7 mit den Druckmarken 8 bis 15, wobei diese Druckmarken,
die beispielsweise einen Durchmesser von 2 mm haben, ausgehend von einer Referenzmarke
8 einen vorgegebenen Abstand von z. B. 12 mm voneinander haben. Dieses Markenfeld
7 ist einem nicht dargestellten Druckbild auf der Bedruckstoffbahn 4 zugeordnet und
kann eine Abmessung von z. B. 20 x 100 mm haben.
[0030] Das Markenfeld 7 umfasst Referenzmarken 8, 8.1, 8.2 und 8.3, wobei die Referenzmarken
8 und 8.2 jeweils aus zwei nebeneinander liegenden Druckmarken ausgebildet sind. Die
Referenzmarken 8.1 und 8.3 bestehen aus einem einzelnen Punkt. Diese Referenzmarken
8 bis 8.3 stammen von einem einzelnen Druckwerk 2, wobei jedes der acht Druckwerke
2.1 bis 2.8 als Referenzdruckwerk vorgegeben werden kann. Die Referenzmarken 8 bis
8.3 sind durch eine entsprechende Ätzung im Druckzylinder 21 des Referenzdruckwerks,
beispielsweise des Druckwerks 2.4, fest vorgegeben, sodass die von den anderen Druckwerken
aufgebrachten Druckmarken 9 bis 15 in ihrer Position relativ zu den Referenzmarken
8 bis 8.3 beurteilt werden können. Die Referenzdruckmarken 8 bis 8.3 werden im Vollton
Schwarz durch das Referenzdruckwerk gedruckt. Jedem der anderen Druckwerke ist eine
der Druckmarken 9 bis 15 zugeordnet, wobei in dem wiedergegebenen Beispiel das Druckwerk
24 die Referenzdruckmarken 8 bis 8.3 druckt und die anderen sieben Druckwerke die
Druckmarken 9 bis 15. In der Steuer- und Vergleichseinheit 16 wird die von der Kamera
6 aufgenommene Position der Druckmarken 9 bis 15 relativ zu den fest vorgegebenen
Referenzmarken 8 bis 8.3 festgestellt und ausgewertet. Bei der Auswertung werden die
Referenzdruckmarken 8 bis 8.3 als Festwerte vorgegeben, an denen sich die übrigen
Druckmarken 9 bis 15 ausrichten müssen. Das Referenzdruckwerk wird bei einer Registereinstellung
deshalb nicht wie die übrigen Druckwerke verstellt, sondern bleibt fest eingestellt.
[0031] Das Markenfeld 7 wird insgesamt mit einer Aufnahme von der Kamera 6 aufgenommen.
Der vorgegebene Abstand der einzelnen Druckmarken 9 bis 15 von jeweils z. B. 12 mm
voneinander und von den Referenzmarken 8 bis 8.3 wird erfindungsgemäß in der Steuer-
und Vergleichseinheit 16 abgespeichert. Wenn bei den Aufnahmen durch die Kamera 6
erkennbar wird, dass im aufgenommenen Druckbild der Druckmarken 9 bis 15 diese einen
vom Sollwert unterschiedlichen Abstand von den Referenzmarken 8 bis 8.3 haben, so
muss eine Registereinstellung vorgenommen werden.
[0032] Fig. 4 zeigt als Beispiel den Druck einer Druckmarke 9a, die gegenüber der Sollposition
der Druckmarke 9 im Verhältnis zu der Referenzdruckmarke 8 versetzt ist, sodass daraus
ein Fehler der Registereinstellung der Druckmaschine erkennbar ist. Hierauf kann in
an sich bekannter Weise eine Einstellung des Registers hinsichtlich Axialposition
und Phasenwinkel zwischen Referenzdruckwerk und einem anderen Druckwerk vorgenommen
werden. Auch hierbei kann unabhängig von der Einstellung der am Druck beteiligten
Walzen hinsichtlich Druckqualität eine schrittweise Verstellung des Registers vorgenommen
werden. Üblicherweise erfolgt ein Presetting bzw. eine Voreinstellung des Registers,
worauf das Register hinsichtlich Längs- und Seitenregister in der beschriebenen Weise
schrittweise oder auch in an sich bekannter Weise in einem einzigen Einstellvorgang
vorgenommen werden kann.
[0033] Weiterhin können die beiden nebeneinander liegenden Druckmarken 8 dafür verwendet
werden, einen Fehler in der Optik der Kamera oder in der Zoomeinstellung der Kamera
zu korrigieren. Die beiden Druckmarken 8 haben quer zur Laufrichtung einen vorgegebenen
Abstand von beispielsweise 10 mm. Wenn statt des gedruckten Abstandes von 10 mm als
Sollwert ein Abstand von z. B. 11 mm zwischen den beiden Marken 8 von der Kamera aufgenommen
wird, so ergibt sich daraus ein Fehler von 10 % der Optik der Kamera 6, der als Korrekturwert
für die weiteren Steuer- und Vergleichsvorgänge eingerechnet werden kann.
[0034] Anstelle der Fehlerkorrektur auf der Basis der Doppelmarke 8 kann eine solche Fehlerkorrektur
auch auf der Basis des Abstands der Doppelmarke 8 von der Druckmarke 8.1 vorgenommen
werden, also in Längsrichtung des Markenfeldes in Fig. 3 anstelle in Querrichtung.
[0035] Das beschriebene Verfahren ist für alle Rotationsdruckmaschinen von Vorteil, insbesondere
auch für Flexodruckmaschinen.
[0036] Mit 19 ist in Fig. 1 ein Lesegerät für einen Code 19a auf der Bedruckstoffbahn 4
bezeichnet. Dieser Code 19a bildet keinen Teil des in Fig. 3 wiedergegebenen Markenfeldes
7.
1. Verfahren zum Einstellen eines von einer Rotationsdruckmaschine auf einer Bedruckstoffbahn
(4) durch ein Druckwerk (2) erzeugten Druckbildes (7),
wobei das Druckwerk (2) verstellt und das nach der Verstellung erzeugte Druckbild
(7) von einer Kamera (6) aufgenommen und in einer Steuer- und Vergleichseinheit (16)
mit einem abgespeicherten Sollbild auf Übereinstimmung verglichen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Druckwerk (2) schrittweise um vorgegebene Verstellwerte verstellt wird,
- die Kamera die so erzeugten unterschiedlichen Druckbilder (7) aufnimmt,
- in der Steuer- und Vergleichseinheit (16) die Druckbilder (7) der einzelnen Verstellschritte
abgespeichert werden,
- jedes Druckbild der von der Kamera aufgenommenen Sequenz von unterschiedlichen Druckbildern
mit dem Sollbild verglichen und
- bestimmt wird, bei welchem Verstellschritt das dem Sollbild am nächsten kommende
Druckbild (7) erzeugt wurde,
- worauf das Druckwerk (2) entsprechend dem so bestimmten Verstellschritt verstellt
und der Druck mit diesem Verstellwert fortgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Druckwerk (2) schrittweise von einem Gegendruckzylinder
(1) wegbewegt wird und jeweils ein schwächer bzw. unvollständiger wiedergegebenes
Druckbild (7) erzeugt wird,
worauf jener Verstellschritt ausgewählt wird, bei dem gerade kein Druck mehr erfolgt
ist, und
aus der diesem Verstellschritt entsprechenden Einstellposition des Druckwerkes (2)
eine Anstellung am Gegendruckzylinder (1) um einen Erfahrungswert vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Druckbild (7) mehrere Druckmarken (8 bis 15)
aufweist, die jeweils von einem von mehreren Druckwerken (2.1 bis 2.8) erzeugt werden,
wobei die Druckwerke (2.1 bis 2.8) gemeinsam schrittweise zur Erzeugung einer Sequenz
von Druckbildern (7) verstellt werden und gemeinsam oder einzeln entsprechend dem
Verstellschritt verstellt werden, in dem das Druckbild dem Sollbild am nächsten kam.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei durch die Kamera (6) zugleich die Registerausrichtung
ermittelt und eine Registereinstellung vorgenommen wird, wenn die ermittelte Registerausrichtung
nicht dem Sollwert entspricht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in einem vorgegebenen Abstand quer
zur Laufrichtung zwei Marken (8) im Druckbild (7) vorgesehen werden, deren vorgegebener
Abstandswert in der Steuer- und Vergleichseinrichtung (16) abgespeichert ist und mit
dem Abstand der durch die Kamera (6) aufgenommenen Marken (8), verglichen wird, worauf
aus einer Differenz zwischen vorgegebenem Abstand und aufgenommenem Abstand ein Fehler
der Optik der Kamera erkannt und als Korrekturwert bei den Einstellvorgängen berücksichtigt
wird.
6. Vorrichtung zum Einstellen eines von einer Rotationsdruckmaschine auf einer Bedruckstoffbahn
(4) durch ein Druckwerk (2) erzeugten Druckbildes, umfassend
- einen Stellmotor (3) für das Druckwerk (2)
- eine Kamera (6) zur Aufzeichnung des erzeugten Druckbildes (7), und
- eine Steuer- und Vergleichseinheit (16), in der das Sollbild des Druckbildes (7)
abgespeichert ist und in der das Sollbild mit dem durch die Kamera (6) erfassten Druckbild
verglichen wird,
- wobei die Steuereinheit (16) Signale an den Stellmotor (3) abgibt, um eine Verstellung
des Druckwerks (2) auszuführen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist, durch die das Druckwerk (2) um vorgegebene
Werte schrittweise verstellt wird,
- wobei die Kamera (6) so geschaltet ist, dass sie die Folge von durch die schrittweise
Verstellung erzeugten Druckbilder aufnimmt, und
- die Steuer- und Vergleichseinheit (16) jedes Druckbild (7) der Folge von durch die
Kamera (6) aufgenommenen Druckbilder (7) mit dem Sollbild vergleicht, und
- ein Steuersignal an den Stellmotor (3) des Druckwerks (2) abgibt, das dem Verstellschritt
entspricht, in dem das aufgenommene Druckbild (7) dem Sollbild am nächsten kam.