[0001] Die Erfindung betrifft ein taktiles fühlbares Sicherheitselement, insbesondere für
Wertdokumente.
[0002] Zur Sicherung von Wertdokumenten sind unterschiedlichste Sicherheitselemente bekannt.
So sind beispielsweise Sicherheitselemente bekannt, die in das Wertdokument eingebettet
werden, meist in Form eines Sicherheitsfadens, wobei dieser Sicherheitsfaden unterschiedliche
visuell und/oder maschinell erkennbare Merkmale aufweisen kann.
[0003] Ferner sind Sicherheitselemente zur Applikation auf Wertdokumenten bekannt, die visuell
erkennbare Eigenschaften, beispielsweise optische oder optisch aktive Merkmale aufweisen.
[0004] Aus
WO 20061106156 A2 ist ein Sicherheitspapier bekannt, das expandierbare Sicherheitselemente aufweist,
die in das Papier eingebettet sind und durch Wärme und Druck während des Herstellungsprozesses
oder in einem nachfolgenden Verfahren expandieren und dann ein gewölbtes kontinuierliches
Relief auf der Papieroberfläche bilden.
[0005] Aus
EP 526 396 A1 ist ein Sicherheitselement bekannt, das durch eine expandierbare Druckfarbe und deren
Behandlung mit einem Laser erzeugt wird und auf der Oberfläche ein Relief entsprechend
der Bedruckung bildet.
[0006] Aus
DE 102 47 591 A1 ist ein Wertdokument bekannt, das ein Sicherheitspapier aufweist, auf dem mittels
eines Lasers eine fühlbare Markierung in Form einer Reliefstruktur erzeugt wird.
[0007] Aus
DE 102 32 786 A1 ist ein Wertdokument mit einem Sicherheitsmerkmal bekannt, bei dem die Oberfläche
des Wertdokuments mittels Laserstrahlung derart markiert wird, dass Fasern aus der
Oberfläche fühlbar herausragen.
[0008] Taktile fühlbare Sicherheitselemente sind insbesondere zur besseren Unterscheidbarkeit
von Wertdokumenten unterschiedlichen Werts für sehbehinderte Menschen erwünscht.
[0009] Aufgabe der Erfindung war es ein fühlbares Sicherheitselement bereitzustellen, das
zusätzlich zu weiteren Sicherheitsmerkmalen auf dem Wertdokument die Fälschungssicherheit
erhöht.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Wertdokument mit mindestens einem Sicherheitselement,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement aus einem primären und einem sekundären Sichefieitsmerkmal
besteht, wobei das sekundäre Sicherheitsmerkmal zumindest partiell das primäre Sicherheitsmerkmal
überlagert und dieses taktil erkennbar macht.
[0011] Unter Wertdokumenten werden dabei im Wesentlichen Banknoten, Wertpapiere, Ausweise,
Tickets und dergleichen verstanden.
[0012] Das primäre Sicherheitsmerkmal ist vorzugsweise ein optisch erkennbares Sicherheitsmerkmal.
[0013] Unter optisch erkennbaren Sicherheitsmerkmalen werden beispielsweise optisch aktive
Sicherheitsmerkmale, wie Hologramme, Beugungsstrukturen, Beugungsgitter und dergleichen
oder Sicherheitsmerkmale die unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln ein unterschiedliches
optisches Erscheinungsbild zeigen, beispielsweise Sicherheitsmerkmale mit Farbumschlag,
verstanden.
[0015] Nach Herstellung des primären Sicherheitsmerkmals wird das taktile Element (sekundäres
Sicherheitsmerkmal) erzeugt.
[0016] Dazu kann in einer Ausführungsform eine perforierte Folie auf das Sicherheitselement
aufgebracht werden.
[0017] Als Folie für das sekundäre Sicherheitselement kommen beispielsweise vorzugsweise
flexible Kunststofffolien, beispielsweise aus PI, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEI,
PSU, PAEK, LCP, PEN, PBT, PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC, Fluorpolymeren wie PTFE
und dergleichen in Frage. Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine Dicke von 5 -
700 µm, bevorzugt 5 - 200 µm, besonders bevorzugt 5 - 50 µm auf.
[0018] Ferner können auch Metallfolien, beispielsweise Al-, Cu-, Sn-, Ni-, Fe- oder Edelstahlfolien
mit einer Dicke von 5 - 200 µm, vorzugsweise 10 bis 80 µm, besonders bevorzugt 20
- 50 µm verwendet werden.
[0019] Die Perforationen können dabei unterschiedliche Formen und Dimensionen aufweisen
und räumlich auf unterschiedliche Weise angeordnet sein.
Die Perforationen können beispielsweise rund, oval, eckig, sternförmig, in Form von
Balken, Kreuzen und dergleichen ausgeführt sein.
Die Perforationen können in gleichen oder unterschiedlichen Abständen zueinander aber
auch in Form eines Musters oder Zeichens oder eines Symbols angeordnet sein.
[0020] Die Perforationen können auf bekannte Weise beispielsweise durch Stanzen, Schneiden,
Lasern, Brennen oder örtliches Verdampfen hergestellt werden In einer weiteren Ausführungsform
kann das taktile sekundäre Sicherheitsmerkmal auch durch Bedrucken des primären Sicherheitsmerkmals
mit UV-Druckfarben, die anschließend durch UV-Strahlung ausgehärtet werden, erfolgen.
[0021] Die Bedruckung kann dabei in Form von Mustern, Zeichen, Symbolen und dergleichen
erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Bedruckung im Siebdruckverfahren, um eine ausreichende
Schichtdicke zu erzielen. Es können aber auch mehrere Schichten übereinander beispielsweise
in einem Digitaldruckverfahren aufgebracht werden.
[0022] Nach Aushärtung der Druckfarbe entsteht eine fühlbare Beschichtung in Form der Bedruckung.
[0023] Das beschriebene Sicherheitselement wird in bekannter Weise auf das Wertdokument
durch Transferapplikation oder durch Auflaminieren oder Aufkleben aufgebracht. Es
kann aber auch teilweise in ein Wertdokument eingebettet werden, wobei das taktile
Sicherheitselement in einem Fenster des Wertpapiers angeordnet ist.
1. Wertdokument mit mindestens einem Sicherheitselement, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement aus einem primären und einem sekundären Sicherheitsmerkmal
besteht, wobei das sekundäre Sicherheitsmerkmal zumindest partiell das primäre Sicherheitsmerkmal
überlagert und dieses taktil erkennbar macht.
2. Wertdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das sekundäre Sicherheitsmerkmal aus einer perforierten Folie oder einer Bedruckung
besteht.
3. Wertdokument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationen rund, oval, eckig, sternförmig, in Form von Balken oder Kreuzen
ausgeführt sind.
4. Wertdokument nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationen in gleichem oder unterschiedlichem Abstand zueinander angeordnet
sind.
5. Wertdokument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung aus einem UV-härtbaren Lack besteht.
6. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Sicherheitsmerkmal ein optisch erkennbares Sicherheitsmerkmal ist.
7. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre und das sekundäre Sicherheitsmerkmal zumindest teilweise an der Oberfläche
des Wertdokuments erkennbar sind.