[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Lokomotive mit wenigstens einem Führerstand,
einem Maschinenraum, wenigstens einem Kühlaggregat und Verteilungsmitteln zum Führen
eines vom Kühlaggregat gekühlten Kältemittelstromes, wobei die Verteilungsmittel mit
dem Kühlaggregat gekoppelt sind.
[0002] Eine solche Lokomotive ist in der
DE 28 31 343 C2 offenbart. Die dort beschriebene Grubenlokomotive weist einen Führerstand und einen
hermetisch gekapselten Maschinenraum auf. Zum Kühlen der in dem Maschinenraum angeordneten
Antriebskomponenten ist ein Kühlaggregat vorgesehen, das einen im Maschinenraum angeordneten
Verdampfer und einen außerhalb des Maschinenraums angeordneten Kompressor und einen
Kondensator umfasst, wobei die Maschinenraumluft mittels eines Ventilators im Maschinenraum
umgewälzt wird. Dabei wird die umgewälzte Luft durch den Verdampfer geführt mit einer
Abkühlung der Luft im Gefolge. Die vorbenannte Kühlvorrichtung dient jedoch ausschließlich
zum Kühlen des Maschinenraumes. Zur Kühlung des Führerstandes ist ein zusätzliches
Kühlaggregat erforderlich. Das Kühlen des Maschinenraumes mit einem Kühlaggregat stellt
eine Ausnahme dar.
[0003] Üblicherweise erfolgt die Kühlung des Maschinenraumes mittels Atmosphärenluft, welche
mittels leistungsstarker Lüfter gegen die zu kühlenden Bereiche geblasen wird. Im
Fall hoher Außentemperaturen ist mittels dieser Kühlvorrichtung eine effektive Kühlung
des Maschinenraumes jedoch nicht ermöglicht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lokomotive der eingangs genannten
Art anzugeben, welche neben einer effektiven Kühlung des Maschinenraumes auch die
Kühlung des Führerstandes ermöglicht und besonders kostengünstig ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Verteilungsmittel sich
sowohl in jedem Führerstand als auch in dem Maschinenraum erstrecken, so dass über
die Verteilungsmittel eine Kühlung des Maschinenraumes und wenigstens eines Führerstandes
ermöglicht ist.
[0006] Die Erfindung ermöglicht das Kühlen mehrerer Funktionsräume der Lokomotive mit einer
einzigen Kühlvorrichtung. Hierzu wird der von mindestens einem Kühlaggregat gekühlte
Kältemittelstrom mittels der Verteilungsmittel auf die einzelnen Räume verteilt. Je
nach Bedarf können dabei einzelne Räume von der Versorgung mit Kälte ausgenommen werden.
Ist beispielsweise ein Abkühlen des Führerstandes aufgrund tiefer Außentemperatur
nicht notwendig, wird der Kältemittelstrom im Rahmen der Erfindung mittels der Verteilungsmittel
ausschließlich zum Maschinenraum geführt. Die Verteilung des Kältemittelstromes wird
der jeweiligen Situation flexibel angepasst. Eine Kühlvorrichtung zum ausschließlichen
Kühlen des Maschinenraumes kann eingespart werden, da die ohnehin zum Kühlen des Führerstandes
vorhandenen Klimageräte zum Erzeugen des Kältemittelstromes verwendet werden können.
Dies reduziert die Anschaffungskosten einer solchen erfindungsgemäßen Lokomotive.
Der Erfindung liegt zudem die Erkenntnis zugrunde, dass bei Lokomotiven, welche nur
mit einem Belüftungssystem im Maschinenraum ausgerüstet sind, die Kühlleistung insbesondere
bei hohen Außentemperaturen nicht ausreichend sein und zu hohen Temperaturen im Maschinenraum
führen kann. Diese hohen Temperaturen erhöhen jedoch die Ausfallrate der im Maschinenraum
angeordneten elektrischen und elektronischen Komponenten. Bei einer Steigerung von
der Temperatur im Maschinenraum von 10 Grad Kelvin kommt es sogar in der Regel zur
Verdoppelung der Ausfallrate. Erfindungsgemäß wird der Maschinenraum und somit die
in diesem angeordneten Komponenten der Elektronik oder Elektrik wie beispielsweise
Schütze, Relais beziehungsweise Platinen, Steuer- und Regelungseinheiten gekühlt.
Eine Erhöhung der Ausfallrate wird durch die erfindungsgemäß intensive Kühlung vermieden.
Somit werden erfindungsgemäß bei geringen Zusatzkosten für die Kühlung des Maschinenraumes
die Betriebskosten gesenkt.
[0007] Gemäß einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel ist der Kältemittelträger gasförmig.
[0008] Gemäß dieser zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung können handelübliche raumlufttechnische
Anlagen zur Kühlung und Gasstromerzeugung eingesetzt werden. Der vom handelsüblichen
Klimagerät beispielsweise erzeugte Luftstrom kann durch kostengünstige Verteilungsmittel
wie Leit- und Umlenksysteme in die zu kühlenden Funktionsräume eingeleitet werden.
Insbesondere kann der Luftstrom durch Leit- und Umlenksysteme über die Verteilungsmittel
direkt in die Funktionsräume, wie Führerstand oder Maschinenraum, und darüber hinaus
bis an einzelne zu kühlenden Komponenten wie Schalter, Platinen oder Steuerungseinheiten
herangeführt werden.
[0009] Luft ist der bevorzugte Kältemittelträger.
[0010] Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Verteilungsmittel
ein kanalförmiges Leitungssystem.
[0011] In dem kanalförmigen, beispielsweise rohrförmigen, Leitungssystem können im Fall
eines gasförmigen Kältemittelstromes Ventilatoren oder im Fall eines flüssigen Kältemittelstromes
Pumpen angeordnet sein, welche dem Kältemittel eine Strömungsrichtung aufprägen. Das
Kühlaggregat kann einen Wärmetauscher aufweisen, welcher derart mit dem Verteilungsmittel
verknüpft ist, dass der in dem Verteilungsmittel geführte Kältemittelstrom mit dem
Wärmetauscher in Wärmekontakt gerät. Das Kühlaggregat umfasst auch hier wie üblich
einen Verdampfer, einen Kompressor und einen Kondensator. Hierbei entzieht der Verdampfer
einem den Wärmetauscher durchströmenden Kühlmittel durch Verdampfen Wärme, welche
durch Verdichten und Kondensieren des Dampfes im Bereich des Kondensators an die Außenumgebung
der Lokomotive abgeführt wird. Die erfindungsgemäße Lokomotive kann mehrere derartige
Kühlaggregate aufweisen, welche mit den Verteilungsmitteln gekoppelt sind.
[0012] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterentwicklung verzweigt sich das kanalförmige Leitungssystem
in geeigneter Weise. Beispielsweise kann das Leitungssystem Hauptleitungen umfassen,
welche sich bis zu den einzelnen Funktionsräumen und in diese hinein erstrecken. Innerhalb
der Funktionsräume gehen von den Hauptleitungen Abzweige ab, welche sich beispielsweise
zu den zu kühlenden Komponenten hin erstrecken. Auf diese Weise ist es möglich, den
Kühlmittelstrom bis an zu kühlenden Komponenten heranzuführen.
[0013] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass das kanalförmige Leitungssystem
zum Abgeben des Kältemittelstromes Öffnungen aufweist, die in den Maschinenraum münden.
[0014] Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die Öffnungen in dem kanalförmigen Leitungssystem
derart angeordnet, dass der jeweils austretende Kältemittelstrom auf eine zu kühlende
Komponente in dem Maschinenraum gerichtet ist. Dies ermöglicht eine sichere Abkühlung
der Komponenten. Das kanalförmige Leitungssystem kann innerhalb des Maschinenraumes
beispielsweise an der Decke angeordnet sein. Dies ist eine besonders raumsparende
Anordnung.
[0015] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel können in den Öffnungen Austrittsdüsen angeordnet
sein, welche dem in den Maschinenraum austretenden Kältemittelstrom eine geeignete
Richtung aufprägen.
[0016] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung verzweigt sich das kanalförmige
Leitungssystem innerhalb des Maschinenraumes.
[0017] Mittels der Verzweigung des kanalförmigen Leitungssystems kann der Kältemittelstrom
in geeigneter Weise im Maschinenraum verteilt werden. Das kanalförmige Leitungssystem
kann sich beispielsweise derart verzweigen, dass der Kühlmittelstrom gleichmäßig über
den Maschinenraum verteilt aus dem Leitungssystem austritt.
[0018] Wie bereits weiter oben ausgeführt wurde ist es auch vorteilhaft, wenn das Leitungssystem
Abzweige umfasst, welche vom Leitungssystem ausgehend sich bis zu kühlenden Komponenten
erstrecken.
[0019] Der entlang der Abzweige geführte Kältemittelstrom kann direkt über und/oder in die
abzukühlenden Komponenten hinein und/oder in innerhalb der Komponenten verlaufende
KühlLeitungen hinein geleitet werden. Zu kühlende Komponenten des Maschinenraumes
sind beispielsweise Kühler, Steuer- und Regeleinheiten wie beispielsweise Antriebssteuerungen,
Steuerungs- und Regelungseinheiten der Umrichter oder Steller, Komponenten der Zugsicherung,
Antriebskomponenten wie Umrichter und Steller und weitere elektrische und elektronische
Komponenten wie beispielsweise Platinen, Schalter, Schütze oder dergleichen. Die zu
kühlenden Komponenten sind beispielsweise in Schränken angeordnet, die zum Beispiel
aus Blech gefertigte sind. In derartige Schränke mündet beispielsweise wenigstens
ein Abzweig ein, so dass der Kältemittelstrom in den Schrank hineinführbar ist. In
dem Schrank sind Austrittsöffnungen zum Abgeben des Kältemittelstromes aus dem Schrank
in den Maschinenraum vorgesehen.
[0020] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass die Verteilungsmittel Schaltmittel
umfassen, die zum Umlenken des Kältemittelstromes eingerichtet sind.
[0021] Beispielsweise können die Schaltmittel ein Umleiten des Kälteträgerstromes im Bereich
eines Kühlaggregates bewirken, so dass die Wirkverbindung des Kühlaggregates und die
Wirkverbindung zwischen dem Kühlaggregat und dem Kältemittelstrom unterbrochen sind,
beispielsweise um ein defektes Kühlaggregat auszuwechseln. Die Schaltmittel können
aber auch dafür vorgesehen sein, dass der von einem Kühlaggregat gekühlte Kältemittelstrom
je nach Schaltposition der Schaltmittel auf unterschiedliche zu kühlende Räume verteilt
wird. Die Schaltmittel sind zweckmäßigerweise ansteuerbar, so dass der Fahrzeugführer
beispielsweise durch Betätigung eines Hebels, Schalters oder Druckknopfes auf seinem
Führerstand die Schaltmittel in eine gewünschte Stellung überführen kann.
[0022] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfassen die Schaltmittel Sperrventile
und/oder Strömungsklappen.
[0023] Die Strömungsklappen können beispielsweise Öffnungen in dem kanalförmigen Leitungssystem
verschließen oder freigeben. Ein Verschließen einer derartigen Öffnung kann beispielsweise
vorgesehen sein, wenn der von einem Kühlaggregat gekühlte Kältemittelstrom erst gar
nicht zur weiteren Verteilung in der Lokomotive in das kanalförmige Leitungssystem
eintreten soll, sondern direkt in den Raum, in welchem das Kühlaggregat angeordnet
ist, eintreten soll. Bei den als Sperrventil ausgebildeten Schaltmitteln kann es sich
um elektrisch ansteuerbare Sperrventile handeln. Dies hat den bereits weiter oben
genannten Vorteil, dass mittels geeigneter Ansteuersignale von einer zentralen Stelle
aus mehrere Sperrventile gleichzeitig betätigt werden können.
[0024] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst ein Klimagerät das Kühlaggregat.
[0025] Das Klimagerät ist beispielsweise im Führerstand angeordnet und dient, sofern der
Führerstand besetzt ist, zur Klimatisierung der Raumluft im Führerstand. Derartige
Klimageräte im Führerstand werden standardgemäß eingesetzt und sind daher ohnehin
in der Lokomotive vorhanden.
[0026] Gemäß einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel sind zwei Führerstände mit jeweils einem
Klimagerät vorgesehen, wobei die Verteilungsmittel sich mindestens zwischen den Klimageräten
erstrecken.
[0027] Diesem Ausführungsbeispiel liegt der Gedanke zugrunde, dass Lokomotiven mit zwei
an den Stirnseiten der Lokomotive angeordneten Führerständen im allgemeinen zwei separate
Klimageräte aufweisen, welche jeweils in dem Führerstand angeordnet sind. Je nach
Fahrtrichtung ist das Klimagerät des unbesetzten Führerstandes erfindungsgemäß zum
Kühlen des Maschineraumes vorgesehen. Hierzu wird die von dem Klimagerät des unbesetzten
Führerstandes bereit gestellte gekühlte Luft bei geeigneter Schaltmittelstellung vom
Klimagerät aus über die Verteilungsmittel bis zum Maschinenraum geführt, wo die gekühlte
Luft durch Öffnung in den Verteilungsmitteln in den Maschinenraum eintreten kann.
Zur gleichen Zeit wird das Klimagerät des besetzten Führerstandes ausschließlich zum
Klimatisieren des besetzten Führerstandes verwendet. Hierzu wird die Kopplung zwischen
dem Klimagerät des besetzten Führerstandes und einem in Richtung des Maschinenraumes
verlaufenden Teil der Verteilungsmittel durch die Schaltmittel unterbunden. Durch
die hierzu gewählte Schaltmittelstellung wird gekühlte Luft vom Kühlaggregat über
gegebenenfalls auch innerhalb des Klimagerätes angeordnete Verteilungsmittel zu einer
Auslassöffnung des Klimagerätes hinaus geleitet und tritt unmittelbar oder über weitere
Verteilungsmittel geführt in den besetzten Führerstandraum ein. Erfindungsgemäß wird
damit die gesamte Lokomotive und deren Maschinenraum mittels der ohnehin vorhandenen
Klimageräte der Führerstände klimatisiert. Dies reduziert die Anschaffungskosten der
erfindungsgemäßen Lokomotive. Darüber hinaus kann auf leistungsstarke Lüfter im Maschinenraum
verzichtet werden.
[0028] Vorteilhafterweise ist ein zentrales Klimagerät vorgesehen, das mindestens ein Kühlaggregat
umfasst.
[0029] Das zentrale Klimagerät kann beispielsweise im Maschinenraum angeordnet sein. Mit
Hilfe der Verteilungsmittel und der entsprechenden Stellung der Schaltmittel kann
der Kältemittelstrom somit in den besetzten Führerstand geführt werden. Die gemäß
dem Stand der Technik in den kleinen Führerstandsräumen angeordneten Klimageräte können
somit entfallen.
[0030] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezug auf
die Figur der Zeichnung, wobei gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Bauteile verweisen
und wobei
Figur 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Lokomotive in einer Seitenansicht, und
Figur 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Lokomotive in einer Seitenansicht zeigt.
[0031] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Lokomotive 1. Die Lokomotive 1 weist an ihren beiden Stirnseiten
jeweils einen Führerstand 2a, 2b und zwischen den beiden Führerständen 2a, 2b einen
Maschinenraum 3 auf, in welchem zu kühlende Komponenten 5, 6 und Schränke 4,7 mit
zu kühlenden Komponenten angeordnet sind. Die zu kühlenden Komponenten umfassen die
Elektrik wie beispielsweise Schütze, Relais und Elektronik wie beispielsweise Platinen
und Steuerungseinheiten des Maschinenraumes. Mit den zu kühlenden elektrischen und
elektronischen Komponenten sind im Rahmen dieser Erfindung alle hitzeempfindlichen
elektrischen und elektronischen Bauteile und Geräte bezeichnet, die mit keiner ausreichenden
eigenen Kühlung ausgestattet sind. In jedem der beiden Führerstände 2a, 2b ist ein
handelsübliches Klimagerät 8a, 8b mit einem Kühlaggregat 16a, 16b untergebracht. Die
handelüblichen Klimageräte 8a, 8b weisen neben einem Kühlaggregat 16a, 16b auch ein
Heizaggregat (nicht dargestellt) auf und sind zum Bereitstellen von gekühlter und/oder
erwärmter Luft eingerichtet.
[0032] In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel fährt die Lokomotive 1 in eine Fahrtrichtung
9, so dass der Führerstand 2b mit einem Fahrzeugführer besetzt ist. Das Klimagerät
8b wird daher zur Erzeugung eines angenehmen Raumklimas im Führerstand 2b eingesetzt.
Hierzu erzeugt das Klimagerät 8b einen gasförmigen Kältemittelstrom 10. Schaltmittel
17 sorgen für eine Entkopplung zwischen dem Klimagerät 8b und einem kanalförmigen
Leitungssystem 11, indem eine Klappe 17 den Zugang zu dem kanalförmigen Leitungssystem
11 absperrt und der Kältemittelstrom 10 über Verteilungsmittel 18, welche sich von
dem Kühlaggregat 16b bis zu einer Öffnung 13g erstrecken und zumindest teilweise innerhalb
des Klimagerätes 8b verlaufen, in den Führerstand 2b geführt ist. Als Verteilungsmittel
11, 18, 19 sind im Rahmen dieser Erfindung gegebenenfalls auch Bauteile 18 innerhalb
eines handelsüblichen Klimagerätes bezeichnet.
[0033] Das Klimagerät 8a des unbesetzten Führerstandes 2a wird im dargestellten Fall zur
Kühlung des Maschinenraumes 3 verwendet. Hierzu kühlt ein Kühlaggregat 16a des Klimageräts
8a einen Kältemittelstrom 12, welcher mittels der nicht dargestellten Schaltmittel
in das kanalförmige Leitungssystem 11 umgelenkt ist. Das kanalförmige Leitungssystem
11 weist Öffnungen 13a, 13c, 13d, 13e auf, durch die der Kältemittelstrom 12 in den
Maschinenraum 3 tritt. Der Kältemittelstrom ist hier ein gekühlter Luftstrom 12. Die
Öffnungen 13a, 13c, 13d, 13e sind dabei derart angeordnet, dass der Kältemittelstrom
12 gezielt auf zu kühlende Komponenten 4, 6 auftrifft und somit eine sichere Kühlung
dieser Komponenten 4, 6 gewährleistet. Um die zu kühlenden Komponenten besser zu treffen,
können in den Öffnungen 13a, 13c, 13d, 13e Düsen angeordnet sein, welche den austretenden
Kältemittelstrom in eine geeignete Richtung lenken. Der Effekt wird bei einem anderen
Ausführungsbeispiel erreicht, indem der in dem kanalförmigen Leitungssystem 11 geführte
Kältemittelstrom 12 mit einem Überdruck beaufschlagt ist, so dass dieser unter Druck
aus den Öffnungen 13a, 13c, 13d, 13e in den Maschinenraum austritt. Ferner weist das
kanalförmige Leitungssystem 11 Abzweige 19 auf, welche den Kältemittelstrom 12 direkt
bis in die Schränke 4, 7 hineinführt, wobei die Schränke mit Austrittsöffnungen 13b,
13f ausgerüstet sind. Der Kältemittelstrom 12 ist ferner mit einem Überdruck beaufschlagt.
Hierdurch wird eine besonders sichere Abkühlung von in den aus Blech gefertigten Schränken
4, 7 angeordneter Komponenten gewährleistet.
[0034] Die Lokomotive ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine dieselelektrische Lokomotive.
Ein figürlich nicht dargestellter Dieselmotor wird zusätzlich über eine eigene und
von der erfindungsgemäßen Vorrichtung verschiedene Kühlvorrichtung gekühlt.
[0035] Bei einer Änderung der Fahrtrichtung der Lokomotive wird durch Umstellen von Schaltmitteln
(nur teilweise dargestellt 17) das Klimagerät 16a des jeweils unbesetzten Führerstandes
an das kanalförmige Leitungssystems 11 angeschlossen, so dass stets eine Versorgung
des Maschinenraumes mit Kühlluft gewährleistet ist. Durch das Verteilen des von den
Klimageräten bereitgestellten Kältemittelstromes 10, 12 können mit weniger Kühlaggregaten
mehr Räume klimatisiert werden, wodurch Anschaffungskosten der Lokomotive verringert
sind und eine effektive Kühlung gewährleistet ist.
[0036] Die Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Lokomotive 15. Die Lokomotive 15 unterscheidet sich von der
Lokomotive 1 gemäß Figur 1 dadurch, dass die Lokomotive 15 ein zentrales Klimagerät
14 aufweist. Das zentrale Klimagerät 14 ist im Maschinenraum 3 angeordnet. Klimageräte
in den Führerständen sind somit überflüssig geworden. Das zentrale Klimagerät 14 umfasst
wenigstens ein Kühlaggregat 16c, welches mit dem kanalförmigen Leitungssystem 11,
19 und den Verteilungsmittel 18 gekoppelt ist. Das kanalförmige Leitungssystem 11
erstreckt sich T-förmig durch den Maschinenraum 3 hindurch und bis in die beiden Führerstände
2a, 2b. Ein von dem mindestens einen Kühlaggregat 16c gekühlter Kältemittelstrom 12
wird in dem kanalförmigen Leitungssystem 11 geführt, wobei der Kältemittelstrom 12
zum Kühlen des Maschinenraumes 3 teilweise aus den Öffnungen 13a, 13c, 13d, 13e in
den Maschinenraum und über die Abzweige 19 in mit zu kühlenden Komponenten gefüllte
Schränke 4, 7 austritt. Das sich T-förmig erstreckende Leitungssystem 11 weist zudem
an jedem Ende des T-Querbalkens ein Schaltmittel (nicht dargestellt) auf, welches
je nach Schaltstellung das sich zum Führerstand hin öffnende Ende 13h, 13i des Leitungssystems
11 verschließt oder freigibt. Das zentrale Klimagerät spart die bisher im Stand der
Technik redundant vorhanden Klimageräte einer Lokomotive ein und ermöglicht dadurch
eine in den Anschaffungskosten besonders kostengünstige Lokomotive 15 mit effektiver
Kühlung des Maschinenraumes 3 und der beiden Führerstände 2a, 2b.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- erstes Ausführungsbeispiel der erf. Lokomotive
- 2a, 2b
- Führerstand
- 3
- Maschinenraum
- 4
- Antriebs-Komponente
- 5
- Antriebs-Komponente
- 6
- Antriebs-Komponente
- 7
- Antriebs-Komponente
- 8a, 8b
- Klimagerät
- 9
- Fahrtrichtung
- 10
- gasförmiger Kältemittelstrom
- 11
- kanalförmiges Leitungssystem, welches von den Verteilungsmitteln umfasst ist
- 12
- Kältemittelstrom
- 13a - 13i
- Öffnungen
- 14
- zentrales Klimagerät
- 15
- zweites Ausführungsbeispiel der erf. Lokomotive
- 16a-16c
- Kühlaggregat
- 17
- Strömungsklappe
- 18
- weiteres Verteilungsmittel
- 19
- Abzweige des Leitungssystems 11
1. Lokomotive (1, 15) mit wenigstens einem Führerstand (2a, 2b), einem Maschinenraum
(3), wenigstens einem Kühlaggregat (16a, 16b, 16c) und Verteilungsmitteln (18, 11,
19) zum Führen eines vom Kühlaggregat (16a, 16b, 16c) gekühlten Kältemittelstromes
(10, 12), wobei die Verteilungsmittel (18, 11, 19) mit dem Kühlaggregat (16a, 16b,
16c) gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verteilungsmittel (18, 11, 19) sich sowohl in jedem Führerstand (2a, 2b) als auch
in den Maschinenraum (3) erstrecken, so dass über die Verteilungsmittel (18, 11, 19)
eine Kühlung des Maschinenraumes (3) und wenigstens eines Führerstandes (2a, 2b) ermöglicht
ist.
2. Lokomotive (1, 15) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kältemittelstrom (10, 12) gasförmig ist.
3. Lokomotive (1, 15) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verteilungsmittel (18, 11, 19) ein kanalförmiges Leitungssystem (11) umfassen.
4. Lokomotive (1, 15) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das kanalförmige Leitungssystem (11) zum Abgeben des Kältemittelstromes Öffnungen(13a,
13c, 13d, 13e) aufweist, die in den Maschinenraum (3) münden.
5. Lokomotive (1, 15) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das kanalförmige Leitungssystem (11) sich innerhalb des Maschinenraumes (3) verzweigt.
6. Lokomotive (1, 15) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Leitungssystem (11) Abzweige (19) umfasst, welche vom Leitungssystem (11) ausgehend
sich bis zu kühlenden Komponenten (4, 7) erstrecken.
7. Lokomotive (1, 15) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verteilungsmittel (18, 11, 19) Schaltmittel umfassen, die zum Umlenken des Kältemittelstromes
(10, 12) eingerichtet sind.
8. Lokomotive (1, 15) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schaltmittel Sperrventile und/oder Strömungsklappen (17) umfassen.
9. Lokomotive (1, 15) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kühlaggregat (16a, 16b, 16c) einen Verdampfer, einen Kompressor und einen Kondensator
aufweist.
10. Lokomotive (1, 15) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Klimagerät (8a, 8b, 14) das Kühlaggregat (16a, 16b, 16c) umfasst.
11. Lokomotive (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Klimageräte (8a, 8b) vorgesehen sind, wobei die Verteilungsmittel (11, 19) sich
mindestens zwischen den Klimageräten (8a, 8b) erstrecken.
12. Lokomotive (15) nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
ein zentrales Klimagerät (14), welches mindestens ein Kühlaggregat (16c) umfasst.