[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Förderung von flachen, biegbaren Gegenständen,
insbesondere von Druckprodukten, und betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruchs. Die Vorrichtung dient zur Abtrennung einzelner flacher,
biegbarer Gegenstände von der Unterseite eines Stapels solcher Gegenstände und zum
Wegtransport der Gegenstände, insbesondere zur Abtrennung von einzelnen Druckprodukten
von der Unterseite eines Druckproduktestapels und zum Wegtransport der Druckprodukte.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der Publikation
EP-1226083 ist eine Vorrichtung bekannt, die dem oben genannten Zweck dient. Die Vorrichtung
weist für die Abtrennung von einzelnen Druckprodukten von der Unterseite des Druckproduktestapels
ein unterhalb des Stapels angeordnetes, um eine im wesentlichen horizontale Achse
rotierendes Trägerrad auf, an dessen Peripherie Paare von je einem Sauger und einem
dem Sauger zugeordneten Greifer angeordnet sind. Ferner weist die Vorrichtung ein
Stützmittel auf, das einerseits den Stapel von unten stützt und andererseits' mindestens
eine Entnahmeöffnung aufweist, durch die das je unterste Druckprodukt von einem Sauger
erfasst und zur Trennung vom Stapel gegen den dem Sauger zugeordneten Greifer gebogen
werden kann. Das Trägerrad ist derart angeordnet und angetrieben, dass Sauger und
Greifer parallel zu einem Kantenpaar der gestapelten Druckprodukte und etwa mittig
dazwischen unter dem Stapel hindurch bewegt werden. Die Sauger werden während der
Rotation des Trägerrades gesteuert verschwenkt und an eine Saugleitung angeschlossen
und davon entkoppelt. Die Greifer werden während der Rotation gesteuert geschlossen
und wieder geöffnet. Wenn ein Sauger unter dem Stapel hindurch bewegt wird, erfasst
er das unterste Druckprodukt im Bereiche derjenigen quer zu seiner Bewegungsrichtung
ausgerichteten Kante, auf die er zuerst trifft, und bei seiner Weiterbewegung biegt
er diesen Kantenbereich durch die Entnahmeöffnung im Stützmittel gegen unten in das
offene Maul des ihm zugeordneten Greifers, der dann das Druckprodukt erfasst und während
seiner Weiterbewegung ganz vom Stapel trennt.
[0003] In einer in
EP1226083 beschriebenen Ausführungsform ist das Stützmittel, auf dem sich der Stapel abstützt,
ein Rollenteppich, der eine Mehrzahl von parallel zueinander und horizontal ausgerichteten,
frei drehbar gelagerten Rollen aufweist, die gleichgerichtet mit den Saugern und Greifern
aber auf einer im wesentlichen gradlinigen und horizontalen Bahn unter dem Stapel
hindurch bewegt werden. Dabei sind die Bewegungen der Rollen und der Sauger derart
aufeinander abgestimmt, dass der Sauger das unterste Druckprodukt des Stapels zwischen
zwei aufeinander folgenden Rollen erfassen und dessen Kantenbereich herausziehen kann
und die nachfolgende dieser beiden Rollen sich zwischen das vom Sauger erfasste und
das darauf fliegende Druckprodukt bewegt. Der Rollenteppich bildet also eine Folge
von parallel zu den Rollen und den von den Saugern erfassten Druckproduktekanten ausgerichteten
Entnahmeöffnungen, die sich nacheinander unter dem Stapel hindurch bewegen. Damit
der Stapel sicher gestützt ist und die Entnahmeöffnungen trotzdem gross genug sind,
wird vorgeschlagen, die Rollen in Dreiergruppen unter dem Stapel hindurch zu bewegen,
wobei die Rollen innerhalb der Dreiergruppen kleinere Abstände voneinander haben und
wobei zwischen aufeinander folgenden Gruppen ein grösserer Abstand vorgesehen ist
und nur dieser Abstand als Entnahmeöffnung verwendet wird. Die den Rollenteppich unter
dem Stapel bildenden Rollen bestehen aus je zwei aufeinander ausgerichteten Rollenteilen,
die voneinander beabstandet sind. Dadurch wird verhindert, dass die Sauger mit den
Rollen in Konflikt kommen. Für die linken Rollenteile und für die rechten Rollenteile
ist je seitlich vom Trägerrad eine umlaufende Kette vorgesehen, wobei die Rollenteile
an diese Kette gekoppelt sind und mit der Kette und mit gleich bleibenden Abständen
voneinander umlaufen. Die Umlaufbahn der Ketten verläuft um je ein koaxial zum Trägerrad
angeordnetes Umlenkrad und um ein weiteres Umlenkrad mit paralleler Achse, das derart
angeordnet ist, dass ein oberer Teil der Umlaufbahnen zwischen den Umlenkrädern etwa
horizontal verläuft. Über diesem Bereich der Umlaufbahn der Rollen ist der Stapel
angeordnet.
[0004] Die Vorrichtung gemäss
EP1226083 weist also einen umlaufenden Rollenteppich mit Entnahmeöffnungen auf, wobei der Stapel
auf der Aussenseite dieses Rollenteppichs angeordnet ist. Bei der Trennung der Druckprodukte
vom Stapel werden die Druckprodukte durch eine der Entnahmeöffnungen auf die Innenseite
des umlaufenden Rollenteppichs gezogen, von wo sie für die Weiterförderung wieder
auf dessen Aussenseite gelangen müssen. Dafür werden die Rollenteile im entsprechenden
Bereich ihrer Umlaufbahn in eine im wesentlichen vertikale Lage geschwenkt. In diesem
Bereich werden die Druckprodukte auf ein Förderband abgelegt und von den Greifern
entlassen, wobei das Förderband sich im wesentlichen tangential an die Kreisbewegung
der Greifer anschliesst.
[0005] Die in der Publikation
EP1226083 beschriebene Vorrichtung arbeitet problemlos und ohne viel Platz in Anspruch zu nehmen.
Sie ist aber vorrichtungsmässig aufwändig und betreffend Wegtransportrichtung beschränkt.
[0006] In der
WO 2008/0000099 ist eine Vorrichtung beschrieben, welche dem gleichen Zweck dient. Auch hier liegt
ein Rollenteppich vor, wobei die Rollen des Rollenteppichs an einem Rollenrad befestigt
sind, welches beispielsweise auf der gleichen Achse wie das Trägerrad umläuft. Jedoch
werden die abgezogenen Druckprodukte nicht vollständig in den Innenbereich des Rollenteppichs
gezogen, sondern nur teilweise. Die Druckprodukte werden in dieser Lage ein Stück
weit synchron mit dem Rollenteppich mit gefördert, und dann auf eine Transportbahn
abgelegt. Es ist also nicht - wie bei der
EP1226083 - erforderlich, den Rollenteppich in einem bestimmten Bereich zu öffnen, um die Druckprodukte
aus dem Inneren des Rollenteppichs wegzubefördern. Deshalb bleibt die Orientierung
der Drehachsen der Rollen unverändert, und die Rollen laufen auf einer nicht kreisförmigen
Umlaufbahn, auf welcher der Abstand zwischen den Rollen variiert wird. Die Rollen
sind dazu mittels Hebeln am Rollenrad gelenkig angekoppelt, derart, dass die Hebel
parallel zur Rotationsebene des Rollenrades schwenkbar sind. Eine eindeutige Umlaufbahn
der Rollen und ein eindeutiger und immer gleichbleibender Bewegungsablauf der Rollen
entlang dieser Umlaufbahn werden definiert durch eine Rollenführung, die die Bewegung
der Rollen entlang der Umlaufbahn steuert.
[0007] Die
EP-1254855 zeigt ebenfalls einen Rollenteppich, bei welchem die Rollen an einem Rollenrad befestigt
sind. Um den Rollenteppich in einem bestimmten Bereich zu öffnen, werden die Rollen
weggekippt, und zwar um eine Kippachse, welche im Wesentlichen radial beziehungsweise
sekantial zum Rollenrad verläuft. Zum Verschwenken der Rollen ist eine Kulissensteuerung
vorgesehen. Ein an einer Kulisse abrollendes Rad bewegt über einen Hebelmechanismus
mit mehreren Hebeln die Rollen. Durch die ungünstigen Hebelverhältnisse aufgrund der
relativ langen Rollen und des nahe am Kippunkt der Rollen gelegenen Hebelmechanismus
sind die an der Kulisse und am Hebelmechanismus auftretenden Kräfte hoch, und ist
umgekehrt die resultierende Bewegung der Rollen nicht ganz präzise definiert.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Die Erfindung stellt sich aus diesem Grunde die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen,
die demselben Zwecke dient, wie die eingangs beschriebenen Vorrichtungen, die aber
konstruktiv einfacher aufgebaut ist und einen fliessenden, präzise ablaufende Bewegung
der Rollen bewirkt.
[0009] Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0010] Die Vorrichtung zum Abtrennen von einzelnen flachen, biegbaren Gegenständen von der
Unterseite eines Stapels solcher Gegenstände und zum Wegtransport der abgetrennten
Gegenstände weist also
■ einen Stapelraum mit einem den Stapel von unten stützenden Stützmittel,
■ umlaufende Ablöse- und Transportiermittel zum Abtrennen der Gegenstände von der
Unterseite des Stapels und
■ ein Wegtransportmittel zum Wegtransportieren der abgetrennten Gegenstände
auf. Dabei ist das Stützmittel ein Rollenteppich aus einer Mehrzahl von umlaufenden
Rollen, wobei die Rollen jeweils um ihre Längsachse drehbar sind, und entlang einer
Umlaufbahn bewegt werden und dabei in einem Stützbereich, gleichgerichtet mit den
Ablöse- und Transportiermitteln, unter dem Stapel hindurch bewegt werden.
[0011] Die Rollen sind jeweils durch eine Ankopplung an mindestens einem Rollenrad angekoppelt,
und durch diese Ankopplung sind die Längsachsen der Rollen jeweils bezüglich des Rollenrades
verschwenkbar. Die Rollen werden durch ein Steuerelement in einem Freigabebereich
der Umlaufbahn verschwenkt und erzeugen dadurch eine Öffnung des Rollentepichs, durch
welche Öffnung das Wegtransportmittel geführt ist.
[0012] Die Ablöse- und Transportiermittel ziehen also die Gegenstände durch den Rollenteppich
im (ungeöffneten) Stützbereich in einen Innenbereich des Rollenteppichs. Der Rollenteppich
wird in einem Freigabebereich, in welchem die Gegenstände den Innenbereich wieder
verlassen, zum Wegtransportieren der Gegenstände geöffnet.
[0013] Indem die Rollen jeweils an einem Rollenrad - und nicht an einem Band oder an einer
Kette - angeordnet sind, ist eine sehr einfache Konstruktion des Rollenteppichs gegeben.
[0014] Vorzugsweise geschieht das Verschwenken der Rollen und damit die Öffnung des Rollenteppichs
im Freigabebereich durch eine vorzugsweise feststehende Steuerkufe, beispielsweise
indem die Rollen an der Steuerkufe abrollen. Dabei wird ausgenutzt, dass die Rollen
vorzugsweise um ihre Längsachse drehbar in einem Rollenträger gelagert sind. So kann
eine starre Steuerkufe ohne weitere bewegliche Steuerelemente verwendet werden. Die
Steuerkufe ist vorzugsweise im Innern der Umlaufbahn angeordnet und drückt die Rollen
respektive den Rollenteppich von innen her auf. Es können alternativ aber auch die
Rollen über die Rollenträger hinaus nach hinten verlängert werden, so dass die hinteren
Enden der Rollen durch eine Steuerkufe oder Kulisse, welche ausserhalb des Rollenteppichs
angeordnet ist, gegeneinander gedrückt werden, und sich so ihre vorderen Enden auseinander
bewegen. Es sind auch andere mechanische, pneumatische, hydraulische oder elektrische
Betätigungsmittel zum Schwenken der Rollen verwendbar.
[0015] Die Rollenträger sind vorzugsweise um eine Schwenkachse schwenkbar am Rollenrad gelagert.
Im Stützbereich verlaufen die Längsachsen der Rollen vorzugsweise im Wesentlichen
senkrecht zur Ebene respektive Dreh-Ebene des jeweiligen Rollenrades. Diese senkrechte
Stellung ist vorzugsweise durch einen mechanischen Anschlag definiert, welcher die
Schwenkbewegung in einer entsprechenden Anschlagposition begrenzt. Grundsätzlich ist
es aber auch möglich, die Rollenräder zu neigen und den Anschlag so auszubilden, dass
die Rollen im Bereich des Stapels, wo sie als Stütze dienen, parallel zur Unterseite
des Stapels verlaufen (in der Regel horizontal).
[0016] Durch die Steuerkufe einerseits und den Anschlag andererseits ergibt sich eine einfache,
aus wenigen Teilen bestehende Bewegungssteuerung mit günstigen Hebelverhältnissen
und dadurch einer präzisen Führung der Rollenbewegung.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt eine Vorspannvornchtung
vor, welche die Rollenträger und damit auch deren Rollen jeweils in Richtung der Anschlagposition
der Schwenkbewegung zieht. In einer besonders einfachen, bevorzugten Ausführungsform
weist die Vorspannvorrichtung ein elastisches Zugseil auf, welches Rollenträger der
einzelnen Rollen eines Rollenrades miteinander verbindet und so alle diese Rollenträger
und damit auch deren Rollen in Richtung der Anschlagposition der Schwenkbewegung zieht.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die Vorspannvorrichtung einen Satz
von Federelementen auf, wobei jeder Rolle ein eigenes Federelement zugeordnet ist,
welche eine Kraft zwischen Rolle und Rollenrad bewirkt, wobei diese Kraft die Rolle
in Richtung des Anschlags zieht.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Rollen frei drehbar und
sind zumindest in einem Abschnitt der Umlaufbahn, vorzugsweise zumindest im Stützbereich,
durch Abrollen an einem Abrollkörper in eine Drehung versetzbar, wobei diese Drehung
einer Abrollbewegung der Rollen am untersten Gegenstand des Stapels entspricht. Damit
wird die Drehung der Rollen durch den Abrollkörper, und nicht durch den untersten
Gegenstand bewirkt, und wird so dieser Gegenstand geschont.
[0019] Vorzugsweise ist der Abrollkörper ein von aussen her um einen Sektor der Umlaufbahn
gespanntes Seil. Er kann aber auch eine feststehende Schiene oder Kufe sein, gegen
welche die Rollen geführt werden.
[0020] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende
Rollenräder mit einander zugewandten, vorzugsweise zueinander symmetrischen, Rollensätzen
auf. Die Achsen der beiden Rollenräder sind vorzugsweise koaxial, können aber auch
beispielsweise gegen das Innere der Vorrichtung hin geneigt sein. In bestimmten Anwendungen
kann aber auch nur ein einzelnes Rollenrad zweckmässig sein.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen das mindestens eine Rollenrad
und das Trägerrad der Sauger und Greifer parallele Drehachsen auf, wodurch eine einfache
Konstruktion möglich ist. Ferner sind vorzugsweise das Trägerrad und das mindestens
eine Rollenrad mit gleichen Winkelgeschwindigkeiten rotierend angetrieben, vorzugsweise
durch denselben Antrieb und durch ein Getriebe miteinander gekoppelt.
[0022] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0023] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen
jeweils schematisch:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung, mit Blick auf eine Ebene
von Rollenrädern;
- Figur 2
- eine Vorderansicht dieser Vorrichtung, mit Blick entlang der Ebene der Rollenräder;
- Figur 3
- eine Vorderansicht einer Rolle in einer Stellung senkrecht zur Ebene des Rollenrades;
- Figur 4
- eine Vorderansicht einer Rolle in einer verschwenkten Stellung; und
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht einer Rolle in einer verschwenkten Stellung.
[0024] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0025] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung, mit Blick auf eine
Ebene eines Rollenrades 7, und
Figur 2 eine entsprechende Vorderansicht mit Blick entlang der Ebene der Rollenräder 7. An
einem Rollenrad 7 ist jeweils eine Vielzahl von Rollen 9, jeweils mittels einer Ankopplung
8, schwenkbar befestigt. Die Gesamtheit der Rollen 9 bildet einen entlang einer Umlaufbahn
11 umlaufenden Rollenteppich. In einem ersten Bereich der Umlaufbahn 11 verlaufen
Längsachsen der Rollen 9 senkrecht zur Ebene des Rollenrades 7, also auch senkrecht
zur Zeichnungsebene. Dieser erste Bereich umfasst zumindest einen Stützbereich 12,
in welchem flache Gegenstände 2, in einem Stapelraum 1 aufgestapelt, auf den Rollen
9 aufliegen. Im ersten Bereich rollen die Rollen 9 an einem Abrollkörper 20 ab. In
der gezeigten Ausführungsform ist der Abrollkörper 20 ein um einen Teil der Umlaufbahn
gespanntes Seil. Das Seil 20 ist beispielsweise mittels Haltekörpern 25, die in Schlitzen
26 einer Gehäusewand 27 verstellbar angeordnet sind, gehalten und spannbar.
[0026] In einem zweiten Bereich der Umlaufbahn 11, im Folgenden Freigabebereich 13 genannt,
sind die Rollen 9 durch eine Steuerkufe 15 aus der Richtung normal zur Zeichnungsebene
verschwenkt. Ein Zugmittel, hier ein Zugseil 18, zieht die Rollen 9 gegen einen Anschlag
in diese Richtung zurück.
[0027] Die folgenden Elemente betreffen den Transport der flachen Gegenstände 2 durch die
Vorrichtung. Analog angeordnete und wirkende Elemente sind ausführlicher in den eingangs
zusammengefassten
EP-1226083,
EP-1254855 und
WO 2008/0000099 beschrieben. Deshalb sind in der
Figur 1 nur zwei Saugnäpfe oder Sauger 4 mit dazugehörigen Greifern 5 als Ablöse- und Transportiermittel
eingezeichnet.
Figur 2 zeigt zudem schematisch ein Trägerrad 3, an welchem die Sauger 4 und Greifer 5 angeordnet
sind. Eine Vielzahl solcher (hier nicht gezeichneter) Sauger 4 und Greifer 5 läuft
auf einer in der
Figur 1 strichliert gezeichneten Bahn im Gegenuhrzeigersinn um. In einem Zwischenraum 21
zwischen den beiden Rollenrädern 7 respektive deren Rollen 9 können die Sauger 4 gegen
die flache Gegenstände 2 geführt werden. Dabei löst jeweils ein Sauger 4 einen der
flachen Gegenstände 2 respektive ein Druckereiprodukt ab, und ergreift ein Greifer
5 dieses Druckereiprodukt 2 und zieht es zwischen die Rollen 9 hindurch in das Innere
der Umlaufbahn 11 hinein. Anschliessend zieht der Greifer 5 das Druckereiprodukt 2
an einem Stützband oder einer Stützschiene 22 entlang auf ein Wegtransportmittel 6,
beispielsweise ein Förderband, und gibt es frei. Das Wegtransportmittel 6 führt im
Freigabebereich 13 das Druckereiprodukt 2 durch den dort offenen Rollenteppich hindurch
aus der Umlaufbahn 11 hinaus.
[0028] Figur 3 zeigt eine Vorderansicht einer 9 Rolle in einer Stellung senkrecht zur Ebene des
Rollenrades 7.
Figur 4 zeigt eine Vorderansicht und
Figur 5 eine perspektivische Ansicht einer Rolle 9 in einer verschwenkten Stellung. Nebst
den bereits beschriebenen Elementen zeigen die Figuren die Ankopplungen 8, welche
fest mit dem Rollenrad 7 verbunden sind. In einer Ankopplung 8 ist jeweils ein Rollenträger
17 um eine Schwenkachse 14 schwenkbar gelagert. Die Schwenkachse 14 verläuft vorzugsweise
im wesentlichen tangential zur Drehrichtung des Rollenrades 7. Im Rollenträger 17
ist eine Rolle 9 um die Längsachse 10 drehbar gelagert. Die Rollen 9 sind also an
einem Ende gelagert, stabförmig, und erstrecken sich in der Länge über einen Grossteil
der ganzen oder der halben Breite des Stapels der Gegenstände 2.
[0029] Ein Zugseil 18 aus elastischem Material verbindet die einzelnen Rollenträger 17 miteinander,
läuft also entlang des Umfangs der Vorrichtung durch alle Rollenträger 17 eines Rollenrades
7. Dazu ist das Zugseil beispielsweise jeweils an einem Haken 24 der Rollenträger
17 eingehängt. Es kann dabei im Haken 24 relativ zum Rollenträger 17 rutschen oder
aber fixiert sein. Das Zugseil 18 zieht dadurch die Rollenträger 17 und damit die
Rollen 9 nach innen, in Richtung der Stellung, in welcher die Längsachsen 10 senkrecht
zur Ebene des Rollenrades 7 verlaufen. Diese Stellung wird durch einen Anschlag 16
(
Figur 4) an der Ankopplung 8 definiert, an welchem der Rollenträger 17 jeweils ansteht.
[0030] Im Freigabebereich 13 werden die Rollen 9 durch die Steuerkufe 15 gegen die Federkraft
des Zugseils 18 nach aussen gedrückt und verschwenkt (
Figuren 4 und
5).
[0031] In den
Figuren 3 und
4 ist eine Nut 23 sichtbar, welche jeweils am hinteren Ende der Rollen 9 im Bereich
der Ankopplung 8 angeordnet ist. Über diese Nuten ist in einem Bereich der Umlaufbahn
11 der in
Figur 2 sichtbare Abrollkörper 20, beispielsweise ein weiteres elastisches Seil, gespannt.
Dadurch rollen die Rollen 9 am Abrollkörper 20 ab und werden in Drehung versetzt.
Dieser Antrieb der Rollen hat zur Folge, dass die Rollen beim Abrollen an den flachen
Gegenständen 2 nicht durch diese Gegenstände 2 in Drehung versetzt werden müssen.
[0032] In der
Figur 3 ist als Alternative zum umlaufenden Zugseil 18 eine Feder 19 strichliert eingezeichnet.
In einer entsprechenden Ausführungsform der Erfindung weist also jede Rolle respektive
jeder Rollenträger 17 eine solche Feder 19 auf, welche den Rollenträger 17 gegen den
Anschlag 16 zieht.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0033]
- 1
- Stapelraum
- 2
- flache Gegenstände
- 3
- Trägerrad
- 4
- Sauger
- 5
- Greifer
- 6
- Wegtransportmittel
- 7
- Rollenrad
- 8
- Ankopplung
- 9
- Rollen
- 10
- Längsachse
- 11
- Umlaufbahn
- 12
- Stützbereich
- 13
- Freigabebereich
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Steuerkufe
- 16
- Anschlag
- 17
- Rollenträger
- 18
- Zugseil
- 19
- Federn
- 20
- Abrollkörper
- 21
- Zwischenraum
- 22
- Stützband, Schiene
- 23
- Nut
- 24
- Haken
- 25
- Haltekörper
- 26
- Schlitz
- 27
- Gehäusewand
1. Vorrichtung zum Abtrennen von einzelnen flachen, biegbaren Gegenständen (2) von der
Unterseite eines Stapels solcher Gegenstände (2) und zum Wegtransport der abgetrennten
Gegenstände (2), welche Vorrichtung einen Stapelraum (1) mit einem den Stapel von
unten stützenden Stützmittel, umlaufende Ablöse- und Transportiermittel (4, 5) zum
Abtrennen der Gegenstände (2) von der Unterseite des Stapels und ein Wegtransportmittel
(6) zum Wegtransportieren der abgetrennten Gegenstände (2) aufweist, wobei das Stützmittel
ein Rollenteppich aus einer Mehrzahl von umlaufenden Rollen (9) ist, wobei die Rollen
(9) jeweils um ihre Längsachse (10) drehbar sind, und entlang einer Umlaufbahn (11)
bewegt werden und dabei in einem Stützbereich (12) gleichgerichtet mit den Ablöse-
und Transportiermitteln (4, 5) unter dem Stapel hindurch bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rollen (9) jeweils durch eine Ankopplung (8) an mindestens einem Rollenrad (7)
angekoppelt sind, und durch diese Ankopplung (8) die Längsachsen (10) der Rollen (9)
jeweils bezüglich des Rollenrades (7) verschwenkbar sind, und die Rollen (9) durch
ein Steuerelement (15) in einem Freigabebereich (13) der Umlaufbahn (11) verschwenkt
werden und dadurch eine Öffnung des Rollentepichs erzeugen, durch welche Öffnung das Wegtransportmittel
(6) geführt ist.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, wobei eine Schwenkachse (14) der Rollen (9) jeweils
im wesentlichen tangential zum Rollenrad (7) durch die Ankopplungen (2) der Rollen
(9) am Rollenrad (7) verläuft.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, aufweisend eine Steuerkufe (15), welche im Freigabebereich
(13) der Umlaufbahn (11) das Verschwenken der Rollen (9) und damit das Öffnung des
Rollenteppichs bewirkt, wobei die Steuerkufe (15) im Inneren der Umlaufbahn (11) angeordnet
ist und die Rollen (9) respektive den Rollenteppich von innen her aufdrückt
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 3, wobei das Steuerelement (15) mindestens eine feststehende
Steuerkufe (15) ist, an welcher die Rollen (9) abrollen und dabei verschwenkt werden.
5. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei die Längsachsen (10) der
Rollen (9) im Stützbereich (12) im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des mindestens
einen Rollenrades (7) verlaufen.
6. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei die Schwenkbewegung der Längsachsen
(10) in eine Richtung durch einen mechanischen Anschlag (16) begrenzt ist, welche
eine Anschlagposition definiert, in welcher die Längsachse (10) im wesentlichen senkrecht
zur Ebene des Rollenrades (7) verläuft.
7. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei die Rollen (9) jeweils um
ihre Längsachse (10) drehbar in einem Rollenträger (17) gelagert sind, und der Rollenträger
(17) um eine Schwenkachse (14) schwenkbar am Rollenrad (7) gelagert ist, und eine
Vorspannvorrichtung (18, 19) vorliegt, welche die Rollenträger (17) und damit auch
deren Rollen (9) jeweils in Richtung der Anschlagposition der Schwenkbewegung zieht.
8. Vorrichtung gemäss Anspruch 7, wobei die Vorspannvorrichtung ein elastisches Zugseil
(18) aufweist, welches Rollenträger (17) der einzelnen Rollen (9) eines Rollenrades
(7) miteinander verbindet und so alle diese Rollenträger (17) und damit auch deren
Rollen (9) in Richtung der Anschlagposition der Schwenkbewegung zieht.
9. Vorrichtung gemäss Anspruch 7, wobei die Vorspannvorrichtung einen Satz von Federelementen
(19) aufweist, und jeder Rolle (9) ein eigenes Federelement (19) zugeordnet ist, welche
eine Kraft zwischen Rolle (9) und Rollenrad (7) bewirkt, wobei diese Kraft die Rolle
(9) in Richtung des Anschlags (16) zieht.
10. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei die Rollen (9) drehbar sind
und die Rollen (9) zumindest in einem Abschnitt der Umlaufbahn, vorzugsweise zumindest
im Stützbereich (12), durch Abrollen an einem Abrollkörper (20) in eine Drehung versetzbar
sind, welche Drehung einer Abrollbewegung der Rollen (9) am untersten Gegenstand (2)
des Stapels entspricht.
11. Vorrichtung gemäss Anspruch 10, wobei der Abrollkörper (20) ein um einen Sektor der
Umlaufbahn gespanntes Seil (20) ist.
12. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei ein Rollenrad (7) mit einem
Satz von Rollen (9) vorliegt.
13. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei zwei Rollenräder (7) mit
zwei, symmetrisch zueinander angeordneten Sätzen von Rollen (9) vorliegen.
14. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei das mindestens eine Rollenrad
(7) und das Trägerrad (3) parallele Drehachsen aufweisen.
15. Vorrichtung gemäss einem der bisherigen Ansprüche, wobei das Trägerrad (3) und das
mindestens eine Rollenrad (7) mit gleichen Winkelgeschwindigkeiten rotierend angetrieben
sind.