[0001] Die Erfindung betrifft eine Tübbingschalung zur Herstellung von Tübbingen nach dem
               Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
 
            [0002] Derartige Tübbingschalungen sind bekannt. Die Tübbingschalung weist einen Grundkörper
               auf, an dem Seitenwände der Schalung schwenkbeweglich befestigt sind und der auf einer
               Fahrwerkanordnung mit Laufrädern abgestützt ist.
 
            [0003] Die Form des in der Tübbingschalung hergestellten Tübbings wird durch die Geometrie
               der Tübbingschalung vorgegeben. Es wurde beobachtet, daß die Geometrie eines mit der
               Tübbingschalung hergestellten Tübbings von dessen gewünschter Form abweicht, falls
               während der Herstellung dieses Tübbings eines der Laufräder auch nur geringfügig höher
               oder tiefer steht als die übrigen. Eine von der gewünschten Form abweichende Geometrie
               eines Tübbings führt jedoch zu einer stärkeren mechanischen Belastung, wenn dieser
               Tübbing in eine Tunnelauskleidung mit weiteren Tübbingen eingesetzt wird. Zudem kann
               die Wirkung von auf der Oberfläche des Tübbings angeordneten Dichtungen beeinträchtigt
               sein.
 
            [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tübbingschalung der eingangs genannten
               Art bereitzustellen, bei der die Geometrie der Schalung während einer Bewegung der
               Tübbingschalung gleichbleibender ist als bisher.
 
            [0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Tübbingschalung mit den Merkmalen des
               Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
               Unteransprüchen 2 bis 12 enthalten.
 
            [0006] Die Fahrwerkanordnung weist erfindungsgemäß wenigstens ein Federungselement auf,
               das den Grundkörper federnd lagert. Durch das Federungselement werden Unebenheiten
               eines Untergrunds, auf dem die Tübbingschalung bewegt wird, nicht über die Fahrwerkanordnung
               unmittelbar auf den Grundkörper übertragen, sondern von dem Federungselement ausgeglichen.
               Insbesondere wirken keine durch ein höher oder tiefer stehendes Laufrad bedingte Torsionskräfte
               auf den Grundkörper. Gerade diese in den Grundkörper übertragenen Torsionskräfte konnten
               jedoch als Hauptursache dafür identifiziert werden, daß die mit dem Grundkörper verbundenen
               Seitenwände Abweichungen in ihrer Geometrie zueinander und zum Grundköper erfahren
               und diese Abweichung auf den in der Tübbingschalung hergestellten Tübbing übertragen
               wird.
 
            [0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedem Laufrad ein eigenes Federungselement
               zugeordnet. Hierdurch ist ein konstruktiv einfacher Ausgleich der vertikalen Position
               jedes Laufrades möglich. Besonders bevorzugt sind die Laufräder dabei jeweils durch
               eine Einzelradaufhängung mit dem Grundkörper verbunden.
 
            [0008] Zumindest ein Federungselement wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
               von einer Schraubenfeder gebildet. Diese ist einerseits in der Lage, das sehr hohe
               Gewicht der mit Beton gefüllten Tübbingschalung mitzutragen und zudem ist eine Federung
               mittels Schraubenfeder einfach zu konstruieren und damit kostengünstig zu realisieren.
 
            [0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein Federungselement
               zwischen dem Grundkörper und einem Längslenker angeordnet, der einem Laufrad zugeordnet
               ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, sowohl stabil als auch konstruktiv einfach
               und damit kostengünstig realisierbar zu sein.
 
            [0010] Die Federkonstanten der Federungselemente sind mit Vorteil kleiner als die Federkonstante
               des Grundkörpers bei jeder Art einer torsionsbedingten Verformung, also einer Verdrehung
               des Grundkörpers in sich, wobei der Grundkörper zur Ermittlung seiner Federkonstanten
               als Drehstabfeder betrachtet werden kann. Durch diese Ausgestaltung werden Unebenheiten
               des Untergrunds stets von dem Federungselement ausgeglichen und nicht etwa durch eine
               Torsion des Grundkörpers.
 
            [0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Fahrwerkanordnung zumindest
               vier Laufräder auf. Diese Ausgestaltung gewährleistet eine hohe Kippstabilität der
               Tübbingschalung.
 
            [0012] Mit Vorteil ist der Grundkörper über genau drei Auflagerpunkte auf der Fahrwerkanordnung
               abgestützt. Alle Auflagerpunkte liegen damit stets in einer gemeinsamen Ebene. Bereits
               hierdurch werden keine Torsionskräfte von der Fahrwerkanordnung über die Auflagerpunkte
               in den Grundkörper der Tübbingschaulung übertragen. Bevorzugt sind dabei zwei Laufräder
               über eine Pendelachse miteinander verbunden, wobei der Grundkörper mit nur einem Auflagerpunkt
               auf der Pendelachse abgestützt ist. Diese Ausgestaltung ist besonders stabil gegenüber
               Kippbewegungen der Tübbingschalung während des Verfahrens. Dennoch werden auch hier
               keine Torsionskräfte in den Grundkörper übertragen. Mit Vorteil ist dabei zwischen
               dem Grundkörper und der Pendelachse ein Federungselement angeordnet, zum Beispiel
               in Form einer elastischen Zwischenlage. Ergänzend oder alternativ können jedoch auch
               ein oder mehreren Laufrädern weitere Federungselemente zugeordnet sein.
 
            [0013] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Fahrwerkanordnung
               genau drei Laufräder auf. Durch diese Ausgestaltung ist sichergestellt, daß der Grundkörper
               stets über genau drei Auflagerpunkte mit den bereits obengenannten Vorteilen gegenüber
               der Fahrwerkanordnung abgestützt ist. Die Auflagerpunkte werden dabei von den Achsen
               der Laufräder gebildet. Um die Fahrwerkanordnung der Tübbingschalung besonders kippstabil
               während des Verfahrens der Tübbingschalung auszugestalten, sind die Laufräder mit
               Vorteil in Fahrtrichtung jeweils in einer eigenen Spur laufend zueinander versetzt
               angeordnet. In einer hierzu alternativen Ausgestaltung sind zwei Laufräder in Fahrtrichtung
               in einer gemeinsamen Spur laufenden und das dritte Laufrad versetzt hierzu in einer
               weiteren Spur laufend angeordnet. Hierdurch können bereits am Einsatzort der Tübbingschalung
               verlegte Gleise und Kreislaufbahnen, auf denen bisher Tübbingschalungen mit vier oder
               mehr Laufrädern bewegt wurden, weiter verwendet werden.
 
            [0014] Die Oberseite des Grundkörpers bildet in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
               entweder selbst den Boden der Tübbingschalung oder aber sie trägt einen derartigen
               Boden. In beiden Fällen wird erreicht, daß der Boden der Tübbingschalung ebenfalls
               frei von Formverzerrungen infolge einer Torsion des Grundkörpers bleibt.
 
            [0015] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
               aus den Zeichnungen der nachfolgend beschriebenen, schematischen Ausführungsbeispiele
               der Erfindung; es zeigen:
               
               
                  - Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Tübbingschalung in teilweise geschnittener Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Gegenstandes der Fig. 1 nach der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine weitere erfindungsgemäße Tübbingschalung in der Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Gegenstandes der Fig. 3 nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung des Gegenstandes der Fig. 3 nach der Linie V-V in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine weitere erfindungsgemäße Tübbingschalung in der Seitenansicht und
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung des Gegenstandes der Fig. 6 nach der Linie VII-VII in Fig.
                     6.
 
            [0016] Nachfolgend werden gleichwirkende Elemente mit einer einheitlichen Bezugsziffer versehen.
 
            [0017] Fig. 1 und 2 zeigen schematisch eine erste Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
               Tübbingschalung 2. Die Tübbingschalung 2 weist einen Grundkörper 4 auf, an dem Seitenwände
               6 der Tübbingschalung schwenkbeweglich um Gelenke 8 befestigt sind. Eine Oberseite
               des Grundkörpers 4 bildet einen Boden 10 der Tübbingschalung 2, dessen Position in
               Fig. 1 von der vorderen Seitenwand 6 verdeckt ist, jedoch durch Bezugsziffer 10 angedeutet
               wird.
 
            [0018] Der Grundkörper 4 ist auf einer Fahrwerkanordnung 12 abgestützt. Die Fahrwerkanordnung
               12 weist Laufräder 14a, 14b, 14c, 14d auf, auf denen die Tübbingschalung verfahrbar
               ist. Im Ausführungsbeispiel werden die Laufräder 14a, 14b, 14c, 14d von Schienenrädern
               gebildet, die auf in den Figuren nicht dargestellten Gleisen einer Kreislaufbahn laufen
               können. Die Fahrwerkanordnung 12 weist Federungselemente 15 auf, die den Grundkörper
               4 federnd lagern. Jedem Laufrad 14a, 14b, 14c, 14d ist dabei im Ausführungsbeispiel
               ein eigenes Federungselement 15 in Form einer Schraubenfeder 15 zugeordnet. Die Laufräder
               14a, 14b, 14c, 14d sind über eine Einzelradaufhängung mit dem Grundkörper 4 verbunden.
               Die Federungselemente 15 sind zwischen dem Grundkörper 4 und jeweils einem Laufrad
               14a, 14b, 14c, 14d zugeordneten Längslenkern 18 angeordnet.
 
            [0019] Fig. 3 bis 5 zeigen eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Tübbingschalung
               mit nur drei Laufrädern 14a, 14b, 14c, die über diesen jeweils zugeordneten Einzelachsen
               16a, 16b, 16c mit dem Grundkörper 4 verbunden sind. Die Laufräder 14a, 14b, 14c sind
               in Fahrtrichtung jeweils in einer eigenen Spur laufend zueinander versetzt angeordnet.
               Die drei Spuren sind durch die gestrichelten Linien 20a, 20b, 20c veranschaulicht.
 
            [0020] Der Grundkörper 4 ist im Ausführungsbeispiel in Fig. 3 bis 5 über genau drei Auflagerpunkte
               22a, 22b, 22c auf der Fahrwerkanordnung 12 abgestützt. Die Auflagerpunkte 22a, 22b,
               22c werden dabei von der Verbindung der Einzelachsen 16a, 16b, 16c zu den Laufrädern
               14a, 14b, 14c gebildet. Die ungefähren Positionen der Auflagerpunkte 22a, 22b, 22c
               sind entsprechend bezifferte Pfeile lediglich angedeutet, ohne deren exakte Lage zu
               markieren. Die Federung 15 der Fahrwerkanordnung 12 ist in Fig. 3 bis 5 nicht dargestellt.
               Auch hier sind jedoch allen oder nur einzelnen Laufrädern 14a, 14b, 14c Federungselemente
               15 zugeordnet.
 
            [0021] Fig. 6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Tübbingschalung
               2, wobei die Fahrwerkanordnung 12 vier Laufräder 14a, 14b, 14d, 14e aufweist, von
               denen zwei Laufräder 14d, 14e über eine Pendelachse 24 miteinander verbunden sind.
               Das hintere Laufrad 14b ist in Fig. 6 von dem vorderen Laufrad 14a verdeckt. Der Grundkörper
               4 ist auf der Pendelachse 24 mit nur einem Auflagerpunkt 22d und zudem über die beiden
               weiteren Auflagerpunkte 22a, 22b der Einzelachsen 16a, 16b mit den Laufrädern 14a,
               14b abgestützt. Auch bei dieser Ausgestaltung ist der Grundkörper 4 somit gegenüber
               der Fahrwerkanordnung 12 auf genau drei Auflagerpunkten 22a, 22b, 22d abgestützt.
               Auch kann die ungefähre Position der Auflagerpunkte 22a, 22b, 22d nur durch entsprechende
               Pfeile angedeutet werden, ohne deren genaue Lage zu markieren. Die Pendelachse 24
               ist gegenüber dem Grundkörper 4 durch ein Federungselement 15 gefedert, das im Ausführungsbeispiel
               von einer elastischen Zwischenlage in Form einer Gummimanschette gebildet wird. Zudem
               können zusätzlich auch allen oder nur einzelnen Laufrädern 14a, 14b, 14d, 14e weitere
               Federungselemente 15 zugeordnet sein, die in Fig. 6 und 7 jedoch nicht dargestellt
               sind.
 
          
         
            
            1. Tübbingschalung (2) zur Herstellung von Tübbingen, mit einem Grundkörper (4), an dem
               Seitenwände (6) der Tübbingschalung (2) beweglich befestigt sind und der auf einer
               Fahrwerkanordnung (12) mit Laufrädern (14a, 14b, 14c, 14d, 14e) abgestützt ist, dadurch aekennzeichnet, daß die Fahrwerkanordnung (12) wenigstens ein Federungselement (15) aufweist, das
               den Grundkörper (4) federnd lagert.
 
            2. Tübbingschalung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Laufrad (14a, 14b, 14c, 14d, 14e) ein eigenes Federungselement (15) zugeordnet
               ist.
 
            3. Tübbingschalung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Federungselement (15) von einer Schraubenfeder gebildet wird.
 
            4. Tübbingschalung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Federungselement (15) zwischen dem Grundkörper (4) und einem einem
               Laufrad (14a, 14b, 14c, 14d) zugeordneten Längslenker (18) angeordnet ist.
 
            5. Tübbingschalung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkonstanten der Federungselemente (15) kleiner sind als die Federkonstante
               des Grundkörpers (4) bei jeder torsionsbedingten Verformung.
 
            6. Tübbingschalung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (4) über genau drei Auflagerpunkte (22a, 22b, 22c) auf der Fahrwerkanordnung
               (12) abgestützt ist.
 
            7. Tübbingschalung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwerkanordnung (12) zumindest vier Laufräder (14a, 14b, 14c, 14d, 14e) aufweist.
 
            8. Tübbingschalung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei Laufräder (14d, 14e) über eine Pendelachse (24) miteinander verbunden
               sind, auf der der Grundkörper (4) mit nur einem Auflagerpunkt (22d) abgestützt ist.
 
            9. Tübbingschalung (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Grundkörper (4) und der Pendelachse (24) ein Federungselement (15) angeordnet
               ist.
 
            10. Tübbingschalung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrwerkanordnung (12) genau drei Laufräder (14a, 14b, 14c) aufweist.
 
            11. Tübbingschalung (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (14a, 14b, 14c) in Fahrtrichtung jeweils in einer eigenen Spur laufend
               zueinander versetzt angeordnet sind.
 
            12. Tübbingschalung (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Laufräder (14a, 14b, 14c) in Fahrtrichtung in einer gemeinsamen Spur laufend
               und das dritte Laufrad (14a, 14b, 14c) versetzt hierzu in einer weiteren Spur laufend
               angeordnet sind.