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EP 2 128 421 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.12.2009 Patentblatt 2009/49 |
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Anmeldetag: 28.05.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK TR |
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Priorität: |
30.05.2008 DE 102008026179
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(71) |
Anmelder: DEUTZ Aktiengesellschaft |
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51149 Köln (DE) |
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Erfinder: |
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- Weitzenbürger, Hans
51149 Köln (DE)
- Klocke, Michael
42719 Solingen (DE)
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Brennkraftmaschine mit Abgasrückführung |
(57) Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine, insbesondere selbstzündende Brennkraftmaschine,
mit einem Abgassystem und einem Frischgassystem, wobei in das Frischgassystem eine
Ladeeinrichtung, insbesondere der Verdichter eines Abgasturboladers, eingeschaltet
ist, wobei das Abgassystem über eine gesteuerte Abgasrückführleitung mit dem Frischgassystem
verschaltet ist und wobei die flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine ein Kühlsystem
mit zumindest einem Wärmetauscher und einem Kühlsystem-Lüfter aufweist, und wobei
der Abgasrückführleitung zumindest ein einen zugeordneten Lüfter aufweisenden Abgasrückführwärmetauscher
zugeordnet ist.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine, insbesondere selbstzündende Brennkraftmaschine,
mit einem Abgassystem und einem Frischgassystem, wobei in das Frischgassystem eine
Ladeeinrichtung, insbesondere der Verdichter eines Abgasturboladers, eingeschaltet
ist, wobei das Abgassystem über eine gesteuerte Abgasrückführleitung mit dem Frischgassystem
verschaltet ist und wobei die flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine ein Kühlsystem
mit zumindest einem Wärmetauscher und einem Kühlsystem-Lüfter aufweist, und wobei
der Abgasrückführleitung zumindest ein einem zugeordneten Lüfter aufweisender Abgasrückführwärmetauscher
zugeordnet ist.
[0002] Eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der
DE 10 2005 047 840 A1 bekannt. Diese Brennkraftmaschine mit Abgasturboaufladung und Abgasrückführung weist
einen luftgekühlten Ladeluftkühler auf, dem ein ebenfalls luftgekühlter Abgasrückführkühler
zugeordnet ist. Für eine effektive Kühlung des zurückgeführten Abgases ist zusätzlich
ein wassergekühlter Abgasrückführkühler vorgesehen, der dem luftgekühlten Abgasrückführkühler
vorgeschaltet ist. Bevorzugt sind sämtliche Kühler zu einem Kühlmodul zusammengefasst
in dem vorderen Motorraum des Kraftfahrzeuges angeordnet und befestigt. Dabei ist
es aber auch vorgesehen, den luftgekühlten Abgaskühler unabhängig von dem Kühlmodul
an anderer Stelle im Motorraum anzuordnen und diesem gegebenenfalls einen eigenen
Lüfter zuzuordnen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine mit Aufladung und
mit gekühlter Abgasrückführung bereitzustellen, die problemlos in Aggregate oder Fahrzeuge
eingebaut werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt zunächst einmal die Erkenntnis zugrunde, dass bestehende gesetzliche
Regelungen zur Festlegung von Emissionsstufen, beispielsweise die ab 2012 kommende
EU-Regelung zur Emissionsstufe EURO VI, die Addition mehrerer Technologien zur Abgasnachbehandlung
erforderlich machen. So wird zum einen eine Abgasnachbehandlung durch den Einsatz
von verschiedenartigen katalytischen Systemen und/oder Partikelfiltersystemen notwendig
sein und zusätzlich neben verbrennungstechnischen Optimierungen eine Abgasrückführung
erforderlich sein. Unabhängig von den Umgebungsbedingungen müssen relativ niedrige
Temperaturniveaus für die Verbrennungsluft eingehalten werden. Dafür wird eine stark
gekühlte Luft aus der Aufladestrecke und Abgasrückführstrecke vorausgesetzt. Für die
Einbauten beziehungsweise Einbaukunden solcher weiterentwickelter Brennkraftmaschinen
besteht das Problem, die zuvor genannten Komponenten mit den erforderlichen Leitungen,
Steuergeräten und sonstigen Peripheriegeräten unterbringen. Darüber hinaus können
durch die (falls dies möglich ist) in dem jeweiligen Einbauraum zusätzlich untergebrachten
Komponenten vorhandene Luftströmungen (Zuluft, Kühlluft und Abluft) gestört werden.
[0005] Dadurch, dass erfindungsgemäß der Abgasrückführwärmetauscher brennkraftmaschinenfest
angeordnet ist, braucht für diesen kein zusätzlicher Einbauraum in den Motorraum bereitgestellt
werden und der Einbaukunde hat die Möglichkeit, auch in eng bemessene Motorräume eine
für die Erfüllung künftiger Emissionsstufen weiterentwickelte Brennkraftmaschine einzubauen.
Dieser Einbau hat zudem den Vorteil, dass das Gesamtsystem, bestehend aus Brennkraftmaschine
und Abgasrückführwärmetauscher, mit dem zugeordneten Lüfter kühltechnisch von dem
Brennkraftmaschinenhersteller optimiert werden kann, da insbesondere die Strömungsverhältnisse
bei dem Anbau an die Brennkraftmaschine bekannt sind beziehungsweise beispielsweise
prüfstandsmäßig ermittelt werden können, während dies beim Einbau in den Einbauraum
nicht der Fall ist.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist der zumindest eine Abgasrückführwärmetauscher
ein Gas-Gas-Wärmetauscher ist und dass das Kühlmedium ist Luft. Bei dieser Ausgestaltung
ist folglich die Kühlung des rückgeführten Abgases, die im Übrigen auf Temperaturen
von ca. 90°C bis 160°C erfolgt, vollständig von dem Kühlsystem der Brennkraftmaschine
getrennt und eine Beeinflussung dieses Kühlsystems ausgeschlossen.
[0007] In weiterer Ausgestaltung ist mit dem zumindest einen Gas-Gas-Wärmetauscher ein als
Gas-Flüssigkeit-Wärmetauscher ausgebildeter Abgasrückführwärmetauscher verschaltet
und das Kühlmedium ist Wasser. Eine solche Kombination ist sinnvoll, wenn beispielsweise
eine zusätzliche weitere Rückkühlung des rückgeführten Abgases erfolgen soll oder
muss. Auch kann diese zweifache Rückkühlung dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn
das Kühlsystem der Brennkraftmaschine nicht ausgelastet ist und mit anderen Worten
einen Teil der Kühlung des rückgeführten Abgases ohne negative Auswirkungen auf den
Kühlhaushalt der Brennkraftmaschine übernehmen kann. Bei dieser Ausgestaltung ist
der Gas-Flüssigkeit-Wärmetauscher vor den Gas-Gas-Wärmetauscher geschaltet, das heißt,
das Abgas durchströmt zunächst den Gas-Flüssigkeit-Wärmetauscher. Weiterhin wird darauf
hingewiesen, dass beide Wärmetauscher-Bauarten gegebenenfalls in mehrere einzelne
Wärmetauscher entsprechend den nachfolgend noch detaillierter erläuterten Anbauverhältnissen
an die Brennkraftmaschine aufgeteilt sein können.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist der Abgasrückführwärmetauscher an einer Stirnseite
und/oder einer Längsseite der Brennkraftmaschine angeordnet. Hier können mehrere Konzepte,
je nach Ausgestaltung und Ausstattung der Brennkraftmaschine, möglich sein. Dabei
kann der Wärmetauscher auch problemlos an bestimmte brennkraftmaschinenspezifische
Ausgestaltungen, die beispielsweise einen Übereckeinbau erforderlich machen, angepasst
sein.
[0009] In weiterer Ausgestaltung ist der Abgasrückführwärmetauscher als Kreuzstrom-Wärmetauscher,
Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher oder Wärmetauscher mit n-fachem Kreuzstrom ausgebildet.
Auch hier ist es möglich, eine individuelle Ausgestaltung und/oder Kombination zu
treffen, die bei dem Brennkraftmaschinenhersteller für die jeweilige Brennkraftmaschinenbaureihe
oder auch für einen Einbaukunden entwickelt wird.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Lüfter elektrisch, hydraulisch oder
mechanisch angetrieben. Gegebenenfalls ist hier auch beim denkbaren Einsatz mehrerer
Lüfter eine Kombination der verschiedenen Antriebsarten möglich. Auch ist es vorgesehen,
verschiedene Bauarten, also beispielsweise einen Axiallüfter oder Walzenlüfter zu
verbauen und/oder miteinander zu kombinieren.
[0011] Angebaut wird der Abgasrückführwärmetauscher an der Brennkraftmaschine bevorzugt
abgekoppelt über Schwingungselemente. Dabei kann dann der Lüfter über einen Halterahmen
direkt an dem Abgasrückführwärmetauscher befestigt werden. Denkbar ist aber auch ein
nochmalig abgekoppelter Anbau an dem Abgasrückführwärmetauscher oder aber ein starrer
oder abgekoppelter Anbau an der Brennkraftmaschine.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist der Lüfter mit einem Frischluftkanal verschaltet.
Hier kann auf örtliche Gegebenheiten eingegangen werden, indem beispielsweise der
Frischluftkanal mit verschiedenen Eintrittsöffnungen zur Abdeckung unterschiedlicher
Einbaugegebenheiten der Brennkraftmaschine versehen werden kann.
[0013] In weiterer Ausgestaltung ist dem Abgasrückführwärmetauscher ein Abluftkanal zugeordnet.
Dabei kann wiederum in weiterer Ausgestaltung der Abluftkanal parallel zu dem Abgassystem
der Brennkraftmaschine verlaufen und/oder der Abluftkanal mit dem Brennkraftmaschinenkühlsystem
verschaltet sein. Hier ergeben sich mehrere Ansätze, beispielsweise kann eine Vermischung
der Abluft des Abgaswärmetauschers mit der Abluft der Brennkraftmaschinen-/Fahrzeug-/Gerätekühlanlage
erfolgen. Dabei ergeben sich Kühlluftmassenströme ca. im Verhältnis 10:1, so dass
sich in Summe eine verträgliche Aufheizung des Motorraums ergibt.
[0014] Alternativ oder additiv kann (ein Teil) der Abluft des Abgasrückführwärmetauscher
mittels eines Abluftkanals parallel zum Abgassystem beziehungsweise dessen Abgasrohr
erfolgen. Dabei kann die Abluft des Abgasrückführwärmetauschers zur Kühlung des heißen
Abgasrohres verwendet werden und dann mittels des Abluftkanals aus dem Motorraum hinausgeführt
werden.
[0015] Durch alle diese Ausgestaltungen können einzeln oder in Kombination insbesondere
tiefere Abgastemperaturen zur Verbesserung der Abgaswerte erreicht werden. Weiterhin
erhält der Kunde ein fertig aufgebautes System, bestehend aus Brennkraftmaschine und
insbesondere Abgasrückführung mit Abgasrückführwärmetauscher und Lüfter, das neben
den schon geschilderten verbrennungstechnischen beziehungsweise abgastechnischen Vorteilen
auch eine Verringerung des Verrohrungsaufwands sowie Verkabelungsaufwands aufweist.
1. Brennkraftmaschine, insbesondere selbstzündende Brennkraftmaschine, mit einem Abgassystem
und einem Frischgassystem, wobei in das Frischgassystem eine Ladeeinrichtung, insbesondere
der Verdichter eines Abgasturboladers eingeschaltet ist, wobei das Abgassystem über
eine gesteuerte Abgasrückführleitung mit dem Frischgassystem verschaltet ist und wobei
die flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine ein Kühlsystem mit zumindest einem Wärmetauscher
und einem Kühlsystem-Lüfter aufweist, und wobei der Abgasrückführleitung zumindest
ein einen zugeordneten Lüfter aufweisenden Abgasrückführwärmetauscher zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abgasrückführwärmetauscher brennkraftmaschinenfest angeordnet
ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abgasrückführwärmetauscher ein Gas-Gas-Wärmetauscher ist und dass
das Kühlmedium Luft ist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zumindest einen Gas-Gas-Wärmetauscher ein als Gas-Flüssigkeit-Wärmetauscher
ausgebildeter Abgasrückführwärmetauscher verschaltet ist und dass das Kühlmedium Wasser
ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abgasrückführwärmetauscher an einer Stirnseite und/oder einer
Längsseite der Brennkraftmaschine angeordnet ist.
5. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abgasrückführwärmetauscher als Kreuzstrom-Wärmetauscher ausgebildet
ist.
6. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter elektrisch, hydraulisch oder mechanisch angetrieben ist.
7. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter mit einem Frischluftkanal verschaltet ist.
8. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Abgasrückführwärmetauscher ein Abluftkanal zugeordnet ist.
9. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abluftkanal parallel zu dem Abgassystem verläuft.
10. Brennkraftmaschine nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abluftkanal mit dem Brennkraftmaschinenkühlsystem verschaltet ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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