[0001] Die Erfindung betrifft eine Ofenmuffel, insbesondere Backofenmuffel mit mindestens
zwei aneinander grenzenden Wandelementen, die einen insbesondere als Garraum dienenden
Innenraum zumindest bereichsweise begrenzen, wobei die Wandelemente aus Glas oder
Glaskeramik bestehen, und wobei die benachbarten Wandelemente zueinander im Winkel
stehen.
[0002] Elektrisch beheizte Backöfen für Standherde oder zum Einbau in eine Küchenzeile sind
allgemein bekannt. Der Backofen besteht im Wesentlichen aus einer emaillierten Backofenmuffel,
die oben und unten mit Rohrheizkörpern beheizt wird. Auf der Vorderseite wird die
Backofenmuffel mit einer gerahmten Glastür verschlossen. Üblicherweise ist die obere
Beheizung im Innenraum der Backofenmuffel angeordnet und wird bei hochwertigen Backöfen
noch von einem zweiten Heizkörper unterstützt, der eine Grill-Funktion des Backofens
erlaubt. Der untere Heizkörper ist auf der Außenseite des Muffelbodens aufgebracht.
Neben diesen Standard-Beheizungen für Ober-/Unterhitze und Grillbetrieb wird häufig
noch in die Rückwand ein Umluftgebläse eingesetzt, das zusätzlich auch noch einen
separaten Heizring haben kann, um nicht nur Luft umzuwälzen, sondern auch selber heiße
Luft zu erzeugen.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, Backofenwände aus Glas oder Glaskeramik zu gestalten. Der
Einsatz von Glaskeramik in Backöfen an sich ist bereits in der
CA 2,183,498 beschrieben. Hier wird der Backofen zur besseren Reinigbarkeit aus Glaskeramik vorgeschlagen.
In der
DE 35 27 957 C2 wird eine Backofenmuffel aus Glaskeramik beschrieben, die lösbar zusammengefügt ist
und die durch von außen aufmontierte Strahlungsheizkörper beheizt wird. Die Scheiben
werden in ein Trag- oder Halterahmengestell eingeschoben, durch die dabei entstehenden
Kanten und Fugen, insbesondere in den unteren Eckbereichen der Backofenmuffel ist
diese nur sehr schlecht zu reinigen. Darüber hinaus ist der konstruktive Aufwand hoch.
Dem Rechnung tragend wird in der
DE 35 27 958 C2 eine emaillierte Stahlblechmuffel vorgeschlagen, bei der in den Seitenwänden Fensteröffnungen
vorgesehen sind, in die Glas- beziehungsweise Glaskeramikscheiben eingesetzt werden.
In diesem Fall besteht das gleiche Problem mit den schlecht zu reinigenden Fugen und
Verbindungsstellen und zusätzlich ist ein Großteil des Muffelraums weiterhin aus emailliertem
Stahlblech ausgebildet.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine leicht reinigbare Ofenmuffel mit geringem konstruktivem
Aufwand bereit zu stellen.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Wandelemente einstückig miteinander verbunden
sind und ein Formteil bilden. Erfindungsgemäß sind die Wandelemente gegeneinander
abgewinkelt. Damit entsteht im Übergangsbereich der beiden Wandelemente dem Innenraum
zugewandt eine geschlossene Kontur, die leicht reinigbar ist. Die einteilige Verbindung
der Wandelemente aus Glas oder Glaskeramik schafft einen mechanischen Verbund, der
statisch ausreichend stabil ist. Es kann zugunsten einer einfachen Konstruktion damit
auf einen Tragrahmen verzichtet werden.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass das Formteil drei Wandelemente aufweist, und dass die Wandelemente derart angeordnet
sind, dass das Formteil im Wesentlichen V- oder U-förmig ausgebildet ist. Wenn die
Gestaltung der Ofenmuffel dabei vorsieht, dass von dem als Boden- oder Deckwand ausgebildeten
Wandelement an gegenüberliegenden Wandelementen die beiden als Seitenwände ausgebildeten
Wandelemente abgebogen sind, dann sind alle Kantenbereiche der Ofenmuffel, in denen
sich üblicherweise Verschmutzungen verstärkt ansammeln, leicht reinigbar.
[0007] Eine denkbare Effindungsalternative sieht vor, dass die der Ofenmuffelvorder- und/oder
-rückseite zugewandten Begrenzungsränder der gegeneinander abgebogenen Wandelemente
zur Bildung einer ebenen Dichtfläche ineinander übergehen. An der Ofenmuffelvorderseite
gelingt dann auf einfache Weise der Anschlag und die Abdichtung der Ofentür. Rückseitig
kann an dem Formteil ein weiteres Wandelement abgedichtet angelegt sei, das die Rückseite
des Innenraumes begrenzt.
[0008] Es kann auch vorgesehen sein, dass wenigstens eines der Wandelemente an seiner dem
anderen, angeformten Wandelement abgewandten Seite eine ebene Dichtfläche bildet.
Dann lassen sich seitlich an die Wandelemente zusätzlich Wandelemente oder auch weitere
Formteile auf einfache Weise abgedichtet anbauen.
[0009] Die Funktionalität des Formteils lässt sich noch zusätzlich dadurch verbessern, wenn
vorgesehen ist, dass wenigstens eines der Wandelemente wenigstens ein einstückig angeformtes
Funktionselement (Vorsprung, Aufnahme, Eintiefung) aufweist, das in die dem Innenraum
zugewandte Innenfläche des Wandelements eingeformt ist oder in den Innenraum von der
Innenfläche vorsteht.
[0010] Hierbei kann eine Ofenmuffel beispielsweise dergestalt sein, dass das Funktionselement
im Bereich der Vorder- und/oder Rückseite der Ofenmuffel an das den Ofenmuffelboden
und/oder an die die Ofenmuffelseitenwände bildenden Wandelemente ein- oder angeformt
ist. Das Funktionselement kann dann als Barriere beziehungsweise Auslaufschutz für
Fett verwendet sein.
[0011] Denkbar ist auch, dass die Funktionselemente in Form von Aufnahmen in wenigstens
eine der die Ofenmuffelseitenwände bildenden Wandelemente an- oder eingeformt sind.
Dann können die Funktionselemente hier eine Tragfunktion übernehmen. Dabei ist eine
bevorzugte Ausführungsvariante der Ofenmuffel
dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden, die Ofenmuffelseitenwände bildenden Wandelementen Aufnahmen angeordnet
sind, die in Richtung der Ofenmuffeltiefe verlaufende Führungen für Backbleche bilden.
Auch hier ist dem Gedanken der einfachen Reinigbarkeit konsequent Rechnung getragen.
[0012] Das Funktionselement kann auch in Form eines Fettauffangs als Eintiefung in den Ofenmuffelboden
eingeformt sein.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Erfindungsausgestaltung kann es auch vorgesehen sein, dass
der Innenraum von wenigstens zwei Formteilen begrenzt ist. Die Formteile können dann
zusammengesetzt werden, um den Innenraum zumindest bereichsweise zu begrenzen. Hierbei
ergibt sich eine stabile Konstruktion dadurch, dass die Formteile rahmenartig den
Ofenmuffelboden, die beiden Ofenmuffelseitenwände und den Ofenmuffeldeckel bilden.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass an dem Formteil wenigstens
ein plattenartiges Wandelement gehalten ist, das den Innraum begrenzt und dass das
Formteil und das wenigstens eine plattenartige Wandelement rahmenartig den Ofenmuffelboden,
die beiden Ofenmuffelseitenwände und den Ofenmuffeldeckel bilden.
[0015] Bei den beiden vorgenannten rahmenartigen Aufbauten gelingt eine stabile Fixierung
des Verbands auf einfache Weise dadurch, dass die Formteile oder das Formteil und
das plattenartige Wandelement mittels Umreifungselementen gegeneinander verspannt
sind. Um dem unterschiedlichen Wärme-Ausdehnungsverhalten des Umreifungsbandes und
des Glases/der Glaskeramik Rechnung zu tragen, kann es vorgesehen sein, dass das Umreifungselement
zumindest bereichsweise federelastisch ausgebildet ist oder ein Federelement aufweist.
[0016] Wenn die erfindungsgemäße Ofenmuffel dergestalt ist, dass im Bereich der Stoßstelle
zweier aneinander gesetzter Formteile oder im Bereich der Stoßstelle eines Formteils
mit einem plattenartigen Wandelement ein Tragteil gehalten ist, dann lässt sich die
Funktionalität mit geringem Aufwand erhöhen. Das Tragteil kann dann entweder innenseitig
oder außenseitig zur Anbindung von Anbauteilen dienen. Denkbar ist, dass im Innenraum
ein Traggestell befestigt wird (beispielsweise für Backbleche, Bräter etc.). Außenseitig
kann das Tragteil beispielsweise Halterungen zur Aufhängung der Ofenmuffel in dem
Herd besitzen.
[0017] Denkbar ist auch, dass das Umreifungselement Halteelemente aufweist. Dann können
an dem Umreifungselement beispielsweise Heizelemente befestigt werden. Die Halteelemente
können auch zur Aufhängung der Ofenmuffel im Herd eingesetzt werden.
[0018] Das Tragteil kann auch ein Leuchtelement zur Ausleuchtung des Innenraums aufweisen.
Als temperaturbeständiges Leuchtelement lassen sich insbesondere auch Lichtleitfasern
verwenden, die im Bereich der Stoßstelle ihr Licht in den Rand des Wandelements einkoppeln.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Es zeigen:
[0020]
- Fig. 1
- einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 1 gefertigt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 3
- einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 4
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 3 gefertigt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 5
- einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 6
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 5 gefertigt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 7
- einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 8
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 7 gefertigt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 9
- einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 10
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 9 gefertigt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 11
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 9 gefertigt ist, in Frontansicht,
- Fig. 12
- einen flächenförmigen Zuschnitt aus einem Glas- oder Glaskeramikmaterial in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 13
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 12 gefertigt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 14
- ein Formteil, das aus dem Zuschnitt gemäß Fig. 11 gefertigt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 15
- ein aus zwei baugleichen U-förmigen Formteilen zusammengegesetztes Ofenmuffelbauteil
in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 16
- eine der Fig. 15 entnommene Detailansicht,
- Fig. 17
- ein aus zwei baugleichen U-förmigen Formteilen zusammengegesetztes Ofenmuffelbauteil
in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 18
- eine der Fig. 17 entnommene Detailansicht,
- Fig. 19
- ein aus zwei baugleichen U-förmigen Formteilen zusammengegesetztes Ofenmuffelbauteil
in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 20
- eine der Fig. 19 entnommene Detailansicht,
- Fig. 21
- ein aus einem U-förmigen Formteil und einem plattenförmigen Wandelement zusammengesetztes
Ofenmuffelbauteil in perspektivischer Detailansicht,
- Fig. 22
- eine der Fig. 21 entnommene Detailansicht,
- Fig. 23
- abschnittsweise ein Umreifungselement in perspektivischer Darstellung und
- Fig. 24
- eine Detailansicht einer Ofenmuffel in Frontansicht.
[0021] Die Fig. 1 zeigt einen flächenförmigen rechteckigen Zuschnitt 10.1 aus Glas oder
Glaskeramik, der von einem Glas/Glaskeramikband abgehängt ist. Auf der Oberseite des
Zuschnitts 10.1 ist ein durchgehender Vorsprung 17 anprofiliert, der während des Walzens
das Glasband aus der Schmelze ausgeformt ist. In der Fig. 1 sind gestrichelte Biegelinien
18.1 angedeutet, die in Breitenrichtung des Zuschnitts 10.1 verlaufen. An diesen Biegelinien
18.1 wird der Zuschnitt 10.1 zu dem in Fig. 2 gezeigten Formteil 10 umgeformt. Dabei
werden zwei vertikale seitliche Wandelemente 11 U-förmig von einem horizontalen Wandelement
12 an den Biegelinien 18.1 unter Bildung gerundeter Biegekanten 18 abgebogen. Die
Wandelemente 11 stehen zueinander parallel und senkrecht zum Wandelement 12. Denkbar
ist auch, dass die Wandelemente 11 in einem Winkel größer als 90° zu dem Wandelement
12 V-förmig angestellt sind.
[0022] Wie die Fig. 2 erkennen lässt, bildet der Vorsprung 17 im Bereich der Frontseite
der Ofenmuffel eine Überlaufbarriere am Backofen (Wandelement 12), die ein Auslaufen
von beispielsweise Fett verhindert. Die Innenflächen 13 der Wandelemente 11 und 12
gehen zugunsten einer guten Reinigbarkeit in den Kopplungsbereichen gerundet ineinander
über. Die vorderseitigen und rückseitigen Kanten der Wandelemente 11 und 12 gehen
bündig ineinander über, so dass sich ebene Dichtflächen 19.1 und 19.3 ergeben. Frontseitig
kann daran eine Ofentür (nicht dargestellt) und rückseitig ein weiteres Wandelement
(nicht dargestellt) abgedichtet angeschlagen werden. Die freien Enden der Wandelemente
11 bilden horizontale Dichtflächen 19.2.
[0023] In den Fig. 2 und 3 ist ein Zuschnitt 10.1 beziehungsweise ein Formteil 10 für eine
Ofenmuffel beschrieben, die in ihrer Gestaltung dem Zuschnitt 10.1 und dem Formteil
10 gemäß Fig. 1 und 2 entsprichen. Unterschiedlich ist lediglich die Ausbildung eines
zweiten Vorsprunges 17. Dieser ist im rückseitigen Ofenmuffelbereich angeordnet. Zwischen
den beiden bodenseitigen Vorsprüngen 17 und den jeweiligen Wandelementen 11 wird somit
ein räumlich begrenzter Auffang gebildet.
[0024] In den Fig. 5 und 6 sind Ausgestaltungen der Erfindung gezeigt, die der Fig. 1 und
2 im Wesentlichen entsprechen. Wie die Fig. 5 erkennen lässt, ist in die Innenfläche
13 der die seitlichen Wandelemente 11 bildenden Zuschnittbereiche eine wellenförmige
Profilierung eingetieft. Dabei sind schienenförmige Aufnahmen 15 abgebildet, die in
Richtung der Ofenmuffeltiefe (entspricht Breite des Zuschnitts 10.1) verlaufen. Die
Aufnahmen 15 sind dabei von den Vorsprüngen 16 der wellenförmigen Profilierungen begrenzt.
Die Profilierung wird während des Walzens des Glasbandes aus der Schmelze ausgeprägt.
Die Aufnahmen 15 der beiden Wandelemente 11 sind einander gegenüberliegend derart
angeordnet, dass dort Backbleche oder Führungsschienen eingeschoben werden können.
[0025] Im Unterschied zu der Ausführung gem. Fig. 5 und 6 kann die wellenförmige Profilierung
sowohl in der Innen- als auch in der Außenfläche 13 und 14 der Wandelemente 11 vorgesehen
sein, so dass sich insgesamt ein welliges Bild der seitlichen Muffelwandung (Wandelement
11) ergibt. Die Funktion der sich innenseitig ergebenden Aufnahmen 15 und Vorsprünge
16 entspricht der gemäß Fig. 6. Allerdings können die Vorsprünge 16 gemäß Fig. 7 und
8 intensiver ausgeprägt werden.
[0026] In den Fig. 9 bis 11 ist ein Formteil für eine Ofenmuffel gezeigt, bei der das bodenseitige
Wandelement 12 zur Aufnahme von Überlauf eine Eintiefung 20 aufweist. Ausgehend von
einer flachen Glaskeramik-Scheibe, wie in Fig. 9 dargestellt, wird beim Umformprozess
oder als nachgeschalteter separater Verformungsprozess eine Mulde im Bodenbereich
abgesenkt. Diese muldenförmige Absenkung kann üblicherweise bei Wiedererwärmung allein
durch die Schwerkraft der Glaskeramik-Scheibe erzeugt werden.
[0027] Die Fig. 12 bis 14 zeigen ebenfalls die Ausbildung einer Bodenwanne zur Aufnahme
von Überlaufvolumen. In diesem Fall ist die Bodenwanne allerdings durch eine Zwangsverformung
des Vorläuferglases erzeugt worden, durch Pressen oder Vakuumsenken. Vorteil ist hier,
dass größere und schärfer ausgeprägte Formen (Biegekanten 20.1 und 20.2) möglich sind,
als bei der Herstellung wie in Fig. 10 und 11 gezeigt.
[0028] In der Fig. 15 ist ein Bauteil für eine Ofenmuffel dargestellt, das aus zwei U-förmigen
Formteilen 10 zusammengesetzt ist, die bis auf den Vorsprung 17 entsprechend Fig.
2 gefertigt und ausgestaltet sind. Die beiden Formteile 10 sind baugleich, weswegen
nur ein Fertigungswerkzeug erforderlich ist. Die beiden Formteile 10 werden unter
Zwischenlage eines Teflon- oder Graphit-Bandes als Dichtelement 19.4 im Bereich der
Dichtflächen 19.2 gegeneinander gestellt. Damit ergibt sich ein umlaufender Rahmen,
bei dem die seitlichen Wandelemente 11 der beiden Formteile 10 jeweils die Ofenmuffelseitenwände
und die Wandelemente 12 jeweils die Ofenmuffeldeckenbeziehungsweise -bodenwand bilden.
[0029] Das rahmenartige Bauteil wird mit zwei Umreifungselementen 30, die als Spannbänder
ausgebildet sind, in Form gehalten. Das Umreifungselement (30) ist als Metallband
ausgeführt, das an seinen Bandenden mit nach außen gerichteten Abwinklungen 31 versehen
ist. Aus den Abwinklungen 31 sind Laschen 31.1 freigestanzt und abgebogen. Die Laschen
31.1 weisen jeweils einen Durchbruch 31.2 auf. Die Umreifungselemente 30 werden vorder-
bzw. rückseitig um den Rahmen geschlungen und die Bandenden aufeinander ausgerichtet.
Zwischen dem Umreifungselement (30) und den Formteilen 10 kann ein Teflon- oder Graphitband
als Kratzschutz eingelegt sein.
[0030] Bei der Verbindung von Glaskeramik-Muffeln mit Metallteilen müssen grundsätzlich
die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen beider Materialien beachtet werden, da sich
der Metallrahmen weitet oder aber wenn der Metallrahmen in der Backofenmuffel Innen
eingreifen würde oder mit der Backofenmuffel fest verbunden wäre, würde die Glaskeramik-Muffel
beim Aufheizen einreißen und zerbrechen. Aus diesem Grund sind die Bandenden des Umreifungselementes
30 mit einem Federelement 32 verbunden. Die Federenden sind in die Durchbrüche 31.2
der Abwinklungen 31 vorgespannt eingehangen. Damit wird dem unterschiedlichen Wärmeausdehnungsverhalten
Rechnung getragen. Das Federelement 32 kann auch an anderer als der in Fig. 16 gezeigten
Stelle angeordnet sein. Denkbar ist es auch, dass die beiden Formteile 10 miteinander
stoffschlüssig verbunden, beispielsweise verlötet oder verschweißt sind.
[0031] Die in den Fig. 17 und 18 gezeigte Anordnung entspricht der Fig. 14 und 15, wobei
im Bereich der Stoßstellen der Formteile 10 Tragteile 40 in Form von Profilabschnitten
eingesetzt sind. Die Tragteile 40 weisen eine Steg 40 auf, der im Bereich der Außenseite
einen verdickten Ansatz 42 trägt. Innenseitig ist am Steg 40 ein Halteabschnitt 44
angeformt, der zwei Schenkel 45 trägt. Die Schenkel 45 sind zueinander parallel beabstandet.
Von den Schenkelenden 45 gehen rechtwinklig Endabschnitte 46 ab, so dass sich eine
hinterschnittene, in Tiefenrichtung verlaufende Aufnahme 43 ergibt. In dieser Aufnahme
43 können Befestigungsmittel (Gestelle, Backbleche, Laufrollen, Führungsschienen etc.)
im Innenraum der Ofenmuffel gehalten und fixiert werden. Der Ansatz 42 und der Halteabschnitt
44 verhindern, dass das Tragteil 40 aus der Stoßstelle gezogen werden kann. Zwischen
dem Steg 41 und den Dichtflächen 19.2 sind jeweils Dichtelemente 19.4 eingelegt.
[0032] Die Ausgestaltungsvariante nach Fig. 19 und 20 unterscheidet sich von der nach Fig.
17 und 18 dadurch, dass der Steg 41 des Tragteils 40 als Hohlprofil ausgebildet ist
und Leuchtelemente 47 in Form einer Leuchtdioden-Kette zur Beleuchtung des Garraums
aufnimmt. Denkbar ist selbstverständlich auch ein Tragteil 40, das keine Aufnahme
43 bildet und nur die Leuchtelemente 47 aufnimmt.
[0033] Ergänzend zu den in Fig. 15 bis 20 gezeigten halbschaligen Formteilen 10 ist auch
denkbar, die seitlichen Wandelemente 11 des U-Profils höher auszugestalten und als
Muffeldeckel ein im Wesentlichen gerades Wandelement 50 in Form einer Glaskeramik-Scheibe
aufzusetzen. Die Verbindung und Befestigung erfolgt analog den in Fig. 15 bis 20 beschriebenen
Möglichkeiten.
[0034] Zur Halterung der Backofenmuffel im gesamten Backherd wird vorgeschlagen, das Umreifungselement
30 mit ausgeprägter Lasche 33 zu versehen, wie in Fig. 23 gezeigt. Die ausgeprägten
Laschen 23 können über verbrödeln, verschrauben, vernieten oder verschweißen mit einem
Herdrahmen 60 flexibel verbunden werden. In dem Zwischenraum zwischen Herdrahmen und
Backofenmuffel kann ein Dichtelement 34 in Form eines umlaufenden Gewebeschlauches
eingeknipst werden. Dies ist eine bekannt Technik, wie sie heute bereits bei Pyrolysebacköfen
Verwendung findet. Bei dieser Verbindungsart wird der unterschiedlichen Ausdehnung
von Glaskeramik und Metall Rechnung getragen und es wird sichergestellt, dass durch
thermische Ausdehnung kein Bruch der Backofenmuffel erzeugt wird.
[0035] Das Dichtelement 34 wird von einer Klammer 35 gehalten. Die Klammer 35 ist zwischen
dem Umreifungselement 30 und dem Herdrahmen 60 angeordnet, wie dies Fig. 24 veranschaulicht.
1. Ofenmuffel, insbesondere Backofenmuffel mit mindestens zwei aneinander grenzenden
Wandelementen (11, 12, 50), die einen insbesondere als Garraum dienenden Innenraum
zumindest bereichsweise begrenzen, wobei die Wandelemente (11, 12, 50) aus Glas oder
Glaskeramik bestehen, und wobei die benachbarten Wandelemente (11, 12, 50) zueinander
im Winkel stehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandelemente (11, 12, 50) einstückig miteinander verbunden sind und ein Formteil
(10) bilden.
2. Ofenmuffel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (10) drei Wandelemente (11, 12) aufweist, und dass die Wandelemente
(11, 12) derart angeordnet sind, dass das Formteil im Wesentlichen V- oder U-förmig
ausgebildet ist.
3. Ofenmuffel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass von dem als Boden- oder Deckwand ausgebildeten Wandelement (13) an gegenüberliegenden
Wandelementen die beiden als Seitenwände ausgebildeten Wandelemente (11) abgebogen
sind (Biegekante 18).
4. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Ofenmuffelvorder- und/oder -rückseite zugewandten Begrenzungsränder der gegeneinander
abgebogenen Wandelemente (11, 12) zur Bildung einer ebenen Dichtfläche (19.1 und/oder
19.3) ineinander übergehen.
5. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der Wandelemente (11, 12) an seiner dem anderen, angeformten Wandelement
(11, 12) abgewandten Seite eine ebene Dichtfläche (19.2) bildet.
6. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der Wandelemente (11, 12) wenigstens ein einstückig angeformtes
Funktionselement (Vorsprung (16, 17), Aufnahme (15), Eintiefung (20)) aufweist, das
in die dem Innenraum zugewandte Innenfläche (13) des Wandelements (11, 12) eingeformt
ist oder in den Innenraum vorstehend von der Innenfläche (13) vorsteht.
7. Ofenmuffel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Funktionselement (Vorsprung) (17) im Bereich der Vorder- und/oder Rückseite der
Ofenmuffel an das den Ofenmuffelboden und/oder die Ofenmuffelseitenwände bildenden
Wandelemente (11, 12) ein- oder angeformt ist.
8. Ofenmuffel nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funktionselemente in Form von Aufnahmen (15) in wenigstens eine der die Ofenmuffelseitenwände
bildenden Wandelemente (11, 12) an- oder eingeformt sind.
9. Ofenmuffel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den beiden, die Ofenmuffelseitenwände bildenden Wandelementen (11) Aufnahmen (15)
angeordnet sind, die in Richtung der Ofenmuffeltiefe verlaufende Führungen für Backbleche
bilden.
10. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das den Ofenmuffelboden bildende Wandelement (12) eine in die Innenfläche (13) eingeformte
Eintiefung (20) aufweist.
11. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenraum von wenigstens zwei Formteilen (10) begrenzt ist.
12. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formteile (10) rahmenartig den Ofenmuffelboden, die beiden Ofenmuffelseitenwände
und den Ofenmuffeldeckel bilden.
13. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Formteil (10) wenigstens ein plattenartiges Wandelement (50) gehalten ist,
das den Innraum begrenzt.
14. Ofenmuffel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (10) und das wenigstens eine plattenartige Wandelement (50) rahmenartig
den Ofenmuffelboden, die beiden Ofenmuffelseitenwände und den Ofenmuffeldeckel bilden.
15. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formteile oder das Formteil (10) und das plattenartige Wandelement (50) mittels
Umreifungselementen (30) gegeneinander verspannt sind.
16. Ofenmuffel nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umreifungselement (30) zumindest bereichsweise federelastisch ausgebildet ist
oder ein Federelement (32) aufweist.
17. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Stoßstelle zweier aneinander gesetzter Formteile (10) oder im Bereich
der Stoßstelle eines Formteils (10) mit einem plattenartigen Wandelement (50) ein
Tragteil (40) gehalten ist.
18. Ofenmuffel nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragteil (40) dem Innenraum zugewandt wenigstens eine Befestigungsaufnahme (43)
aufweist.
19. Ofenmuffel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umreifungselement (30) Halteelemente (33) aufweist.
20. Ofenmuffel nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragteil wenigstens ein Leuchtelement (47) aufweist.
21. Ofenmuffel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umreifungselement (30) ein Dichtelement (34) trägt.