[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Initiator, insbesondere für Feststoffraketenmotore
und Gefechtsköpfe, der bei Erreichen einer Schwelltemperatur ausgelöst wird, um die
Wirkung der Entzündung des Treib- bzw. Explosivstoffs des Feststoffraketenmotors oder
Gefechtskopfes oberhalb der Schwelltemperatur herabzusetzen.
[0002] Der Feststofftreibsatz eines Raketenmotors ist so ausgelegt, dass er annähernd kontinuierlich
abbrennt, wenn sich die Masse des Treibsatzes auf einer verhältnismäßig niedrigen
Temperatur befindet. Wenn ein Feststoffraketenmotor dagegen beispielsweise durch einen
Brand auf eine Schwelltemperatur von beispielsweise 160° und mehr erwärmt wird, kann
eine Deflagration ggf. auch Explosion auftreten, die z. B. auf einem Schiff verheerende
Folgen haben kann.
[0003] Um eine Selbstentzündung des Treibsatzes bei hohen Temperaturen, beispielsweise einem
Brand, damit eine Explosion zu verhindern, ist es bei Airbags bekannt, den Treibsatz
des Gasgenerators mit einem Frühzünd-Pulver mit niedriger Selbstentzündungstemperatur
zu zünden, wodurch der Treibsatz kontrolliert abbrennen kann, bevor er die eine Explosion
auslösende Schwelltemperatur erreicht.
[0004] Bei einem Feststoffraketenmotor liegt die Schwelltemperatur jedoch deutlich niedriger
als bei einem Airbag-Treibsatz. Ein Anzündpulver mit einer niedrigen Schwelltemperatur
für Feststoffraketenmotore steht jedoch nicht zur Verfügung. Gleiches gilt für Gefechtsköpfe.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Initiator bereitzustellen, der bei Erreichen
einer Schwelltemperatur ausgelöst wird, um die Wirkung einer Entzündung des Treib-
bzw. Explosivstoffs insbesondere eines Feststoffraketenmotors oder Gefechtskopfes
über, also jenseits der Schwelltemperatur herabzusetzen.
[0006] Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten Initiator erreicht.
In den Unteransprüchen 2 bis 13 sind bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Initiators wiedergegeben. Die Ansprüche 14 bis 17 betreffen bevorzugte Verwendungen
des erfindungsgemäßen Initiators.
[0007] Nach der Erfindung ist eine Druckeinrichtung vorgesehen, deren Druck bei Erreichen
der Schwelltemperatur freigesetzt wird, um durch Umwandlung des Drucks in Bewegungsenergie
den Initiator auszulösen. Damit entzündet der Initiator den Treibsatz bzw. Explosivstoff,
bevor dieser die Schwelltemperatur erreicht und damit durch heftige Reaktion (Deflagration
oder Detonation) große Schäden in der Umgebung hervorruft. Das Überschreiten der Schwelltemperatur
wird somit erfindungsgemäß verhindert.
[0008] Als Schwelltemperatur wird die Temperatur bezeichnet, bei der bei einem Festtreibstoff
anstelle eines kontrollierten Abbrands eine Deflagration oder Explosion erfolgt bzw.
ein Explosivstoff deflagriert oder explodiert. Diese Temperatur kann je nach Treibstoff
bzw. Explosivstoff z. B. zwischen 120 bis 200°C, insbesondere zwischen 140 und 180°C
liegen. Die Auslösetemperatur, also die Temperatur, bei der der erfindungsgemäße Initiator
ausgelöst wird, soll möglichst nahe der Schwelltemperatur liegen. Vorzugsweise wird
jedoch eine Sicherheitsmarge eingehalten, die z. B. maximal 50°C, insbesondere maximal
30°C unterhalb der Schwelltemperatur liegt.
[0009] Die Druckeinrichtung kann durch eine Druckkammer gebildet werden, die mit einem Verschluss
verschlossen ist und einen Stoff enthält, der bei Erreichen der Schwelltemperatur
einen Druck erzeugt, der ausreicht, um den Verschluss zu öffnen. Der freigesetzte
Druck wird dann in Bewegungsenergie umgewandelt, die zur Auslösung des Initiators
führt.
[0010] Der Stoff in der Druckkammer kann Wasser oder ein anderer Stoff sein, der bei der
Schwelltemperatur einen so hohen Dampfdruck aufweist, dass der Verschluss der Druckkammer
geöffnet wird. Der Stoff der Druckkammer kann jedoch auch ein Stoff sein, der sich
bei Schwelltemperatur unter Gasbildung zersetzt und dadurch einen Druck aufbaut, der
zum Öffnen des Verschlusses der Druckkammer führt.
[0011] Der Verschluss der Druckkammer kann beliebig ausgebildet sein, beispielsweise ein
Stopfen. Vorzugsweise wird er jedoch durch eine Berstscheibe gebildet.
[0012] Der Initiator kann ein elektrisch ansteuerbarer Initiator sein, z. B. ein Initiator,
bei welchem eine Zündladung durch einen elektrisch erhitzten Draht gezündet wird ("Semi-conductor
bridge initiators, SCB"). Ggf. kann die Zündladung auch durch einen elektrisch zur
Explosion gebrachten Draht gezündet werden ("Exploding bridgewire initiators, EBW").
[0013] Dabei kann zur Stromerzeugung ein Generator vorgesehen sein, der mit dem freigesetzten
Druck angetrieben wird. Mit dem vom Generator erzeugten Strom wird dann der Initiator
angesteuert. Dabei kann z. B. zum Antrieb des Generators eine Turbine vorgesehen sein,
die von dem freigesetzten Druck angetrieben wird.
[0014] Der Generator, der den Strom zur Ansteuerung des Initiators erzeugt, kann auch einen
Permanentmagnet aufweisen, der in einer Spule bewegbar geführt ist. Der Permanentmagnet
wird durch den freigesetzten Druck in Bewegung gesetzt, um in der Spule einen Stromimpuls
zur Ansteuerung des Initiators zu erzeugen.
[0015] Stattdessen kann der Initiator auch einen Schlagbolzen aufweisen, der eine schlagempfindliche
Zündladung, beispielsweise ein Zündhütchen beim Aufschlag zur Entzündung bringt.
[0016] Die für den Aufschlag des Schlagbolzens erforderliche Energie zum Zünden der Zündladung
kann durch den Druck in der Druckkammer aufgebracht werden, die freigesetzt wird,
wenn der Verschluss der Druckkammer sich öffnet, also beispielsweise durch Bersten
der Berstscheibe.
[0017] Auch kann der Schlagbolzen beispielsweise einen Schalter betätigen, um den Initiator
elektrisch anzusteuern.
[0018] Die Druckeinrichtung kann jedoch auch durch eine vorgespannte Feder gebildet werden,
die bei Erreichen der Schwelltemperatur freigegeben wird.
[0019] So kann beispielsweise der Schlagbolzen, aber auch z. B. der erwähnte in einer Spule
geführte Permanentmagnet zur Erzeugung elektrischer Energie durch eine vorgespannte
Druckfeder in Bewegung gesetzt werden.
[0020] Zur Freigabe der vorgespannten Feder bei Erreichen der Schwelltemperatur kann beispielsweise
ein Bimetallelement vorgesehen sein, das die vorgespannte Feder übergreift und damit
im vorgespannten Zustand hält und bei Erreichen der Schwelltemperatur die vorgespannte
Feder beispielsweise durch Verbiegen loslässt.
[0021] Auch kann die vorgespannte Feder in anderer Weise arretiert werden, beispielsweise
durch einen Halter aus einem Metall oder einem anderen Material, das bei Erreichen
der Schwelltemperatur schmilzt.
[0022] Wenn die durch die Druckeinrichtung hervorgebrachte Bewegungsenergie gering ist,
können die Kräfte auch durch Hebel oder in anderer Weise verstärkt werden. Beispielsweise
ist es möglich mit der Druckeinrichtung eine Verriegelung für einen vorgespannten
Schlagbolzen zu lösen.
[0023] Der erfindungsgemäße Initiator wird also automatisch betätigt, wenn die Schwelltemperatur
erreicht wird, um eine Deflagration bzw. Detonation zu verhindern. Neben dem erfindungsgemäßen
passiven Initiator ist jedoch im allgemeinen ein herkömmlich aufgebauter Hauptinitiator
vorgesehen, um die Feststoffrakete zu starten bzw. den Gefechtskopf abzufeuern.
[0024] Es ist jedoch auch möglich, die Druckeinrichtung z. B. mit einer Heizung zu versehen,
um mit dem erfindungsgemäßen Initiator die Treibladung bzw. den Explosivstoff bei
Umgebungstemperatur, also unterhalb der Schwelltemperatur zu zünden. D. h. der erfindungsgemäße
Initiator kann zugleich die Funktion des Hauptinitiators übernehmen, indem er durch
Aufheizung der Druckeinrichtung auf die Schwelltemperatur ausgelöst wird.
[0025] Der erfindungsgemäße Initiator wird also - in seiner passiven Funktion - bei Erreichen
der Schwelltemperatur ohne jedwede Ansteuerung von außen ausgelöst. Er zeichnet sich
durch ein hohes Maß an Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Wellen, Strahlen,
Pulsen, mechanischen Stößen und Schwingungen aus. Da er auch in geschlossener Bauweise
ausführbar ist, ist generell ein hohes Maß an Unempfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen
gegeben.
[0026] Angesichts der Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Einflüssen kann der
erfindungsgemäße Initiator ohne mechanische Unterbrechung der pyrotechnischen Funktionskette
eingesetzt werden, die normalerweise notwendig ist, um ein unbeabsichtigtes Zünden
aufgrund von Störeinflüssen zu verhindern.
[0027] Der erfindungsgemäße Initiator kann auf vielfältige Art und Weise eingesetzt werden,
so als temperaturabhängig auslösender Initiator eines Anzünders von Feststoffraketenmotoren,
insbesondere im Fall von unbeabsichtigter schneller ("fast cook off, FCO") und langsamer
("slow cook off, SCO") Aufheizung.
[0028] Der Schlagbolzen oder das sonstige durch die Druckeinrichtung in Bewegung gesetzte
Element kann auch andere Funktionen auslösen und z. B. einen Schalter für die Auslösung
von aktiven wirkungsschwächenden Maßnahmen betätigen, beispielsweise in Art der folgenden
Funktionskette: Das in Bewegung gesetzte Element aktiviert bei Erreichen einer gegebenen
Schwelltemperatur eine Thermalbatterie. Mittels der nun zur Verfügung stehenden elektrischen
Energie kann eine Steuerungslogik betrieben werden, die beispielsweise die Messergebnisse
mehrerer am Raketenmotor angebrachter Temperaturfühler auswertet und den letztmöglichen
Zündzeitpunkt festlegt, bei welchem entweder durch die Frühzündung des Treibsatzes
eine heftige Reaktion vermieden wird oder eine andere Vorrichtung, z. B. Initiation
einer Schneidschnur zum Öffnen der Brennkammer, in Gang gesetzt wird.
[0029] In ähnlicher Weise kann eine wirkungsschwächende Maßnahme am Gefechtskopf initiiert
werden. D. H. der Initiator kann so ausgelegt werden, dass bei Erreichen einer vorgegebenen
Schwelltemperatur eine Schneidladung initiiert und damit z. B. die Hülle des Gefechtskopfes
mittels einer Schneidladung öffnet und dadurch einen stillen Abbrand der Sprengladung
auslöst.
[0030] Falls erfindungsgemäße Initiatoren verwendet werden, lösen diese auf alle Fälle dann
aus, wenn die zulässige Schwelltemperatur erreicht wird. Es können auch Funktionen
ausgelöst werden, die nicht direkt am Raketenmotor bzw. Gefechtskopf ausgeführt werden,
beispielsweise das Auslösen von wirkungsschwächenden Maßnahmen bei der Lagerung oder
dem Transport beispielsweise durch Freisetzung eines Löschmittels z. B. in einem an
dem Lager- bzw. Transportbehälter angeordneten Löschmittelbehälter.
[0031] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Darin zeigen jeweils schematisch
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch einen passiven Initiator für einen Feststoffraketenmotor;
- Figur 2
- der in Figur 1 dargestellte linke Teil bei aktiver Ausbildung des Initiators;
- Figur 3 und 4
- jeweils eine Ausführungsform zur Stromerzeugung für einen elektrisch ansteuerbaren
Initiator; und
- Figur 5 und 6
- einen Längsschnitt durch einen Teil einer anderen Ausführungsform des Initiators mit
einer Feder als Druckeinrichtung in der vorgespannten arretierten Position bzw. Freigabeposition
[0032] Gemäß Figur 1 weist der Initiator 1, der an der Brennkammer 2 eines Feststoffraketenmotors
vorgesehen ist, eine Druckkammer 3 auf, in der sich ein Stoff oder Wirkmedium 4, beispielsweise
eine Flüssigkeit befindet. Die Druckkammer 3 weist ein Öffnung 5 auf, die durch eine
Berstscheibe 6 verschlossen ist.
[0033] Die Berstscheibe 6 ist mit einem Schlagbolzen 7 versehen, der in einem Kanal 8 geführt
ist. Auf der dem Druckraum 3 gegenüberliegenden, der Brennkammer 2 zugewandten Seite
des Kanals 8 ist ein Zündhütchen 9 an einer Übertragungsladung 10 vorgesehen, welche
mit einer Verstärkerladung 11 kommuniziert, die den Treibsatz 12 des Raketenmotors
zündet.
[0034] Der Kanal 8, die Übertragungsladung 10 mit dem Zündhütchen 9 und die Verstärkerladung
11 werden von einem Gehäuse 14 umschlossen, das zur Verbindung der Verstärkerladung
11 mit der Brennkammer 2 mit einer Öffnung 13 versehen und am anderen Ende mit der
Druckkammer 3 verbunden ist. Die Berstscheibe 6 wird am Umfang zwischen dem Gehäuse
14 und dem Druckkammergehäuse gehalten und mit einer kreisförmigen Kerbe 6' geschwächt,
deren Durchmesser dem Durchmesser des Kanals 8 entspricht.
[0035] Das Wirkmedium 4 baut bei Erhitzung auf eine Temperatur von z. B. 10°C unter der
vorgegebenen Schwelltemperatur von beispielsweise 160° des Treibsatzes 12 in der Druckkammer
3 einen Druck auf, der zum Bersten der Berstscheibe 6 führt. Die Berstscheibe 6 kann
dazu auch aus einem Material bestehen, dessen Festigkeit temperaturabhängig ist. Jedenfalls
ist die Berstscheibe 6 derart ausgelegt, dass sie bei einem Druck birst, wenn eine
vorgegebene Ablösetemperatur erreicht wird.
[0036] Nach dem Bruch der Berstscheibe 6 dehnt sich das Gas aus und beschleunigt in dem
Kanal 8 den Schlagbolzen 7, der auf das Zündhütchen 9 aufschlägt und damit über die
Übertragungsladung 10 und die Verstärkungsladung 11 zur Zündung des Treibsatzes 12
führt. Die Dimensionen der Druckkammer 3, der Querschnitt des Kanals 8 und dessen
Länge sowie die Masse des Schlagbolzens 7 ergeben sich aus der benötigten Energie
zum Zünden des Zündhütchens 9, der Schwelltemperatur und dem verwendeten Wirkmedium
4.
[0037] Zum Start des Raketenmotors kann ein (nicht dargestellter) Hauptzünder vorgesehen
sein, mit dem die Verstärkerladung 11 gezündet wird. Stattdessen kann der Initiator
1 nach Figur 1 jedoch auch als Hauptinitiator ausgebildet werden.
[0038] Dazu ist gemäß Figur 2 in der Druckkammer 3 eine elektrische Heizung mit einem Heizelement
16 mit einer Halterung und Durchführung 17 vorgesehen.
[0039] Die Ausführungsformen nach Figur 3 und 4 sind für einen (nicht dargestellten) elektrisch
ansteuerbaren Initiator vorgesehen.
[0040] Dabei weicht die Ausführungsform nach Figur 3 von der nach Figur 1 und 2 im wesentlichen
dadurch ab, dass der Schlagbolzen 7 durch einen stabförmigen Permanentmagnet 18 ersetzt
ist, der in einer Spule 19 geführt ist, um einen Stromimpuls zur Ansteuerung des Initiators
zu erzeugen.
[0041] Dem gegenüber ist nach Figur 4 der Kanal 8 mit einer Düse 19 versehen, die eine Turbine
20 antreibt. Die Turbine 20 treibt einen Generator 21 an, der den zur Ansteuerung
des Initiators notwendigen Stromimpuls erzeugt.
[0042] Die Ausführungsform nach Figur 5 und 6 unterscheidet sich von derjenigen nach Figur
1 bis 4 im wesentlichen dadurch, dass anstelle der Druckkammer 3 an den Kanal 8, in
dem der Schlagbolzen 7' geführt ist, eine Halterung 25 mit einer Druckfeder 26 angeschlossen
ist, die den Schlagbolzen 7' in der vorgespannten Position gemäß Figur 5 belastet.
[0043] An dem Halter 25 ist ein Bimetall-Element 27 befestigt, das in der in Figur 5 dargestellten
Verriegelungsposition mit einem hakenförmigen Vorsprung 28 in eine Haltenut 29 an
dem Schlagbolzen 7' eingreift.
[0044] Bei Erwärmen auf Schwelltemperatur verbiegt sich das Bimetallelement 27 gemäß Figur
6, wodurch der hakenförmige Vorsprung 28 aus der Haltenut 29 gezogen und damit der
federbelastete Schlagbolzen 7' freigegeben wird.
1. Initiator, der bei Erreichen einer Schwelltemperatur ausgelöst wird, um die Wirkung
der Entzündung eines Treib- oder Explosivstoffes dadurch herabzusetzen, dass dieser
bei Erreichen der Schwelltemperatur gezündet wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckeinrichtung vorgesehen ist, deren Druck bei Erreichen der Schwelltemperatur
zur Auslösung des Initiators in Bewegungsenergie umwandelbar ist.
2. Initiator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung durch eine Druckkammer (3) gebildet wird, die durch einen Verschluss
verschlossen ist und ein Wirkmedium (4) enthält, das bei Erreichen der Schwelltemperatur
einen Druck erzeugt, durch den der Verschluss unter Druckfreisetzung geöffnet wird.
3. Initiator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirkmedium (4) in der Druckkammer (3) ein Stoff ist, der bei Schwelltemperatur
einen Dampfdruck zum Öffnen des Verschlusses aufweist.
4. Initiator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirkmedium (4) in der Druckkammer (3) ein Stoff ist, der sich bei der Schwelltemperatur
unter Bildung eines Drucks zum Öffnen des Verschlusses zersetzt.
5. Initiator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss durch eine Berstscheibe (6) gebildet wird.
6. Initiator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung durch eine vorgespannte Feder (26) gebildet wird.
7. Initiator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bimetallelement (27) vorgesehen ist, das die vorgespannte Feder (26) bei Erreichen
der Schwelltemperatur freigibt.
8. Initiator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Generator zur Stromerzeugung vorgesehen ist, der durch die Bewegungsenergie,
die durch den freigesetzten Druck erzeugt wird, betätigt wird, um den Initiator (1)
auszulösen.
9. Initiator nach Anspruch 2 und 8 dadurch gekennzeichnet, dass eine Turbine (22) vorgesehen ist, die durch den freigesetzten Druck angetrieben wird
und den Generator (21) antreibt.
10. Initiator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator einen Permanentmagnet (18) aufweist, der zur Erzeugung des Stroms bei
freigesetztem Druck in einer Spule (19) bewegbar geführt ist.
11. Initiator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlagbolzen (7, 7') vorgesehen ist, der durch den freigesetzten Druck betätigt
wird und auf eine Zündladung (9) zum Auslösen des Initiators (1) auftrifft.
12. Initiator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizung (16) vorgesehen ist, um den Initiator (1) durch Aufheizen der Druckeinrichtung
auf Schwelltemperatur auszulösen.
13. Initiator nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Initiator (1) zum Zünden des Festtreibstoffs (12) ausgebildet ist.
14. Verwendung des Initiators nach einem der vorstehenden Ansprüche für einen Feststoffraketenmotor
oder Gefechtskopf.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Initiator den Festtreibstoff (12) des Feststoffraketenmotors zündet.
16. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Initiator (1) eine Einrichtung zum Öffnen des Gehäuses des Feststoffraketenmotors
bzw. Gefechtskopfes zündet.
17. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Initiator (1) eine Einrichtung zur Freisetzung eines Löschmittels oder dergleichen
Mittel zur Schwächung der Wirkung einer Entzündung des Festtreibstoffs (12) bzw. Explosivstoffs
des Feststoffraketenmotors bzw. Gefechtskopfes zündet.