Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochdruckentladungslampe und insbesondere auf
eine quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe. Des Weiteren bezieht
sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Erzeugung ultravioletter Strahlung, umfassend
eine quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe. Eine solche quecksilberfreie
Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe kann insbesondere in photochemischen Prozessanlagen,
zum Beispiel zur Lackhärtung, zur Desinfektion und/oder für Bräunungszwecke verwendet
werden.
Stand der Technik
[0002] Hochdruckentladungslampen sind Gasentladungslampen. In herkömmlichen Hochdruckentladungslampen
befindet sich in einem gasdicht abgeschlossenen Entladungsgefäß unter höherem Druck
neben einem Edelgas entweder Quecksilber allein oder, wie bei den moderneren Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampen,
Quecksilber kombiniert mit Spuren von Metallhalogeniden. In das Entladungsgefäß ragen
Elektroden hinein, zwischen denen sich im Falle einer ausreichend hohen elektrischen
Spannungsdifferenz eine sich selbst erhaltende Gasentladung (ein Lichtbogen) ausbildet.
Hochdruckentladungslampen strahlen in der Regel ein Linienspektrum ab, das heißt,
es werden Linien in für das Quecksilber und für die Beimengungen charakteristischen
Wellenlängen abgegeben. Das Quecksilberspektrum allein weist große Lücken, insbesondere
im UV-A-Bereich, auf, die erst durch die Beimengungen aufgefüllt werden. Neben UV-A
strahlen Hochdruckentladungslampen in erheblichem Maße UV-B, UV-C, sichtbares Licht
und Infrarot ab. Anwendungsbeispiele für Hochdruckentladungslampen finden sich im
Bereich der Industrie- und Straßenbeleuchtung, bei der Beleuchtung von Geschäfts-Auslagen,
bei Stadienbeleuchtung, Architektur und bei Beamern. Des Weiteren werden Hochdruckentladungslampen
bei photochemischen Verfahren verwendet, wie beispielsweise zur Lackhärtung oder zur
Desinfektion. Ein weiterer Anwendungsbereich sind Bräunungslampen, die insbesondere
in Solarien eingesetzt werden.
[0003] Die Befüllung von Hochdruckentladungslampen enthält einerseits ein Entladungsgas
(im Allgemeinen ein Metallhalogenid, wie Natriumiodid oder Scandiumiodid), das das
eigentliche Licht emittierende Material (Lichtbildner) darstellt, sowie andererseits
Quecksilber, das in erster Linie als Spannungsgradientenbildner dient und im Wesentlichen
die Funktion hat, die Effizienz und Brennspannung der Hochdruckentladungslampe zu
erhöhen.
[0004] Hochdruckentladungslampen der eingangs beschriebenen Art haben aufgrund ihrer guten
Farbeigenschaften eine weite Verbreitung gefunden. Nachteilig ist allerdings, dass
sie Quecksilber enthalten. Quecksilberhaltige Hochdruckentladungslampen müssen einer
geordneten Entsorgung zugeführt werden, um das darin enthaltende Quecksilber zu isolieren.
Auch stellen gebrochene Lampen insofern eine Gefahr dar, dass Quecksilber in die Atemluft
freigesetzt wird und gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen kann. Außerdem
kann austretendes Quecksilber unter Amalgam-Bildung Aluminium angreifen, was zum Beispiel
zu einer Strukturschwächung von Flugzeugrümpfen führen kann und aus diesem Grunde
zu strengen Transportauflagen für quecksilberhaltige Materialien geführt hat. Ein
weiterer Nachteil von quecksilberhaltigen Bräunungslampen ist, dass sie einen verhältnismäßig
hohen Strahlungsanteil im UV-B-Bereich aufweisen, der karzinogen wirksam ist.
[0005] Aus diesen Gründen ist es wünschenswert, eine quecksilberfreie Hochdruckentladungslampe
bereitzustellen. Es ist jedoch nicht möglich, bei den bekannten Lampentypen einfach
auf den Quecksilberanteil zu verzichten, ohne weitere Maßnahmen zu ergreifen. Ein
allgemeines Problem bei quecksilberfreien Hochdruckentladungslampen besteht darin,
dass sich bei gleicher Lampenleistung im Dauerbetrieb eine niedrigere Brennspannung
und somit ein höherer Lampenstrom sowie eine geringere Effizienz ergibt.
[0006] Aus der
WO-A-99/05699 ist eine quecksilberfreie Metallhalogenid-Entladungslampe bekannt. Es werden Xenon
als Puffergas und eine ionisierbare Füllung verwendet, die zumindest Natriumiodid
und Zink enthält. Allerdings sind für einen zufriedenstellenden Betrieb der Metallhalogenid-Entladungslampe
bestimmte Anforderungen an die Geometrie des Entladungsgefäßes und die verwendeten
Elektroden zu stellen. Gemäß der
WO-A-99/05699 müssen der Elektrodenabstand EA und der Innendurchmesser Di des Entladungsgefäßes
die Relation 1 ≤ EA/Di ≤ 4 erfüllen. Dies stellt eine nicht unerhebliche Einschränkung
an die mögliche Geometrie der verwendeten Entladungsgefäße dar. Insbesondere erfüllt
nicht jede Langbogenlampe diese geometrischen Anforderungen.
[0007] Gemäß der
JP 09293482 A, die eine Metalldampfentladungslampe offenbart, werden ebenfalls Anforderungen an
die geometrischen Anmessungen des Entladungsgefäßes gestellt. Der Schwerpunkt in dieser
Veröffentlichung liegt auf einer guten Energiekonversionseffizienz im Bereich zwischen
200 und 250 nm, das heißt, im UV-C-Bereich.
[0008] Aus der
WO 2005/112074 A2 ist eine Hochdruckentladungslampe bekannt, welche quecksilberfrei ist. Die verwendete
ionisierbare Füllung des Entladungsgefäßes besteht aus Xenon mit einem Kaltfülldruck
von 11.800 hPa, 0,25 mg Natriumiodid, 0,18 mg Scandiumiodid, 0,03 mg Zinkiodid und
0,0024 mg Indiumiodid. Bei einer derart befüllten Hochdruckentladungslampe tritt das
Problem des vergleichsweise höheren Lampenstroms (verglichen mit quecksilberhaltigen
Lampen) auf. Die Elektroden, die in das Entladungsgefäß hineinragen, sind mittels
eingebetteter Molybdänfolien abgedichtet, und dieser mit der Elektrode verbundene
Molybdänfolienbereich wird während des Lampenbetriebs einer hohen thermischen Belastung
ausgesetzt. Dies kann zu einer Abhebung der Molybdänfolie von dem Quarzglas des Entladungsgefäßes
und zu Sprüngen im Glas und somit zu einem frühzeitigen Ausfall der Lampe führen.
Zur Lösung dieses Problems schlägt die
WO 2005/112074 A2 vor, den Mindestabstand der jeweiligen Molybdänfolie zu dem in den Innenraum des
Entladungsgefäßes hineinragenden Ende der mit ihr verbundenen Elektrode auf mehr als
5 mm festzulegen. Dies reduziert die thermische Belastung der Molybdänfolien jedoch
nur teilweise.
[0009] Die vorliegende Erfindung soll die Nachteile der bekannten Hochdruckentladungslampen
des Standes der Technik überwinden. Insbesondere ist es die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative quecksilberfreie Hochdruckentladungslampe
auf Metallhalogenid-Basis bereitzustellen, die insbesondere im UV-A-Bereich eine hohe
Intensität auf, mit verschiedensten Lampengeometrien verwirklicht werden kann und
im Vergleich zu quecksilberhaltigen Lampen keinen oder nur einen unwesentlich höheren
Lampenstrom benötigt.
[0010] Insbesondere soll die erfindungsgemäße Hochdruckentladungslampe mindestens 63 % der
Intensität einer vergleichbaren quecksilberhaltigen Lampe erreichen. Dieser Wert erklärt
sich wie folgt: Typischerweise werden quecksilberhaltige Lampen mit Chargenstreuungen
von 10 % gefertigt und werden aus wirtschaftlichen Gründen bis zu einem weiteren Intensitätsabfall
auf 70 % betrieben, so dass in der Regel ein Austausch bei 63 % des anfänglichen Nominalwertes
erfolgt.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche.
Die abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
Beschreibung der Erfindung
[0012] Die Erfindung betrifft also in einem ersten Aspekt eine quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe
mit einem lichtdurchlässigen und gasdicht verschlossenen Entladungsgefäß und zwei
Elektroden, die in das Entladungsgefäß hineinragen und in dem Entladungsgefäß einander
gegenüberliegend angeordnet sind. Das Entladungsgefäß ist mit einer Lampenfüllung
befüllt, die zumindest ein Edelgas, zumindest die Elemente Eisen und Zink sowie zumindest
ein Halogenid umfasst, wobei das Halogenid Bromid umfasst. Der Anteil des Bromids
liegt bei mindestens 14 Mol-% der Gesamthalogenmenge. Für das Verhältnis aus Moldichte
des Zinks D in µMol/cm
3 und elektrischer Feldstärke E in V/cm zwischen den Elektroden gilt die Beziehung
0,005 ≤ D/E ≤ 0,200.
[0013] Die erfindungsgemäße Entladungslampe entspricht von ihrer äußeren Form grundsätzlich
den im Stand der Technik üblichen Entladungslampen, unterscheidet sich von diesen
aber in der Zusammensetzung der Lampenfüllung. Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis
zugrunde, dass durch spezielle Auswahl der Füllstoffe einerseits (mit den zwingenden
Komponenten Edelgas, Eisen, Zink und Halogenid, darunter notwendiger Weise Bromid)
und deren mengenmäßige Abstimmung andererseits (Anteil Bromid zur Gesamtmenge Halogenid
und Anteil Zink) eine quecksilberfreie Lampe mit hoher Strahlungsleistung im UV-A-Bereich
bei gleichzeitig vergleichsweise geringer Leistungsaufnahme erhalten werden kann,
die sich bei unterschiedlichsten Kolbenformen und -größen realisieren lässt.
[0014] Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass der Einhaltung einer bestimmten Moldichte
des Zinks - also der molaren Zinkmenge (in µmol) in Bezug auf das Volumen (in cm
3) des Entladungsraums des Lampenkolbens - im Verhältnis zur elektrischen Feldstärke
(in V/cm), dem Quotienten aus Brennspannung (in V) und dem Abstand zwischen den Elektroden
(in cm), eine wesentliche Bedeutung beim Erreichen der gewünschten Strahlungseffizienz
zukommt. Entsprechend wird das Verhältnis aus Moldichte des Zinks D in µMol/cm
3 und elektrischer Feldstärke E in V/cm zwischen den Elektroden gemäß der Beziehung
0,005 ≤ D/E ≤ 0,200 eingestellt. Bei Einhaltung dieses Bereiches erhält man - im Wesentlichen
unabhängig von deren äußerer Form - eine Entladungslampe, deren Bestrahlungsstärke
mindestens 63 % einer vergleichbaren quecksilberhaltigen Lampe beträgt. Bevorzugt
liegt der Quotient D/E im Bereich von 0,01 bis 0,18. Eine Bestrahlungsstärke von 73
% oder mehr in Bezug auf eine vergleichbare quecksilberhaltige Lampe kann in der Regel
realisiert werden, wenn das Verhältnis D/E im Bereich von 0,025 bis 0,165 liegt. Zum
Verhältnis D/E ist weiterhin anzumerken, dass dieses weitgehend unabhängig von der
Art der Stromzufuhr zu den Elektroden und dem verwendeten Vorschaltgerät ist. Der
Grund hierfür liegt darin, dass die Feldstärke eine Lampeneigenschaft ist, die praktisch
nicht von der Leistung oder Stromversorgung abhängt.
[0015] Das Zink wirkt als spannungserhöhende Füllsubstanz. Es verhindert einen Spannungsabfall
zwischen den Elektroden und erhöht so die zur Strahlungserzeugung zur Verfügung stehende
Restspannung. Das Zink ist bevorzugt in Form von Zinkhalogenid, insbesondere Zinkbromid
und/oder Zinkiodid, eingefüllt. Nicht bevorzugt ist es dagegen, das Element Zink in
Form metallischen Zinks zu verwenden. Zink ist verglichen mit dem ebenfalls in der
Lampenfüllung vorhandenen Element Eisen das unedlere Metall. Metallisches Zink könnte
daher mit Eisenhalogenid zu Zinkhalogenid und metallischem Eisen reagieren. Dieses
Eisen würde sich als Feststoff an der Wandung des Entladungsgefäßes abscheiden und
damit einerseits als strahlungswirksame Substanz nicht mehr zur Verfügung stehen und
andererseits zu einer Kolbenschwärzung führen. Beides würde die Strahlungsausbeute
verringern.
[0016] Die erfindungsgemäßen Mengenangaben beziehen sich auf einen Zustand der Lampenfüllung,
in der deren Komponenten praktisch vollständig verdampft und in die Gasphase überführt
sind. Konkret liegen also mindestens 70 Gew.-%, insbesondere mindestens 80 Gew.-%,
der Lampenfüllung in gasförmigem Zustand vor. Besonders beziehen sich die Mengenangaben
auf eine vollständig in die Gasphase überführte Lampenfüllung.
[0017] Weiterhin wichtig für die Erfindung ist der Anteil des Bromids in der Lampenfüllung.
Erfindungsgemäß beträgt dieser mindestens 14 Mol-% der Gesamthalogenmenge. Dabei kann
das Halogen entweder vollständig aus Bromid bestehen oder aus einer Mischung von Halogeniden.
Bevorzugt ist im Falle einer Halogenidmischung als weiteres Halogenid insbesondere
lodid vorhanden. Das Halogenid dient in an sich bekannter Weise zur Sicherstellung
des Halogenzyklus, erleichtert das Verdampfen der metallischen Bestandteile der Lampenfüllung
und wirkt einer Schwärzung des Lampenkolbens entgegen. Das Halogenid wird üblicherweise
in gebundener Form in den Entladungsraum eingefüllt, also in Form eines Metallhalogenids.
[0018] Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Lampenfüllung der erfindungsgemäßen Entladungslampe
ist Eisen. Dieses kann als metallisches Eisen und/oder in Form eines Eisenhalogenids,
insbesondere in Form von Eiseniodid, in den Entladungsraum eingefüllt werden. Die
Menge des Eisens liegt bevorzugt zwischen 0,1 und 2,5 µmol Fe/cm
3 des Innenvolumens des Entladungsraumes, insbesondere bei 0,25 bis 2 µMol/cm
3. Durch den Zusatz von Eisen wird eine wesentliche Steigerung der spektral integrierten
UV-A-Strahlung im Wellenlängenbereich von 315 nm bis 400 nm erreicht. In dieser Weise
kann die 365 nm-Emissionslinie des Quecksilbers in quecksilberhaltigen Metallhalogenid-Hochdrucklampen
ersetzt werden. Die Steigerung der spektral-integrierten UV-A-Strahlung kann verglichen
mit einer baugleichen quecksilberhaltigen Hochdruckentladungslampe bis zu einem Faktor
2,5 betragen.
[0019] Schließlich ist in der erfindungsgemäßen Entladungslampe als zwingender Bestandteil
der Lampenfüllung noch wenigstens ein Edelgas vorhanden. Im Prinzip kann es sich bei
dem Edelgas um jedes beliebige bekannte Edelgas handeln. Bevorzugt wird jedoch Xenon
und/oder Argon und insbesondere Xenon allein eingesetzt. Das Edelgas dient hauptsächlich
der Verbesserung der Starteigenschaften der Entladungslampe. Der Druck des Edelgases
liegt zweckmäßig in einem Bereich von einigen hPa bis hin zu mehreren hundert hPa,
beispielsweise zwischen 10 und 600 hPa, bevorzugt zwischen 50 hPa und 400 hPa.
[0020] Neben den vorstehend genannten Komponenten kann die Lampenfüllung weitere Bestandteile
enthalten, insbesondere weitere metallischen Elemente. Diese dienen hauptsächlich
der Auffüllung des Linienspektrums, um die gewünschte spektrale Verteilung zu erhalten.
Zum Beispiel kann die Lampenfüllung wenigstens eines der Elemente Thallium, Cobalt,
Zinn, Palladium, Ruthenium und Silber enthalten. Auch diese Metalle werden bevorzugt
in Form ihrer Halogenide zugesetzt, wobei Bromid und/oder lodid erneut bevorzugt sind.
Eine bevorzugte Lampenfüllung enthält zum Beispiel Zinkbromid, Eiseniodid und Thalliumiodid.
Zusätzlich kann auch noch Zinkiodid zugesetzt sein. Auf Natriumhalogenide und insbesondere
Natriumiodid wird dagegen vorzugsweise verzichtet, um die unerwünschten intensiven
Spektrallinien dieses Metalls zu vermeiden.
[0021] Wie bereits erwähnt, eignet sich die Erfindung zur Anwendung in einer Vielzahl unterschiedlich
ausgebildeter Lampenkolben. Lampengeometrie und -größe haben nur geringen Einfluss
auf die erzielte Strahlungsleistung. Insofern sind an die Dimensionen des Entladungsgefäßes
keine speziellen Anforderungen gestellt, wie dies beispielsweise bei der
WO-A-99/05699 oder
JP 0929348 A der Fall ist. Bei der Hochdruck-Entladungslampe kann es sich um eine Kurzbogen- oder
Langbogenlampe handeln. Somit kann das Entladungsgefäß zum Beispiel im Wesentlichen
kugelförmig, oval oder auch gestreckt zylinderförmig ausgebildet sein. Zweckmäßig
wird wie im Stand der Technik üblich Quarzglas für den Lampenkolben verwendet. Der
gasdichte Verschluss wird bevorzugt mittels Quetschversiegelung erzielt, wobei zum
Anschluss der Elektroden bevorzugt Molybdänfolien verwendet werden. Die Elektroden
sind ebenfalls grundsätzlich wie im Stand der Technik ausgebildet. Dabei ist es nicht
zwingend notwendig, dass die Elektroden in symmetrischer Art und Weise in dem Entladungsgefäß
angeordnet oder baugleich sind.
[0022] Die erfindungsgemäße Hochdruckentladungslampe kann mit beliebigen geeigneten Vorschaltgeräten
betrieben werden, wobei die Vorschaltgeräte bei gleichem konstanten Leistungseintrag
zu unterschiedlichen Strom- und Spannungseinträgen führen. Die gewünschte Strahlungseffizienz
der quecksilberfreien Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe kann unabhängig von
der jeweiligen Betriebsweise der Lampe erzielt werden. Dies erklärt sich dadurch,
dass der strahlungsbestimmende Füllanteil im Entladungsgefäß (zumindest metallisches
Eisen und/oder zumindest ein Eisenhalogenid) bei unterschiedlichen Betriebsweisen
derselbe bleibt.
[0023] Die erfindungsgemäße quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe wird
bevorzugt in einer Vorrichtung zur Erzeugung ultravioletter Strahlung, insbesondere
im UV-A-Bereich eingesetzt. Die bevorzugte Verwendung der quecksilberfreien Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe
ist diejenige in einer photochemischen Prozessanlage, zum Beispiel zur Lackhärtung,
zur Desinfektion und/oder für Bräunungszwecke.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben. Die Figuren beschreiben lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf
die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. In den Zeichnungen zeigen schematisch:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Hochdruckentladungslampe mit einer ersten Geomet-
rie;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Hochdruckentladungslampe mit einer zweiten Geo-
metrie;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer Hochdruckentladungslampe mit einer dritten Geomet-
rie;
- Figur 4
- das Spektrum einer quecksilberhaltigen Lampe des Standes der Technik;
- Figur 5
- das Spektrum einer erfindungsgemäßen quecksilberfreien Lampe;
- Figur 6
- einen Vergleich der Spektren der Figuren 4 und 5;
- Figur 7
- ein Diagramm, das die Abhängigkeit der integrierten Strahlungsintensität vom Bromidanteil
der verwendeten Halogene gemäß einer ersten Versuchsreihe mit einer Lampengeometrie
gemäß Figur 1 darstellt; und
- Figur 8
- ein Diagramm, das die Abhängigkeit der integrierten Strahlungsintensität vom Verhältnis
der Zinkkonzentration zu elektrischer Feldstärke darstellt.
[0025] Im Folgenden werden beispielhaft durchgeführte Versuchsreihen und die dabei erzielten
Resultate beschrieben. In verschiedenen Versuchsreihen wurden quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampen
mit verschiedenen Füllungen versehen. Die integrierte Strahlungsintensität der auf
diese Weise hergestellten Hochdruckentladungslampe wurde mit der integrierten Strahlungsintensität
einer baugleichen quecksilberhaltigen Lampe verglichen. Anschließend wurde die Geometrie
der verwendeten Lampen variiert, um einen möglichen Einfluss der Lampengeometrie auf
die integrierte Intensität zu untersuchen. Des Weiteren wurden die Lampen bei unterschiedlichen
Betriebsweisen betrieben, um einen eventuellen Einfluss der verschiedenen Betriebsweisen
auf eine Effizienzänderung, das heißt, die integrierte Strahlungsintensität der erfindungsgemäßen
Hochdruck-entladungslampe, verglichen mit einer baugleichen quecksilberhaltigen Hochdruckentladungslampe,
zu untersuchen. Des Weiteren wurden die Entladungslampen mit verschiedenen Vorschaltgeräten
betrieben.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Hochdruckentladungslampe mit einer
ersten Geometrie. Sie umfasst ein zylindrisches Endladungsgefäß 1, in das ein Elektrodenpaar
mit zwei Elektroden 2a und 2b hineinragt. Die beiden Elektroden 2a und 2b liegen sich
mit einem Abstand d von 33 mm gegenüber. Der Abstand wird von Elektrodenspitze zu
Elektrodenspitze gemessen. Zwischen den Elektroden bildet sich bei entsprechender
Potentialdifferenz ein Lichtbogen aus. Der Innendurchmesser ID des Entladungsgefäßes
beträgt bei der ersten Geometrie 10,5 mm. Das Innenvolumen IV des Entladungsgefäßes
beträgt 3,1 cm
3.
[0027] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Hochdruckentladungslampe mit einer
zweiten Geometrie. Verglichen mit der ersten Geometrie, ist bei der Hochdruckentladungslampe
mit der zweiten Geometrie der Elektrodenabstand d stark erhöht. Er beträgt nun 110
mm. Der Innendurchmesser ID des Entladungsgefäßes 1 wurde demgegenüber nur geringfügig
erhöht. Er beträgt bei der zweiten Geometrie 16,5 mm. Das Innenvolumen IV liegt bei
24 cm
3.
[0028] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Hochdruckentladungslampe mit einer
dritten Geometrie. Der Elektrodenabstand d zwischen den Elektroden 2a und 2b beträgt
30 mm. Der Innendurchmesser ID des Entladungsgefäßes liegt bei 21,5 mm, sein Innenvolumen
IV bei 9,5 cm
3.
[0029] Die Hochdruckentladungslampen mit den Geometrien 1, 2 und 3 wurden nun mit verschiedenen
Lampenfüllungen versehen. Die integrierte Intensität der Lampen wurde im Bereich von
315 bis 400 nm gemessen. Als Referenzwert diente jeweils eine baugleiche quecksilberhaltige
Hochdruckentladungslampe, das heißt, die in Figuren 1, 2 und 3 dargestellten Lampen
wurden für Vergleichszwecke mit einer quecksilberhaltigen Füllung versehen, und die
integrierte Intensität der quecksilberhaltigen Lampe im Bereich zwischen 315 und 400
nm wurde für Referenzzwecke bestimmt. Die entsprechenden Beispiele sind nachfolgend
angegeben und in Tabelle 1 zusammengefasst:
Vergleichsbeispiel 1
[0030] In ein Entladungsgefäß aus Quarzglas entsprechend demjenigen der Figur 1 wurden 80
hPa Argon, 12 mg Quecksilber, 0,70 mg Eiseniodid und 0,02 mg Thalliumiodid eingefüllt.
Die so erhaltene quecksilberhaltige Entladungslampe wurde mit einer Leistung von 400
W, einer Lampenspannung von 114 V, einem Lampenstrom von 3,5 A und einem Powerfaktor
von 0,99 betrieben. Das Spektrum der Vergleichslampe ist in Fig. 4 wiedergegeben.
Vergleichsbeispiel 2
[0031] In ein Entladungsgefäß aus Quarzglas entsprechend demjenigen der Figur 1 wurden 400
hPa Xenon, 3,0 mg Zinkiodid, 0,98 mg Eiseniodid und 0,02 mg Thalliumiodid eingefüllt.
Die so erhaltene quecksilber- und bromidfreie Entladungslampe wurde mit einer Leistung
von 400 W, einer Lampenspannung von 60 V, einem Lampenstrom von 6,73 A und einem Powerfaktor
von 0,99 betrieben.
Beispiel 1
[0032] In ein Entladungsgefäß aus Quarzglas entsprechend demjenigen der Figur 1 wurden 400
hPa Xenon, 2,0 mg Zinkiodid, 0,5 mg Zinkbromid, 0,95 mg Eiseniodid und 0,02 mg Thalliumiodid
eingefüllt. Die so erhaltene erfindungsgemäße quecksilberfreie Entladungslampe wurde
mit einer Leistung von 400 W, einer Lampenspannung von 75 V, einem Lampenstrom von
5,35 A und einem Powerfaktor von 0,99 betrieben.
Beispiele 2 bis 10
[0033] In Anlehnung an Beispiel 1 wurden weitere erfindungsgemäße Entladungslampen hergestellt.
Die jeweilige Lampenfüllung ist in Tabelle 1 angegeben. Der Powerfaktor betrug jeweils
0,99. Für die Lampe nach Beispiel 7 ist das erhaltene Spektrum in Fig. 5 gezeigt.
Fig. 6 gibt einen Vergleich der quecksilberhaltigen Lampe aus Vergleichsbeispiel 1
mit der erfindungsgemäßen Lampe des Beispiels 7, indem die Spektren beider Lampen
überlagert dargestellt sind.
Vergleichsbeispiel 3
[0034] In ein Entladungsgefäß aus Quarzglas entsprechend demjenigen der Figur 2 wurden 50
hPa Argon, 23 mg Quecksilber, 1,96 mg Eiseniodid und 0,02 mg Thalliumiodid eingefüllt.
Die so erhaltene quecksilberhaltige und bromidfreie Entladungslampe wurde mit einer
Leistung von 1200 W, einer Lampenspannung von 140 V, einem Lampenstrom von 9 A und
einem Powerfaktor von 0,95 betrieben. Derartige Lampen werden beispielsweise für die
UV-Härtung eingesetzt. In Abweichung von den übrigen Beispielen wurde hier und in
den nachfolgenden Beispielen 11 bis 13 die Strahlungsintensität bei einem Abstand
von 130 cm von der Lampe gemessen.
Beispiel 11
[0035] Eine Vergleichsbeispiel 3 entsprechende erfindungsgemäße Entladungslampe wurde unter
Verwendung des in Figur 2 gezeigten Entladungsgefäßes aus Quarzglas hergestellt, indem
in dieses 50 hPa Xenon, 6,0 mg Zinkbromid, 1,96 mg Eiseniodid und 0,24 mg Thalliumiodid
eingefüllt werden. Die so erhaltene erfindungsgemäße quecksilberfreie Entladungslampe
wurde mit einer Leistung von 1200 W, einer Lampenspannung von 103 V, einem Lampenstrom
von 12,3 A und einem Powerfaktor von 0,95 betrieben.
Beispiele 12 und 13
[0036] In Anlehnung an Beispiel 11 wurden weitere erfindungsgemäße Entladungslampen hergestellt.
Die jeweilige Lampenfüllung ist in Tabelle 1 angegeben.
Vergleichsbeispiel 4
[0037] In ein Entladungsgefäß aus Quarzglas entsprechend demjenigen der Figur 3 wurden 50
hPa Argon, 42 mg Quecksilber, 2,1 mg Eiseniodid und 0,06 mg Thalliumiodid eingefüllt.
Die so erhaltene quecksilberhaltige und bromidfreie Entladungslampe wurde mit einer
Leistung von 700 W, einer Lampenspannung von 130 V, einem Lampenstrom von 5,4 A und
einem Powerfaktor von 0,95 betrieben.
Beispiel 14
[0038] Eine Vergleichsbeispiel 4 entsprechende erfindungsgemäße Entladungslampe wurde unter
Verwendung des in Figur 3 gezeigten Entladungsgefäßes aus Quarzglas hergestellt, indem
in dieses 400 hPa Xenon, 1,5 mg Zinkbromid, 2,94 mg Eiseniodid und 0,06 mg Thalliumiodid
eingefüllt werden. Die so erhaltene erfindungsgemäße quecksilberfreie Entladungslampe
wurde mit einer Leistung von 700 W, einer Lampenspannung von 53 V, einem Lampenstrom
von 13,5 A und einem Powerfaktor von 0,95 betrieben.
Beispiele 15 bis 19
[0039] In Anlehnung an Beispiel 14 wurden weitere erfindungsgemäße Entladungslampen hergestellt.
Die jeweilige Lampenfüllung ist in Tabelle 1 angegeben.
[0040] Für alle in Tabelle 1 aufgeführten Entladungslampen wurde ihre Strahlungseffizienz
bestimmt. Dabei handelt es sich um die Strahlungsintensität (in (W/m
2)/nm) der jeweiligen Lampe im hier interessierenden Wellenlängenbereich von 315 bis
400 nm. Gemessen wird in einem Abstand von 115 cm von der Lampe. Es wird jeweils die
über diesen Wellenlängenbereich integrierte Strahlungsintensität ermittelt, d.h.,
die Fläche unterhalb des Spektrums im Wellenlängenbereich von 315 bis 400 nm. In der
Tabelle angegeben sind die relativen Strahlungsintensitäten. Die integrierte Strahlungsintensität
der quecksilberhaltigen Vergleichslampen einer jeden Lampengruppe wird auf 100 % festgesetzt.
Die Strahlungsintensität der übrigen Lampen der Gruppe sind als Bruchteil der 100
%-igen Intensität angegeben (vgl. rechte Spalte in Tabelle 1; "Effizienz" = relative
integrierte Strahlungsintensität).
[0041] Aufgrund der durchgeführten Messreihen ergibt sich, dass das Entladungsgefäß neben
Edelgas zumindest Eisen sowie Zink, Halogenid und darunter Bromid enthalten muss,
um überhaupt eine akzeptable integrierte Intensität im Bereich 315 bis 400 nm zu erreichen.
Des Weiteren wurde herausgefunden, dass an den Anteil des Bromids und an das Verhältnis
aus Moldichte des Zinks D und elektrischer Feldstärke E zwischen den Elektroden weitere
Bedingungen zu stellen sind, wenn die quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe
eine Effizienz von mindestens 63 % erreichen soll. Der Anteil des Bromids muss dabei
mindestens 14 Mol-% an der Gesamthalogenmenge betragen. Für das Verhältnis aus Moldichte
des Zinks D in µMol/cm
3 und elektrischer Feldstärke E in Volt/cm zwischen den Elektroden muss die Beziehung
0,005 ≤ D/E ≤ 0,200 gelten. Um eine größere Effizienz zu erzielen, ist es notwendig,
den Anteil des Bromids an der Gesamthalogenmenge zu erhöhen und den Bereich für das
Verhältnis aus Moldichte des Zinks und elektrischer Feldstärke E weiter einzuschränken.
Gemessen wurde jeweils bei Sättigung, bei der mindestens ca. 70 % der Lampenfüllung
des Entladungsgefäßes dampfförmig vorliegt.
[0042] Figur 7 zeigt ein Diagramm, das die Abhängigkeit der integrierten Intensität vom
Bromidanteil der verwendeten Halogene gemäß einer ersten Versuchsreihe mit einer Lampengeometrie
gemäß Figur 1 darstellt. Es ist in diesem Beispiel ein annähernd linearer Zusammenhang
zwischen dem Bromidanteil an der Gesamthalogenmenge und der integrierten Intensität
im interessierenden Wellenlängenbereich zwischen 315 nm und 400 nm festzustellen.
Fordert man eine Mindesteffizienz von 63 %, so ergibt sich ein Mindestbromidanteil
aus dem Schnitt der Ausgleichsgraden mit der 63 %-Marke zu einer Bromidmenge von mindestens
14 Mol-% an der Gesamthalogenmenge.
[0043] Figur 8 zeigt ein Diagramm, das die Abhängigkeit der integrierten Intensität vom
Verhältnis Zinkkonzentration zu elektrischer Feldstärke darstellt. Eingetragen wurden
in das Diagramm Messwerte, die mit Lampen aller drei Geometrien erhalten wurden. Zwischen
die Messpunkte wurde eine Ausgleichskurve gelegt. Gemäß dieser Ausgleichskurve erfolgt
zunächst ein Anstieg der integrierten Intensität bei steigendem Verhältnis aus Zinkkonzentration
zu elektrischem Feld. Im Bereich zwischen ca. 0,06 (µMol/cm
3)/(Volt/cm) und ca. 0,12 (µMol/cm
3)/(Volt/cm) wurde eine maximale integrierte Intensität von bis zu ca. 92 % erzielt.
Im weiteren Verlauf flacht die Kurve langsam wieder ab. Fordert man mindestens eine
integrierte Intensität von 63 %, so ergibt sich aus der graphischen Darstellung, dass
das Verhältnis aus Moldichte des Zinks D in µmol/cm
3 und elektrischer Feldstärke E in Volt/cm zwischen den Elektroden die Bedingung 0,005
≤ D/E ≤ 0,200 erfüllen muss.
[0044] Weitere Versuche mit den erfindungsgemäßen quecksilberfreien Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampen
wurden durchgeführt. So wurden zum Beispiel die Lampen bei Normalbetrieb und bei Unterlastbetrieb
betrieben. Hierzu wurde an den Punkten A und B, wie in Fig. 1 dargestellt, eine Temperaturmessung
durchgeführt. Zum Beispiel wurde bei 350 W (Beispiel Nr. 7) nahe dem Schmelzpunkt
des Eisenhalogenids von 680 °C bis hin zu 1050 °C nur eine relativ geringfügige Effizienzänderung
von 87 % auf 75 % festgestellt. Die unterschiedlichen Betriebsweisen haben kaum Einfluss
auf die gemessene Effizienz. Dies erklärt sich dadurch, dass strahlungsbestimmend
letztlich die Eisen- beziehungsweise Eisenhalogenidfüllung der Lampen ist. Diese bleibt
bei unterschiedlichen Betriebsweisen unverändert.
[0045] In weiteren Versuchen wurden die Entladungslampen mit verschiedensten Vorschaltgeräten
betrieben, die bei gleichem konstanten Leistungseintrag zu einem unterschiedlichen
Strom- und Spannungseintrag führte. Zum Beispiel wurde eine Lampe der ersten Geometrie
(Beispiel Nr. 4 ) mit einer handelsüblichen Induktivität (Powerfaktor 0,85) und mit
einem elektronischen Vorschaltgerät mit Rechteckbetrieb (Powerfaktor 0,99) betrieben.
In beiden Fällen wurde derselbe Effizienzwert von 85 % gemessen. Auch die Verwendung
von verschiedenen Vorschaltgeräten hat so keinerlei Einfluss auf den zu erwartenden
Effizienzwert. Dies erklärt sich im Wesentlichen dadurch, dass es sich bei der Feldstärke
um eine Lampeneigenschaft handelt, die kaum von Leistung oder Stromversorgung abhängig
ist.
[0046] Es hat sich gezeigt, dass es sehr wohl möglich ist, eine quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe
bereitzustellen, die eine Mindesteffizienz von 63 % (verglichen mit einer Quecksilber-Referenzlampe)
zu leisten im Stande ist, wobei lediglich bestimmte Anforderungen an die Befüllung
der Hochdruckentladungslampe zu stellen sind, jedoch keinerlei zusätzlichen Anforderungen
an die Lampengeometrie notwendig sind. Des Weiteren ist es gelungen, eine quecksilberfreie
Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe bereitzustellen, die ohne Natriumiodid arbeitet.
Es wurde die Bedeutung des Bromidanteils an der Gesamthalogenmenge für die Effizienz
der Lampe erkannt, und ebenso wurde die Bedeutung des Verhältnisses aus Moldichte
des Zinks D und elektrischer Feldstärke E zwischen den Elektroden erkannt. Aus diesen
Erkenntnissen heraus wurden die Bedingungen abgeleitet, die an eine Befüllung des
Entladungsgefäßes der erfindungsgemäßen quecksilberfreien Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe
zu stellen sind.
[0047] Die erfindungsgemäße quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe lässt
sich insbesondere für photochemische Prozessanlagen, insbesondere zur Lackhärtung,
zur Desinfektion und/oder für Bräunungszwecke verwenden. In diesen und anderen Verwendungsgebieten
lässt sich nunmehr somit eine umweltfreundliche und dennoch effiziente Hochdruckentladungslampe
einsetzen.
TABELLE 1
| Beispiel Nr. |
IV / cm3 |
ID/ mm |
d / mm |
Druck / hPa Edelgas |
Hg / mg |
ZnI2/ mg |
ZnBr2/ mg |
FeI2/ mg |
TlI / mg |
Strahlungsintensität / W / m2 |
Leistung /W |
Brennspannung / V |
Lampenstrom / A |
Effizienz / % |
| Vgl.bsp. 1 |
3,1 |
10,5 |
33 |
80 Ar |
12 |
0 |
0 |
0,7 |
0,02 |
8,15 |
400 |
114 |
3,5 |
100 |
| Vgl.bsp. 2 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
3 |
0 |
0,98 |
0,02 |
4,45 |
400 |
60 |
6,73 |
55 |
| 1 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
2 |
0,5 |
0,95 |
0,02 |
5,6 |
400 |
75 |
5,35 |
68,7 |
| 2 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
1,5 |
1 |
0,98 |
0,02 |
5,82 |
400 |
73 |
5,53 |
71,4 |
| 3 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
1 |
1,5 |
0,98 |
0,02 |
6,24 |
400 |
76 |
5,32 |
76,6 |
| 4 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
0 |
2 |
0,98 |
0,02 |
6,78 |
400 |
80 |
5,05 |
83,4 |
| 5 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
0 |
0,5 |
0,98 |
0,02 |
6,19 |
400 |
64 |
6,31 |
76 |
| 6 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
0 |
1 |
0,98 |
0,02 |
6,52 |
400 |
73,6 |
5,39 |
80 |
| 7 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
0 |
1,5 |
0,98 |
0,02 |
7,17 |
400 |
76,2 |
5,3 |
88 |
| 8 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
0 |
2,5 |
0,98 |
0,02 |
6,47 |
400 |
80 |
5,05 |
79,5 |
| 9 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
0 |
3 |
0,98 |
0,02 |
5,94 |
400 |
86 |
5,18 |
73 |
| 10 |
3,1 |
10,5 |
33 |
400 Xe |
0 |
0 |
3,5 |
0,98 |
0,02 |
5,37 |
400 |
86 |
5,18 |
66 |
| |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| Vgl.bsp. 3 |
24 |
16,5 |
110 |
50 Ar |
23 |
0 |
0 |
1,96 |
0,02 |
15,92 |
1200 |
140 |
9 |
100 |
| 11 |
24 |
16,5 |
110 |
50 Xe |
0 |
0 |
6 |
1,96 |
0,24 |
13,4 |
1200 |
103 |
12,3 |
84 |
| 12 |
24 |
16,5 |
110 |
50 Xe |
0 |
0 |
4 |
1,96 |
0,24 |
14,3 |
1200 |
98 |
12,9 |
90 |
| 13 |
24 |
16,5 |
110 |
50 Xe |
0 |
0 |
1 |
1,96 |
0,24 |
11,5 |
1200 |
82 |
15,4 |
73 |
| |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| Vgl.bsp. 4 |
9,5 |
21,5 |
30 |
50 Ar |
42 |
0 |
0 |
2,1 |
0,06 |
14,4 |
700 |
130 |
5,4 |
100 |
| 14 |
9,5 |
21,5 |
30 |
400 Xe |
0 |
0 |
1,5 |
2,94 |
0,06 |
11,5 |
700 |
53 |
13,5 |
80 |
| 15 |
9,5 |
21,5 |
30 |
400 Xe |
0 |
0 |
3 |
2,94 |
0,06 |
13,06 |
700 |
61 |
11,3 |
90,7 |
| 16 |
9,5 |
21,5 |
30 |
400 Xe |
0 |
0 |
4,5 |
2,94 |
0,06 |
13,25 |
700 |
70 |
10 |
92 |
| 17 |
9,5 |
21,5 |
30 |
400 Xe |
0 |
0 |
6 |
2,94 |
0,06 |
12,7 |
700 |
73 |
9,6 |
88 |
| 18 |
9,5 |
21,5 |
30 |
400 Xe |
0 |
0 |
7,5 |
2,94 |
0,06 |
11,3 |
700 |
81 |
8,6 |
78,8 |
| 19 |
9,5 |
21,5 |
30 |
400 Xe |
0 |
0 |
9 |
2,94 |
0,06 |
10,5 |
700 |
87,5 |
8 |
73 |
1. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe mit einem lichtdurchlässigen
und gasdicht verschlossenen Entladungsgefäß und zwei Elektroden, die in das Entladungsgefäß
hineinragen und in dem Entladungsgefäß einander gegenüberliegend angeordnet sind;
wobei das Entladungsgefäß mit einer Lampenfüllung befüllt ist, die umfasst:
zumindest ein Edelgas,
zumindest die Elemente Eisen und Zink sowie
zumindest ein Halogenid, wobei das Halogenid Bromid umfasst, und wobei der Anteil
des Bromids mindestens 14 Mol-% der Gesamthalogenmenge beträgt und für das Verhältnis
aus Moldichte des Zinks D in µMol/cm3 und elektrischer Feldstärke E in V/cm zwischen den Elektroden folgende Beziehung
gilt: 0,005 ≤ D/E ≤ 0,200.
2. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, worin das
Eisen in Form metallischen Eisens und/oder zumindest eines Eisenhalogenids eingefüllt
ist.
3. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1 oder 2,
worin das Eisen in einer Menge von 0,1 bis 2,5 µMol/cm3 des Innenvolumens des Entladungsraumes, insbesondere von 0,25 bis 2 µMol/cm3, eingefüllt ist.
4. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, worin das Zink in Form von Zinkhalogenid, insbesondere Zinkbromid und/oder
Zinkiodid, eingefüllt ist.
5. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, worin die Lampenfüllung wenigstens eines der Elemente Thallium, Cobalt,
Zinn, Palladium, Ruthenium und Silber enthält.
6. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 5, worin die
Lampenfüllung Zinkbromid, Eiseniodid und Thalliumiodid enthält.
7. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 6, worin die
Lampenfüllung weiterhin Zinkiodid enthält.
8. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, worin das zumindest eine Edelgas Xenon und/oder Argon umfasst und insbesondere
aus Xenon besteht.
9. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, worin die Lampenfüllung kein Natriumiodid enthält.
10. Quecksilberfreie Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, worin das Verhältnis aus Moldichte des Zinks D in µmol/cm3 und elektrischer Feldstärke E in V/cm zwischen den Elektroden folgende Beziehung
gilt: 0,01 ≤ D/E ≤ 0,18 und insbesondere 0,025 ≤ D/E ≤ 0,165.
11. Vorrichtung zur Erzeugung ultravioletter Strahlung, umfassend die quecksilberfreie
Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Verwendung der quecksilberfreien Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 10 in einer photochemischen Prozessanlage, insbesondere zur Lackhärtung,
zur Desinfektion und/oder für Bräunungszwecke.